Margaret Fullers transnationales Projekt : Selbstbildung, feminine ...
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Self Culture: <strong>Margaret</strong> <strong>Fullers</strong> Bildungskonzept<br />
Biographie sich eingehend der Person zu widmen, die Goethe bei der Konzeption<br />
dieser Figur inspirierte. Fuller bezieht sich auf das achte Buch von Dichtung und<br />
Wahrheit, in dem Goethe erläutert, die „Bekenntnisse der schönen Seele“ seien aus<br />
seinen Begegnungen mit Susanna von Klettenberg entstanden. 118 Fuller notiert:<br />
Here too falls his intimacy with Fraulein von Klettenberg one of the<br />
most beautiful of his life, and which more than any other made him<br />
aware of the spiritual tendency of man. This lady, the very dove of the<br />
Holy Ghost, the original of his ‘Fair Soul’ in Wilhelm Meister is here<br />
described with the greatest beauty, and I shall give the minute traits in<br />
my Life. 119<br />
Während sich Fuller in ihren Briefen mit Goethes Liebe zu Lilli Schönemann<br />
beschäftigt und Hedge um Information über die Beziehung bittet, taucht der Name<br />
Lilli in <strong>Fullers</strong> Aufzeichnungen zu der Goethe Biographie nicht auf, da ihr nicht<br />
genug Material zur Verfügung steht und sie Goethes Bericht aus Dichtung und<br />
Wahrheit nicht zufrieden stellt. 120 Darüber hinaus erwähnt Fuller Christiane Vulpius<br />
nicht, da ihr die Information über Goethes Leben in Weimar und dessen Ehe fehlt.<br />
Wie die Affaire mit Lilli Schönemann verwirrt Fuller die Beziehung zu Christiane<br />
Vulpius, die ihr Bild über den von ihr verehrten Dichter beeinträchtigt, wie sie im<br />
Juli 1837 an Hedge schreibt:<br />
Will you, Henry, can you tell me all the scandal about Goethe – about<br />
his marriage and so forth? I have asked Mr Emerson and others whom<br />
I thought might know, but the little they can tell only puzzles and<br />
disturbs me. In all the books I have had sent me there is nothing which<br />
enables me to know what I am about on this subject and I ought,<br />
before I go any further, in my business – Will you write me in a few<br />
days any thing you know of his first residence at Weimar and about his<br />
living so many years with the person he afterwards married[.] 121<br />
Da Hedge <strong>Margaret</strong> Fuller nicht weiterhelfen kann, schreibt sie im Dezember des<br />
Jahres an Anna Jameson, die mit Goethes Schwiegertochter Ottilie von Pogwisch<br />
Goethe bekannt war und ihre Erlebnisse in dem Bericht Visits and Sketches at Home<br />
and Abroad veröffentlichte. 122<br />
<strong>Margaret</strong> <strong>Fullers</strong> „List of what is still to be examined in Goethe’s works“,<br />
die sich unter ihren Aufzeichnung befindet, zeigt, dass sie bemüht ist, jedem Werk<br />
gerecht zu werden, und sich nicht von persönlichen Präferenzen leiten lässt.<br />
Während sie in ihren späteren literaturkritischen Aufsätzen über den deutschen<br />
118 GOETHE, Dichtung und Wahrheit, 8. Buch, 338-39.<br />
119 Anhang A.<br />
120 Die Beziehung zu Lilli Schönemann verwirrt Fuller, wie sie im Februar 1835 an Hedge<br />
schreibt: „I want to know all the facts about Goethe and Lilli, can you give them me? This<br />
somewhat passée affair troubles me; I want to know did he give her up from merely<br />
interested (ie selfish) motives.“ FULLER, Letters, I:226.<br />
121 FULLER, Letters, I:292-93.<br />
122 Vgl. FULLER, Letters, I:317-18.