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Formelsammlung Elektrotechnik - Chiemgau Net GmbH

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Impressum<br />

<strong>Formelsammlung</strong><br />

<strong>Elektrotechnik</strong><br />

Diese <strong>Formelsammlung</strong> basiert auf Aufzeichnungen und Skitzen seit meinen Tagen auf der Berufsoberschule.<br />

Zum Dateiformat dieser <strong>Formelsammlung</strong><br />

Diese <strong>Formelsammlung</strong> wurde mit RISC OS erstellt. RISC OS ist ein sehr schnelles, in Assembler geschriebenes<br />

Betriebssystem für die moderne, stromsparende ARM-Prozessorarchitektur (ARM: Advanched RISC Machine). Es verfügt<br />

über eine außergewöhnlich intuitive Benutzeroberfläche mit der ungewöhnlichen Drag & Drop-Technik. RISC OS ist<br />

Open Source (http://www.riscosopen.co.uk) und läuft u. a. auf dem Beagle-Board.<br />

Für den Satz wurde TechWriter (http://www.mw-software.com) verwendet. TechWriter verfügt über ein eigenes Format,<br />

kann jedoch auch TeX (ohne Bilder) erzeugen. Die Zeichnungen sind vektoriell und wurden mit ProCAD(+) (http://<br />

www.zynet.co.uk/dsnell) sowie ArtWorks 2 (http://www.mw-software.com) erstellt. Das endgültige Dokument in Adobe's<br />

portablen Dokument Format (PDF) wurde mit einem PostScript 2 / 3 Druckertreiber, GhostScript und PrintPDF (http://<br />

www.steveryatt.org.uk/software/) erzeugt.<br />

Haftung<br />

Alle Angaben in dieser <strong>Formelsammlung</strong> sind ohne Gewähr. Für die Richtigkeit der Inhalte wird nicht garantiert. Für<br />

Schäden, welche aus einer Anwendung dieser <strong>Formelsammlung</strong> entstanden sind, wird nicht gehaftet.<br />

Rückmeldungen sind erwünscht.<br />

April 2012<br />

Alexander Ausserstorfer,<br />

E-Mail: bavariasound [at] chiemgau - net . de<br />

Web: http://home.chiemgau-net.de/ausserstorfer/


I Grundlagen<br />

Größen 10 -1 Dezi d 10 1 Deka da<br />

10 -2 Zenti c 10 2 Hekto h<br />

10 -3 Milli m 10 3 Kilo k<br />

10 -6 Mikro µ 10 6 Mega M<br />

10 -9 Nano n 10 9 Giga G<br />

10 -12 Piko p 12 12 Tera T<br />

10 -15 Femto f 10 15 Peta p<br />

10 -18 Atto a 10 18 Exa E<br />

In der <strong>Formelsammlung</strong><br />

verwendete Formelzeichen und<br />

Größen<br />

(nach DIN 1304-1 von März 1994)<br />

(Auszug aus DIN 1301−1 von Dez 1993)<br />

f Frequenz<br />

Hertz 1<br />

s<br />

i sich zeitlich veränderlicher<br />

Strom<br />

Ampere A<br />

î Spitzenwert eines sich<br />

zeitlich veränderlichen<br />

Stromes<br />

Ampere A<br />

k Kopplungsgrad - 1<br />

p<br />

p<br />

spezifischer Widerstand<br />

Augenblicksleistung<br />

Ωm<br />

Watt<br />

Vm<br />

A<br />

VA<br />

u sich zeitlich veränderliche<br />

Spannung<br />

Volt V<br />

û Spitzenwert einer sich<br />

zeitlich veränderlichen<br />

Spannung<br />

Volt V<br />

ü Übersetzungsverhältnis - 1<br />

v Geschwindigkeit -<br />

m<br />

s2 w Energiedichte<br />

J<br />

m3 VAs<br />

m3 A Fläche -<br />

m2 B Blindwiderstand,<br />

Reaktanz<br />

Siemens A<br />

V<br />

B magnetische Flussdichte Tesla Vs<br />

m2 C Kapazität<br />

Farad As<br />

V<br />

D Elektrische Flussdichte -<br />

As<br />

m2 E Elektrische Feldstärke -<br />

V<br />

m<br />

F Kraft<br />

Newton<br />

F Formfaktor - 1<br />

G Wirkleitwert,<br />

Konduktanz<br />

Siemens A<br />

V<br />

H Magnetische Feldstärke -<br />

A<br />

m<br />

I Strom Ampere A<br />

J Elektrische Stromdichte -<br />

A<br />

m2 L Induktivität<br />

Henry Vs<br />

I Grundlagen 2<br />

kg ⋅ m<br />

s 2<br />

A


M Dipolmoment<br />

N Windungszahl - 1<br />

P Wirkleistung<br />

Watt VA<br />

Q Blindleistung<br />

var VA<br />

Q Ladung<br />

Coloumb As<br />

R Elektrischer Widerstand Ω<br />

V<br />

A<br />

Rm Magnetischer Widerstand -<br />

A<br />

Vs<br />

S Scheinleistung VA VA<br />

T Periodendauer -<br />

s<br />

U Spannung Volt V<br />

Vm Magnetische Spannung - A<br />

W Arbeit, Energie Joule, VAs,<br />

Wattsekunde. kgm2<br />

s2 Newtonmeter<br />

X Blindwiderstand<br />

Ω V<br />

A<br />

Y Komplexer Leitwert,<br />

Admittanz<br />

Siemens A<br />

V<br />

Z Komplexer Widerstand,<br />

Impedanz<br />

Ω V<br />

A<br />

ε Permittivität<br />

F<br />

m<br />

As<br />

Vm<br />

η Wirkungsgrad - 1<br />

ϕ elektrisches Potential Volt V<br />

µ Permeabilität<br />

H<br />

m<br />

Vs<br />

Am<br />

κ elektrische Leitfähigkeit S<br />

m<br />

A<br />

Vm<br />

σ Scheitelfaktor - 1<br />

ω Kreisfrequenz -<br />

1<br />

s<br />

ψ elektrischer Fluss -<br />

As<br />

Φ magnetischer Fluss Weber Vs<br />

Λ magnetischer Leitwert -<br />

Vs<br />

A<br />

Θ elektrische Durchflutung Ampere A<br />

Konstanten elektrische Feldkonstante ε0<br />

−12 As<br />

= 8,854 187 817 ⋅ 10 Vm<br />

Elementarladung e = 1,602 177 33 ⋅ 10 −19 As<br />

magnetische Feldkonstante µ0<br />

−7 Vs<br />

= 4π ⋅ 10<br />

Ohmisches Gesetz: [Ω] (I-1)<br />

R = U I<br />

Spezifischer Widerstand p: p = (I-2)<br />

RA<br />

Ωm2 l [ m ]<br />

I Grundlagen 3<br />

Am


Für die Kugel* gilt:<br />

R = p<br />

4π ( 1 ri − 1 ra)<br />

ra<br />

r i<br />

Für den Zylinder* gilt:<br />

R = p<br />

2πl lnra<br />

ri<br />

ra<br />

r i<br />

(* Herleitung mit Hilfe des elektrischen Strömungsfeldes)<br />

[Ω] (I-3)<br />

[Ω] (I-4)<br />

[ 1<br />

Ωm] [ S m]<br />

Leitfähigkeit κ: κ = (I-5)<br />

1 p<br />

Widerstands-<br />

Temperaturkoeffizient αi:<br />

Rt2 = Rt1 [1 + α1 (t2 − t1) + α2 (t2 − t1) 2 ] [Ω]<br />

Rti : Widerstand bei Temperatur ti in [K]<br />

t1 : Ausgangstemperatur<br />

t2 : Endtemperatur<br />

Couloumbgesetz: F (I-7)<br />

→<br />

= 1<br />

Spannung U:<br />

4πε ⋅ qQ<br />

r2 [ VAs<br />

m ] [N]<br />

(I-6)<br />

wobei E = in , siehe auch Kap. III (I-8)<br />

1<br />

U = ∫ E →<br />

ds →<br />

4πε ⋅ q<br />

r2 [ V m]<br />

[V] (I-9)<br />

Elektrischer Fluss ψ: ψ = Q<br />

[C] [As] (I-10)<br />

Elektrische Flussdichte D: Q = � D (D ⊥ A) (I-11)<br />

→<br />

dA →<br />

A: Querschnittsfläche<br />

I Grundlagen 4


D →<br />

= εE →<br />

[ As<br />

m 2]<br />

(I-12)<br />

Kapazität C: Q = CU [F] [ (I-13)<br />

As<br />

V ]<br />

Energie W: W = UIt [VAs] [J] [Ws] [Nm] [ (I-14)<br />

kgm²<br />

Elektrische Stromdichte J:<br />

s2 ]<br />

W = 1 2CU 2<br />

(Energie des elektrischen Feldes, siehe auch Kap. III)<br />

W = QU<br />

I = ∫ J →<br />

dA →<br />

A: Querschnittsfläche<br />

→<br />

E<br />

= pJ →<br />

p : spezifischer Widerstand<br />

→<br />

J<br />

= κE →<br />

κ : Leitfähigkeit<br />

(I-15)<br />

(I-16)<br />

(J ⊥ A) (I-17)<br />

[ V m]<br />

[ A m 2]<br />

(I-18)<br />

(I-19)<br />

Dipolmoment m: M ( ) (I-20)<br />

→<br />

= m →<br />

× E → →<br />

m = Qd →<br />

Wirkungsgrad η :<br />

η = (I-21)<br />

Pab<br />

Pzu<br />

I Grundlagen 5


II <strong>Net</strong>zwerkberechnung<br />

Die hier aufgeführten Regeln gelten für Gleich- sowie Wechselstrom (komplexe Rechnung), soweit<br />

nicht anders angegeben.<br />

Bezugssystem: I U<br />

Für die Richtungsangabe von Strom und Spannung verwendet<br />

man Bezugspfeile. Fließt der Strom tatsächlich in die Richtung,<br />

in welche der Pfeil zeigt, ist der Strom positiv, sonst negativ.<br />

Das Gleiche gilt für die Spannung.<br />

Knotensatz: (II-1)<br />

∑ Izu = ∑ Iab<br />

Die Summe der zufließenden Ströme muss gleich der Summe<br />

der abfließenden Ströme sein.<br />

Beispiel:<br />

I ab2<br />

Izu4<br />

Izu1<br />

Izu3<br />

Izu2<br />

I ab1<br />

I zu1 + I zu2 + I zu3 + I zu4 = I ab1 + Iab2<br />

Maschensatz: ∑ (ΙΙ−2)<br />

n<br />

k = 1 U k = 0<br />

Die Summe aller in einer Masche auftretenden Spannungen ist<br />

(unter Beachtung ihrer Orientierung) gleich null.<br />

Beispiel:<br />

U<br />

R1<br />

U1<br />

U2<br />

U 1 + U 2 = U<br />

Ersatzwiderstand Rges: Der tatsächliche Strömungswiderstand wird durch die<br />

Spannung U gekennzeichnet. Der Widerstandswert R gibt die<br />

II <strong>Net</strong>zwerkberechnung 6<br />

R 2


Eigenschaft eines (oder mehrerer) Bauteils (Bauteile) an, bei<br />

einem bestimmten Strom I jeweils eine dazu proportionale<br />

Spannung U zu erwirken.<br />

Nur ein Widerstand, durch den ein Strom fließt, wirkt.<br />

Beispiel:<br />

I<br />

U<br />

R1<br />

U1<br />

U2<br />

R2<br />

R3<br />

U3<br />

A<br />

U23<br />

Solange die Punkte A und B nicht miteinander verbunden sind,<br />

kann durch R 3 kein Strom fließen. Folglich ist die Spannung<br />

U 3 = 0,<br />

da das Bauteil nicht wirken kann. Für die Spannung<br />

U 23 zwischen den Anschlusspunkten A und B gilt somit:<br />

U 23 = U 2.<br />

Für den Ersatzwiderstand Rges einer Reihenschaltung von n<br />

Widerständen gilt:<br />

R = R1 + R2 + ... + Rn = ∑ n<br />

k = 1Rk<br />

I R1<br />

I R I<br />

2<br />

[Ω]<br />

Bild: Reihenschaltung von Widerständen<br />

Eine Reihenschaltung von Widerständen erkennt man daran,<br />

dass durch jeden Widerstand der gleiche Strom fließt.<br />

Für den Ersatzwiderstand Rges einer Parallelschaltung von n<br />

Widerständen gilt:<br />

1<br />

Rges = 1 R1 + 1 R2 + ... + 1 Rn<br />

bzw. mit G = : 1 R<br />

Gges = ∑ n<br />

k = 1 Gk<br />

B<br />

(II-3)<br />

(II-4)<br />

(II-5)<br />

II <strong>Net</strong>zwerkberechnung 7


R1 R 2 U<br />

Bild: Parallelschaltung von Widerständen<br />

Eine Parallelschaltung von Widerständen erkennt man daran,<br />

dass an jedem Widerstand die gleiche Spannung (bezogen auf<br />

den gleichen Knotenpunkt) anliegt.<br />

Ersatzkapazität Cges: Für die Ersatzkapazität Cges einer Reihenschaltung von n<br />

Kondensatoren gilt:<br />

1<br />

Cges = 1 C1 + 1 C2 + ... + 1 Cn<br />

U U<br />

1 2<br />

+ - + -<br />

C C<br />

1 2<br />

Bild: Reihenschaltung von Kondensatoren<br />

Für die Ersatzkapazität Cges einer Parallelschaltung von n<br />

Kondensatoren gilt:<br />

Cges = C1 + C2 + ... + Cn [As] [C]<br />

+<br />

+<br />

U<br />

C1<br />

C 2<br />

Bild: Parallelschaltung von Kondensatoren<br />

Wirken mehrere Kapazitäten als Wechselstromwiderstände,<br />

kann an ihrer Stelle ihre Ersatzkapazität verwendet werden.<br />

Ersatzinduktivität Lges: Für die Ersatzinduktivität Lges von n in Reihe geschalteten<br />

Spulen gilt:<br />

Lges = L1 + L2 + L3 + ... + Ln<br />

-<br />

-<br />

(II-6)<br />

(II-7)<br />

(II-8)<br />

II <strong>Net</strong>zwerkberechnung 8


Für die Ersatzinduktivität Lges von n parallel geschalteten<br />

Spulen gilt:<br />

1<br />

LGes = 1 L1 + 1 L2 + ... + 1 Ln<br />

(II-9)<br />

Spannungsteilerregel: U 1<br />

(ΙΙ−10)<br />

U =<br />

2 R1<br />

R2<br />

U i =<br />

R1<br />

R2<br />

Bild: Spannungsteilerregel (mit zwei Widerständen)<br />

U ges<br />

R1 + R2 + ... + Ri + ... + Rn ⋅ Ri<br />

R1<br />

Ri<br />

Rn<br />

U1<br />

U i<br />

Un<br />

U 1<br />

U2<br />

U ges<br />

Bild: Spannungsteilerregel (allgemein)<br />

(ΙΙ−11)<br />

Stromteilerregel: I1 (II-12)<br />

I2<br />

R2 = R1 II <strong>Net</strong>zwerkberechnung 9


P1<br />

Leistungsteilerregel:<br />

P = (II-13)<br />

2 R1<br />

R2<br />

Dreieck-Stern-Umwandlung:<br />

R12<br />

R 1 =<br />

R 2 =<br />

R 3 =<br />

R31<br />

R23<br />

R1<br />

R2<br />

R3<br />

R 12 ⋅ R 31<br />

R 12 + R 23 + R 31 R 12 = R 1 + R 2 + R 1 ⋅ R 2<br />

R 3<br />

R 23 ⋅ R 12<br />

R 12 + R 23 + R 31 R 23 = R 2 + R 3 + R 2 ⋅ R 3<br />

R 1<br />

R 31 ⋅ R 23<br />

R 12 + R 23 + R 31 R 31 = R 3 + R 1 + R 3 ⋅ R 1<br />

R 2<br />

(II-14)<br />

Leistungsanpassung: Für Gleichstrom gilt: (II-15)<br />

R a = R i<br />

Ri<br />

Uq U<br />

I<br />

Ra<br />

Bild: Zur Leistungsanpassung<br />

Für Wechselstrom gilt: (II-16)<br />

Z⎯ a = Z ⎯ ∗ i<br />

( : konjungiert komplex)<br />

Z⎯ ∗ i<br />

Ideale Spannungsquelle: Bei einer idealen Spannungsquelle ist der Innenwiderstand<br />

R i = 0<br />

Dieser Zusammenhang findet sich auch im Schaltungssymbol<br />

wieder (durchgehende Linie):<br />

II <strong>Net</strong>zwerkberechnung 10


Bild: ideale Spannungsquelle<br />

Ideale Stromquelle: Bei einer idealen Stromquelle ist der Innenwiderstand<br />

R i → ∞<br />

Dieser Zusammenhang findet sich auch im Schaltungssymbol<br />

wieder (unterbrochene Linie, d. h. dass kein Strom durch die<br />

Quelle, sondern nur aus ihr heraus- oder in sie hineinfließen<br />

kann):<br />

Bild: ideale Stromquelle<br />

Reale Spannungsquelle: (II-17)<br />

U = U q − IR i<br />

U q:<br />

Leerlauf-, Quellenspannung<br />

U:<br />

Klemmenspannung<br />

R i:<br />

Innenwiderstand<br />

R a:<br />

Belastungs-, Verbraucherwiderstand<br />

I:<br />

Belastungsstrom<br />

Reale Stromquelle Für den Quellenstrom I q gilt (durch Kurzschluss von realer<br />

Spannungsquelle und realer Stromquelle und Gleichsetzen):<br />

I q = U q<br />

R i<br />

U q<br />

Ri<br />

Für den Innenleitwert G i gilt:<br />

G i = I q<br />

U q = 1 R i<br />

U<br />

I<br />

Ra<br />

(II-18)<br />

(II-19)<br />

II <strong>Net</strong>zwerkberechnung 11


Ersatzspannungsquelle: Die Quellenspannung U q einer Ersatzspannungsquelle ist<br />

gleich der im Leerlauf zwischen den Klemmen des gegebenen<br />

Zweipols vorhandenen Spannung U′ .<br />

U q = U′<br />

I q<br />

R i<br />

Gi<br />

U<br />

I<br />

Ra<br />

(II-20)<br />

Der Innenwiderstand ist gleich dem zwischen den Klemmen<br />

des betreffenden Zweipols bestehenden Widerstand, wobei alle<br />

internen Spannungsquellen kurzgeschlossen und alle internen<br />

Stromquellen getrennt werden müssen. Ri ist (bezüglich<br />

Stromfluss) von U′ aus gesehen zu berechnen.<br />

U<br />

Überlagerungsverfahren*: Man erhält die Zweigströme eines <strong>Net</strong>zwerkes dadurch, dass<br />

man die von den einzelnen Spannungs- oder Stromquellen<br />

verursachten Teilströme richtungsrichtig (unter Beachtung des<br />

Vorzeichens) addiert.<br />

R 1<br />

R 2<br />

(* basiert auf dem Überlagerungsgesetz) (II-21)<br />

Für die Ermittlung der Teilströme (einer einzigen Quelle) sind<br />

alle nicht betrachteten<br />

Spannungsquellen Uq kurzzuschließen<br />

Stromquellen Iq aufzutrennen<br />

Maschenstromverfahren Es wird das folgende Gleichungssystem verwendet:<br />

⎡ R 11<br />

⎢<br />

R 21<br />

⎢ .<br />

⎢<br />

⎣ R m1<br />

R 12<br />

R 22<br />

...<br />

R m2<br />

R 13 ... R 1n ⎤ ⎡I1<br />

⎤<br />

⎥ ⎢ ⎥<br />

R 23 ... R 2n ⎥<br />

⎥<br />

⋅<br />

⎢I2<br />

⎥<br />

... ... ... ⎢...<br />

⎥<br />

⎥ ⎢ ⎥<br />

R m3 ... R mn ⎦ ⎣Im⎦<br />

(Einheit: [Ω ⋅ A] = V)<br />

U'<br />

=<br />

U 1<br />

⎡ ⎤<br />

⎢ ⎥<br />

⎢U<br />

2⎥<br />

⎢ ... ⎥<br />

⎢ ⎥<br />

⎣U<br />

m⎦<br />

U q<br />

Ri<br />

(II-22)<br />

II <strong>Net</strong>zwerkberechnung 12


Vorgehensweise:<br />

Maschenströme eintragen (Anzahl der<br />

Maschenströme gleich der Anzahl der vorhandenen<br />

Maschen). Dabei müssen jene Ströme gewählt<br />

werden, die nicht durch die gemeinsamen Zweige<br />

fließen.<br />

Die Summe aller Widerstände einer Masche tritt als<br />

Koeffizient für den zugehörigen (noch unbekannten)<br />

Maschenstrom auf.<br />

Die Koeffizienten für die anderen Maschenströme<br />

sind die Kopplungswiderstände. Ihr Vorzeichen ist<br />

positiv, wenn die Maschenströme in den betreffenden<br />

Kopplungswiderständen den gleichen Bezugssinn<br />

haben, sonst negativ.<br />

Rechts des Gleichungssystems steht die Summe der<br />

Quellenspannungen, die in der betreffenden Masche<br />

auftreten. Vorzeichenregel: Stimmt ihr Richtungssinn<br />

mit der Richtung des Maschenstromes überein, erhält<br />

jede Quellenspannung hierbei ein Minuszeichen.<br />

Andernfalls ein Pluszeichen.<br />

Die Kopplungswiderstände liegen stets symmetrisch zur<br />

Hauptdiagonalen der Widerstandsmatrix.<br />

Knotenpotenzial-Verfahren Das Knotenpotenzial-Verfahren ist von Vorteil, wenn das<br />

<strong>Net</strong>zwerk nur über wenige Knotenpunkte - bei relativ vielen<br />

Maschen - verfügt.<br />

Es wird das folgende Gleichungssystem verwendet:<br />

⎡ G 11<br />

⎢<br />

− G 21<br />

⎢ .<br />

⎢<br />

⎣ − G m1<br />

− G 12<br />

G 22<br />

...<br />

− G m2<br />

− G 13 ... − G 1n ⎤ ⎡U<br />

10 ⎤<br />

⎥ ⎢ ⎥<br />

− G 23 ... − G 2n ⎥<br />

⎥<br />

⋅<br />

⎢U<br />

20 ⎥<br />

... ... ... ⎢ ... ⎥<br />

⎥ ⎢ ⎥<br />

− G m3 ... G mn ⎦ ⎣U<br />

m0⎦<br />

(Einheit: [S ⋅ V] = A)<br />

Vorgehensweise:<br />

=<br />

I q1<br />

⎡<br />

⎢<br />

⎢I<br />

q2<br />

⎢ ...<br />

⎢<br />

⎣I<br />

qm<br />

Alle (möglichen) Spannungsquellen in<br />

Ersatzstromquellen umwandeln.<br />

Ideale (nicht wandelbare) bekannte<br />

Spannungsquellen können u. U. zusammen mit den<br />

Leitwerten auf die rechte Seite des Gleichungssystem<br />

gebracht werden. Dadurch vereinfacht sich das<br />

Gleichungssystem erheblich.<br />

Einen Knotenpunkt als Bezugsknoten wählen<br />

(II-23)<br />

II <strong>Net</strong>zwerkberechnung 13


( ϕ = 0).<br />

Knotenspannungen einzeichnen. Pfeile zeigen auf<br />

Bezugsknoten.<br />

Knotenleitwerte treten als Koeffizienten bei der<br />

zugehörigen Knotenspannung auf.<br />

Kopplungswerte treten als Koeffizienten bei den<br />

anderen Knotenspannungen auf (Vorzeichen immer<br />

negativ).<br />

Rechts der Gleichung stehen die bereits bekannten<br />

Quellenströme. Vorzeichen ist positiv, wenn die<br />

Pfeilrichtung des Stromes auf den Knotenpunkt<br />

zeigt; sonst negativ.<br />

II <strong>Net</strong>zwerkberechnung 14


III Elektrisches Feld<br />

Elektrische Feldstärke E: F (III-1)<br />

→<br />

= QE →<br />

E = U d = vB [ V m]<br />

d: Abstand, B: magnetische Feldstärke<br />

(III-2)<br />

Permittivität ε: As<br />

(III-3)<br />

ε = εrε0 [ ]<br />

ε0 : elektrische Feldkonstante<br />

ε0 = 8,854 187 817⋅10-12 As<br />

Vm<br />

εr : Permittivitätszahl (dimensionsloser Faktor)<br />

Dielektrikum: Nichtleitende Materie, die von einem elektrischen Feld<br />

durchsetzt wird, bezeichnet man als Dielektrikum. Das<br />

Dielektrikum wird im elektrischen Feld durch die<br />

Permittivitätszahl εr (dimensionsloser werkstoffabhängiger<br />

Faktor) berücksichtigt.<br />

Elektrische Flussdichte D: D = εE [ (III-3b)<br />

As<br />

m2] Kapazität C:<br />

Q = CU = ∫ idt [F] [ (III-4)<br />

As<br />

V ]<br />

Ladestrom i :<br />

i = C [A] (III-5)<br />

du<br />

dt<br />

Vm<br />

Der Ladestrom i ist zeitlich veränderlich.<br />

An einer Kapazität C kann die Spannung u nicht springen; der<br />

Strom i hingegen schon: C bremst Spannung. Die Kapazität C<br />

wirkt als Energiespeicher.<br />

Energiedichte w: w = (III-6)<br />

1 2εE2 [ VAs<br />

m3 ] [ J m3] w = 1 2 ⋅ D2<br />

ε<br />

(III-7)<br />

Energie W: W = [VAs] [J] [Ws] [Nm] (III-8)<br />

1 2CU 2 [ kgm²<br />

W = 1 2 ⋅ Q2<br />

C<br />

s2 ]<br />

mit U = (III-9)<br />

Q<br />

III Elektrisches Feld 15<br />

C


Entladungstrom I: − t<br />

RC<br />

I = I0 ⋅ e [A] (III-10)<br />

Plattenkondensator<br />

RC:<br />

Zeitkonstante [s]<br />

d<br />

Für die Oberfläche einer Platte gilt:<br />

A = ab [m 2 ]<br />

(III-11)<br />

Kraft F*: F = [N] (III-12)<br />

1 2EDA = 1 2 U 2C d<br />

* Kraft zwischen den Elektroden<br />

Elektrische Flussdichte D: D = (III-13)<br />

Q<br />

A<br />

Elektrische Feldstärke E: E = (III-14)<br />

U d<br />

[ V m]<br />

d : Plattenabstand<br />

Kapazität C: C = ε (III-15)<br />

A d<br />

V ] [F]<br />

Kugel<br />

ε: Permittivität, siehe (III-3)<br />

Für die Oberfläche einer Kugel gilt:<br />

ra<br />

r i<br />

[ As<br />

m 2]<br />

[ As<br />

A = 4πr 2 [m 2 ]<br />

r (beliebig)<br />

(III-16)<br />

Elektrische Flussdichte D: D = (III-17)<br />

Q<br />

m 2]<br />

As<br />

4πr2 [<br />

III Elektrisches Feld 16


Elektrische Feldstärke E: Q<br />

E =<br />

(III-18)<br />

4πεr 2<br />

Elektrisches Potential ϕ: ϕ = ∫ (III-19)<br />

∞<br />

dx →<br />

= Q<br />

[V]<br />

r E →<br />

Kapazität C: C = 4πε (III-20)<br />

rira<br />

Langer, gerader Zylinder<br />

ra − ri<br />

4πεr<br />

Für die Oberfläche gilt:<br />

ra<br />

r i<br />

[ V m]<br />

A = 2πrl [m 2 ]<br />

[ As<br />

V ] [F]<br />

r (beliebig)<br />

(III-21)<br />

Elektrische Flussdichte D: D = (III-22)<br />

Q<br />

2πrl<br />

Elektrische Feldstärke E: Q<br />

E =<br />

(III-23)<br />

2πεrl<br />

Potential ϕ: ϕ = ∫ (III-24)<br />

ra<br />

Q<br />

Edr = [V]<br />

ri<br />

2πεlln ra<br />

ri<br />

Kapazität C: C = (III-25)<br />

2πεl<br />

ln ra<br />

ri<br />

[ As<br />

m 2]<br />

[ V m]<br />

[ As<br />

V ] [F]<br />

III Elektrisches Feld 17


IV Magnetisches Feld<br />

Allgemeines: Die Grundlagen des Magnetismuses beschreibt das von<br />

Ampere stammende Durchflutungsgesetz. Es besagt, dass jede<br />

gleichmäßig bewegte Ladung (Strom) in einem umliegenden<br />

Raumpunkt eine bestimmte magnetische Feldstärke erzeugt.<br />

Das magnetische Feld beschreibt die Wechsel- oder<br />

Kraftwirkung von zwei gleichmäßig bewegten elektrischen<br />

Feldern und ist auf diese zurückführbar. Eigentlich handelt es<br />

sich um eine Hilfskonstruktion, mit der man die<br />

Wechselwirkung von elektrischen Feldern beschreiben kann.<br />

Erweitert wurde das Durchflutungsgesetz durch die<br />

Maxwellschen Gleichungen. Im Prinzip besagen diese, dass<br />

nicht nur bewegte elektrische Ladungen (Strom) eine<br />

magnetische Feldstärke erzeugen, sondern auch deren zeitliche<br />

Veränderung (Verstärkung oder Abschwächung der Ladung).<br />

Bei der Vorstellung vom magnetischen Feld handelt es sich<br />

um eine Abstraktion. Magnetische Felder werden durch sich<br />

bewegende elektrische Felder verursacht. Daraus resultiert:<br />

dass magnetische Feldlinien stets geschlossen sein<br />

müssen, also weder Anfang noch Ende besitzen.<br />

dass es keine magnetischen Monopole 1 gibt (da das<br />

Phänomen tatsächlich durch bewegte elektrische<br />

Felder verursacht wird).<br />

dass Elektronen in einem Magnetfeld zwar eine<br />

Ablenkung, aber keine Geschwindigkeitsänderung<br />

erfahren.<br />

1 bei einem Monopol würde es sich hier um einen allein auftretenden<br />

magnetischen Süd- oder Nordpol handeln.<br />

Magnetische Feldstärke H: H = (IV-1)<br />

IN I<br />

l = 2πr<br />

IV Magnetisches Feld 18<br />

[ A m]


I<br />

magnetisches Feld<br />

H<br />

magnetischer Nordpol<br />

magnetischer Südpol<br />

Bild: Zur Definition der magnetischen Feldstärke H.<br />

Links ist<br />

das Magnetfeld eines vom Strom durchflossenen, geraden<br />

Leiters dargestellt. Rechts sieht man das Magnetfeld eines<br />

Ringstromes, wie er etwa in Dauermagneten (Stichworte:<br />

Elektronengas, Metallbindung) oder im Erdinneren vorkommt.<br />

(Vergleiche auch das Magnetfeld einer langgestreckten<br />

Feldspule.)<br />

Magnetische Flussdichte B: B = (IV-2)<br />

F Il = µH [ Vs<br />

m2] [T]<br />

Die magnetische Flussdichte B berücksichtigt die<br />

Materialeigenschaften des durchströmten Raumes und gibt<br />

somit Auskunft über die Stärke des magnetischen Feldes.<br />

[ Vs<br />

Am]<br />

Permeabilität µ: µ = µrµ0<br />

(IV-3)<br />

µ0 : magnetische Feldkonstante<br />

−7 Vs<br />

µ0 = 4π ⋅ 10 Am<br />

Magnetischer Fluss Φ: Φ = �A B (IV-4)<br />

→<br />

dA →<br />

[Vs] [W]<br />

Verkettungsfluss Ψ: Ψm = ∑ (IV-5)<br />

n<br />

[Vs]<br />

i = 1 Φ i<br />

Ψ m = NΦ = IL<br />

I<br />

H<br />

(IV-6)<br />

Gesetz von Biot-Savart: H (IV-7)<br />

→<br />

= I<br />

dH =<br />

4π �L dL→ × r →<br />

r3 Isin α<br />

4πr2 ds<br />

IV Magnetisches Feld 19<br />

[ A m]


I = �A s →<br />

dA →<br />

Magnetfeld im Zentrum: H = (IV-8)<br />

I<br />

2r<br />

⎯<br />

i = 1 IiNi<br />

Elektrische Durchflutung Θ: Θ = ∑ (IV-9)<br />

n<br />

[A]<br />

[ A m]<br />

n: Anzahl der Ströme. Für n→∞ muss über die Fläche A<br />

integriert werden.<br />

Durchflutungsgesetz: �s H [A] (IV-10)<br />

→<br />

ds ⎯ = Θ<br />

Ohmisches Gesetz des<br />

magnetischen Kreises:<br />

Θ = ΦRm<br />

[A] (IV-11)<br />

Magnetischer Widerstand Rm: Rm = (IV-12)<br />

l<br />

µA<br />

Magnetischer Leitwert Λ: Λ = (IV-13)<br />

µA<br />

l<br />

Magnetische Spannung Vm: Vm = Hs<br />

[A] (IV-14)<br />

Energiedichte w:<br />

Im Magnetfeld gespeicherte<br />

Energie W:<br />

s: Weg<br />

[ A Vs]<br />

[ Vs<br />

A ]<br />

w = W V = ∫ B 1<br />

0 HdB [ VAs<br />

m 3 ] [ J m 3]<br />

V: Volumen<br />

Für konstante Permeabilität ( B = µ0H)<br />

gilt:<br />

w =<br />

B 2<br />

2µ0 dB = 1 2 µ0 H 2 = 1 2 HB [ VAs<br />

m 3 ] [ J m 3]<br />

W = ∫V wdV [VAs] [J]<br />

Für eine Spule mit der (konstanten) Induktivität L gilt:<br />

W = 1 2LI 2<br />

= 1 2Ψm I = 1 2 ⋅<br />

Ψm 2<br />

L<br />

[VAs] [J]<br />

(IV-15)<br />

(IV-16)<br />

(IV-17)<br />

(IV-18)<br />

Kraft an Grenzflächen: B 2<br />

Φ 2<br />

F = 2 µ0 ⋅ A = 2 µ0 A<br />

[N]<br />

(IV-19)<br />

IV Magnetisches Feld 20


(gilt nur für 1 Seite der Grenzflächen, siehe Bild)<br />

Ι<br />

IV Magnetisches Feld 21<br />

Φ<br />

l<br />

Y<br />

Α<br />

Y<br />

F<br />

Φ


5. Elektromagnetische Induktion<br />

Allgemeines: Die Induktionsquellenspannung und auch die<br />

Induktionsstromstärke sind im allgemeinen, d. h. bei<br />

nichtlinearen Änderungen des magnetischen Flusses, ebenfalls<br />

zeitlich veränderlich.<br />

Bewegter Leiter im<br />

Magnetfeld:<br />

Stromführender Leiter im<br />

Magnetfeld:<br />

Kraft zwischen 2<br />

stromführenden Leitern:<br />

Bewegte Ladung im<br />

Magnetfeld (Lorenzkraft):<br />

U = Blv [V]<br />

F →<br />

= I (l →<br />

× B →<br />

) [N]<br />

F = BlIsin α [N]<br />

F = µI1I2l<br />

2πr<br />

[N]<br />

+F<br />

+I 1<br />

+I<br />

H 2 -I1<br />

H H<br />

+I 2<br />

H<br />

r<br />

-F -F<br />

Bild 5.1: Die Richtung der Kraftwirkung wird durch das<br />

Vorzeichen der Ströme berücksichtigt.<br />

FL = q (v →<br />

Es gelten:<br />

× B →<br />

) = qvBsin α [N]<br />

die rechte Hand-Regel für positive Ladungsträger<br />

die linke Hand-Regel für negative Ladungsträger<br />

( v: Daumen, B: Zeigerfinger, FL:<br />

Mittelfinger)<br />

r<br />

(V-1)<br />

(V-2)<br />

(V-3)<br />

(V-4)<br />

(V-5)<br />

Hallspannung U H :<br />

U H = Eb = vBb = (V-6)<br />

IB<br />

end<br />

AHIB<br />

= d [V]<br />

→<br />

(Voraussetzung: B ⊥ I bzw. )<br />

→ →<br />

B ⊥ v →<br />

v:<br />

mittlere Geschwindigkeit der Elektronen<br />

Elementarladung e: e = 1,602 176 53 ⋅ 10 −19 As<br />

Ladungsträgerdichte n: materialabhängig<br />

AH = 1<br />

nq<br />

ist dabei die Hall-Konstante . Sie charakterisiert die Stärke<br />

AH<br />

5. Elektromagnetische Induktion 22


des Hall-Effektes.<br />

I<br />

+<br />

+<br />

+<br />

+<br />

v H<br />

B<br />

b<br />

UH + -<br />

Bild 5.2: Zur Hallspannung ( U H und F sind hier für negative<br />

Ladungsträger angegeben.)<br />

Die im Plättchen normalerweise gleichmäßig verteilten<br />

Elektronen des Stromes I werden durch das Magnetfeld mit der<br />

magnetischen Flussdichte B seitlich abgedrängt, so dass die<br />

Spannung entsteht.<br />

U H<br />

U H<br />

In Bild 5.2 sind und F für negative Ladungsträger<br />

angegeben. Falls sich positive Ladungsträger bewegen (z. B.<br />

Löcher in p-dotiertem Halbleitermaterial), bewegen sich diese<br />

in umgekehrter Richtung. Sie werden durch das Magnetfeld zur<br />

gleichen Seite hin abgelenkt wie negative Ladungsträger;<br />

dadurch kehrt sich aber das Vorzeichen von U H oder die<br />

Orientierung des zugehörigen Zählpfeiles um.<br />

-<br />

I<br />

- -<br />

-<br />

-<br />

v H<br />

B<br />

b<br />

U H<br />

F<br />

d<br />

- -<br />

- -<br />

d<br />

F + +<br />

Bild 5.3: Zur Hallspannung ( U H und F sind hier für positive<br />

Ladungsträger angegeben.)<br />

Der Hall-Effekt hängt stark von der (vorzeichenbehafteten)<br />

Ladungsträgerdichte n ab, weil die geringere Anzahl von<br />

Ladungsträgern bei gleicher Stromstärke eine höhere<br />

Geschwindigkeit der Einzelladungen zur Folge hat.<br />

Da die Ladungsträgerdichte n bei Halbleitern wesentlich<br />

geringer als bei Metallen ist, benutzt man vorwiegend<br />

Halbleiter als Hall-Sonden.<br />

5. Elektromagnetische Induktion 23<br />

+<br />

+


Elektrische Feldstärke E : E = vB [ (V-7)<br />

V m]<br />

v: mittlere Geschwindigkeit der Elektronen<br />

Mittlere Geschwindigkeit v der v = (V-8)<br />

Elektronen:<br />

I<br />

enA<br />

A: Leiterquerschnitt ( A = bd)<br />

Induktionsgesetz: U i = −N (V-9)<br />

dΦ(t)<br />

[V]<br />

U L = −U i<br />

dt<br />

UL: Spannung im Verbrauchersystem<br />

Ui: Spannung im Erzeugersystem<br />

Verbrauchersystem<br />

+<br />

-<br />

U 0<br />

Verbrauchersystem<br />

+<br />

-<br />

U 0<br />

-<br />

+<br />

-<br />

U L U i<br />

+<br />

-<br />

[ m s ]<br />

Φ<br />

H - H<br />

Gegenfeld<br />

Flusszunahme (Φ > 0)<br />

+<br />

U L U i<br />

-<br />

+<br />

Vm<br />

+<br />

H<br />

Φ<br />

H + H<br />

Vm -<br />

Gegenfeld<br />

Flussabnahme (Φ < 0)<br />

H<br />

Erzeugersystem<br />

i<br />

i<br />

Erzeugersystem<br />

Lenz'sche Regel: Der durch Induktion hervorgerufene Strom<br />

ist so gerichtet, dass sein Magnetfeld dem induzierenden<br />

entgegenwirkt.<br />

5. Elektromagnetische Induktion 24


Die Spannung U i ist bei zunehmenden magnetischen Fluss<br />

(+Φ) negativ und bei abnehmenden Fluss (-Φ) positiv.<br />

Das Vorzeichen der Induktionsspannung U i bezieht sich dabei<br />

auf eine andere im Stromkreis bereits bestehende Spannung<br />

(Verbrauchersystem).<br />

Induktivität L: Für eine langgestreckte Zylinderspule gilt:<br />

L = N2µA l = N2Λ = N2 1 Rm [ Vs<br />

A ] [H]<br />

l: Spulenlänge<br />

A: Spulenquerschnitt<br />

U 0<br />

; (V-10)<br />

Für die an der Spule anliegende Selbstinduktionsspannung U is<br />

gilt: U is = −L (V-11)<br />

di(t)<br />

dt<br />

An einer Induktivität L kann der Strom i nicht springen; die<br />

Spannung u hingegen schon. Die Induktivität L wirkt als<br />

Energiespeicher.<br />

Zum Vorzeichen: Der Strom, welcher durch das<br />

Zusammenbrechen eines Magnetfeldes verursacht wird, ist<br />

jenem Strom entgegengerichtet, der das Magnetfeld in der<br />

Spule aufgebaut hat (vgl. Lenz'sche Regel).<br />

Rechtschraubregel: Dreht man eine rechtsgängige Schraube<br />

in Richtung des Stromes, der durch die Windungen der Spule<br />

fließt, so bewegt sie sich auf den Nordpol des Magnetfeldes<br />

zu.<br />

Gegenseitige Induktion: Für 2 magnetisch ideal gekoppelte Spulen gilt:<br />

L12 = N1N2 µA<br />

l<br />

[ Vs<br />

A ] [H]<br />

; (V-12)<br />

5. Elektromagnetische Induktion 25


VI Wechselstromkreise<br />

Allgemeine Hinweise: Sind Strom i und Spannung u zeitlich veränderlich,<br />

werden beide durch kleine Buchstaben dargestellt.<br />

Die hier aufgestellten Regeln gelten (falls nichts<br />

anderes angegeben) ausschließlich für sinusförmige<br />

Ströme und Spannungen.<br />

Nicht-sinusförmige Ströme oder Spannungen können<br />

mit Hilfe der Fourier-Analyse in Summen von<br />

sinusförmigen Größen zerlegt werden, so dass die<br />

hier beschriebenen Rechnungsverfahren auf die<br />

einzelnen Glieder dieser Zerlegung angewandt<br />

werden können. Siehe hierzu auch Kapitel ›IX<br />

Allgemeine, nicht-sinusförmige periodische Signale‹.<br />

Strom i: i = î sin (ωt + ϕi) [A]<br />

(VI-1)<br />

Darstellung des Stromes I als "rotierender" Zeiger:<br />

I ⎯ = Ie j(ωt + ϕi) [A]<br />

I: Effektivwert des Stromes<br />

(VI-2)<br />

Spannung u: u = û sin (ωt + ϕu) [V]<br />

(VI-3)<br />

Darstellung der Spannung U als "rotierender" Zeiger:<br />

U⎯ = Ue j(ωt + ϕu) [V]<br />

U: Effektivwert der Spannung<br />

(VI-4)<br />

Periodendauer T: T = (VI-5)<br />

2π ω<br />

[s]<br />

Frequenz f: f = (VI-6)<br />

1 T = ω 2π [Hz] [ 1 s]<br />

Kreisfrequenz ω :<br />

ω = 2πf = (VI-7)<br />

2π T<br />

⎯<br />

|i|<br />

Gleichrichtwerte: = (VI-8)<br />

2 π ⋅ i ^<br />

[A]<br />

⎯<br />

|u|<br />

[ 1 s]<br />

= 2 π ⋅ u ^ [V]<br />

(VI-9)<br />

Bedeutung: zeitlicher Mittelwert des Betrages einer Funktion.<br />

VI Wechselstromkreise 26


Für die Gleichrichtwerte von allgemeinen, auch nichtsinusförmigen<br />

periodischen Signalen, siehe Kapitel ›IX<br />

Allgemeine, nicht-sinusförmige periodische Signale‹.<br />

Effektivwerte: I = (VI-10)<br />

i^<br />

[A]<br />

2<br />

U = u^<br />

2<br />

[V]<br />

(VI-11)<br />

Bedeutung: Der periodisch zeitabhängige Strom i erzeugt im<br />

Mittel die gleiche Wärmeleistung wie der Gleichstrom I.<br />

Für die Effektivwerte von allgemeinen, auch nichtsinusförmigen<br />

periodischen Signalen, siehe Kapitel ›IX<br />

Allgemeine, nicht-sinusförmige periodische Signale‹.<br />

Formfaktor F :<br />

F = 1,111<br />

(VI-12)<br />

Der Formfaktor F bezeichnet bei Wechselgrößen das<br />

Verhältnis des Effektivwertes zum Gleichrichtwert. Er gilt für<br />

Ströme sowie Spannungen gleichermaßen.<br />

Für die Berechnung des Formfaktors von allgemeinen, auch<br />

nicht-sinusförmigen periodischen Signalen, siehe Kapitel ›IX<br />

Allgemeine, nicht-sinusförmige periodische Signale‹.<br />

Scheitelfaktor σ :<br />

σ = 2<br />

(VI-13)<br />

Komplexe Widerstände<br />

Das Verhältnis des Scheitelwertes zum Effektivwert heißt<br />

Scheitelfaktor. Er gilt für Spannungen sowie Ströme<br />

gleichermaßen.<br />

Für die Berechnung des Scheitelfaktors von allgemeinen, auch<br />

nicht-sinusförmigen periodischen Signalen, siehe Kapitel ›IX<br />

Allgemeine, nicht-sinusförmige periodische Signale‹.<br />

Impedanz Z: Z⎯ = R + jX [Ω]<br />

(VI-14)<br />

R: Wirkwiderstand<br />

X: Blindwiderstand<br />

auch: Z ⎯ = U ⎯<br />

I⎯ = 1 Y ⎯<br />

VI Wechselstromkreise 27


Admittanz Y: Y⎯ = G + jB [S]<br />

(VI-15)<br />

G: Wirkleitwert<br />

B: Blindleitwert<br />

auch: Y ⎯ = I ⎯<br />

U⎯ = 1 Z ⎯<br />

Ohmischer Widerstand: R = (VI-16)<br />

U I<br />

[Ω]<br />

Ohmischer Widerstand R<br />

auch Wirkwiderstand, Resistanz<br />

G = 1 R = I U [S]<br />

Ohmischer Leitwert<br />

auch Wirkleitwert, Konduktanz<br />

ϕ = ϕu − ϕi = 0°<br />

U und I sind in Phase (frequenzunabhängig)<br />

(VI-17)<br />

Spule: XL = ωL [Ω]<br />

(VI-18)<br />

Blindwiderstand<br />

(auch Reaktanz, induktiver Blindwiderstand)<br />

BL = − 1<br />

ωL<br />

[S]<br />

Blindleitwert<br />

(auch Suszeptanz, induktiver Blindleitwert)<br />

ϕ = ϕu − ϕi = 0° − 90° = −90°<br />

(U eilt I um 90° voraus)<br />

(VI-19)<br />

Kondensator: XC = − (VI-20)<br />

1<br />

[Ω]<br />

ωC<br />

Blindwiderstand<br />

(auch Reaktanz, kapazitiver Blindwiderstand)<br />

BC = ωC [S]<br />

Blindleitwert<br />

(auch Suszeptanz oder kapazitiver Blindleitwert)<br />

(VI-21)<br />

VI Wechselstromkreise 28


ϕ = ϕu − ϕi = 0° − (−90°) = +90°<br />

(U eilt I um 90° nach)<br />

Reflexionskoeffizient Γ: Der Reflexionskoeffizient Γ gibt an, wie ein Signal am Ende<br />

einer Leitung reflektiert wird, d. h. mit welcher Phase und<br />

Amplitude es zurückläuft.<br />

Γ ⎯ = U r<br />

⎯<br />

U 0<br />

⎯<br />

[einheitenlos] (VI-22)<br />

U r:<br />

reflektierte Amplitude [V]<br />

⎯<br />

U 0:<br />

hinlaufende Amplitude [V]<br />

⎯<br />

(Größen sind komplex, d. h. haben Betrag und Phase.)<br />

Γ = Zx − R 0<br />

Zx + R 0<br />

ZX:<br />

Abschlussimpedanz<br />

R 0:<br />

Wellenwiderstand der Leitung<br />

Γ = z x − 1<br />

z x + 1<br />

mit der normierten Impedanz zx = .<br />

Zx<br />

R 0<br />

Zx = R 0 ⋅<br />

1 + Γ<br />

1 − Γ<br />

[einheitenlos] (VI-23)<br />

[einheitenlos] (VI-24)<br />

[Ω]<br />

(VI-25)<br />

Γ kann nicht größer als | 1 | sein, da das hinlaufende Signal U<br />

⎯<br />

0<br />

nur abgeschwächt, aber niemals verstärkt werden kann.<br />

Spezialfälle:<br />

Zx =<br />

Leitungsende Γ =<br />

R 0 angepasst 0<br />

∞ offen 1<br />

0 Kurzschluss -1<br />

Smith-Diagramm: Für die Darstellung von Frequenzgängen verwendet man das<br />

Smith-Diagramm.<br />

VI Wechselstromkreise 29


Leistung<br />

+j ∞<br />

j<br />

0<br />

-j<br />

-j ∞<br />

f → ∞ Hz<br />

f = 0 Hz<br />

1<br />

∞<br />

j<br />

1<br />

+j ∞<br />

0 ∞<br />

-j<br />

Z⎯ (ω) = R + jωL<br />

-j ∞<br />

Das Smith-Diagramm bildet die rechte Seite der komplexen<br />

Ebene in einem Kreis wieder ab. Dazu nimmt man die beiden<br />

Endpunkte der Imaginär-Achse, die ins Unendliche führen, und<br />

biegt sie so um, dass sie mit dem Unendlichkeits-Ende der<br />

reellen Achse zusammenfallen. Die zur imaginären Achse<br />

parallel liegenden und senkrecht stehenden Koordinatenlinien<br />

finden sich im Smith-Diagramm als geschlossene Kreise<br />

wieder, von denen jeweils ein Punkt stets im<br />

"Unendlichkeitspunkt" des Diagrammes liegt.<br />

Die Skaleneinteilung des Smith-Diagrammes ist nicht mehr<br />

linear und einheitenlos. Frequenzgänge müssen daher durch<br />

einen geeigneten Bezugswiderstand dividiert werden (üblich<br />

sind 50 Ω).<br />

Scheinleistung S: (VI-26)<br />

S⎯ = UI = U ⎯I ⎯ ∗ = P + jQ<br />

∗ ∗<br />

Achtung: U⎯I ⎯ , d. h. I⎯ ist konjungiert komplex.<br />

S = P 2 + Q 2 [VA]<br />

P: Wirkleistung<br />

Q: Blindleistung<br />

(VI-27)<br />

Wirkleistung P: P = UIcos (ϕ) = Scos (ϕ) [W]<br />

(VI-28)<br />

Blindleistung Q: Q = UIsin (ϕ) = Ssin (ϕ) [var]<br />

(VI-29)<br />

Phasenverschiebungswinkel ϕ: (VI-30)<br />

ϕ = ϕu − ϕi<br />

VI Wechselstromkreise 30


Leistungsfaktor: (VI-31)<br />

cos (ϕ) = P S<br />

Blindfaktor: sin (ϕ) = (VI-32)<br />

Q<br />

S<br />

Wirkleistungsanpassung: (VI-33)<br />

Z ⎯a = Z ⎯ ∗ i<br />

Resonanzbedingung: Im (Z⎯) = 0<br />

(VI-34)<br />

VI Wechselstromkreise 31


VII Drehstrom<br />

Allgemeines basiert auf sinusförmigen Wechselstrom<br />

besteht aus 3 Strängen<br />

Außenleiterspannung ist die Spannung zwischen<br />

verschiedenen Strängen.<br />

Strangspannung ist die erzeugte Spannung auf einem<br />

Strang.<br />

Die erzeugten Spannungen sind um je 120°<br />

zueinander verschoben.<br />

Die Außenleiterspannungen eilen den<br />

Strangspannungen um 30° vor.<br />

L3<br />

Bild: Funktionsprinzip des Drehstromgenerators. Die<br />

einzelnen Stränge (Sternschaltung) sind farbig markiert.<br />

Sternschaltung: 1<br />

L1<br />

U1<br />

3<br />

U3<br />

U2<br />

2<br />

U12<br />

U23<br />

U31<br />

Bild: Sternschaltung (hier: eines Drehstrom-Generators).<br />

sind Strangspannungen.<br />

Außenleiterspannungen.<br />

und sind<br />

U⎯1, U ⎯2, U ⎯3 U ⎯12, U ⎯23 U ⎯31<br />

VII Drehstrom 32<br />

L2<br />

L3<br />

N<br />

L2<br />

L1


L1<br />

L2<br />

L3<br />

N<br />

U 31<br />

U 12<br />

U 23<br />

Bild: Sternschaltung (hier: eines Verbrauchers).<br />

sind Strangspannungen. U⎯12, U⎯23 und U⎯31 sind<br />

Außenleiterspannungen.<br />

2<br />

U2<br />

U3<br />

1<br />

U1<br />

3<br />

U⎯1, U ⎯2, U ⎯3<br />

Dreileiter- (ohne Neutralleiter) oder Vierleitersystem<br />

(mit N)<br />

Außenleiterspannung: U = 3 ⋅ U Str [V]<br />

(VII-1)<br />

Neutralleiter:<br />

(nicht angeschlossen)<br />

Die Außenleiterspannungen<br />

eilen den mit ihnen verknüpften Strangspannungen<br />

|U⎯Str| = |U⎯1| = |U⎯2| = |U⎯3| um jeweils 30 ° vor.<br />

U ⎯N = U ⎯1Y ⎯1 + U ⎯2Y ⎯2 + U ⎯3Y ⎯3<br />

Y⎯1 + Y ⎯2 + Y ⎯3<br />

|U ⎯| = |U ⎯12| = |U ⎯ 23| = |U ⎯31|<br />

[V]<br />

(VII-2)<br />

Bei symmetrischer Belastung ( Z⎯1 = ⎯2 Z = Z⎯3 ) wird U⎯N = 0.<br />

Der Neutralleiter wird auch als Sternpunktleiter bezeichnet.<br />

Strom I: Bei symmetrischer Belastung und ohne angeschlossenen<br />

Neutralleiter gilt:<br />

Dreieckschaltung:<br />

I = IStr = U St<br />

Z = U<br />

3 ⋅ Z<br />

[A]<br />

Bei der Sternschaltung ist der Außenleiterstrom gleich dem<br />

Strangstrom.<br />

U 31<br />

1<br />

IStr<br />

3<br />

IStr<br />

U12<br />

2<br />

IStr<br />

U23 I<br />

I<br />

I<br />

L1<br />

L2<br />

L3<br />

(VII-3)<br />

Bild: Dreiecksschaltung (hier: eines Drehstromgenerators).<br />

sind Strangströme, I sind Außenleiterströme.<br />

VII Drehstrom 33<br />

IStr


L1<br />

L2<br />

L3<br />

I<br />

I<br />

I<br />

2<br />

IStr<br />

U12<br />

IStr<br />

1<br />

U 23 U31<br />

Bild: Dreiecksschaltung (hier: eines Verbrauchers). IStr sind<br />

Strangströme, I sind Außenleiterströme.<br />

kein Neutral- bzw. Sternpunktleiter<br />

Außenleiterspannung: U = U Str<br />

[V]<br />

(VII-4)<br />

Bei der Dreieckschaltung ist die Außenleiterspannung gleich<br />

der Strangspannung.<br />

Strom I: Bei symmetrischer Belastung ( Z⎯1 = Z⎯2 = Z⎯3 ) gilt:<br />

I = 3 ⋅ IStr [A]<br />

IStr<br />

3<br />

(VII-5)<br />

Leistung Der in diesem Abschnitt aufgeführte Strom IStr ist immer der<br />

Strangstrom, U immer der Außenleiterstrom (für Stern- sowie<br />

Dreiecksschaltung).<br />

Symmetrische Belastung Bei symmetrischer Belastung ( Z⎯1 = Z⎯2 = Z⎯3 ) gilt für Sternsowie<br />

Dreiecksschaltung gleichermaßen:<br />

Die Summe der Augenblicksleistungen der drei Stränge ist<br />

zeitlich konstant.<br />

Wirkleistung P: P = 3UIStrcos ϕ [W]<br />

(VII-6)<br />

Blindleistung Q: Q = 3UIStrsin ϕ [var]<br />

(VII-8)<br />

Scheinleistung S: S = 3UIStr [VA]<br />

(VII-9)<br />

Phasenverschiebungswinkel ϕ: (VII-10)<br />

ϕ = ϕu − ϕi<br />

VII Drehstrom 34


α<br />

Bild: Der Zusammenhang zwischen Wirkleistung P,<br />

Blindleistung Q und Scheinleistung S in der komplexen Ebene.<br />

Unsymmetrische Belastung Bei unsymmetrischer Belastung ( Z⎯1 ≠ ⎯2 Z ≠ Z⎯3 ) müssen die<br />

Leistungen jedes einzelnen Verbrauchers addiert werden:<br />

p = p1 + p2 + p3<br />

Die Summe der Augenblicksleistungen der drei Stränge ist<br />

zeitlich nicht konstant.<br />

(VII-11)<br />

VII Drehstrom 35


VIII Drosselspulen und magnetisch gekoppelte Kreise<br />

Drosselspule mit Eisenkern:<br />

U = 4,44Nf Φ ^<br />

sinusförmig<br />

U: Effektivwert (∼)<br />

Transformator mit Eisenkern I 1<br />

Φ ^<br />

U 1<br />

R1 X1σ<br />

I µ<br />

Xh<br />

I 10<br />

[V]<br />

I Fe<br />

R2 '<br />

R Fe<br />

X ' 2σ<br />

Bild: Ersatzschaltbild eines Transformators<br />

Eisenverluste durch Erwärmung eines vorhandenen<br />

Eisenkernes:<br />

: Hauptblindwiderstand (durch Hystereseverluste)<br />

Xh<br />

(VIII-1)<br />

I ' 2<br />

U 2 ' Z '<br />

: Eisenverlustwiderstand (durch Wirbelstromverluste)<br />

RFe<br />

: Magnetisierungsstrom<br />

Iµ<br />

IFe:<br />

Eisenverluststrom<br />

I10:<br />

Leerlaufstrom<br />

Spulenverluste:<br />

X1σ, X′2σ<br />

R1, R2<br />

: Streublindwiderstände der Spulen (Verlust von Φm)<br />

: ohmische Wicklungswiderstände<br />

Übersetzungsverhältnis ü: ü = (VIII-2)<br />

N1<br />

I2 =<br />

Ohmischer Wicklungswiderstand<br />

R2:<br />

N2 = U 1<br />

U 2<br />

R ′ 2 = ü 2 R2<br />

I1<br />

Ohmischer Wicklungswiderstand der Spule.<br />

[Ω] (VIII-3)<br />

Streublindwiderstand X2σ : X [Ω] (VIII-4)<br />

′ 2σ = ü2X2σ Streuverlust: Ein Teil des magnetischen Flusses läuft nicht<br />

durch die Spule.<br />

Belastungswiderstand Z⎯ :<br />

′ 2<br />

Z⎯ = ü Z⎯<br />

[Ω] (VIII-5)<br />

VIII Drosselspulen und magnetisch gekoppelte Kreise 36


Sekundärspannung U⎯2 : U⎯ [V] (VIII-6)<br />

′ 2 = üU⎯2 Sekundärstrom I2 :<br />

I [A] (VIII-7)<br />

′ 2 = 1 üI⎯2 VIII Drosselspulen und magnetisch gekoppelte Kreise 37


Gleichrichtwerte:<br />

Effektivwerte:<br />

IX Allgemeine, nicht-sinusförmige periodische Signale<br />

⎯<br />

⎯= 1 |i| T ∫ T<br />

| i | dt [A]<br />

0<br />

⎯<br />

|u|<br />

= 1 T ∫ T<br />

0 | u | dt [V]<br />

(IX-1)<br />

(IX-2)<br />

Bedeutung: zeitlicher Mittelwert des Betrages einer Funktion.<br />

Für sinusförmige Signale: siehe Kapitel ›VI<br />

Wechselstromkreise‹.<br />

I = 1 T ⋅ ∫ T<br />

U = 1 T ⋅ ∫ T<br />

0 i2 dt [A]<br />

0 u2 dt [V]<br />

(IX-3)<br />

(IX-4)<br />

Bedeutung: Der periodisch zeitabhängige Strom i erzeugt im<br />

Mittel die gleiche Wärmeleistung wie der Gleichstrom I.<br />

Für sinusförmige Signale: siehe Kapitel ›VI<br />

Wechselstromkreise‹.<br />

Formfaktor: F = (IX-5)<br />

I<br />

⎯<br />

Scheitelfaktor:<br />

⎯<br />

|i| = U |u|<br />

Der Formfaktor F bezeichnet bei Wechselgrößen das<br />

Verhältnis des Effektivwertes zum Gleichrichtwert. Er gilt für<br />

Strom sowie Spannung gleichermaßen.<br />

Für sinusförmige Signale: siehe Kapitel ›VI<br />

Wechselstromkreise‹.<br />

σ = i^<br />

I = u^<br />

U<br />

Das Verhältnis des Scheitelwertes zum Effektivwert heißt<br />

Scheitelfaktor. Er gilt für Spannung sowie Strom<br />

gleichermaßen.<br />

Für sinusförmige Signale: siehe Kapitel ›VI<br />

Wechselstromkreise‹.<br />

(IX-6)<br />

IX Allgemeine, nicht-sinusförmige periodische Signale 38


Literaturverzeichnis<br />

Anhang<br />

Hagmann, Gert: "Grundlagen der <strong>Elektrotechnik</strong>", ISBN 978-3-89104-730-9, 14.<br />

Auflage, AULA-Verlag, Verlag für Wissenschaft und Forschung, Wiebelsheim, 2009<br />

Lehmann, Schmidt: "Physik - Gravitations-, elektrisches und magnetisches Feld", ISBN<br />

3-89449-121-3, Stark Verlagsgesellschaft mbH, Freising 2004<br />

Klein, Martin: "Einführung in die DIN-Normen", ISBN 3-519-16301-2, 12. Auflage,<br />

Teubner, Berlin 1997<br />

Dr. Christian Zentner, Dr. Nora Wiedenmann, Dr. Reinhard Barth: "Zahlen & Formeln",<br />

ISBN 3-907200-05-5, Otus Verlag AG, St. Gallen 2006<br />

Anhang 39

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