10.01.2013 Aufrufe

Untersuchungen zur Klimavariabilität auf dem Tibetischen Plateau ...

Untersuchungen zur Klimavariabilität auf dem Tibetischen Plateau ...

Untersuchungen zur Klimavariabilität auf dem Tibetischen Plateau ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

4 Material und Labormethoden<br />

___________________________________________________________________________<br />

Gesamtring höher einzuschätzen ist 17 , muss <strong>auf</strong>grund der besonderen holzanatomischen<br />

Eigenschaften von Wacholdern <strong>auf</strong> eine Trennung von Früh- und Spätholz verzichtet werden.<br />

So führen der oft nur aus wenigen Zellreihen bestehende Anteil des Spätholzes am jährlichen<br />

Zuwachs, als auch die eingangs beschriebenen engen und oftmals gewellten Jahrringgrenzen<br />

dazu, dass eine durchaus wünschenswerte jahrringinterne Abtrennung in den meisten Fällen<br />

nicht möglich ist. Eine Durchmischung des Klimasignals von Frühholz- und Spätholzzellen<br />

ist daher bei der Analyse von Wacholderholz unvermeidbar. Dennoch bergen<br />

isotopenphysikalische <strong>Untersuchungen</strong> an Wacholdern ein hohes Potential für klimatische<br />

Fragestellungen, da sie <strong>auf</strong>grund ihres hohen Alters eine sehr weit <strong>zur</strong>ückreichende<br />

Zeitspanne an Klimainformationen in ihren Jahrringen gespeichert haben. Da im Rahmen<br />

dieser Arbeit mit Fichten (Picea balfouriana) und Wacholdern (Juniperus tibetica) zwei<br />

verschiedene Baumarten untersucht werden, wurde <strong>zur</strong> besseren Vergleichbarkeit der<br />

Ergebnisse bei der Analyse der Fichten ebenfalls der Gesamtring abgetrennt.<br />

4.3.2 Probenpooling<br />

In der vorliegenden Arbeit wurde das Jahrringmaterial gleicher Bildungsjahre nach <strong>dem</strong><br />

Abtrennen gemischt und die weiteren Laborschritte an diesen Mischproben durchgeführt.<br />

Ausgangsbasis hierfür ist die sog. „Poolmethode“, die in ihren Grundzügen <strong>auf</strong> der Arbeit von<br />

LEAVITT & LONG (1984) beruht und in jüngeren Arbeiten wieder <strong>auf</strong>gegriffen und verfeinert<br />

wurde (SAURER et al. 1995, BORELLA et al. 1998, TREYDTE et al. 2001). Das Ziel ist eine<br />

Standortmittelkurve, in die die klimatischen Informationen verschiedener Einzelbäume<br />

einfließen und die damit die durchschnittlichen Standortsreaktionen <strong>auf</strong> Umwelteinflüsse gut<br />

repräsentiert. Ein positiver Nebeneffekt ist neben der deutlichen Zeitersparnis im Vergleich<br />

<strong>zur</strong> Untersuchung von Einzelradien die mögliche Unterdrückung genetischer, biologischer<br />

oder mikroklimatischer Störsignale innerhalb der Einzelbäume, welche die eigentlichen<br />

Klimainformationen überlagern können (TREYDTE 2002). Zwar ist bei dieser Methode von<br />

einem Informationsverlust hinsichtlich der Variabilität innerhalb eines Standortes auszugehen,<br />

die gemeinsamen Langfristtrends scheinen davon jedoch nicht berührt zu werden (WELSCHER<br />

2002). In jüngster Zeit entwickelt sich in der Literatur eine lebhafte, zum Teil kontrovers<br />

geführte Diskussion über die Vor- und Nachteile des Probenpoolings. Hierbei wird vor allem<br />

über den Informationsverlust beim Erstellen von gepoolten Isotopenkurven im Gegensatz zu<br />

17 So sind nach SCHWEINGRUBER (1987) Frühholzzellen meist kurzlebig und sterben ca. 2-3 Wochen nach<br />

Ihrer Bildung wieder ab. Spätholzzellen dagegen leben deutlich länger und dürften <strong>dem</strong>nach ein höheres<br />

klimatisches Implementierungs- und Speichersignal besitzen. Wacholder sind <strong>auf</strong>grund ihrer<br />

holzanatomischen Merkmale nach Meinung von SCHWEINGRUBER (1996) und FRITTS et al. (1992) daher<br />

eigentlich nur bedingt für <strong>Untersuchungen</strong> klimatischer Fragestellungen geeignet. Dieser Annahme stehen<br />

jedoch neuere <strong>Untersuchungen</strong> an zentralasiatischen Wacholderarten gegenüber, die eine hohe Sensitivität<br />

von Wacholderchronologien <strong>auf</strong> die herrschenden Witterungsbedingungen zeigen (ESPER 2000, BRÄUNING<br />

1999a, 1999b, ZHANG & QIU 2007, YIN et al. 2007).<br />

50

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!