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Verbreitung, Ökologie und Schutz der Mauereidechse

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„Nordlicht <strong>Mauereidechse</strong>“ – zur Historie <strong>und</strong> Entwicklung in<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen angesiedelter Populationen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en<br />

naturschutzfachliche Bewertung<br />

Richard Podloucky<br />

Intensive Untersuchungen allochthoner Vorkommen <strong>der</strong> <strong>Mauereidechse</strong><br />

(Podarcis muralis) in Deutschland (SCHULTE et al. 2008, 2011) haben in<br />

den letzten Jahren zum Bekanntwerden von insgesamt 82 angesiedelten<br />

Vorkommen geführt. In Nie<strong>der</strong>sachsen konnten in den vergangenen<br />

Jahrzehnten bzw. Jahren fünf Populationen unterschiedlicher Herkunft <strong>und</strong><br />

verschiedenen Alters festgestellt werden, bei denen es sich in vier Fällen<br />

gleichzeitig um die nördlichsten Aussetzungsorte in Deutschland handelt<br />

(ca. 250 km nördlich <strong>der</strong> natürlichen Arealgrenze). Dank einer genetischen<br />

Analyse (SCHULTE et al. 2011, Schulte, schriftl. Mitt.) können die<br />

Populationen verschiedenen genetischen Linien bzw. Unterarten<br />

zugeordnet werden <strong>und</strong> damit Aussagen zu den Herkunftsregionen <strong>der</strong><br />

Aussetzungstiere gemacht werden. Dabei ergab sich auch <strong>der</strong> Nachweis<br />

<strong>der</strong> Katalonischen <strong>Mauereidechse</strong> (Podarcis liolepis), die damit erstmals<br />

als Neozoon für Deutschland nachgewiesen werden konnte (SCHULTE et al.<br />

2011). Soweit möglich, werden Hinweise zur Ansiedlung (Zeitpunkt,<br />

Umstände) <strong>und</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Populationen gegeben.<br />

Bei <strong>der</strong> naturschutzfachlichen Bewertung <strong>der</strong> Vorkommen spielen folgende<br />

Fakten eine Rolle:<br />

1. Die <strong>Mauereidechse</strong> (Podarcis muralis) als Art ist eine heimische<br />

(BNatSchG § 7 (2) 7) <strong>und</strong> zugleich beson<strong>der</strong>s, zusätzlich streng<br />

geschützte Art (BNatSchG § 44 (1) 1-2).<br />

2. In Nie<strong>der</strong>sachsen ist die <strong>Mauereidechse</strong> ursprünglich gebietsfremd,<br />

pflanzt sich aber in allen Aussetzungsorten z. T. seit vielen Jahren<br />

erfolgreich fort; sie ist damit inzwischen regional heimisch geworden<br />

(mehrere Generationen, BNatSchG § 7 (2) 7).<br />

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