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Untersuchungen zur Klimavariabilität auf dem Tibetischen Plateau ...

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3 Theoretische Grundlagen<br />

___________________________________________________________________________<br />

des Wasserpotentialgefälles von den Wurzeln zu den Blättern bzw. Nadeln und damit zu einer<br />

Zunahme des Kapillartransports in die Kronen- und Blattbereiche führt. Das<br />

Isotopenverhältnis des Blattwassers wird daher zunehmend durch das Isotopenverhältnis des<br />

Bodenwassers sowie der <strong>auf</strong> Blattebene stattfindenden kinetischen Fraktionierung (εk) bei der<br />

Blattwasseranreicherung bestimmt. Bei extremer Trockenheit und damit kaum<br />

wasserdampfgesättigter Umgebungsluft strebt das Verhältnis ea/ei durch das Schließen der<br />

Stomata gegen Null, wodurch der Diffusionsfluss aus <strong>dem</strong> Blatt nahezu vollständig<br />

unterbunden wird (einem mögichen, restlichen Diffusionsfluss trägt dabei εk Rechnung). Aus<br />

Gleichung (5) ergibt sich für diese Verhältnisse daher:<br />

18 18<br />

δ O BW = δ OQuellwert<br />

+ ε k + ε *<br />

(7)<br />

3.4.4 Biochemische Fraktionierungs- und Austauschprozesse während der<br />

Biosynthese und der Jahrringbildung<br />

Neben <strong>dem</strong> durch die Wurzeln <strong>auf</strong>genommenen Wasser kann der Sauerstoff in Pflanzen noch<br />

aus anderen Quellen wie z.B. von beim Gasaustausch <strong>auf</strong>genommenem CO2 stammen<br />

(FLANAGAN 1998). Jedoch zeigten DENIRO & EPSTEIN (1979) sowie DENIRO & COOPER<br />

(1989) anhand verschiedener Experimente mit isotopisch markiertem CO2 - bzw. O2 -Tracern,<br />

dass der im CO2 gebundene Sauerstoff einem kompletten Austausch mit <strong>dem</strong> Blattwasser<br />

unterzogen wird, ehe er in organische Verbindungen eingelagert wird. Das 18 O/ 16 O-Verhältnis<br />

in Photosynthese-Produkten <strong>auf</strong> Blattebene wird daher alleinig durch die Isotopensignatur des<br />

Zellwassers bestimmt, in <strong>dem</strong> die Biosynthese stattfindet. Im Vergleich zum umgebenden<br />

Blattwasser ist die Blattzellulose um etwa 27‰ (±3‰, je nach untersuchter Pflanze)<br />

angereichert (DENIRO & EPSTEIN 1981). Diese biochemisch bedingte Anreicherung ist durch<br />

einen Austausch von Sauerstoffisotopen zwischen Carbonylgruppen aus Zwischenprodukten<br />

der Photosynthese (wie Kohlehydrate und Zucker) und <strong>dem</strong> Blattwasser zu erklären, wobei es<br />

zu Isotopieeffekten bei den Sauerstoffisotopen kommt (STERNBERG & DE NIRO 1983,<br />

STERNBERG et al. 1986).<br />

Gleichung (5) ist in ihren Grundzügen weiteren Modellen von z.B. RODEN et al. (2000) und<br />

RODEN & EHLERINGER (1999a, 1999b, 2000) ähnlich. Allen gemeinsam ist jedoch die<br />

fehlende Berücksichtung einer fleckenhaften, inhomogenen Verteilung von an 18 O<br />

angereicherten und an 18 O verarmten Bereichen <strong>auf</strong> Blattebene und damit das Vorhandensein<br />

eines inhomogenen Blattwasserpools (YAKIR & DENIRO 1990). Dieser kann sich durch<br />

Heterogenitäten zwischen verschiedenen Blattkompartimenten auszeichnen, da das<br />

Blattwasser an den Orten der Evaporation an 18 O angereichert wird. Demgegenüber wird<br />

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