Auf ein Wort - Pfarrerin Simone Britsch…………………. 3 ...

Ich finde es überzeugend, dass den jüdischen Kindern keine langen
Erklärungen gegeben und sie nicht mit Lehrsätzen abgespeist werden,
wenn sie etwas über Gott wissen wollen. Ihnen wird die Bedeutung
des Glaubens vornehmlich durch schlichtes Erzählen erschlossen.
Solches Tun vermittelt ihnen: Unser Gott ist einer, von dem es
etwas zu erzählen gibt, und unser Gott ist der, von dem ich Geschichten,
im Besonderen meine Glaubensgeschichte erzählen
kann.
Wenn dein Kind dich morgen fragt … (5. Mose 6,20), dürfen wir froh
sein, dass unseren Kindern unsere Meinung noch etwas wert ist,
und wir brauchen nicht auf jede ihrer Fragen die Antwort wie aus der
Pistole geschossen geben können. Das macht uns für sie nicht
glaubwürdiger. Wir haben aber sehr wohl die Pflicht, uns mit ihnen
auf die Suche nach einer Antwort zu machen und mit ihnen die Geschichten
aufzuspüren, die unser Gott in unserem Leben erzählt.
Unsere Kinder (oder Enkel) geben uns die Chance, ganz neu mit
ihnen zu fragen nach der Bedeutung von Geboten und Rechten, die
Gott gegeben hat, und zu fragen nach der Bedeutung Jesu von Nazareth,
des Maßstabs und Zentrums christlicher Verkündigung.
Es ist heiß gewesen in Hannover
während des Kirchentags. Ich sitze
im Gras und beobachte ein Mädchen.
Ihre Beine baumeln in einem
kleinen Teich. Plötzlich dreht sie
sich um, sucht mit ihrem Blick nach
ihren Eltern und rennt, so schnell
sie kann, zu ihnen. „Mama“, fragt
sie, „ schwitzt Gott heute auch?“
Was hätten Sie diesem Kind darauf
geantwortet?
Sonnige Sommergrüße und gute Erholung
Ihre Pfarrerin
Simone Britsch