Dorfblatt 85 - Gemeinde Hirzel
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Editorial<br />
In diesem Editorial gibt es keine Veränderungen im Team anzukündigen, kommt keine<br />
Entschuldigung für Fehler im letzten Heft vor, findet keine Auseinandersetzung mit<br />
kritischen Leserbriefschreibern statt, werden die Themen Wetter, Spitzensport, Politik<br />
und Fitness nicht abgehandelt, gibt es keinen Hinweis auf regionale Nachrichten im Heft,<br />
wird nichts über die neuen Titelbilder verraten; es geht auch nicht …<br />
… aber das soll jemand anders sagen. Ein bekannter Schweizer Musiker hat 1975<br />
den Text für ein kleines Mundart-Lied geschrieben, aus dem ich zwei der fünf Strophen<br />
wiedergeben möchte:<br />
I däm Lied passiert keis Unglück,<br />
da chunsch nid is Paradies,<br />
und niemet tröimt vom Gschäftserfolg,<br />
und niemertem gahts mies.<br />
2<br />
I däm Lied wird nüd befole,<br />
und gfolget wird au ned.<br />
i däm Lied wird nöd gschtole<br />
Und pumped ischs au ned.<br />
Die letzte Zeile ist für mich aus zwei Gründen interessant. Erstens muss ich zugeben,<br />
dass mir für dieses Editorial einfach keine brauchbare eigene Idee eingefallen ist. Ich<br />
sitze vor dem leeren, weissen Blatt, und es will sich nichts einstellen. Ist das nun ein<br />
veritabler Schreibstau oder nur eine kleine Episode?<br />
Da kam für mich dieses Lied im letzten Moment gerade recht. Nach dem ersten grossen<br />
Erfolg in der Hitparade fiel dem Musiker für die nachfolgende Single zuerst nichts rechtes<br />
ein, aber er hat mit «nicht» dann doch etwas singbares auf die Beine gestellt. Also habe<br />
ich mit seinem Konzept einen idealen Einstieg für dieses Nicht-Editorial gefunden.<br />
Zweitens bewundere ich seine Selbstironie. Schon bei der ersten Single von 1973 hatte<br />
er sich stark bei Bob Dylan angelehnt, beim grossen Klassiker von 1976 wurde es dann<br />
so krass, dass die amerikanische Band Little Feat nach dem Erfolg der Schweizer in<br />
Deutschland rechtliche Schritte androhte.<br />
Bleiben zum Schluss – auch als endgültige Rechtfertigung für dieses Editorial – drei<br />
Fragen an Sie. Sie können Sie für sich beantworten oder mir die Antworten via <strong>Dorfblatt</strong>mail<br />
zukommen lassen.<br />
- Wer ist dieser Musiker?<br />
- Aus welchem Lied habe ich die zwei Strophen übernommen?<br />
- Der grosse Hit hiess?<br />
SCH