10.01.2013 Aufrufe

Produktion - FWL

Produktion - FWL

Produktion - FWL

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Verwandeln Sie Ihre PDFs in ePaper und steigern Sie Ihre Umsätze!

Nutzen Sie SEO-optimierte ePaper, starke Backlinks und multimediale Inhalte, um Ihre Produkte professionell zu präsentieren und Ihre Reichweite signifikant zu maximieren.

Allgemeines<br />

<strong>Produktion</strong><br />

Spezielle forstliche <strong>Produktion</strong>s <strong>Produktion</strong>s-Fragestellungen Fragestellungen (Teil 1)<br />

Baumartenwahl<br />

Umtriebszeit, Endnutzungszeitpunkt, Zieldurchmesser<br />

Durchforstungen (Stärke (Stärke, Zeitpunkt Zeitpunkt, Zyklus)<br />

Mischung, Astung, Düngung, Wilddichte<br />

Sortierung<br />

Intensitätsdiskussion in der Forstwirtschaft (Anpassung betr. Kapazitäten)<br />

Kapazitätseinsatz (LP-Modell für mehrere Kapazitäten und Maßnahmen)<br />

Allgemeine g (holz-)industrielle ( ) <strong>Produktion</strong>s-Fragestellungen g g (Teil ( 2) )<br />

Losgrößenoptimierung<br />

Optimierung der Reihenfolge der Bearbeitung von Losen<br />

Optimale Mischungen<br />

Optimaler Maschineneinsatz bei veränderter Auslastung<br />

Optimale Maschinengeschwindigkeit<br />

Optimierung von Wartungsintervallen, Werkzeugwechsel etc.<br />

Optimaler Kapazitätseinsatz (Maschinenbelegung)<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 1


Forstwirtschaft<br />

<strong>Produktion</strong><br />

<strong>Produktion</strong><br />

Produzierte <strong>Produktion</strong>s-<br />

Güter prozesse<br />

Holzwirtschaft<br />

Forstwirtschaft<br />

Optimierungsansätze<br />

Holzwirtschaft<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 2


Die <strong>Produktion</strong>sfunktion<br />

Die <strong>Produktion</strong>sfunktion beschreibt die<br />

<strong>Produktion</strong>smenge g in Abhängigkeit gg von<br />

dem Einsatz von <strong>Produktion</strong>sfaktoren.<br />

Beispiel:<br />

Die <strong>Produktion</strong> von Forstpflanzen ist<br />

abhängig von:<br />

Fläche, Saatgut, Dünger, Wasser, Arbeit<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 3


<strong>Produktion</strong>sfunktion und Kostenfunktion<br />

Die Kostenfunktion ist die Umkehrfunktion der <strong>Produktion</strong>sfunktion<br />

<strong>Produktion</strong>sfunktion<br />

P<strong>Produktion</strong>smenge d kti = f(Faktormenge f(F kt 1, 1 FFaktormenge kt 2)<br />

bei konstanten Faktorpreisen gilt<br />

<strong>Produktion</strong>smenge = f(Faktormenge 1 * Preis 1, Faktormenge 2 * Preis 2)<br />

weil rechts jetzt die Kosten stehen gilt kurz<br />

<strong>Produktion</strong>smenge = f(Kosten)<br />

also gilt auch die Umkehrfunktion, nämlich die Kostenfunktion<br />

KKosten t = f(P f(<strong>Produktion</strong>smenge)<br />

d kti )<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 4


Typische Fragestellungen im Bereich<br />

<strong>Produktion</strong><br />

• Im Bereich der <strong>Produktion</strong> geht es prinzipiell um den<br />

optimalen Einsatz der <strong>Produktion</strong>sfaktoren.<br />

• Entsprechend dem Prinzip der Wirtschaftlichkeit kann<br />

entweder gefragt sein, eine bestimmte Menge mit dem<br />

geringsten g g Einsatz der <strong>Produktion</strong>sfaktoren ( (minimale<br />

Kosten) herzustellen, oder die Fragestellung kann sich<br />

auf die Menge richten, die maximal mit den gegebenen<br />

<strong>Produktion</strong>sfaktoren odu o s a o e hergestellt e ges e werden e de kann. a<br />

• Oft sind Optimierungsmodelle geeignet, die<br />

Fragestellungen zu beantworten<br />

beantworten.<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 5


<strong>Produktion</strong>sfunktionen und Anpassung der <strong>Produktion</strong><br />

• Optimierungsüberlegungen im Bereich der <strong>Produktion</strong><br />

erfordern ein Modell der <strong>Produktion</strong>.<br />

• Die <strong>Produktion</strong>sfunktion ist mindestens Kern dieses<br />

MModells. d ll<br />

• Von der <strong>Produktion</strong>sfunktion hängt es ab, welche<br />

Gestaltungsmöglichkeiten das Modell vorsieht, wie<br />

flexibel es ist.<br />

• Die wichtigsten Gestaltungsmöglichkeiten der <strong>Produktion</strong><br />

(Anpassungsmöglichkeiten) sind:<br />

a) zeitliche Anpassung<br />

b) Variation des Faktoreinsatzes (Ertragsgesetz)<br />

c) intensitätsmäßige Anpassung (Gutenberg-<br />

<strong>Produktion</strong>sfunktion)<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 6


<strong>Produktion</strong>sfunktionen<br />

<strong>Produktion</strong>sfunktionen<br />

Ertragsgesetz Gutenberg-P.<br />

Typ A Typ B<br />

nur variable<br />

variable<br />

<strong>Produktion</strong>sfaktoren <strong>Produktion</strong>sfaktoren<br />

(Verbrauchsfaktoren)<br />

und<br />

Bestandsfaktoren<br />

(Potentialfaktoren)<br />

Typ C<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 7


Ertragsgesetz – <strong>Produktion</strong>sfunktion vom Typ A<br />

Output<br />

abnehmender Ertragszuwachs,<br />

daher Gesetz vom abnehmenden<br />

Ertragszuwachs<br />

<strong>Produktion</strong>sfaktor<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 8


Gutenberg-<strong>Produktion</strong>sfunktion (Typ B)<br />

Output Verbrauchsfunktionen<br />

Strom-<br />

verbrauch<br />

Rohstoffverbrauch<br />

Intensität = Geschwindigkeit<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 9


Gutenberg Gutenberg-<strong>Produktion</strong>sfunktion <strong>Produktion</strong>sfunktion (Typ B)<br />

Intensität = Geschwindigkeit<br />

x4<br />

x3<br />

x1 x2<br />

mehrere Möglichkeiten zur Erhöhung der <strong>Produktion</strong> von<br />

x2 auf x3<br />

Isoquanten<br />

Zeit<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 10


Beispiel für die Gutenberg Gutenberg-<strong>Produktion</strong>sfunktion<br />

<strong>Produktion</strong>sfunktion<br />

Der Treibstoffverbrauch von Containerschiffen ist stark von der<br />

Geschwindigkeit abhängig.<br />

Eine zehnprozentige Erhöhung der Geschwindigkeit von 20 auf 22 Knoten<br />

bewirkt eine Erhöhung des Kraftstoffverbrauchs um 50%.<br />

Deshalb gibt g es ein Geschwindigkeits-Optimum g p für Containerschiffe, ,<br />

das vom Treibstoffpreis abhängig ist.<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 11


Die klassischen forstlichen<br />

<strong>Produktion</strong>sbegriffe<br />

Naturale <strong>Produktion</strong><br />

(insb. Holzzuwachs)<br />

Forstliche<br />

<strong>Produktion</strong><br />

Technische<br />

<strong>Produktion</strong><br />

(insbes. Einschlag)<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 12


Umtriebszeit<br />

Typische Fragestellungen im Bereich der<br />

fforstlichen tli h <strong>Produktion</strong><br />

P d kti<br />

Durchforstung<br />

Naturale<br />

<strong>Produktion</strong><br />

Astung Düngung<br />

Forstliche<br />

<strong>Produktion</strong><br />

Baumartenwahl<br />

Maschineneinsatz<br />

Technische<br />

<strong>Produktion</strong><br />

Sortierung<br />

Holzlieferung<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 13


industrielle<br />

Fertigungstypen<br />

Ei Einprodukt- d kt MMehrprodukt h d kt<br />

fertigungfertigung<br />

unverbundene<br />

Kuppel-<br />

<strong>Produktion</strong> produktion<br />

Sortenfertigung Serienfertigung Einzelfertigung<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 14


Typische Fragestellungen der <strong>Produktion</strong> in<br />

der Holzindustrie<br />

• OOptimaler ti l Einschnitt Ei h itt von RRundholz dh l<br />

• Optimaler Zuschnitt von Platten<br />

• OOptimale ti l MMaschinenbelegung hi b l<br />

• Optimaler Werkzeugwechsel, optimale Wartung<br />

• Optimale Maschinengeschwindigkeit<br />

Maschinengesch indigkeit<br />

• Optimale Losgrößen<br />

• Optimale Reihenfolge der Bearbeitung von<br />

Losen<br />

• Optimale Mischungen von Einsatzgütern (z.B. (z B<br />

Spänen aus Altholz und Frischholz)<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 15


Beispiel für eine Optimierung des<br />

Kapazitätseinsatzes in der Holzernte<br />

• Es sind drei Arten von Holzernte Holzernte-Kapazität Kapazität gegeben:<br />

Regie-Waldarbeiter, Harvester-Unternehmer,<br />

Maschinenring-Bauern<br />

• Es sind drei Arten von Erntemaßnahmen mit jeweils<br />

bestimmter Fläche gegeben: Jungdurchforstung,<br />

Altdurchforstung, g, Endnutzung g<br />

• Die Erntekosten der einzelnen Kapazitäten in den drei<br />

Einsatz-Arten sind bekannt.<br />

• Die drei Kapazitätsarten unterliegen Einsatz Einsatz-<br />

Restriktionen: Mindest-Auslastung der Waldarbeiter,<br />

begrenzte Zeit der Maschinenring-Bauern, unbegrenzte<br />

Mö Möglichkeit li hk it zur BBeschäftigung häfti von HHarvester- t<br />

Unternehmern<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 16


Baumartenwahl – Beispiel für lineare Optimierung<br />

• Da die verschiedenen Baumarten auf verschiedenen<br />

Standorten unterschiedliche Wuchsleistungen erbringen<br />

(und sich natürlich unterschiedliche Deckungsbeiträge<br />

erwirtschaften i t h ft lassen) l ) stellt t llt sich i h di die FFrage, welche l h<br />

Baumarten auf welchem Standort angebaut werden<br />

sollen.<br />

• Bei gegebenen Wuchsleistungen läßt sich das Problem<br />

als lineares Planungsproblem formulieren.<br />

• Im einfachsten Fall ist der Zuwachs zu maximieren,<br />

maximieren<br />

wobei als Restriktionen nur die Flächengrößen zu<br />

beachten sind (Nichtnegativitätsbedingung wird<br />

automatisch eingehalten).<br />

eingehalten)<br />

• Es sei ein Beispiel mit zwei Baumarten und 4 Standorten<br />

berechnet.<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 17


Beispiel: 2 Baumarten und 4 Standorte<br />

BBaumarten t Flä Flächen- h<br />

1 2<br />

Zuwächse nach Standorten<br />

ausstattung<br />

Standorte I 6 8 25<br />

Flächen-<br />

Matrix<br />

II 7 10 50<br />

III 8 6 12<br />

IV 5 4 13<br />

Summe<br />

I 0,00 25,00 25,00<br />

II 0,00 50,00 50,00<br />

III 12,00 0,00 12,00<br />

IV 13,00 0,00 13,00<br />

Summe 25,00 75,00<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 18


Beispiel: 2 Baumarten und 4 Standorte<br />

Die Fichte ist ein armer Baum,<br />

der deutsche Förster liebt sie kaum kaum.<br />

IIm Beispiel B i i l ist i t die di Zuordnung Z d trivial. t i i l Jedem J d Standort St d t wird i d di die BBaumart t<br />

mit dem jeweils höheren Zuwachs zugeordnet. Dies ergibt die folgenden<br />

Zuwächse auf den Standorten I bis IV:<br />

Baumarten<br />

1 2<br />

Zuwächse 0,0 200,0<br />

0,0 500,0<br />

96 96,0 0 00 0,0<br />

65,0 0,0<br />

Summe 161 161,0 0 700 700,0 0<br />

Summe gesamt 861,0<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 19


Baumartenwahl nach Standorten -Beispiel p<br />

Baumarten<br />

1 2<br />

Zuwächse nach Standorten<br />

Standorte I 6 8<br />

Flächen-<br />

Matrix<br />

II 7 10<br />

III 8 6<br />

IV 5 4<br />

Summe<br />

I 0,00 25,00 25,00<br />

II 0,00 50,00 50,00<br />

III 12,00 0,00 12,00<br />

IV 13,00 0,00 13,00<br />

Summe 25,00 75,00<br />

Zuwachs gesamt g 861,0 ,<br />

Zuwächse 0,0 200,0<br />

0,0 500,0<br />

96,0 0,0<br />

65,0 0,0<br />

Summe 161,0 700,0<br />

Flächen<br />

der Standorte<br />

I 25<br />

II 50<br />

III 12<br />

IV 13<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 20


Baumartenwahl<br />

• Di Die triviale t i i l Lö Lösung kkann als l RReferenz-Lösung f Lö<br />

verwendet werden, um die Wirkung weiterer<br />

Restriktionen zu quantifizieren quantifizieren. Ein weiterer<br />

Referenzpunkt kann die zuwachsminimale<br />

Lösung sein sein.<br />

• Solche Restriktionen können insbesondere<br />

Einschränkungen der Baumartenwahl sein sein.<br />

• Für die Berechnung von Lösungen mit weiteren<br />

Restriktionen ist die Verwendung von<br />

Optimierungs-Software (Excel-Solver)<br />

zweckmäßig. g<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 21


Optimierung der Umtriebszeit<br />

• Die Optimierung der Umtriebszeit ist eine klassische<br />

Fragestellung der Forstökonomie<br />

• Es wird die Umtriebszeit gesucht, für die der<br />

Gegenwartswert einer Investitionskette maximal wird.<br />

• Das Kriterium ist der Bodenertragswert (Faustmann-<br />

Formel) oder die Annuität.<br />

• Die Verwendung des Kapitalwertes führt zu etwas<br />

längeren Umtriebszeiten.<br />

• Durch den Zins-Effekt ist die optimale Umtriebszeit stark<br />

von der Höhe des Zinsfußes abhängig. gg<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 22


Einflußgrößen auf die Umtriebszeit bzw. die<br />

Vorratshaltung<br />

Markt-<br />

Einflüsse<br />

Umwelt-<br />

Einflüsse<br />

Nichtmarkteinflüsse<br />

Gütermärkte Kapitalmarkt Arbeitsmarkt<br />

Holzmärkte<br />

Märkte für<br />

andere WaldWaldprodukte Umtriebszeit<br />

bzw. Vorrat<br />

biologische<br />

Einflüsse<br />

innerbetriebliche<br />

Einflüsse<br />

Bewirtschaftungtechnik<br />

Durchforstung<br />

Astung<br />

Düngung<br />

Schäden<br />

Saatgut<br />

Naturverjüngung<br />

Plenterung<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 23


Umtriebszeit und Normalwaldmodell<br />

Das sogenannte Normalwaldmodell von Hundeshagen unterstellt,<br />

daß jede j Altersklasse in einer Betriebsklasse mit ggleicher<br />

Fläche<br />

vertreten ist. Dadurch kann in jeder Periode eine gleichgroße Fläche<br />

endgenutzt werden. Bei konstanten Preisen und Kosten erzielt der<br />

Forstbetrieb in jeder Periode ein Ergebnis in derselben Höhe.<br />

Der Normalwald ist eine<br />

Modellvorstellung, nicht<br />

zwangsläufig ein betriebliches Ziel.<br />

Das heutige intuitive Verständnis des Begriffes „normal“<br />

führt ggf. ggf zu einer Fehlinterpretation des Begriffes „Normalwald<br />

Normalwald“<br />

Das Normalwaldmodell ist ein statisches Modell. Ein Wechsel der Umtriebszeit<br />

ist strenggenommen nicht möglich. möglich Vergleichen kann man nur zwei<br />

Betriebsklassen mit unterschiedlichen Umtriebszeiten.<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 24


Der ertragskundliche Kalkül zur Optimierung der<br />

Umtriebszeit<br />

laufender Zuwachs lz<br />

durchschnittlicher Gesamtzuwachs DGZu<br />

Kulmination des<br />

laufenden Zuwachses<br />

lz<br />

Alter<br />

DGZu<br />

Umtriebszeit des höchsten<br />

MMassenertrages t<br />

Förster Horst<br />

pürscht durch den Forst<br />

und sein Sinn<br />

steht nach Gewinn.<br />

Dieser alte Tann im Tal<br />

bindet zuviel Kapital!<br />

Sein Entschluß ist schon ein fester:<br />

rufen wird er den Harvester.<br />

Und wenn dann die Stämme fallen,<br />

läßt er einen Korken knallen.<br />

gleichzeitig Kulminationpunkt der Kurve des DGZu<br />

und Schnittpunkt der Kurven von lz und DGZu<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 25


Die Bodenertragswertformel (Faustmann-Formel)<br />

(Faustmann Formel)<br />

[ ( ) ] u<br />

u−a<br />

1<br />

− c ⋅1,<br />

0 p + D ⋅1,<br />

0 p ⋅ −V<br />

∑ a<br />

1,<br />

0 p −1<br />

Au u<br />

Auf den Zeitpunkt<br />

der ersten Endnutzung<br />

prolongierte l i Zahlungen Z hl<br />

Rentenbarwertfaktor<br />

für eine<br />

ewige periodische<br />

nachschüssige<br />

Rente mit der<br />

Periodenlänge einer<br />

Umtriebszeit u<br />

Verwaltungskostenkapital<br />

p<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 26


Bodenertragswert (Faustmann 1849)<br />

klassische Schreibweise<br />

u−q<br />

Au<br />

+ Nq<br />

⋅ p + ∑<br />

u q 1 , 0 p ∑ D a ⋅1<br />

, 0 p<br />

=<br />

1,<br />

0 p −1<br />

B u<br />

u−a<br />

− c ⋅1<br />

, 0 p<br />

u<br />

−V<br />

wobei gilt:<br />

Au = erntekostenfreier Abtriebserlös im Alter u (GE/ha)<br />

Da = erntekostenfreier Durchforstungserlös im Alter a (GE/ha)<br />

N q = sonstiger g netto Nutzungsertrag g g im Alter q<br />

c = Kulturaufwand (Aufwand der gesicherten Kultur)<br />

Der alte Erbgraf Theobald<br />

blickt durch den lichten Buchenwald<br />

und dddas hhohe, h di dicke k HHolz l<br />

macht ihn ganz besonders stolz.<br />

Was scheren ihn die ganzen Schulden,<br />

rund zwei Millionen ganze Gulden,<br />

die kümmern ihn nicht eine Bohne,<br />

er vermacht sie seinem Sohne.<br />

u<br />

V<br />

=<br />

=<br />

Umtriebszeit (Jahre)<br />

Verwaltungskostenkapital (GE/ha) = v/0,0p<br />

Die Buchen sind schon lange rot<br />

und gutes Brennholz, in der Not.<br />

v = jährlicher Verwaltungsaufwand<br />

p = Zinssatz (%). Das Kürzel 1,0p wird gelesen: (1+p), bei p=0,04 (4% pro Jahr) also 1,04<br />

Verbale Kurzfassung der Formel:<br />

Der Bodenertragswert entspricht dem Rentenbarwert einer ewig<br />

periodisch nachschüssigen Rente aus der Summe von zukünftigem<br />

Abtriebswert und den auf den Zeitpunkt der Endnutzung aufgezinsten<br />

Erlösen abzüglich g den aufgezinsten g Kulturkosten - vermindert um den<br />

ewigen nachschüssigen Rentenbarwert der Verwaltungskosten.<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 27


Umtriebszeit und Opportunitätskosten<br />

Wertzuwachs<br />

Opportunitätskosten<br />

Grenzkosten des<br />

Älterwerdenlassens<br />

Grenzgewinn g<br />

des Älterwerdenlassens<br />

Optimum<br />

Grenzvorteil des<br />

Älterwerdenlassens<br />

Die Umtriebszeit ist umso kürzer kürzer,<br />

je höher die Opportunitätskosten<br />

sind.<br />

Man kann auch sagen: ...., je höher<br />

das finanzielle Anspruchsniveau ist.<br />

Opportunitätskosten entstehen für<br />

den Einsatz der Ressourcen bei<br />

der <strong>Produktion</strong>:<br />

Holzvorrat und Boden<br />

Alter<br />

Das Optimum liegt da, wo kein Netto-Vorteil mehr durch<br />

ÄÄlterwerdenlassen<br />

zu erzielen ist.<br />

Grenzkosten = Grenzvorteil bzw. Grenzgewinn = 0<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 28


Kombinationen der Knappheit von Kapital und Boden<br />

Boden<br />

Kapital<br />

nicht knapp knapp<br />

nicht Schlaraffen- Schlaraffen von Thünen- Thünen<br />

knapp landkalkül<br />

Kalkül<br />

W ld i t B d i t<br />

knapp WaldreinertragsBodenreinertragskalkülkalkül Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 29


<strong>Produktion</strong>sfunktion <strong>Produktion</strong>sfunktion, Wertfunktion und<br />

Wertentwicklung<br />

Efm/ha<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Euro/ha<br />

50000<br />

45000<br />

40000<br />

35000<br />

30000<br />

25000<br />

20000<br />

15000<br />

10000<br />

5000<br />

0<br />

Volumenentwicklung Efm/ha<br />

0 50 100 150 200<br />

Alter<br />

Entwicklung ekfr. Holzerlös Euro/ha<br />

0 50 100 150 200<br />

Alter<br />

Euro/Efm<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

500<br />

EEntwicklung t i kl ekfr. kf HHolzerlös l lö Euro/Efm E /Ef<br />

0 50 100 150 200<br />

Alter<br />

Euro(ha/a<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

-100<br />

lfd. jährlicher Wertzuwachs<br />

0<br />

0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 30<br />

Alter


Prämisse: weder Fläche noch Kapital sind<br />

knapp<br />

• OOptimalitätsbedingung ti lität b di<br />

- lfd. jährl. Wertzuwachs wzw = 0<br />

- Maximum des Abtriebswertes Ax<br />

- hier bei ca. ca 180 Jahren<br />

EUR/ha/a<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

-200<br />

lfd. jährl. Wertzuwachs<br />

Hiebsreifekriterien<br />

0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200<br />

Alter<br />

Quelle: Möhring, 2006<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 31


Prämisse: nur die Fläche ist knapp<br />

• Optimalitätsbedingung<br />

- Lfd Lfd. jäh jährl. l WWertzuwachs t h = ddurchschnittlicher h h ittli h jäh jährlicher li h ernte- t und d<br />

kulturkostenfreier DB aus Nachfolgebestand: wzw = (Au-c)/u.<br />

- Maximum des durchschnittlichen jährlichen ernte- und kulturkostenfreien<br />

Deckungsbeitrages je ha; (entspricht max max. Waldreinertrag)<br />

Waldreinertrag).<br />

- Gegeben bei ca. 110 Jahren.<br />

EUR/ha/a<br />

Hiebsreifekriterien<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

-200<br />

lfd. jährl. Wertzuwachs<br />

DB (ernte- und kulturkostenfrei)<br />

0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200<br />

Alter<br />

Quelle: Möhring, 2006<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 32


Prämisse: nur im Bestand gebundenes<br />

Kapital ist knapp<br />

• Optimalitätsbedingung<br />

- lfd. jährl. Wertzuwachs gleich Opportunitätskosten des Kapitaleinsatzes für den<br />

Bestand: wzw = Au * i; Wertzuwachs% = Zinssatz<br />

entspricht dem Maximum des diskontierten Abtriebswertes: Au/(1+i) u<br />

- entspricht dem Maximum des diskontierten Abtriebswertes: Au/(1+i) u<br />

- gegeben bei ca. 80 Jahren.<br />

EUR/ha/a<br />

Hiebsreifekriterien<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

-200<br />

lfd. jährl. Wertzuwachs<br />

DB (ernte- und kulturkostenfrei)<br />

Opp.kosten Bestand (Au * i)<br />

0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200<br />

Alter<br />

Quelle: Möhring, 2006<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 33


Prämisse: Kapital und Fläche sind knapp<br />

• Optimalitätsbedingung<br />

- lfd. jährl. Wertzuwachs = Opportunitätskosten für Bestand und Fläche:<br />

wzw = Au * i + bb<br />

- Grenzzinssatz (PRESSLER‘sches Weiserprozent) (wzw – bb) / Au = i<br />

- entspricht Maximum Bodenbruttorente bzw. Barwert der periodisch ewigen<br />

RRente t aus FForstwirtschaft t i t h ft (Bodenertragswert (B d t t / FAUSTMANN‘sche FAUSTMANN‘ h FFormel). l)<br />

- Hier gegeben bei ca. 70 Jahren.<br />

EUR/ha/a<br />

Hiebsreifekriterien<br />

1000<br />

lfd. jährl. Wertzuwachs<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

-200<br />

DB (ernte- und kulturkostenfrei)<br />

Opp.kosten pp Bestand ( (Au * p)<br />

Opp.kosten Boden u. Bestand<br />

0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200<br />

Alter<br />

Quelle: Möhring, 2006<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 34


Zusammenfassung der Bedingen für opt. Erntezeitpunkt<br />

nicht knapp k<br />

Fläche<br />

knapp<br />

Kapital<br />

nicht knapp knapp<br />

lfd lfd. Wertzuwachs (wzw) = =0 0<br />

max. Abtriebswert Au<br />

lfd. Wertzuwachs =<br />

∅ jährl. DB aus Folgebestand:<br />

wzw = (Au-c)/u<br />

max. ∅ jähr. DB je ha;<br />

(� max. Waldreinertrag)<br />

lfd. Wertzuwachs = Opp.kosten<br />

für Bestand:<br />

wzw = Au * i<br />

Wertzuwach% = Zins<br />

wzw/Au = i<br />

max. Barwert des Abtriebswertes:<br />

Au/(1+i) u<br />

(v. Thünen)<br />

lfd. Wertzuwachs = Opp.kosten<br />

für Bestand + Fläche:<br />

wzw = Au * i + bb<br />

Weiser% (Grenzrendite) = Zins<br />

(wzw-bb)/Au ( ) = i<br />

max. Bodenbruttorente (bb) bzw.<br />

Bodenertragswert<br />

(Bodenreinertragslehre)<br />

Quelle: Möhring, 2006<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 35


Max Robert Pressler<br />

IIngenieur, i FForstwissenschaftler, t i h ftl Erfinder E fi d und d Ök Ökonom<br />

geb. 17. Januar 1815 in Dresden-Friedrichstadt;<br />

† 30 30. September 1886 in Tharandt)<br />

Als Vater der Bodenreinertragslehre, die einen ungeheuren Einfluß<br />

auf die deutsche Forstwirtschaft ausübte, ist er eine der umstrittensten<br />

Persönlichkeiten in der Geschichte der Forstwirtschaft.<br />

Der erfinderische Preßler entwickelte auch einen Zuwachsbohrer<br />

und den „Messknecht“.<br />

http://commons.wikimedia.org/wiki/I<br />

mage:Max_Pressler.jpg<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 36


Johann Heinrich von Thünen<br />

Johann Heinrich von Thünen zählt zu den bedeutendsten<br />

deutschen Nationalökonomen des 19. Jahrhunderts.<br />

Mit seinem Hauptwerk<br />

Der isolirte Staat in Beziehung auf Landwirthschaft und<br />

National-Oekonomie National Oekonomie (Hamburg 1826)<br />

leistete er einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung der<br />

Partialanalyse und der Grenzproduktivitätstheorie –<br />

beides grundlegende g g Methoden der Wirtschaftswissenschaften.<br />

Bis dieser in der Öffentlichkeit wahrgenommen und gewürdigt wurde,<br />

war es für den akademischen Außenseiter aus der mecklenburgischen<br />

Provinz jedoch ein langer Weg.<br />

Zu modern und abstrakt schienen vielen Zeitgenossen seine<br />

Überlegungen zu sein. Quelle: Internetseite der Thünen-Stiftung<br />

Ulrich van Suntum hat sich mit Thünen und vor allem auch mit seinen Überlegungen zur Forstwirtschaft<br />

beschäftigt.<br />

Kurze Darstellung der Bedeutung JJ.H. H von Thünens:<br />

Engelhardt, W.W.: Johann Heinrich von Thünen. Akademie, Heft 2, 2009, S 47-50.<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 37


Johann Heinrich von Thünen<br />

1783 24. Juni Geburt in Canarienhausen (Jeverland)<br />

1802 Ausbildung bei Lucas Andreas Staudinger (Flottbeck) und Albrecht Daniel Thaer (Celle),<br />

anschließend hli ß d St Studium di iin Götti Göttingen<br />

1806 Heirat mit der mecklenburgischen Gutsbesitzertochter Helene Sophie Johanna Berlin<br />

Pachtung von Rubkow bei Anklam<br />

1809 Kauf des ca. ca 465 Hektar großen Gutes Tellow bei Teterow<br />

1810 Beginn Tellower Buchführung<br />

1826 Veröffentlichung des Hauptwerkes „Der isolirte Staat in Beziehung auf Landwirthschaft und<br />

National-Oekonomie“ National-Oekonomie (Hamburg)<br />

1830 Verleihung der Ehrendoktorwürde der Philosphischen Fakultät der Universität Rostock auf<br />

Grund wissenschaftlicher Verdienste<br />

1836 Wahl zum 2. Hauptdirektor des Mecklenburgischen Patriotischen Vereins<br />

1842 Veröffentlichung der zweiten, vermehrten und verbesserten Auflage des „Isolierten Staates“<br />

(Rostock)<br />

1848 Mandat für die Frankfurter Nationalversammlung<br />

Ernennung zum Ehrenbürger von Teterow<br />

1850 Veröffentlichung des zweiten Teils des „Isolierten Staates“: „Der naturgemäße Arbeitslohn und<br />

dessen Verhältnis zum Zinsfuß und zur Landrente“ (Rostock)<br />

Tod am 22 22. September in Tellow Tellow, Beisetzung in Belitz<br />

Quelle: Internetseite der Thünen-Stiftung<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 38


Bertil Gotthard Ohlin<br />

(* 23. April 1899 in Klippan; † 3. August 1979 in Vålådalen, Jämtland)<br />

war ein schwedischer Ökonom und Politiker (Folkpartiet).<br />

Ohlin war Schüler Gustav Cassels und verfeinerte Ideen Eli<br />

Heckschers, die als Heckscher-Ohlin-Theorem für die Erklärung<br />

des Handels von Bedeutung sind. Für seine Arbeiten wurde<br />

ihm im Jahr 1977 zusammen mit James Edward Meade der<br />

Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften verliehen verliehen.<br />

Das Problem der Umtriebszeit behandelte er im zarten Alter von 18.<br />

Ohlin, B.: Till fragan om Skogarnas Omloppstid. Ekonomisk Tidskrift,<br />

1921, 22, 89-113.<br />

http://commons.wikimedia.org/<br />

wiki/Image:Bertil wiki/Image:Bertil_Ohlin.jpg Ohlin jpg<br />

Neben seiner wissenschaftlichen Karriere war Ohlin mehrere Jahrzehnte lang einer der wichtigsten Politiker<br />

Schwedens. Er schrieb in verschiedenen Zeitungen Artikel über politische und sozialökonomische Fragen,<br />

und war als junger Professor in Stockholm ein bekannter Teilnehmer in die öffentliche Diskussion Diskussion, mit<br />

demokratische, fortschrittliche und antinazistische Meinungen. Er war von 1934 Vorsitzender der liberalen<br />

Jugendorganisation Schwedens, und wurde auch Reichtagsabgeordneter. In, seiner Buch von<br />

Freies oder dirigiertes Ökonomie?, eine politische Klassiker in Schweden, befürwortete er eine soziale<br />

Liberalismus, , mit aktiver Politik gegen g g ökonomische Krisen, , eine soziale Marktwirtschaft und moderne<br />

Sozialversicherungen.<br />

1944-45 bekleidete er das Amt des Handelsministers in der Sammlungsregierung Per Albin Hanssons.<br />

Von 1944 bis 1967 war er Vorsitzender der liberalen Volkspartei (Folkpartiet) und als Leiter der größten<br />

Oppositionspartei langjähriger Gegenspieler von Premierminister Tage Erlander<br />

Quelle: Wikipedia<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 39


Paul A. Samuelson<br />

Er studierte an der University of Chicago (Bachelor of Arts 1935, Master of Arts 1936), den Grad<br />

eines Doktors erhielt er 1941 an der Harvard University. Er war Schüler Sweezys und<br />

Schumpeters. Gelehrt hat er hauptsächlich am Massachusetts Institute of Technology. Er ist<br />

DDemokrat k tjüdi jüdischer h Ab Abstammung t und dbberiet i tSt Stevenson und dFit Fitzgerald. ld<br />

Gemeinsam mit Wolfgang F. Stolper stellte Samuelson im Jahr 1941 das Stolper-Samuelson-<br />

Theorem auf. Auf Samuelson geht zudem die Bergson-Samuelson Wohlstandsmöglichkeitskurve<br />

zurück. Ebenso das Lerner-Samuelson-Theorem sowie der Balassa-Samuelson-Effekt.<br />

Außerdem glaubte er fest an die "Theorie der effizienten Märkte", die besagt, dass es keine<br />

Möglichkeit gibt, beständig bessere Ergebnisse zu erzielen als der Marktdurchschnitt.<br />

"Aus Respekt p für die Beweise sehe ich mich ggezwungen, g , zu der Hypothese yp zu neigen, g , dass die<br />

meisten Portfolio-Entscheidungsträger ihren Beruf aufgeben sollten - Klempner werden,<br />

Griechisch unterrichten oder das Bruttosozialprodukt mehren, indem sie als<br />

Unternehmensmanager arbeiten. Obwohl der Rat, sich zu verdünnisieren, ein guter Rat ist,<br />

dürften sie der Empfehlung wohl kaum mit Eifer folgen folgen. Die wenigsten Menschen begehen<br />

Selbstmord, wenn sie keiner schubst." 1974 Journal of Portfolio Management<br />

Ein Ausschnitt aus der Begründung zur Verleihung des Nobelpreises: "Samuelsons Beitrag<br />

bbesteht t ht darin, d i ddass er, mehr h als l jjeder d andere d gegenwärtige ä ti Wi Wirtschaftswissenschaftler, t h ft i h ftl ddas<br />

allgemeine analytische und methodologische Niveau der Wirtschaftswissenschaften<br />

weiterentwickelt hat. Tatsache ist, dass er große Teile der Wirtschaftstheorie umgeschrieben hat.<br />

Er hat außerderm die fundamentale Einheit der Problemstellung und der analytischen Techniken<br />

in den Wirtschaftswissenschaften aufgezeigt. [...] Samuelsons Beiträge erstrecken sich über eine<br />

riesige Bandbreite.„ Quelle: Wikipedia<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 40


Die klassischen Beiträge zur Frage der<br />

Umtriebszeit<br />

FFaustmann, BBerechnung h ddes WWerthes, th welchen l h WWaldboden, ldb d sowie i noch h nicht i ht<br />

haubare Holzbestände für die Waldwirthschaft besitzen.<br />

M. (1849)<br />

Allgemeine Forst- und Jagdzeitung December 1849, S. 441-455<br />

PPressler, l Der Rationelle Waldwirth und sein Waldbau des höchsten Ertrages<br />

M.R.<br />

(1859)<br />

Thünen,<br />

J. H. von<br />

(1826 (1826,1842, 1842<br />

1850, 1863)<br />

Ohlin, B.<br />

Der Rationelle Waldwirth und sein Waldbau des höchsten Ertrages,<br />

Zweites (selbständiges) Buch, Die forstliche Finanzrechnung mit<br />

Anwendung auf Wald-Werthschätzung und –Wirthschaftsbetrieb,<br />

Dresden 1859<br />

Der isolirte Staat in Beziehung auf Landwirtschaft und<br />

Nationalökonomie, Dritter Theil, Grundsätze zur Bestimmung der<br />

Bodenrente, der vorteilhaftesten Umtriebszeit und des Werths der<br />

Holzbestände von verschiedenem Alter für Kiefernwaldungen. 1863, 3.<br />

Aufl. 1875, hrsg. von Schumacher-Zarchlin, Berlin<br />

Concerning the question of the rotation period in forestry, 1921<br />

nachgedruckt h d k iin JJournal l of f FForest EEconomics, i 11, 89 89-114 114<br />

Samuelson Economics of Forestry in an Evolving Society. Economic Enquiry, Bd.<br />

XIV (1976), S.466-492<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 41


Probieren Sie den Timberland Investment<br />

Calculator aus dem Internet<br />

http://tfsfrd.tamu.edu/tdss/models/tlinv.asp<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 42


Optimierung des<br />

Endnutzungszeitpunktes<br />

• EEs stellt t llt sich i h di die FFrage, ob b ein i (f (fast) t) hi hiebsreifer b if<br />

Bestand geerntet werden soll oder nicht.<br />

• Das Kriterium dafür ist das Pressler´sche<br />

Pressler sche<br />

Weiserprozent, die Grenzverzinsung unter<br />

Berücksichtigung g g der Wiederbegründung g g eines<br />

neuen Bestandes auf der Fläche.<br />

• Wenn das Weiserprozent unter den<br />

Kalkulationszinsfuß fällt fällt, ist der Bestand zu<br />

ernten.<br />

• Dieses Kriterium führt zum gleichen Ergebnis<br />

wie die Optimierung der Umtriebszeit mit der<br />

Faustmann-Formel.<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 43


Optimierung des Endnutzungszeitpunktes<br />

Weiserprozent<br />

(Grenzzins)<br />

Pressler´sches Weiserprozent<br />

Optimum<br />

Wie geht´s,<br />

Herr Graf?<br />

Kalkulationszins<br />

Zeit, Bestandesalter<br />

Schlecht. Ich bin<br />

alt, und meine<br />

Bäume sind jung.<br />

Li Lieber b wär´s ä ´ mir, i<br />

es wäre<br />

umgekehrt.<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 44


Das Pressler´sche Weiserprozent<br />

Die Bodenbruttorente steht hier für das Verschieben der<br />

Folgenutzung um eine Periode in die Zukunft.<br />

Wenn der Bestand erst in einem Jahr geerntet wird, kann<br />

der Folgebestand erst in einem Jahr begründet werden.<br />

Dadurch entstehen Opportunitätskosten in Höhe der<br />

Annuität des Folgebestandes. g<br />

Es ist also die Bodenrente<br />

des Folgebestandes einzusetzen.<br />

Weiserprozent<br />

=<br />

Wertzuwachs<br />

− Bodenbruttorente<br />

Wert des Vorrates<br />

Ist die Bodenbruttorente negativ, g weil die Anlage g eines<br />

Folgebestandes nicht profitabel, sondern verlustbringend ist,<br />

dann erhöht das das Weiserprozent – der aktuelle Bestand<br />

kann länger stehen bleiben.<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 45


Weiserprozent<br />

Das Pressler´sche Weiserprozent<br />

=<br />

Die Variationen in der Waldbehandlung<br />

oder die Ver-<br />

c.p.läßt eine<br />

Erhöhung das WP<br />

steigen<br />

c.p. läßt eine<br />

Erhöhung das WP<br />

sinken<br />

Wertzuwach s − Bodenbrutt orente<br />

Wert desVorrates<br />

c.p. läßt eine<br />

Erhöhung das WP<br />

sinken<br />

änderungen der Umwelt Erhöhung das WP<br />

ändern oft nicht nur eine<br />

der Größen in der Formel.<br />

Die Wirkung auf die Umtriebs-<br />

zeit bzw. die Hiebsreife des<br />

Bestandes ist nicht immer<br />

eindeutig erkennbar.<br />

Eindeutig bei Erhöhung der Kulturkosten:<br />

Höhere Kulturkosten senken die Bodenrente,<br />

es wird im Zähler weniger abgezogen,<br />

des Weiserprozent ist c.p. höher, die<br />

Hi Hiebsreife b if ttritt itt später ät ein i (lä (längere UUmtriebszeit). t i b it)<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 46


Der Kalkül zur Optimierung der Umtriebszeit<br />

(Faustmann (Faustmann, Pressler Pressler, Ohlin)<br />

=<br />

Alle Veränderungen, die<br />

dden marginalen i l VVorteil t il<br />

erhöhen, ohne die Kosten<br />

zu verändern, führen zu<br />

einer Verlängerung der<br />

optimalen Umtriebszeit.<br />

marginaler Vorteil<br />

bei Verlängerung der<br />

Umtriebszeit<br />

=<br />

marginale Kosten<br />

bei Verlängerung der<br />

Umtriebszeit<br />

http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Scale_of_justice_2.svg<br />

Alle Veränderungen, die<br />

die marginalen Kosten<br />

erhöhen, ohne den Vorteil<br />

zu verändern, führen zu<br />

einer Verkürzung der<br />

optimalen Umtriebszeit.<br />

Für Veränderungen, die gleichzeitig den marginalen Vorteil und die<br />

marginalen Kosten berühren berühren, läßt sich nicht unmittelbar sagen sagen, wie sie<br />

auf die optimale Umtriebszeit wirken.<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 47


Abhängigkeit gg der Umtriebszeit vom Zins<br />

Weiserprozent<br />

(Grenzzins)<br />

Die Abhängigkeit der Umtriebszeit von der Höhe<br />

des Zinses läßt sich am einfachsten mit Hilfe des<br />

Pressler´schen Weiserprozents demonstrieren<br />

(äquivalent für den Thünen-Kalkül mit dem Grenzzins).<br />

Je höher der Zins, desto kürzer die Umtriebszeit.<br />

Kalkulationszins<br />

Optimum<br />

Zeit, Bestandesalter<br />

Oh-je – der Wald geht in die Binsen!!<br />

Der Herr Graf – er fordert Zinsen!<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 48


Veränderungen der optimalen Umtriebszeit<br />

Erhöhung der Kulturkosten<br />

Steuer auf Holzvorräte<br />

Astung<br />

Düngung<br />

Nebennutzung in der Jugend<br />

Nebennutzung im Alter<br />

Läuterung (Netto-Zuschuß)<br />

Durchforstung (Netto-Überschuß)<br />

EErhöhung höh ddes Zi Zinses<br />

Altersrisiken (z.B. Sturm)<br />

Jugendrisiken (z (z.B. B Dürre)<br />

Wirkung auf die optimale Umtriebszeit<br />

Verlängerung g g Verkürzung g unklar<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 49


Veränderungen der optimalen Umtriebszeit<br />

Erhöhung der Kulturkosten - Waldreinertragskalkül<br />

laufender Wertzuwachs<br />

Eine Erhöhung der Kulturkosten<br />

durchschnittlicher Deckungsbeitrag läßt den laufenden Wertzuwachs<br />

unverändert und verschiebt den<br />

WZW<br />

durchschnittlichen DB nach unten unten.<br />

Der Schnittpunkt muß jeweils mit dem<br />

Maximum der DBu-Kurve zusammenfallen.<br />

Ergebnis: Verlängerung der Umtriebszeit<br />

DB u<br />

Zeit<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 50


Veränderungen der optimalen Umtriebszeit<br />

Durchforstung - Waldreinertragskalkül<br />

laufender Wertzuwachs<br />

Eine Durchforstung verschiebt den<br />

durchschnittlicher Deckungsbeitrag<br />

WZW<br />

DBu nach oben, sofern sie insgesamt<br />

zu Mehreinnahmen führt.<br />

Eine Durchforstung erhöht den Wertzuwachs,<br />

wenn der Dimensionseffekt den Effekt der<br />

Minderung des Zuwachses überwiegt.<br />

Die Kurve des WZW verschiebt sich nach oben.<br />

DB u<br />

Ergebnis: Der Effekt des höheren DBu verkürzt die Umtriebszeit,<br />

Der Effekt des höheren WZW verlängert die Umtriebszeit<br />

Umtriebszeit.<br />

Es kommt darauf an, welcher Effekt überwiegt.<br />

Zeit<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 51


Abtriebswert<br />

laufender<br />

Wertzuwachs<br />

Wertzuwachs und Durchforstung<br />

Durchforstung<br />

Zeit<br />

Die Durchforstung senkt das<br />

Volumen und damit den Abtriebs-<br />

wert etwas ab, b dder llaufende f d ZZuwachs h<br />

wird aber nicht stark gemindert<br />

und der stärkere Durchmesserzuwachs<br />

führt schließlich dazu, daß der Wert<br />

ddes ddurchforsteten hf t t Bestandes B t d<br />

den des undurchforsteten sogar<br />

übertrifft.<br />

Die Kurve des laufenden<br />

Wertzuwachses ist die 1. 1 Ableitung<br />

der Kurve des Abtriebswertes.<br />

Auch sie bekommt durch die<br />

Durchforstung eine Unstetigkeit.<br />

Unstetigkeit<br />

Die genaue Form ist natürlich davon<br />

abhängig, ob der WZW noch zunimmt<br />

oder schon abnimmt sowie von der<br />

Reaktion des Bestandes Bestandes.<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 52<br />

Zeit


DB u<br />

WZW<br />

Veränderung der optimalen Umtriebszeit<br />

Düngung - Waldreinertragskalkül<br />

Die Düngung verursacht Ausgaben im jungen Bestand,<br />

dann aber einen Mehrzuwachs (schneller ( g gleichviel Holz), ),<br />

also eine Erhöhung des laufenden Wertzuwachses.<br />

Die Kurve des Wertzuwachses wird nach oben verschoben,<br />

die Kurve des durchschnittlichen DB wird durch die Ausgaben g<br />

nach unten verschoben, durch die höheren Holzerlöse aber<br />

nach oben. Der letztere Effekt sollte überwiegen.<br />

DB u<br />

WZW<br />

Zeit<br />

Ergebnis: es kommt darauf an an, welcher Effekt stärker ist ist.<br />

Der Effekt der Erhöhung des<br />

durchschnittlichen DB würde<br />

die Umtriebszeit verkürzen,<br />

der Wachstumseffekt wirkt<br />

jedoch in Gegenrichtung.<br />

Verschiebung durch die Ausgaben<br />

nach unten unten.<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 53


Der Effekt der Düngung auf die optimale Umtriebszeit<br />

Waldreinertragskalkül<br />

DBu<br />

Alter<br />

WZW Der zusätzliche Zuwachs<br />

verschiebt erschiebt die WZW WZW-Kurve K r e<br />

nach oben<br />

Alter<br />

Die zusätzlichen Ausgaben<br />

verschieben die Kurve nach<br />

unten.<br />

Der reine Effekt des höheren DBu<br />

verkürzt die Umtriebszeit, aber der Effekt des<br />

höheren WZW überkompensiert diesen Effekt<br />

Die Mehrerlöse verschieben<br />

die Kurve dann aber nach oben.<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 54


Veränderung der optimalen Umtriebszeit<br />

Durchforstung - Bodenreinertragskalkül<br />

Ei Einflußgröße fl ß öß Wi Wirkungsrichtung<br />

k i h<br />

Wertzuwachs Die Minderung des Vorrats kann bei<br />

den Wertzuwachs mindern, aber<br />

der Dimensionseffekt wirkt<br />

dagegen und kann dies<br />

kompensieren oder<br />

überkompensieren.<br />

Kapitalbindung Vermindert den Vorrat und damit<br />

die Kapitalbindung p g und die<br />

Kosten der Kapitalbindung, bei<br />

verstärktem Wertzuwachs wird<br />

der Effekt aber bald kompensiert. p<br />

Bodenrente Eine finanziell vorteilhafte<br />

Durchforstung muß die<br />

Bodenrente erhöhen.<br />

Überkompensation<br />

Verlängerung<br />

bei<br />

Überkompensation<br />

Verkürzung<br />

Verkürzung<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 55


Veränderung der optimalen Umtriebszeit<br />

Astung - Bodenreinertragskalkül<br />

Ei Einflußgröße fl ß öß Wi Wirkungsrichtung<br />

k i h<br />

Wertzuwachs Die Astung erhöht den<br />

Wertzuwachs.<br />

Verlängerung<br />

Kapitalbindung Die Erhöhung des Vorratswertes<br />

erhöht die Kosten der<br />

Kapitalbindung.<br />

Bodenrente Die Astungsauszahlung mindert<br />

die Bodenrente Bodenrente, die Mehrerlöse<br />

erhöhen sie.<br />

Eine finanziell vorteilhafte Astung<br />

muß die Bodenrente erhöhen erhöhen.<br />

Verkürzung<br />

Verkürzung<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 56


Veränderung der optimalen Umtriebszeit<br />

Düngung - Bodenreinertragskalkül<br />

Ei Einflußgröße fl ß öß Wi Wirkungsrichtung<br />

k i h<br />

Wertzuwachs Die Düngung erhöht den Zuwachs<br />

und damit den Wertzuwachs.<br />

Verlängerung<br />

Kapitalbindung Die Erhöhung des Vorrats und damit<br />

des Vorratswertes erhöht die Kosten<br />

der Kapitalbindung<br />

Kapitalbindung.<br />

Bodenrente Die Düngungsauszahlung mindert<br />

die Bodenrente, die Mehrerlöse<br />

erhöhen sie sie.<br />

Eine finanziell vorteilhafte Düngung<br />

muß die Bodenrente erhöhen.<br />

Verkürzung<br />

Verkürzung<br />

Der Effekt der Düngung dürfte im Ergebnis sehr ähnlich dem Effekt einer<br />

c.p. c p höheren ö e e Bonität o ä se sein: Verkürzung e ü u g de der op optimalen ae UUmtriebszeit. ebs e<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 57


intuitiver Zugang zum Kalkül der Optimierung der<br />

Umtriebszeit<br />

Möchte der Waldbesitzer<br />

das Ereignis öfter oder<br />

seltener? Kulturkosten möchte man<br />

eher seltener,<br />

Weihnachtsbaumnutzungen<br />

eher häufiger.<br />

Was der Waldbesitzer lieber seltener hätte, verlängert c.p. die Umtriebszeit.<br />

Was der Waldbesitzer lieber öfter hätte, verkürzt c.p. die Umtriebszeit<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 58


Sei nicht träge,<br />

schwing die Säge!<br />

Der alte Oberförster Wolz<br />

hackt immer nur im starken Holz.<br />

In des Waldes schönsten Zonen<br />

wölben sich die Buchenkronen.<br />

Buchenkronen<br />

Nach oben geht des Försters Blick,<br />

doch steif ist später sein Genick.<br />

Paradoxe Individualität<br />

Dem Förster paßt die Uniform,<br />

doch haßt er sehr die Waldbau-Norm.<br />

Trost<br />

Über Sturm mußt Du nicht klagen,<br />

wenn bei Dir die Nonnen nagen.<br />

WWenn im i Sturm St die di Fichten Fi ht ffallen, ll<br />

läßt Säger Zahn die Korken knallen.<br />

Am schönsten hat´s die Forstpartie<br />

FForstökonomie tök i iin KKnittelversen itt l<br />

Mein ganzer Stolz<br />

ist totes Holz.<br />

Was scheren mich verlorene Taler,<br />

mich besolden Steuerzahler.<br />

Die Fichte muß es still ertragen,<br />

wenn an ihr die Hirsche nagen. g<br />

Für Pilze ist es frohe Kunde,<br />

sie siedeln bald schon in der Wunde.<br />

Förster Fritz liebt sehr die Kirsche<br />

und auch viele starke Hirsche,<br />

während ihm der Reinertrag<br />

noch nie so recht am Herzen lag.<br />

Förster Rall greift selbst zum Keil,<br />

und er spannt so manches Seil.<br />

Doch sein Faible für die Säge<br />

läßt ihn vergessen die Erträge. Erträge<br />

Die rauhe Arbeit stets im Sinn,<br />

verpaßt er weit das Ziel „Gewinn“.<br />

Wer früher nutzt,<br />

ist länger reich.<br />

Oh Gott – der Wald geht in die Binsen!<br />

Der Eigentümer fordert Zinsen!<br />

Dem Huber Horst geht es sehr schlecht schlecht.<br />

An seinen Fichten klopft der Specht<br />

und findet oft – es ist zum jammern –<br />

der Borkenkäfer Rammelkammern<br />

Doch tut der Schaden halb so weh,<br />

denkt Horst an 34 b(ee).<br />

Was Buchl an der Uni lernte,<br />

setzt er nun um, zur Saatguternte.<br />

Die Eichen läßt er kräftig rütteln<br />

und ihre Eicheln runterschütteln.<br />

Der Baum denkt sich: Ja dieser Wurm,<br />

der ist ja schlimmer als ein Sturm.<br />

Förster Glatz spürt es im Kragen,<br />

wenn bei ihm die Spanner nagen.<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 59


Am schönsten hat´s die Forstpartie<br />

FForstökonomie tök i iin KKnittelversen itt l<br />

Im Walde schafft die Sommerzeit<br />

Gelegenheit für Schwarzarbeit.<br />

Stellt man ´ne Stunde vor die Uhren,<br />

reicht es für zwei schwarze Fuhren.<br />

Es glaubt gar mancher, daß sich´s lohnt,<br />

zu schlagen Holz bei vollem Mond.<br />

Dieser Glaube ist ganz klasse,<br />

er füllt dem Forstbetrieb die Kasse.<br />

Wi Wir lernen l gern von LLehrbuchseiten, h b h it<br />

daß wichtig nur die Jahrringbreiten.<br />

Dem Förster ist beim Sturm recht bang,<br />

denn seine Fichten sind sehr lang.<br />

Keine Sorge würd´ ihn plagen,<br />

Hätt´ er die Bäume schon geschlagen.<br />

Willst Du mit dicken Bäumen prahlen prahlen,<br />

must Du in stürm´schen Nächten zahlen.<br />

Und die Moral von der G´schicht:<br />

lass zu lang steh´n die Fichten nicht.<br />

Das süße Gift der Subvention<br />

verschlechtert die Allokation,<br />

doch egal ist´s Forstrat Mahler,<br />

das Geld kommt ja vom Steuerzahler<br />

Förderung der Naturverjüngung<br />

Die Bäumchen wachsen von allein,<br />

der Bauer Huber findet´s fein,<br />

und dann – das ist erst der ganze Clou,<br />

gibt ihm der Staat noch Geld dazu dazu.<br />

Das viele Geld für Förderung<br />

dient Waldbesitzers Köderung.<br />

Der Staat läßt die Moneten tanzen, tanzen<br />

Damit die Bauern Elsbeer´n pflanzen.<br />

Doch kaum ist Forstrat Kurz um´s Eck,<br />

da sind die Bäumchen auch schon weg.<br />

Für Fichten, weiß der Bauer Scheld,<br />

zahl´n hl´ di die Sä Säger viel i l mehr h GGeld. ld<br />

Stolz nennt mancher grüne Kittel<br />

die Summe seiner Fördermittel.<br />

Subventionsempfängers Gier<br />

wird so zur Forstbeamtenzier.<br />

Und der Minister hofft zur Wahl,<br />

auf der Bauern Stimmenzahl.<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 60


Einfluß des Risikos auf die Wahl der Umtriebszeit (1)<br />

Fällt viel starkes Holz im Sturm,<br />

folgt im nächsten Jahr der Wurm.<br />

Weiserprozent<br />

Wie wirkt sich ein Risiko auf<br />

(Grenzzins)<br />

den Kalkül zur Optimierung<br />

Pressler´sches Weiserprozent<br />

der Umtriebszeit aus?<br />

mit<br />

ohne Risiko<br />

Eine intuitive Erklärung könnte<br />

Risiko<br />

Kalkulationszins<br />

davon ausgehen, daß das<br />

Weiserprozent c.p. schneller<br />

sinkt, i kt weil il ddas Ri Risiko ik di die bi bisher h<br />

Zeit<br />

in den Kalkül eingestellten<br />

Holzerlöse als die für den Wald-<br />

OOptimum ti<br />

Bestandesalter besitzer günstigste Variante erscheinen<br />

läßt.<br />

Wenn z.B. statt dieser Variante der links liegende Erwartungswert der Holzerlöse<br />

entscheidungsrelevant wäre, müßte die optimale Umtriebszeit kürzer ausfallen.<br />

Beachte: die Argumentation g ggilt<br />

für die Holzvorräte betreffende Risiken!<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 61


Einfluß des Risikos auf die Wahl der Umtriebszeit (2)<br />

Weiserprozent Wie wirkt sich ein Risiko auf<br />

(Grenzzins) den Kalkül zur Optimierung<br />

Pressler´sches Weiserprozent<br />

der Umtriebszeit aus?<br />

Optimum<br />

Kalkulationszins<br />

Zeit<br />

Bestandesalter<br />

Eine intuitive Erklärung könnte<br />

davon ausgehen, daß für eine<br />

Investition mit höherem Risiko<br />

ein i höh höherer Zi Zinssatz t anzusetzen t<br />

wäre.<br />

Wenn z.B. zwei Investitionen zu vergleichen wären, für die der Verlauf der<br />

Erwartungswerte des Weiserprozentes gleich ist ist, bei der aber die Streuungen<br />

unterschiedlich groß sind, so könnte der für die Investition mit dem höheren<br />

Risiko zu unterstellende Zinsfuß höher sein. Dadurch ergäbe sich bei höherem<br />

Risiko eine niedrigere Umtriebszeit.<br />

Es bläst der Sturm – die Fichten wanken.<br />

Die Säger still dem Herrgott danken.<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 62


Einfluß des Risikos auf die Wahl der Umtriebszeit (3)<br />

Weiserprozent<br />

(Grenzzins)<br />

Pressler´sches Weiserprozent<br />

Kalkulationszins<br />

Zeit<br />

Optimum Bestandesalter<br />

Beide intuitive Ansätze zur<br />

Berücksichtigung von Risiko<br />

im Kalkül der optimalen<br />

Umtriebszeit führen zu demselben<br />

Ergebnis.<br />

Eine Erhöhung des Risikos führt zu einer Verminderung der Umtriebszeit<br />

Literaturhinweise:<br />

Conrad, J.M. und Clark, C.W.: Natural Resource Economics, Cambridge, 1987, S. 191-194<br />

Dieter, M.:<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 63


Einfluß des Risikos auf die Wahl der Umtriebszeit (4)<br />

Wi Wie wirken i k Jugendrisiken?<br />

J d i ik ?<br />

Jugendrisiken wirken wie Erhöhungen der Kulturkosten.<br />

Damit verlängern Jugendrisiken cc.p. p die Umtriebszeit des<br />

höchsten Bodenertragswertes.<br />

Intuitive Erklärung: Der Waldbesitzer versucht die mit höheren Kosten<br />

verbundene Kultur seltener machen zu müssen.<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 64


Exkurs: Soll der Pächter dieselbe Umtriebszeit<br />

wählen wie der Eigentümer?<br />

Die Faustmann-Formel wird zur Optimierung verwendet:<br />

u−q<br />

Au<br />

+ Nq<br />

⋅1,<br />

0 p + ∑ u q<br />

D a ⋅1,<br />

0 p<br />

=<br />

1,<br />

0 p −1<br />

B u<br />

u−a<br />

− c ⋅1,<br />

0 p<br />

u<br />

− V<br />

Für einen Pächter, der eine jährlich gleichbleibende Pacht<br />

zu bezahlen hat hat, besteht ggf. ggf eine Differenz in der jährlichen<br />

Belastung, die hier in der Formel in v bzw. kapitalisiert in V<br />

zusammengefaßt ist.<br />

Die Höhe von V hat aber keinen Einfluß auf das Optimum<br />

der Umtriebszeit.<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 65


Exkurs: Soll der Pächter dieselbe Umtriebszeit<br />

wählen wie der Eigentümer?<br />

Die Faustmann-Formel wird zur Optimierung verwendet:<br />

u−q<br />

Au<br />

+ Nq<br />

⋅1,<br />

0 p + ∑ u q<br />

D a ⋅1,<br />

0 p<br />

=<br />

1,<br />

0 p −1<br />

B u<br />

u−a<br />

− c ⋅1,<br />

0 p<br />

u<br />

− V<br />

Wenn der Pächter andere Bewirtschaftungskosten hat als der Eigentümer,<br />

kann eine andere Umtriebszeit resultieren.<br />

Beispiele:<br />

Wirtschaftet der Pächter mit geringeren Kulturkosten, verkürzt das die<br />

Umtriebszeit.<br />

Wirtschaftet der Pächter mit geringeren Erntekosten für schwaches Holz<br />

und sind daher die Durchforstungserlöse höher, verkürzt das die<br />

UUmtriebszeit. t i b it<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 66


Exkurs: Könnte man die optimale Umtriebszeit<br />

üb über di die BBerechnung h dder maximalen i l iinternen t<br />

Verzinsung berechnen?<br />

Die opt. Umtriebszeit ist gerade dann<br />

erreicht, wenn die mit dem internen Zins<br />

aufgezinsten Kulturkosten durch den<br />

Abtriebswert gedeckt sind sind.<br />

Das ist ein durchaus<br />

recht oft gewählter<br />

Ansatz, der aber<br />

theoretische<br />

Defizite aufweist.<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 67


Der interne Zinsfuß ist der Zinsfuß, , für den der Kapitalwert p Null wird.<br />

Daher muß gelten:<br />

0 − c +<br />

A(<br />

t)<br />

it<br />

e<br />

it<br />

= umgeformt c × e = A (t )<br />

wobei A(t) die<br />

Funktion des<br />

× Abtriebswertes in<br />

Abhängigkeit der Zeit<br />

Aus dieser Bedingung g g wird die ggrafische Lösung g ( (umseitig) g) verständlich.<br />

Nimmt man statt des Kapitalwertmodells mit Zeithorizont u das Faustmann-<br />

Modell mit unendlichem Zeithorizont, bleibt die Optimalitätsbedingung gleich.<br />

A(<br />

t)<br />

− c<br />

0 = −c<br />

+ it<br />

e −1<br />

it<br />

c × e − c = A(<br />

t)<br />

−<br />

c nach links<br />

c<br />

c<br />

A(<br />

t)<br />

− c<br />

= it<br />

e −1<br />

- c auf beiden Seiten<br />

hebt sich auf<br />

auf beiden Seiten<br />

mit dem Nenner<br />

multipliziert<br />

it<br />

c × e =<br />

A(t)<br />

Das heißt: Maximiert man den internen Zins, sind die Umtriebszeiten im<br />

Kapitalwertmodell und im Faustmannmodell gleich. Die kommenden Umtriebszeiten<br />

wirken sich nicht aus. nach Götze und Mrusek 2006, S. 30 f.<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 68


Wicksell und Boulding<br />

analysierten das Problem<br />

der Umtriebszeit<br />

Knut Wicksell: Vorlesungen über Nationalökonomie<br />

auf der Grundlage des Marginalprinzips. Band 1,<br />

Jena, Gustav Fischer, 1913<br />

Wicksell beschäftigte sich mit der Frage der<br />

optimalen Reifezeit des Weines<br />

Auch Kenneth Boulding hat diesen<br />

Reifeprozeß des Weines behandelt.<br />

Kenneth Boulding: Economic Analysis Analysis.<br />

Band 1, 4. Auflage, New York u.a.,<br />

Harper & Row, 1966<br />

Knut Wicksell<br />

Kenneth Boulding<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 69


Wicksell und Boulding<br />

analysierten das Problem<br />

der Umtriebszeit<br />

Knut Wicksell: Vorlesungen über Nationalökonomie<br />

auf der Grundlage des Marginalprinzips. Band 1,<br />

Jena, Gustav Fischer, 1913<br />

Wicksell beschäftigte sich mit der Frage der<br />

optimalen Reifezeit des Weines<br />

Auch Kenneth Boulding hat diesen<br />

Reifeprozeß des Weines behandelt.<br />

Kenneth Boulding: Economic Analysis.<br />

Band 1, 1 4. 4 Auflage, Auflage New York u.a., u a<br />

Harper & Row, 1966<br />

http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Cave_Barr<br />

iques.jpg<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 70


Johan Gustav Knut Wicksell<br />

(* 20. Dezember 1851 in Stockholm; † 3. Mai 1926 in Stocksund)<br />

Knut Wicksell war ein schwedischer Ökonom. Er gilt als Vertreter der<br />

schwedischen Schule der Neoklassik.<br />

Wicksell untersuchte erstmals systematisch die Zusammenhänge von<br />

Geldmenge, Zinsen und Preisniveau. Wicksell führte den Begriff des<br />

natürlichen Zinssatzes in die ökonomische Theorie ein. Er beschrieb den<br />

KKeynes-Effekt Eff kt bereits b it vor John J h Maynard M d Keynes. K<br />

Hauptwerke: Finanztheoretische Untersuchungen. Nebst Darstellung und<br />

Kritik des Steuerwesens Schwedens Schwedens, 1896<br />

Geldzins und Güterpreise, 1898<br />

Quelle: Wikipedia<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 71


Kenneth Ewart Boulding<br />

Kenneth Ewart Boulding (* 18. Januar 1910 in Liverpool (England), † 18. März 1993 in<br />

Boulder (Colorado)) war ein britisch-amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler.<br />

Kenneth E. Boulding g hat in über 1000 Veröffentlichungen g und etwa 40 Monographien g p einen<br />

umfangreichen Beitrag zur sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Forschung geleistet<br />

und ist mit über 30 Ehrendoktorwürden ausgezeichnet worden. Boulding stammte aus<br />

einer Quäkerfamilie und studierte Philosophie und Wirtschaftswissenschaften in Oxford.<br />

1937 ging er in die USA, USA deren Staatsbürgerschaft er 1948 annahm annahm, und lehrte an den<br />

Universitäten Harvard und Chicago. Dort verfasste er 1941 mit „Economic Analysis“ eine<br />

wirtschaftswissenschaftliche Einführung für Studenten, die bald zum Standardwerk wurde.<br />

Während des 2. Weltkriegs war er beim Völkerbund in Princeton tätig, verlor diese Stelle<br />

jedoch 1944 wegen seiner pazifistischen Aktivitäten. Danach war er an der University of<br />

Michigan (1949-1968) und anschließend in Boulder (Colorado) (1969-1981) als Professor<br />

tätig. Boulding war unter anderem Präsident der American Economic Association, der<br />

Society for General Systems Research Research, der International Peace Research Society und der<br />

American Association for the Advancement of Science.<br />

Zu seinen bekanntesten Arbeiten zählt der Aufsatz "The Economics of the Coming<br />

Spaceship Earth" von 1966. Der Text ist der Versuch einer theoretischen Fundierung einer<br />

nicht-wachstumsorientierten Wirtschaft und Bouldings zentraler Beitrag zur Umweltdebatte<br />

seiner Zeit. Er betont die Rolle der volkswirtschaftlichen Substanz für die Befriedigung<br />

unserer Bedürfnisse. In einem geschlossenen System müsse man versuchen, mit<br />

möglichst wenig Durchfluss auszukommen<br />

auszukommen.<br />

Quelle: Wikipedia<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 72


yield tax<br />

auf den Holzerlös<br />

Umtriebszeit und Besteuerung<br />

taxes<br />

harvest taxes property taxes<br />

unit tax<br />

auf die<br />

Einschlagsmenge<br />

site value tax timber tax<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 73


Umtriebszeit und Besteuerung des Holzeinschlages<br />

Die Wirkung g der Besteuerung g ist<br />

erstens davon abhängig, wie das<br />

Weiserprozent verändert wird,<br />

und zweitens, ob gleichzeitig eine<br />

Veränderung des Zinses<br />

berücksichtigt werden muß.<br />

WP<br />

Weiserprozent nach Steuern<br />

Alter<br />

WP =<br />

Zins vor Steuern<br />

Zins nach Steuern<br />

Weiserprozent vor Steuern<br />

Wertzuwachs – Bodenrente<br />

Abtriebswert<br />

Die Bodenrente wird cc.p. p kleiner kleiner,<br />

der Wertzuwachs wird c.p. kleiner,<br />

der Abtriebswert wird c.p. kleiner.<br />

Wenn Wertzuwachs und Abtriebswert im<br />

gleichen Verhältnis kleiner werden,<br />

ist das WP c.p. höher, weil die Bodenrente<br />

kleiner ist. ist<br />

Ein Einfluß der Steuer auf den<br />

Zins ist nicht zu berücksichtigen,<br />

wenn man die Annahme eines<br />

perfekten Kapitalmarktes trifft.<br />

Kommen jedoch konkrete<br />

Finanzierungsüberlegungen ins<br />

Spiel, kann dieser Einfluß<br />

relevant sein.<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 74


Wirkung einer Grundsteuer<br />

pauschale Grundsteuer von den Ertragsklassen abhängige<br />

Steuer<br />

wirkt wie eine Veränderung der vermindert den Wert des Holzvorrates<br />

Verwaltungskosten – also kein Einfluß zum Erntezeitpunkt und die<br />

auf die optimale Umtriebszeit<br />

Opportunitätskosten der Holzernte,<br />

aber der erste Effekt überwiegt und<br />

dadurch sinkt die optimale<br />

Umtriebszeit<br />

vgl vgl. Amacher, Amacher Ollikainen, Ollikainen Koskela Koskela,<br />

2009, S. 33<br />

bei dieser Analyse scheint der Effekt<br />

des Zinses durch die Steuer aber<br />

unberücksichtigt zu sein, wobei dies<br />

aber gerechtfertigt ist, wenn die<br />

Erträge der Alternative nicht betroffen<br />

sind<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 75


Umtriebszeit und altersabhängige<br />

„Wohlfahrtswirkungen“ im Bodenreinertragskalkül<br />

Altersunabhängige „externe externe Leistungen“<br />

Leistungen<br />

haben im Bodenreinertragskalkül keinen<br />

Einfluß auf die Umtriebszeit. Sie wirken in der<br />

Faustmannformel wie das<br />

Verwaltungskostenkapital „V“.<br />

Wenn die „Wohlfahrtswirkung“ in dem Sinne<br />

altersabhängig ist, ist daß sie nur in alten<br />

Beständen auftritt bzw. mit dem Alter zunimmt,<br />

dann läßt sich am Pressler´schen<br />

Weiserprozent leicht erkennen, daß die<br />

Umtriebszeit dann bei Berücksichtigung dieser<br />

zusätzlichen Nutzung höher liegt.<br />

Weiserprozent<br />

=<br />

Wertzuwachs<br />

Weiserprozent<br />

(Grenzzins)<br />

ohne<br />

Pressler´sches Weiserprozent<br />

mit Wohlfahrtswirkung<br />

OOptimum ti<br />

+ Wohlfahrtswirkung<br />

−<br />

Wert desVorrates<br />

Kalkulationszins<br />

Zeit<br />

Bestandesalter<br />

Bodenbruttorente<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 76


Umtriebszeit und altersabhängige<br />

„Wohlfahrtswirkungen“ im Bodenreinertragskalkül<br />

Literatur<br />

• Hartman, , Richard: The Harvesting g Decision – When a<br />

Standing Forest has Value. Economic Inquiry, 14 (1976),<br />

S. 52-58<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 77


Optimierung von Zieldurchmessern<br />

Grenzkosten<br />

Grenzerlös<br />

Es gilt das hier dargestellte<br />

Marginalprinzip, g p p, aber wie bei der<br />

Optimierung der Umtriebszeit<br />

kann das Marginalprinzip unterschiedlich<br />

ausgefüllt werden.<br />

Grenzkosten<br />

optimaler<br />

Zieldurchmesser<br />

Grenzerlös<br />

Durchmesser<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 78


Optimierung von Zieldurchmessern<br />

• Der Grenzerlös ist der zusätzliche Erlös Erlös, der für den Stamm erzielt<br />

wird, wenn er um eine Einheit dicker wird.<br />

• Die Grenzkosten sind die Kosten des Wartens Wartens, die Kosten der Zeit Zeit,<br />

die vergeht, bis der Stamm eine Einheit dicker geworden ist. Dabei<br />

handelt es sich in erster Linie um die Verzinsung seines Wertes<br />

(erntekostenfrei), aber genaugenommen auch um die Verschiebung<br />

dder P<strong>Produktion</strong> d kti anderer d Bä Bäume auf f dder von ddem BBaum iin AAnspruch h<br />

genommenen Fläche.<br />

• Das geeignete Kriterium für den optimalen Zieldurchmesser<br />

entspricht dem Pressler´schen Weiserprozent. Es ist aber auch<br />

möglich, einfach die Rentabilität des Einzelbaumes über dem<br />

Durchmesser zu berechnen und mit einem Soll-Zinssatz zu<br />

vergleichen. Dies entspricht dem Thünen-Ansatz und führt zu etwas<br />

höheren Zieldurchmessern.<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 79


Der Kalkül zur Optimierung des Zieldurchmessers<br />

marginaler Vorteil<br />

des Durchmesser-<br />

zuwachses<br />

zusätzlicher<br />

Holzerlös<br />

=<br />

marginale Kosten<br />

des Durchmesser-<br />

zuwachses<br />

http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Scale_of_justice_2.svg<br />

Li Lieber b noch h als l OOmas KKuchen, h<br />

sind dem Förster dicke Buchen.<br />

Boden<br />

nicht<br />

knapp<br />

knapp<br />

auf der Kostenseite können, wie bei der<br />

OOptimierung ti i dder UUmtriebszeit, t i b it di die KKosten t<br />

unterschiedlich vollständig<br />

berücksichtigt werden<br />

Kapital<br />

nicht knapp knapp<br />

Schlaraffenland-<br />

Lösung<br />

Thünen-<br />

Kalkül<br />

Waldreinertrags- Waldreinertrags- Bodenreinertrags-<br />

Bodenreinertragskalkülkalkül<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 80


Boden<br />

Optimierung des Zieldurchmessers<br />

Kapital<br />

nicht knapp knapp<br />

nicht<br />

Thünen-<br />

knapp Kalkül<br />

knapp pp<br />

Der Thünen Thünen-Kalkül Kalkül ist relativ einfach einfach. Den zusätzlichen Holzerlösen sind<br />

die zusätzlichen Zinsen gegenüberzustellen.<br />

Äquivalent gilt: Wenn das Wertzuwachsprozent auf den Kalkulationszins<br />

absinkt absinkt, ist der optimale Zieldurchmesser erreicht erreicht.<br />

In diesem Kalkül ist nur das Kapital knapp, nicht der Boden. Der optimale<br />

Zieldurchmesser ist etwas höher als nach dem Bodenreinertrags-Kalkül<br />

Bodenreinertrags Kalkül.<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 81


Boden<br />

nicht<br />

knapp<br />

knapp pp<br />

Optimierung des Zieldurchmessers<br />

Kapital<br />

nicht knapp knapp<br />

Bodenreinertrags<br />

ertrags-Kalkül Kalkül<br />

Der Bodenreinertrags Bodenreinertrags-Kalkül Kalkül kann mit dem Pressler´schen Pressler schen Weiserprozent<br />

vorgenommen werden, nur eben für einen Baum, nicht für einen Bestand.<br />

Es ist aber nicht ganz einfach einfach, dem Baum Bodenkosten zuzurechnen<br />

zuzurechnen.<br />

Ökonomisch kommt es darauf an, welche Netto-Erträge durch den<br />

Verzicht auf die Nutzung des Baumes in die Zukunft verschoben werden.<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 82


Boden<br />

Optimierung des Zieldurchmessers<br />

Kapital<br />

nicht knapp knapp<br />

nicht Schlaraffen-<br />

knapp land land-Kalkül Kalkül<br />

knapp pp<br />

Der Baum wird so lange stehengelassen stehengelassen, bis er keinen Netto Netto-Wertzuwachs<br />

Wertzuwachs<br />

mehr leistet.<br />

Dann wird der außen geleistete Zuwachs von der Fäule innen gerade<br />

wertmäßig kompensiert.<br />

kompensiert<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 83


Wert<br />

Wertzuwachs<br />

Optimierung des Zieldurchmessers<br />

nach dem Schlaraffenland-Kalkül<br />

Wert des<br />

Baumes<br />

Wertzuwachs<br />

Solange stehen lassen, bis der erntekostenfreie<br />

Wert des Baumes maximal ist.<br />

Optimum<br />

Durchmesser<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 84


Boden<br />

nicht<br />

knapp<br />

Optimierung des Zieldurchmessers<br />

Kapital<br />

nicht knapp knapp<br />

knapp Waldreinertrags-<br />

pp<br />

Kalkül<br />

Der Waldreinertrags Waldreinertrags-Kalkül Kalkül für die Zielstärkennutzung ist eher ungewöhnlich,<br />

ungewöhnlich<br />

prinzipiell aber möglich.<br />

Der Baum bleibt solange stehen stehen, bis der Netto Netto-Wertzuwachs Wertzuwachs durch die letzte<br />

Einheit Durchmesserwachstum abgesunken ist auf den durchschnittlichen<br />

Netto-Wertzuwachs pro Durchmessereinheit.<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 85


Optimierung von Zieldurchmessern<br />

Verzinsungg Thünen- bzw.<br />

Bodenreinertrags-Kalkül<br />

Soll Soll-Zinsfuß Zinsfuß<br />

Grenzverzinsung g des Stammes<br />

bzw. Weiserprozent<br />

optimaler<br />

Zieldurchmesser<br />

Durchmesser<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 86


Weiserproz ent =<br />

Bodenreinertrags-Zieldurchmesser<br />

Die angepaßte Formel des Pressler´schen Weiserprozents<br />

Ist der Baum hiebsreif?<br />

Wertzuwachs<br />

Wenn der Baum nicht entnommen wird,<br />

werden die Nachbarn etwas in ihrem Wachstum<br />

bbehindert. hi d<br />

−Wertzuwachsdifferenz<br />

der<br />

Wert des Baumes<br />

Nachbarbäume<br />

Im Fall der Ermittlung des Zieldurchmessers<br />

wird nicht die kommende Umtriebszeit in die<br />

Zukunft verschoben, verschoben sondern die Nachbar- Nachbar<br />

bäume werden etwas in ihrem Wachstum<br />

behindert, so daß ihre Nutzung in die Zukunft<br />

verschoben wird. Paßt man die Pressler-<br />

Formel an das Problem an, dann muß statt<br />

der Bodenrente die Behinderung der<br />

Nachbarbäume berücksichtigt g werden.<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 87


Grenzerlös<br />

Grenzkosten<br />

Vergleich der Zieldurchmesser<br />

Bodenreinertrags-Zieldurchmesser<br />

Thünen-Zieldurchmesser<br />

Wertzuwachs<br />

Durchmesser<br />

Schlaraffenland-Zieldurchmesser<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 88


Zieldurchmesser und Umtriebszeit<br />

Unter welchen Bedingungen besteht kein Unterschied?<br />

Wenn alle Bäume vollständig identisch<br />

wachsen, weil sie genetisch identisch<br />

sind und der SStandort<br />

völlig homogen ist,<br />

ist Zieldurchmesseroptimierung gleichbedeutend<br />

mit Umtriebszeitoptimierung.<br />

Je ungleichmäßiger die Bäume<br />

wachsen wachsen, desto mehr spricht<br />

für eine Zieldurchmesser-<br />

Optimierung statt einer<br />

Umtriebszeit-Betrachtung<br />

Umtriebszeit Betrachtung.<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 89


Einfluß des Risikos auf die Entscheidung über<br />

Zieldurchmesser<br />

Verzinsung<br />

Zinsfuß risikoäquivalenter Anlagen<br />

Zinsfuß sicherer Anlagen<br />

Grenzverzinsung g des Stammes<br />

bzw. Weiserprozent<br />

optimaler<br />

Zieldurchmesser<br />

Durchmesser<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 90


Optimierung von Zieldurchmessern<br />

• Da die Grenzkosten wesentlich vom Abtriebserlös des Stammes<br />

bestimmt werden, sind sie bei Stämmen geringer Qualität niedriger<br />

als bei Stämmen hoher Qualität. Es können sich für Stämme<br />

geringer g g QQualität daher durchaus höhere Zieldurchmesser ergeben g<br />

als für Stämme hoher Qualität.<br />

• Zieldurchmesser sollten daher qualitätsorientiert festgelegt werden.<br />

• Die Höhe der Grenzkosten ist wesentlich von der Höhe des<br />

Zinssatzes abhängig. Je höher der Zins, desto niedriger sind die<br />

sich berechnenden Zieldurchmesser.<br />

Zieldurchmesser<br />

• Die optimalen Zieldurchmesser sind auch von dem Zuwachs<br />

abhängig abhängig, weil davon der Grenzerlös abhängig ist ist.<br />

• Zieldurchmesser sollten daher auch nach Standorten bzw.<br />

Ertragsklassen g differenziert festgelegt g g<br />

werden.<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 91


Ist die optimale Umtriebszeit vom wirtschaftlichen<br />

Standort abhängig?<br />

Stellen Sie sich eine Situation vor vor, in der eine Papierfabrik in Chile<br />

aus mehreren eigenen Plantagen mit Holz versorgt wird.<br />

Muß der für die Bewirtschaftung g zuständige g Manager g die räumliche<br />

Lage der Plantagen bei der Festlegung der Umtriebszeit<br />

berücksichtigen?<br />

Wenn die Transportkosten für das Holz aus den einzelnen<br />

Plantagen zur Fabrik unterschiedlich sind, dann kann es trotz<br />

gleicher Wachstumsverhältnisse zu unterschiedlichen Optima der<br />

Umtriebszeiten kommen. Je höher die Kosten, , desto länger g<br />

tendenziell die Umtriebszeit.<br />

Der Effekt entspricht dem Effekt der Bonität auf die Umtriebszeit<br />

Man denke an das Modell von J.H. von Thünen<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 92


Unterscheiden sich die Optima von Umtriebszeiten bei isolierter<br />

Betrachtung und bei Betrachtung im Betriebsverbund?<br />

Bestand A<br />

Bestand B Bestand A<br />

Bestand C<br />

isolierte Optimierungen<br />

für die Bestände A, B und C<br />

mit it einem i BBestandesmodell t d d ll<br />

Bestand B<br />

Bestand C<br />

Modellierung im Betriebsverbund<br />

Durch zusätzliche Restriktionen<br />

oder andere Daten kann es zu<br />

anderen Umtriebszeiten kommen.<br />

Beispiel p für einen<br />

Verbundvorteil:<br />

Bei gemeinsamem<br />

Einschlag von A und B<br />

werden höhere Erlöse<br />

erzielt und es entstehen<br />

geringere Kosten.<br />

Obwohl sich bei isolierter<br />

Betrachtung unterschiedliche<br />

Erntezeitpunkte ergeben,<br />

führen diese Verbundvorteile<br />

zu gemeinsamem Einschlag.<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 93


Sollen Forstbetriebe eine „normale“ Altersklassenverteilung anstreben?<br />

Die Wahl der Umtriebszeit nach dem Pressler-Kalkül maximiert den Gewinn.<br />

Werden alle Bestände mit der Pressler-Umtriebszeit bewirtschaftet, kommt<br />

es nicht zu einem Altersklassenausgleich.<br />

Ei Ein durch d h Minderungen Mi d ddes GGewinns i erkaufter k ft AAusgleich l i h dder Alt Altersklassen- kl<br />

verteilung ist sinnlos, wenn der maximale Gewinn über den vollkommenen<br />

Kapitalmarkt beliebig zeitlich verteilt werden kann.<br />

Soweit man also bei der der klassischen dynamischen Investitionsrechnung<br />

zugrundeliegenden Annahme des vollkommenen Kapitalmarktes bleibt,<br />

muß die Empfehlung der Modellrechnung lauten:<br />

„Unregelmäßige Altersklassenverteilung beibehalten – alle Bestände mit der<br />

Pressler-Umtriebszeit bewirtschaften.“<br />

Nur wenn über Restriktionen auf Betriebsebene, z.B. die Forderung nach<br />

jährlichen oder periodischen Einnahmen, diese Annahme aufgehoben wird,<br />

können Modelle einen Altersklassenausgleich empfehlenswert erscheinen<br />

lassen.<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 94


Sollen Forstbetriebe eine „normale“ Altersklassenverteilung<br />

anstreben?<br />

Die Fragestellung wird beispielsweise von Hultkrantz und von<br />

Mrusek und Götze und von Johansson und Löfgren (1985, S. 121) behandelt.<br />

Hultkrantz, Lars: A Note on the Optimal Rotation Period in a Synchronized<br />

Normal Forest. Forest Science 37/4: 1201-1206<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 95


Die Sparkassenfunktion des Waldes – ein nicht gut<br />

gelungener Begriff<br />

Besitzer kleiner Flächen schlagen Holz nicht dann,<br />

wenn es nach forstökonomischen Kriterien hiebsreif ist,<br />

sondern dann, wenn sie Geld brauchen.<br />

Die ökon. Kriterien unterstellen den „perfekten Kapitalmarkt“,<br />

der die Situation eines Waldbesitzers aber keineswegs treffend<br />

beschreibt. Deshalb ist nicht zu erwarten, daß Waldbesitzer mit<br />

Finanzierungserfordernissen sich nach diesen Kalkülen richten.<br />

Skandinavische Kleinwaldbesitzer ernten Holz, wenn sie einen neuen Volvo<br />

brauchen.<br />

Finanzierungserfordernisse erklären das tatsächliche Verhalten besser als<br />

fforstökonomische tök i h UUmtriebszeit-Kalküle. t i b it K lkül<br />

Der in der deutschen Forst-Literatur verbreitete Begriff ist nicht gelungen,<br />

weil der Wald nicht die Funktion einer Sparkasse erfüllt, sondern eher die<br />

einer Finanzierungs Finanzierungs-Reserve Reserve.<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 96


2000<br />

Beeinflussung von Erntezeitpunkten durch<br />

Synergie-Effekte<br />

Optimum bei<br />

drei alternative<br />

isolierter Betrachtung<br />

Vorgehensweisen<br />

2015<br />

2030<br />

Einschlag A<br />

Einschlag A+B<br />

Einschlag B Einschlag A+B<br />

Wenn A und B zusammen eingeschlagen werden, sind die Erntekosten niedriger,<br />

die Holzerlöse höher und die Wiederbegründungskosten niedriger.<br />

Einschlag A+B<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 97


Beispiel für die Wirkung eines Synergieeffektes auf die Nutzungsentscheidung<br />

Bodenertragswert für 2 Bestände<br />

Daten bei isolierter Bewirtschaftung Daten bei gemeinsamer Bewirtschaftung<br />

Alter Au c Barwertfaktor BEW Alter Au c Barwertfaktor BEW<br />

75 1500 10 0,055725 73,03 75 1.650 10 0,055725 81,39<br />

80 2000 10 0,045352 80,25 80 2.365 10 0,045352 96,80<br />

85 2500 10 0,036977 82,07 85 3.152 10 0,036977 106,16<br />

90 3000 10 00,030194 030194 80 80,28 28 90 4017 4.017 10 00,030194 030194 110 110,98 98<br />

95 3500 10 0,024684 76,15 95 4.968 10 0,024684 112,39<br />

100 4000 10 0,020200 70,60 100 6.015 10 0,020200 111,30<br />

Alter Au c Barwertfaktor BEW Alter Au c Barwertfaktor BEW<br />

75 550 10 0,055725 20,09 75 605 10 0,055725 23,16<br />

80 1000 10 0,045352 34,90 80 1.161 10 0,045352 42,18<br />

85 1450 10 00,036977 036977 43 43,25 25 85 1772 1.772 10 00,036977 036977 55 55,14 14<br />

90 1900 10 0,030194 47,07 90 2.444 10 0,030194 63,48<br />

95 2350 10 0,024684 47,76 95 3.183 10 0,024684 68,33<br />

100 2800 10 0,020200 , 46,36 , 100 3.996 10 0,020200 , 70,52 ,<br />

Bei isolierter Bewirtschaftung optimale Umtriebszeiten von 85 Jahren für Bestand 1 und 95 Jahren<br />

für Bestand 2, bei gemeinsamer Bewirtschaftung werden die Umtriebszeiten länger und die BEW höher.<br />

Im Moment sind beide Bestände 75 Jahre alt. Wie sollen sie genutzt werden? Isoliert oder gemeinsam?<br />

Verzinsung 4 v.H.<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 98


Beispiel für die Wirkung eines Synergieeffektes auf die Nutzungsentscheidung<br />

Es stellt sich die Frage, ob die<br />

beiden Bestände isoliert oder<br />

gemeinschaftlich bewirtschaftet<br />

werden sollen.<br />

Bei gemeinsamer Bewirtschaftung<br />

werden 10% mehr Abtriebswert<br />

erzielt.<br />

Es werden 3 Varianten verglichen:<br />

A isolierte Bewirtschaftung<br />

B beide nach 10 Jahren<br />

C beide nach 20 Jahren<br />

Berechnet wird der Kapitalwert aus<br />

den Abtriebswerten plus dem<br />

Bodenertragswert.<br />

Offenbar ergibt die gemeinsame<br />

Bewirtschaftung mit Nutzung<br />

in 20 Jahren den höchsten<br />

Kapitalwert.<br />

Isolierte Bewirtschaftung<br />

Zeit 0 10 20<br />

BEW Bestand 1 82,07<br />

Au Bestand 1 2.500,00<br />

BEW Bestand 2 47,76<br />

AAu Bestand 2 22.350,00 350 00<br />

Kapitalwert bzw. Summe 2.839 2.582,07 2.397,76<br />

beide nach 10 Jahren, 10 % mehr Abtriebswert<br />

BEW Bestand 1 106 106,16 16<br />

Au Bestand 1 3.151,50<br />

BEW Bestand 2 55,14<br />

Au Bestand 2 1.771,55<br />

Kapitalwert bzw. Summe 3.435 5.084,35<br />

beide nach 20 Jahren, 10 % mehr Abtriebswert<br />

BEW Bestand 1 112,39<br />

Au Bestand 1 4.968,32<br />

BEW Bestand 2 68,33<br />

Au Bestand 2 3.183,08<br />

Kapitalwert bzw. Summe 3.803 0 8.332,11<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 99


Beispiel für die Wirkung eines Synergieeffektes auf die<br />

Nutzungsentscheidung<br />

Bodenertragswerte<br />

Statt eine Auswahl von Strategien<br />

zu vergleichen vergleichen, kann man auch die Alter Bestand1 Bestand 2 Summe<br />

beiden Bodenertragswerte addieren<br />

und das Maximum suchen.<br />

70<br />

75<br />

57,94<br />

81,39<br />

-3,82<br />

23,16<br />

54,12<br />

104,55<br />

EEs liegt li t hi hier am RRande d ddes betrachteten Bereiches bei 100<br />

Jahren.<br />

80<br />

85<br />

96,80<br />

106,16<br />

42,18<br />

55,14<br />

138,98<br />

161,30<br />

90 110,98 63,48 174,46<br />

Der Synergieeffekt führt hier also dazu,<br />

daß die Umtriebszeiten auf mind. 100<br />

Jahre steigen.<br />

95<br />

100<br />

112,39<br />

111,30<br />

68,33<br />

70,52<br />

180,72<br />

181,83<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 100


Wirkung von Synergieeffekten auf die Umtriebszeiten<br />

Art der Synergie Wirkung<br />

niedrigere Kulturkosten Geringere Kulturkosten führen c.p. zu<br />

niedrigeren Umtriebszeiten.<br />

Umtriebszeiten<br />

Kulturkostensynergien werden tendenziell die<br />

Umtriebszeit gemeinsam zu<br />

bbewirtschaftender i t h ft d BBestände tä d verringern. i<br />

geringere Erntekosten Höhere Netto-Erlöse führen tendenziell zu<br />

höhere Erlöse durch höheren Umtriebzeiten. Daher werden<br />

gemeinsame<br />

Erntekosten- und Vermarktungssynergien die<br />

Vermarktung<br />

Umtriebszeit gemeinsam bewirtschafteter<br />

Bestände tendenziell verlängern verlängern.<br />

geringere<br />

haben keine Wirkung auf die Umtriebszeit<br />

Verwaltungskosten<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 101


Wirkung von Einkommens Einkommens-Restriktionen<br />

Restriktionen<br />

Wie soll ich mit dem<br />

Wald dieser<br />

Altersklassenausstattung<br />

nur ein gleichmäßiges<br />

Einkommen erwirtschaften?<br />

Fläche optimale<br />

Pressler-<br />

Umtriebszeit<br />

„normale“<br />

Ausstattung<br />

Altersklassen<br />

Einkommens-Restriktionen bedeuten immer Verzicht auf Gewinn,<br />

jedenfalls gegenüber der Modell-Situation mit vollkommenem<br />

Kapitalmarkt.<br />

Da jedoch der vollkommene Kapitalmarkt eine die Realität<br />

ziemlich verzerrend darstellende Modellannahme ist, sind<br />

Einkommens-Restriktionen Realität und diese Einbußen nicht<br />

vollständig zu vermeiden. Trotzdem gilt: je strikter die Einkommens-<br />

Restriktionen, desto höher die Gewinneinbußen.<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 102


Wie kann der Eigentümer ein gleichmäßiges und hohes<br />

Einkommen erzielen?<br />

Fläche<br />

Fläche<br />

optimale<br />

Pressler-<br />

Umtriebszeit Fläche<br />

optimale<br />

Pressler<br />

Umtriebszeit<br />

„normale“<br />

Ausstattung<br />

optimale<br />

Pressler-<br />

UUmtriebszeit t i b it<br />

Altersklassen Altersklassen<br />

Fläche<br />

optimale<br />

Pressler<br />

Umtriebszeit<br />

Alt Altersklassen kl<br />

Altersklassen<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 103


Literatur<br />

• Klemperer, David W.(1996): Forest Resource Economics and Finance. McGraw-Hill<br />

• Amacher Amacher, Ollikainen Ollikainen, Koskela (2009): Economics of Forest Resources Resources. MIT Press<br />

• Bettinger, Boston, Siry, Grebner: Forest Management and Planning. Elsevier<br />

Academic Press, 2009<br />

• Kangas, Kangas, Kurttila: Decision Support for Forest Management. Springer, 2008<br />

• Johansson, Per-Olov und Löfgren, Karl-Gustaf: The Economics of Forestry and<br />

Natural Resources Resources. Basil Blackwell Blackwell, 1985<br />

• Duerr (1993): Introduction to Forest Resource Economics. McGraw-Hill<br />

(es gibt ältere Bücher von Duerr)<br />

• Buongiorno, J. und Gilless, J.K.: Forest Management and Economics. Macmillan<br />

Publishing Company, 1987<br />

• Davis and Johnson (1986):Forest Management Management. McGraw-Hill<br />

McGraw Hill<br />

Prof. Dr. Martin Moog Technische Universität München 104

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!