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GEsundhEiT- BErATunG, BETrEuunG, BEhAndlunG<br />
6<br />
Betreuung von<br />
Folteropfern<br />
Von den 161 Folterüberlebenden,<br />
die im Jahr 2009 in Kontakt mit<br />
OMEGA gekommen sind, stammte<br />
der mit Abstand größte Anteil,<br />
insgesamt 113 Personen, aus der<br />
Russischen Föderation. 86,3%<br />
(139) der dokumentierten Personen<br />
gehörten einer ethnischen<br />
oder religiösen Minderheit in ihrem<br />
Staat an.<br />
Folteropfer leiden häufig unter<br />
schweren Schlafstörungen, Albträumen<br />
und diffusen Schmerzen<br />
an verschiedenen Körperstellen.<br />
Sie klagen über unwillkürlich über<br />
sie hereinbrechende, sehr konkrete<br />
Erinnerungen, die ein Gefühl<br />
auslösen können, als würde man<br />
diese Situation wieder durchleben.<br />
Oft beschreiben sie ihr Wesen als<br />
verändert, unruhig und reizbar.<br />
Aus geringen Anlässen kommt es<br />
zu Panikattacken oder Wutanfällen<br />
und viele Opfer leiden auch<br />
an quälenden Schuldgefühlen und<br />
Selbstmordgedanken.<br />
Wir versuchen zunächst die<br />
körperlichen Beschwerden, insbesondere<br />
die Schlafstörungen und<br />
die Kopfschmerzen zu lindern und<br />
regen bei Verdacht auf organische<br />
Schädigungen detaillierte weitere<br />
Untersuchungen an. Sehr wichtig<br />
ist uns, dass die Betroffenen über<br />
jeden vorgeschlagenen Schritt<br />
genau informiert werden, damit sie<br />
selbst Entscheidungen treffen können<br />
und ihnen auf diese Weise ihre<br />
Würde und Selbstachtung wieder<br />
ein wenig zurückgegeben werden.<br />
Die weiterführende Betreuung<br />
erfolgt über den Aufbau eines<br />
persönlichen Netzwerkes, welches<br />
den KlientInnen sozialen Halt gibt.<br />
Kooperationen mit der Caritas<br />
In Kooperation mit der<br />
Marienambulanz der<br />
Caritas konnten wir<br />
folgende Sprechstunden<br />
anbieten:<br />
Psychiatrische Sprechstunde bei<br />
Dr. med. Gerald Ressi<br />
In die Sprechstunden kommen unversicherte<br />
Personen, EU-Bürger<br />
ohne Krankenversicherung, Personen<br />
ohne gültigen Aufenthaltstitel,<br />
Krankenversicherte mit<br />
erschwertem Zugang zum Gesundheitssystem.<br />
Gründe für ihren erschwerten<br />
Zugang liegen in folgendem:<br />
• MigrantInnen mit sprachlichen<br />
oder kulturellen Barrieren<br />
Die KlientInnen kamen aus 40 verschiedenen<br />
Ländern, nur ein Bruchteil waren<br />
österreichische StaatsbürgerInnen.<br />
• Psychisch Kranke mit störendem<br />
Verhalten<br />
Bei psychischen Erkrankungen treten<br />
nicht selten Veränderungen im Verhalten<br />
der Betroffenen auf, die nicht<br />
regelkonform sind und daher für die<br />
Umgebung oft als unangenehm und<br />
störend empfunden werden.<br />
OMEGA 2009<br />
Frauensprechstunde bei unserer<br />
Hebamme und Krankenschwester<br />
Nomawethu Kelbitsch, BA<br />
Frauen mit verschiedenen kulturellen<br />
Hintergründen wenden<br />
sich an diese vielfältige Beratung<br />
mit Fragen zu frauenspezifischen<br />
Gesundheitsthemen wie Familienplanung,<br />
Schwangerschaft und<br />
Geburt.<br />
Begleitung von Flüchtlingsfrauen<br />
Eine weitere Kooperation mit der<br />
Caritas betrifft die psychosoziale,<br />
psychotherapeutische Begleitung<br />
von alleinstehenden Frauen und<br />
Kindern im Frauenwohnheim der<br />
Caritas in der Metahofgasse,<br />
welche hier aufgrund ihrer Schicksale<br />
besonderen Schutz genießen.<br />
Die Betreuung erfolgt in Einzelgesprächen<br />
und durch Gruppenaktivitäten.