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4 4 4 4 4 4 - HSG Marbach/Rielingshausen

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Festschrift zum<br />

150-jährigen Jubiläum des<br />

Turnverein <strong>Marbach</strong> 1861 e.V.<br />

1861-2011


Termine im Jubiläumsjahr 04<br />

Vorwort 05<br />

Grußworte<br />

Stefan Mappus 06<br />

Dr. Rainer Haas 07<br />

Herbert Pötzsch 08<br />

Rainer Brechtken 09<br />

Klaus Tappeser 10<br />

Gunter Bretschneider 11<br />

Matthias Müller 12<br />

Heinz Reichert 13<br />

Kordula Stolarz 14<br />

Chronik 16<br />

Turnvater Jahn 17<br />

Die Anfänge des Turnens in <strong>Marbach</strong> 20<br />

Die Anfänge des TV <strong>Marbach</strong> 24<br />

Arbeiter-Turnverein „Vorwärts“ 26<br />

Turnen & Gesang 28<br />

Damenriege 30<br />

Fußball 34<br />

Skisport 36<br />

Stiftungsfeste & Jubiläen 38<br />

Fasching 44<br />

Weihnachten 46<br />

Vereinsarbeit 50<br />

Totengedenken 54<br />

Träger des Vereins 58<br />

Vorstand 59<br />

Vereinsrat 60<br />

Ehrenrat 62<br />

Ehrenmitglieder 63<br />

Unsere Fahne 66<br />

Sportstätten 70<br />

Turnerheim 76<br />

s‘Blättle 82<br />

Unsere Kursangebote 86<br />

Inhalt<br />

Sportveranstaltungen 90<br />

Turnfeste 91<br />

An- & Abturnen 94<br />

Laufveranstaltungen 96<br />

<strong>Marbach</strong>er Stadtlauf 97<br />

<strong>Marbach</strong>er Gassenlauf & URB-Run 100<br />

Feste 104<br />

Kuttelessen 105<br />

Seniorenfeier 106<br />

Bürgerfest 107<br />

Turnertreue 108<br />

Die Abteilungen 110<br />

Basketball 112<br />

Faustball 124<br />

Handball 128<br />

Karate 162<br />

Leichtathletik 166<br />

Tischtennis 172<br />

Turnen & Freizeitsport 176<br />

Kinderturnen 177<br />

Sport-Spiel-Spaß 184<br />

Vormittagsgymnastik 186<br />

Frauengymnastik und<br />

gemischte Gruppe 188<br />

Gymnastik Männer I 190<br />

Gymnastik Männer II 191<br />

GYMBA 192<br />

Freizeitbadminton 194<br />

Freizeitvolleyball 196<br />

Tanzen 198<br />

Behinderten- & Versehrtensport 200<br />

Bildergalerie 202<br />

Kontakte 206<br />

Schlusswort 209<br />

Quellen 210<br />

Impressum 211<br />

2 3


Termine im Jubiläumsjahr Vorwort<br />

06.01.2011 Internationales Basketballturnier, U18 weiblich Stadionhalle<br />

08.01.2011 Kuttelessen Turnerheim<br />

18.02.2011 Sportlerehrung Stadthalle<br />

20.02.2011 Seniorenfeier Turnerheim<br />

25.03.2011 Jugendversammlung Turnerheim<br />

Mitgliederversammlung Turnerheim<br />

09.04.2011 Benefiz-Event, Karate hilft Japan Karl-Nusser-Halle<br />

16.04.2011 Ehrungsabend Turnerheim<br />

14.05.2011 Ausstellungseröffnung Rathaus<br />

mit Übergabe der Festschrift<br />

14.05. - 16.06.2011 Ausstellung 150 Jahre TVM Rathaus<br />

03. - 05.06.2011 Gäste aus Leoben in <strong>Marbach</strong><br />

04.06.2011 Tag des Handballs Stadionhalle<br />

04.06.2011 Basketballturnier TVM AH Karl-Nusser-Halle<br />

04.06.2011 SWR 3 DanceNight Stadthalle<br />

26.06.2011 Spielfest für Kinder und Picknick im Park, Schillerhöhe<br />

internationaler Volkshochsprung<br />

02. - 03.07.2011 Bürgerfest Marktstraße<br />

23.07.2011 4. Kampftag der KHSD-Liga (Karate) Stadionhalle<br />

10.09.2011 Gassenlauf und URB-Run Schillerhöhe<br />

17. - 18.09.2011 Jürgen-Blaetter-Gedächtnisturnier (Basketball) Stadionhalle<br />

22.10.2011 Festakt Stadthalle<br />

19.11.2011 Turnertreue Turnerheim<br />

26.11.2011 Literatur und Sport Schlosskeller<br />

Änderungen vorbehalten<br />

4 5<br />

D as<br />

Gründungsjubiläum von<br />

Vereinen ist willkommener<br />

Anlass, durch die Erstellung<br />

einer Festschrift eine ereignisreiche<br />

Zeit zu beleuchten. Der<br />

Turnverein <strong>Marbach</strong> 1861 e.V.<br />

kann mit Stolz auf seine 150-jährige<br />

traditionsreiche und bewegte<br />

Vereinsgeschichte zurückblicken.<br />

Diese Festschrift ist nicht<br />

chronologisch aufgebaut. Das<br />

Redaktions-Team hat versucht,<br />

Ereignisse in Themen-Blöcken<br />

zu beschreiben und so eine Gesamtübersicht<br />

über das Vereinsleben<br />

zu vermitteln.<br />

Der Streifzug durch die letzten<br />

150 Jahre Turngeschichte in <strong>Marbach</strong><br />

bietet eine Übersicht über<br />

die Entwicklung innerhalb des<br />

Vereins. Er lässt auch Schlüsse<br />

zu über allgemeine Veränderungen<br />

im Lauf der Jahrzehnte und<br />

zeigt, dass sich der Turnverein<br />

in <strong>Marbach</strong> den Anforderungen<br />

nicht verschlossen hat. Im Mittelpunkt<br />

des Rückblicks stehen<br />

die Menschen, die den Verein<br />

lebendig erhalten und für die<br />

Gemeinschaft Verantwortung<br />

übernommen haben. Bei einem<br />

Ideenwettbewerb unter den Mitgliedern<br />

des Vereins zum Motto<br />

des Jubiläumsjahres machte das<br />

Leitwort „Wir bewegen <strong>Marbach</strong>“<br />

das Rennen.<br />

Die vorliegende Festschrift dokumentiert<br />

in thematischen Kapiteln<br />

die Leistungen und verantwortungsvollen<br />

Tätigkeiten der<br />

Mitglieder, die stets auf eine Weiterentwicklung<br />

des Turnvereins<br />

bedacht waren. Aus naheliegenden<br />

Gründen und teils lückenhaft<br />

vorhandener Unterlagen und<br />

Quellen war es nicht möglich,<br />

eine detaillierte Darstellung der<br />

Vereinsgeschichte zu bewerkstelligen.<br />

Diese Dokumentation<br />

kann auch nicht den Anspruch<br />

der Erfassung aller Einzelheiten<br />

erheben. Der besondere Dank<br />

des Turnvereins gilt deshalb den<br />

Mitarbeitern und Institutionen,<br />

die zum Gelingen des vorliegenden<br />

Werkes beigetragen haben.<br />

Es ist dies in erster Linie Stadtarchivar<br />

Albrecht Gühring, der häufig<br />

Einblicke ins Stadtarchiv gewährte<br />

und durch sein fundiertes<br />

Wissen eine große Unterstützung<br />

war. In diesen Dank eingeschlossen<br />

ist damit die Stadtverwaltung<br />

<strong>Marbach</strong> mit Bürgermeister<br />

Herbert Pötzsch an der Spitze,<br />

der sich in dankenswerter Weise<br />

zur Übernahme der Schirmherrschaft<br />

über das gesamte<br />

Jubiläumsgeschehen bereit erklärte.<br />

Einen wichtigen Faktor in<br />

der Erstellung dieser Festschrift<br />

sind die zahlreichen Geschäftsleute<br />

und Firmen, die durch ihre<br />

Annoncen die Finanzierung derselben<br />

abgesichert haben und<br />

den Mitgliedern des Turnvereins<br />

bei entsprechendem Bedarf zur<br />

Berücksichtigung empfohlen<br />

werden. Unser besonderer Dank<br />

gilt dabei der Kreissparkasse<br />

Ludwigsburg und der Volksbank<br />

Ludwigsburg.<br />

Wir wünschen allen Lesern beim<br />

Durchschauen der vorliegenden<br />

Lektüre viel Spaß und Entspannung<br />

und bitten um Beachtung<br />

der Termine im Jubiläums-Jahr<br />

2011.<br />

Die Vereinsführung und das Redaktions-Team


D er<br />

Grußwort<br />

Turnverein <strong>Marbach</strong><br />

1861 e.V. feiert im Jahr<br />

2011 sein 150-jähriges Bestehen.<br />

Zu diesem Jubiläum gelten<br />

dem Vorstand, allen Mitgliedern,<br />

Freunden und Förderern meine<br />

herzlichsten Glückwünsche und<br />

meine Anerkennung.<br />

Ein Fest zu solch einem Anlass<br />

ist im sportbegeisterten Baden-<br />

Württemberg immer ein besonderes<br />

Ereignis. Unser Land<br />

zeichnet sich aus durch ein lebendiges<br />

und vielfältiges Vereinsleben.<br />

Das freiwillige Engagement<br />

unzähliger Menschen ist<br />

eine typisch baden-württembergische<br />

Stärke, auf die wir stolz<br />

sein können. Dazu tragen in besonderem<br />

Maße die über 11.000<br />

Sportvereine mit rund 3,8 Millionen<br />

Mitgliedern bei. Nicht von ungefähr<br />

hat die gezielte Förderung<br />

des Leistungs- und Breitensports<br />

bei uns eine lange Tradition, die<br />

wir als Landesregierung weiter<br />

hochhalten.<br />

Vereine wie der Turnverein <strong>Marbach</strong><br />

1861 e.V. prägen den Charakter<br />

unseres Gemeinwesens.<br />

Es geht nicht nur um das sportliche<br />

Kräftemessen im Wettkampf,<br />

sondern auch darum, Begeisterungsfähigkeit<br />

und ein Gefühl<br />

von Zusammengehörigkeit zu<br />

vermitteln. Vor allem junge Menschen<br />

- das halte ich für besonders<br />

wichtig - lernen hier Fairness<br />

und soziales Miteinander.<br />

Wie viele Vereine im Land lebt<br />

der Turnverein <strong>Marbach</strong> 1861<br />

e.V. vom ehrenamtlichen Engagement<br />

seiner Mitglieder, denen<br />

ich für ihren unermüdlichen Einsatz<br />

herzlich danke.<br />

Dem Verein wünsche ich fröhliche<br />

Jubiläumsfeierlichkeiten und<br />

für die Zukunft viel Erfolg.<br />

Stefan Mappus<br />

Ministerpräsident des Landes<br />

Baden-Württemberg<br />

Grußwort<br />

6 7<br />

W er<br />

rastet, der rostet, so<br />

sagt man. Seit 1861 beweist<br />

der Turnverein <strong>Marbach</strong>,<br />

dass es auch anders geht:<br />

Denn auch hundertfünfzig Jahre<br />

nach der Gründung des Vereins<br />

kennt die Sportbegeisterung in<br />

der Schillerstadt keine Grenzen.<br />

Etwa 1700 Mitglieder, davon rund<br />

700 Kinder und Jugendliche, machen<br />

den Turnverein <strong>Marbach</strong><br />

heute zum größten Verein der<br />

Stadt.<br />

Längst hat sich die Angebotspalette<br />

- ausgehend vom klassischen<br />

Turnen - erweitert.<br />

Ambitionierte Leistungs- wie gesundheitsbewussteFreizeitsportler<br />

können sich zum Beispiel für<br />

Handball, Basketball, Leichtathletik,<br />

Karate, Tanzen oder für<br />

Entspannungs-, Ausdauer- und<br />

Gesundheitskurse entscheiden.<br />

Bei einem so vielfältigen Angebot<br />

fällt es gar nicht so leicht, sich für<br />

„nur“ eine Sportart zu entscheiden!<br />

All dies wäre jedoch nicht möglich<br />

ohne eine große Zahl engagier-<br />

ter Ehrenamtlicher, die in ihrer<br />

Freizeit anderen dienen, indem<br />

sie zum Beispiel als Übungsleiter<br />

zur Verfügung stehen. Gerade<br />

im Kinder- und Jugendbereich<br />

kommt diesen Kräften eine nicht<br />

zu unterschätzende Vorbild- und<br />

Integrationsfunktion zu, von der<br />

letztlich die ganze Gesellschaft<br />

profitiert. Häufig gelingt es im<br />

Sportverein, spielerisch Sozialkompetenzen<br />

zu vermitteln und<br />

den fairen Umgang miteinander<br />

zu trainieren. Besonders freut es<br />

mich auch, dass der TV <strong>Marbach</strong><br />

dabei über die Landesgrenzen<br />

hinaus blickt und seit fast sechs<br />

Jahrzehnten eine Freundschaft<br />

mit der Handballsektion Union<br />

Juri Leoben aus Österreich<br />

pflegt.<br />

Für die Zukunft wünsche ich dem<br />

Turnverein <strong>Marbach</strong> weiterhin<br />

viele aktive sowie auch ehrenamtlich<br />

engagierte Sportler, stets<br />

das nötige finanzielle Rüstzeug<br />

sowie allzeit viel Freude an der<br />

gemeinsamen Bewegung!<br />

Dr. Rainer Haas<br />

Landrat des Landkreises<br />

Ludwigsburg


L iebe<br />

Grußwort<br />

Leserinnen und Leser,<br />

der Turnverein <strong>Marbach</strong><br />

kann in diesem Jahr sein<br />

150-jähriges Bestehen feiern.<br />

Er ist ganz schön alt geworden,<br />

oder? Nach menschlichen Maßstäben<br />

gemessen schon - und<br />

deshalb kann er zu recht stolz<br />

sein auf dieses Alter und auf das<br />

in dieser Zeit Erreichte.<br />

Und deshalb auch zunächst einmal<br />

ein ganz herzlicher Glückwunsch<br />

von der Stadt, vom<br />

Gemeinderat und von der Stadtverwaltung<br />

zu diesem wirklich<br />

besonderen Jubiläum.<br />

Aber um wieder auf das Alter zurückzukommen,<br />

eigentlich sind<br />

150 Jahre nicht sehr viel. Schließlich<br />

ist der Verein selbst ja keinem<br />

biologischen Alterungsprozess<br />

ausgesetzt, er kann sich<br />

immerfort verändern, erneuern,<br />

verjüngen. Und das hat der TV<br />

immer wieder getan und damit<br />

wäre auch die Eingangsfrage<br />

klar beantwortet: ja, ganz schön<br />

alt geworden, aber gleichzeitig<br />

auch unheimlich jung geblieben.<br />

So wie es sein soll, Tradition und<br />

Moderne verbinden sich hier in<br />

vorbildlicher Weise zu einem erfolgreichen<br />

Modell bürgerschaftlichen<br />

Engagements.<br />

Heute ist der Turnverein mit etwa<br />

1700 Mitgliedern der größte Verein<br />

in <strong>Marbach</strong>. Er bietet ein breit<br />

gefächertes sportliches Angebot,<br />

das im Freizeit-, Gesundheits-<br />

und Wettkampfbereich kaum<br />

etwas zu wünschen übrig lässt.<br />

Gleichzeitig nimmt er auch wichtige<br />

soziale Funktionen wahr.<br />

Er ist ein Ort der menschlichen<br />

Begegnung, der Integration, des<br />

Ausgleichs zwischen den Generationen<br />

und ganz allgemein des<br />

sozialen Miteinanders. Dass dies<br />

alles ohne die unermüdliche Arbeit<br />

vieler ehrenamtlich tätiger<br />

Bürgerinnen und Bürger nicht<br />

möglich wäre, brauche ich hier<br />

nicht zu betonen. Den Verantwortlichen<br />

und den zahlreichen<br />

Helferinnen und Helfern sowie<br />

den Unterstützern des Vereins<br />

gebührt an dieser Stelle jedoch<br />

ein ganz besonderer Dank für ihr<br />

großartiges Engagement. Dem<br />

Verein wünsche ich ein gutes Jubiläumsjahr,<br />

eine weiterhin positive<br />

Entwicklung und eine erfolgreiche<br />

Zukunft.<br />

Herbert Pötzsch<br />

Bürgermeister <strong>Marbach</strong><br />

und Schirmherr im Jubiläumsjahr<br />

8 9<br />

E inhundertfünfzig<br />

Jahre Turnverein<br />

<strong>Marbach</strong> 1861 e.V.:<br />

Stolz kann der Verein auf seine<br />

Geschichte zurückblicken. Im<br />

Namen des Deutschen Turner-<br />

Bundes/ Schwäbischen Turnerbundes<br />

gratuliere ich zu Ihrem<br />

Jubiläum herzlich. In all den vergangenen<br />

Jahrzehnten hat der<br />

Turnverein <strong>Marbach</strong> 1861 e.V.<br />

grundlegende gesellschaftliche<br />

Wandlungen mit vollzogen und<br />

sportliche Entwicklungen mitgestaltet.<br />

Wenn ein Verein über so viele<br />

Jahrzehnte hinweg die Menschen<br />

seiner Umgebung anzieht,<br />

hat er vor allem eine große soziale<br />

Leistung vollbracht und in<br />

seinem sportlichen Angebot ausdauernd<br />

Qualität bewiesen.<br />

Zwar gibt es bis heute kein Patentrezept,<br />

das sich auf jeden<br />

Verein übertragen lässt. Denn je<br />

nach Ort und gesellschaftlichem<br />

Umfeld herrschen andere Bedingungen.<br />

Es gibt aber gemeinsame<br />

Kernaufgaben, auf die jeder<br />

Verein seine Antwort finden<br />

muss. Eine davon ist die Frage<br />

nach der Qualität der Angebote.<br />

Um als Verein auf Dauer konkurrenzfähig<br />

zu sein, zählt Qualität,<br />

Qualität und nochmals Qualität.<br />

Deshalb sollte das Bestreben der<br />

Vereinsführungen ständig auf<br />

Qualitätssicherung ausgerichtet<br />

sein.<br />

Wenn ich heute dem Turnverein<br />

<strong>Marbach</strong> 1861 e.V. Grüße überbringen<br />

und Glückwünsche zu<br />

seinem 150-jährigen Jubiläum<br />

aussprechen darf, möchte ich<br />

auch allen danken, die durch<br />

ihr ehrenamtliches Engagement<br />

dazu beigetragen haben, den<br />

Verein aufzubauen und zu einer<br />

festen Größe im Deutschen Turner-Bund/SchwäbischenTurnerbund<br />

zu machen.<br />

Ich bin überzeugt davon, dass<br />

sie mit ihrem Können und ihrer<br />

Erfahrung auch die Zukunft ihres<br />

Vereins sichern.<br />

Für neue Herausforderungen<br />

und Aufgaben wünsche ich Mut,<br />

Festigkeit und viel Elan - vor allem<br />

aber viel Freude bei Turnen,<br />

Gymnastik und Sport.<br />

Grußwort<br />

Rainer Brechtken<br />

Präsident des Deutschen<br />

Turnerbundes / DTB<br />

Präsident des Schwäbischen<br />

Turnerbundes / STB


E s<br />

Grußwort<br />

gibt wenige Vereine im<br />

Württembergischen Landessportbund,<br />

die auf eine so lange<br />

Zeit des Bestehens stolz sein<br />

können, wie es der Turnverein<br />

<strong>Marbach</strong> 1861 e.V. mit Recht<br />

sein darf. 150 Jahre reichen die<br />

Wurzeln des Vereins zurück.<br />

Zu diesem Jubiläum gratuliert<br />

der gesamte württembergische<br />

Sport.<br />

Die Gründung eines Sportvereins<br />

in der damaligen Zeit ist<br />

durchaus als ein Schritt zur politischen<br />

Mündigkeit der Bürger zu<br />

werten. Und es war ja nicht nur<br />

der Wunsch nach gemeinsamen<br />

Sporttreiben, das zur Vereinsgründung<br />

führte. Es war sehr<br />

wohl auch das Bestreben, sich<br />

frei zu entfalten und zu organisieren.<br />

Selbstbestimmung und solidarisches<br />

Denken und Handeln<br />

gehörten zu den wesentlichen<br />

Motiven und Zielen der Gründungsmitglieder.<br />

Heute ist der Turnverein <strong>Marbach</strong><br />

1861 e.V. ein Verein, der es<br />

geschafft hat, Tradition und Fort-<br />

schritt miteinander zu verbinden.<br />

In einzelnen Gruppen finden die<br />

Mitglieder ein differenziertes Angebot.<br />

Die einzelnen Übungsgruppen<br />

des Vereins sind für Kinder,<br />

Jugendliche, Erwachsene<br />

und Ältere nicht nur sportliche,<br />

sondern zu einem guten Teil auch<br />

soziale Heimat. Hier entsteht<br />

das Netz von Beziehungen und<br />

Freundschaften. Der Turnverein<br />

<strong>Marbach</strong> 1861 e.V. ist ein Gewinn<br />

für alle. Dies alles ist ohne eine<br />

Vielzahl von ehrenamtlichen Mitarbeitern/innen,<br />

Helfern/innen,<br />

Betreuern/innen und Übungsleitern/innen<br />

nicht möglich. Für den<br />

WLSB ist deshalb das 150-jährige<br />

Jubiläum des Turnverein <strong>Marbach</strong><br />

1861 e.V. ein guter Anlass,<br />

allen Ehrenamtlichen für ihren<br />

engagierten Einsatz aufrichtig zu<br />

danken.<br />

Ich wünsche dem Turnverein<br />

<strong>Marbach</strong> 1861 e.V. ein ermutigendes<br />

und motivierendes Jubiläumsjahr<br />

und weiterhin sportlich<br />

erfolgreiche und kameradschaftlich<br />

erfreuliche Entwicklung in<br />

friedvollen Jahrzehnten.<br />

Klaus Tappeser<br />

Präsident des Württembergischen<br />

Landessportbundes e.V.<br />

10 11<br />

M it<br />

meinem folgenden<br />

Grußwort möchte ich dem<br />

TV <strong>Marbach</strong> 1861 e.V. zu seinem<br />

großen Geburtstag, dem<br />

150-jährigen Jubiläum, ganz<br />

herzlich gratulieren. Wahrscheinlich<br />

haben sich die Gründer des<br />

Turnvereins nicht vorstellen können,<br />

dass ihr TV <strong>Marbach</strong> im Jahr<br />

2011 dieses Jubiläum feiern darf.<br />

Viel Zeit ist vergangen und nicht<br />

nur die Welt hat sich seither stetig<br />

verändert, sondern auch die<br />

Arbeit in einem Turnverein. Während<br />

zu Beginn das Turnen die<br />

größte Rolle in der Vereinsarbeit<br />

spielte, entwickelte sich im Laufe<br />

der Jahrhunderte der Turnverein<br />

<strong>Marbach</strong> 1861 e.V. immer mehr<br />

zu einem modernen Verein, der<br />

nicht nur eine Zielgruppe anspricht.<br />

Turner und Freizeitsportler, Basketballer,<br />

Handballer, Karateliebhaber<br />

und Leichtathleten, kommen<br />

genauso auf ihre Kosten,<br />

wie die Mitglieder der Versehrtensportgruppe.<br />

Zusätzlich erweitert wird das<br />

Sportangebot im TV <strong>Marbach</strong><br />

1861 e.V. durch die Möglichkeiten<br />

im Gesundheitssport mit<br />

Auszeichnungen des DTB, Plus-<br />

Punkt Gesundheit DTB, und des<br />

DOSB, SPORT PRO GESUND-<br />

HEIT.<br />

Nicht umsonst hat sich der TV<br />

<strong>Marbach</strong> 1861 e.V. zum größten<br />

Sportverein in <strong>Marbach</strong> entwickelt.<br />

Jung und Alt fühlen sich<br />

im gleichen Maße angesprochen<br />

und finden ihre persönlichen<br />

Schwerpunkte.<br />

Der TV <strong>Marbach</strong> 1861 e.V. hat<br />

es geschafft, Tradition und Weiterentwicklung<br />

miteinander zu<br />

verknüpfen, um als kompetenter<br />

Sportanbieter Menschen zu fordern<br />

und zu fördern.<br />

Dass es dazu auch eine große<br />

Anstrengung der Mandatsträger,<br />

Trainer, Übungsleiter und Mitarbeiter<br />

bedarf, weiß ich sehr zu<br />

schätzen und ich möchte mich<br />

herzlich für dieses große Engagement<br />

bedanken.<br />

Sport ist eine Leidenschaft, geprägt<br />

von Gemeinschaftssinn<br />

und Fairness. Damit dieses Gefühl<br />

für jeden erlebbar bleibt, sind<br />

unsere Turnvereine in der heutigen<br />

Zeit ein fester Bestandteil<br />

menschlichen Miteinanders.<br />

Geist und Körper fit zu halten ist<br />

eines der Grundbedürfnisse, die<br />

jeder Mensch, egal ob jung oder<br />

alt, entsprechend seinen Fähigkeiten<br />

umsetzen darf. Schon<br />

Turnvater Friedrich Ludwig Jahn<br />

sagte: Das Geheimnis, mit allen<br />

Menschen in Frieden zu leben,<br />

besteht in der Kunst, jeden seiner<br />

Individualität nach zu verstehen.<br />

Ich wünsche dem TV <strong>Marbach</strong><br />

1861 e.V. ein großartiges Jubiläumsjahr<br />

und auch für die Zukunft<br />

viel Kraft und Stärke bei der Arbeit.<br />

Ich freue mich darauf, noch<br />

oft in die Schillerstadt am Neckar<br />

für den Sport und mit dem Sport<br />

kommen zu dürfen.<br />

Grußwort<br />

Gunter Bretschneider<br />

Präsident Turngau Neckar-Enz


M it<br />

Grußwort<br />

Dank und Anerkennung<br />

gratuliert der Sportkreis<br />

Ludwigsburg mit seinen 502<br />

Sportvereinen dem Turnverein<br />

<strong>Marbach</strong> zu seinem 150. Geburtstag.<br />

Einen Verein zu gestalten<br />

und mit Leben zu füllen war<br />

für die vielen ehrenamtlichen Engagierten<br />

in den letzten einhundertfünfzig<br />

Jahren eine besonders<br />

große Herausforderung.<br />

Persönlich drücke ich meine Bewunderung<br />

darüber aus, mit welcher<br />

Energie es der Vorstandschaft<br />

gelungen ist, in dieser Zeit<br />

einen solch erfolgreichen Verein<br />

zu etablieren, der heute immerhin<br />

rund 1700 Mitglieder in 7 Abteilungen<br />

zählt.<br />

Im Jahr 2011 kann neben dem<br />

Turnverein <strong>Marbach</strong> noch der<br />

Turnverein Vaihingen auf eine<br />

150-jährige Vereinsgeschichte<br />

zurückblicken. Sechs Vereine im<br />

Sportkreis Ludwigsburg feiern ihr<br />

100-jähriges Vereinsjubiläum.<br />

Dem Turnverein <strong>Marbach</strong> ist die<br />

Gratwanderung gelungen, Tradition<br />

und Innovation zu verknüpfen.<br />

Aus der Idee einiger Pioniere<br />

hat sich ein moderner Verein entwickelt,<br />

der seinen Mitgliedern<br />

ein umfangreiches und attraktives<br />

Angebot zur Verfügung stellt.<br />

In unserer heutigen, von Schnelligkeit,<br />

ja Hetze geprägten Welt,<br />

liegen die vergangenen 150 Jahre<br />

Vereinsgeschichte des Turnverein<br />

<strong>Marbach</strong> beinahe unüberschaubar<br />

lange zurück.<br />

Der TV <strong>Marbach</strong> des Jahres<br />

1861 pflegt die Tradition. Werte<br />

und Tugend, die durch den<br />

Sport vermittelt werden, sind für<br />

das spätere Leben enorm wichtig.<br />

Teamgeist und Fair Play fördern<br />

und festigen das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />

unserer<br />

Gesellschaft. In allem ist der TV<br />

<strong>Marbach</strong> sehr gut aufgestellt, so<br />

dass mit frohen Erwartungen die<br />

nächsten Jahrhunderte angegangen<br />

werden können. Die Bereiche<br />

Kinder und Jugend möchte<br />

ich besonders hervorheben.<br />

Dies sind die Zukunftsträger und<br />

für die Verbreitung des Sports<br />

rund um <strong>Marbach</strong> von immenser<br />

Bedeutung.<br />

Das Jubiläumsjahr ist als Chance<br />

zu begreifen auf die Vereinsgeschichte<br />

zurückzublicken und innovative<br />

Weichen für die Zukunft<br />

zu stellen.<br />

Mein Dank gilt all denjenigen, die<br />

eben dies mit Engagement und<br />

Enthusiasmus in der Vergangenheit<br />

möglich gemacht haben, in<br />

der Gegenwart bewerkstelligen<br />

und denen, die schon jetzt Pläne<br />

schmieden und Weichen für die<br />

Vereinszukunft stellen.<br />

Matthias Müller<br />

Präsident des Sportkreises<br />

Ludwigsburg e.V.<br />

Grußwort<br />

12 13<br />

L iebe<br />

Mitglieder und Freunde<br />

des Turnvereins <strong>Marbach</strong>,<br />

schon im Jahr 1842 wurde<br />

in <strong>Marbach</strong> in einer so genannten<br />

„Privat-Turnanstalt“ geturnt. Bereits<br />

zwei Jahre später fand auf<br />

dem Schafwasen das erste Turnfest<br />

statt, an dem auch der MTV<br />

Stuttgart teilnahm. Nachdem der<br />

Turngedanke wegen eines fehlenden<br />

Übungsleiters wieder einschlief,<br />

gründeten im Jahr 1861<br />

einige mutige und sportlich orientierte<br />

Männer unseren Turnverein.<br />

Sie wählten einen Vorsitzenden,<br />

einen Kassier und einen<br />

Turnwart.<br />

Heute ist der Turnverein <strong>Marbach</strong><br />

einer der ältesten Vereine<br />

in <strong>Marbach</strong> und in der Umgebung.<br />

Er bietet den 1700 Mitgliedern,<br />

darunter etwa 700 Kindern<br />

und Jugendlichen, ein weites Betätigungsfeld.<br />

In den einzelnen<br />

Abteilungen kann man von frühester<br />

Kindheit bis ins hohe Alter<br />

Sport treiben. Daneben gibt es<br />

viele gesellschaftliche Ereignisse<br />

sowohl des Gesamtvereins, als<br />

auch der einzelnen Abteilungen.<br />

Im Turnverein <strong>Marbach</strong> werden<br />

die Menschen in eine Gemeinschaft<br />

eingebunden. Dies spielt<br />

auch für Menschen mit Migrati-<br />

onshintergrund, insbesondere für<br />

Kinder und Jugendliche eine große<br />

Rolle.<br />

Liebe Leser,<br />

unser Turnverein hat alle Krisen,<br />

ob politischer oder wirtschaftlicher<br />

Art, gut überstanden. Er hat<br />

sich in den letzten 150 Jahren zu<br />

einer festen Institution in unserer<br />

Stadt etabliert, nicht nur im sportlichen,<br />

sondern auch im sozialen<br />

und gesellschaftlichen Bereich<br />

und ist deshalb nicht mehr wegzudenken.<br />

Möglich gemacht hat<br />

dies die unermüdliche, überwiegend<br />

ehrenamtliche Arbeit vieler<br />

Verantwortlicher, Trainer, Betreuer<br />

und sonstiger Helfer in den<br />

vergangenen eineinhalb Jahrhunderten.<br />

Allen, die unseren Verein in den<br />

letzten 150 Jahren durch ehrenamtliche<br />

Arbeit oder finanziell<br />

unterstützt haben, danken wir<br />

herzlich. Ein Dankeschön gilt<br />

natürlich auch denen, die zum<br />

Gelingen dieses Festjahres beigetragen<br />

haben und noch beitragen<br />

werden. Zu guter Letzt<br />

danken wir dem Gemeinderat<br />

und der Stadtverwaltung für die<br />

unentgeltliche Überlassung der<br />

<strong>Marbach</strong>er Sportstätten.<br />

Heinz Reichert<br />

Vorstand TV <strong>Marbach</strong> 1861 e.V.


E inhundertfünfzig<br />

Grußwort<br />

Jahre Bewegung<br />

im Turnverein <strong>Marbach</strong><br />

1861 e.V.<br />

Jubiläen sind Meilensteine in jeder<br />

Institution und bieten Gelegenheit,<br />

Rückschau zu halten auf<br />

das, was geleistet und erreicht<br />

wurde. Sie lassen erkennen, ob<br />

die am Anfang gesteckten Ziele<br />

erreicht worden sind oder sich<br />

der Zeit entsprechend verändert<br />

haben. Am Anfang erfolgte die<br />

Leibesertüchtigung durch Turnen.<br />

Turnen umfasste bei Friedrich<br />

Ludwig Jahn die Gesamtheit<br />

aller bekannten Leibesübungen.<br />

Sehen wir heute die Vielfalt der<br />

Angebote in unserem Verein, erkennen<br />

wir, wie der Verein den<br />

Bedürfnissen der Mitglieder im<br />

Laufe der Jahre die Möglichkeit<br />

zur Entfaltung gegeben hat. Dies<br />

war nur möglich durch den unermüdlichen<br />

Einsatz Vieler. Die<br />

Übungsleiter, Amtsträger und die<br />

zahlreichen ungenannten Helfer<br />

haben Bewegung in 150 Jahren<br />

erst möglich gemacht.<br />

Diese Entwicklung wird sich in<br />

der Zukunft fortsetzen. Der Turnverein<br />

wird im Rahmen seiner<br />

Möglichkeiten den Anregungen<br />

und neuen Ideen offen gegenüber<br />

stehen. Er wird sie mitgestalten<br />

im Sinne von Turnvater<br />

Jahn, nicht nur die Asche des<br />

Gestern zu bewahren, sondern<br />

auch die Flamme am Lodern zu<br />

halten.<br />

Das Verständnis der Behörden,<br />

der Verwaltungen und der<br />

Umwelt für die Notwendigkeit<br />

gesunder Bewegung sind seit<br />

der Gründung unseres Vereins<br />

immer größer geworden.<br />

Bis zur Vereinsgründung im Jahre<br />

1861 hatten das Turnen und<br />

damit die Turnvereine in Deutschland<br />

schon eine bewegte Zeit<br />

hinter sich. Die Turner kamen<br />

anfänglich aus höheren Schulen<br />

und aus der Studentenschaft.<br />

Man kannte schon Turngesetze,<br />

den Turnwart, den Turnrat sowie<br />

den Vorturner.<br />

Die Beitragszahlungen und die<br />

Auflistung der Anwesenheitsstunden<br />

beim Turnen wurden in<br />

Protokollen festgehalten. 1819<br />

wurde Jahn verhaftet, und 1820<br />

kam es zum Verbot der Turnplätze.<br />

Erst 1825 wurde Jahn wieder<br />

aus der Haft entlassen. Die Vereine<br />

wurden verdächtigt, staatsgefährdend<br />

zu sein. Es hagelte<br />

Verbote, und es kam zu Auflösungsbefehlen.<br />

Trotzdem hielten<br />

einige Idealisten den Turnbetrieb<br />

aufrecht.<br />

Unser Verein wird heute in vielfältiger<br />

Weise unterstützt. Das<br />

bestärkt uns in unserem Willen,<br />

auch in Zukunft jedermann mit<br />

gesunden Leibesübungen vertraut<br />

zu machen. Wir danken all<br />

denen, die uns so tatkräftig dabei<br />

helfen und unterstützen.<br />

Kordula Stolarz<br />

Vorstand TV <strong>Marbach</strong> 1861 e.V.<br />

Ein Stück<br />

von <strong>Marbach</strong>!<br />

Der TV <strong>Marbach</strong> wird 150 Jahre alt.<br />

Die Heimatzeitung war schon immer dabei. Seit<br />

der Vereinsgründung im Jahr 1861 begleitet die<br />

MARBACHER ZEITUNG den TV <strong>Marbach</strong>. Mit fundierten<br />

Berichten, packenden Reportagen und<br />

aktuellen Ergebnissen hält Sie unsere Redaktion<br />

über den größten <strong>Marbach</strong>er Sportverein auf dem<br />

Laufenden. Schließlich ist er ein Stück Heimat. Wir<br />

gratulieren dem TV <strong>Marbach</strong> und seinen Mitgliedern<br />

zu diesem stolzen Jubiläum.<br />

> 14 Tage kostenlos kennenlernen:<br />

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14 15


Chronik<br />

Der Turnverein <strong>Marbach</strong> ist seit 150 Jahren nicht mehr aus dem<br />

gesellschaftlichen Leben der Stadt <strong>Marbach</strong> wegzudenken. In diesen Jahrzehnten<br />

seines Bestehens hat er sich in <strong>Marbach</strong> und darüber hinaus in sportlichen Bereichen<br />

und auch auf kulturellem Gebiet einen hervorragenden Namen geschaffen. Die Entwicklungsstufen und<br />

Wandlungsprozesse, denen das Vereinsleben unterlag, legen ein beredtes Zeugnis ab über die Bewältigung<br />

sämtlicher Herausforderungen in einem Sportverein.<br />

Chronik<br />

Turnvater Jahn<br />

16 17<br />

Z ur<br />

Beurteilung der Rolle<br />

des Begründers des deutschen<br />

Turnwesens, Friedrich<br />

Ludwig Jahn (1778 - 1852), ist<br />

ein Blick in die politische und gesellschaftliche<br />

Situation des beginnenden<br />

19. Jahrhunderts zu<br />

leisten.<br />

Bei der Eröffnung des ersten öffentlichen<br />

Turnplatzes auf der<br />

Hasenheide in Berlin im Juni<br />

1811 verfolgt Jahn das Ziel,<br />

möglichst breite Bevölkerungsschichten<br />

körperlich zu ertüchtigen.<br />

Damit soll die Grundlage<br />

für die Befreiung des Vaterlandes<br />

von der Napoleonischen Herrschaft<br />

geschaffen und die Einheit<br />

Deutschlands vorangetrieben<br />

werden. Die Ideen namhafter Pädagogen<br />

und Philosophen helfen<br />

ihm, die schon im ausgehenden<br />

18. Jahrhundert obligatorischen<br />

Leibesübungen für Kinder und<br />

Jugendliche an den neu entstehenden<br />

Schulen des politisch<br />

erwachenden Bürgertums weiter<br />

zu entwickeln.<br />

In verschiedenen Beschreibungen<br />

seiner Zeitgenossen wird<br />

Jahn als „Revoluzzer“-Typ gesehen,<br />

der als mutiger Freiheitskämpfer,<br />

wackerer Vorturner,<br />

tapferer Krieger und treuer Volksfreund<br />

seine Ziele engagiert verfolgt.<br />

Seine Schul- und Studienzeit<br />

durchzieht ein roter Faden<br />

an aufrührerischem Handeln.<br />

Nach abgebrochenem Studium<br />

verdient er sich als Hauslehrer<br />

seinen Unterhalt und hat dabei<br />

Zeit und Muße, sich mit den<br />

Sprachwissenschaften und den<br />

patriotisch-deutschen Intellektuellen<br />

zu befassen, die wie Ernst<br />

Moritz Arndt und andere die<br />

Ausbreitung des Nationalgeistes<br />

fördern. Jahn prägt den Begriff<br />

„Turnen“ und beruft sich auf die<br />

mittelalterlichen Turniere mit dem<br />

Wortstamm „turn“ (drehen) der<br />

germanischen Sprachen.<br />

Nach der Niederlage der preußisch-sächsischen<br />

Truppen 1806<br />

bei Jena sieht er den Begriff<br />

„Nation“ in einem anderen Licht<br />

und beschäftigt sich mit der Einführung<br />

der Wehrpflicht in Form<br />

einer Landwehr. Er fordert für<br />

alle „Hausväter“, also nicht nur<br />

für Wohlhabende und Gebildete,<br />

mehr politische Rechte. Mit nationalen<br />

Feiern, Symbolen und<br />

Ritualen will er das Volksgefühl<br />

stärken und insbesondere die<br />

jüngere Generation nach alter<br />

germanischer Sitte mit Hilfe einer<br />

Körper und Geist umfassenden<br />

Nationalerziehung wieder wehrhaft<br />

machen und in eine nationale<br />

Erhebung führen. Mit seinem<br />

Turnfreund Karl Friedrich Friesen<br />

gründet er eine Freiwilligenformation,<br />

in der er in kurzer Zeit<br />

zum Bataillonsführer aufsteigt.<br />

Als sich die Realität nicht mehr<br />

mit seinen Vorstellungen in Einklang<br />

bringen lässt, wendet er<br />

sich wieder verstärkt der Turnbewegung<br />

zu und formuliert seine<br />

Ziele in der 1816 erscheinenden<br />

„Deutsche Turnkunst“. Hier beschreibt<br />

er detailliert und ausführlich<br />

die Ansatzpunkte und<br />

allgemeinen Regeln zu einem<br />

erfolgreichen Turnen. Die Ergebnisse<br />

des Wiener Kongresses<br />

zu einer Neuordnung Europas<br />

bestärken Jahn in seinen Gedanken<br />

zu einer nationalen Einheit.<br />

Turnvater Jahn<br />

Auf seine Anregung kommt es<br />

unter dem Motto „Ehre, Freiheit,<br />

Vaterland“ zur Gründung von<br />

Studenten-Organisationen, aus<br />

denen später die Burschenschaften<br />

hervorgehen.<br />

Bei staatlichen Behörden erregt<br />

das Treiben der Turner Misstrauen,<br />

man stuft ihr Wirken als<br />

staatsgefährdend ein, Turnplätze<br />

werden gesperrt und eine<br />

Turnsperre wird verhängt. Jahn<br />

wird wegen demagogischer<br />

Umtriebe sowie des Verdachts<br />

der Mitgliedschaft in geheimen,<br />

hochverräterischen Verbindungen<br />

verhaftet und mehrere Jahre eingesperrt.<br />

Das Turnwesen wird<br />

erst 1842 wieder zugelassen.<br />

Jahn kann 1848 als Abgeordneter<br />

in die Frankfurter Nationalversammlung<br />

einziehen, wo er aber<br />

dem Zeitgeist nicht mehr ganz<br />

entspricht.<br />

Die Turnbewegung erfährt einen<br />

neuen Aufschwung, als das<br />

Turnen an den Schulen als not-


Chronik<br />

Turnvater Jahn<br />

wendiger und unentbehrlicher<br />

Bestandteil in den Erziehungsauftrag<br />

mit aufgenommen wird.<br />

Allerdings gilt der Turnunterricht<br />

mehr der Beherrschung des Körpers<br />

durch Geist, Zucht und Ordnung,<br />

als den Idealen von Jahn.<br />

Militärische Kommandos, exerzierähnliche<br />

Aufmärsche stehen<br />

im Vordergrund, Jahns Ideen der<br />

Bewegungsspiele wie Laufen,<br />

Raufen, Suchen, Verstecken u.ä.<br />

haben in den Schulturnhallen<br />

keinen Platz.<br />

In Württemberg kommt es in<br />

den großen Städten nach 1843<br />

zur Gründung mehrerer Turnvereine.<br />

Das Württembergische<br />

Jahrbuch für vaterländische Ge-<br />

schichte, Geographie, Statistik<br />

und Topographie vermerkt im<br />

Jahr 1845, dass „der Kern der<br />

jetzigen Turner aus Jünglingen<br />

und jungen Männern besteht, die<br />

nicht studirten und nicht studiren<br />

werden, sondern sich ihr Brot<br />

durch Händearbeit verdienen.“<br />

Die Grundlagen zur Bildung von<br />

Turngemeinden verändern sich.<br />

Im Turnen entwickeln sich soziale<br />

Leitgedanken.<br />

Der heutige noch gültige Turner-<br />

Wahlspruch stammt vermutlich<br />

nicht von Turnvater Jahn selbst,<br />

sondern aus dem studentischen<br />

Spruch des 16. Jahrhunderts:<br />

„Frisch, frei, fröhlich, fromb - Sind<br />

des Studenten Reichtumb!“, was<br />

die studentische Lebensart beschreiben<br />

soll. Jahn ändert ihn<br />

in seinem Buch „Die Deutsche<br />

Turnkunst“ ab zu „Frisch, frei,<br />

fröhlich, fromm“ und schreibt in<br />

der zweiten Zeile „Das ist der<br />

Turner Reichtum!“.<br />

Die vier FFFF im sogenannten<br />

Turnerkreuz, das übrigens erst<br />

1860 acht Jahre nach Jahns Tod<br />

bei einem Turntag in Heilbronn<br />

verabschiedet wird, symbolisieren<br />

„Frisch ans Werk, Fromm im<br />

Glauben an die Gemeinnützigkeit<br />

und Wertbeständigkeit des<br />

Schaffens, Fröhlich untereinander,<br />

Frei und offen in allem Handeln“.<br />

G<br />

m<br />

b<br />

H<br />

18 19


D ie<br />

Chronik<br />

Die Anfänge des Turnens in <strong>Marbach</strong><br />

Turnbewegung geht<br />

in Deutschland auf den<br />

„Turnvater“ Friedrich Ludwig<br />

Jahn zurück, der zu Beginn des<br />

19. Jahrhunderts den zuvor<br />

schon praktizierten Formen der<br />

Gymnastik den Barren und das<br />

Reck hinzufügt und den Begriff<br />

„Turnen“ prägt. Die als turnerische<br />

Wehrertüchtigung gedachte<br />

Neuheit macht rasch Furore,<br />

wird aber in den Jahren 1820 bis<br />

1842 in den meisten Kleinstaaten<br />

Deutschlands verboten, da<br />

sie sich zu einer Volksbewegung<br />

ausweitet und als Trägerin des<br />

Einheits- und Freiheitsgedankens<br />

den Behörden als suspekt<br />

gilt.<br />

In <strong>Marbach</strong> gilt Johann Friedrich<br />

Richter, Präzeptor (Rektor)<br />

an der Lateinschule, als Initiator<br />

des Turnens. Nach einem Bericht<br />

des Kreisschulinspektors<br />

Uebelen vom 11. Juli 1842 richtet<br />

er eine Privatturnanstalt in<br />

seinem Garten in der Unteren<br />

Holdergasse ein. In diesem Bericht<br />

erfährt man weiter: „Für den<br />

befriedigenden Einfluss des Turnens<br />

auf die Schüler zeugt vor<br />

Allem, daß der Präzeptor diese<br />

Anstalt allen Ernstes fortzuführen<br />

beflissen ist.“ Außerdem wird<br />

berichtet, dass „kein Zwang stattfindet,<br />

sondern alles auf dem guten<br />

Willen der Eltern und Schüler<br />

beruht“.<br />

Aus einem Gemeinderatsprotokoll<br />

von 1843 ist zu entnehmen,<br />

„der Lateinschulvisitator verlangte<br />

zur körperlichen Ausbildung<br />

der Jugend einen Turnplatz mit<br />

entsprechenden Vorrichtungen“.<br />

Nach Rücksprache mit Präzep-<br />

tor Richter beschließt der Stadtrat,<br />

die Kosten des Turnunterrichts<br />

zu übernehmen und auf<br />

der städtischen Allmand (Platz<br />

der Haffnerhalle), einen Turnplatz<br />

einzurichten. Wie aus einem<br />

Schreiben des Königlichen<br />

Studienrats an das Ministerium<br />

vom Januar 1845 zu erfahren ist,<br />

„wurde das Turnen im Mai 1844<br />

öffentlich eingeführt“. Auf ein gutes<br />

Echo des Angebots lässt die<br />

Tatsache schließen, dass alle<br />

Schüler des Präzeptors teilnehmen.<br />

Den älteren Schülern ist die<br />

Teilnahme freigestellt.<br />

Zur Einweihung des Platzes wird<br />

in <strong>Marbach</strong> das vermutlich erste<br />

Turnfest seiner Geschichte aufgeführt,<br />

an dem über 80 Turner<br />

der Turnvereine aus Besigheim,<br />

Bietigheim und vom Männerturnverein<br />

Stuttgart teilnehmen. Im<br />

Protokollbuch des MTV Stuttgart<br />

von 1844 ist folgendes darüber<br />

vermerkt:<br />

Transkription des Protokolls von<br />

Seite 21.<br />

„Vorstandssitzung den (19) 12t<br />

Juni<br />

Von <strong>Marbach</strong> aus wurde ein Beitrag<br />

geschrieben, daß daselbst<br />

der neu errichtete Turnplatz den<br />

16t Juni eingeweiht werden solle<br />

und die Gesellschaft wurde hiezu<br />

auch eingeladen. Es wurde daher<br />

folgendes darüber beschlossen:<br />

1. Die Abreise Sonntag den 16t<br />

Juni Morgens 5 Uhr. Sammelplatz<br />

ist der Schloßplatz und jeder<br />

hat in Turnkleider zu erscheinen.<br />

2. ...<br />

Sonntag 16. Juni<br />

Die Turnfahrt ging um halb Sechs<br />

Uhr nach <strong>Marbach</strong> -.- gefrühstückt<br />

wurde in Ludwigsburg, bei<br />

Neckarweihingen wurden wir von<br />

den <strong>Marbach</strong>er Turnern empfangen<br />

- Mittags war das Turnfest;<br />

nach demselben waren nur noch<br />

eine Stunde traulich beisammen<br />

in Gesellschaft der städtischen<br />

Vorstände.- Um Sechs Uhr reisten<br />

wir wieder nach Stuttgart ab;<br />

und hier verabschiedeten wir uns<br />

zugleich v. E. F.“<br />

Präzeptor Richter ist anscheinend<br />

vom Verlauf des 1. <strong>Marbach</strong>er<br />

Turnfestes nicht so angetan,<br />

denn am 21. Juni 1844 schreibt<br />

er seinem Sohn in Reutlingen:<br />

„... Es war ein greulicher Lebtag.<br />

Der Schafwasen konnte die Leute<br />

kaum fassen...“<br />

Im August 1844 nehmen dann<br />

auch <strong>Marbach</strong>er Turner erstmals<br />

an einem Turnfest in Stuttgart<br />

teil, was ebenso im Protokollbuch<br />

des MTV Stuttgart vermerkt ist:<br />

„Mittwoch, den 28 ten August<br />

44. Vorstandssitzung<br />

Aus Hanau 2, Pforzheim 10,<br />

Gmünd 10 - 12, Reutlingen 12.<br />

Ferner kamen noch viele Turner<br />

aus <strong>Marbach</strong>, Kannstatt Böblingen,<br />

Ellwangen Tübingen Heidelberg<br />

usw. Auf dem Turnplatz<br />

herrschte etwas Unordnung im<br />

Ganzen genommen aber ging<br />

das Fest gut vorüber... Der Versammlungsort<br />

war auf die untere<br />

Seewiese bestimmt von dort<br />

aus wurde auf dem Turnplatz um<br />

sechs marschiert...“<br />

Dass die Turnbewegung in <strong>Marbach</strong><br />

durchaus Unterstützung findet,<br />

ist aus dem Stiftungsratsprotokoll<br />

1819 -1883 der kirchlichen<br />

Einrichtung zu entnehmen:<br />

„Den 5. März 1843<br />

Stiftungsrat: ein höchster Konsis-<br />

Dieselbe konnte wegen eingetretener<br />

Hindernisse nicht gehalten<br />

(werden). Es wird dagegen<br />

am Gesellschaftstage über die<br />

Ordnung beim Turnfeste noch<br />

einiges besprochen. Hier einiges<br />

über das Turnfest:<br />

Dasselbe wurde Samstag, den<br />

31 ten August nachmittags gehalten<br />

und bei diesem nahmen<br />

noch eine große Anzahl von<br />

fremden Turnern theil wie folgt: Protokollbuch des MTV Stuttgart von 1844<br />

Chronik<br />

Die Anfänge des Turnens in <strong>Marbach</strong><br />

torialbefehl fordert auf, auch in<br />

den deutschen Schulen zum Turnen<br />

aufzurufen und es in diesen<br />

wie in den lateinischen womöglich<br />

einzuführen...“<br />

Beraten wird diese Sache unter<br />

Hinzuziehung des Schulmeisters<br />

Kicherer. Das Turnen übernimmt<br />

ein Herr Vikar Fritz Richter, der<br />

älteste Sohn von Johann Friedrich<br />

Richter, der in Murr eine Vikarstelle<br />

inne hat und mit den<br />

Turnern auch zu Turnfahrten und<br />

Turnfesten u.a. nach Stuttgart<br />

und in benachbarte Städte unterwegs<br />

ist. Allerdings ist man vom<br />

Engagement des jungen Geistlichen<br />

nicht so überzeugt, denn<br />

der Stiftungsrat empfiehlt auch,<br />

„die deutschen Lehrer aufzuru-<br />

fen, daß sie dem Unterricht aufsichtshalber<br />

anwohnen“.<br />

Um den Turnern aber für ihre Beteiligung<br />

an Turnfesten eine Belohnung<br />

zukommen zu lassen,<br />

wendet sich Richter auch mal<br />

an das <strong>Marbach</strong>er Stadtschultheißenamt<br />

mit der Bitte um die<br />

Bereitstellung von Preisen und<br />

„eine kleine Erfrischung in Bier<br />

und Butterbrezel“.<br />

Da das Turnen nicht nur bei gutem<br />

Wetter seine Vorteile entfalten<br />

kann, ist man auf der Suche<br />

nach räumlichen Unterkunftsmöglichkeiten<br />

in der Winterszeit.<br />

Nach nicht bestätigten Angaben<br />

dient hierzu der untere Saal des<br />

Rathauses.<br />

20 21


Chronik<br />

Die Anfänge des Turnens in <strong>Marbach</strong><br />

Die Turnbewegung hat es trotz<br />

allem schwer, Fuß zu fassen, da<br />

die Bevölkerung überwiegend<br />

im Acker- und Weinbau und der<br />

Viehzucht beschäftigt ist und darin<br />

genug körperliche Ertüchtigung<br />

sieht. Anfangs zeigt die bäuerliche<br />

Bevölkerung ihren Widerstand<br />

gegen die Einführung des<br />

Turnunterrichts an den Schulen.<br />

Sie sieht darin eine „befehlsmäßige,<br />

militärische Ausrichtung“,<br />

die sie ablehnt und deren Sinn<br />

sie nicht einsieht.<br />

Auch die kirchlichen Institutionen<br />

scheinen sich über das Für<br />

und Wider nicht immer einig zu<br />

sein, denn ein Kirchenkonvent<br />

in Benningen kommt zu dem<br />

Schluss, „daß es solcher Leibesübungen<br />

.... nicht bedürfe, daß<br />

diese Übungen Verwegenheit<br />

erwecken, wodurch die Kinder<br />

Schaden nehmen können, ...“<br />

und auch die Einstellung vieler<br />

<strong>Marbach</strong>er drückt sich darin aus:<br />

„Schafft fleißig bei euren Eltern,<br />

dann habt ihr Bewegung genug“.<br />

In einem der damals schon<br />

üblichen Leserbriefe im <strong>Marbach</strong>er<br />

Postillon antwortet der<br />

„Turnvereins-Ausschuß“ im Juni<br />

1899 auf die „Vormittagspredigt“<br />

von Dekan Färber, der sich „der<br />

nachstehenden Redewendung<br />

in etwa folgenden Worten“ bedient:<br />

„Wir haben da ein Beispiel<br />

in unserer eigenen Gemeinde.<br />

Da schreiben Männer, die sich<br />

Christen nennen wollen, eine<br />

Turnfahrt aus in derselben Zeitung,<br />

in welcher die Gedenkfeier<br />

für Johannes Brenz bekannt<br />

gemacht wird, dicht daneben,<br />

groß und prahlerisch,... .“ Dekan<br />

Färber spricht weiter von einer<br />

„Entheiligung des Sonntags“ und<br />

fragt „wie sich solche Männer<br />

von den Heiden unterscheiden“.<br />

Der Schreiber des Turnvereins<br />

wundert sich über die „Ausfälle<br />

des Geistlichen“, die „berechtigte<br />

Verstimmung hervorgerufen<br />

haben“. Weiter fragt er, „warum<br />

er sich gerade den Turnverein<br />

zum Ziele seiner Verunglimpfungen<br />

gewählt“ hat. Die Turner<br />

müssten schließlich die Sonntage<br />

nehmen, da sie „an den Wochentagen<br />

der Werktagsarbeit<br />

obliegen“. Und von einer Entheiligung<br />

könne keine Rede sein, da<br />

der Ausflug „lediglich den Zweck<br />

hatte, sich an der schönen Gegend<br />

und der Natur zu erfreuen“.<br />

Zur weiteren Klärung dieser Angelegenheit<br />

wolle man diese vor<br />

den Landesturntag bringen, „daß<br />

die nötigen Schritte gegen dieses<br />

unbillige Gebahren .... eingeleitet<br />

werden“.<br />

Noch im Jahr 1904 tut sich die<br />

Kirche schwer, dem Turnen Positives<br />

abzugewinnen, denn bei<br />

der Einweihung der Turnhalle<br />

verbietet Stadtpfarrer Klinger der<br />

Schuljugend und dem Jünglingsverein<br />

die Teilnahme an den Feierlichkeiten.<br />

Ein Oberamtsarzt versucht Jahre<br />

später den Eltern die Notwendigkeit<br />

von Sport und Turnen für<br />

die Kinder nahe zu bringen. Er<br />

empfiehlt: „Die Eltern sollten ihren<br />

Kindern etwas weniger Most<br />

geben und sie dafür turnen lassen!“<br />

Doch auch dieser Appell<br />

scheitert mehr oder weniger am<br />

Widerstand der ländlichen Bevölkerung.<br />

Anmerkung aus heutiger Sicht<br />

zum Disput von 1899 von Pfarrer<br />

Klaus Dieterle, Ev. Kirchengemeinde<br />

<strong>Marbach</strong> (im Dezember<br />

2010):<br />

Die hier dokumentierten Angriffe<br />

von kirchlicher Seite gegen<br />

die Turnerbewegung sind aus<br />

heutiger Sicht nur schwer nachvollziehbar.<br />

Kirche und Staat<br />

nahmen zunächst Anstoß am<br />

turnerischen Geschehen. In den<br />

Anfängen der Turnerbewegung<br />

verhängte der Staat Preußen<br />

1819 sogar eine Turnsperre.<br />

Heute hat der Sport eine ganz<br />

andere Bedeutung wie vor 100<br />

oder gar 150 Jahren. Nach und<br />

nach wurden der Sport und das<br />

Turnen „gesellschaftsfähig“.<br />

Wie die Chronik belegt, ging es<br />

der Kirche in der Auseinandersetzung<br />

mit der Turnerbewegung<br />

vor allem um die Sonntagsheiligung.<br />

Mit der Industrialisierung<br />

brachen sich neue Formen der<br />

Lebensgestaltung Bahn. Es kam<br />

zur Ausbildung eines bürgerlichen<br />

Selbstbewusstseins mit<br />

liberalen oder nationalen Tendenzen,<br />

das den kirchlichen Einfluss<br />

auf die Lebens- und auch<br />

die Sonntagsgestaltung zurückdrängte.<br />

Die Sonntagsunternehmungen<br />

der Vereine, das Sportgeschehen,<br />

die Ausfahrten traten<br />

in der Tat in eine gewisse Konkurrenz<br />

zum Sonntagsgottesdienst<br />

und der kirchlichen Vorstellung<br />

der Sonntagsheiligung und fanden<br />

deshalb Missfallen bei den<br />

Geistlichen.<br />

Dann ist festzustellen, dass die<br />

Kirche wie auch die ländliche Be-<br />

völkerung insgesamt große Vorbehalte<br />

gegenüber „den Leibesübungen“<br />

und der körperlichen<br />

Ausbildung hatte. Die Zurschaustellung<br />

des Körpers, die Freude<br />

an der Bewegung um ihrer<br />

selbst willen, die Demonstration<br />

von Stärke und Leistung riefen<br />

moralische Einwände hervor und<br />

standen gegen die herkömmlichen<br />

Vorstellungen von Sitte und<br />

Anstand. Das Körperliche war<br />

der Arbeit untergeordnet und das<br />

Geistige wurde dem Leiblichen<br />

übergeordnet.<br />

Musterriege 1898<br />

Chronik<br />

Die Anfänge des Turnens in <strong>Marbach</strong><br />

Inwiefern die Liaison der Turnerbewegung<br />

mit dem Politischen<br />

zur Kritik von Seiten der Kirche<br />

führte, lässt sich aus der Chronik<br />

nicht erkennen. Ein Zitat weist<br />

allerdings darauf hin, dass die<br />

bäuerliche Bevölkerung ihr eine<br />

„militärische Ausrichtung“ unterstellte.<br />

Das Verhältnis der Kirchen heute<br />

zu Vereinen und Sport hat<br />

sich wesentlich gewandelt. Die<br />

Bedeutung des Sports und der<br />

Vereine für das gesellschaftliche<br />

Leben steht für die Kirchen außer<br />

Frage. In vielen Bereichen<br />

wird eine Zusammenarbeit angestrebt.<br />

Geblieben ist für die<br />

Kirche allerdings die Frage, wie<br />

der Sonntag als Tag der Ruhe<br />

und Besinnung und der Feier des<br />

Gottesdienstes erhalten werden<br />

kann und der Sonntagsschutz<br />

nicht immer mehr ausgehöhlt<br />

wird.<br />

(Pfarrer Klaus Dieterle)<br />

22 23


I m<br />

Chronik<br />

Die Anfänge des TV <strong>Marbach</strong><br />

Frühsommer 1861 (vermutlich<br />

am Samstag, dem 3.<br />

Mai) findet im Lokal des Metzgermeisters<br />

und Gastwirts Johann<br />

Michael Scharr die Gründung<br />

des <strong>Marbach</strong>er Turnvereins statt.<br />

Scharr hat sein Geschäftshaus<br />

im damaligen Kirchgäßle 10,<br />

heute Niklastorstraße 12, dem<br />

ehemaligen Betrieb der Metzgerei<br />

und Gaststätte von Walter<br />

Knorpp. In <strong>Marbach</strong> ist er schon<br />

seit der 48er-Revolution als engagierter<br />

Demokrat hervorgetreten<br />

und übernimmt auch gleich<br />

das Amt des Kassiers im Turnverein.<br />

Als Gründungsmitglieder<br />

werden R. Glocker, Fr. Riegert,<br />

H. Reißer, C. Feeßer, Rud. Haußer,<br />

R. Küchler, G. Schweizer, Fr.<br />

Knaupp, R. Bühl, Scharr, Rau,<br />

Schweinle, Metzger, Grundgeiger<br />

und Baitinger aufgeführt. Zunächst<br />

stehen 9 Turner unter der<br />

Leitung des Provisors (Lehrer-<br />

Gehilfe) Baitinger.<br />

Wer in dieser Zeit Mitte des 19.<br />

Jahrhunderts in einen Turnverein<br />

aufgenommen werden will, hat<br />

einige Prüfungen über sich ergehen<br />

zu lassen. So muss er sich<br />

nach den Aufnahmebedingungen<br />

mancher Vereine von einem<br />

Mitglied vorschlagen lassen. Am<br />

nächsten Turntag wird er von<br />

diesem in der „Gesellschaft“<br />

eingeführt. So kann sich jeder<br />

Gedanken machen, ob er „triftige<br />

Gründe gegen die Aufnahme<br />

des Vorgeschlagenen vorzubringen<br />

habe.“ Diese sind einem<br />

Vorstandsmitglied anzugeben.<br />

„Nach Verlauf von drei Turntagen<br />

entscheidet dann der Vorstand<br />

über Aufnahme oder Abweisung<br />

des Vorgeschlagenen.“ Als Auf-<br />

nahmebedingungen gelten ein<br />

„unbescholtener Ruf, ein sittlicher<br />

Lebenswandel und anständiges<br />

Betragen.“ Zudem darf der<br />

Vorgeschlagene noch nie aus einer<br />

anderen Gesellschaft ausgeschlossen<br />

worden sein.<br />

Damit ist aber der Aufnahmevorgang<br />

noch nicht abgeschlossen.<br />

Der Vorgeschlagene wird noch<br />

„mit den Gesetzen bekanntge-<br />

Das Gründungslokal heute<br />

macht“ und muss in die Hand<br />

des „Sprechers das Versprechen<br />

ablegen, den Gesetzen und Anordnungen<br />

der Gesellschaft sich<br />

völlig zu fügen“ und gilt erst dann<br />

als Mitglied, wenn er dies in die<br />

Hand des Turnwarts wiederholt<br />

hat.<br />

Am 23. Juli 1861 ergeht im <strong>Marbach</strong>er<br />

Postillon der Aufruf des<br />

Vereins, diesem beizutreten,<br />

denn bei dieser Sache gehe es<br />

„um die Einigung der deutschen<br />

Nation“ und hierzu brauche man<br />

„geübte und gewandte Männer<br />

zur Abwehr fremder Angriffe auf<br />

das gemeinschaftliche Vaterland.“<br />

Bemängelt wird in diesem<br />

Bericht, dass sich „viele der guten<br />

Sache theils aus Bequemlichkeit,<br />

theils aus Gleichgültigkeit nicht<br />

anschließen“ und die Eltern und<br />

insbesondere die Lehrherren den<br />

jungen Leuten die Zeit dazu nicht<br />

gönnen. Der Aufruf wird noch<br />

verstärkt durch die Worte: „Nur<br />

Übung stählt die Kraft und - Kraft<br />

ist´s was Leben schafft.“<br />

Die nötige Resonanz scheint dem<br />

Aufruf nicht gegeben zu sein,<br />

denn im August 1863 erfolgt beispielsweise<br />

ein weiteres Werben.<br />

Jetzt werden „confirmirte Söhne<br />

vom 14-18. Jahre“ als Turnzöglinge<br />

angeworben, da der Verein<br />

aufgrund von ausgebildeten<br />

Vorturnern „im Stande ist, sich<br />

mit Turnzöglingen zu befassen.“<br />

Diese dürfen sich auch an Turnfahrten<br />

beteiligen, werden aber<br />

„von den Monatsversammlungen<br />

und anderen geselligen Zusammenkünften<br />

des Vereins ausgeschlossen.“<br />

Angesprochen fühlen sollen sich<br />

auch Schüler der lateinischen<br />

Schulen und Zöglinge, „bei welchen<br />

ihre Berufsart das Turnen<br />

fast nothwendig macht, wenn<br />

nicht ein verhocktes Wesen entstehen<br />

soll.“ Noch im Dezember<br />

desselben Jahres lässt der Vorstand<br />

des Turnvereins im Postillon<br />

vermelden, dass die „hiesigen<br />

Turner ihre Uebungsstunden<br />

theilweise mit Exerzier-, Marsch-<br />

Chronik<br />

Die Anfänge des TV <strong>Marbach</strong><br />

und Waffenübungen... und der<br />

Handhabung der Schießgewehre<br />

ausfüllen.“ Diese vormilitärische<br />

Betrachtung der Turnsache zieht<br />

sich durch die folgenden Jahre,<br />

bei denen der „Turn- und Wehrverein“<br />

zu Exerzierübungen und<br />

Gewehrvisitationen aufruft. Diese<br />

finden in Ermangelung geeigneter<br />

Räumlichkeiten auch mal<br />

auf dem Rathaus statt.<br />

In dieser militärischen Ausbildung<br />

nimmt der Turnverein eine<br />

Vorreiterrolle ein, denn die erwachsene<br />

Jugend der Stadt<br />

wird aufgefordert, „sich mit den<br />

Mitgliedern des Turnvereins der<br />

wichtigen Sache anzuschließen<br />

und hinzugeben.“ Da die Übung<br />

mit den Waffen keinem jungen<br />

Manne schade, ist es als „eine<br />

Vorschule zum Eintritt in das<br />

stehende Militär“ zu betrachten.<br />

Auch wenn durch „die Munificenz<br />

der städtischen Behörden“<br />

die Turnsache kräftig unterstützt<br />

wird, scheint es über Jahre oder<br />

gar Jahrzehnte hinweg schwierig<br />

zu sein, die Jugend von den „großen<br />

Vortheilen allseitiger körperlicher<br />

Uebung“ zu überzeugen<br />

und ihnen bei einer Vereinsangehörigkeit<br />

„eine kürzere Präsenz“<br />

als Militärpflichtige in Aussicht zu<br />

stellen. Außerdem müsste es den<br />

Eltern und Lehrherren aus erzieherischer<br />

Sicht „nur lieb sein,<br />

ihre jungen Leute in ordentlicher<br />

Gesellschaft und zu geordneter<br />

Thätigkeit und gesittetem Betragen<br />

angehalten zu wissen.“<br />

Für die meisten Turner des Turnvereins<br />

<strong>Marbach</strong> ist es 1862<br />

nach Gründung der <strong>Marbach</strong>er<br />

Feuerwehr Ehrensache, in diese<br />

einzutreten. Ihre Beweggründe<br />

hierzu sind die „militärisch geschulte<br />

Verantwortung für Staat<br />

und Gesellschaft.“ Die gegenseitige<br />

Verbindung mit der Feuerwehr<br />

beruht auch auf einem<br />

ganz pragmatischen Grund: die<br />

geschickten, wendigen und kräftigen<br />

Turner können im Ernstfall<br />

auf den Feuerwehrleitern als<br />

Steiger eingesetzt werden. Wenn<br />

solche nicht vorhanden sind, werden<br />

menschliche Leitern in Form<br />

von Pyramiden gebildet. Der für<br />

den Verein positive Nebeneffekt<br />

ist der, dass sich solche Pyramiden<br />

bei Turnfesten als turnerische<br />

Kunstform für spektakuläre<br />

Vorführungen großer Beliebtheit<br />

erfreuen.<br />

1861<br />

Durch Auswanderungen in die<br />

Neue Welt sinkt die Einwohnerzahl<br />

<strong>Marbach</strong>s von 2495<br />

im Jahr 1848 auf 2213 im Jahr<br />

1861.<br />

24 25


D ie<br />

Chronik<br />

Arbeiter-Turnverein „Vorwärts“<br />

Grundzüge der Entwicklung<br />

der modernen Vereine<br />

stecken im Zeichen der Industrialisierung<br />

und der Demokratisierung<br />

des ausgehenden 19. Jahrhunderts.<br />

Der Siegeszug des<br />

Vereinswesens in jenem Jahrhundert<br />

vollzieht sich anfangs<br />

nur in größeren Städten und erst<br />

Jahre später in „agrarisch strukturierten“<br />

Gebieten. In die Wege<br />

geleitet wird das Vereinswesen<br />

im Wesentlichen von der Lehrerschaft.<br />

Beim <strong>Marbach</strong>er Turnverein<br />

initiieren dies der Provisor<br />

und sein Lehrerkollege.<br />

Als erster Arbeiterturnverein der<br />

Region wird der „Arbeiter-Turnverein<br />

`Vorwärts´ <strong>Marbach</strong>“ im<br />

Jahre 1910 gegründet. Sogleich<br />

entspinnt sich zwischen dem<br />

schon bestehenden „bürgerlichhegemonialen“<br />

Turnverein und<br />

den „sozialdemokratisch orientierten<br />

Arbeitern“ eine Konfrontation,<br />

die sich über Jahre<br />

hinzieht. Obwohl es den Arbeiter-Turnverbänden<br />

ein Anliegen<br />

ist, sich von der „nationalistisch<br />

ausgerichteten“ Turnbewegung<br />

abzugrenzen, sind im vorher<br />

schon bestehenden „<strong>Marbach</strong>er<br />

Arbeiterradfahrerverein“ auch<br />

zahlreiche Turner des Turnvereins<br />

Mitglied. Dies mag an den<br />

Gemeinsamkeiten eines bürgerlichen<br />

Gemeinwesens wie<br />

<strong>Marbach</strong> mit seinen knapp drei<br />

Tausend Einwohnern jener Zeit<br />

liegen.<br />

Neben der Männerriege entsteht<br />

auch im Arbeiter-Turnverein 1912<br />

eine Frauenriege, und Faustball<br />

wird in den 20er Jahren ebenso<br />

gespielt. Für diese Aktivitäten ist<br />

natürlich auch eine Sporthalle<br />

unentbehrlich. Und so entzündet<br />

sich die Rivalität der beiden<br />

Turnvereine hauptsächlich an<br />

der Frage der Benutzung der<br />

Haffnerhalle. Dieser Kampf um<br />

die Sporthalle ist aber mehr oder<br />

weniger ein Kampf der „aufkommendenArbeiterbewegungs-Kultur“<br />

gegen die alte „Machtelite<br />

der Kleinstadt“.<br />

Vom Gemeinderat wird der Antrag<br />

des Arbeiterturnvereins auf<br />

Benutzung der Turnhalle in den<br />

Anfangsjahren mehrfach abgelehnt.<br />

Die Begründung liefert das<br />

„Ministerium für Kirchen- und<br />

Schulwesen“, da die Teilnahme<br />

von „Schülern und Jugendlichen<br />

an gewisse Voraussetzungen<br />

geknüpft“ sei, die für den Arbeiter-Turnverein<br />

„nur schwer zu<br />

erfüllen sind“. Außerdem meint<br />

die Stadtverwaltung, dass der<br />

Arbeiter-Turnverein „neben der<br />

Turnsache politische Tendenzen<br />

mit einem Zweck verfolge, der<br />

mit städtischen Interessen nicht<br />

zu vereinbaren ist“ und „daß ein<br />

zweiter Turnverein nach den hiesigen<br />

Verhältnissen durchaus<br />

keinem Bedürfnis entspreche“.<br />

Anzeige in der <strong>Marbach</strong>er Zeitung 1931<br />

Für den Turnverein liegt das<br />

Hauptargument der Ablehnung<br />

in der Tatsache seines Zuschusses<br />

von 2000 Mark zum Bau der<br />

Halle.<br />

Nach dem Bau der provisorischen<br />

Spielplatzhalle 1914 durch<br />

den Spielplatzverein und eines<br />

sich anschließenden Sportplatzes,<br />

die beide zur Nutzung für<br />

den Arbeiter-Turnverein bereitstehen,<br />

drängt der Ausschuss<br />

des Turnvereins auf den Erwerb<br />

eines eigenen Platzes zur Ausübung<br />

seiner Ballsportarten und<br />

auf den Bau einer Unterkunft.<br />

Der Arbeiter-Turnverein erhält<br />

nach Jahren der Auseinandersetzung<br />

seine Übungszeiten und<br />

als sich ein „Athletiksportverein<br />

Spartania“ in <strong>Marbach</strong> gründet,<br />

marschieren Turnverein und<br />

Arbeiter-Turnverein gemeinsam<br />

und verteidigen ihre Übungszeiten<br />

in der Haffnerhalle. Auch der<br />

Postillon trägt seinen Teil zu einer<br />

respektvollen gegenseitigen<br />

Achtung bei, als er vorschlägt,<br />

eine „Arbeitsgemeinschaft unter<br />

den Turnern zu bilden“, denn es<br />

sei „falsch gewesen, über die Ar-<br />

beiter-Turnvereine geringschätzig<br />

gedacht zu haben“.<br />

Die beginnende Annäherung beider<br />

Turnvereine beweist auch<br />

Folgendes: als der Arbeiter-<br />

Turnverein im Postillon zu einer<br />

öffentlichen Versammlung mit<br />

dem Thema „Vergangenheit und<br />

Zukunft der Turn- und Sportvereine“<br />

einlädt, unterstützt ihn der<br />

Turnverein, indem er mittels einer<br />

Annonce ebenfalls auf diese<br />

Veranstaltung hinweist.<br />

Der Schwerpunkt des Arbeiter-<br />

Turnvereins Vorwärts liegt neben<br />

der Veranstaltung von Wertungsturnen,<br />

Vorführungen bei Unterhaltungsabenden<br />

und der „Pfle-<br />

demeter-Produkt demeter-Produkt des<br />

des<br />

Jahres Jahres 2011<br />

2011<br />

Chronik<br />

Arbeiter-Turnverein „Vorwärts“<br />

ge von Leibesübungen, spielen<br />

im Freien und Wandern“ darin,<br />

„die heranwachsende Jugend für<br />

ihren späteren Daseinskampf“<br />

vorzubereiten. Schon ein Jahr<br />

bevor der Turnverein mit seiner<br />

Spielabteilung beginnt, gründen<br />

die Arbeiterturner 1919 eine Fußballabteilung<br />

und nehmen eine<br />

Saison danach an Verbandsspielen<br />

teil.<br />

Über Jahre hinweg existieren in<br />

<strong>Marbach</strong> zwei Fußballvereine<br />

nebeneinander, bis im Jahr 1933<br />

die Arbeiterturnvereine von staatlicher<br />

Seite aufgelöst werden und<br />

die Stadt <strong>Marbach</strong> die Turngeräte<br />

und die Spielplatzhalle mit<br />

dem dazugehörenden Spielplatz<br />

übernimmt.<br />

...aus gutem Grund<br />

Warum in die Ferne schweifen, wo das Gute doch so nah<br />

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angebaute Getreide vor dem Vermahlen im ganzen Korn mit Wasser,<br />

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1863<br />

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26 27


T urnen<br />

Chronik<br />

Turnen und Gesang<br />

und Gesang bilden<br />

zu den Anfangszeiten der<br />

Turn- und Sportvereine im letzten<br />

Drittel des 19. Jahrhunderts<br />

eine harmonische Einheit. So<br />

wie die Initiative zum Turnen an<br />

vielen Orten von den Schulen<br />

ausgeht, sind es auch die Schulmeister,<br />

die zum Singen genauso<br />

aufrufen wie zum Turnen. Erste<br />

Ansätze beim Turnverein <strong>Marbach</strong><br />

finden sich anlässlich der<br />

Fahnenweihe 1863, bei der, wie<br />

zu dieser Zeit üblich, patriotische<br />

Lieder erklingen.<br />

In den Folgejahren gehören<br />

dann Gesangs-Veranstaltungen,<br />

zu denen die Bevölkerung eingeladen<br />

ist, zum Programm des<br />

„Gesang- und Turnvereins“. Mitwirkende<br />

oder Veranstalter sind<br />

im Wechsel mit dem Turnverein<br />

meist der Kirchenchor und der<br />

Liederkranz. Noch vor der Aufnahme<br />

des Turnvereins in den<br />

Schwäbischen Sängerbund im<br />

Juli 1870 ergeht im Postillon<br />

„an junge Leute, deren Eltern,<br />

Lehrherrn und Meister sowie an<br />

selbständige Männer“ der Aufruf,<br />

„ihnen den regelmäßigen Besuch<br />

der Turn- und Singstunden zu<br />

ermöglichen“. Dass auf den Gesang<br />

viel Wert gelegt wird, lässt<br />

sich aus Anmerkungen in diesem<br />

und einem späteren Schreiben<br />

ablesen, das „Männer, die sich<br />

nur am Singen betheiligen“ oder<br />

jene, die „wegen vorgeschrittenen<br />

Alters oder eines körperlichen<br />

Übels“ nicht turnen können,<br />

„stets von Herzen willkommen“<br />

heißt.<br />

Die ca. 16 Mann starke Gesangsgruppe<br />

des Turnvereins setzt<br />

sich auch für soziale Zwecke ein<br />

und gibt im Dezember des Jahres<br />

1870 im Gasthaus zur Post<br />

ein „Vocal-Konzert“ „zu Gunsten<br />

der deutschen Invaliden-<br />

Stiftung“, bei dem der Kirchenchor<br />

mitwirkt. Die Liedauswahl<br />

beschränkt sich „der Zeit und<br />

dem Zwecke gemäß“ auf Stücke<br />

„ernsten und patriotischen<br />

Inhalts“, deren Vorträge in einer<br />

ausführlichen Dankesrede als<br />

Beitrag zu einer „einerseits freudig<br />

gehobenen, andererseits von<br />

tieferem Ernst getragenen Stimmung“<br />

gelobt wird.<br />

Einige Jahre lang gestalten die<br />

Sänger des Turnvereins zusammen<br />

mit oben genannten Chören<br />

die Feiern zu Schillers Geburtstag,<br />

die oft mit geselliger Unterhaltung<br />

und gemeinschaftlichem<br />

Gesang in einer Gaststätte ihren<br />

Ausklang finden. Auch einige der<br />

von der Stadt zu Schillers Todestag<br />

initiierten „Maien- und Schillerfeste“<br />

werden vom Chor des<br />

Turnvereins umrahmt. Nach dem<br />

Krieg von 1870/71 ist es dem<br />

Turnverein ein Anliegen, „zur Erinnerung<br />

an den Friedensschluß<br />

ein Freudenfeuer auf der Friedenshöhe<br />

(Schillerhöhe) bei der<br />

Kaiser-Eiche abzubrennen“ und<br />

dazu in einer Straßensammlung<br />

Brennmaterial bei der Bevölkerung<br />

abzuholen. „Gesellige Unterhaltung,<br />

mit 4stimmigem Gesang<br />

und Declamation“ gehören<br />

nach einem Rückmarsch zum<br />

Gasthaus Hirsch zum abschließenden<br />

Programm.<br />

Die Aufrechterhaltung des Gedenkens<br />

an den Krieg und seine<br />

Opfer macht sich der Krieger-<br />

verein zur Aufgabe und wird bei<br />

verschiedenen Feierlichkeiten<br />

wie Fahnenweihe und „Sédan-<br />

Fest“ vom Turnverein und seiner<br />

Gesangsabteilung unterstützt.<br />

Um die lange schon gewünschte<br />

Turnhalle zu ermöglichen, führt<br />

der Sängerchor bereits mehr<br />

als 20 Jahre vor deren Verwirklichung<br />

eine Art Benefiz-Konzert<br />

durch, eine „Gesangsproduktion<br />

zum Besten unseres Turnhallenfonds“.<br />

Im Winterhalbjahr finden<br />

die Singstunden im „warmen<br />

Schulzimmer ihres Turnwarts“<br />

statt. Zur Beleuchtung und zum<br />

Heizen müssen die Sänger die<br />

erforderlichen Materialien selbst<br />

stellen.<br />

Da der Liederkranz in den 70er<br />

Jahren des 19. Jahrhunderts<br />

eine Krise durchzustehen hat,<br />

ist „der Turnverein damals der<br />

leistungsfähigste Gesangverein<br />

<strong>Marbach</strong>s“. Bei den Weihnachtsfeiern<br />

und Jubiläumsfesten des<br />

Vereins wirkt bis in die 90er<br />

Jahre fast ausschließlich „unser<br />

Sängerchor“ mit und trägt neben<br />

anderen Musikbeiträgen zu „geselliger<br />

und musikalischer Unterhaltung“<br />

bei.<br />

In den Blütezeiten der Gesangsabteilung<br />

müssen die Turner<br />

mehr Zeit für das Singen aufwenden<br />

als fürs Turnen. Zwei Stunden<br />

Singen und nur eine Stunde<br />

Turnen stehen auf den wöchentlichen<br />

Übungsplänen. Wenn eine<br />

Veranstaltung in Aussicht ist,<br />

wird die Zahl der Singstunden<br />

noch erhöht. Wahrscheinlich aus<br />

diesem Grund kommt allmählich<br />

im Verein das Gefühl auf, „das<br />

Chorsingen könne nicht die vor-<br />

herrschende Aufgabe eines Turnvereins<br />

sein“. Man beschließt die<br />

Bildung eines Quartetts, „das bei<br />

Festlichkeiten des Vereins oder<br />

bei solchen, an denen er teilnimmt“,<br />

mitwirken solle. Damit<br />

sind aber die Differenzen nicht<br />

ausgeräumt. Die Spannungen<br />

nehmen zu und im Februar 1876<br />

werden die Sänger, „die dem<br />

Quartett angehören, aus dem<br />

Verein ausgeschlossen“.<br />

Nach dem daraufhin folgenden<br />

Austritt aus dem Schwäbischen<br />

Sängerbund will man die Chortätigkeit<br />

der Turner umstrukturieren,<br />

indem man „zum Zwecke<br />

der Einübung von ein- und<br />

zweistimmigen Marsch- und Gesellschaftsliedern“zusammen-<br />

kommt. Man will „kein chorsingender<br />

Turnverein mehr sein“,<br />

doch die Annalen berichten<br />

weiterhin vom „Sänger-Chor“<br />

im Turnverein, der nach diesen<br />

Querelen neu gegründet wird.<br />

Absicht ist es nun, der „unleugbar<br />

eingerissenen Zerfahrenheit<br />

ein Ende zu machen“ und die<br />

Leute dabei nicht zum Turnen zu<br />

verpflichten, damit „je bälder je<br />

besser die Pflege des Männergesangs<br />

wieder im Fluß und bei<br />

gutem Willen aller Theilnehmer<br />

auch wieder zu Ehren komme“.<br />

Die letzten Einträge im Postillon<br />

und in den Vereins-Annalen<br />

über das Singen beim Turnverein<br />

stammen aus den zu Ende gehenden<br />

20er Jahren des zwanzigsten<br />

Jahrhunderts, als „die<br />

Chronik<br />

Turnen und Gesang<br />

Wir gratulieren zum 150. Jubiläum<br />

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Sänger des Turnvereins“ zu einem<br />

Gauturntag zur Begrüßung<br />

singen und dann zwei Jahre später<br />

zusammen mit dem Liederkranz<br />

einen Familienabend im<br />

Bären gestalten.<br />

Erklärung zum Sédan-Tag:<br />

„Im Deutschen Reich wird 1872<br />

der 2. September als „Sédan-<br />

Tag“ zur Erinnerung an die französische<br />

Kapitulation bei Sédan<br />

im Jahre 1870 eingerichtet. Bei<br />

dieser Schlacht nahmen u.a.<br />

württembergische Truppen teil,<br />

darunter 52 Männer aus <strong>Marbach</strong>.<br />

Der Sédan-Tag ist bis 1913<br />

in <strong>Marbach</strong> eine öffentliche Veranstaltung,<br />

die von Vereinen und<br />

Schulen begangen wird.“<br />

28 29


N ach<br />

Chronik<br />

Damenriege<br />

einigen Höhen und<br />

Tiefen kann die „Turnerinnen-Abteilung“<br />

des Turnvereins<br />

<strong>Marbach</strong> im Jahr 1932 auf ihr<br />

25-jähriges Bestehen zurückblicken.<br />

In einem Bericht aus dieser<br />

Zeit ist zu entnehmen, dass „die<br />

Entwicklung der Abteilung allzusehr<br />

unter dem Einfluß veralteter<br />

Lebensanschauungen und neuer<br />

Lebensbedürfnisse stand.“ Die<br />

Abteilung hat seit ihrer Gründung<br />

mit dem Vorurteil zu kämpfen,<br />

„daß Leibesübungen der Sitte,<br />

dem Anstand und der Würde des<br />

weiblichen Geschlechts unzuträglich<br />

seien.“ Dem wird nicht<br />

nur von Vereinsseite entgegengehalten,<br />

dass „passende Körperübungen“<br />

für die Gesundheit<br />

der Frauen von größter Wichtigkeit<br />

und unerlässlich seien,<br />

um „den oft langwierigen und<br />

schmerzhaften Frauenkrankheiten<br />

vorzubeugen.“ Obwohl das<br />

Frauenturnen schon bald nach<br />

Turnvater Jahns Ideen ausgeführt<br />

wird, bleibt es bis zum Beginn<br />

des 20.Jahrhunderts lange<br />

Zeit verpönt. Erst mit den gesellschaftlichen<br />

Veränderungen beginnen<br />

immer mehr Frauen, sich<br />

mit dem Turnen und der damit<br />

verbundenen Förderung weiblicher<br />

Tugenden zu beschäftigen.<br />

Schon bei der Faschingsveranstaltung<br />

im Jahre 1905 führt der<br />

<strong>Marbach</strong>er Vorturner Hermann<br />

Oppenländer mit 12 Damen einen<br />

Reigen vor, der hohe Anerkennung<br />

findet. Doch entscheidende<br />

Impulse zur Gründung<br />

einer Damenriege innerhalb des<br />

Turnvereins gehen von dem Treffen<br />

der unterländischen Damenriegen<br />

im August 1907 in <strong>Marbach</strong><br />

aus.<br />

Anzeige im Postillon 1907<br />

Acht Damenriegen von Calw,<br />

Hall, Heilbronn, Ludwigsburg,<br />

Markgröningen, Mühlacker und<br />

Vaihingen/Enz treten in <strong>Marbach</strong>s<br />

Mauern zu einem „großen<br />

Schauturnen vor die Öffentlichkeit.“<br />

Die „Erste Damenriegen-Vereinigung“<br />

des Unterlandes begeht<br />

ihr Treffen in festlichem Rahmen<br />

vom feierlichen Empfang über<br />

einen großen Festzug, dem sich<br />

die turnerischen Übungen und<br />

eine „gesellige Unterhaltung auf<br />

dem Festplatz“ anschließen.<br />

Gekleidet sind „die frisch und<br />

gesund aussehenden Damen in<br />

schmucke, anmutige Kostüme“,<br />

mit denen sie das Interesse der<br />

Einwohnerschaft auf sich ziehen.<br />

Abgerundet wird die Veranstaltung<br />

durch einen unterhaltsamen<br />

Abend in der Krone mit turnerischen<br />

Vorführungen wie „Stuhlund<br />

Pferd-Pyramiden“.<br />

Turnerinnen 1920<br />

Im November 1907 ergeht der<br />

„Turnratsbeschluß“ des Vereins<br />

zur Gründung einer Damenriege<br />

und „bereits anfangs Dezember<br />

1907 konnte der neue Sprößling<br />

des Tv. <strong>Marbach</strong> mit etwa 12 Teilnehmerinnen<br />

aus der Taufe gehoben<br />

werden.“ Ihren ersten großen<br />

offiziellen Auftritt haben die<br />

Damen im Januar 1908 bei einer<br />

Veranstaltung in der Turnhalle.<br />

Mit den ersten Turnstunden<br />

beginnen sie „regelmäßig allwöchentlich“<br />

im Februar diesen<br />

Jahres und helfen „von nun an,<br />

sämtliche Vereinsveranstaltungen<br />

zu verschönern.“ Wie man<br />

aus den „Bestimmungen für die<br />

Damenriege“ aus dem Jahr 1919<br />

erfahren kann, ist die Abwicklung<br />

in dieser Abteilung in neun Paragrafen<br />

bis in alle Einzelheiten<br />

geregelt. Auf Ruhe und Ordnung<br />

während der Übungszeit wird<br />

besonderer Wert gelegt und die<br />

Kleidung ist genau vorgeschrieben:<br />

„Geturnt wird in kniefreien<br />

Hosen oder fußfreiem Rock und<br />

Schuhen mit niederen Absätzen<br />

(am besten Turnschuhe). Das<br />

Chronik<br />

Damenriege<br />

Tragen von belästigenden und<br />

gesundheitsschädlichen Korsetts<br />

soll unterbleiben.“<br />

Bei Gauturnfesten erzielen die<br />

<strong>Marbach</strong>er Damen im „Vereinswetturnen<br />

sowohl, wie auch im<br />

Einzelwetturnen“ schöne Erfolge.<br />

Ihren ersten großen nationalen<br />

Auftritt haben die <strong>Marbach</strong>er Turnerinnen<br />

beim Deutschen Turnfest<br />

1933 in Stuttgart, wo sie mit<br />

Keulenübungen glänzen. „Die<br />

Barrenübungen der Damenriege,<br />

die mit Anmut und Gewandtheit<br />

30 31


Chronik<br />

Damenriege<br />

sich ihrer Aufgabe entledigte“,<br />

bilden bei den alljährlichen Familienunterhaltungen<br />

stets einen<br />

Höhepunkt. Und die bisher „über<br />

den Wert des Mädchenturnens<br />

die Nase rümpfen,“ sind seitdem<br />

von der Qualität der Damenriegen<br />

überzeugt. Zum 50-jährigen<br />

Jubiläum des Turnvereins würdigt<br />

der <strong>Marbach</strong>er Bürgermeister<br />

Forstner die Damenriege mit<br />

den Worten: „Denn wo das Strenge<br />

mit dem Zarten, wo Starkes<br />

sich und Mildes paarten, da gibt<br />

es einen guten Klang.“<br />

Leiten in den Anfangsjahren der<br />

Frauenabteilung noch überwiegend<br />

männliche Vorturner die<br />

Damenriegen, so übernimmt mit<br />

Liesel Emert-Bürkle zu Beginn<br />

der 30er Jahre die erste Frau<br />

die Verantwortung. Nach einem<br />

Lehrgang bei der Deutschen<br />

Turnschule in Berlin verhilft sie<br />

der Abteilung zu einem großen<br />

Aufschwung und kann sie ein<br />

knappes Vierteljahrhundert später<br />

an Ruth Nusser übergeben.<br />

Bei vielen Veranstaltungen des<br />

Vereins beweisen die Damen,<br />

„daß zu weiblicher Vollkommenheit<br />

nicht nur Schönheit und<br />

Anmut, sondern auch Kraft und<br />

Gewandheit gehören“ und „daß<br />

Turnen Arbeit im Gewande der<br />

Freude ist.“ Wie beim Männerturnen<br />

so treten auch beim Frauenturnen<br />

im Laufe der Jahrzehnte<br />

immer wieder Schwankungen<br />

auf. In den Annalen kann man<br />

ab und zu lesen, dass das Frauen-<br />

und Mädchenturnen häufig<br />

für längere Zeit unterbrochen ist<br />

und ein Wiederbeginn freudig begrüßt<br />

wird. Oder dass der Verein<br />

Turnerinnen 1951<br />

der Frauenabteilung „nicht mehr<br />

die Beachtung schenkte“, indem<br />

er die Übungszeiten einschränkt.<br />

Trotz dieser Rückschläge entwickelt<br />

sich die Damen-Abteilung<br />

des Turnvereins nicht erst seit<br />

ihrem 25. Jubiläumsfest zum<br />

Rückgrat des Vereins. Turnerische<br />

Erfolge bei regionalen, nationalen<br />

und auch internationalen<br />

Turnfesten lassen sich bis zum<br />

Beginn des 21. Jahrhunderts verfolgen.<br />

Bei sämtlichen Veranstaltungen<br />

und Festen des Vereins<br />

sind es bis in die heutige Zeit<br />

die Frauen, die bei der Planung,<br />

Organisation und Durchführung<br />

federführend mitwirken und so<br />

auch Jahrzehnte später noch<br />

dem Ideal entsprechen, das der<br />

2. Vorsitzende Albert Hoß zum<br />

60-jährigen Jubiläum 1921 in<br />

seinem Fest-Gruß u.a. so ausdrückt:<br />

„Die Frucht ist herrlich aufgegangen,<br />

Als Sproß der deutschen Turnerschaft,<br />

Ein festes Band hält uns umfangen,<br />

Mit frohem Mut und frischer Kraft.“<br />

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Die Technik des <strong>Marbach</strong>er Leichtathletik-Kämpfers<br />

Erich beim<br />

Schleuderball-Weitwurf ist über die<br />

Grenzen <strong>Marbach</strong>s hinaus bekannt,<br />

so dass die Kampfrichter beim Deutschen<br />

Turnfest in Berlin bei jedem<br />

Wurf das Weite suchen und sich hinter<br />

ihren Barrieren verschanzen.<br />

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32 33


S chon<br />

Chronik<br />

Fußball<br />

zu Beginn des zweiten<br />

Jahrzehnts des 20. Jahrhunderts<br />

treffen sich „Freunde des<br />

Fußballsports“ hin und wieder<br />

im Gasthaus zur Krone, um sich<br />

zur Pflege dieser Sportart zu verabreden.<br />

Nach dem Erwerb des<br />

Spielplatzes auf der Schillerhöhe<br />

durch den Turnverein wird im<br />

September 1920 eine Fußballabteilung<br />

im TV gegründet. Sie<br />

schließt sich bald danach dem<br />

Süddeutschen Fußballverband<br />

an und beginnt im gleichen Monat<br />

mit Fußballwettspielen. Der Postillon<br />

meldet nach einer 0:5-Niederlage<br />

im ersten Wettspiel gegen<br />

Winnenden, „es hat sich<br />

aber auch gezeigt, daß die Fußballabteilung<br />

des TV <strong>Marbach</strong> als<br />

Anfängerin in absehbarer Zeit ein<br />

nicht zu unterschätzender Gegner<br />

zu werden verspricht“.<br />

Die Pflichtspiele führen die erste<br />

und zweite Mannschaft der<br />

Abteilung im „XI. Kreis der Turnerschaft“<br />

in einen Bereich von<br />

Backnang und Waiblingen bis<br />

Leonberg und Stuttgart. In <strong>Marbach</strong><br />

werden die Spiele auf<br />

dem Spielplatz bei der Schillerhöhe<br />

ausgetragen. Der Zulauf<br />

zum Fußballsport ermöglicht es,<br />

schon bald eine dritte Mannschaft<br />

zu gründen. Etwa acht<br />

Jahre nach ihrer Gründung kann<br />

die Fußballabteilung auch eine<br />

Jugendmannschaft in den Spielbetrieb<br />

integrieren.<br />

Zwistigkeiten zwischen der Deutschen<br />

Turnerschaft und dem Fußballverband<br />

führen 1924 zur Einführung<br />

des Handballspiels und<br />

zur Gründung einer der ersten<br />

Handballabteilungen in Württem-<br />

berg. Die Handballmannschaft<br />

setzt sich überwiegend aus den<br />

bisherigen Fußballspielern zusammen.<br />

Vereinzelt werden in<br />

den Folgejahren noch Fußballspiele<br />

der TV-Spielabteilung ausgetragen,<br />

doch der Schwerpunkt<br />

der Spielart verlagert sich bis zu<br />

dessen zwangsweisen Auflösung<br />

1933 auf den Arbeiter-Turnverein<br />

„Vorwärts“.<br />

In den Jahren des dritten Reiches<br />

werden die Fußballmannschaften<br />

der wieder gegründeten<br />

Abteilung des TV auch zu Propagandaspielen<br />

herangezogen und<br />

müssen ihren Beitrag zur Linderung<br />

der Not der Ärmsten bei<br />

sogenannten „Winterhilfsspielen“<br />

leisten. Der „Reichsbund für Leibeserziehung“<br />

verpflichtet in den<br />

30er Jahren die Fußballer neben<br />

den anderen Sportvereinen zur<br />

Teilnahme bei den eingeführten<br />

Reichssportwochen. Dabei<br />

verstärken die Fußballer auch<br />

mal den Schwimmverein, der zu<br />

einem Fußballspiel gegen den<br />

Ruderverein antreten muss. Die<br />

Veranstaltungen des <strong>Marbach</strong>er<br />

Stadtlaufs in den Jahren vor dem<br />

2. Weltkrieg werden mit Spielen<br />

und Turnieren der ballsporttreibenden<br />

Mannschaften des Turn-<br />

Fußballmannschaften auf dem TV-Plätzle<br />

vereins in Fußball, Handball und<br />

Faustball abgerundet, wobei diese<br />

Abteilungen auch Läufer für<br />

die Rundenläufe stellen müssen.<br />

Als Fußballspieler dieser Zeit<br />

werden genannt: Haussmann,<br />

Huber, Schmid, Häfner, Schäfer,<br />

Hüttner, Stiegler W., Wieland,<br />

Buyer, Büchele und Günther.<br />

Die Geschlossenheit und Verbundenheit<br />

innerhalb der Fußballabteilung<br />

des TV zeigt sich<br />

auch bei gemeinsamen Veranstaltungen<br />

außerhalb des Sports.<br />

Die Teilnahme bei Ausflügen des<br />

Hauptvereins und selbstorganisierte<br />

Veranstaltungen dieser Art<br />

zum Besuch von befreundeten<br />

Mannschaften und ehemaligen<br />

Sportkameraden in der näheren<br />

und weiteren Umgebung ziehen<br />

sich durch die Geschichte des<br />

Fußballs beim Turnverein <strong>Marbach</strong>.<br />

Doch diese scheinbare<br />

Harmonie erhält zu Beginn der<br />

50er Jahre erste Risse.<br />

Die Fußballabteilung im Turnverein<br />

strebt die Selbständigkeit an.<br />

Interne Kommunikationsprobleme<br />

auf den Führungsebenen, die<br />

über Monate schwelenden Meinungsverschiedenheiten<br />

über<br />

die Verteilung der Zuschüsse an<br />

Handball- und Fußballabteilung<br />

und die Unzufriedenheit über diverse<br />

Verhältnisse im und ums<br />

Turnerheim führen zur unvermeidlichen<br />

Trennung. Am 4. Juli<br />

1952 beschließen die Fußballer<br />

bei ihrer Hauptversammlung das<br />

Selbständigmachen ihrer Abteilung.<br />

Man sieht besondere Vorteile<br />

bei den Toto-Zuschüssen<br />

und beim Entgegenkommen des<br />

Spielplatzvereins bei der Unterbringung<br />

in der Spielplatzhalle.<br />

Die <strong>Marbach</strong>er Zeitung berichtet<br />

über das Ergebnis der Abstimmung:<br />

„Unter feierlichem Glockengeläut<br />

(es war mittlerweile<br />

23 Uhr geworden und auch<br />

die Kirchenglocke machte sich<br />

selbständig) wurde das Abstimmungsergebnis<br />

bekannt gegeben.<br />

Das Läuten der Kirchenglocken<br />

wurde von den Fußballern<br />

als ein besonders günstiges<br />

Omen betrachtet.“ Der Verein<br />

gibt sich den Namen „FC <strong>Marbach</strong>“<br />

und wird unter der Leitung<br />

des bisherigen Abteilungsleiter<br />

W. Eberle als Vorstand geführt.<br />

Dass die Gründe „persönlicher,<br />

wirtschaftlicher und sportanschaulicher<br />

Art“ für die TV-Funktionäre<br />

nicht nachvollziehbar sind,<br />

liegt wohl an der unterschiedlichen<br />

Betrachtungsweise. Und<br />

um „die innere Geschlossenheit“<br />

des Turnvereins zu wahren und<br />

sie über „die Zahl seiner Abteilungen“<br />

zu stellen, kommt man<br />

beim TV <strong>Marbach</strong> in der Hauptversammlung<br />

vom Juli 1952<br />

überein, „sich in Zukunft nicht zu<br />

bekämpfen, sondern fair zusammenzuarbeiten“,<br />

zumal die letzte<br />

gemeinsame Ausschusssitzung<br />

„in gutem Geist und anständigem<br />

Ton stattfand“.<br />

Auch wenn zu dieser Zeit „im Gebäude<br />

des Turnvereins eine gewisse<br />

Stille“ entsteht, bewahrheiten<br />

sich für die weitere Zukunft<br />

die Unkenrufe der <strong>Marbach</strong>er<br />

Zeitung „Die Geschlossenheit<br />

des Rasen- und Turnsports, um<br />

die <strong>Marbach</strong> viel beneidet wurde,<br />

ist damit untergegangen“<br />

nicht. Die bisherige Fußballabteilung<br />

im Turnverein macht als FC<br />

<strong>Marbach</strong> ihren Weg, die weiter<br />

bestehenden Abteilungen feiern<br />

ebenso Erfolge und nach einem<br />

„kurzen Besinnen auf die fernere<br />

organisatorische und taktische<br />

Einstellung“ ist die „Weg- und<br />

Sinnrichtung trotz allem die alte<br />

geblieben: Frisch, fromm, fröhlich,<br />

frei!“ wie aus der Hauptversammlung<br />

der Turn- und Leichtathletikabteilung<br />

berichtet wird.<br />

Und mit der wieder geänderten<br />

Vereinsbezeichnung von „Sportvereinigung“<br />

zum alten Namen<br />

„Turnverein“ sind „die jetzigen<br />

Turner und Sportler dieses Vereins<br />

wieder besonders verpflichtet“.<br />

Zu diesen „jetzigen Sportlern“<br />

gehört Ende der 40er und Anfang<br />

der 50er Jahre auch ein<br />

Fußballspieler, der in mehrfacher<br />

Hinsicht national und international<br />

von sich reden machen wird:<br />

Rolf Geiger. Geboren in <strong>Marbach</strong><br />

schnürt er seine Kickstiefel zunächst<br />

als Jugendspieler beim<br />

TV <strong>Marbach</strong> und wechselt 1952<br />

zum FC <strong>Marbach</strong>. Nach Gastspielen<br />

bei Salamander Kornwestheim<br />

und den Stuttgarter Kickers<br />

spielt er beim VfB Stuttgart.<br />

Zwischen 1956 und 1964 trägt er<br />

achtmal das Trikot der deutschen<br />

Fußballnationalmannschaft. Sein<br />

Chronik<br />

Fußball<br />

Weg zur WM 1958 in Schweden<br />

scheint vorgezeichnet.<br />

B-Jugend des TV <strong>Marbach</strong> 1947/48<br />

hintere Reihe: M. Bärlin, A. Liebler,<br />

R. Geiger, J. Franz, H. Fund<br />

vordere Reihe: H. Wied, E. Theis,<br />

A. Pätzold, K. Boshart, H. Schmitt,<br />

vorne: G. Höhm<br />

Doch der Württembergische<br />

Fußballverband weist ihm bei<br />

seinen Einsätzen für die „Blauen“<br />

die Annahme von monatlichen<br />

320 Mark Handgeld nach und<br />

sperrt ihn für 9 Monate. Nach Ablauf<br />

dieser Frist erhält er wieder<br />

Einladungen von Bundestrainer<br />

Sepp Herberger für die Vorbereitung<br />

zur WM 1962. Rolf Geiger<br />

wechselt aber nach Italien und<br />

wird deshalb vom DFB geschnitten<br />

und nicht mehr berücksichtigt.<br />

Sepp Herberger kommentiert<br />

dies mit den wenig schmeichelnden<br />

Worte: „Du bist ein blöder<br />

Hund. So etwas kannst du dir<br />

doch nicht entgehen lassen.“<br />

Nach einer Saison kehrt er wieder<br />

zum VfB zurück und bringt es<br />

auf drei weitere Einsätze in der<br />

Nationalmannschaft. Zusammen<br />

mit Sepp Herberger verabschiedet<br />

er sich 1964 von seiner internationalen<br />

Karriere.<br />

34 35


F rühlingssonne<br />

über Firnschnee,<br />

Anstieg auf weiße<br />

Gipfel, sausende Talfahrt und<br />

fröhliche Zunftabende in gemütlichen<br />

Hütten - wer möchte das<br />

nicht miterleben?“ schreibt die<br />

<strong>Marbach</strong>er Zeitung zu einer Ausfahrt<br />

der Schneelaufabteilung im<br />

Turnverein.<br />

Die Freunde des Skisports in<br />

<strong>Marbach</strong> treffen sich Ende 1927<br />

auf eine Annonce hin des Stadtverbands<br />

für Leibesübungen in<br />

der Gaststätte zum Bahnhof und<br />

sprechen über die Möglichkeit<br />

zum Ausüben des Wintersports.<br />

Das Ergebnis dieser Versammlung<br />

ist die Gründung der ersten<br />

„Schi-Zunft“ in <strong>Marbach</strong> als Mitglied<br />

des Stadtverbands. Eine<br />

Satzung wird erstellt, die u.a.<br />

den Beitritt zum „Schwäbischen<br />

Stocksberg 1931<br />

Chronik<br />

Skisport<br />

Schneeschuhbund“ zum Inhalt<br />

hat.<br />

Zwei Jahre später erfolgt aus<br />

dieser Verbindung heraus der<br />

Anschluss der „Schneeschuh-<br />

Abteilung“ an den Turnverein.<br />

Kurze Zeit darauf engagieren<br />

sich die Skifahrer erfolgreich im<br />

Vereinsleben und wirken wie in<br />

den folgenden Jahren bei der<br />

Weihnachtsfeier des Hauptvereins<br />

mit. Ihre Beiträge sind sowohl<br />

humoristischer als auch<br />

sportlicher Art. Mit Schwänken<br />

und Humoresken bereichern sie<br />

die Feierlichkeiten und beweisen<br />

„durch verschiedene gymnastische<br />

Vorführungen mit und ohne<br />

Bretter, daß sie lebenskräftig sind<br />

und daß dieser schöne Sport im<br />

Turnverein sorgsam gepflegt<br />

wird.“ Bezüglich abteilungsinter-<br />

ner Zusammenkünfte berichtet<br />

die <strong>Marbach</strong>er Zeitung auch mal<br />

über „kostümierte Zunftabende“,<br />

bei denen die „Brettleshüpfer“<br />

„sich sehr gut eingeführt haben.“<br />

Als Männer der ersten Stunde<br />

gilt es, Hugo Oehler und Richard<br />

Lochmann zu erwähnen, die dafür<br />

sorgen, dass „der jüngere<br />

Teil der Turnerschaft sich für die<br />

Wintermonate im Ski-Sport einer<br />

freudig begrüßten, neuen sportlichen<br />

Betätigung widmen“ kann.<br />

Diese Betätigung wird so gut es<br />

geht in der hiesigen Region ausgeübt.<br />

Doch auch Ausfahrten ins<br />

Allgäu nach Oberstdorf, ins kleine<br />

Walsertal und ans Riedberger<br />

Horn werden über die Jahre<br />

durchgeführt, um zum einen in<br />

schneereicheren Gebieten sich<br />

auszutoben und zum anderen<br />

Skimeisterschaften durchzuführen.<br />

Seit Mitte der 30er Jahre des vorigen<br />

Jahrhunderts ist Richard<br />

Lochmann alleiniger Leiter der<br />

„Schneelaufabteilung“ und kann<br />

bei Hauptversammlungen u.a.<br />

berichten, „daß die Schirgler<br />

ausgiebig vom Winterwetter Gebrauch<br />

gemacht haben.“ In der<br />

Zeit der Wirren des 2. Weltkriegs<br />

ruht auch bei den Skiläufern der<br />

Betrieb. Aktiv wieder aufgenommen<br />

wird dieser in den 50er Jahren.<br />

Im November 1951 kommt<br />

es zur Neugründung einer Skiabteilung,<br />

die „von den alten Schirglern“<br />

unterstützt wird und bei der<br />

wiederum Richard Lochmann als<br />

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Abteilungsleiter tätig ist. In den<br />

Jahren danach verlieren sich genauere<br />

Aufzeichnungen, so dass<br />

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Chronik<br />

Skisport<br />

das Ende der „Schirgler“ und<br />

„Brettleshüpfer“ nicht mehr genau<br />

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36 37


D as<br />

Chronik<br />

Stiftungsfeste & Jubiläen<br />

10-jährige Bestehen<br />

des Turnvereins <strong>Marbach</strong><br />

ist 1871 für die Vereinsführer zum<br />

ersten Mal Anlass, ein Stiftungsfest<br />

zu feiern. Als Termin wählen<br />

sie den 7. Mai, was den Schluss<br />

zulässt, dass die Gründung des<br />

Vereins ebenso auf Anfang Mai<br />

1861 zu datieren ist, da man zu<br />

dieser Zeit sicherlich noch Wert<br />

legt auf terminliche Übereinstimmungen<br />

(genauere Quellen fehlen).<br />

In kleinerem Rahmen führt<br />

man an diesem Tag das jährlich<br />

übliche „Anturnen auf dem Turnplaz“<br />

durch und lädt abends die<br />

Mitglieder zur geselligen Unterhaltung<br />

in den Gasthof Hirsch<br />

ein. Der Gründungsmonat bietet<br />

dem Verein zuvor jährlich die<br />

Möglichkeit zu einer Jahresfeier.<br />

Zum 20-jährigen Bestehen<br />

scheint es aus nicht mehr nachvollziehbaren<br />

Gründen für den<br />

Turnverein keinen Anlass zum<br />

Feiern zu geben.<br />

Umso mehr findet 1886 das „25.<br />

Stiftungsfest“ Beachtung. Für<br />

den <strong>Marbach</strong>er Turnverein ist es<br />

Ehre und Verpflichtung zugleich,<br />

denn zu dieser Zeit erhalten nicht<br />

viele Vereine im Württemberger<br />

Raum die Erlaubnis, ein solches<br />

Fest abzuhalten. Ein stattlicher<br />

Festzug mit mehreren auswärtigen<br />

Turnvereinen bewegt sich<br />

an diesem Maisonntag durch<br />

die Straßen <strong>Marbach</strong>s. Auf dem<br />

Turn- und Festplatz sind im Boden<br />

Turngeräte verankert, damit<br />

das mit dem Jubiläumsfest verbundene„Volks-Preis-Wettturnen“<br />

unter wettkampfmäßigen<br />

Bedingungen vonstatten gehen<br />

kann. In seiner Rede beim<br />

abendlichen Bankett im Bären<br />

Anzeige im Postillon 1886<br />

ermahnt der Vorstand die Turner,<br />

der „guten Sache treu zu bleiben<br />

zu Nutz und Frommen Deutschlands.“<br />

Hintergrund für diese<br />

Worte ist für ihn die alte Rivalität<br />

mit Frankreich, denn „der Franzmann<br />

lasse sich die Verbreitung<br />

des Turnens sehr angelegen<br />

sein, um seine Jugend für die<br />

Revanche zu kräftigen.“<br />

Das 25. Stiftungsfest muss bei<br />

der Vereinsführung einen bleibenden<br />

Eindruck hinterlassen<br />

haben, denn in den folgenden<br />

Jahren wird jedes Jahr im Mai<br />

eine Stiftungsfeier durchgeführt.<br />

Turnerische Übungen und Spiele<br />

gehören immer dazu. „Deklamationsvorträge“<br />

und die Mitwirkung<br />

von „Citherspielern, Violonisten<br />

Anzeige im Postillon 1901 Programm zum 60-jährigen Jubiläumsabend 1921<br />

Chronik<br />

Stiftungsfeste & Jubiläen<br />

und Flötisten“ sowie die musikalischen<br />

Beiträge von Liederkranz<br />

und der „hiesigen Musikkapelle“<br />

bilden jeweils den Rahmen zu<br />

den Feierlichkeiten. Beim 40.<br />

Stiftungsfeste sind wieder ein<br />

Schauturnen und Turnspiele angesagt,<br />

die nach einem „Festzug<br />

mit Musik“ auf dem Turnplatz<br />

stattfinden.<br />

Für den Postillon, der Vorgänger<br />

der <strong>Marbach</strong>er Zeitung, ist es<br />

bei der 50-jährigen Jubiläumsfeier<br />

neben der Berichterstattung<br />

wert, den Gästen in Gedichtform<br />

einen Willkommensgruß zu entbieten<br />

und dem Turnverein für<br />

sein Wirken über die Jahrzehnte<br />

zu danken. Einige Auszüge dieser<br />

Verse verdeutlichen den 1911<br />

herrschenden Zeitgeist: „Frisch<br />

herbei, ihr deutschen Jungen -<br />

Von Begeisterung durchdrungen<br />

- Für die edle Turnerei.“ „Frisch<br />

zum Turnen, deutsche Jugend<br />

38 39


Chronik<br />

Stiftungsfeste & Jubiläen<br />

Anzeige in der <strong>Marbach</strong>er Zeitung 1931<br />

- Fromm sei deine höchste Tugend<br />

- Fröhlich sollst du dennoch<br />

sein. - Frei im Denken, Reden,<br />

Handeln, - Wirst den richt’gen<br />

Weg du wandeln - Und dein Werk<br />

wird wohl gedeih’n.“<br />

Die weiteren Strophen weisen<br />

auf die Kraft und den Mut hin, die<br />

durch Turnen erweckt werden<br />

können und auf das unschätzbare<br />

Gut der Gesundheit. Nicht<br />

fehlen dürfen Hinweise auf die<br />

Auswirkungen der erzieherischen<br />

Bestrebungen beim Turnen<br />

auf das deutsche Vaterland.<br />

„Wird der Ruf an euch ergehen -<br />

Werdet wie ein Mann ihr stehen,<br />

- Droht dem Vaterland Gefahr. -<br />

Scheint das Turnen nur wie Spiele,<br />

- Zeigt doch Fleiß und guter<br />

Wille, - Was im Ernst die Turnerschar.“<br />

Zum 60-jährigen Jubiläum ist es<br />

für den Verein Grund genug, das<br />

Festbankett in der Krone mit einer<br />

Gedächtnisfeier zu Ehren der<br />

im ersten Weltkrieg gefallenen<br />

Mitglieder zu verbinden und eine<br />

Gedenktafel zu enthüllen. Die<br />

Festivitäten selbst werden erweitert<br />

mit Fußball-Wettspielen, der<br />

Spielplatzeinweihung und Vorführungen<br />

auf der Schillerhöhe.<br />

In Kooperation mit dem <strong>Marbach</strong>er<br />

Musikverein hat der Turnverein<br />

1931 „im Hinblick auf die<br />

allgemeine wirtschaftliche Lage“<br />

die Zusammenlegung des Sommerfestes<br />

der Stadtkapelle mit<br />

dem eigenen 70-jährigen Jubilä-<br />

um „für zweckmäßig beschlossen.“<br />

Das 10-jährige Bestehen<br />

der Spielerabteilung wird mit Jubiläumshandballspielen<br />

gegen<br />

den alten „Meisterklasse-Lokalgegner<br />

Oßweil“ begangen.<br />

Das 75. und das 90. Vereinsjubiläum<br />

werden mit kreisoffenen<br />

Wettkämpfen und einer Landesturnriege<br />

sowie mit Schauturnen<br />

der befreundeten Vereinen MTV<br />

Stuttgart, TV Kornwestheim und<br />

einer Turn-Kreisriege durchgeführt.<br />

Das 90-Jährige wird erstmals<br />

von Samstag bis Montag<br />

gefeiert. Montags ist ein Kinderfest<br />

angeschlossen, bei dem<br />

über die Presse darauf hingewiesen<br />

wird, dass sich die Kinder<br />

„in gemächlichen Schritten ihren<br />

Bewunderern zeigen sollen.“ Aus<br />

zwei Richtungen bewegt sich der<br />

Festzug zur Schillerhöhe. Der<br />

Festabend in der Spielplatzhalle<br />

mit Darbietungen in Gesang,<br />

Tanz, Spiel und Ansprachen von<br />

Festrednern aus heimischer Umgebung<br />

und Vertretern der Turnerbunde<br />

rücken den Turnverein<br />

einmal mehr ins Bewusstsein der<br />

Bürger.<br />

Auch im Jubiläumsjahr zum<br />

100-jährigen Bestehen erhält<br />

der Turnverein in der örtlichen<br />

Presse einen breiten Raum zur<br />

Darstellung seiner Geschichte.<br />

Die <strong>Marbach</strong>er Zeitung berichtet<br />

vom „besonderen Augenmerk“,<br />

das der Turnverein auf die Breitenarbeit<br />

richtet, und von den<br />

sportlichen Übungen, deren Ziel<br />

es nach wie vor ist, „junge und<br />

alte, reiche und arme, gesund<br />

werden zu lassen.“ Da der Turnverein<br />

„nun ein Jahrhundert se-<br />

gensreich für die gesamte Bevölkerung<br />

wirkte“, begeht er seine<br />

große Jubiläumsveranstaltung<br />

„mit dem Wunsche, daß seine<br />

Mitglieder, Ehrenmitglieder, Förderer<br />

und Gönner des Vereins<br />

erkennen, daß der Verein nach<br />

wie vor auf dem Posten ist, auch<br />

wenn die Verhältnisse heute<br />

ganz andere sind als in der Vergangenheit.“<br />

Wohlgemerkt, diese<br />

Zeilen stammen aus dem Jahr<br />

1961.<br />

Für die Feierstunde in der Stadthalle<br />

stellt der Verein ein „gehaltvolles<br />

Programm“ für Kunstund<br />

Musikfreunde zusammen,<br />

bei dem der Instrumentalkreis<br />

und der Liederkranz als Vertreter<br />

der <strong>Marbach</strong>er Vereine zei-<br />

Jubiläumsfeier 125 Jahre TVM 1986<br />

Chronik<br />

Stiftungsfeste & Jubiläen<br />

gen, dass der Turnverein „einen<br />

festen Platz im Leben unserer<br />

Stadt inne hat und daß ihm die<br />

befreundeten Vereine gerne sein<br />

Fest mit verschönern.“ Auf sportlicher<br />

Seite sind neben den Turnern<br />

und Turnerinnen des Turnvereins<br />

<strong>Marbach</strong> wiederum der<br />

Männerturnverein Stuttgart und<br />

der GSV Erdmannhausen beteiligt,<br />

zu denen der hiesige Verein<br />

schon immer gute Beziehungen<br />

pflegt.<br />

In Anlehnung an die Worte der<br />

Antike „Sit mens sana in corpore<br />

sano“ (ein gesunder Geist sei<br />

in einem gesunden Körper) titelt<br />

die örtliche Presse zu der Jahrhundertfeier<br />

des Turnvereins<br />

„Wer Körper und Geist trennt, hat<br />

keines von beiden.“ Nach den<br />

„Lebensfreude durch Turnen und<br />

Gymnastik“ ausstrahlenden Vorführungen<br />

an Barren und Reck,<br />

mit abwechslungsreichen Tänzen<br />

und einfallsreichen Kürübungen<br />

spricht der Turnverein den<br />

Männern und Frauen, die dem<br />

Verein schon über Jahre und<br />

Jahrzehnte die Treue halten, seinen<br />

Dank aus. Eine Reminiszenz<br />

an die Mitglieder, die sich bei<br />

allen Jubiläums-Feierlichkeiten<br />

wiederholt.<br />

Eine komplette Sportwoche mit<br />

täglich wechselnden Sportangeboten<br />

werden zum 110. Jubiläum<br />

auf die Beine gestellt. Den Anfang<br />

machen Kinderwettkämpfe<br />

und gymnastische Vorführungen<br />

40 41


Chronik<br />

Stiftungsfeste & Jubiläen<br />

der Frauen. Faustball-, Handball-<br />

und Basketballturniere laufen<br />

teilweise parallel zu Jugendvorführungen<br />

und solchen der<br />

Leichtathleten, und die Versehrtenabteilung<br />

führt im Hallenbad<br />

Schwimmveranstaltungen durch.<br />

Neben den sportlichen Darbietungen<br />

werden an einem Abend<br />

im eigens errichteten Festzelt<br />

ein „Beatabend“ für die jüngere<br />

Generation angeboten, während<br />

sich die älteren Mitglieder beim<br />

eher volkstümlichen Abend mit<br />

den „Hubertus Buam“ vergnügen.<br />

An beiden Sonntagen und<br />

dem dazwischen liegenden Feiertag<br />

ist der Festbetrieb in vollem<br />

Gange, wozu die Stadtkapellen<br />

aus Beilstein und <strong>Marbach</strong> ihre<br />

musikalischen Beiträge leisten.<br />

In ihren Lokalnachrichten hebt<br />

die <strong>Marbach</strong>er Zeitung zur Jubiläumsfeier<br />

des 125. Geburtstages<br />

des Turnvereins dessen nicht zu<br />

überbietenden „Superlativ“ als einen<br />

der ältesten Vereine am Ort<br />

hervor und betont, dass er überhaupt<br />

der älteste sporttreibende<br />

Verein der Schillerstadt ist. Damit<br />

stellt er einen „unverzichtbaren<br />

Faktor“ dar, der im sportlichen,<br />

kulturellen und gesellschaftlichen<br />

Leben unserer Stadt nicht mehr<br />

wegzudenken ist. Eine solche<br />

„Dreieinigkeit im Selbstverständnis<br />

des Vereins“ bildet dann auch<br />

den Mittelpunkt zum 125-jähri-<br />

gen Jubiläums-Festabend mit<br />

musikalischer Begleitung durch<br />

die Stadtkapelle, sportlicher Betätigung<br />

mit Turnen, Gymnastik<br />

und Tanz, und einem dritten Teil<br />

auf gesellschaftlichem Parkett<br />

mit Unterhaltung und Tanz mit<br />

dem „Airport-Sextett“.<br />

Im Laufe des Jubiläumsjahres<br />

1986 veranstalten die Handball-<br />

und Faustballabteilungen<br />

verschiedene Turniere. Die<br />

Leichtathletik-Abteilung ist durch<br />

Veranstaltungen auf Kreis- und<br />

württembergischer Ebene gefordert.<br />

Im Frühjahr geht es los mit<br />

den Turngaumeisterschaften, bei<br />

denen die <strong>Marbach</strong>er Turnerinnen<br />

erfolgreich sind. Daran<br />

Jubiläumsfeier 125 Jahre TVM 1986, links Bürgermeister Keppler mit Gattin, rechts Vorstand Karl Nusser mit Gattin<br />

schließen sich die Mehrkampfmeisterschaften<br />

der Kreisjugend<br />

an, und im Sommer werden die<br />

Schüler-Landesmeisterschaften<br />

des Württembergischen Leichtathletikverbands<br />

und die WürttembergischenSchüler-A-Meisterschaften<br />

unter der Regie von<br />

Abteilungsleiter Wolfgang Häfner<br />

abgehalten. Hinzu kommen noch<br />

die Kreisbestenkämpfe und die<br />

Mehrkampfmeisterschaften auf<br />

Turngauebene. Den Jahresabschluss<br />

bildet der vom TV in der<br />

Stadthalle organisierte Turnerball<br />

des Turngaus Neckar-Enz.<br />

Sportplakette des Bundespräsidenten<br />

Chronik<br />

Stiftungsfeste & Jubiläen<br />

Als krönende Abrundung der<br />

Jubiläumsfeierlichkeiten zum<br />

125-jährigen Bestehen wird dem<br />

Turnverein 1986 noch eine seltene<br />

Ehrung zuteil. In Anerkennung<br />

der „in langen Jahren erworbenen<br />

Verdienste um den Sport“<br />

erhält er die Sportplakette des<br />

Bundespräsidenten. Sportvereine,<br />

die älter als 100 Jahre sind,<br />

werden mit dieser Plakette ausgezeichnet.<br />

Sie ist vergleichbar<br />

mit der Pro-Musica-Plakette, die<br />

an musiktreibende Vereine mit<br />

100-jähriger Tradition verliehen<br />

wird. Aus den Händen von Land-<br />

rat Dr. Hartmann und mit den<br />

Glückwünschen von Bürgermeister<br />

Keppler bedacht, können der<br />

1. Vorsitzende des Turnvereins,<br />

Karl Nusser, sein Vize Eberhard<br />

Spoun und die beiden Ehrenvorsitzenden<br />

Willy Mammele und<br />

Erich Wörner in glanzvollem Ambiente<br />

des Saales im Deutschen<br />

Literaturarchiv diese Auszeichnung<br />

entgegennehmen.<br />

42 43


Z u<br />

Chronik<br />

Fasching<br />

einer regelmäßigen Begebenheit,<br />

die nur durch<br />

außergewöhnliche Umstände mal<br />

ausfallen muss, entwickeln<br />

sich beim Turnverein seine Faschingsveranstaltungen.<br />

Ob „Turnerball“, „Fastnachtskränzchen“<br />

oder „Maskenkränzchen“,<br />

die Verantwortlichen der<br />

ersten Jahre begründen damit<br />

eine Tradition, die mehr als hundert<br />

Jahre gepflegt wird.<br />

Bis die Turnerfamilie ihr ständiges<br />

Domizil im Gasthaus zum<br />

Bären findet, lädt der Turnverein<br />

seine Mitglieder, Freunde und<br />

Gönner seit 1864 in verschiedene<br />

Gaststätten <strong>Marbach</strong>s zu<br />

einer „Fastnachtsunterhaltung“<br />

ein. Der Postillon kann mitunter<br />

verkünden, dass bei dem „wieder<br />

wirklich Gediegenes bietenden<br />

reichen Programm“ erneut großer<br />

Ansturm zu erwarten ist, „da<br />

dies hier die einzige Gelegenheit<br />

zu karnevalistischem Vergnügen<br />

ist.“<br />

Die Gestaltung des Programms<br />

übernehmen die Turner und Turnerinnen<br />

„mit komischen Aufführungen“<br />

überwiegend selbst.<br />

Dazu gehören auch Darstellungen<br />

„lebender Bilder“ und Pantomimen.<br />

Nicht selten werden<br />

Theaterstücke ins Programm genommen.<br />

Moritaten und Schwänke<br />

bilden den Rahmen in den<br />

Tanzpausen. Häufig wird je nach<br />

politischer oder gesellschaftlicher<br />

Situation ein bestimmtes Thema<br />

behandelt oder ein Motto über<br />

den Turnball gestellt wie „China<br />

in Schwaben“, „Sehe jeder, wie<br />

er´s treibe“ oder „Der sterbende<br />

Soldat auf dem Schlachtfeld“. In<br />

Anzeige im Postillon 1909<br />

den Jahren vor dem ersten Weltkrieg<br />

ist die sogenannte „<strong>Marbach</strong>er<br />

Schnitzelbank“ fester Bestandteil<br />

beim TV-Fasching. Hier<br />

werden wie in der Bütt allgemeine<br />

Vorkommnisse <strong>Marbach</strong>er Bürger<br />

des abgelaufenen Jahres in<br />

Versform aufs Korn genommen,<br />

wobei TV-Funktionäre auch hin<br />

und wieder herhalten müssen.<br />

Aus den Annoncen und Berichten<br />

zu den verschiedenen Faschingsveranstaltungen<br />

lässt<br />

sich ablesen, dass es für den<br />

Turnverein immer von Bedeu-<br />

tung ist, diese mit guten Musikgruppen<br />

zu bestücken. In den<br />

Anfangsjahren sind es Quartette<br />

der Ulanen- und Artilleriemusiker<br />

aus Ludwigsburg, die zur<br />

Unterhaltung und zum Tanz aufspielen.<br />

Ein Streichquartett der<br />

Ludwigsburger Infanterie, eine<br />

Zigeunerkapelle, eine ungarische<br />

Musikkapelle und ein ausländisches<br />

Musikkorps aus Stuttgart<br />

wechseln sich in den Folgejahren<br />

ab mit den „Vereinigten Musikkapellen<br />

<strong>Marbach</strong>-Benningen“<br />

und dem „Streichorchester“ der<br />

Stadtkapelle <strong>Marbach</strong>.<br />

Unter dem Hinweis auf die „gegenwärtigen<br />

Verhältnisse“ verbietet<br />

das Innenministerium im<br />

Februar 1919 sämtliche Fastnachts-Veranstaltungen.<br />

Diese<br />

Beschränkung gilt eigentlich bis<br />

in die Zeit der Machtergreifung<br />

der Nationalsozialisten, wird aber<br />

Mitte der 20er Jahre wieder gelockert.<br />

Die Erlaubnis wird aber nur<br />

für „Veranstaltungen in geschlossenen<br />

Räumen durch Vereine<br />

und Gesellschaften“ erteilt. Der<br />

Turnverein überbrückt diese Zeit,<br />

indem er um die Faschingszeit<br />

zu Unterhaltungsabenden einlädt,<br />

bei denen Programmpunkte<br />

aus der vorangegangenen Weihnachtsfeier<br />

wiederholt werden.<br />

Im Zuge gemeinsamer Veranstaltungen<br />

auf sportlichem und<br />

kulturellem Gebiet bestreitet der<br />

Turnverein 1929 sein „Kostümfest<br />

bzw. Maskenball“ gemeinsam<br />

mit dem Schwimmverein unter<br />

dem Motto „Rheinzauber.“ Ein<br />

Elferrat tritt bei diesem Ball auf,<br />

und in einer „beißenden Satire“<br />

werden „<strong>Marbach</strong>er Begebenheiten“<br />

zum Besten gegeben. Der<br />

Erfolg dieser Gemeinschaftsveranstaltung<br />

gibt wahrscheinlich<br />

den Anstoß zu einer weiteren Kooperation,<br />

die wenige Jahre später<br />

mit dem <strong>Marbach</strong>er Musikverein<br />

am Faschings-Samstag<br />

eingegangen wird. Den ganzen<br />

Tag über machen der Turn- und<br />

der Musikverein im Städtchen<br />

mit mehreren spektakulären Aufzügen<br />

Werbung für diese „große<br />

Fastnachts-Unterhaltung.“ Ein<br />

„als Büttel maskierter Turner ging<br />

am frühen Nachmittag durch die<br />

Straßen und wies durch Ausschellen<br />

auf das Ereignis des<br />

Anzeige in der <strong>Marbach</strong>er Zeitung 1928<br />

Abends hin.“ Kostümierte Gruppen<br />

beider Vereine ziehen mit<br />

einer großen Kinderschar im Gefolge<br />

durch <strong>Marbach</strong> und gegen<br />

Abend „erklingen die Marschweisen<br />

der Stadtkapelle“, die in Marine-Uniformen<br />

antritt. Prinz Karneval<br />

„ritt gegen Abend hoch zu<br />

Roß durch die Straßen“ und die<br />

Mitglieder der „Kapelle Schlegel“<br />

werden in einer „Chaise mit Kühen<br />

bespannt“ zu ihrem Einsatzort<br />

gefahren. Das Kostümfest<br />

selbst wird mit drei Tanzkapellen<br />

bestritten.<br />

Um auch den Faschingsveranstaltungen<br />

des Turnvereins einen<br />

gebührenden Rahmen zu verleihen,<br />

weist der Ausschuss in einer<br />

Annonce zu Beginn des 20.Jahrhunderts<br />

für „Nichtmaskierte“ da-<br />

Chronik<br />

Fasching<br />

rauf hin, im „Sonntagsanzug“ zu<br />

erscheinen. In den Jahren des<br />

Dritten Reichs werden die Turnerinnen<br />

des Turnvereins von der<br />

„NS-Frauenschaft“ vereinnahmt<br />

und müssen beim „Kolonialball“<br />

der „Ortsgruppe des Reichskolonialbundes“<br />

in der Krone auftreten.<br />

Ein „gelungener Pantomimentanz“<br />

ist ihr Beitrag und wird<br />

im Nachhinein sehr gelobt. Das<br />

Faschingstreiben beim Turnverein<br />

in der Zeit nach dem zweiten<br />

Weltkrieg verlagert sich aufgrund<br />

örtlicher Konkurrenzveranstaltungen<br />

auf den Faschings-Dienstag<br />

und den Rosenmontag. Bis<br />

zum Beginn der 70er Jahre bleibt<br />

der Bären Ort der Veranstaltungen.<br />

Danach finden diese bis Mitte<br />

der 80er Jahre im Turnerheim<br />

statt.<br />

44 45


Z u<br />

Chronik<br />

Weihnachten<br />

einer festen Tradition<br />

entwickeln sich beim Turnverein<br />

<strong>Marbach</strong> die Weihnachtsfeiern<br />

am „Stephanitag“, dem<br />

zweiten Weihnachts-Feiertag.<br />

Von den Gründerjahren an gehören<br />

ein Weihnachtsbaum und der<br />

Austausch von Geschenken zum<br />

Rahmenprogramm. Jeder kann<br />

sich mit einem „praktischen und<br />

nützlichen Gegenstand im Werth<br />

von mindestens 18 Kreuzer betheiligen.“<br />

Dieser „Gabentausch“<br />

entwickelt sich weiter zu einer<br />

„Weihnachts-Lotterie“ mit Losen<br />

zu anfangs 6 Kreuzern.<br />

Die Weihnachtslotterie muss<br />

ab 1878 von der Kreisregierung<br />

genehmigt werden. Der Erlös<br />

daraus wird seit dieser Zeit für<br />

den Bau einer Turnhalle veranschlagt.<br />

Und diese wird dann erst<br />

1904 ihrer Bestimmung übergeben,<br />

obwohl die Genehmigung<br />

der „Oberbehörde“ schon 1890<br />

vorliegt. Wenn bei einer Tombola<br />

Gewinne nicht abgeholt werden,<br />

veröffentlicht der TV die Losnummern<br />

im Postillon und weist darauf<br />

hin, dass diese nach einer<br />

gewissen Zeit ebenfalls für den<br />

„Turnhallenbaufonds veräußert<br />

werden.“ Noch in den 60er Jahren<br />

des 20. Jahrhunderts muss<br />

für die Tombola die Genehmigung<br />

des Landratsamtes eingeholt<br />

werden.<br />

Zur Bereicherung der Weihnachts-Feiern<br />

„mit Musik, Gesang<br />

und Deklamation“ trägt<br />

auch der vereinseigene „Sängerchor“<br />

bei. Zur 25. Weihnachtsfeier<br />

1887 lässt sich die Vorstandschaft<br />

etwas Neues einfallen und<br />

versteigert von da ab die den<br />

Baum schmückenden Anhängsel.<br />

So finden Orangen reißenden<br />

Absatz, auch die „zweigweise<br />

Versteigerung von Würstchen<br />

und Früchtchen ist sehr begehrt.“<br />

Bei der Wahl der Lokalitäten zu<br />

den Feiern berücksichtigt der<br />

Turnverein seine Mitglieder und<br />

begeht diese mal in der Krone,<br />

in der Rose, in der Post oder im<br />

Vereinslokal Bären und in späteren<br />

Zeiten in der Spielplatzhalle<br />

und in der Stadthalle. Eingeladen<br />

sind jeweils die Mitglieder<br />

und Freunde. „Aus dem Verein<br />

Ausgeschlossene und Kinder“<br />

haben ausdrücklich keinen Zutritt.<br />

Dies ändert sich dann spätestens<br />

1927, denn von da an<br />

gehören auch Kinderaufführungen<br />

und Jugendvorführungen zu<br />

den Weihnachtsfeiern des Vereins.<br />

Um die Weihnachtsfeiern<br />

attraktiv zu gestalten, machen<br />

sich die Mitglieder immer größte<br />

Mühe. Neben den turnerischen<br />

Darbietungen wandeln sie auch<br />

auf theatralischer Bühne, führen<br />

Schwänke und Lustspiele oder<br />

auch Schauspiele auf. Musikalisch<br />

achten die Verantwortlichen<br />

des Vereins auf Erfahrung und<br />

laden bis Ende des 19. Jahrhunderts<br />

Sextette und Streich- und<br />

Infanteriemusik der Dragoner<br />

und Ulanen sowie Artilleriemusik<br />

aus den Ludwigsburger Kasernen<br />

ein. Von dieser Art von<br />

Musik spannt sich der Bogen<br />

bis Ende des 20. Jahrhunderts<br />

zu Beiträgen des Liederkranzes,<br />

des Streichorchesters der Stadtkapelle<br />

bis hin zum Instrumentalkreis.<br />

Los der Weihnachtslotterie 1892<br />

Zum 150. Geburtstag von Turnvater<br />

Jahn ist es der TV, der<br />

bei seiner Weihnachtsfeier „neben<br />

turnerischen Darbietungen<br />

eine tiefsinnige Jahnehrung vorsieht.“<br />

Mit der Aufführung „Jahn<br />

in Walhalla“, dem Ehrentempel<br />

großer deutscher Persönlichkeiten,<br />

entbieten sie dem Vorturner<br />

der Deutschen ihre Ehre. Nach<br />

Programm zur Weihnachtsfeier 1892<br />

Chronik<br />

Weihnachten<br />

46 47


Chronik<br />

Weihnachten<br />

einem Bericht der <strong>Marbach</strong>er<br />

Zeitung sind die Vorführungen<br />

und „insbesondere das vaterländische<br />

Festspiel „Deutsches<br />

Hoffen“ Glanznummern und versetzten<br />

alle Zuhörer in eine weihevolle,<br />

ganz dem Jahn´schen<br />

Geist entsprechende Stimmung.“<br />

In den letzten Jahren des ausgehenden<br />

19. Jahrhunderts ist die<br />

Weihnachtsfeier nicht nur Anlass<br />

zu geselliger Unterhaltung.<br />

Wahrscheinlich weil an diesen<br />

Abenden mehr Mitglieder anwesend<br />

sind als bei Versammlungen,<br />

nimmt Vorstand Görick zu<br />

dieser Zeit die Gelegenheit wahr<br />

und „erstattete Bericht über die<br />

Thätigkeit“ des Vereins. Mitgliederzahlen,<br />

die „Cassenprüfung“<br />

und das Barvermögen des Vereins<br />

oder die den Turnhallenbau<br />

aufschiebenden Projekte der<br />

Stadt, wie das Wasserwerk oder<br />

der Ausbau der Poppenweilerstraße,<br />

sind Gegenstand seiner<br />

Ausführungen.<br />

In den Zeiten des ersten Weltkriegs<br />

finden anstelle der Weihnachtsfeiern<br />

„angesichts der<br />

gegenwärtig schweren Zeit“ am<br />

zweiten Weihnachtstag Familienabende<br />

statt. Klaviervorträge<br />

umrahmen das Zusammentreffen,<br />

bei dem die Kriegsereignisse<br />

mehr im Vordergrund stehen<br />

und aktuelle Zahlen der im Krieg<br />

gefallenen Mitglieder bekannt<br />

gegeben werden. Im Vorfeld der<br />

Machtergreifung durch die Nazis<br />

erlaubt sich Vorstand Hoß<br />

bei einer Weihnachtsfeier auch<br />

einmal, die politische Situation<br />

zu beschreiben, denn seiner<br />

Meinung nach sind „unsere Tage<br />

erfüllt vom Geschrei der Politik,<br />

dem Gezeter der Parteien und<br />

dem Streit der Konfessionen.“<br />

Als „Vereinsführer Obersekretär<br />

Hoß“ stimmt er nach der Machtergreifung<br />

im Interesse des Vereins<br />

versöhnlichere Töne an und<br />

kritisiert den „Klassenhaß und<br />

Standesdünkel, die die Turner<br />

von jeher bekämpften und darum<br />

oft angefeindet und verspottet<br />

wurden.“ Seine vielleicht als<br />

politische Bekenntnisse dieser<br />

Zeit zu bezeichnenden Aussagen<br />

relativiert und begründet er<br />

mit den Idealen von Turnvater<br />

Jahn, denn „wenn es gilt, deutsches<br />

Volkstum zu hegen und zu<br />

pflegen, marschiert die Deutsche<br />

Turnerschaft von jeher, seit Turnvater<br />

Jahns Zeiten, mit an der<br />

Spitze.“<br />

Nach dem zweiten Weltkrieg<br />

bis zur neueren Zeit wird der<br />

Schwerpunkt der Weihnachtsfeierlichkeiten<br />

immer mehr in den<br />

Kinder- und Jugendbereich gelegt.<br />

In den 50er Jahren finden<br />

in der Spielplatzhalle noch Vereins-<br />

und parallel dazu Kinderweihnachtsfeiern<br />

statt. Mit dem<br />

Bau der Stadthalle führt der Turnverein<br />

seine „Familienfeier“ dann<br />

dort durch. Zur Programmgestaltung<br />

werden neben den Vorführungen<br />

der eigenen Abteilungen<br />

hin und wieder auswärtige Turnvereine<br />

eingeladen. Die in der<br />

Bevölkerung geringer werdende<br />

Resonanz lässt den Verein diese<br />

Familienabende ins Turnerheim<br />

verlegen. Der erhöhte Zuwachs<br />

im Kinderturnen ermöglicht die<br />

Durchführung der Kinder- und<br />

Jugendweihnachtsfeiern bis zum<br />

Beginn der 90er Jahre weiterhin<br />

in der Stadthalle. Als sich der<br />

Kreis der Vorführmöglichkeiten<br />

verringert und spezielle Turngeräte<br />

dafür nötig sind, weicht man<br />

mit den Weihnachtsfeiern für Kinder<br />

und Jugendliche in die Karl-<br />

Nusser-Halle aus.<br />

1864<br />

Der Postillon berichtet über die<br />

Anbringung von Erdöllampen<br />

in den Straßen <strong>Marbach</strong>s<br />

1867<br />

Die erste <strong>Marbach</strong>er Bank wird<br />

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48 49


M itte<br />

Chronik<br />

Vereinsarbeit<br />

des 19. Jahrhunderts<br />

fällt die Gründung von<br />

Turnvereinen überwiegend in<br />

eine Zeit, in der der Drang auf<br />

die Einigung der deutschen Nation<br />

im Vordergrund steht. Zur<br />

„Abwehr fremder Übergriffe auf<br />

das gemeinsame deutsche Vaterland“<br />

ist eine „geübte und gewandte<br />

Männerkraft erforderlich“,<br />

die in den Turnvereinen gesehen<br />

wird. Beim Turnverein <strong>Marbach</strong><br />

spricht man in seinen Anfangsjahren<br />

auch vom „Turn- und<br />

Wehrverein“, der seine Übungsstunden<br />

„theilweise mit Exerzier-,<br />

Marsch- und Waffenübungen,<br />

hauptsächlich Handhabung der<br />

Schießgewehre“ ausfüllt.<br />

In seinen regelmäßigen Monatsversammlungen,<br />

die die Vereinsführung<br />

bis ins 20. Jahrhundert<br />

hinein abhält, werden u.a. diese<br />

Aufgabenstellungen thematisiert.<br />

Daneben dienen die Ausschusssitzungen<br />

der Gründerjahre überwiegend<br />

der Abstimmung über<br />

die Aufnahme von neuen Mitgliedern,<br />

der Vorbereitung von<br />

Turnfahrten oder der Abnahme<br />

der „Cassenabrechnung“. Turnfahrten<br />

ziehen sich wie ein roter<br />

Faden durch das Vereinsleben<br />

beim TV <strong>Marbach</strong>. Die vom Verein<br />

selbst organisierten Unternehmungen<br />

führen die Turner<br />

häufig schon in aller Frühe vor 5<br />

Uhr in die nähere Umgebung, die<br />

da übers Bottwartal bis in die Gegend<br />

von Allmersbach, Rietenau<br />

und Oppenweiler reicht.<br />

Als eine Pflichtveranstaltung<br />

werden die vom Turngau angebotenen<br />

Wandertage und<br />

Gauturnfahrten angesehen, an<br />

denen Hunderte von Turnern teilnehmen,<br />

und über die in der örtlichen<br />

Presse ausführlich berichtet<br />

wird. Nach einem Ausflug des<br />

TV an Himmelfahrt im Jahr 1914<br />

nimmt der Verein jährlich an einem<br />

Wandertag der Deutschen<br />

Turnerschaft an diesem Feiertag<br />

teil. Jahre danach wird er als<br />

„Götzwandertag“ ins Programm<br />

aufgenommen und führt in viele<br />

Gegenden des Schillergaus<br />

wie z.B. nach Maulbronn oder<br />

ins Unterland. Beim Turnverein<br />

<strong>Marbach</strong> wird die Tradition der<br />

„Himmelfahrtswanderungen“ bis<br />

zum Ende des 20. Jahrhunderts<br />

gepflegt.<br />

Über diese Wandertage hinaus<br />

beteiligen sich die Sportler des TV<br />

<strong>Marbach</strong> auch bei überregional<br />

organisierten Veranstaltungen<br />

wie etwa dem „Eilbotenlauf nach<br />

Leipzig“, der im Jahr 1913 ausAnlass<br />

der Einweihung des Völkerschlachtdenkmals<br />

alle deutschen<br />

Turnverbände im Sternlauf durch<br />

Deutschland führt. Ziel für die<br />

<strong>Marbach</strong>er ist Stuttgart, von wo<br />

der Hauptlauf nach Leipzig losgeht.<br />

Ein weiteres Großereignis<br />

wird vom Deutschen Turnerbund<br />

zwölf Jahre später durchgeführt.<br />

Zum Gedenken an die Abwehr<br />

des römischen Imperiums durch<br />

Hermann den Cherusker führt<br />

der Deutsche Turnerbund einen<br />

Staffellauf über 18.000 km zum<br />

Hermannsdenkmal in Detmold<br />

durch, an dem 100.000 Turner<br />

teilnehmen, darunter auch die<br />

des TV <strong>Marbach</strong>.<br />

Feste und Feierlichkeiten gehören<br />

seit Gründung des Vereins<br />

zum Jahresprogramm. Neben<br />

den Faschings- und Weihnachtsfeiern<br />

sind es auch lokale Veranstaltungen,<br />

an denen sich der<br />

Turnverein beteiligt. So erfährt<br />

man hin und wieder von der Gestaltung<br />

des <strong>Marbach</strong>er Hannenherbsts<br />

durch den TV, der im Oktober<br />

am Viadukt zur Erinnerung<br />

an die Hebamme Johanna Nußberger<br />

durchgeführt wird. Ebenso<br />

wirken Mitglieder des Vereins<br />

beim Maifest mit, das über Jahrzehnte<br />

hinweg in <strong>Marbach</strong> zum<br />

Gedenken an Schillers Todestag<br />

stattfindet. In der gesamten Zeit<br />

seines Bestehens ist es dem<br />

Turnverein stets ein Anliegen,<br />

mit den örtlichen Vereinen guten<br />

Kontakt zu halten. Gemeinsame<br />

Veranstaltungen finden sich von<br />

Anfang an im kulturellen Bereich<br />

mit dem Liederkranz, dem Männergesangverein,<br />

der Stadtkapelle<br />

sowie dem Militärverein. Mit<br />

kleinen Abstrichen gilt dies auch<br />

für die Zusammenarbeit mit den<br />

sportlichen Vereinigungen <strong>Marbach</strong>s.<br />

Abstriche dann, wenn<br />

nach TVM-Ansicht wesentliche<br />

politische Unterschiede bestehen.<br />

Apropos Feste und Feierlichkeiten.<br />

Bei den Faschingsveranstaltungen<br />

des Vereins anfangs des<br />

20. Jahrhunderts erfahren die<br />

beiden Funktionsträger des TV,<br />

Vorsitzender David Oehler und<br />

Schriftführer Friedrich Hutzenlaub,<br />

eine Aufmerksamkeit, die<br />

ihnen sicher nicht so sehr willkommen<br />

ist. In der „<strong>Marbach</strong>er<br />

Schnitzelbank“, einer Karnevals-<br />

Chronik über <strong>Marbach</strong>er Personen<br />

in Versform, erfährt man von<br />

zwei Ereignissen, die den beiden<br />

zugestoßen sind. Namen werden<br />

nicht genannt bzw. verändert.<br />

Vom obersten Turnwart:<br />

„Unsres Turnwarts Majestät<br />

einst nach Hause wackelt spät.<br />

Da auch den Hausschlüssel er misst,<br />

Die Sache etwas brenzlich ist.<br />

Als guter Turner zwängt er sich<br />

Durch´s AB-Fenster jämmerlich,<br />

Auch findet er zu seiner Freud´<br />

Den Schlüssel dann in seinem Kleid.“<br />

Vom Schriftführer:<br />

„Einen Rausch darf jeder brave<br />

Mann besitzen ohne Strafe.<br />

Dieser alte Spruch verleiht<br />

Manchem große Freudigkeit.<br />

So nur konnte einst sich irren<br />

In des Alkoholes Wirren<br />

Einer, der des Rausches Raub,<br />

Namens Friedrich Lutzenhaub.<br />

Morgens hängt am Kleiderhaken<br />

Ein Paar Stiefel frisch getragen,<br />

Vor der Türe aber ruht<br />

Schlummernd der bestaubte Hut“<br />

Das Miteinander unter den Sportvereinen<br />

<strong>Marbach</strong>s wird Ende<br />

der 20er Jahre auf eine gemeinsame<br />

Basis gestellt. Im neuen<br />

„Stadtverband für Leibesübungen“<br />

sind u.a. der Ruderverein,<br />

der Schwimmverein, der Reiterverein,<br />

der Schützenverein und<br />

der Turnverein zusammengeschlossen.<br />

Im Stadtverband sehen<br />

sie ihre Hauptaufgabe darin,<br />

gemeinsame Belange nach allen<br />

Richtungen zu vertreten und sich<br />

bei der Durchführung turnerischer<br />

und sportlicher Veranstaltungen<br />

gegenseitig zu unterstützen.<br />

Mit Werbeveranstaltungen<br />

tritt man an die Öffentlichkeit und<br />

sucht mit turnerischen und leichtathletischen<br />

Vorführungen und<br />

Festabenden die Aufmerksamkeit<br />

der Einwohner zu gewinnen.<br />

Auch die wirtschaftlichen Notzeiten<br />

zwingen zur Abhaltung gemeinsamer<br />

Feiern.<br />

Zu Beginn der 30er Jahre und<br />

mit der Machtergreifung durch<br />

die Nationalsozialisten unterliegt<br />

das Vereinswesen einer neuen<br />

Herausforderung. Wie alle Vereine<br />

wird der Turnverein politisch<br />

vereinnahmt und gleichgeschaltet.<br />

Der Vorsitzende fungiert<br />

fortan als Vereinsführer, und die<br />

bisherige Vereinssatzung muss<br />

einer Einheitssatzung weichen.<br />

Bei der Weihnachtsfeier 1932<br />

beschwert sich der 1. Vorsitzende<br />

noch über das „Geschrei<br />

der Politik und das Gezeter der<br />

Parteien“. Doch ein Jahr später<br />

wird auch der Turnverein von<br />

den Machthabern zur Teilnahme<br />

bei Veranstaltungen verpflichtet.<br />

Die Handball- und Fußballmannschaften<br />

müssen für das „Winterhilfswerk<br />

des Deutschen Volkes“<br />

zur Linderung der Not in der Bevölkerung<br />

so genannte „Winternothilfespiele“<br />

durchführen. Bei<br />

Straßensammlungen der Organisation<br />

müssen sich alle Aktive<br />

und Jugendliche in den Dienst<br />

des Winterhilfswerks stellen.<br />

Politische Demonstrationen und<br />

Fackelzüge bei Kundgebungen,<br />

wie etwa 1935 bei der „Feier zur<br />

Rückgliederung des Saarlandes“<br />

müssen von den Vereinen mitgetragen<br />

werden.<br />

Die Organe des Turnvereins<br />

werden im Dritten Reich um den<br />

Posten eines „Dietwarts“ erweitert.<br />

Was bisher freiwillig in Turnvereinen<br />

geschieht, wird nun<br />

verpflichtend. Der Begriff „Diet“<br />

stammt aus dem Mittelhochdeut-<br />

Chronik<br />

Vereinsarbeit<br />

schen und bedeutet „Volk“, womit<br />

das deutsche Volk gemeint ist.<br />

Im Dietwesen soll das theoretische<br />

Wissen in praktische Form<br />

gekleidet werden. Die Pflege<br />

der Gemeinschaft und des deutschen<br />

Brauchtums steht im Vordergrund<br />

und in freier Aussprache<br />

gilt es, „den Blick wie auch<br />

den Geist zu schärfen.“ Dietwarte<br />

beim TV <strong>Marbach</strong> sind die<br />

Oberlehrer Erich Wildermuth und<br />

Ernst Luckscheiter. Ihre Aufgabe<br />

ist die Vertretung des Vereins bei<br />

offiziellen Anlässen. Sie hissen<br />

die Flagge bei Veranstaltungen<br />

des „Deutschen Reichsbundes<br />

für Leibeserziehung“ und betreuen<br />

die Pimpfe des Jungvolkes,<br />

die dem Turnverein unterstellt<br />

sind. In der Vereinsarbeit obliegt<br />

ihnen die Aufgabe der Erziehung<br />

der Jugend durch Vorträge über<br />

den Reichsbund und durch die<br />

Vertiefung der Volkstumarbeit bei<br />

„völkischen Vereinsabenden“.<br />

Restriktive Maßnahmen dieser<br />

Zeit schränken den Handlungsspielraum<br />

der Vereine ein. Die<br />

Vereine, die Leibesübungen<br />

betreiben, benötigen eine amtliche<br />

Anerkennung ihrer Arbeit.<br />

Nur mit einer solchen besonderen<br />

Bescheinigung des Reichssportführers<br />

sind sie berechtigt,<br />

Unterstützungen und Vergünstigungen<br />

für Turn- und Sportvereine<br />

in Anspruch zu nehmen.<br />

Die Werbung neuer Mitglieder<br />

ist nur bei Aktiven gestattet. Fördernde<br />

Mitglieder zu werben,<br />

ist genehmigungspflichtig und<br />

muss laut „Sammlungsgesetz“<br />

des Reichsinnenministers beantragt<br />

werden. Sammlungen im<br />

Rahmen von Festen und Feiern<br />

50 51


Chronik<br />

Vereinsarbeit<br />

bei Firmen zur Aufbesserung der<br />

Vereinskasse durch Verlosungen<br />

sind verboten, da sie gegen das<br />

„Gesetz über Gewährung von<br />

Zugaben“ verstoßen.<br />

Nach der Beendigung der Naziherrschaft<br />

schließen sich die<br />

Abteilungen des Turnvereins<br />

zunächst zur „Sportvereinigung<br />

<strong>Marbach</strong>“ zusammen. Doch<br />

schon bald reift die Erkenntnis,<br />

dass dieser Name nicht so sehr<br />

im Bewusstsein der Bevölkerung<br />

verankert ist. Man kehrt 1950<br />

zur alten Bezeichnung „Turnverein<br />

<strong>Marbach</strong>“ zurück und betreut<br />

bis zu dieser Zeit die Abteilungen<br />

Turnen und Leichtathletik,<br />

Schwerathletik-Boxen, Fußball,<br />

Handball, Schach, Tennis und<br />

Kegeln. Die Kegler und Kraftsportler<br />

sowie die Schach- und<br />

Tennisspieler machen sich danach<br />

selbständig. Zwei Jahre<br />

später folgen die Fußballer. In<br />

seinem 150. Jubiläumsjahr präsentiert<br />

sich der Turnverein mit<br />

den Abteilungen Basketball, Behinderten-<br />

und Versehrtensport,<br />

Handballspielgemeinschaft, Karate,<br />

Leichtathletik und Turnen<br />

und Freizeitsport.<br />

Die Kontinuität in der Vereinsführung<br />

lässt sich auch daran<br />

ablesen, dass sich in nahezu<br />

100 Jahren Turnverein die Vereinsarbeit<br />

auf nur sechs langjährige<br />

Vorsitzende verteilt. Es<br />

sind dies die Herren Karl Görick,<br />

David Oehler, Albert Hoß, Erich<br />

Wörner, Willy Mammele und Karl<br />

Nusser. Hermann Mayer springt<br />

nach dem zweiten Weltkrieg für<br />

ein paar Jahre ein und übergibt<br />

dann an Erich Wörner. In den<br />

Anfangsjahren des Vereins zeigt<br />

sich noch ein wenig mehr Abwechslung,<br />

denn bis zum 30-jährigen<br />

Jubiläum sind es die Lehrer<br />

Johann Otto Grundgeiger und<br />

Hr. Mayer, der Kaufmann Paul<br />

Pfleiderer, der Gerichtsschreiber<br />

Hr. Bohn und der Wagmeister<br />

Rudolf Glocker, die sich in der<br />

Vorstandsarbeit ergänzen. Nach<br />

dem 125-jährigen Jubiläum übernehmen<br />

Eberhard Spoun und<br />

Wolfgang Böhm die Vorstandschaft,<br />

und seit 1999 vertreten<br />

Heinz Reichert und Kordula Stolarz<br />

den Turnverein <strong>Marbach</strong><br />

nach außen.<br />

Von übergeordneten Instanzen<br />

wird die aufopferungsvolle Arbeit<br />

der langjährigen Vorsitzenden<br />

des Vereins immer wieder<br />

gewürdigt. Bis zum 125-jährigen<br />

Jubiläum gehen nahezu alle Vorsitzende<br />

des Vereins als Ehrenmitglieder<br />

und Ehrenvorstände in<br />

die Annalen des TV ein. Aufgrund<br />

fehlender Unterlagen können die<br />

höheren Auszeichnungen für<br />

Vorstandsmitglieder konkret erst<br />

ab Mitte des 20. Jahrhunderts<br />

nachvollzogen werden. Karl<br />

Görick wird 1921 und 1923 von<br />

der Deutschen Turnerschaft und<br />

vom Turnkreis Schwaben jeweils<br />

mit dem Ehrenbrief der beiden<br />

Vereinigungen ausgezeichnet.<br />

David Oehler ist Ehrenmitglied<br />

im früheren Schillergau. Von der<br />

Schwäbischen und der Deutschen<br />

Turnerschaft werden ihm<br />

deren Ehrenbriefe und Ehrennadeln<br />

verliehen. Albert Hoß wird<br />

vom Schwäbischen Turnerbund<br />

für seine Vereinstätigkeit dessen<br />

Ehrenbrief zuerkannt.<br />

Erich Wörners Tätigkeit wird<br />

1961 mit dem Gauehrenbrief mit<br />

goldener Ehrennadel belohnt,<br />

acht Jahre später erhält er vom<br />

DTB den Ehrenbrief in Silber und<br />

zum 125-jährigen Jubiläum des<br />

TV wird er mit der Walter-Kolb-<br />

Plakette bedacht. Willy Mammele<br />

bekommt vom Handballverband<br />

Württemberg die Verbandsehrennadeln<br />

in Bronze, Silber und<br />

Gold. Der Turngau würdigt seine<br />

Verdienste ebenso mit dem Gauehrenbrief<br />

mit goldener Ehrennadel,<br />

und vom STB wird ihm beim<br />

letzten Vereinsjubiläum die Goldene<br />

Ehrennadel überreicht.<br />

Karl Nusser ist vor seiner höchsten<br />

Auszeichnung im Besitz der<br />

Silbernen Ehrennadel des Württembergischen<br />

Sportbundes und<br />

des Ehrenbriefs vom Turngau<br />

Neckar-Enz. Für sein Engagement<br />

und sein Vorbild an Opfer-<br />

und Einsatzbereitschaft wird<br />

ihm 1984 im Namen von Ministerpräsident<br />

Lothar Späth von<br />

seinem obersten Arbeitgeber,<br />

dem baden-württembergischen<br />

Polizeipräsidenten Dr. Sturm,<br />

der Verdienstorden der Bundesrepublik<br />

Deutschland, das Bundesverdienstkreuz,<br />

ans Revers<br />

geheftet. <strong>Marbach</strong>s Bürgermeister<br />

Keppler würdigt ihn mit den<br />

Worten: „Ein kleiner Polizist, der<br />

im Sport ein ganz Großer ist.“<br />

52 53


Totengedenken<br />

In Dankbarkeit gedenken<br />

wir unseren Verstorbenen<br />

54 55<br />

S chon<br />

zum Gedenken der<br />

Gefallenen des deutschfranzösischen<br />

Krieges 1870/71,<br />

wie auch nach den kriegerischen<br />

Auseinandersetzungen danach,<br />

entstehen im Landkreis Ludwigsburg<br />

Kriegsdenkmäler, die als Erinnerungszeichen<br />

gedacht sind.<br />

In <strong>Marbach</strong> nimmt sich die Arbeiterbewegung<br />

in unterschiedlichen<br />

Formen der Ehrung der<br />

„Kriegs-Helden“ an.<br />

Zu seinem 60-jährigen Jubiläum<br />

lädt der Turnverein <strong>Marbach</strong> am<br />

Samstag, dem 11. Juni 1921, „zu<br />

Ehren unserer gefallenen Mitglieder“<br />

zu einer „Gedächtnis-Feier“<br />

in den Saalbau zur Krone ein.<br />

Anlässlich der Jubiläums-Feierlichkeiten<br />

findet eine „Gedenktafel-Enthüllung“<br />

statt. Als Standort<br />

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Bestattungshauses und sorgen für eine individuelle<br />

und würdevolle Bestattung.<br />

bleibt der Kronensaal, nur heute<br />

ist die Tafel nicht mehr aufzufinden.<br />

In einer Ausgabe der „Ludwigsburger<br />

Geschichtsblätter“ ist ein<br />

Gedenkblatt zu dieser Tafel beschrieben:<br />

es ist umrandet von<br />

Eichenlaub und vier Eisernen<br />

Kreuzen und trägt oben die kaiserlichen<br />

Insignien, Reichsadler,<br />

Eisernes Kreuz mit Eichenlaub,<br />

Reichs- und Kriegsfahne.<br />

Die Inschrift der Tafel lautet wie<br />

folgt:<br />

Unsere Kriegsopfer. Im Felde gefallen:<br />

Kopf Richard, Stiegler Hermann,<br />

Maute Alfred, Müller Karl, Knaup<br />

Albert, Ernst Emil, Görick Eugen,<br />

Ruff Emil, Mayer Albert, Rau<br />

ein schwerer Weg<br />

Totengedenken<br />

Gustav, Fund Paul, Schlechter<br />

K., Hammer Gustav, Mann Albert,<br />

Glaser Ernst, Pantle Gustav,<br />

Dautel Hermann, Wöhr Karl,<br />

Albrecht Otto, Hammer Eugen,<br />

Wagner Th., Wagner Otto, Roth<br />

Ernst, Dautel Karl, Mühlbach K.,<br />

Hammer Hermann<br />

Vermißte:<br />

Albrecht Richard, Eisenmann<br />

Hermann, Binder Karl<br />

In der Heimat verstorben:<br />

Ernst Hermann, Richter Friedrich<br />

Leitwort:<br />

„Wir neigen das Haupt vor unseren<br />

Toten,<br />

die furchtlos und treu,<br />

ihr Leben dem Vaterland boten.“<br />

Ehre ihrem Andenken!<br />

BuS_anzeige_TVMjubilaeum_juli2010.pdf 1 27.07.2010 10:13:28


Totengedenken<br />

Aus dem Programm zum 60-jährigen Jubiläum 1921<br />

Totengedenken<br />

56 57


Träger des Vereins<br />

Ohne die ehrenamtliche Mitarbeit kann ein Verein nicht funktionieren. Dem Turnverein <strong>Marbach</strong> stehen<br />

seit seiner Gründung Leute aus allen Schichten der Bevölkerung zur Seite, die sich für die Sache engagieren<br />

und bemüht waren und sind, den Verein stets vorwärts zu bringen. Die breite Palette sportlicher<br />

Aktivitäten der heutigen Zeit erfordern den Einsatz einer Vielzahl an Funktionären, die bereit sind, sich in<br />

den Verein einzubringen. Die seit Jahren im Turnerheim etablierte Geschäftsstelle wird von Mitgliedern<br />

betreut und steht zu bestimmten Zeiten für Fragen und Anregungen zur Verfügung.<br />

1892-1945 Karl Görik, David Oehler, Albert Hoß<br />

1951-1987 Erich Wörner, Karl Nusser, Willy Mammele<br />

Wolfgang Böhm, Kordula Stolarz, Heinz Reichert, Eberhard Spoun<br />

Träger des Vereins<br />

Vorstand<br />

1861 Johann Otto Grundgeiger<br />

(Unterlehrer in <strong>Marbach</strong>)<br />

1866 Lehrer Mayer<br />

1867 Paul Pfleiderer (Kaufmann)<br />

1879 Rudolf Glocker<br />

Vicevorstand<br />

1887 Gerichtsschreiber Bohn<br />

1887 Rudolf Glocker<br />

(Wagmeister)<br />

1892 Karl Görick (Kürschner,<br />

Bürgerausschuß-Mitglied)<br />

1906 David Oehler<br />

1922 Albert Hoß<br />

1946 Hermann Mayer<br />

(Spielvereinigung <strong>Marbach</strong>)<br />

1950 Eugen Zwink<br />

1951 Erich Wörner<br />

1967 Willy Mammele<br />

1979 Karl Nusser<br />

1987 Eberhard Spoun,<br />

Wolfgang Böhm 2. Vorsitzender<br />

1993 Kordula Stolarz,<br />

Heinz Reichert, Wolfgang Böhm<br />

1999 Kordula Stolarz,<br />

Heinz Reichert<br />

58 59


V ereinsführung<br />

Träger des Vereins<br />

Vereinsrat<br />

im 21. Jahrhundert<br />

Die seit Gründung des Turnvereins<br />

für das Gremium der Vereins-Verantwortlichen<br />

geführte<br />

Bezeichnung „Ausschuss“ erfährt<br />

erst gegen Ende des 20.<br />

Jahrhunderts eine Veränderung.<br />

Im Januar 1993 wird das<br />

beschließende Organ des Vereins<br />

umbenannt in „Vereinsrat“.<br />

Gleichzeitig wird die Anzahl der<br />

Vereinsvertreter auf 15 Mitglieder<br />

reduziert. Bis dato gehören dem<br />

„Ausschuss“ die Abteilungsleiter<br />

und die Gruppenleiter der verschiedenen<br />

Turngruppen an. Für<br />

den „Vereinsrat“ wird eine geänderte<br />

Einteilung vorgenommen.<br />

Folgende Funktionsträger gehören<br />

dem Vereinsrat an: 2 Vorstandsmitglieder,<br />

Kassier und<br />

Schriftführer, die Abteilungsleiter<br />

der einzelnen Abteilungen, der<br />

Pressewart und der Vorsitzende<br />

des Ehrenrats. Hinzu kommen<br />

die Leiterin der Geschäftsstelle,<br />

ein Jugendvertreter und ein<br />

verantwortlicher Redakteur oder<br />

eine Redakteurin der Vereinszeitschrift<br />

s’Blättle. Ehrenvorstände<br />

können dem Vereinsorgan ebenso<br />

angehören.<br />

Zu besonderen Themenbereichen<br />

der Sitzungen werden noch<br />

Vertreter des Wirtschafts- oder<br />

des Bauausschusses hinzugezogen.<br />

Je nach Tagesordnungspunkt<br />

kann auch ein Mitglied aus<br />

einem besonderen Tätigkeitsbereich<br />

geladen werden.<br />

Die Hauptaufgaben des Vereinsrats<br />

sind die Erledigung der lau-<br />

fenden Vereinsangelegenheiten.<br />

Hierunter fallen in erster Linie<br />

die Verwaltung des Vereinsvermögens,<br />

die Beschlussfassung<br />

über den Haushaltsplan und die<br />

Verteilung der Zuwendungen an<br />

die Abteilungen. Darüber hinaus<br />

kann beispielsweise die Zustimmung<br />

zur Gründung neuer Abteilungen<br />

nur über den Vereinsrat<br />

erfolgen.<br />

Immer wieder auftretende Problempunkte<br />

sind die Lösung<br />

der Hallenproblematik für die<br />

Übungsabende oder die Suche<br />

nach Übungsleitern in den einzelnen<br />

Sparten. Im informellen<br />

Bereich gilt es, Informationen<br />

an die entsprechenden Stellen<br />

weiterzugeben, Mitgliederversammlungen<br />

vorzubereiten und<br />

die Planung von Vereinsveranstaltungen<br />

des Hauptvereins und<br />

seiner Abteilungen zu koordinieren.<br />

Die dem Vereinsrat angehörenden<br />

Mitglieder werden auf 2 Jahre<br />

gewählt. Sie haben einfaches<br />

Stimmrecht, und ihnen obliegt es,<br />

die in ihrer Verantwortung stehenden<br />

Aufgaben zu erledigen und<br />

bei Sitzungen gegebenenfalls<br />

zur Beratung und Abstimmung<br />

vorzulegen. Gleiches trifft auf<br />

Bauvorhaben zu, deren Planung<br />

und vorgesehene Ausführung<br />

der Bauausschuss dem Vereinsrat<br />

vorlegt. Über alle Beschlüsse<br />

der Sitzungen und Versammlungen<br />

werden die Mitglieder des<br />

Vereinsrats schriftlich informiert.<br />

Zur schnelleren Abwicklung von<br />

Mitgliederversammlungen geben<br />

die Abteilungsleiter ihre Jahresberichte<br />

in schriftlicher Form ab.<br />

Diese stehen dann allen Mitgliedern<br />

zur Einsicht zur Verfügung.<br />

Aktuell gehören dem Vereinsrat<br />

folgende Mitglieder an:<br />

Vorstände: Heinz Reichert und<br />

Kordula Stolarz<br />

Schatzmeisterin und<br />

Schriftführerin: Erika Hüber<br />

Technischer Leiter:<br />

Heinz Reichert<br />

Vertretung der Passiven:<br />

Constanze Leidel<br />

Ehrenrat: Jörg Heinemann<br />

Basketball:<br />

Hans-Christian Klöss<br />

Handballspielgemeinschaft:<br />

Volker Tränkle<br />

Karate: Sascha Keller<br />

Leichtathletik: Wolfgang Häfner<br />

Turnen: Ursula Pressel<br />

Freizeitsport: Joachim Krißler<br />

Behinderte- und Versehrte:<br />

Manfred Sailer<br />

s’Blättle: Lydia Mugele<br />

Presse: Sascha Schmierer<br />

Jugendvertretung:<br />

Philipp Schlemmer<br />

Geschäftsstelle:<br />

Dagmar Häfner<br />

Träger des Vereins<br />

Vereinsrat<br />

Hintere Reihe von links: Hans-Christian Klöss, Volker Tränkle, Sascha Schmierer, Sascha Keller<br />

Mitte: Constanze Leidel, Joachim Krißler, Ursula Pressel, Erika Hüber<br />

vorne: Manfred Sailer, Kordula Stolarz, Heinz Reichert, Lydia Mugele, Jörg Heinemann<br />

es fehlen: Wolfgang Häfner, Philipp Schlemmer<br />

60 61


Z um<br />

Träger des Vereins<br />

Ehrenrat<br />

gleichen Zeitpunkt der<br />

Umbenennung des Vereinsausschusses<br />

in „Vereinsrat“ beschließt<br />

der Turnverein im Jahr<br />

1993, einen „Ehrenrat“ ins Leben<br />

zu rufen. Der beschlussfassenden<br />

Mitgliederversammlung werden<br />

die Aufgaben und Befugnisse<br />

des Gremiums vorgestellt:<br />

Aufstellen einer Ehrenordnung<br />

Die Überwachung und Durchführung<br />

von Ehrungen externer bzw.<br />

interner Art an TV-Mitglieder. Ehrungen,<br />

die der Ehrenrat selbst<br />

vornimmt, können nur interner Art<br />

sein und erfolgen je nach Bedarf,<br />

wie Vereinsehrennadeln oder die<br />

Ernennung zur Ehrenmitgliedschaft.<br />

Externe Ehrungen liegen<br />

nach wie vor auf der Seite der<br />

Sportverbände und werden bei<br />

besonderen Ereignissen vorgenommen.<br />

Der Ehrenrat als Schlichtungsinstanz<br />

bei prägnant unterschiedlichen<br />

Meinungen unter TV-Mitgliedern<br />

oder bei Anlässen, die<br />

einer ordentlichen Mitgliedschaft<br />

im Verein zuwider laufen würden.<br />

In Absprache mit den Vereinsvorständen<br />

und dem Vereinsrat<br />

übernimmt der Ehrenrat weitere<br />

Aufgaben:<br />

Besuch und Gratulation bei runden<br />

Geburtstagen und besonderen<br />

Ehrentagen<br />

Die Organisation in Trauerfällen<br />

bei verstorbenen Mitgliedern<br />

durchTraueranzeigen, Bereitstellung<br />

von Gedenkgebinden oder<br />

der Ansprache zu einem ehrenden<br />

Nachruf bei der Trauerfeier<br />

Die Gestaltung und Durchführung<br />

der Seniorenfeier<br />

Grundsätzlich gilt für die Arbeit<br />

des Ehrenrats, dass er laut Satzung<br />

nur Vorschlagsrecht hat und<br />

die Entscheidungen allein beim<br />

Vereinsrat oder den Mitgliederversammlungen<br />

liegen. Aus den<br />

Aufgabenbereichen des Ehrenrats<br />

ergibt sich die gewünschte,<br />

aber nicht zwingende Altersstruktur<br />

seiner Mitglieder mit über 40<br />

Jahren und einer Mitgliedschaft<br />

im TV von mindestens 10 Jahren.<br />

Den Vorsitz im Ehrenrat übernimmt<br />

bis 1996 Ewald Wittlinger.<br />

Ihm folgt bis heute Jörg Heinemann.<br />

Seit seiner Gründung besteht<br />

das Ehrenrats-Gremium<br />

aus fünf bis sieben Mitgliedern.<br />

Sie treffen sich je nach Anlass<br />

in unregelmäßigen Abständen<br />

zu ihren Sitzungen. Derzeit sind<br />

dies: Jörg Heinemann, Erna<br />

Kroll, Gerhard Maier, Lydia Mugele,<br />

Eberhard und Helga Spoun.<br />

von links: Erna Kroll, Jörg Heinemann, Lydia Mugele, Eberhard Spoun, Helga Spoun, Gerhard Maier<br />

Ehrenmitglieder †<br />

Jürgen Blaetter<br />

Jakob Breitenbücher<br />

Viktor Bürkle<br />

Paula Conzmann<br />

Wilhelm Dautel<br />

Hugo Ebinger<br />

Willy Ellinger<br />

Friedrich Ernst<br />

Otto Evert<br />

Karl Feil<br />

Ernst Finkbeiner<br />

Alfred Finkbohner<br />

Gotthild Finkbohner<br />

Oskar Frank<br />

Theo Frech<br />

Erwin Geiger<br />

Berta Görick<br />

Fritz Gräber<br />

Karl Groß<br />

Albert Haag<br />

Walter Hahn<br />

Karl Haufler<br />

Friedrich Harsch<br />

Adolf Haussmann<br />

August Hildebrand<br />

Gustav Hofmann<br />

Eugen Hütt<br />

Ernst Joos<br />

Albert Kirchner<br />

Karl Kirchner<br />

Otto Kirchner<br />

Albert Klässer<br />

Christian Klepser<br />

Heinrich Kroll<br />

Arno Lang<br />

Gisela Lang<br />

Hermann Lauer<br />

Eugen Lillich<br />

Richard Lochmann<br />

Albert Magenau<br />

Alfred Mammele<br />

Willy Mammele<br />

Alwin Mast<br />

Gotthilf Mattern<br />

Hermann Mayer<br />

Träger des Vereins<br />

Ehrenmitglieder<br />

Karl Messmer<br />

Erwin Möller<br />

Wilhelm Möller<br />

Karl Nusser<br />

Ruth Nusser<br />

Eugen Oehler<br />

Friedrich Oehler<br />

Erwin Oppenländer<br />

Hermann Oppenländer<br />

Hermann Oppenländer<br />

Hilde Poser<br />

Wilhelm Raisch<br />

Karl Rath<br />

Hermann Rauschnabel<br />

Alfred Reichert<br />

Dr. Hermann Remppis<br />

Franz Rietner (Leoben)<br />

Ernst Röhm<br />

Ernst Rommel<br />

Karl Roth<br />

Eugen Rühl<br />

Hilde Seitter<br />

Otto Seitter<br />

Friedrich Schloz<br />

Fritz Schmidgall<br />

Gustav Schmückle<br />

Albert Schüle<br />

Karl Schüle<br />

Clara Schultheiss<br />

Karl Spänle<br />

Rosa Stiefel<br />

Ernst Stiegler<br />

Richard Stiegler<br />

Dr. Werner Strodtbeck<br />

Gottlieb Walker<br />

Wilhelm Walz<br />

Otto Welk<br />

Karl Werner<br />

Anne Wittlinger<br />

Ewald Wittlinger<br />

Hermann Zanker<br />

Ehrenmitglieder<br />

Luzie Altvater<br />

Günther Baborsky<br />

Marianne Berndt<br />

Anita Breitenbücher<br />

Heinz Bürkle<br />

Reinhold Frey<br />

Rolf Grimmeisen<br />

Heinz Hahn<br />

Erika Hüber<br />

Marianne Klein<br />

Erna Kroll<br />

Gertud Kuch<br />

Werner Lillich<br />

Gerhard Maier<br />

Bertl Mammele<br />

Lydia Mugele<br />

Heinz Probst<br />

Friedrich Reiter<br />

Friedrich Schüle<br />

Eberhard Spoun<br />

Gretel Stiegler<br />

Rose Tränkle<br />

Erich Waibel<br />

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64 65


Unsere Fahne<br />

Eine Fahne dient seit jeher repräsentativen Zwecken eines Vereins.<br />

Sie ist Ausdruck der Zusammengehörigkeit und symbolisiert<br />

die Bedeutung und die Herkunft des Vereins. Gleichgesinnte<br />

vereinigen sich unter dem äußeren Zeichen ihrer Gemeinschaft. Bei<br />

öffentlichen Anlässen geht der Fahnenträger mit dem Vereins-Symbol<br />

voran. Wie bei anderen Verei- nen war es den Gründern des Vereins ein<br />

besonderes Anliegen, sich eine Fahne zuzulegen. Diese ist noch heute im Saal<br />

des Turnerheims aufbewahrt und hat die Zeit seit ihrer Erschaffung mit manchen Reparaturen<br />

in Handarbeit gut über- standen.<br />

66 67<br />

F ahnenweihe<br />

1863. Die<br />

Annalen berichten, dass<br />

der „Turnverein“, den es zu dieser<br />

Zeit noch nicht gibt, im Jahre<br />

1846 auf Bemühen von Vikar<br />

Fritz Richter, dem Sohn des Lateinschullehrers<br />

Johann Friedrich<br />

Richter, eine Fahne erhält.<br />

Anlass dazu ist vermutlich das<br />

im Juni 1846 in <strong>Marbach</strong> stattfindende<br />

Schülerturnfest. Da keine<br />

weiteren Unterlagen vorhanden<br />

sind, kann davon ausgegangen<br />

werden, dass für den Turnverein<br />

selbst die erste Fahne 1863 angeschafft<br />

wird.<br />

Einige <strong>Marbach</strong>er Damen,<br />

„kunstvolle Stickerinnen der<br />

Festzug in <strong>Marbach</strong><br />

Fräulein Schmidlin“, liefern „mit<br />

so viel Eifer und Fleiß die wirklich<br />

geschmackvolle Arbeit.“<br />

Da der Turnverein mit seinen eigenen<br />

finanziellen Mitteln nicht<br />

in der Lage ist, den Kauf einer<br />

Fahne zu stemmen, wird in <strong>Marbach</strong><br />

eine Kollekte durchgeführt,<br />

die den für damalige Verhältnisse<br />

sehr hohen Betrag von etwas<br />

mehr als 100 Gulden einbringt.<br />

Als Ausdruck des Dankes und<br />

der Verbundenheit des Turnvereins<br />

mit den Bürgern <strong>Marbach</strong>s<br />

wählen die Vereinsoberen für die<br />

Fahne die Aufschrift: „<strong>Marbach</strong>,<br />

die Stadt Schillers, den Jüngern<br />

Jahns.“<br />

Unsere Fahne<br />

Beim Schwäbischen Turnfest im<br />

August 1863 in Ludwigsburg treten<br />

die <strong>Marbach</strong>er Turner noch<br />

ohne Fahne an, doch im folgenden<br />

Monat kann die Weihe der<br />

eigenen Vereinsfahne vor sich<br />

gehen. Erfüllt vom Stolz über<br />

die Neuanschaffung richtet der<br />

Verein am 21. September 1863,<br />

dem Matthäi-Feiertag, ein großes<br />

Fest anlässlich der Fahnenweihe<br />

aus. Geplant ist ein Fest, das alles<br />

Bisherige übertreffen sollte.<br />

Als Höhepunkt für den Nachmittag<br />

ist ein Festzug vorgesehen,<br />

abends ein Ball im Postsaal.<br />

Doch der Wettergott macht den<br />

Veranstaltern einen gewaltigen<br />

Strich durch die Rechnung.


Unsere Fahne<br />

Im Protokollbuch des Vereins ist<br />

wohl etwas ironisch festgehalten:<br />

„Der Tag war ausgezeichnet<br />

durch ----- unendliche Regengüsse.“<br />

Und da es den ganzen<br />

Tag unausgesetzt regnet, „ging<br />

die Fahnenweihe des hiesigen<br />

Turnvereins im Rathaussaal vor<br />

sich.“ In fast poetischen Worten<br />

schreibt der Protokollführer weiter:<br />

„Trotzdem gingen die Vereinsmitglieder<br />

muthig an das begonnene<br />

Werk u. alles Wasser,<br />

das vom Himmel strömte, war<br />

nicht im Stande den feierlichen<br />

guten Humor der alle beseelte,<br />

zu Wasser zu machen.“<br />

Trotz aller äußeren Widrigkeiten<br />

nimmt der Festakt einen<br />

Text zur Fahnenweihe aus dem Protokollbuch 1863<br />

sehr harmonischen Verlauf. Die<br />

Festdamen sind „alle im weißen<br />

Kleide und schwarz-roth-goldner<br />

Schärpe“, den Farben der Nationalversammlung<br />

von 1848<br />

und der alten Turnerschaft. In<br />

zwei Kutschen werden sie zum<br />

„Einweihungsakt“ gefahren und<br />

überreichen nach dem Gesang<br />

von „Brüder reicht die Hand zum<br />

Bunde“ „die sehr schöne, und mit<br />

Kunst von einer hiesigen Dame<br />

gestickte Fahne“ mit den heutzutage<br />

pathetisch klingenden<br />

Worten: „Wie ihr Turner Euch<br />

nun unter diesem Banner schaaret<br />

und Euch darüber freuet, so<br />

möge unser liebes deutsches<br />

Vaterland auch bald der Einheit<br />

sich erfreuen.“ Ein Wunsch, der<br />

wenige Jahre später in Erfüllung<br />

geht. Abschließend überreichen<br />

die Festdamen „das Banner, von<br />

<strong>Marbach</strong>´s Bewohnern Euch verschafft“<br />

und geben den Turnern<br />

mit auf den Weg „Gut Heil mög<br />

Euch der Himmel spenden, werdet<br />

Männer voll deutschem Muth<br />

und deutscher Kraft.“<br />

Nach dem als Fahnenschwur<br />

gedachten Lied „Sei gegrüßt du<br />

Tag der Freude“ bewegt sich die<br />

Festgesellschaft vom Rathaus<br />

zum Gasthaus Post in den „von<br />

den Festdamen schön decorirten<br />

Saal.“ Bei geselliger Unterhaltung<br />

und den Glückwünschen<br />

der befreundeten Turnvereine<br />

aus Backnang und Ludwigsburg<br />

verläuft „die Festlichkeit in ungetrübter<br />

Heiterkeit und trennte sich<br />

die muntere Schaar erst gegen<br />

Morgen“.<br />

Der Schriftführer des Turnvereins<br />

schließt sein Protokoll zur Fahnenweihe<br />

mit dem hehren Wunsche:<br />

„Möge das Fest seinen Einfluß<br />

zur Einigung der Mitglieder,<br />

zur Befestigung der Turnsache<br />

in der Gemeinde, zur Anspornung<br />

zu neuem Eifer u. Lust<br />

am Turnen in reichlichem Maße<br />

ausüben.“ Sicherlich sehen sich<br />

einige <strong>Marbach</strong>er auch dadurch<br />

veranlasst, dem Turnverein beizutreten,<br />

denn nach der Fahnenweihe<br />

verzeichnet der TV einen<br />

starken Zuwachs an Mitgliedern.<br />

Transkription aus dem Protokollbuch<br />

von 1863:<br />

Verlauf der Fahnenweihe vom<br />

21. Sept.<br />

Der Tag war ausgezeichnet durch<br />

unendl. Regengüsse. Trotzdem<br />

gingen die Vereinsmitglieder<br />

muthig an das begonnene Werk<br />

u. alles Wasser, das vom Himmel<br />

strömte, war nicht im Stande den<br />

feierlichen guten Humor der alle<br />

Mitglieder beseelte, zu Wasser<br />

zu machen. Die Festdamen wurden<br />

um 1 Uhr per Chaisen auf<br />

dem Rathaussaal abgeholt, auf<br />

welchem nunmehr die Feier vor<br />

sich ging.<br />

Feierlich stimmte der Gesang mit<br />

Musik-Begleitung: „Brüder reicht<br />

die Hand zum Bunde“ die Herzen<br />

aller Anwesenden. Der Vorstand<br />

hielt sodann seine Festrede, welcher<br />

ein Hoch auf ein einiges,<br />

Fahne und Pokale im Turnerheim<br />

freies deutsches Vaterland folgte,<br />

das von dem Liede:<br />

„Was ist das deutsche Vaterland“<br />

bekräftigt wurde.<br />

Eine der Festdamen Frl. Luise<br />

Cleß überreichte sofort mit sinnigen<br />

Worten die Fahne, u. der<br />

Verein sang seinen 4stimmigen<br />

Fahnenschwur.<br />

Hierauf Zug vom Rathaus in den<br />

Schön dekorirten Postsaal, voran<br />

trotz Regens die Festdamen,<br />

sämtl. in weißen Kleidern u.<br />

schwarz-rot-goldenen Schärpen.<br />

Hier gesellige Unterhaltung mit<br />

Musik bis 6 Uhr.<br />

Um 7 ½ Anfang des Turnballeswelcher<br />

sehr zahlreich besucht<br />

u. zur Zufriedenheit aller einen<br />

beinahe ganz ungetrübten Verlauf<br />

nahm. Nur ein Mitglied des<br />

TV selbst Rudolf Haußer ließ<br />

sich eine gröbliche Beleidigung<br />

Unsere Fahne<br />

gegen den Vereins Vorstand zu<br />

Schulden kommen. Erst Morgens<br />

nach 4 Uhr trennte sich die<br />

Turnerschar.<br />

Möge das Fest seinen Einfluß zur<br />

Einigung der Mitglieder, zur Befestigung<br />

der Turnsache in der<br />

Gemeinde, zur Anspornung zu<br />

neuem Eifer u. Lust am Turnen in<br />

reichlichem Maße ausüben.<br />

68 69


Sportstätten<br />

Für die Funktionäre der Anfangszeiten des Turnvereins <strong>Marbach</strong> waren geeignete Sportstätten zur Ausübung<br />

ihrer sportlichen Tätigkeiten ebenso wichtig wie in der heutigen Zeit. Die Zeiträume bis zur Erschaffung<br />

der ersten Turnhalle in <strong>Marbach</strong> und der zeitliche Abstand bis zum Bau weiterer Hallen waren im<br />

vorigen Jahrhundert in größerem Jahrzehnte-Rhythmus einzuordnen. Der aktuelle Bestand entspricht da<br />

schon eher den Erfordernissen unserer Zeit und wird von der Stadt auch immer wieder angepasst.<br />

70 71<br />

V erschiedene<br />

provisorische<br />

Sportstätten säumen den<br />

Weg des Turnens in <strong>Marbach</strong>.<br />

Die ersten Turnstunden gibt Präzeptor<br />

Richter 1842 noch in seinem<br />

Garten in der Unteren Holdergasse,<br />

und zwei Jahre später<br />

richtet die Stadt den Platz beim<br />

Schafwasen (bei der Haffnerhalle)<br />

schon „mit einem ziemlichen<br />

Aufwand“ zu einem Turnplatz.<br />

Der Turnverein hat dann nach<br />

seiner Gründung auf dem „von<br />

Schafen gedüngten Rasen“ die<br />

Möglichkeit zur Ausübung seines<br />

Sports. Als Geräte stehen<br />

ein viereckiges Klettergerüst mit<br />

zwei Leitern, zwei Kletterstangen<br />

mit Kletterbaum, zwei Barren und<br />

ein hohes und ein niederes Reck<br />

zur Verfügung. Kugelstoßen und<br />

Stemmen wird mit leichteren und<br />

schwereren Steinen geübt.<br />

1873 „begrüßt der Turnverein<br />

mit Freuden“ die Herrichtung einer<br />

Turnstätte „im Kirchle beim<br />

oberen Thor“, die in den Wintermonaten<br />

benützt werden kann.<br />

Des Weiteren erfolgt das Winterturnen<br />

„im beengten Raum<br />

eines Schulzimmers“, doch beide<br />

Räumlichkeiten sind nicht geeignet,<br />

beim „Winterturnen die<br />

im Sommer erzielten Leistungen<br />

weiter zu verfolgen und höhere<br />

Leistungen zu erringen.“ Auch<br />

Räumlichkeiten in <strong>Marbach</strong>er<br />

Gaststätten können wenig Abhilfe<br />

schaffen. Die bürgerlichen Kollegien<br />

kommen dem Turnverein<br />

dann entgegen und ermöglichen<br />

im Eichhaus (bis Ende der 50er<br />

Jahre an der Ecke Ludwigsburger<br />

Straße / Wielandstraße) mit<br />

der Einrichtung eines Turnlokals<br />

„die gewünschte Erweiterung<br />

Haffnerhalle<br />

zur förmlichen und zum richtigen<br />

Turnbetrieb dringend nöthigen<br />

Turnhalle.“ Für den reibungslosen<br />

Ablauf des Sommerbetriebs<br />

wird der vorhandene Turnplatz<br />

„mit einer saubern Mauer mit eisernem<br />

Zaun und Thor umgeben<br />

Stadionhalle<br />

Sportstätten<br />

und mit den nothwendigen Geräten<br />

seitens der Stadt versehen.“<br />

In Verbindung mit dem Bau einer<br />

Kleinkinderschule in der heutigen<br />

Steinerstraße regt der Turnverein<br />

1879 bei der Stadt an, eine


Sportstätten<br />

fonds zurückgelegt, so dass der<br />

Turnverein der Stadt 2000 Mark<br />

bereitstellen kann. Doch die Verwirklichung<br />

des Vorhabens rückt<br />

in weite Ferne, als die Stadt nach<br />

dem zuvor schon den Turnhallenbau<br />

aufschiebenden Bau der<br />

Wasserleitungen für die Einwohnerschaft<br />

bekannt gibt, dass der<br />

Turnhallenfrage „das Projekt der<br />

Straßenkorrektion nach Poppenweiler<br />

entgegensteht.“<br />

Erst ab 1911 dürfen Kinder laut<br />

Erlass des „württembergischen<br />

Kultministeriums“ an Übungsstunden<br />

von Turnvereinen teilnehmen.<br />

Die dringende Notwendigkeit einer<br />

Halle für <strong>Marbach</strong> beweisen<br />

die Belegungszahlen der folgenden<br />

Jahre und Jahrzehnte. Nicht<br />

nur den Sportlern bietet sie eine<br />

Heimstatt für ihre Übungsabende<br />

und Turnfeste. Nahezu sämtliche<br />

<strong>Marbach</strong>er Vereine nutzen sie<br />

für ihre Festivitäten und diverse<br />

Veranstaltungen. Schillerfeiern<br />

werden in der Halle abgehalten,<br />

Landwirte, Obst- und Gemüse-<br />

Hermann-Zanker-Bad<br />

Bis zur Einweihung der Turnhalle<br />

sollte es noch neun Jahre dauern,<br />

obwohl die Genehmigung<br />

der Oberbehörde schon 1890<br />

vorliegt und „eine schöne praktische<br />

Heimstätte für das Turnen“<br />

bauern und Kleintierzüchter or- Stadion am Leiselstein<br />

möglich wäre. Am 5. Juni 1904 ist<br />

ganisieren Ausstellungen, der<br />

Turnhalle zu bauen, was aber ab- mit und kann 1890 mitteilen, es nach einer langen Durststre-<br />

Kriegerverein und politische Par- eine kurze Episode an. Der Turnschlägig<br />

beschieden wird. Einige dass zu den der Stadt angebocke so weit. Mit einem großen<br />

teien treffen sich zu Fahnenweiverein greift in der Zwischenzeit<br />

Jahre später beginnt die Stadt tenen 1500 Mark zur Erbauung Festtag in <strong>Marbach</strong> wird die neue<br />

hen oder Versammlungen. Und zur Selbsthilfe und weiht 1964<br />

mit dem Ansparen für den Bau einer Turnhalle nur noch 70 Mark Sporthalle von der Bevölkerung<br />

auch die evangelische Gemein- einen Gymnastiksaal im Turner-<br />

einer Turnhalle. Jährlich werden fehlen. Erlöse bei Weihnachtsfei- eingeweiht. Ein großer Festzug<br />

de veranstaltet Gemeindeabenheim ein.<br />

300 Mark im Haushaltsplan einern und anderen Veranstaltun- bewegt sich durch die Straßen<br />

de und Jahresfeste des Jünggebracht.<br />

Der Turnverein zieht gen werden für den Turnhallen- <strong>Marbach</strong>s. Am Abend vorher wird<br />

bei einem feierlichen Bankett,<br />

das der Liederkranz, der Männergesangverein,<br />

der Turnverein<br />

und die Stadtkapelle gemeinsam<br />

umrahmen, die Turnhalle ihrer<br />

Bestimmung übergeben. In neuen<br />

Trikots stellen Turner lebende<br />

Bilder aus der griechischen Mythologie<br />

dar.<br />

lingsvereins.<br />

Durch die steigenden Zahlen<br />

Ein kleiner Wermutstropfen begleitet<br />

die Einweihungszeremonien,<br />

die vom Turnverein am<br />

Sonntag mit vielen Turnern von<br />

befreundeten Vereinen auf der<br />

Schillerhöhe begangen wird: den<br />

Schulkindern und den Mitgliedern<br />

des Jünglingsvereins wird<br />

vom Stadtpfarrer die Teilnahme<br />

an den Feierlichkeiten verboten.<br />

Da immer mehr Sportvereine<br />

<strong>Marbach</strong>s Übungsstunden in der<br />

Turnhalle beantragen, stößt die<br />

Hallenkapazität an ihre Grenzen.<br />

Der Athletiksportverein reicht<br />

deshalb knapp ein Viertel Jahrhundert<br />

nach Erbauung der Haffnerhalle<br />

bei der Stadt ein Gesuch<br />

ein, ihm die Hummelwiese am<br />

Neckar zum Bau einer Sporthalle<br />

zu überlassen, was ebenso abgelehnt<br />

wird. Von der Errichtung<br />

der ersten Sporthalle in <strong>Marbach</strong><br />

bis zum Bau der zweiten, der<br />

Gymnasiumshalle, sollten dann<br />

knapp 70 Jahre vergehen. Da<br />

hören sich die 20 Jahre vom ersten<br />

Wunsch nach einer Turnhalle<br />

bis zu deren Verwirklichung wie<br />

Karl-Nusser-Halle Gymnasium-Sporthalle<br />

Sportstätten<br />

von Sport treibenden Bürgern<br />

der Stadt und aufgrund der<br />

schulischen Erfordernisse verkürzen<br />

sich danach die zeitlichen<br />

Abstände der Errichtung<br />

von Sporthallen um einiges. Die<br />

mit internationalen Maßen und<br />

72 73


Turnerheim<br />

Möglichkeiten ausgestattete Stadionhalle<br />

wird 1974 eingeweiht<br />

und die ebenfalls in Drittel teilbare<br />

Karl-Nusser-Halle ist 1989<br />

fertiggestellt. In allen Hallen ist<br />

logischerweise auch Ballspielen<br />

erlaubt, was in den 50er Jahren<br />

TV Sportplatz<br />

Sportstätten<br />

in der Haffnerhalle verboten ist,<br />

denn „das Spielen mit luftgefüllten<br />

Bällen“ wird zu dieser Zeit<br />

noch als „grober Unfug“ bezeichnet.<br />

Zwischen den Bauten der Sport-<br />

hallen erhält <strong>Marbach</strong> im Jahr<br />

1980 noch ein Stadion mit Nebenplätzen,<br />

das mit seinen<br />

leichtathletischen Anlagen zur<br />

Durchführung von Sportfesten<br />

geeignet ist. Damit werden der<br />

alte Sportplatz von 1914 bei<br />

der früheren Spielplatzhalle und<br />

heutigen FC-Klause sowie der<br />

vereinseigene Platz beim Turnerheim<br />

von 1920 entlastet. Der<br />

Hermann-Mayer-Sportplatz stellt<br />

sich heute als Allwetter-Platz dar,<br />

der bis Anfang der 70er Jahre<br />

als Hartplatz dient und danach<br />

mit künstlichem Rasen belegt<br />

wird. Die jüngste Errungenschaft<br />

für <strong>Marbach</strong> ist eine „Solarhalle“<br />

zwischen Stadion und Sporthalle,<br />

die allerdings nicht mit sanitären<br />

Räumlichkeiten ausgestattet<br />

ist. Durch die auf dem Dach angebrachten<br />

Solarmodule zur Einspeisung<br />

ins Stromnetz soll sich<br />

die Investition für die Halle von<br />

selbst tragen.<br />

Der Pfiff des Tages<br />

Welch übermächtigen Einfluss Turner<br />

auf die Abläufe der Bundesbahn<br />

in früheren Zeiten hatten, zeigt sich<br />

bei der Rückfahrt vom Landesturnfest<br />

in Aalen. Die Dampflok hat sich<br />

bereits in Bewegung gesetzt, als der<br />

<strong>Marbach</strong>er Festteilnehmer S. leicht<br />

verspätet zur Abfahrt eintrifft. Ein<br />

kurzer Pfiff seinerseits bringt die Lok<br />

wieder zum Stehen und die Teilnehmer<br />

vom TV <strong>Marbach</strong> beim Aalener<br />

Landesturnfest können die Heimreise<br />

wieder in kompletter Besetzung antreten.<br />

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74 75


Turnerheim<br />

Die Turner der ersten Stunde im Turnverein <strong>Marbach</strong> trafen sich zu ihren regelmäßigen Zusammenkünften<br />

immer in ihren ausgewählten Vereinslokalen Krone, Post und Bären. Nach dem 60-jährigen Jubiläum<br />

des Vereins reiften die Pläne nach eigenen Unterkunftsmöglichkeiten, die Jahre später mit dem Bau des<br />

Turnerheims verwirklicht wurden. Die vereinseigene Gaststätte konnte sich nach mehreren Um- und Anbauphasen<br />

zu einer Begegnungs- und Sportstätte der Gegenwart entwickeln.<br />

76 77<br />

N ach<br />

den Wirren des 1.<br />

Weltkriegs ist es für die<br />

Mitglieder des Turnvereins <strong>Marbach</strong><br />

wichtig, eigene Sportstätten<br />

zu besitzen, zumal der Arbeiter-<br />

Turnverein Vorwärts <strong>Marbach</strong> bei<br />

der provisorischen Spielplatzhalle<br />

einen eigenen Platz besitzt<br />

und der Turnverein nur die Turnhalle<br />

zur Verfügung hat. Zudem<br />

wird dem TV ein Übungsabend in<br />

der Haffnerhalle zugunsten des<br />

Arbeitersportvereins <strong>Marbach</strong><br />

weggenommen. Die TV-Funktionäre<br />

können dies aber nicht einsehen,<br />

da es sich beim ASV um<br />

einen Sportverein handle, „welcher<br />

sich ausschließlich nur mit<br />

Gewichtheben und Ringen beschäftige<br />

und hierzu keine Turngeräte<br />

benötigt, ganz abgesehen<br />

von der Überflüssigkeit desselben<br />

am hiesigen Platze, da ja in<br />

den beiden Turnvereinen schon<br />

Sportabteilungen bestehen.“<br />

So erwirbt man im Mai 1920 bei<br />

der Schillerhöhe das Hilbertsche<br />

Anwesen zu einem inflationären<br />

Preis von zwanzig tausend<br />

Deutschen Mark und gestaltet<br />

es in einen Spielplatz um, der<br />

überwiegend für die Hand- und<br />

Fußballer des Vereins vonnöten<br />

ist. Mit einem Festzug vom Cottaplatz<br />

zum Spielplatz, Vorfüh-<br />

Anzeige in der <strong>Marbach</strong>er Zeitung<br />

1929<br />

Turnerheim 1929<br />

rungen auf dem neuen Spielplatz<br />

und einem abendlichen Festball<br />

in der Krone begeht der Turnverein<br />

im Rahmen seines 60-jährigen<br />

Jubiläums seine Spielplatz-<br />

Einweihung. Einige Jahre später<br />

erhält der Verein vom Bezirksrat<br />

noch eine „Genehmigung zum<br />

Ausschank von Wein, Bier, Obstmost<br />

und Mineralwasser .... nur<br />

während der Spielzeit.“ Ausnahmen<br />

des Ausschanks, was auch<br />

den Kreis der Gäste betraf, bedürfen<br />

einer Genehmigung der<br />

Ortspolizeibehörde.<br />

Aufgrund des immer größer<br />

werdenden Spielbetriebs in der<br />

Hand- und Fußball-Abteilung gibt<br />

die Hauptversammlung im März<br />

1924 die Einwilligung zur Errichtung<br />

eines Auskleideraums und<br />

Geräteschuppens beim Spielplatz.<br />

Hierzu erwerben die Mitglieder<br />

Anteilsscheine zu 5 und<br />

zu 10 Mark. Geld kann in dieser<br />

Zeit nicht aufgenommen werden,<br />

da keins zu haben ist. Außerdem<br />

dient die Verlosung eines Gabentisches<br />

als Grundlage zur Finan-<br />

Turnerheim<br />

zierung des Gebäudes.<br />

Bei der Einweihung des Spielplatz-Unterkunftshauses,bestehend<br />

„aus einem größeren und<br />

kleineren Ankleideraum, einer<br />

Kantine und einem Zuschauerraum,<br />

der für 80 Personen<br />

Platz bietet, und einem Geräteschuppen<br />

mit einem Ausmaß<br />

von insgesamt 100 Quadratmetern<br />

überbauter Fläche“, sind der<br />

<strong>Marbach</strong>er Liederkranz und die<br />

Musikkapelle <strong>Marbach</strong> mit dabei.<br />

Neben Reichsjugendwettkämpfen<br />

und Pendelstaffeln zwischen<br />

Ruder-, Schwimm- und Turnverein<br />

auf dem Wilhelmsplatz trägt<br />

die 1. Handball-Mannschaft ein<br />

Spiel gegen den TV Cannstatt<br />

aus. Den Ausklang der Einweihungsfeierlichkeiten<br />

bildet eine<br />

gesellige Unterhaltung im Vereinslokal<br />

„Bären“.<br />

Nachdem die erste Handball-<br />

Elf des Turnvereins 1928 in die<br />

Meisterklasse aufgestiegen ist,<br />

entspricht der Spielplatz auf der<br />

Schillerhöhe nicht mehr den Vo-


Turnerheim 1938<br />

Turnerheim<br />

raussetzungen des Handballverbands.<br />

Im Januar 1929 berichtet<br />

die <strong>Marbach</strong>er Zeitung: „Wegen<br />

verfügter Platzsperre sah sich<br />

der Turnverein <strong>Marbach</strong> gezwungen,<br />

seinen bei der Schillerhöhe<br />

gelegenen Spielplatz einer<br />

durchgreifenden Verbesserung<br />

und wesentlichen Vergrößerung<br />

unter Inanspruchnahme städtischen<br />

Geländes zu unterziehen.<br />

In der Verbindung reifte der Entschluß<br />

zur Tat, das bisherige Unterkunftshaus<br />

als Ankleide- und<br />

Geräteraum zu verwenden und<br />

an seiner Stelle ein zeitgemäßes<br />

Turnerheim zu erbauen.“<br />

Mit einem Schlachtfest kann der<br />

Verein das schon im Vorjahr erstellte<br />

neue Heim, „ein Wahrzeichen<br />

tätigen Gemeinsinns“,<br />

im selben Monat beziehen. Die<br />

offizielle „Heim- und Platzweihe“<br />

erfolgt im Oktober 1929 in Verbindung<br />

mit einer Werbeveranstaltung<br />

des hiesigen Stadtverbandes<br />

für Leibesübungen mit<br />

einem Handballspiel, dem Stadtlauf,<br />

einem Dreikampf und einem<br />

Festzug zur Schillerhöhe. „Opfermut,<br />

Gemeinschaftssinn und<br />

Turnersinn haben es erbaut als...<br />

Ausdruck sozialen Pflichtgefühls<br />

und kultureller Weltanschauung<br />

für Heimat, Volk und Vaterland...“<br />

Inwiefern sich diese hehren Aussagen<br />

in die Tat umsetzen lassen,<br />

kann bei dem Gesuch um<br />

die Wirtschaftskonzession an<br />

den Bezirksrat über den Gemeinderat<br />

hinterfragt werden, denn<br />

„es wurde in der Aussprache (im<br />

Turnerheim 1938<br />

Gemeinderat) betont, daß darauf<br />

gesehen werden muß, daß sich<br />

das Turnerheim nicht zu einer Tageswirtschaft<br />

entwickelt und daß<br />

die Verabreichung von Speisen<br />

und Getränken an Mitglieder und<br />

besonders eingeführte Gäste<br />

bleiben soll.“<br />

In den 1950er Jahren wird am<br />

Rande des Spielplatzes ein Gebäude<br />

mit Umkleideräumen und<br />

Duschen gebaut, das aus eigenen<br />

Mitteln finanziert werden<br />

kann. Die auf dem Turnerheim<br />

in diesen Nachkriegsjahren noch<br />

lastenden Schulden werden von<br />

Fabrikant und Ehrenmitglied des<br />

Turnvereins, Eugen Oehler, beglichen.<br />

Da es in <strong>Marbach</strong> an geeigneten<br />

Räumlichkeiten fehlt, greift<br />

der Turnverein zur weiteren<br />

Eigeninitiative und beschließt<br />

1961 den Anbau eines Gymnastikraums,<br />

der auch für interne<br />

Festlichkeiten wie Kuttelessen,<br />

Jahresfeiern und Faschingsveranstaltungen<br />

genutzt werden<br />

Turnerheim 1963<br />

kann. Zudem können die Jahreshauptversammlungen,<br />

die bis<br />

Ende der 20er Jahre im Vereinslokal<br />

„Bären“ abgehalten werden,<br />

vereinzelt auch noch danach,<br />

endgültig in die eigenen Räumlichkeiten<br />

verlegt werden Ein<br />

Bauausschuss wird gegründet,<br />

dessen Mitglieder durch gute Beziehungen<br />

die Belastung durch<br />

Spenden niedrig halten können.<br />

Nachdem man im Juli 1963 Richtfest<br />

feiern kann, bricht im Herbst<br />

des Jahres während der weiteren<br />

Umbauarbeiten das Unheil über<br />

den Verein in Form einer Feuersbrunst<br />

herein. Der gesamte 1.<br />

Stock mit den im Schillerzimmer<br />

gelagerten Pokalen und Trophäen<br />

wird ein Raub der Flammen.<br />

Viele fleißige Hände helfen auch<br />

danach mit, die Helfer opfern<br />

einen Teil ihres Urlaubs und ihrer<br />

Freizeit, sodass man Anfang<br />

1964 den Wirtschaftsbetrieb im<br />

Turnerheim wieder aufnehmen<br />

kann. Der neu angegliederte<br />

Saal eignet sich u.a. für die Gymnastikstunden<br />

der Turnerinnen,<br />

für die Männergymnastik und die<br />

Trainingszeiten und Rundenspiele<br />

der Tischtennis-Abteilung.<br />

Eine weitere Umbauphase unternimmt<br />

man zu Beginn der 80er<br />

Jahre, um den Gastraum des<br />

Turnerheims zu vergrößern und<br />

ein Jugend- und Vereinszimmer<br />

einzurichten. Neben den erneut<br />

umfangreichen Eigenleistungen<br />

der Mitglieder lässt man dieses<br />

Mal die Gewerke von <strong>Marbach</strong>er<br />

Firmen ausführen. Rund<br />

300 000 DM sind an Baukosten<br />

zu leisten. Die Finanzierung erfolgt<br />

durch einen neuen Vertrag<br />

mit der Stuttgarter Hofbräu AG,<br />

einem Zuschuss der Stadt <strong>Marbach</strong><br />

und zahlreichen Spenden<br />

von Mitgliedern und Gönnern<br />

des Vereins. Nach einigen Einschränkungen<br />

im sportlichen und<br />

wirtschaftlichen Bereich kann im<br />

Dezember 1983 die Wiedereröffnung<br />

gefeiert werden.<br />

Die letzten Erneuerungsmaßnahmen<br />

datieren aus den 90er<br />

Jahren des letzten Jahrhunderts.<br />

Ständige Reparaturen am Flachdach<br />

und im Gebäudeinneren<br />

sowie Forderungen des Wirtschaftskontrolldiensts<br />

und das<br />

Turnerheim nach der Renovierung<br />

Turnerheim<br />

permanente Fehlen an Übungsräumen<br />

lassen Pläne zur Erweiterung<br />

und zur Sanierung des<br />

Daches reifen. Die Mitgliederversammlung<br />

gibt 1996 den Vorhaben<br />

ihren Segen, dem Turnerheim<br />

ein Satteldach aufzusetzen<br />

und den freien Raum über dem<br />

bisherigen Gymnastiksaal zu einem<br />

Vollgeschoss auszubauen.<br />

Dadurch entsteht Platz für ein<br />

Geschäftszimmer, das unabhängig<br />

von der Vereinsgaststätte benutzt<br />

werden kann.<br />

Der 70 Quadratmeter umfassende<br />

neue Gymnastik- und Fitnessraum<br />

kann auch als Schulungsraum<br />

genutzt werden und bietet<br />

den verschiedenen Vereinsgruppierungen<br />

die Möglichkeit zur<br />

ganztägigen Nutzung. Im Zuge<br />

dieser Maßnahmen wird auch die<br />

Pächterwohnung modernisiert<br />

und vergrößert. Das Finanzvolumen<br />

umfasst bei diesem Umbau<br />

600 000 DM und wird durch einen<br />

Zuschuss des Württembergischen<br />

Landessportbundes,<br />

durch Förderung der Stadt und<br />

78 79


Turnerheim<br />

Spenden und zinslose Darlehen<br />

der Mitglieder geschultert.<br />

Außer dem Nachweis der Wirtschaftskonzession<br />

aus der Anfangszeit<br />

sind wenige Unterlagen<br />

vorhanden, die darauf<br />

hinweisen, wann das Turnerheim<br />

eine öffentliche Gaststätte wird.<br />

Die Mitglieder treffen sich nach<br />

Fuß- und Faustballspielen auf<br />

dem Spielplatz im Lokal, Weihnachtsfeiern<br />

und andere Festlichkeiten<br />

werden bis in die 40er<br />

Jahre in der Krone oder im Bären<br />

abgehalten. Die Bewirtschaftung<br />

der ersten Jahre übernehmen<br />

als Wirtschaftsführer Georg Allmendinger<br />

und danach Oskar<br />

Mann. Ihnen folgen noch Richard<br />

Schick, der Jahre später eine<br />

Flaschnerei betreibt, und Albert<br />

Günther.<br />

Von 1951 an bewirten Albert und<br />

Adele Gauger über 12 Jahre die<br />

Gäste im Turnerheim. Bis Ende<br />

der 60er Jahre sind die Familie<br />

Hartig und ihre Nachfolger Familie<br />

Müller die Wirtsleute. Friedrich<br />

und Linda Schüle übernehmen<br />

nach einem Intermezzo von 1964<br />

im Jahr 1970 die Gaststätte und<br />

führen sie bis Anfang 1973.<br />

Von kurzer Dauer (Juni bis September<br />

1973) ist die Wirtschaftsführung<br />

durch Ursula Günzel.<br />

Mit der Verpachtung an die Familie<br />

Margetan bricht 1973 eine lange<br />

Zeit des gegenseitigen Vertrauens<br />

an. Da Michael Margetan<br />

in den Anfangsjahren wegen<br />

seiner jugoslawischen Staatsangehörigkeit<br />

die Konzession<br />

nicht auf sich laufen lassen kann,<br />

Auf dem Foto sieht man die Mitglieder, die den Baum gepflanzt haben,<br />

von links: 2. Vorstand Eberhard Spoun, Arno Lang, Erich Waibel, Hans Zanker,<br />

Hans Klein, 1. Vorstand Karl Nusser, mit Fahne Fritz van Helt und Stupsi.<br />

springt ihm sein Schwager Josef<br />

Bido zur Seite und übernimmt im<br />

Pachtvertrag die Verantwortung<br />

für die Führung des Turnerheims.<br />

1976 kann dies wieder aufgelöst<br />

werden, und Michael Margetan<br />

ist seitdem ununterbrochen Wirt<br />

in der Vereinsgaststätte. In dieser<br />

Zeit ist es ihm und seiner Familie<br />

gelungen, die Gäste immer<br />

zu deren vollsten Zufriedenheit<br />

zu bewirten.<br />

Auf der Speisekarte dürfen natürlich<br />

serbische Gerichte nicht<br />

fehlen, und die Kutteln beim<br />

traditionellen Kuttelessen des<br />

Turnvereins werden seit einigen<br />

Jahren nicht nur schwäbisch,<br />

sondern auch serbisch-kroatisch<br />

gewürzt. Für Vermieter und<br />

Pächter ist diese Konstellation im<br />

Turnerheim eine Situation, die in<br />

den vergangenen 37 Jahren von<br />

vertrauensvollem Einvernehmen<br />

geprägt ist.<br />

Die Eichen am Turnerheim<br />

Im Jahre 1986 wird vor der Turnerheim-Terrasse<br />

eine Eiche gepflanzt.<br />

Nach der Pflanzung wird die TV-<br />

Fahne herausgeholt und das Lied<br />

„Turner auf zum Streite’’ gesungen.<br />

Gestiftet ist die Eiche von: Erika<br />

Hüber, Hans Klein, Theo König,<br />

Arno Lang, Erich Waibel, Walter<br />

Werner und Hans Zanker.<br />

Hinter dem Turnerheim, im Eck<br />

zu Ewald Wittlinger, steht auch<br />

eine Eiche. Dieser Baum ist ein<br />

Erinnerungsgeschenk an ,,750<br />

Jahre Berlin’’ anlässlich des<br />

Deutschen Turnfestes 1987 in<br />

Berlin, für die Teilnahme des TV<br />

<strong>Marbach</strong> mit eigener Fahne.<br />

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80 81


s‘Blättle s‘Blättle<br />

Wenn auch viele Informationen über den Verein über die Plattform des Internets mit der eigenen Vereins-<br />

Homepage bezogen werden können, so hat das Vereins-Magazin s´Blättle nach wie vor seine Bedeutung<br />

und ist für die Mitglieder ein kleines Nachschlagewerk über das Vereinsgeschehen in den verschiedenen<br />

Abteilungen.<br />

82 83<br />

W ir<br />

schreiben das Jahr<br />

1987. Der Vorstand des<br />

Turnvereins <strong>Marbach</strong> 1861 e.V.,<br />

Karl Nusser, ist am 13. Februar<br />

plötzlich verstorben. Die Vereinsführung<br />

soll nun auf mehrere<br />

Schultern verteilt werden. Bei<br />

der Mitgliederversammlung wird<br />

Lydia Mugele in das neu eingerichtete<br />

Amt als Pressewartin gewählt.<br />

Zur Vorbereitung auf ihre<br />

Tätigkeit besucht sie ein Seminar<br />

für Öffentlichkeitsarbeit in Wangen<br />

im Allgäu. Dort entsteht die<br />

Idee zu einer Vereinszeitschrift,<br />

die Lydia Mugele sofort in die Tat<br />

umsetzt und „s’Blättle“ kreiert.<br />

Zur Redaktion gehören bei den<br />

ersten Jahrgängen Wolfgang<br />

Böhm, der als 2. Vorsitzender<br />

des Vereins über „Dies und Das<br />

aus der Verwaltung“ schreibt.<br />

Barbara Boschen hilft bei der<br />

Zusammenstellung der Artikel.<br />

Wolfgang Häfner berät als<br />

Schriftsetzer und Dieter Herrmann<br />

kümmert sich als technisch<br />

versierter Computer-Spezialist<br />

um das Layout. Weil aber zu dieser<br />

Zeit die Apparate noch sehr<br />

zu wünschen übrig lassen, muss<br />

Manfred Sailer als Meister der<br />

Druckerei der <strong>Marbach</strong>er Zeitung<br />

so manches Mal die Druckvorlagen<br />

auf Vordermann bringen.<br />

„s’Blättle“ feiert also im 150. Jubiläumsjahr<br />

des Turnvereins seinen<br />

25. Geburtstag. Lydia Mugele<br />

hält noch immer die Fäden<br />

in der Hand. Ein paar Mitarbeiter<br />

und Mitarbeiterinnen sind im<br />

Laufe der Zeit ausgeschieden,<br />

und die dritte Druckerei in diesen<br />

Jahren liefert immer noch in Zusammenarbeit<br />

mit Wolfgang Häfner<br />

die Vereinszeitschrift.<br />

Seit der 34. Auflage vom<br />

„s’Blättle“ ist Rainer Stradinger<br />

der technische „Macher“ und in<br />

der Redaktion unentbehrlich.<br />

„s’Blättle“ erscheint von Anfang<br />

an im DIN A5-Format zwei Mal<br />

im Jahr, hat eine Auflage von<br />

1700 Stück, ist meistens 52 oder<br />

56 Seiten stark und einfarbig bedruckt.<br />

Berichtet wird darin über<br />

die Veranstaltungen des Vereins<br />

wie z. B. dem traditionellen<br />

Kuttelessen, der Seniorenfeier,<br />

der Mitgliederversammlung, der<br />

Sportlerehrung der Stadt <strong>Marbach</strong>,<br />

dem Gassenlauf, der Turnertreue<br />

oder den laufenden<br />

Kursangeboten pro Gesundheit.<br />

Die Abteilungen im Turnverein<br />

haben im „s’Blättle“ eine Plattform<br />

zur Darstellung ihrer Aktivitäten.<br />

So berichten die <strong>HSG</strong>ler<br />

und die Basketballer mit ihren<br />

Nachwuchs-Nowitzkis über den<br />

Spielbetrieb in allen Jugend- und<br />

Aktivenmannschaften. Die Karateka<br />

schreiben über die Inhalte<br />

der Gürtelprüfungen und den<br />

Weg dorthin. Von den Leichtathleten<br />

erfährt man die Einzelheiten<br />

bei den lokalen und regionalen<br />

Meisterschaften und der Möglichkeit<br />

zum Erwerb des Sportabzeichens.<br />

Berichte der Turn- und<br />

Freizeitabteilung decken das<br />

breite Spektrum im Turnbereich<br />

von den Kleinsten bis hin zu den<br />

Senioren ab. Und die Volleyballer<br />

und Badminton-Spieler gehen<br />

auch mal ins Detail und erklären<br />

die verschiedenen Aufschlag-<br />

und Annahmetechniken. Die<br />

Tanzgruppe und die GYMBA-Tätigen<br />

beschreiben u.a. Tanzformen<br />

bzw. den Gesundheitswert<br />

von Aerobic und Fitness-Training.<br />

Außerdem können sich<br />

die Leser der Vereinszeitschrift<br />

über die Abläufe der Übungsstunden<br />

in den verschiedenen<br />

Gymnastikgruppen und über die<br />

Schwimmstunden der Behinderten-<br />

und Versehrtensportabteilung<br />

informieren.<br />

Last but not least wird sehr gerne<br />

von Feiern und Ausflügen<br />

und anderen geselligen Unternehmungen<br />

aller Abteilungen<br />

berichtet. Ferner über Geburtstage,<br />

Jubiläen und Todesfälle. Es<br />

gibt im „s´Blättle“ viele Bilder zu<br />

sehen, und zudem sind daraus<br />

die jeweiligen Abteilungs- und<br />

Übungsleiter/innen und die aktuellen<br />

Übungszeiten zu entnehmen.<br />

Für so manchen Leser stellt<br />

das „s´Blättle“ somit ein mit allen<br />

Informationen gespicktes Tagebuch<br />

des Vereins dar.<br />

Durch zahlreiche Anzeigen von<br />

<strong>Marbach</strong>er Firmen trägt sich die<br />

Vereinszeitschrift fast von selbst.<br />

Es ist als wichtiger Informationsfluss<br />

innerhalb des Vereins<br />

gedacht und wird an alle Mitglieder<br />

in <strong>Marbach</strong>, Benningen,<br />

Erdmannhausen, Affalterbach<br />

und <strong>Rielingshausen</strong> von treuen<br />

Austrägern und Austrägerinnen<br />

verteilt. Für die Öffentlichkeit liegt<br />

s’Blättle im Rathaus, im Stadtinfoladen<br />

und in unserer Vereinsgaststätte<br />

auf.


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Wahre Ruhe ist nicht Mangel an Bewegung.<br />

Sie ist Gleichgewicht der Bewegung.<br />

In diesem Sinne alles Gute für die weiteren<br />

bewegenden Zeiten.<br />

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Unsere Kursangebote<br />

Veränderte gesellschaftliche und strukturelle Prozesse führten im Lauf der letzten Jahre zu einer Anpassung<br />

der Vereine an die Erfordernisse der Zeit. Nicht unbedingt die traditionellen Sportarten prägen<br />

überwiegend das Bild des Turnvereins <strong>Marbach</strong>. Kurse, die alle Bereiche präventiver und gesundheitlicher<br />

Belange abdecken und die den Anforderungen der heutigen Zeit entsprechen, bilden einen großen<br />

Schwerpunkt im sportlichen Geschehen des Turnvereins.<br />

Unsere Kursangebote<br />

86 87<br />

I n<br />

den vergangenen zwei<br />

Jahrzehnten werden beim<br />

Turnverein <strong>Marbach</strong> neben dem<br />

wachsenden Sportangebot für<br />

alle Altersklassen spezielle Angebote<br />

entwickelt, bei denen<br />

auch Nichtmitglieder teilnehmen<br />

können. Diese Angebote sind<br />

zielgruppenorientiert und mit besonderen<br />

Inhalten versehen.<br />

So gibt es seitAnfang 1988 „Gymnastik<br />

für schwangere Frauen“<br />

und „Rückbildungsgymnastik“.<br />

Da die Teilnehmerinnen nach Beendigung<br />

der beiden Kurse noch<br />

weiter machen wollen, schließt<br />

sich ein Kurs „Sitzball-Gymnastik<br />

nach Rückbildung“ an. Ein Kurs<br />

„Beckenboden-Gymnastik“ unter<br />

der Bezeichnung „Bewegung-<br />

Fitness-Harmonie“ ergänzt die<br />

Möglichkeiten auch für Mütter,<br />

die ihre Kleinkinder mitbringen<br />

wollen. Leiterin der Angebote ist<br />

Ursula Pressel, Hebamme und<br />

Trainerin für peripartale Gymnastik<br />

und Sport und Beckenboden-Trainerin.<br />

Sie stützt in ihren<br />

Übungsstunden die Beckenbodenmuskulatur<br />

und die Stützmuskulatur<br />

der Wirbelsäule.<br />

Durch die Erweiterung des Turnerheims<br />

und die Einrichtung<br />

eines Fitness-Raums kann das<br />

Kursangebot erweitert werden.<br />

Unter der Leitung von Astrid Krämer-Krißler<br />

kommt für Mitglieder<br />

und Nichtmitglieder Yoga hinzu,<br />

wobei mit den Übungen aus dem<br />

Hatha-Yoga-Programm durch<br />

Atemübungen und Meditation<br />

eine Entspannung und Reflexion<br />

der Selbstheilungskräfte und das<br />

Gleichgewicht zwischen Körper<br />

und Geist angestrebt wird.<br />

Ein Kurs „Rhythmische Körperschulung“<br />

mit der Sportlehrerin<br />

Sigrid Steuer läuft parallel dazu.<br />

Zu aktueller Musik werden Haltungs-<br />

und Spannungsübungen<br />

sowie eine Entspannung durchgeführt.<br />

Da die Angebote kursleiterabhängig<br />

sind, müssen Kurse wie<br />

„Gesund und fit für Mollige“, „Fit<br />

und entspannt“ (Tanz-Körper-Erleben)<br />

oder „Fit-Mix“ nach teilweise<br />

beruflichen Veränderungen<br />

der Kursleiter wieder aufgegeben<br />

werden. Begriffliche Verwechslungen<br />

bei Teilnehmern machen<br />

hin und wieder die Umbenennung<br />

eines Kurses nötig. Beim Kurs<br />

„Power durch Schongymnastik“<br />

stellt man sich wohl einfache<br />

Übungen ohne Anstrengung vor.<br />

Da es aber um rückengerechte,<br />

gelenkschonende Übungen<br />

geht, die es in sich haben und<br />

zu mehr Kraft und Körperspannung<br />

verhelfen, nennt man das<br />

Ganze dann „Rückenfit mit dem<br />

Pezziball“. Geleitet wird der Kurs<br />

Die Kursleiterinnen<br />

von Doris Weber, Übungsleiterin<br />

für „Fitness und Gesundheit“ und<br />

„Sport in der Prävention“.<br />

Für unterschiedliche Altersgruppen<br />

von Teenagern bis zu Senioren<br />

bietet der Turnverein dann<br />

noch „Aerobic und Gymnastik“<br />

an.<br />

In Zusammenarbeit mit der Barmer<br />

Ersatzkasse bietet man seit<br />

Überreichung des Gütesiegels „Pluspunkt Gesundheit“ 2005


Kursleiterin Doris Weber<br />

Unsere Kursangebote<br />

über fünfzehn Jahren „Wirbelsäulengymnastik“<br />

an. Im Jahr<br />

2003 erhält der Turnverein zum<br />

ersten Mal und in regelmäßiger<br />

Folge das Gütesiegel „Pluspunkt<br />

Gesundheit“ vom Deutschen<br />

Turnerbund in Zusammenarbeit<br />

mit der Bundesärztekammer<br />

und dem Olympischen Sportbund<br />

und das Gütesiegel „Sport<br />

pro Gesundheit“ vom Deutschen<br />

Sportbund.<br />

Förderung erfahren diese Qualitätssiegel<br />

auch von den allgemeinen<br />

und gesetzlichen Krankenkassen.<br />

Verliehen werden diese Auszeichnungen<br />

alle zwei Jahre,<br />

wenn Sportvereine bestimmte<br />

Qualitätskriterien erfüllen und ein<br />

qualitativ hochwertiges Angebot<br />

im gesundheitsfördernden Fitnesssport<br />

betreiben. Unter einer<br />

qualifizierten Leitung muss ein<br />

zielgruppengerechtes Angebot<br />

stattfinden mit einer Teilnehmerzahl,<br />

die eine individuelle Betreuung<br />

möglich machen. Außerdem<br />

müssen die Kursstunden über einen<br />

bestimmten Zeitraum regelmäßig<br />

abgehalten werden, um<br />

den Teilnehmern eine gesundheitsfördernde<br />

Einstellung und<br />

Lebensweise zu vermitteln.<br />

Ebenfalls im Turnerheim läuft seit<br />

längerem ein „Ausdauertraining<br />

mit Musik“, das mit Aerobic, Stepaerobic,<br />

Zirkel- oder Intervalltraining<br />

die Grundlagenausdauer<br />

verbessern hilft, die Koordination<br />

schult und Kraftausdauer fördert.<br />

Im gymnastischen Teil werden<br />

Kräftigungsübungen für die<br />

Bauch- und Rückenmuskulatur,<br />

Stabilitätsübungen und Übungen<br />

für die Verbesserung und Erhaltung<br />

der Mobilität durchgeführt.<br />

Gymnastische Übungen dienen<br />

der muskulären Leistungsfähigkeit<br />

und der Beweglichkeit. Dehnungs-<br />

und Entspannungsübungen<br />

runden das Programm von<br />

Sabine Stängle ab.<br />

Als Übungsleiterinnen für „Fitness<br />

und Gesundheit“ bieten<br />

Doris Weber und Sabine Stängle<br />

verschiedene Körperteile betonende<br />

Kurse an. Bei „Rückenfit<br />

mit dem Pezziball“ und „Sport in<br />

der Prävention“ werden Übungen<br />

mit Kleingeräten durchgeführt.<br />

Ziel ist dabei die Stärkung der<br />

Rumpf stabilisierenden Muskulatur,<br />

der Aufbau von Ganzkörperspannung<br />

und die Verbesserung<br />

der Körperwahrnehmung.<br />

Vorbild für den Kurs „Pilates und<br />

mehr“ ist die Bewegungslehre<br />

des Deutsch-Amerikaners Joseph<br />

H. Pilates, der durch sein<br />

rehabililativ ausgerichtetes Konzept<br />

ein besonderes Körperbewusstsein<br />

entwickeln möchte.<br />

Die nach Pilates ausgeführten<br />

Übungen stärken insbesondere<br />

die tieferliegende Rumpfmuskulatur,<br />

verbessern die Beweglichkeit<br />

und fördern die aufrechte<br />

Haltung.<br />

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Gratulation!<br />

150 Jahre<br />

sportlich,<br />

engagiert<br />

und aktiv.<br />

Wir gratulieren dem<br />

Turnverein <strong>Marbach</strong><br />

zu diesem ganz<br />

besonderen Jubiläum!<br />

88 89<br />

Fotos: Hoco GmbH


Sportveranstaltungen<br />

Die Durchführung von Sportveranstaltungen in <strong>Marbach</strong> und der Besuch von lokalen, regionalen und<br />

nationalen Turnfesten war für alle Sportler des Turnvereins stets Ehrensache. Viele Lorbeerkränze und<br />

Auszeichnungen brachten Sportler des <strong>Marbach</strong>er Turnvereins mit nach Hause.<br />

Sportveranstaltungen<br />

Turnfeste<br />

90 91<br />

W enn<br />

man von dem Turnfest<br />

bei der Einweihung<br />

des Turnplatzes auf der städtischen<br />

Allmand bei der heutigen<br />

Haffnerhalle aus dem Jahr 1844<br />

und dem Schülerturnfest der Lateinschule<br />

im Jahr 1846 einmal<br />

absieht, bleibt die erste große<br />

Sportfest-Veranstaltung in <strong>Marbach</strong><br />

das Gauturnfest 1871. Aus<br />

heutiger Sicht undenkbar ist die<br />

Tatsache, dass der Turngau das<br />

Fest Ende Juni 1871 an <strong>Marbach</strong><br />

vergibt und dieses knapp<br />

zehn Wochen später Ende August<br />

stattfindet. Immerhin kommen<br />

11 Turnvereine mit mehr als<br />

250 Turnern nach <strong>Marbach</strong> und<br />

wollen verköstigt und teilweise<br />

noch in Privat-Quartieren untergebracht<br />

sein.<br />

Um die Verantwortung und die<br />

Aufgaben auf mehrere Schultern<br />

zu verteilen, bittet der Ausschuss<br />

des Turnvereins diejenigen Bürger,<br />

„die sich für die Sache interessiren“,<br />

zu einer Versammlung<br />

zu kommen, bei der der Festausschuss<br />

erweitert wird, „um so ein<br />

einheitliches, der Stadt zu Ehre<br />

und Freude gereichendes Fest<br />

begehen zu können.“<br />

Ein „Improvisator“ ruft über das<br />

Amtsblatt des Oberamtsbezirks<br />

<strong>Marbach</strong> den Gästen u.a. zu<br />

„Laßt uns feiern den Turnerbund<br />

- In Thaten und in Liedern, - An<br />

Leib und Geist frisch und gesund<br />

- Mit tausenden von Brüdern“<br />

und mahnt in weiteren Strophen<br />

die Beachtung von Beruf und<br />

Pflicht und Freiheit und Tugend<br />

an, um den Funken für eine starke<br />

Zukunft zünden zu lassen. Mit<br />

„Frei- und Massen-Uebungen,<br />

Turnfest Oßweil 1920<br />

Riegenturnen an den Geräthen,<br />

Stockfechten, Preis- und Kürturnen“<br />

zeigen die Turner „vom<br />

schönsten Wetter begünstigt“<br />

„höchste Leistungen.“<br />

Die nächste Großveranstaltung<br />

bekommt der Turnverein dann<br />

Jahre später im Juli 1888 und<br />

im August 1898 erneut mit einem<br />

Gauturnfest übertragen. Die<br />

Zahl der Turner erhöht sich dabei<br />

schon bis zu tausend. Damit die<br />

Vorturner der Vereine die „vorgeschriebenen<br />

Obligatübungen“<br />

auch korrekt beherrschen, werden<br />

sie einige Wochen vor dem<br />

Fest an den Veranstaltungsort<br />

eingeladen, um ein „Probeturnen“<br />

zu absolvieren. Bei jedem<br />

Turnfest wird seitens der Veranstalter<br />

streng darauf geachtet,<br />

dass auf eine „solide Ausführung<br />

und auf Sitte und Anstand<br />

Bedacht genommen werde“ und<br />

dass bei gemeinsamen Übungen<br />

„nicht bloß Spielerei getrieben<br />

werde.“ Spätere Turnfeste beginnen<br />

in aller Frühe um 5 Uhr mit<br />

einem musikalischen Weckruf.<br />

Der Turnbetrieb ist dann auf 6<br />

Uhr festgelegt.<br />

Sind die Turner des Turnvereins<br />

<strong>Marbach</strong> in den Anfangsjahren<br />

noch überwiegend mit ihren<br />

eigenen Turnveranstaltungen<br />

beschäftigt, so ist ab Ende der<br />

70er Jahre des vorletzten Jahrhunderts<br />

auch immer wieder von<br />

Besuchen bei Gauturnfesten des<br />

Unteren Neckargaus zu lesen.<br />

Diese finden ab 1890 jährlich<br />

statt. Auch <strong>Marbach</strong>er Turner erscheinen<br />

dabei häufig in den Siegerlisten.<br />

Während der Zeit des<br />

ersten Weltkriegs ergehen an die<br />

Vereine Einladungen zu einem<br />

„Kriegsturntag“, der neben Geräteturnen<br />

auch „volkstümliche<br />

Übungen wie Handgranatenwerfen“<br />

vorschreibt.<br />

Bis in die Gegenwart wechseln<br />

sich die Gauturnfeste in regelmäßigen,<br />

meist gleichen Abständen<br />

mit Landes- und Deutschen Turnfesten.<br />

Schon zum Bezirksturn-


Sportveranstaltungen<br />

Turnfeste<br />

Deutsches Turnfest Stuttgart 1973<br />

fest in Eßlingen melden sich im<br />

Juli 1862 alle 11 <strong>Marbach</strong>er Turner<br />

an. 1873 berichtet das Presseorgan<br />

des Oberamtsbezirks<br />

<strong>Marbach</strong> zum ersten Mal von einem<br />

Landesturnfest in Heilbronn.<br />

Die Premiere eines Vereins-<br />

Wettturnens bestreiten Turner<br />

aus <strong>Marbach</strong> 1891 beim Gauturnfest<br />

in Böckingen. Wie in den<br />

Jahren und Jahrzehnten danach<br />

ist es seitdem in <strong>Marbach</strong> ein<br />

schöner Brauch, dass die Turner<br />

nach großen Festen durch die<br />

<strong>Marbach</strong>er Musik- und Stadtkapelle<br />

am Bahnhof abgeholt und<br />

in einem Festzug in die Stadt begleitet<br />

werden.<br />

Ein besonders begeisterter Empfang<br />

wird 1928 den Rückkehrern<br />

vom Deutschen Turnfest in Köln<br />

bereitet. Im Jubiläumsheft des<br />

Turnvereins zum 100-jährigen<br />

ist zu lesen, dass „eine Menge<br />

Sportbegeisterter die Turner am<br />

Bahnhof erwartete. Unter schneidigen<br />

Klängen der Musikkapelle<br />

ging es durch die mit Menschen<br />

umsäumten Straßen ins Vereinslokal<br />

Bären.“ Die Vorstandschaft<br />

gratuliert anschließend der Musterriege<br />

unter der Führung von<br />

Albert Hoß zum 2. Preis und<br />

beglückwünscht Erich Wörner<br />

zu seiner außergewöhnlichen<br />

Leistung eines 23. Platzes unter<br />

knapp 3000 Teilnehmern.<br />

Das 15. Deutsche Turnfest in<br />

Stuttgart steht im Juli 1933 bereits<br />

im Zeichen der damaligen<br />

Machthaber. Die <strong>Marbach</strong>er Turnerinnen<br />

führen Keulenübungen<br />

vor und beim „Einzel-Mehrkampf<br />

ist nur der bekannte Volksturner<br />

Viktor Bürkle zugelassen.“<br />

Es lässt sich nicht mehr ganz<br />

nachvollziehen, ob dies mit der<br />

Einstellung während der damaligen<br />

politischen Verhältnisse zu<br />

tun hat, da „der Sport nicht mehr<br />

bloße Muskelangelegenheit, sensationsgeladene<br />

Rekordsucht<br />

oder aufpeitschende Schauvorführung<br />

sein soll“, sondern „bewußt<br />

hineingegliedert wird als<br />

Dienst an der körperlichen Ertüchtigung<br />

des Einzelnen und<br />

an der Schaffung der Volksgemeinschaft“,<br />

bei der „Zucht, Unterordnung,<br />

gespannte Kraft und<br />

Mut wieder geistige Großmächte<br />

in unserem Volk werden sollen“,<br />

wie es der „Führer“ der Deutschen<br />

Turnerschaft bei seiner<br />

Begrüßung in Stuttgart betont.<br />

Deutsches Turnfest Hannover 1978<br />

Beim Deutschen Turnfest in<br />

Hamburg 1953 können Erich<br />

Wörner und Walter Werner einen<br />

Eichenkranz erringen, und fünf<br />

Jahre später kehren alle zwölf<br />

Turner und Turnerinnen mit einem<br />

Siegerkranz zurück. Von<br />

Hamburg über Essen, Frankfurt,<br />

München, Leipzig, Berlin und<br />

weiteren Städten reicht der Reigen<br />

der Deutschen Turnfeste,<br />

die von Sportlern des Turnvereins<br />

immer wieder gerne besucht<br />

werden.<br />

Wenn auch die mit den Turnern<br />

und Turnerinnen oft mitreisenden<br />

Faustballer mal keine Starterlaubnis<br />

erhalten wie 2005 beim<br />

Deutschen Turnfest in Berlin und<br />

sie nur der olympische Gedanke<br />

„Dabei sein ist alles“ tröstet,<br />

so bleiben Turnfeste trotzdem<br />

Sportveranstaltungen<br />

Turnfeste<br />

ein „Spiegelbild der Gemeinschaft“,<br />

wie es ein Kolumnist<br />

des <strong>Marbach</strong>er Bottwartal-Boten<br />

einmal treffend anmerkt. Für ihn<br />

wächst die turnerische Leistung<br />

aus der Gemeinschaft, die aus<br />

dem Vereinsturnen, aus Mannschaftswettkämpfen<br />

oder auch<br />

bei gemeinsamen Feierstunden<br />

ihre prägenden Erlebnisse zieht.<br />

Er stellt nicht das Pathos großer<br />

Worte und stolze Erfolge in den<br />

Vordergrund, sondern bezeichnet<br />

das menschliche Miteinander<br />

in spielerischem Kampf als das<br />

Bleibende und Wertvollste der<br />

Turnfeste.<br />

Dieses Bewusstsein den Aktiven,<br />

Jugendlichen und Kindern<br />

zu vermitteln, ist ein Anliegen<br />

der Turnverbände bei der Durchführung<br />

von Turnfesten. So ist<br />

schon seit dem ausgehenden 19.<br />

Jahrhundert neben dem Männerturnen<br />

ein „Zöglingsturnen“<br />

fester Bestandteil bei Gauturnfesten.<br />

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

rückt das Frauenturnen<br />

immer mehr in den Blickpunkt.<br />

Damen-Riegen- und Jugendturntage<br />

werden vermehrt in das<br />

turnerische Geschehen mit einbezogen.<br />

Spezielle „Kindertreffen“ erscheinen<br />

Mitte des 20. Jahrhunderts in<br />

den Annalen der Turnvereine und<br />

werden zu Schüler-Meisterschaften<br />

ausgebaut. In den 60er Jahren<br />

schafft es das <strong>Marbach</strong>er Eigengewächs<br />

Karl Huober in den<br />

Kader der National-Mannschaft<br />

der Leichtathleten. Unter seinem<br />

Trainer Walter Werner tritt er in<br />

den Disziplinen Hochsprung und<br />

Zehnkampf an.<br />

92 93


M orgen<br />

Sportveranstaltungen<br />

An- & Abturnen<br />

nach dem Vormittagsgottesdienst<br />

wird<br />

der hiesige Turnverein zum Beschluß<br />

seiner Sommerübungen<br />

ein kleines Wettturnen abhalten,<br />

wozu Freunde und Gönner des<br />

Turnens freundlich eingeladen<br />

sind.“ Mit solchen und ähnlich<br />

lautenden Ankündigungen über<br />

die lokale Presse lädt der Turnverein<br />

seit 1865 im Spätsommer<br />

zu seinem so genannten „Abturnen“<br />

ein. Diese Veranstaltung<br />

entwickelt sich im Laufe der Jahre<br />

zu einem kleinen gesellschaftlichen<br />

Ereignis. Der Turnverein<br />

bietet damit der Bevölkerung Einblicke<br />

in sein turnerisches Schaffen,<br />

und im Anschluss an das mit<br />

einem Schau- und Preisturnen<br />

verbundene Abturnen trifft man<br />

sich abends zur geselligen und<br />

auch „deklamatorischen“ Unterhaltung<br />

mit Tanz im Vereinslokal,<br />

dem „Bären“, oder im Kronensaal.<br />

Vorführungen am Barren<br />

und Pferd und Pyramiden bereichern<br />

den abendlichen Ausklang<br />

des Vereinsfestes.<br />

Schon vom ersten Abturnen an<br />

ist man bemüht, auswärtige Turnvereine<br />

zu dem Wettturnen einzuladen,<br />

so wie man auch ab und<br />

zu bei deren Abturnen teilnimmt.<br />

Nachdem mit der Haffnerhalle<br />

eine Turnhalle zur Verfügung<br />

steht, wird das den Tag beschließende<br />

Schauturnen dorthin verlegt<br />

und mit musikalischen „Vorträgen<br />

der hiesigen Stadtkapelle“<br />

begleitet. Nach der Gründung<br />

des Damenturnens beim Turnverein<br />

<strong>Marbach</strong> stellt sich diese<br />

Riege beim Abturnen ebenfalls<br />

der Bevölkerung vor. „Den Höhepunkt<br />

des Abends bildeten die<br />

Anzeige im Postillon 1895<br />

Barrenübungen der Damenriege,<br />

die mit Anmut und Gewandtheit<br />

sich ihrer Aufgabe entledigte.“<br />

Anfangs als Werbeveranstaltung<br />

gedacht, führt der Turnverein<br />

<strong>Marbach</strong> stark zehn Jahre nach<br />

seiner Gründung neben seinem<br />

Abturnen auch ein „Anturnen“<br />

durch. In Verbindung mit einem<br />

„Schauturnen auf dem Turnplaze“<br />

fordert der Verein „junge Leute<br />

hiesiger Stadt“ auf, sich dem<br />

Turnverein anzuschließen „und<br />

sich nicht etwa durch ängstliche<br />

Abturnen 1948<br />

Scheu vor turnerischen Übungen<br />

ferne zu halten.“ Mindestens bis<br />

Ende des 19. Jahrhunderts findet<br />

dieses Anturnen meist in Verbindung<br />

mit dem „Stiftungsfest des<br />

Vereins“ im Mai statt.<br />

Während der Zeit des ersten<br />

Weltkriegs regt die Kreisleitung<br />

an, Jugendturnen in die Veranstaltungen<br />

zu integrieren. Der<br />

Turnverein nimmt diese Anregung<br />

auf und verbindet das jährliche<br />

Abturnen mit einem Jugendturntag.<br />

Ab der Mitte der 20er<br />

Jahre des vorigen Jahrhunderts<br />

werden mit dem jetzt „Vereinsturnen“<br />

genannten Abturnen auch<br />

Handballpflichtspiele der Aktiven-<br />

und der Jugendmannschaften<br />

verbunden.<br />

Für die Terminologie der Nationalsozialisten<br />

ist der Begriff<br />

„Abturnen“ sicherlich etwas unpassend,<br />

weshalb aus dieser<br />

Zeit keine diesbezüglichen Vereinsveranstaltungen<br />

gemeldet<br />

werden. Dem „Reichsbund für<br />

Leibesübungen“ wird der <strong>Marbach</strong>er<br />

Stadtverband unterstellt,<br />

das Turnerjugendtreffen wird mit<br />

der „Führertagung“ gleichgestellt<br />

und laufende Turnfeste sind die<br />

Angelegenheiten des Reichsbundes.<br />

Erst nach dem Krieg liest<br />

man wieder von einem „Leichtathletiksportfest<br />

mit Abturnen“,<br />

bei dem dann wieder ein gemütlicher<br />

Abend im Mittelpunkt steht.<br />

Zu den von da an durchgeführten<br />

„Vereinsmeisterschaften“ in Turnen<br />

und Leichtathletik gehören<br />

u.a. Sport- und Spaßspiele der<br />

ballspielenden Mannschaften,<br />

Sportveranstaltungen<br />

An- & Abturnen<br />

Abturnen 1990<br />

wobei die Hand- und Fußballer<br />

sich eine Halbzeit in der einen<br />

und die andere Halbzeit in der<br />

anderen Ballsportart messen.<br />

Gegen Ende des 20. Jahrhunderts<br />

treten an die Stelle der Vereinsmeisterschaften<br />

so genannte<br />

„Vereins-Mehrkampf-Tage“, bei<br />

denen die einzelnen Abteilungen<br />

antreten können. Wegen Termin-<br />

... der freundliche Partner Ihrer Gesundheit im Herzen der Stadt!<br />

überschneidungen mit den Rundenspielen<br />

der Sportmannschaften<br />

und aufgrund abnehmender<br />

Teilnehmerzahlen beim Abturnen<br />

verlagert sich die Möglichkeit zur<br />

Erringung der Sportabzeichen<br />

in den individuellen Bereich und<br />

wird von den Übungsleitern je<br />

nach Bedarf angeboten.<br />

94 95


Laufveranstaltungen<br />

Waren es früher die Stadtläufe, die die Bevölkerung in großen Scharen in die Innenstadt zogen, so ist<br />

in heutiger Zeit der <strong>Marbach</strong>er Gassenlauf mit einer wachsenden Zahl an Läufern und variablen Renn-<br />

Geläufen die Lauf-Attraktion in <strong>Marbach</strong>.<br />

Laufveranstaltungen<br />

<strong>Marbach</strong>er Stadtlauf<br />

96 97<br />

M indestens<br />

seit dem Jahr<br />

1927 wird in <strong>Marbach</strong> ein<br />

Stadtlauf durchgeführt, der über<br />

die Jahre hinweg in unterschiedlichen<br />

Variationen begangen<br />

wird. Der damals existierende<br />

Stadtverband für Leibesübungen,<br />

dem der Turnverein, der Ruderverein,<br />

der Schwimmverein,<br />

der Reiterverein und der Schützenverein<br />

angehören, übernimmt<br />

die Organisation und Durchführung<br />

solcher turnerischer und<br />

sportlicher Veranstaltungen. Für<br />

die große Werbeveranstaltung<br />

auf der Neckarinsel sind Vorführungen<br />

geplant, das Sportabzeichen<br />

soll abgenommen werden<br />

und ein großer Festzug ist zur<br />

Abrundung der Veranstaltung<br />

vorgesehen. Doch wie auch Jahre<br />

danach macht der Wettergott<br />

einen Strich durch die Rechnung,<br />

weshalb die begleitenden Darbietungen<br />

auf der Neckarinsel<br />

und der Festzug abgesagt werden<br />

müssen. Der Lauf auf der<br />

Strecke von der Rielingshäuser<br />

Straße zum Rathaus bleibt somit<br />

als Höhepunkt.<br />

In den folgenden Jahren weitet<br />

sich der reine Stadtlauf zu<br />

einem Ereignis mit sportlichen<br />

Höhepunkten in der Stadt aus.<br />

Handballspiele, Dreikämpfe unter<br />

den teilnehmenden Vereinen<br />

des Stadtverbandes und die Beteiligung<br />

einer Vorturnerabteilung<br />

des Schillergaus und den „Brudervereinen“<br />

des MTV Ludwigsburg,<br />

des TV Oßweil und aus<br />

Steinheim sorgen für Abwechslung<br />

an dem Sporttag. Gewissermaßen<br />

den ersten <strong>Marbach</strong>er<br />

„Halbtriathlon“ veranstaltet der<br />

Turnverein dann im Jahr 1931.<br />

Stadtlauf 1952<br />

Der Stadtlauf führt von der Stadtmitte<br />

zur Lederfabrik beim Eichgraben<br />

und wird von dort aus auf<br />

einer Strecke von 400 m schwimmend<br />

weitergeführt.<br />

1937 wird der bisherige Stadtverband<br />

in den Deutschen<br />

Reichsbund für Leibesübungen<br />

gleichgeschaltet. Mit einem Flaggenappell<br />

wird der Stadtlauf am<br />

König-Wilhelm-Platz um 7.30<br />

Uhr eröffnet und führt die Läufer<br />

der Sportvereine aus Benningen,<br />

Erdmannhausen, Murr, Steinheim<br />

und <strong>Marbach</strong> auf die Strecke<br />

<strong>Marbach</strong>-Erdmannhausen und<br />

wieder zurück. Ein Mannschafts-<br />

Radrennen über Steinheim<br />

und Murr und ein Mannschafts-<br />

Schießen des Kyffhäuserbundes<br />

(Dachverband Deutscher<br />

Kriegervereine) im Aichgraben<br />

runden für die Teilnehmer die<br />

Wettbewerbe ab. Nach einem<br />

Konzert der Stadtkapelle <strong>Marbach</strong><br />

vor dem Rathaus begibt<br />

sich ein Festzug zum Sportplatz,<br />

wo Turniere in Fußball, Handball<br />

und Faustball die „Große Werbeveranstaltung<br />

für den Sport“ des<br />

Reichsbundes ergänzen.<br />

Die Veranstaltungen des Stadtlaufs<br />

der beiden folgenden Jahre<br />

werden von der Ortsgruppe Mar-


Laufveranstaltungen<br />

<strong>Marbach</strong>er Stadtlauf<br />

bach des Reichsbundes in die<br />

Nachbargemeinden Erdmannhausen<br />

und Benningen verlegt.<br />

Auch hier sind wieder Frauen-<br />

und Jugendmannschaften zugelassen,<br />

wobei der TV <strong>Marbach</strong><br />

jeweils einen Sieger stellt.<br />

Nach dem 2. Weltkrieg ergreift<br />

der <strong>Marbach</strong>er Turnverein wieder<br />

die Initiative und schreibt<br />

1950 einen Stadtlauf aus, an<br />

dem sich Läufer aus Murr, Erdmannhausen,<br />

Neckarweihingen,<br />

Kleinaspach und <strong>Marbach</strong> beteiligen.<br />

Der Turnverein und die<br />

Stadt <strong>Marbach</strong> stiften die Ehrenpreise.<br />

Für nicht rasensporttreibende<br />

Vereine, wie die des<br />

Rad- und Kraftfahrervereins, des<br />

Schwimmvereins, des Rudervereins,<br />

des Kraftsportvereins, des<br />

Mannschaft des TV <strong>Marbach</strong> beim Stadtlauf 1952<br />

Motorsportclubs und des CVJM<br />

wird ein kleiner Lauf angeboten.<br />

Der Hauptlauf erstreckt sich von<br />

der Bärengasse über die Charlotten-<br />

und Wildermuthstraße zur<br />

Marktstraße.<br />

Der <strong>Marbach</strong>er Stadtlauf der<br />

50er Jahre weitet sich zu den<br />

<strong>Marbach</strong>er Sporttagen, bei denen<br />

ein bunter Querschnitt sportlicher<br />

Veranstaltungen geboten<br />

wird. Schauturnen, Einzelkämpfe,<br />

leichtathletische Wettkämpfe<br />

wechseln mit Spielen der Ballsportarten<br />

und Staffelläufen, an<br />

denen sich zahlreiche Sportler<br />

und Zuschauer nach den Wirren<br />

des Krieges erfreuen und<br />

<strong>Marbach</strong> zu einem kleinen Mittelpunkt<br />

des Sportgeschehens<br />

der Umgebung machen. Die An-<br />

ziehungskraft der Veranstaltung<br />

wird noch durch die Teilnahme<br />

namhafter auswärtiger Vereine,<br />

z.B. des TV Kornwestheim, SKV<br />

Eglosheim oder der Stuttgarter<br />

Kickers, verstärkt.<br />

In den 60er und 70er Jahren des<br />

vorigen Jahrhunderts verlagern<br />

sich die sportlichen Interessen<br />

der Vereine, so dass der Stadtlauf<br />

nicht mehr zu den regelmäßigen<br />

Sportveranstaltungen gehört.<br />

Wieder belebt wird er in den<br />

80er Jahren u.a. vom Kulturring<br />

der Stadt und einem Jugendhaus-Team<br />

in Zusammenarbeit<br />

mit den Vereinen, die dann immerhin<br />

mehrere aufeinanderfolgende<br />

Stadtläufe organisieren.<br />

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Jahr 2010 kann der Turnverein<br />

in Kooperation mit<br />

Andreas Seiberling vom „stadtmarketing<br />

schillerstadt marbach<br />

e.V.“ und Mitveranstalter „3,8<br />

sportkult_services“ mit Achim<br />

Seiter den zehnten so genannten<br />

Gassenlauf der Neuzeit durchführen.<br />

Schwerpunkt der Streckenführung<br />

ist von der Schillerhöhe<br />

durch die mittelalterliche Altstadt<br />

<strong>Marbach</strong>s. Die Strecke von 3500<br />

Metern muss dreimal durchlaufen<br />

werden und stellt die Läufer<br />

durch ihre unterschiedliche Bodenbeschaffenheit<br />

und durch die<br />

Steigungen vor große Herausforderungen.<br />

Außerdem werden<br />

auch Mannschaftswertungen ins<br />

Programm aufgenommen. Diese<br />

Start zum Gassenlauf<br />

Laufveranstaltungen<br />

<strong>Marbach</strong>er Gassenlauf & URB-Run<br />

Änderungen bewirken eine Erhöhung<br />

der Teilnehmerzahl, die<br />

2010 auf mehr als 400 Läufer<br />

angestiegen ist. Seit dem dritten<br />

Lauf werden dem Hauptlauf ein<br />

„Brezellauf“ für Kinder und ein<br />

Lauf für Jugendliche vorgeschaltet.<br />

Diese führen in einigen Runden<br />

durch die Schillerhöhe.<br />

Eine besondere Herausforderung<br />

stellt in diesem Jahr der neu ins<br />

Programm aufgenommene URB-<br />

Run dar (urb=urban=städtisch),<br />

bei dem die teilnehmenden Läufer<br />

die Laufstrecke zweimal zu<br />

bewältigen haben, dafür aber<br />

auf nicht alltägliche natürliche<br />

und künstliche Hindernisse stoßen.<br />

So müssen sie sich durch<br />

eine Menge Mülltonnen quälen<br />

und Autobahnpoller übersteigen.<br />

Mauern und Mäuerchen der Altstadt<br />

erklimmen, über Strohballen<br />

und kniehohe Seile springen<br />

oder einen Bus durchlaufen. Das<br />

Wasser des großen Wengerterbottichs<br />

am Schluss der Strecke<br />

bringt dann die müden Beine<br />

wieder in Schwung und erleichtert<br />

den Weg zur Ziellinie.<br />

Gassenlauf durch die Holdergassen Brezellauf<br />

Stationen beim URB-Run<br />

Laufveranstaltungen<br />

<strong>Marbach</strong>er Gassenlauf & URB-Run<br />

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Feste<br />

Bei einem Vereinsjubiläum ist naturgemäß viel von sportlichen Höhenflügen die Rede. Meisterschaften<br />

und Aufstiegsfeiern prägen das Bild, Turniersiege und aufgestellte Rekorde sind oft auch nach Jahrzehnten<br />

noch im Gedächtnis. Doch es gibt noch mehr, was einen Verein im Innersten zusammenhält. Auch<br />

wenn man beim Rückblick auf die Vereinsgeschichte nicht unbedingt sofort an Feste und Feiern denkt,<br />

machen Anlässe wie das traditionelle Kuttelessen, das Bürgerfest und die Seniorenfeier einen gewichtigen<br />

Teil des Vereinslebens aus - und sind auch beim <strong>Marbach</strong>er Turnverein nicht aus dem Jahreskalender<br />

wegzudenken, selbst wenn die „bovine spongiforme Enzephalopathie“ einmal einer traditionellen Turnvereins-Veranstaltung<br />

einen Strich durch die jahrzehntelang praktizierte Verabreichung von sauren Kutteln<br />

beim Kuttelessen gemacht hat. Gemeint ist der Rinderwahn (BSE), der sich in Deutschland ausbreitete<br />

und Auswirkungen hatte bis ins Vereinsleben des TV. Anstelle der traditionellen Kutteln musste den Mitgliedern<br />

eine Erbsensuppe gereicht werden.<br />

Feste<br />

Kuttelessen<br />

104 105<br />

B ei<br />

seinen Festen hat der<br />

<strong>Marbach</strong>er Turnverein freilich<br />

auch eine echte Besonderheit<br />

zu bieten: Welcher Verein<br />

aus der näheren oder weiteren<br />

Umgebung veranstaltet schon<br />

ein Kuttelessen? Nach Weihnachtsschmaus<br />

und Silvesterböllern<br />

kommen im Turnerheim alljährlich<br />

im Januar dampfende<br />

Schüsseln mit Innereien auf den<br />

Tisch, eingefleischte Kuttelfreunde<br />

ordern beim emsigen Küchenteam<br />

nicht nur einen Nachschlag.<br />

Die zünftige Veranstaltung ist in<br />

der Schillerstadt fast so etwas<br />

wie der inoffizielle Neujahrsempfang,<br />

den sich Bürgermeister<br />

Herbert Pötzsch mit Gattin nicht<br />

entgehen lässt und den <strong>Marbach</strong>er<br />

Turnfreunden einen Besuch<br />

abstattet.<br />

Ungewöhnlich ist beim Kuttelessen<br />

des Turnvereins nicht nur<br />

die eingeschränkte Speisekarte,<br />

sondern auch die Entstehungsgeschichte.<br />

Entwickelt hat sich<br />

die Veranstaltung vor bald sieben<br />

Jahrzehnten nämlich aus einem<br />

kleinen Helferfest. Zwar liegt das<br />

exakte Geburtsjahr des <strong>Marbach</strong>er<br />

Kuttelessens im Dunkeln.<br />

Doch fest steht, dass die damaligen<br />

Kronenwirte Karl und Lydia<br />

Feigion irgendwann Anfang der<br />

1930er Jahre erstmals zu Tisch<br />

bitten. Als Dankeschön an die<br />

fleißigen Hände, die nach der<br />

vereinsinternen Weihnachtsfeier<br />

immer wieder für Ordnung sorgen,<br />

gibt es ein Essen, das nicht<br />

viel kosten darf - und trotzdem<br />

alle satt macht.<br />

Auch wenn die Kuttelsuppe später<br />

im Bären serviert und seit den<br />

Kuttelessen im Turnerheim<br />

1950er Jahren im Turnerheim auf<br />

der Schillerhöhe aufgetischt wird,<br />

hat sich am Sinn dieser Tradition<br />

bis heute nichts geändert.<br />

Der Verein dankt mit der Veranstaltung<br />

seinen Mitgliedern für<br />

ihren Einsatz - gleich ob sie nun<br />

eine Jugendmannschaft betreuen<br />

oder Spenden für die nächste<br />

Tombola einwerben, den Aufbau<br />

beim Bürgerfest organisieren<br />

oder betagten Mitgliedern einen<br />

Geburtstagsbesuch abstatten.<br />

Das Kuttelessen ist auch heute<br />

noch eine kulinarische Belohnung<br />

für die ehrenamtliche Tätigkeit.<br />

Und deshalb werden die Menschen,<br />

die sich das ganze Jahr<br />

für ihren Verein engagieren, auch<br />

im nächsten Januar wieder über<br />

dampfenden Schüsseln sitzen<br />

- für den <strong>Marbach</strong>er Turnverein<br />

geht es schließlich nicht nur um<br />

die sportlichen Höhenflüge. Kutteln Marsch


W er<br />

Feste<br />

Seniorenfeier<br />

einmal erlebt hat, wie<br />

viel Glück ein Auftritt der<br />

Turnküken bei der alljährlichen<br />

Seniorenfeier im Turnerheim in<br />

die Gesichter der Besucher zaubern<br />

kann, mag erahnen, wie<br />

wichtig ein simples Kaffeekränzchen<br />

für den Zusammenhalt eines<br />

Vereins sein kann.<br />

Alljährlich strömen Dutzende<br />

betagter Mitglieder, Freunde<br />

und Gönner auf die <strong>Marbach</strong>er<br />

Schillerhöhe, um einige gesellige<br />

Stunden im Kreis der Vereinsfamilie<br />

zu verbringen.<br />

Ob die Pointe beim traditionellen<br />

Sketch nun punktgenau sitzt<br />

oder eine Vorführung mitunter<br />

auch unfreiwillige Komik birgt,<br />

spielt dabei die geringste Rolle.<br />

Es geht ums Miteinander, ums<br />

Feste<br />

Bürgerfest<br />

106 107<br />

A uch<br />

die - von vielen Mitgliedern<br />

nicht gerade herbeigesehnten<br />

- Arbeitseinsätze<br />

beim Bürgerfest, beim Gassenlauf<br />

oder der Jahresfeier der Abteilung<br />

sind untrennbar mit dem<br />

Vereinsleben verbunden. Was<br />

viele nur als lästige Pflicht verstehen,<br />

kann mitunter eine echte<br />

Bereicherung sein. Es soll TV-<br />

Mitglieder geben, die erst bei einer<br />

gemeinsamen Vier-Stunden-<br />

Schicht am Zapfhahn mit dem<br />

Nachbarn vom Eckhaus mehr<br />

als nur ein paar Worte gewechselt<br />

haben. Auch in der Festküche<br />

schwätzt in der Regel nicht<br />

nur der Kartoffelsalat, der Dienst<br />

Tombola am Würstchengrill macht mitun- Fleißige Helfer<br />

Schwätzen, Singen und Lachen.<br />

Und um ein Zusammengehörigkeitsgefühl,<br />

das sich mit dem Mo-<br />

natsbeitrag fürs Fitness-Studio<br />

nicht erkaufen lässt.<br />

Aufmerksame Besucher Zufriedene Gäste<br />

ter mehr Spaß als ein normaler<br />

Festbesuch. Altgediente Turnfreunde<br />

versichern jedenfalls<br />

glaubhaft, dass der Einsatz an<br />

der Spültheke schon Ehen gestiftet<br />

hat - denken Sie mal drüber<br />

nach, wenn der Turnverein dem-<br />

nächst wieder um die Mithilfe seiner<br />

Mitglieder bittet.


S eit<br />

Feste<br />

Turnertreue<br />

rund 20 Jahren ist der<br />

Turngau Neckar-Enz ab und<br />

zu beim Turnverein <strong>Marbach</strong> mit<br />

seinem Herbstabschlusstreffen<br />

der „Turnertreue“ sowie der Turnund<br />

Sportfreunde „Ältere“ zu<br />

Gast. Diese Zusammenkunft findet<br />

unter dem Motto „Geselligkeit<br />

kommt nicht zu kurz bei 50 plus“<br />

im Turnerheim statt. Ausrichter<br />

ist der Turnausschuss „Ältere“<br />

des Turngaus, wobei seit vielen<br />

Jahren Isolde Batz und Walter<br />

Rieger federführend sind und die<br />

Einladungen verschicken.<br />

Beim Turnverein ist Erna Kroll<br />

die Ansprechpartnerin. Mit ihrem<br />

Team bewirtet sie die Gäste<br />

mit Kaffee und Kuchen und<br />

sorgt auch für ein abwechs-<br />

Turnertreue 2007<br />

lungsreiches Programm. Kinder<br />

der Turnabteilung zeigen zum<br />

Beispiel Bodenturnen, die Karateabteilung<br />

führt Elemente der<br />

Selbstverteidigung vor. Heitere<br />

Sketche werden gespielt, es wird<br />

gesungen oder zum Tanzen und<br />

zur Stuhlgymnastik animiert.<br />

Auch der Präsident des Turngaus<br />

Neckar-Enz, Gunter Bretschneider,<br />

stattet einen Besuch ab und<br />

richtet ein paar Worte an die<br />

Versammelten. Durch ihre rege<br />

Teilnahme an den verschiedenen<br />

Treffen und der traditionellen<br />

Gauwanderung beweisen die „Älteren“,<br />

dass sie noch nicht zum<br />

alten Eisen gehören und aktiv(er)<br />

leben wollen.<br />

1876<br />

Das Schillerdenkmal wird auf<br />

dem Gelände des ehemaligen<br />

„Schelmengrüble“ (heute<br />

Schillerhöhe) eingeweiht<br />

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108 109


Die Abteilungen<br />

Die ganze Galerie der Abteilungen im TV <strong>Marbach</strong> steht für das rege Vereinsleben, das auch nach 150<br />

Jahren noch fleißig pulsiert. Ist die eine oder andere Abteilung derzeit nicht aktiv oder „ausgelagert“, so<br />

macht dies der Zusammengehörigkeit im <strong>Marbach</strong>er Turnverein keinen Abbruch. Moderne Zeiten erfordern<br />

Flexibilität in den Angeboten, die von Möglichkeiten für die kleinsten Erdenbürger bis zu den Senioren<br />

reichen und auch reichlich genutzt werden.<br />

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110 111


Basketball<br />

Die Basketball-Abteilung machte nach ihrer Gründung bald Furore, denn ihre „basketballverrückten“ Gründerväter<br />

führten die Basketballer von Erfolg zu Erfolg bis in die 2. Bundesliga. Bald kann die Abteilung ihr<br />

„Schwabenalter“ feiern. Durch die hohe Akzeptanz dieser Sportart und dem damit verbundenen stetigen<br />

Zulauf verstehen es die Macher der Basketball-Abteilung immer wieder, die Aufmerksamkeit in <strong>Marbach</strong><br />

auf ihre Sportart zu lenken.<br />

Basketball<br />

112 113<br />

D er<br />

TV <strong>Marbach</strong> feiert 2011<br />

sein 150-jähriges Bestehen,<br />

die Abteilung Basketball<br />

erreicht ein Jahr später erst das<br />

Schwabenalter. Sie befindet sich<br />

derzeit also kurz vor Schluss ihrer<br />

vierten Dekade, des vierten<br />

Viertels, wenn man im Bild eines<br />

Basketballspiels bleibt.<br />

Für den „Sprungball“, die Gründung<br />

der Basketballabteilung<br />

1971, betreten Jürgen Blaetter<br />

und Winfried Boeckler das Spielfeld.<br />

Dank ihres großen Einsatzes<br />

und ihrer besonderen Fähigkeiten,<br />

die Begeisterung und<br />

das „Know-how“ für das Basketballspiel<br />

weiter zu geben, findet<br />

der hierzulande vergleichsweise<br />

junge Sport schon bald viele Anhänger<br />

in <strong>Marbach</strong>.<br />

Die ersten zehn Jahre - das erste<br />

Abteilungsviertel - sind vom<br />

Aufbau geprägt, der sich unter<br />

Anleitung der mitunter auch als<br />

„basketballverrückt“ bezeichneten<br />

Gründerväter der Abteilung<br />

rasch vollzieht. Beide werden<br />

im Jahr 1986 vom Basketballverband<br />

Baden-Württemberg für<br />

ihre großen Verdienste geehrt.<br />

Gleich in der ersten Saison<br />

1971/72 erreicht die Mannschaft<br />

um die beiden Abteilungsgründer<br />

den Aufstieg aus der Bezirks- in<br />

die Landesliga, wo man in den<br />

beiden Folgejahren verbleibt. Ab<br />

1973/1974 finden sich in der Herrenmannschaft<br />

weitere Namen<br />

wie Norbert Dörfler und Günther<br />

Berndt, die sich über lange Jahre<br />

in der Folgezeit neben dem Einsatz<br />

auf dem Feld auch in der Abteilungsarbeit<br />

engagieren. In der<br />

Jürgen Blaetter und Winfried Boeckler werden von Werner Minges vom<br />

Basketballverband geehrt, 1971<br />

Saison 1974/1975 werden die<br />

Ligen neu geordnet, man spielt<br />

wieder in einer Bezirksliga und<br />

sichert sich die Meisterschaft des<br />

Bezirks 5. In diesem Jahr steht<br />

erneut ein Name im Aufgebot,<br />

der sich wie ein roter Faden bis<br />

heute durch die Geschichte der<br />

Abteilung zieht. Mit seinen über<br />

2m Größe ist Ulrich Heyden im<br />

wahrsten Sinn des Wortes bereits<br />

im Alter von 14 Jahren „überragend“.<br />

Er wird in den Nationalkader<br />

berufen und reist 1974 mit<br />

dem Baden-Württembergischen<br />

Basketballverband nach Südafrika.<br />

Leider stoppen berufliche<br />

Gründe sein weiteres Vorankommen<br />

in der Nationalmannschaft.<br />

Davon unbeirrt setzt er seinen<br />

Weg in seinem Sport fort und<br />

übernimmt später neben dem<br />

Spielen und Coachen auch Verantwortung<br />

als Abteilungsleiter in<br />

der „heißen Phase“, als die Herren<br />

Regional- bzw. zweite Liga<br />

spielen. In der aktuellen Spielzeit<br />

2010/2011 eilt er mit seinem sehr<br />

jungen Herren I-Team in der Landesliga<br />

und mit fast der gleichen<br />

Besetzung in der U20 Oberliga<br />

Baden-Württemberg von Sieg zu<br />

Sieg.<br />

Zurück ins „erste Abteilungsviertel“:<br />

Die Spielzeit 1975/76 bringt<br />

erneut den Bezirksmeistertitel<br />

und den Aufstieg in die Oberliga.<br />

Das Team besteht damals aus<br />

den Spielern Blaetter, Boeckler,<br />

Dörfler, Heyden, Kübel, Swanson,<br />

Walke, Weiß, Berndt, Finkbohner,<br />

Lewis und kann auch im<br />

Folgejahr die Spielklasse halten.<br />

In der Saison 1976/1977 steigt<br />

ein Damenteam in den Spielbetrieb<br />

ein und erreicht mit Trainer<br />

Winfried Boeckler auf Anhieb


Basketball<br />

Das Damenteam in der Saison 1976/1977 von links stehend: Trainer Winfried<br />

Boeckler, Corina Lendl, Heide Schöll, Ute Altvater, von links sitzend:<br />

Pat Thomas, Karin Braun, Christina Volke, Elke Vetter, Gaby Blaetter<br />

den Aufstieg in die Oberliga. In<br />

der folgenden Saison stößt Gaby<br />

Blaetter zum Team, das sich mit<br />

Trainer Becker ebenso in der<br />

Oberliga hält, wie die Herren. Bereits<br />

von Anfang an im Team ist<br />

Ute Rößner (Altvater), die später<br />

über viele Jahre hinweg ihr Wis-<br />

1. Herrenmannschaft der Saison 1975/1976 stehend von links: Günther<br />

Bernd, Winfried Boeckler, Wolfgang Weiß, Ulrich Heyden, Christoph Kübel,<br />

am Ball von links: Norbert Dörfler, Jürgen Blaetter, Edmond Lewis<br />

sen und Können an den Nachwuchs<br />

weiter gibt und die ersten<br />

Schritte der Basketball-Minis begleitet<br />

und anleitet.<br />

Die Herren deuten mit dem dritten<br />

Platz in der Oberliga so langsam<br />

an, dass sie noch weiter<br />

nach oben wollen. In der Saison<br />

1977/1978 stößt mit Martin<br />

Sanzenbacher einer der Aktivposten<br />

der kommenden Jahre<br />

zur Mannschaft. Während die<br />

Damen nach einigen Abgängen<br />

wieder in der Bezirksliga spielen,<br />

erreichen die Herren den 1.<br />

Platz der Oberliga 1979/1980,<br />

was im Folgejahr erneut gelingt.<br />

In der Spielerliste taucht erstmals<br />

der Name Schey auf, womit der<br />

Grundstein gelegt ist für eine weitere<br />

Basketballfamilie neben den<br />

Blaetters und Heydens. Aus der<br />

eigenen Jugendarbeit steigen<br />

Spieler wie Wozny, de Beyer und<br />

Mohrbacher ins Team von Jürgen<br />

Blaetter ein, das 1981/1982<br />

den Schlusspunkt des „ersten<br />

Abteilungsviertels“ setzt und im<br />

zehnten Jahr des Bestehens der<br />

Abteilung in die Regionalliga aufsteigt.<br />

Damit ist man aber noch nicht am<br />

Ziel seiner Träume angelangt, es<br />

wird weiter intensiv gearbeitet.<br />

Auch rundherum: Plakate mit viel<br />

Liebe gestaltet, sogar amerikanische<br />

Spieler werden gewonnen,<br />

die Zuschauer bekommen<br />

Top-Sport zu sehen. Die Damen<br />

setzen ebenfalls wieder zum Höhenflug<br />

an und schaffen in der<br />

gleichen Saison den Wiederaufstieg<br />

in die Oberliga, können sich<br />

dort jedoch nicht halten.<br />

Mit ungebremster Energie setzen<br />

die Basketballer ihren Weg<br />

nach oben fort. Der absolute Höhepunkt<br />

in der Erfolgsreihe der<br />

Abteilung stellt sich in der Spiel-<br />

zeit 1984/1985 ein, in der der TV<br />

<strong>Marbach</strong> zu einer unglaublichen<br />

Regionalligasaison ansetzt. Mit<br />

zum Teil hochdramatischen Spielen<br />

- wie z.B. gegen KuSG Leimen,<br />

das mit einem Wurf des<br />

Amerikaners Tommy Bonds zum<br />

78:77 mit der Schlusssirene, einem<br />

„Buzzer-Beater“, entschieden<br />

wird, ließen die Herren I von<br />

Jürgen Blaetter die Herzen der<br />

Zuschauer ein ums andere Mal<br />

höher schlagen. Lohn der harten<br />

Arbeit: Am Ende der Saison<br />

1984/1985 Tabellenplatz 1 und<br />

Aufstieg in die zweite Bundesliga.<br />

Basketball<br />

Das erfolgreichste <strong>Marbach</strong>er Basketballteam:<br />

Meister der Regionalliga 1984/1985 und damit Aufstieg in die 2. Bundesliga. Stehend von links: Bernd Schoch,<br />

Martin Sanzenbacher, Martin Wozny, Ulrich Heyden, André de Beyer, Tommy Bonds,<br />

vorne von links: Thomas Stephan, Trainer Jürgen Blaetter, Norbert Dörfler, Wolfgang Schey, Thomas Kiesel<br />

Basketball-Rahmenplakat<br />

Die Saison bringt noch ein absolutes<br />

Highlight: Im Pokal schaffen<br />

es die Mannen um Ulrich<br />

Heyden, der in den turbulenten<br />

Jahren 1983-1985 zusammen<br />

mit Wilfried Boeckler auch die<br />

Abteilung leitet, bis ins Achtelfinale.<br />

Als Gegner warten nun die<br />

Giants Osnabrück aus der Bundesliga.<br />

Für die <strong>Marbach</strong>er Halle<br />

doch eine Nummer zu groß,<br />

geben die <strong>Marbach</strong>er das Heimrecht<br />

ab und treten die Fahrt<br />

nach Osnabrück an. Spielerisch<br />

können sie nur ein Viertel lang<br />

mithalten, aber das Erlebnis, sich<br />

vor einer Kulisse von 800 Zu-<br />

114 115


Basketball<br />

Eintrittskarte vom Pokalspiel gegen Giants Osnabrück<br />

schauern als Regionalligist Respekt<br />

erspielen zu können, ist in<br />

den Köpfen eingebrannt. Noch<br />

heute, nach 25 Jahren stehen<br />

die Säulen des damaligen Teams<br />

Uli Heyden und Wolfgang Schey<br />

in <strong>Marbach</strong> und Bernd Schoch in<br />

Ludwigsburg oft mehr als zwei<br />

Mal pro Woche für ihren Sport in<br />

der Halle und geben ihre Begeisterung<br />

an die Jugend weiter.<br />

Noch bei der Ehrung im Rathaus<br />

für die außergewöhnliche Leistung<br />

der Basketballer spricht es<br />

Jürgen Blaetter offen an: Die<br />

Rahmenbedingungen, um den<br />

Überraschungserfolg in dauerhafte<br />

Hochklassigkeit überführen<br />

zu können, sind leider nicht gegeben.<br />

Vor allem ist die notwendige<br />

finanzielle Ausstattung realistisch<br />

gesehen nicht erreichbar.<br />

Aber auch die Hallenkapazitäten<br />

reichen nicht aus, um mehr Trainingszeiten<br />

anbieten zu können<br />

und Nachwuchs heranzuführen.<br />

So bleibt die zweite Bundesliga<br />

ein Abenteuer und auch die Re-<br />

gionalliga kann in der darauf folgenden<br />

Saison 1986/1987 nicht<br />

gehalten werden. Bis zum Ende<br />

der 80er Jahre sind die Herren<br />

von Jürgen Blaetter dennoch<br />

meist im Oberhaus der Oberliga<br />

zu finden.<br />

Um diese Zeit nimmt der Zulauf<br />

von Jugendlichen spürbar zu, sowohl<br />

im Jungenbereich, wo Torsten<br />

Blaetter, ältester Sohn des Abteilungsgründers<br />

Jürgen Blaetter,<br />

als Trainer aktiv ist, als auch im<br />

weiblichen Bereich, der von Daniel<br />

Hofsäß trainiert wird. Es ist<br />

sehr eng geworden in der Halle,<br />

bis zu fünf Mannschaften müssen<br />

sich eine Trainingszeit teilen.<br />

Es gibt nur drei Trainingstermine,<br />

die zum Teil nur eine Stunde umfassen.<br />

Die Jugendmannschaften<br />

werden hauptsächlich von<br />

Spielern der Herren I wie Wozny,<br />

Sanzenbacher und de Beyer parallel<br />

zum Herrentraining auf den<br />

Seitenkörben betreut. Solcherlei<br />

Nachrichten aus der Basketball-<br />

abteilung, damals geschrieben<br />

von Günther Berndt, kann man<br />

ab 1987 auch im Vereinsheft<br />

„s‘Blättle“ nachlesen, das seither<br />

zweimal jährlich erscheint. Ebenfalls<br />

dort geschrieben steht, dass<br />

die zweite Herrenmannschaft<br />

als Kreisligameister der Saison<br />

1987/1988 in die Bezirksliga<br />

aufsteigt. In der anschließenden<br />

Saison 1988/1989 wird erstmals<br />

eine dritte Herrenmannschaft als<br />

Bindeglied zwischen der A-Jugendmannschaft<br />

und den beiden<br />

höherklassig spielenden Herrenmannschaften<br />

gemeldet. Die erste<br />

Mannschaft hat nun allerdings<br />

einige Abgänge zu verzeichnen<br />

und steuert in Personalprobleme.<br />

Derweil wird die weibliche<br />

A-Jugend von Daniel Hofsäß Bezirksligameister.<br />

1990 gibt es einen größeren<br />

Wechsel, respektive, um im Bild<br />

des Spiels zu bleiben, es kommen<br />

neue Spieler von der Bank<br />

und treten in die Abteilungs- und<br />

Trainer-Arbeit ein. Martin Sanzenbacher,<br />

erfolgreichster Punktesammler<br />

auf dem Feld bei den<br />

Herren I der Vorjahre, übernimmt<br />

zusammen mit Wolfgang Schey<br />

die Aufgaben von Winfried Boeckler,<br />

Jürgen Blaetter und Daniel<br />

Hofsäß. Günther Berndt als stellvertretender<br />

Abteilungsleiter und<br />

Norbert Dörfler als Kassier vervollständigen<br />

die Abteilungsführung.<br />

In der Saison 1990/1991<br />

können die Herren I mit ihren<br />

Trainern Martin Sanzenbacher<br />

und Wolfgang Schey nochmals<br />

den 2. Platz in der Oberliga erreichen,<br />

man schrammt also knapp<br />

am erneuten Aufstieg in die Regionalliga<br />

vorbei. Im gleichen Jahr<br />

wird auch der Deutsche Basketballbund<br />

auf den TV <strong>Marbach</strong><br />

aufmerksam, können doch innerhalb<br />

eines Jahres die Mitgliederzahlen<br />

um 75% gesteigert werden.<br />

Die Antwort aus <strong>Marbach</strong><br />

lautet schlicht: Endlich können<br />

die Basketballer durch den Neubau<br />

einer Halle nun Trainingszeiten<br />

anbieten, die auch von<br />

Kindern und Jugendlichen wahrgenommen<br />

werden können. Die<br />

Abteilung startet umgehend eine<br />

Informationsaktion und verteilt<br />

Handzettel an den Schulen. Aber<br />

auch dadurch, dass im Rahmen<br />

von Sportfesten öfter die Möglichkeiten<br />

der Begegnung mit<br />

dem Basketballsport geschaffen<br />

werden, können mehr junge<br />

Spieler gewonnen werden. Darüber<br />

hinaus wird die Kooperation<br />

Schule-Verein ins Leben gerufen.<br />

Ergebnis: Winfried Boeckler,<br />

Klaus Abeldt und Rainer Weiß<br />

haben alle Hände voll zu tun,<br />

bis zu 40 Mini-Basketballern den<br />

gezielten Umgang mit dem orangefarbenen<br />

Spielgerät nahe zu<br />

bringen.<br />

Die 1990er Jahre sind von einer<br />

ungemeinen Rührigkeit geprägt.<br />

Während sich das Herrenteam<br />

unter Leitung von Martin Sanzenbacher<br />

stets im Mittelfeld der<br />

Oberliga findet, teilen sich nun<br />

die Titel auf die ältere und die junge<br />

Altersklasse auf. Die früheren<br />

Zweitligarecken können in der<br />

Saison 1993/1994 als Senioren-<br />

Ü32-Team die Baden-Württembergische<br />

und die Süddeutsche<br />

Meisterschaft sowie den 6. Platz<br />

bei den Deutschen Meisterschaften<br />

erringen. Ein Jahr später folgt<br />

noch die Bezirksmeisterschaft.<br />

Martin Sanzenbacher in Aktion<br />

Gleichzeitig wird die A-Jugend,<br />

trainiert von Martin Sanzenbacher,<br />

Bezirksmeister 1994/1995.<br />

Auch das Damenteam, aufgebaut<br />

von Daniel Hofsäß kann<br />

sich in die Siegerliste als Bezirksligameister<br />

eintragen. Eine Zäsur<br />

tritt ein, als Martin Sanzenbacher<br />

1995 seinen Lebensmittelpunkt<br />

ins Rheinland verlegt. Die Abteilungsleitung<br />

wird auf die Schultern<br />

von Torsten Blaetter, Oliver<br />

Weber und Helmut Deisch verteilt,<br />

Jürgen Blaetter übernimmt<br />

das Herrenteam wieder. In die<br />

Jugendarbeit stürzen sich Daniel<br />

Hofsäß und Oliver Weber<br />

Basketball<br />

und erringen in den folgenden<br />

Jahren mehrfach Kreis- oder Bezirksmeistertitel<br />

mit unterschiedlichen<br />

Jugendteams für den TV<br />

<strong>Marbach</strong>. Auf große Fahrt geht<br />

eine Abordnung der <strong>Marbach</strong>er<br />

Basketballer im Sommer 1994<br />

und 1995 in die Partnerstadt Washington/Missouri.<br />

Die Europameisterschaft 1993,<br />

aber auch Veranstaltungen in<br />

<strong>Marbach</strong> selbst wie die Ausrichtung<br />

eines Streetball-Turniers<br />

1994 und Aktion im Rahmen einer<br />

Kooperation Schule-Verein lenken<br />

die allgemeine Aufmerksam-<br />

116 117


Basketball<br />

keit verstärkt auf Basketball und<br />

es können viele neue Mitglieder<br />

gewonnen werden. Mehr Mitglieder,<br />

mehr Teams, das bedeutet<br />

erheblich erhöhten Aufwand, personell<br />

wie auch hinsichtlich der<br />

erforderlichen Finanzmittel. Um<br />

den wachsenden Spielbetrieb sicherstellen<br />

zu können, wird 1996<br />

der Abteilungsbeitrag eingeführt.<br />

Um die wachsende Zahl Jugendlicher<br />

bewältigen zu können,<br />

werden auch mehr Übungsleiter<br />

gesucht und gefunden. So findet<br />

sich Roland Leidel ab der Saison<br />

1996/1997 durchgängig auf<br />

der Trainerliste, der Familienna-<br />

me Leidel darüber hinaus in auf<br />

Mannschaftsstärke anwachsender<br />

Zahl auf Spielerlisten (Niklas,<br />

Kira, Jonas, später Ruben und<br />

Marisa) und in der Abteilungsleitung<br />

(Constanze).<br />

1998 steht ein erneuter Wechsel<br />

an der Abteilungsspitze an,<br />

Norbert Dörfler, Pointguard der<br />

Herren I seit ihren Anfängen,<br />

übernimmt das Amt. Neue Wege<br />

werden hinsichtlich der Information<br />

und der Ansprache der Vereinsmitglieder<br />

beschritten, indem<br />

die Abteilung noch im gleichen<br />

Jahr mit einer eigenen Home-<br />

2. Herrenmannschaft 1998<br />

stehend von links: Wolfgang Schey, Rainer Weiß, Heiner Braun, Norbert<br />

page ins weltweite Netz eintritt.<br />

Das Herren-Team hat in der Zeit<br />

des Umbruchs mit vielen Abgängen<br />

zu kämpfen und die Jugend<br />

ist noch nicht so weit, voll<br />

einsteigen zu können. Es folgt<br />

der Abstieg bis in die Bezirksliga<br />

und es dauert einige Jahre, bis<br />

das Team mit Thomas Krahl an<br />

der Seitenlinie, der bereits seit<br />

einigen Jahren selbst als Center<br />

unzählige Punkte zum Erfolg<br />

beiträgt, wieder in die Landesliga<br />

aufsteigt. Unterdessen bilden<br />

die nun Ü30er die zweite<br />

Herrenmannschaft und holen mit<br />

Spielertrainer Wolfgang Schey<br />

einen Kreismeistertitel in der Saison<br />

1998/1999 verbunden mit<br />

dem Aufstieg in die Bezirksliga.<br />

Die Jugendarbeit trägt weitere<br />

Früchte und sowohl die Mädchen<br />

als auch die Jungen der B- und<br />

C- Jugend holen in den Folgejahren<br />

immer wieder Kreismeistertitel<br />

nach <strong>Marbach</strong>, mit bei<br />

der C-Jugend 2000/2001 u.a.<br />

Hans-Christian Klöss, der damit<br />

den ersten Schritt auf den nahezu<br />

vorgezeichneten „<strong>Marbach</strong>er<br />

Weg“ vom Spieler über den Trainer<br />

zum Abteilungsleiter, ergänzt<br />

um den Schiedsrichter, macht.<br />

Die Arbeit mit den Allerjüngsten<br />

leisten in diesen Jahren Wolfgang<br />

Schey und Ute Rößner, die<br />

die Minis bis 2008 betreut. Seither<br />

bringt Karin Scharff die Spiel-<br />

Bewegungsfreude der Kids und<br />

die Grundlagen des richtigen<br />

Umgangs mit dem Basketball in<br />

Einklang.<br />

Die Spielzeit 2000/2001 bleibt<br />

titellos, bei der D-Jugend steht<br />

aber ein Spielername auf dem<br />

Bogen, der sich anschickt, in die<br />

Fußstapfen des Vaters zu treten:<br />

Philipp Heyden. Im darauffolgenden<br />

Jahr ist er als Teamkäpt’n<br />

der U14 unter Trainer Norbert<br />

Dörfler und kurze Zeit später bereits<br />

bei der U18 und auch bei<br />

den Herren zusammen mit Niklas<br />

und Jonas Leidel im Einsatz. Die<br />

Saison 2001/2002 geht insgesamt<br />

als sehr zuschauerreich in<br />

die Geschichte der Abteilung ein.<br />

Auf die Beine gestellt von Jörg<br />

Blaetter und Marcel Michelmann<br />

gibt es ein komplettes Programm<br />

mit Cheerleadern, Breakdance<br />

und umfassender Bewirtung, die<br />

von Constanze Leidel organisiert<br />

wird. Die U16 wird mit Coach<br />

Roland Leidel Bezirksmeister.<br />

In und mit den erfolgreichen Jugendmannschaften<br />

dieser Jahre<br />

entwickeln sich Spieler wie Hannes<br />

Mayer, Niklas Leidel, Niklas<br />

Hellmann, Jan Ziegler, Roman<br />

Nill zu wichtigen Stützen des<br />

heutigen ersten Herren-Landesliga-Teams.<br />

In der Saison 2002/2003 gelingt<br />

der Wiederaufstieg des <strong>Marbach</strong>er<br />

Aushängeschildes der Herren<br />

I mit Trainer Thomas Krahl in<br />

die Landesliga. Landesligameister<br />

wird die U20 von M. Michelmann<br />

und die letztjährige U14 um<br />

Philipp Heyden wird mit Norbert<br />

Dörfler in der U16-Altersklasse<br />

Landesliga-Vizemeister ebenso<br />

wie die U18.<br />

2003/2004 deutet sich mit dem<br />

Bezirksmeistertitel der U12 das<br />

Potential der nächsten Generation<br />

an. Marco Goldberg, Dennis<br />

Schreiber und Dennis Ludwig<br />

beginnen ihren Basketballweg.<br />

Mit dabei sind auch Nils Witt-<br />

linger, Constantin Grunert und<br />

Anna Böhm. Stefan Obermayer<br />

aus der U16 und Philipp Heyden<br />

aus der U18 werden in die BBW-<br />

Auswahl berufen. Die Senioren<br />

Ü42 werden BBW-Vizemeister.<br />

Uli Heyden übernimmt die Ausbildung<br />

der U14. Junge Spieler wie<br />

Philipp Heyden, Niklas und Jonas<br />

Leidel und Jan Ziegler werden<br />

ins Herrenteam eingebaut,<br />

das sich fortan unter verschiedenen<br />

Trainern wie Deszö Butor,<br />

Oliver Weber und Roland Leidel<br />

konstant in der Landesliga hält.<br />

Der Fokus richtet sich nicht nur<br />

verknüpft mit der Entwicklung<br />

von Philipp Heyden zunehmend<br />

auf die Jugend. 2005/2006 wird<br />

die U16 mit Uli Heyden Landesligameister.<br />

In der Saison<br />

2006/2007 spielen zwei Teams in<br />

der höchsten Jugendspielklasse,<br />

der Jugendoberliga: Die U18 mit<br />

Trainer Jürgen Blaetter und die<br />

U16 mit Trainer Uli Heyden. Die<br />

weibliche U16 wird mit dem Trai-<br />

Dörfler, Stefan Molitor, vorne von links: Helmut Deisch, Harald Rögelein Alina Schey in Ballbesitz<br />

Basketball<br />

nertrio Daniel Hofsäß, Roland<br />

Leidel und Hans-Christian Klöss<br />

und Spielerin Alina Schey, die<br />

in einem Spiel allein 50 Punkte<br />

einschließlich neun erfolgreicher<br />

3er-Würfe schafft, Bezirksmeister.<br />

Sie ist zusammen mit Kira<br />

Leidel auch in der Damenmannschaft<br />

von Trainer Wolfgang<br />

Schey im Einsatz, die den Bezirkspokal<br />

gewinnt.<br />

Alina gehört zu den vielen Sternen<br />

junger Spielerinnen und<br />

Spieler, die in den ersten Jahren<br />

des 21. Jahrhunderts aufgehen<br />

und es auf der Basis der guten<br />

Jugendarbeit des TV <strong>Marbach</strong><br />

bis in hohe Spielklassen schaffen.<br />

So wird sie mit 13 Jahren in<br />

die Landesauswahl berufen, wird<br />

mit der BSG Ludwigsburg Süddeutscher<br />

Vizemeister und spielt<br />

heute für die mhplus Damen der<br />

BSG Ludwigsburg in der zweiten<br />

Bundesliga. Dennis Schreiber<br />

und Dennis Ludwig sind ebenso<br />

für die Landesauswahl im Einsatz<br />

118 119


Basketball<br />

Herren I 2010/2011 stehend von links: Trainer Uli Heyden, Niklas Hellmann, Patrick Hamann, Robin Seybold, Luca<br />

Wagner, Dennis Schreiber, Patrick Scherer, Hannes Krahl, Simon Albert, Dennis Ludwig; kniend von links: Marco<br />

Goldberg, Roman Nill, Lion Lang, Jost Schmidt, Benjamin Essig, Hannes Maier, Niklas Leidel, Jan Ziegler.<br />

und stehen heute nicht nur für die<br />

<strong>Marbach</strong>er Herren I auf dem Feld,<br />

sondern gemeinsam mit dem<br />

ebenfalls zur Landesauswahl<br />

gehörenden Nils Heyden für die<br />

BSG Ludwigsburg in der Regionalliga<br />

und für das Jugendbundesligateam<br />

NBBL. Jonas Leidel<br />

spielt für die BSG Ludwigsburg in<br />

der Regionalliga und gehört derzeit<br />

zu den Punktegaranten des<br />

MTV Stuttgart in der gleichen<br />

Liga. Ende 2006 startet auch Simon<br />

Kutzschmar seinen Weg in<br />

<strong>Marbach</strong>, wird wenig später in<br />

die Landesauswahl und 2009 in<br />

den Kader der U16 Jugendbundesligamannschaft<br />

der Basketballakademie<br />

Ludwigsburg aufgenommen.<br />

Es folgt im Sommer<br />

2010 die Nominierung für den<br />

deutschen U14-Perspektivkader.<br />

Mit der BSG Ludwigsburg wird er<br />

2010 Baden-Württembergischer<br />

U14-Meister, mit dem Team des<br />

Otto-Hahn-Gymnasiums Bundessieger<br />

bei Jugend trainiert für<br />

Olympia.<br />

Die Abteilungsleitung übernimmt<br />

Helmut Deisch im Jahr 2003,<br />

der den chronisch mit zu wenig<br />

Anerkennung versorgten, aber<br />

absolut unverzichtbaren Bereich<br />

des Schiedsrichterwesens betreut<br />

und unzählige Spiele selbst<br />

leitet. Im Jahr 2005 wird zur gebündelten<br />

Bearbeitung der Verwaltungsaufgaben<br />

rund um das<br />

Spiel, also Spielpläne erstellen,<br />

Spielverlegungen organisieren,<br />

Schriftverkehr, Spielbetrieb organisieren,<br />

Trainer, Schiedsrichter<br />

und Kampfgericht koordinieren,<br />

Berichte schreiben, Kontakte<br />

halten und vieles mehr, eine Geschäftsstelle<br />

eingerichtet und bei<br />

Jürgen Blaetter angesiedelt.<br />

Im Jahr 2007 übergibt Helmut<br />

Deisch den Abteilungsstab<br />

an Andreas Nill. Auch dieser<br />

Nachname findet sich Saison<br />

um Saison immer wieder in der<br />

Top-Scorer-Liste verschiedener<br />

Teams, denn die Söhne David<br />

und Roman sind Eckpfeiler vieler<br />

erfolgreicher Spiele seit der<br />

1895<br />

Im Juni 1895 werden die ersten<br />

Häuser in <strong>Marbach</strong> in der<br />

Marktstrasse und in der Strohgasse<br />

an die zentrale Wasserversorgung<br />

angeschlossen.<br />

Nördlich des heutigen Turnerheims<br />

befindet sich ein Reservoir<br />

Jugend bis heute in die Herren-<br />

Landesliga hinein.<br />

Bei der Sportlerehrung für die<br />

Saison 2007/2008 stehen für<br />

die Basketballabteilung so viele<br />

Spieler und Teams auf der Bühne<br />

wie selten. Neben der Bezirksligameisterschaft<br />

der U12<br />

um Ruben Leidel und Simon<br />

Kutzschmar wird Alina Schey<br />

geehrt, die mit der U16 der BSG<br />

Ludwigsburg die süddeutsche<br />

Vizemeisterschaft erringt, Jonas<br />

Leidel für die Regionalliga-Meisterschaft<br />

ebenfalls mit der BSG<br />

Ludwigsburg und Philipp Heyden<br />

für die Nominierung in der U20<br />

Nationalmannschaft. Gleichzeitig<br />

bekommt er seinen ersten Profi-<br />

Vertrag bei der EnBW-Ludwigsburg.<br />

Bruder Nils Heyden wird mit<br />

der BSG Ludwigsburg in diesem<br />

Jahr 3. bei den deutschen U16-<br />

Meisterschaften. Zum Abschluss<br />

der Saison 2007/2008 trägt sich<br />

einer der Gründerväter der Abteilung<br />

nochmals in die Meisterliste<br />

ein: Jürgen Blaetter erringt,<br />

bereits von schwerer Krankheit<br />

gezeichnet, mit dem Herren III-<br />

Team die Kreisligameisterschaft.<br />

Mit seinem Tod im November<br />

2008 verliert der <strong>Marbach</strong>er Basketball<br />

eine große Persönlichkeit.<br />

Seit Ende 2008 teilen sich Hans-<br />

Christian Klöss und Constanze<br />

Leidel die Abteilungsleitung.<br />

Während Constanze Leidel<br />

auch die Geschäfte der Abteilung<br />

führt und seit vielen Jahren<br />

für die auch überregional<br />

bekannte hervorragende Bewirtung<br />

an den Spieltagen sorgt,<br />

ist Hans-Christian Klöss sowohl<br />

als Schiedsrichter und Koordina-<br />

tor des Kampfgerichts als auch<br />

Trainer meist mehrerer Teams im<br />

Einsatz. Kennzeichen der letzten<br />

Jahre der ersten Dekade des 21.<br />

Jahrhunderts sind die immer wieder<br />

hochklassig spielenden Jugendmannschaften.<br />

2004/2005<br />

startet Roland Leidel entgegen<br />

mancher Bedenken mit der U18<br />

in die <strong>Marbach</strong>er Jugendoberligageschichte,<br />

das Resultat gibt ihm<br />

nachträglich recht: Beste Werfer<br />

der gesamten U18-Jugendoberliga<br />

Württemberg sind Jonas<br />

Leidel mit 475 und Philipp Heyden<br />

mit 401 Punkten, das Team<br />

schließt auf Platz 5 ab. Seither<br />

messen sich <strong>Marbach</strong>er Jugendteams<br />

der U14-, U16-, U18- und<br />

Basketball<br />

U20-Altersklasse immer wieder<br />

in der Oberliga mit den besten<br />

Teams des Landes. Die jungen<br />

Spieler sind meist auch für die<br />

Herrenmannschaften im Einsatz<br />

und sorgen gerade in der aktuellen<br />

Saison 2010/2011 auch<br />

dafür, dass das Herren I-Team<br />

von Uli Heyden ganz oben in der<br />

Landesliga spielt und einen Aufstieg<br />

in die Oberliga nicht ganz<br />

utopisch erscheinen lässt.<br />

Nach dem Ritt durch die Abteilungsarbeit<br />

in den vergangenen<br />

Jahrzehnten - mit der Bitte um<br />

Nachsicht für nicht Erwähntes<br />

- sei abschließend noch ein<br />

zentrales Thema übergreifend<br />

U19 weiblich, stehend von links: Anna-Lena Freiberg, Anna Bessmer, Vera<br />

Kutzschmar, Helen Gampper, Mira Walter; vorne von links: Lisa Schober,<br />

Elisa Corbean, Lena Schäfer. Es fehlen: Nadja Veigel, Laura Bruns, Anna<br />

Böhm, Kimyana Hachmann, Coach Hans-Christian Klöss<br />

120 121


Basketball<br />

genannt: Das Miteinander. Ob<br />

bei den unzähligen Abteilungsgrill-<br />

und sonstigen Festen, bei<br />

Ausflügen bis nach Amerika wie<br />

Mitte der neunziger Jahre oder<br />

zum legendären Osterturnier<br />

in Wien, immer zählen Fairplay<br />

und Kameradschaft nicht nur auf<br />

dem Feld, sondern auch rundherum.<br />

Ob es gilt, beim Bürgerfest<br />

zu helfen oder beim Girls-4-Nations-Turnier,<br />

bei dem seit 2009<br />

jeweils im Januar vier Nationalmannschaften<br />

der weiblichen<br />

U18 Jugend ihre Spiele in der<br />

<strong>Marbach</strong>er Stadionhalle austragen,<br />

stets greifen, wie von allen<br />

anderen Abteilungen des TV<br />

auch, viele helfende Hände der<br />

Basketballer zu.<br />

T B 1923<br />

F<br />

<strong>Rielingshausen</strong><br />

F<br />

U18 Oberliga 2010/2011: hinten von links: Trainer Wolfgang Schey, Michael<br />

Scharff, Kay Becht, Sascha Lutz, Dion Übelacker, Jannis Schey, Jan Rupp,<br />

Johannes Thielemann; vorne von links: Ermin Mavmuti, Nils Wittlinger,<br />

Kevin Kohnert, Konstantin Grunert, Daniel Corbean und Marc Becht.<br />

Wir gratulieren !<br />

Auch wir vom Turnerbund <strong>Rielingshausen</strong> 1923<br />

e.V. gratuliert dem TV-<strong>Marbach</strong> recht herzlich zu<br />

seinem 150-jährigen Bestehen und freuen uns auf<br />

weitere partnerschaftliche Zusammenarbeit.<br />

Nicht nur die Handballabteilungen sind seit der<br />

Gründung der <strong>HSG</strong> in enger Freundschaft und<br />

Verbundenheit.<br />

Sportlich wie ideell haben wir durchaus viele<br />

Gemeinsamkeiten und wollen diese in der Zukunft<br />

zum weiteren Erfolg für die Mitglieder und<br />

speziell die Jugend noch besser nutzen.<br />

Restaurant<br />

Schillerhöhe<br />

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122 123


Faustball<br />

In den Anfangsjahren stellte das Faustballspielen einen willkommenen Ausgleich zum Turnen dar, entwickelte<br />

sich aber im Lauf der Jahrzehnte immer mehr zu einem festen Bestandteil sportlicher Ertüchtigung<br />

und damit zu einer eigenständigen Abteilung im Turnverein. Die zeitgemäßeren Formen der Ballsportarten<br />

und der gesellschaftliche Wandel in Sportangeboten drängte danach die Faustballer immer mehr an den<br />

Rand des Geschehens. Nach bleibenden Erfolgen auf württembergischer Ebene mussten sie dem Geist<br />

der Zeit ihren Tribut zollen.<br />

Faustball<br />

Landesliga-Seniorenmannschaft Ü40:<br />

hinten von links: Heinz Bürkle, Ekkehard Ruddat, Hans Klein;<br />

vorne von links: Rainer Weigl, Gerhard Maier, Karl-Fritz Lenzke<br />

124 125<br />

F austball<br />

gehört sicherlich<br />

zu den ältesten Ballsportarten<br />

der Welt. Diente es bis<br />

zur Geschichts-Epoche der Renaissance<br />

noch den Adligen und<br />

Edelleuten als Zeitvertreib, tritt<br />

diese Sportart in Deutschland zu<br />

Beginn des 20. Jahrhunderts ihren<br />

Siegeszug an. Wann die <strong>Marbach</strong>er<br />

Turner zum ersten Mal<br />

Faustballsport betreiben, lässt<br />

sich nicht mehr genau feststellen.<br />

Sicher ist, dass mit dem Erwerb<br />

des Spielplatzes hinter der<br />

Schillerhöhe im Jahr 1920 das<br />

Faustballspiel von den Turnern<br />

als Ausgleich ausgeübt wird. Die<br />

organisierte Aufnahme dieser<br />

Sportart in das Vereinsprogramm<br />

datiert vom Mai 1924. In den Folgejahren<br />

erscheinen häufig Meldungen<br />

über Faustballspiele gegen<br />

auswärtige Mannschaften.<br />

Ab 1951 wird die Abteilung nicht<br />

mehr vom Oberturnwart geführt,<br />

sondern wählt ihren eigenen Abteilungsleiter.<br />

Mehr als fünf Jahrzehnte<br />

üben Oskar Frank, Ernst<br />

Finkbeiner und Karl-Fritz Lenzke<br />

dieses Amt aus.<br />

Da Faustball nicht gerade im<br />

Rampenlicht von Sportveranstaltungen<br />

steht, ist diese Tatsache<br />

vielleicht der Vorzug dieses kraftvollen<br />

Sports, der aktive Spieler<br />

und das sachkundige Publikum<br />

gleichermaßen in seinen Bann<br />

zieht. Zuschauer spannender<br />

Faustballturniere können sicher<br />

bestätigen, dass dieses Spiel<br />

an Schnelligkeit, Raffinesse<br />

und Dramatik den anderen Ballsportarten<br />

in nichts nachsteht.<br />

Faustballer aus der Aktivenklasse,<br />

aber auch aus dem Seniorenbereich,<br />

vollbringen bei ihren<br />

Einsätzen teilweise akrobatische<br />

Leistungen. Der besondere Wert<br />

des Faustballspiels liegt auch<br />

darin, dass es ohne große Verletzungen<br />

und ohne gesundheitliche<br />

Risiken von der Jugend bis<br />

ins hohe Seniorenalter gespielt<br />

werden kann.<br />

Neben den Männer- und Seniorenmannschaften<br />

bestehen beim<br />

Turnverein des öfteren Frauenmannschaften,<br />

die erfolgreich<br />

an Rundenspielen teilnehmen<br />

und in den 1980er Jahren auch<br />

mal die Gaumeisterschaft erringen.<br />

Aus Mangel an Spielerinnen<br />

muss die Gruppe Jahre später<br />

wieder aufgelöst werden. Anders<br />

sieht es bei den Männern<br />

aus. Seit Mitte der 1970er Jahre<br />

spielt die so genannte erste


Faustball<br />

Garnitur immer erfolgreicher zusammen<br />

und erringt neben vielen<br />

Gautiteln schon Bezirks- und<br />

Landesligameisterschaften. Bei<br />

Württembergischen Pokalmeisterschaften<br />

erreichen sie mehrmals<br />

die Finalrunde und schließen<br />

mit guten Platzierungen<br />

ab. Nach Jahren der Abstinenz<br />

kann die Seniorenmannschaft<br />

mit Spielern im Alter von 40-50<br />

Jahren aufeinanderfolgend Gaumeisterschaften<br />

erringen, einmal<br />

sogar mit 36:0 Punkten.<br />

Über die Kreis- und Landesgrenzen<br />

hinaus pflegt die Faustballabteilung<br />

auch Kontakte zu<br />

zwei Vereinen aus Berlin, der<br />

Turngemeinde 1848 und dem<br />

Verein für Körperkultur 1901.<br />

Anfang der 90-er Jahre intensivieren<br />

die Faustballer die Beziehungen<br />

zum Heimatverein ihres<br />

Sportkameraden Rainer Weigel,<br />

der SG Stahl Schmiedeberg in<br />

Sachsen. Bei gegenseitigen Besuchen<br />

zu Turnieren wie dem<br />

„Eichhörnchen-Pokal-Turnier“<br />

und bei Vereinsjubiläen werden<br />

die sportkameradschaftlichen<br />

Bande vertieft.<br />

Für den größten Erfolg in der<br />

Faustball-Vereinsgeschichte<br />

sorgt die junge TV-Mannschaft in<br />

ihrem ersten Verbandsjahr. Nach<br />

einer sehr turbulenten Saison<br />

sind die <strong>Marbach</strong>er kurzzeitig im<br />

Besitz der „Roten Laterne“ und<br />

sichern sich am Ende noch den<br />

wichtigen zweiten Tabellenplatz,<br />

mit dem die Qualifikation zur<br />

Aufstiegsrunde in die 2. Bundesliga<br />

Süd verbunden ist. Die Erfolgsserie<br />

der Faustballabteilung<br />

setzt sich im Jahr 1989 fort. Der<br />

Zugang neuer aktiver Mitglieder,<br />

der Trainingsfleiß der TV-Akteure<br />

und das Engagement des<br />

Spielertrainers Uwe Fritz führen<br />

zu erneuten Erfolgen.<br />

Die Männer 40 werden Vizemeister<br />

in der Landesliga Nord<br />

und steigen in die höchste STB-<br />

Klasse der Verbandsliga auf. Besonders<br />

erwähnenswert ist auch<br />

das gute Abschneiden der Mannschaft<br />

1990 beim Deutschen<br />

Turnfest in Dortmund / Bochum.<br />

Unter 202 startenden Mannschaften<br />

erringen die Faustballer<br />

des TV <strong>Marbach</strong> den beachtenswerten<br />

43. Platz und sind somit<br />

fünftbester Verein innerhalb des<br />

Schwäbischen Turnerbundes.<br />

Die folgende Spielzeit jedoch<br />

wird nicht einfach, und die Faustballer<br />

müssen mit Niederlagen<br />

leben. Gleich zwei <strong>Marbach</strong>er<br />

Mannschaften steigen ab und<br />

nach Ende der Hallenrunde verlassen<br />

drei wichtige Spieler den<br />

Verein, so dass das Vorhaben,<br />

bei der Turngau-Feldrunde zwei<br />

Mannschaften spielen zu lassen,<br />

aufgrund fehlender Spieler nicht<br />

realisiert werden kann. Im dritten<br />

Jahr ihrer Zugehörigkeit zur<br />

höchsten STB-Klasse reisen die<br />

Männer-40-Faustballer schon als<br />

Absteiger zu den Württembergischen<br />

Meisterschaften nach<br />

Friedrichshafen. Dort erzielen sie<br />

gegen württembergische Spitzenmannschaften<br />

noch respektable<br />

Ergebnisse, können aber<br />

die Verbandsliga in Richtung<br />

Landesliga mit der Gewissheit<br />

verlassen, drei Jahre lang zu den<br />

besten Teams in Württemberg<br />

gehört zu haben.<br />

Auf dem Spielplan der <strong>Marbach</strong>er<br />

Faustballer stehen immer<br />

wieder Turniere, bei denen sie<br />

sich mit Vereinen aus ganz Württemberg<br />

messen, und aus denen<br />

sie mehrfach als Turnier- und<br />

Pokalsieger hervorgehen. Auch<br />

in <strong>Marbach</strong> selbst ist das Hallen-<br />

Faustball-Turnier über 15 Jahre<br />

hinweg ein fester Bestandteil im<br />

städtischen Sportkalender. Nach<br />

einem Relegationsspiel sichert<br />

sich die aktive Männermannschaft<br />

den Verbleib in der Landesliga<br />

und kann somit den Umstieg<br />

in dieser Klasse der Männer<br />

M 30 in der Feldrunde vollziehen.<br />

Unter neuer Leitung stehen der<br />

Abteilung eine Umorientierung<br />

und eine neue Standortbestimmung<br />

ins Haus.<br />

Mitte der 90er Jahre kann die<br />

Faustballabteilung für die Hallensaison<br />

im Turngau Neckar-Enz<br />

auch eine Schülermannschaft<br />

melden, die sich gut entwickelt,<br />

beim Landes-Turnfest in Konstanz<br />

und beim Deutschen Turn-<br />

Socken-Tausch<br />

Nach einer deftigen Niederlage der<br />

Handballer meint der Abteilungsleiter<br />

völlig erzürnt zu seiner Frau:<br />

„Wenn du mir die richtige Socka<br />

a´zoge hettsch, no hette m´r gwonna.“<br />

fest in Leipzig teilnimmt und<br />

mehrere Jahre die Abteilung<br />

Faustball bereichert. Bedingt<br />

durch die immer dünner werdende<br />

Spielerdecke schließen sich<br />

die Faustballer des TV <strong>Marbach</strong><br />

mit denen des TV Neckarweihingen<br />

zusammen. Da dies aber<br />

keine Spielgemeinschaft im herkömmlichen<br />

Sinne ist, muss für<br />

jeden Spieler ein Zweitspielrecht<br />

beantragt werden. In der Hallenrunde<br />

spielt die Mannschaft unter<br />

dem Namen des Nachbarvereins<br />

und in der Feldrunde unter TV<br />

<strong>Marbach</strong> in der Verbandsliga.<br />

Höhepunkt der Spielallianz <strong>Marbach</strong>-Neckarweihingen<br />

ist die<br />

Teilnahme an den Süddeutschen<br />

Meisterschaften, bei denen ein<br />

hervorragender 5. Platz herausspringt.<br />

Trotz aller Widrigkeiten gelingt<br />

den Senioren M 40 der Aufstieg<br />

in die höchste Klasse ihrer Altersgruppe,<br />

die sie auch mit wenigen<br />

Unterbrechungen bis 2002 halten<br />

können. Die Not an Mitspielern<br />

wird häufig von langjährigen<br />

Mitgliedern wie Frieder Schüle,<br />

Heinz Bürkle, Gustav Holderle,<br />

Gerhard Maier und Wilhelm<br />

Reisser durch deren Mitwirken<br />

etwas gelindert. Durch den Aufstieg<br />

der M-30-Mannschaft in die<br />

höchste Klasse der Verbands-<br />

Liga ist der TV <strong>Marbach</strong> im württembergischen<br />

Raum erfolgreich<br />

vertreten. Mit ihrem Spielführer<br />

Dieter Herrmann, der im Übrigen<br />

2001 die relativ kleine Faustball-<br />

Abteilung unter eigener Homepage<br />

als erste Abteilung des<br />

Vereins ins Internet stellt, erle-<br />

Verpackungen aus Vollpappe<br />

Faustball<br />

ben die Faustballer M 30 bei den<br />

Süddeutschen Meisterschaften<br />

2002 im bayrischen Röthenbach<br />

mit einem 7. Platz einen großen<br />

Erfolg.<br />

Mitte der ersten Dekade des 21.<br />

Jahrhunderts kommen die Faustballer<br />

in ihre größte Krise. Terminüberschneidungen<br />

auf privater<br />

Seite dezimieren die Mannschaft.<br />

Viele Partien gehen verloren,<br />

wenn auch knapp. Ein kurzes<br />

Zwischenhoch ermöglicht noch<br />

die Teilnahme bei landesoffenen<br />

Turnieren, doch Auflösungserscheinungen<br />

bei der Jugend und<br />

den Aktiven führen nach wenigen<br />

Jahren zur Einstellung des Spielbetriebs.<br />

Werk 1<br />

Ludwigsburg<br />

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Bad Lauterberg<br />

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<strong>Marbach</strong><br />

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126 127


Handball Handball<br />

TV <strong>Marbach</strong> 1861 e.V.<br />

Internet-Freaks haben sicher schon herausgefunden, dass sich „das eigentliche Handballspiel erst um<br />

die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert aus verschiedenen Ballspielen, wie zum Beispiel<br />

Netz-, Korb-, Raff- oder Turmball“ entwickelte, bei dem Zweikämpfe noch nicht erlaubt waren. Ob sich die<br />

Spieler des TV <strong>Marbach</strong> in den 20er Jahren an diese Regel hielten, ist nicht überliefert. Da aber Spiele<br />

um die Gau- und württembergischen Meisterschaften immer heftig umkämpft waren, dürften diese nicht<br />

nur körperlos ausgespielt worden sein. Beim Wandel vom Fußball zum vorübergehend auszuübenden<br />

Handball konnte, wie nachfolgend zu erkennen, die Medien-Technik mit der Berichterstattung nicht unbedingt<br />

Schritt halten. Knapp 60 Jahre nach der offiziellen Einführung des Frauenhandballs in Deutschland<br />

erfuhr diese neue Sportart auch beim TV <strong>Marbach</strong> regen Zuspruch. Bei der Handball-Spiel-Gemeinschaft<br />

<strong>Marbach</strong>-<strong>Rielingshausen</strong> nehmen derzeit nahezu genau so viele Mädchen/Frauen- wie Jungen/Männermannschaften<br />

am Spielbetrieb teil.<br />

128 129<br />

D ie<br />

damals gespannten<br />

Verhältnisse zwischen der<br />

Deutschen Turnerschaft einerseits<br />

und den neu entstehenden<br />

Sportverbänden bringen es mit<br />

sich, dass im Frühjahr 1924 statt<br />

dem seitherigen Fußballspiel die<br />

Turner sich mit dem Handballspiel<br />

»zu beschäftigen hatten«.<br />

Die Handballabteilung des TV<br />

<strong>Marbach</strong> 1861 e.V. geht aus<br />

der im Jahre 1920 gegründeten<br />

Spielabteilung hervor, die bis zum<br />

Jahre 1923 nur das Fußballspiel<br />

pflegt. Anlässlich der Trennung<br />

der übergeordneten Verbände<br />

Deutsche Turnerschaft (DT) und<br />

Deutscher Fußball Bund (DFB)<br />

tritt die Abteilung 1924 geschlossen<br />

zu dem von der DT eingeführten<br />

Handballspiel über.<br />

Was geschieht danach?<br />

Viele Ereignisse bis 1986 werden,<br />

ebenso wie die Chronik bis<br />

1986, in der Festschrift „125 Jahre<br />

TURNVEREIN MARBACH“<br />

bereits dargestellt.<br />

1987 erscheint vom TVM s‘Blättle<br />

zum ersten Mal. Von da an gibt<br />

es mehrmals jährlich das Neueste<br />

aus den Abteilungen zu lesen.<br />

Der Spielbetrieb bei den Handballern<br />

läuft die ganzen Jahre mit<br />

Höhen und Tiefen. Der 1. Männermannschaft<br />

gelingt mit dem<br />

Aufstieg in die Kreisliga 1 Ende<br />

der Saison 1988/1989 der bis dahin<br />

größte Erfolg der <strong>Marbach</strong>er<br />

Handballer seit 1986.<br />

Herausragende Ereignisse seit<br />

1924, die vom normalen Sportbetrieb<br />

abweichen, werden nach-<br />

folgend, soweit sie dokumentiert<br />

sind, auszugsweise aufgelistet.<br />

Am 10.02.1924 findet das 1.<br />

Verbands-Wettspiel im Handball<br />

gegen den TV Oßweil auf<br />

dem Spielplatz Schillerhöhe<br />

statt. An diesem Tag beginnt der<br />

Spielbetrieb beim TV <strong>Marbach</strong>.<br />

Gleichzeitig ist dies das erste<br />

Handballspiel im heutigen Kreis<br />

Ludwigsburg. Oßweil gewinnt<br />

mit 1:4 Toren. Das Spiel wird per<br />

Anzeige im damaligen Bekanntmachungsorgan,<br />

dem Postillon<br />

angekündigt. Gespielt wird Feldhandball<br />

auf dem Großfeld.<br />

Das letzte Spiel der Vorrunde gegen<br />

den TV Cannstatt I wird auch<br />

im Postillon angekündigt.<br />

Der Fußballspieler auf der Annonce<br />

vom 01.11.1924 ist jedoch<br />

kein Versehen, denn im Postillon<br />

vom 09.10.1925 findet sich<br />

ebenfalls eine Annonce zu einem<br />

Handball-Pflichtspiel gegen<br />

den TV Oßweil I am 11.10.1925,<br />

Spielplatz Schillerhöhe. Das<br />

abgebildete Logo dazu zeigt 4<br />

Fußballer. Aus den ehemaligen<br />

fußballspielenden Turnern werden<br />

damals, wie oben angeführt,<br />

per Erlass einfach Handballer<br />

gemacht, die Logos sind jedoch<br />

noch die alten.<br />

Am Karfreitag, 07.04.1939, wird<br />

ein Freundschaftsspiel gegen das<br />

Fallschirmjägerregiment Stendal<br />

aus der Altmark bei regnerischer<br />

Witterung vor 400 Zuschauern<br />

auf dem <strong>Marbach</strong>er Sportplatz<br />

ausgetragen, das der TV mit 12:7<br />

gewinnt. Eröffnet wird das Spiel<br />

mit einem Fallschirmabsprung<br />

eines Fallschirmjägers. Das Bild<br />

hängt heute noch im Turnerheim.<br />

Nicht nur die Zuschauerzahl ist<br />

außergewöhnlich, wie man im<br />

ältesten, in den Unterlagen der<br />

<strong>Marbach</strong>er Handballer zu findenden<br />

Zeitungsartikel, der von Willy<br />

Mammele aufbewahrt wurde,<br />

nachlesen kann.<br />

Am 16.04.1939 verliert der TV<br />

<strong>Marbach</strong> das Aufstiegsspiel gegen<br />

Frisch Auf Göppingen mit<br />

6:15. Was wäre wohl passiert,<br />

wenn „wir“ damals gewonnen<br />

hätten?<br />

Bereits 1946, ein Jahr nach Ende<br />

des 2. Weltkrieges, fangen die<br />

Handballer wieder mit dem Spielbetrieb<br />

an. Auch während dem<br />

Krieg halten viele Sportkameraden<br />

persönlich oder schriftlich


Handball<br />

TV <strong>Marbach</strong> 1861 e.V.<br />

Verbindung untereinander. Die<br />

Rückkehrer aus der Kriegsgefangenschaft<br />

werden sofort wieder<br />

herzlich im Verein aufgenommen<br />

und voll integriert. Die Besatzungsmächte<br />

schließen alle<br />

alten Sportvereine in der „Sportvereinigung<br />

<strong>Marbach</strong>“ zusammen.<br />

Zeitungen gibt es nicht und<br />

somit fehlen aus dieser Zeit auch<br />

die Sportberichte. Alle Fahrten<br />

zu Sportveranstaltungen müssen<br />

von der Besatzungsmacht genehmigt<br />

werden, selbst Fahrten<br />

nach Möglingen oder Fellbach.<br />

Die 1. Männermannschaft spielt<br />

zu dieser Zeit in der Bezirksklasse.<br />

Mit Gerhard Maier hat der TV<br />

<strong>Marbach</strong> einen überragenden<br />

Spieler in seinen Reihen. Schon<br />

1948 wird der damals 16-jährige<br />

A-Jugendliche in die Württembergische<br />

Auswahlmannschaft<br />

berufen. Er hat anschließend<br />

zahlreiche „Länderspiele“ für<br />

Württemberg und Süddeutschland<br />

absolviert. Höhepunkt seiner<br />

Handballerkarriere ist die<br />

Einladung zum Nachwuchs-Nationalspieler-Lehrgang<br />

der Jugend-National-Mannschaft<br />

nach<br />

Bassum bei Bremen. An diesem<br />

Lehrgang dürfen nur 3 Spieler<br />

aus Württemberg teilnehmen.<br />

Leider beenden schwere Sportverletzungen<br />

seine so hoffnungsfroh<br />

begonnene Karriere frühzeitig.<br />

Am Montag, den 28. Oktober<br />

1963, brennt es im Turnerheim.<br />

Dabei werden viele Unterlagen<br />

vernichtet oder gehen anschließend<br />

verloren, so dass sich viele<br />

Gerhard Maier 1949<br />

Begebenheiten aus den Jahren<br />

davor nicht mehr nachvollziehen<br />

lassen.<br />

Es gibt seit 1924 Verbandswettspiele,<br />

Gaumeisterschaften im<br />

Handball, Propaganda-Handballspiele,<br />

Handball-Wettspiele,<br />

Handball-Werbespiele, Handball-Pflichtspiele,Fußball-Nothilfespiele<br />

der Handballer, Winterhilfsspiele<br />

zur Linderung der Not<br />

der Ärmsten, Spiele für das Winterhilfswerk,<br />

Handballspiele zum<br />

Opfertag des deutschen Sports,<br />

Feldhandball, Handballturniere<br />

nach Hallenart, Großfeldspiele,<br />

Kleinfeldspiele, Freundschaftsspiele,<br />

Handballspiele …so jedenfalls<br />

werden die Spiele in den<br />

offiziellen Bekanntmachungen<br />

ihrer Zeit genannt. Alle haben<br />

jedoch eines gemeinsam, sie bezeichnen<br />

das schönste Spiel der<br />

Welt!<br />

Überliefert ist ein ungewöhnliches<br />

Handballspiel aus dem Jahre<br />

1957. Am 14.04.1957 gewinnt<br />

<strong>Marbach</strong> 2:1 auswärts gegen<br />

Gronau nach 2 x 30 Minuten im<br />

Feldhandball. Das Ergebnis erinnert<br />

eher an ein Fußballspiel<br />

als an ein Handballspiel. Wie es<br />

dazu kommt, können Sie in dem<br />

am Ende abgedruckten Zeitungsbericht<br />

nachlesen.<br />

Im April 1960 sollten die Handballer<br />

aus Pulsnitz/Sachsen auf<br />

Besuch nach <strong>Marbach</strong> kommen.<br />

Der Besuch kommt jedoch an<br />

diesem Termin ebenso wenig zustande<br />

wie am Ersatztermin im<br />

September 1960. Er scheitert an<br />

den politischen Verhältnissen im<br />

geteilten Deutschland.<br />

Pfingsten 1961 fährt die Handballabteilung<br />

des TVM dann zur<br />

Handballabteilung der BSG Pulsnitz,<br />

Bezirk Dresden, Sowjetische<br />

Besatzungszone. Im September<br />

sind die Pulsnitzer auf Gegenbesuch<br />

in <strong>Marbach</strong>. Ein Handball-<br />

Wettspiel in <strong>Marbach</strong> darf durch<br />

die politischen Umstände auf Anordnung<br />

der Kriminalpolizei jedoch<br />

nicht ausgetragen werden.<br />

Es findet deshalb nur ein geselliges<br />

Beisammensein im Turnerheim<br />

statt. Berichtet wird von 17<br />

Gästen.<br />

Der sogenannte „Gesamtdeutsche<br />

Sportverkehr“ muss zu dieser<br />

Zeit vom Deutschen Handball-Bund<br />

genehmigt werden.<br />

Eine Kopie des Originals findet<br />

sich nachfolgend.<br />

Ostern 1990, nach der Öffnung<br />

der Mauer (für die jüngere Generation:<br />

der ehemaligen innerdeutschen<br />

Grenze), sind die<br />

<strong>Marbach</strong>er Handballer zu Gast<br />

bei der BSG Bandtex Pulsnitz<br />

in der Nähe von Dresden. Die<br />

zu diesem Zeitpunkt schon fast<br />

30 Jahre alte Sportfreundschaft<br />

wird nach den eingetretenen politischen<br />

Veränderungen wieder<br />

neu belebt. Der Gegenbesuch<br />

findet vom 21.09.-23.09.1990 in<br />

<strong>Marbach</strong> statt. Der Verein hat nun<br />

bereits den neuen Namen HSV<br />

1923 Pulsnitz e.V. Im Rahmen<br />

der Feierlichkeiten zum 70-jährigen<br />

Bestehen der Handballabteilung<br />

vom 16.-18.09.1994 weilt<br />

zum letzten Male eine Abordnung<br />

von Pulsnitz in <strong>Marbach</strong>.<br />

Heute existiert diese Verbindung<br />

praktisch nicht mehr.<br />

Im Gegensatz dazu hat die Ostern<br />

1952 in <strong>Marbach</strong> entstandene<br />

Sportfreundschaft mit Leoben<br />

in der Steiermark, Österreich, immer<br />

noch Bestand und wird auch<br />

von den jüngeren Generationen<br />

weiter gepflegt.<br />

Ins Leben gerufen wird die Sportfreundschaft<br />

von Franz Rietner<br />

aus Leoben und Willy Mammele<br />

aus <strong>Marbach</strong>. Beide sind auch<br />

die jeweils ersten ausländischen<br />

Funktionäre, die Ehrenmitglied<br />

im TV <strong>Marbach</strong> bzw. der Union<br />

Leoben sind. Von Karl Nusser<br />

und Ewald Wittlinger werden die<br />

freundschaftlichen Bande anschließend<br />

weitergeführt.<br />

In den Jahren 1952 bis 2009 sind<br />

insgesamt 37 Begegnungen auf<br />

Vereinsebene dokumentiert:<br />

Darunter ist auch ein gemeinsa-<br />

Handball<br />

TV <strong>Marbach</strong> 1861 e.V.<br />

Genehmigung DHB<br />

mer Urlaub der <strong>Marbach</strong>er Handballer<br />

in der Steiermark in Österreich<br />

vom 14.07. bis 08.08.1965<br />

mit Spielen gegen Eisenerz, Leoben<br />

und Graz.<br />

Vom 17.-19.04.1992 sind Leobe-<br />

ner Handballfreunde zur Feier der<br />

40-jährigen Freundschaft in <strong>Marbach</strong>,<br />

der Gegenbesuch erfolgt<br />

vom 09.-12.04.1993. Auch 1994,<br />

vom 16.-18.09.1994 kommt eine<br />

Kampfmannschaft der Leobener<br />

mit zahlreichem Anhang zur<br />

130 131


Handball<br />

TV <strong>Marbach</strong> 1861 e.V.<br />

70-Jahrfeier der Handballabteilung<br />

zu Besuch nach <strong>Marbach</strong>.<br />

Anno 2002 weilen Leobener anlässlich<br />

der 50-jährigen Sportfreundschaft<br />

vom 09.-12.05. zu<br />

Gast in <strong>Marbach</strong>. Im Jahre 2003<br />

wiederum wird in Leoben das<br />

50-jährige Jubiläum der Sportfreundschaft<br />

gefeiert. Eine Abordnung<br />

des TVM und die 1.<br />

Männermannschaft nehmen an<br />

den Feierlichkeiten teil. Im Rahmen<br />

eines Turniers bekommen<br />

die Männer die Chance, sich gegen<br />

Mannschaften aus der HLA<br />

(Handball Liga Austria, höchste<br />

Handballklasse in Österreich)<br />

und der 1. Bundesliga aus Österreich<br />

zu beweisen.<br />

50 Jahre Sportfreundschaft<br />

Union Leoben -<br />

TV <strong>Marbach</strong><br />

In den langen Jahren der bestehenden<br />

Sportfreundschaft entstehen<br />

viele persönliche Freundschaften,<br />

die unabhängig von<br />

offiziellen Veranstaltungen gepflegt<br />

werden.<br />

Entscheidende Handballer für<br />

das Fortbestehen der Sportfreundschaft<br />

sind heute, vor allen<br />

anderen, Johann Turini, Hugo<br />

Taferner, Roberto Pacnic, Willi<br />

Donau und Werner Kraberger<br />

aus Leoben sowie Gerhard Maier<br />

und Eberhard Spoun auf Seiten<br />

der <strong>Marbach</strong>er. Diese Sportkameraden<br />

gilt es hier deshalb besonders<br />

hervorzuheben.<br />

Auch zum 150-jährigen Jubiläum<br />

des TVM wollen wir die Sportfreundschaft<br />

weiter pflegen.<br />

Vom 03.06. bis 05.06.2011 wird<br />

eine Männermannschaft zu Gast<br />

in <strong>Marbach</strong> sein. Neben dem<br />

sportlichen Kräftemessen auf<br />

dem Spielfeld werden wir eine<br />

besondere gesellschaftliche Veranstaltung<br />

für junge Sportler organisieren.<br />

Ein öffentliches Fest<br />

mit dem Radiosender SWR3 in<br />

der Stadthalle, die SWR3 Dance-<br />

Night, soll für die Jugend der Höhepunkt<br />

des Jubiläums werden<br />

und eine gute Möglichkeit bieten,<br />

die Freundschaft mit Leoben zu<br />

vertiefen.<br />

Die Mannschaften von Leoben und der <strong>HSG</strong> <strong>Marbach</strong>-<strong>Rielingshausen</strong><br />

Im Sommer 1973 wird eine neue<br />

Sportart in der Handballabteilung<br />

eingeführt: Frauenhandball! Die<br />

Geschichte des Frauenhandballs<br />

in <strong>Marbach</strong> ist eng mit der Person<br />

von Wolfgang Istler verbunden.<br />

Er beginnt mit Frauen und<br />

Freundinnen der Spieler der 1.<br />

Männermannschaft bereits 1972,<br />

Handball zu trainieren. Das Training<br />

findet samstagmorgens in<br />

der Haffnerhalle statt, da auf<br />

Grund der fehlenden Hallenkapazitäten<br />

der TVM keine anderen<br />

Hallenzeiten zur Verfügung<br />

stellen kann. Trotz der schwierigen<br />

Bedingungen, die man heute<br />

wohl als „unmöglich“ bezeichnen<br />

würde, ist Wolfgang Istler, nachdem<br />

1973 das erste Spiel absolviert<br />

wird, schnell mit den Frauen<br />

erfolgreich.<br />

Die Gründung der Frauenmannschaft<br />

ist damals ein mutiger<br />

Schritt, der in der von den Männern<br />

bis dahin dominierten Sportart<br />

nicht überall Anklang findet.<br />

Erschwerend kommt hinzu, dass<br />

keine der anderen Mannschaften<br />

ihre sehr knapp bemessenen<br />

Hallenzeiten an die Frauen abgeben<br />

will. Wolfgang, von Beruf<br />

Lehrer, lässt sich davon jedoch<br />

nicht beeindrucken und geht seinen<br />

Weg unbeirrt weiter.<br />

In den Jahren 1978 und 1979<br />

spielt Anita Wagner nach ihrem<br />

Umzug nach <strong>Marbach</strong> beim TVM.<br />

Anita und ihre Schwester Sabine,<br />

die ebenfalls in der Jugend des<br />

TVM spielt, werden Bundesligaprofis<br />

und Sabine ist später über<br />

100-fache Nationalspielerin für<br />

Deutschland.<br />

Heute ist der Frauenhandball aus<br />

dem Vereinsleben nicht mehr<br />

wegzudenken.<br />

Unsere 1. Frauenmannschaft (bis<br />

31.07.1992 TV <strong>Marbach</strong>, danach<br />

Handball<br />

TV <strong>Marbach</strong> 1861 e.V.<br />

<strong>HSG</strong> <strong>Marbach</strong>-<strong>Rielingshausen</strong>)<br />

ist immer noch erfolgreich und<br />

spielt aktuell in der Landesliga. In<br />

der Saison 2004 / 2005 gelingt ihr<br />

am Samstag, 16.04.2005 beim<br />

letzten Spiel in Degmarn-Oedheim<br />

der Aufstieg von der Landesliga<br />

in die Verbandsliga. Mit<br />

einem 17:18 Sieg in letzter Minute<br />

kann man die Meisterschaft<br />

und den Aufstieg mit 1 Punkt Vorsprung<br />

vor dem TSV Bönnigheim<br />

feiern. Die Verbandsliga ist die<br />

höchste Klasse, die eine aktive<br />

Mannschaft des TV <strong>Marbach</strong> und<br />

des TB <strong>Rielingshausen</strong> von 1986<br />

bis heute jemals erreicht hat.<br />

Durch die Reform der Spielklassen<br />

kann die Damenmannschaft<br />

die Liga jedoch leider nicht halten<br />

und steigt im darauffolgenden<br />

Jahr wieder in die Landesliga ab.<br />

Am Freitag, 12.02.1982 gastiert<br />

der Bundesligist und amtierende<br />

Deutsche Meister TV Großwallstadt<br />

in <strong>Marbach</strong>. Das Spiel<br />

kommt auf Initiative des damaligen<br />

Abteilungsleiters Thomas<br />

Weber zustande, der bereits im<br />

Jahre 1981 den TV Großwallstadt<br />

anschreibt, ob er nicht mit<br />

seiner ersten Mannschaft zu einem<br />

Freundschaftsspiel nach<br />

<strong>Marbach</strong> kommen würde. Thomas<br />

Weber will seinen Handballern<br />

und den <strong>Marbach</strong>ern ein<br />

besonderes Sportereignis bieten<br />

und mit dem Spiel über die Stadtgrenzen<br />

hinweg für den Handballsport<br />

werben. Lange hört er<br />

nichts von Großwallstadt. Als er<br />

Die Mannschaft der <strong>HSG</strong> <strong>Marbach</strong>-<strong>Rielingshausen</strong><br />

Stehend von links: Trainer Herbert Laible, Jens Spieth (3), Matthias Wildermuth (15), Maximilian Traber (7), Till Fernow<br />

(17), Steffen Sauer (9), Max Kazenwadel (8), kniend: Simon Friedl (2), Benjamin Kühn, Steffen Pfannkuch (1),<br />

Carsten Sojka (4), Christoph Magg (5), Alexander Bernhardt (16), Hannes Pfannkuch (8).<br />

132 133


Bericht Großwallstadt<br />

Handball<br />

TV <strong>Marbach</strong> 1861 e.V.<br />

dann doch noch unerwartet eine<br />

Zusage bekommt, organisiert er<br />

kurzfristig die Großveranstaltung<br />

und dies mit außerordentlichem<br />

Erfolg. Aus den noch vorhandenen<br />

Abrechnungsunterlagen<br />

geht hervor, dass der Verein DM<br />

3000,00 für das Gastspiel der<br />

Bundesligaprofis bezahlen muss,<br />

über die Eintrittskarten und die<br />

Bewirtschaftung jedoch die Ausgaben<br />

amortisieren kann.<br />

Auf der linken Seite der Bericht<br />

der <strong>Marbach</strong>er Zeitung vom<br />

13.02.1982.<br />

Am 05.07. und 06.07.1986 trägt<br />

die Handballabteilung das 10.<br />

„Bundesoffene Kleinfeldhandballturnier“<br />

aus. In der langjährigen<br />

Geschichte des größten Turniers<br />

der <strong>Marbach</strong>er Handballer<br />

finden teilweise über 100 Mannschaften<br />

am Wochenende den<br />

Weg nach <strong>Marbach</strong> und messen<br />

sich im sportlichen Wettkampf<br />

der Jugend-, Frauen- und Männermannschaften.<br />

Freitags findet<br />

meist noch ein Jedermannturnier<br />

statt.<br />

Ausgetragen auf den Kleinspielfeldern<br />

der Stadionhalle, der<br />

Gymnasiumshalle und dem Rasenplatz<br />

neben dem Turnerheim,<br />

ist das Turnier stets der Höhepunkt<br />

für die <strong>Marbach</strong>er Handballer.<br />

Die Übernachtung erfolgt<br />

für die Gäste in Zelten auf der<br />

Festwiese an der Poppenweilerstraße.<br />

Unvergessen ist für viele<br />

der Sportlerabend am Samstag<br />

des Turnierwochenendes im vereinseigenen<br />

Festzelt, das unmittelbar<br />

vor den Umkleideräumen<br />

am Turnerheim aufgestellt wird.<br />

Mit Live-Bands und einem Bar-<br />

Handball<br />

TV <strong>Marbach</strong> 1861 e.V.<br />

betrieb wird die Nacht zum Tage<br />

gemacht.<br />

Im Jahre 1987 wird das Turnier<br />

nach dem Tode des ehemaligen<br />

Vorsitzenden des TVM und<br />

Handballabteilungsleiters Karl<br />

Nusser zu dessen Ehren in das<br />

„Karl-Nusser-Gedächtnisturnier“<br />

umbenannt und bis 1992 noch<br />

sechs weitere Male ausgetragen.<br />

Leider ist 1993 die Zeit der großen<br />

Turniere vorbei und das vom<br />

13.-15.08.1993 geplante Turnier<br />

muss mangels Beteiligung abgesagt<br />

werden.<br />

Unvergessen für die Generation<br />

der heute über 40-Jährigen ist<br />

Handballkamerad Ewald Wittlinger,<br />

der am 31.12.1994 im Alter<br />

von 63 Jahren stirbt. Er soll<br />

deshalb in der Festschrift noch<br />

einmal besonders erwähnt werden.<br />

Ewald prägt, wie kaum ein<br />

anderer, die Handballabteilung<br />

über mehr als 10 Jahre als Jugendleiter<br />

und als Abteilungsleiter<br />

im positiven Sinne. Mit seiner<br />

Frau Lore ist er immer für „seine“<br />

Handballer da. Noch heute erinnert<br />

man sich gerne an ihn und<br />

seine Familie zurück und manch<br />

einer der Wegbegleiter beginnt<br />

seine Erzählung von den „guten<br />

alten Zeiten“ mit dem von Ewald<br />

stets zur Einleitung seiner Reden<br />

genutzten Worten: „Liebe Handballfreunde…“<br />

Vom 16.-18.09.1994 feiert die<br />

Handballabteilung des TV <strong>Marbach</strong><br />

ihr 70-jähriges Bestehen<br />

mit einem Turnier, an dem auch<br />

je eine Mannschaft aus Leoben<br />

und Pulsnitz teilnimmt. Am<br />

Samstagabend findet eine Fest-<br />

veranstaltung im Turnerheim<br />

statt. Abteilungsleiter ist damals<br />

Helmut Pasch.<br />

Dies ist bis heute die letzte eigenständige<br />

Veranstaltung der<br />

<strong>Marbach</strong>er Handballabteilung.<br />

Warum dies so ist, wird im Folgenden<br />

erläutert:<br />

Zum Schluss das wesentlichste<br />

und einschneidendste Ereignis<br />

für die <strong>Marbach</strong>er Handballer:<br />

Am 01.08.1992 gründet die<br />

Handballabteilung des TV <strong>Marbach</strong><br />

1861 e.V. mit der Handballabteilung<br />

des TB <strong>Rielingshausen</strong><br />

1923 e.V. eine Spielgemeinschaft,<br />

die <strong>HSG</strong> <strong>Marbach</strong>-<strong>Rielingshausen</strong>.<br />

Aus einst erbitterten Gegnern<br />

werden über Nacht Freunde.<br />

Manch einer der Älteren kann<br />

sich bis heute damit noch nicht<br />

zurechtfinden. Aus sportlicher<br />

Sicht gibt es jedoch keine Alternative.<br />

Auch wenn der Bruch<br />

groß ist und die Identität mit den<br />

Hauptvereinen darunter leidet,<br />

so ist die <strong>HSG</strong> jedoch nach über<br />

18 Jahren immer noch ein Erfolgsmodell.<br />

Die Handball Spiel-<br />

Gemeinschaft hat heute mehr<br />

und erfolgreichere Mannschaften<br />

als beide Hauptvereine zusammen<br />

zu ihren Spielzeiten. Dieser<br />

sportliche Erfolg und der in den<br />

letzten Jahren stetig gewachsene<br />

Zusammenhalt innerhalb der<br />

<strong>HSG</strong> sprechen eine eindeutige<br />

Sprache.<br />

Wer die <strong>HSG</strong> ist, soll anschließend<br />

näher gebracht werden.<br />

134 135


Handball<br />

TV <strong>Marbach</strong> 1861 e.V.<br />

Die Abteilungsleiter der Handballabteilung<br />

des TV <strong>Marbach</strong><br />

Erwin Geiger 1923 - 1925<br />

Otto Wörner 1925 - 1926<br />

Erwin Geiger 1926 - 1927<br />

Erich Wörner 1927 - 1950<br />

(mit Unterbrechung 2.Weltkrieg)<br />

Willy Mammele 1950 - 1960<br />

Rolf Grimmeisen 1960 - 1961<br />

Karl Nusser 1961 - 1973<br />

Wilfried Nestle 1973 - 1974<br />

Klaus Seeliger 1974 - 1977<br />

Ewald Wittlinger 1977 - 1980<br />

Thomas Weber 1980 - 1985<br />

Ewald Wittlinger 1985 - 1988<br />

Heinz Reichert 1988 - 1991<br />

Werner Natzschka 1991 - 1992<br />

Helmut Pasch 1992 - 2001<br />

Heike Leitner 2001 - 2005<br />

Volker Tränkle 2005 - 2010<br />

Der Schlachtruf der <strong>Marbach</strong>er Handballer<br />

Vorsprecher Mannschaft<br />

Auf unseren TV <strong>Marbach</strong><br />

3 kräftige Hebele hoi!<br />

Hebele hoi!<br />

Hebele hoi, hoi, hoi!<br />

homba stomba vivats lomba hoi, hoi, hoi!<br />

radikaler Feuerlöscher hoi, hoi, hoi!<br />

Harpune Schuss! - Tor!<br />

Wie heißt der Paragraph 11? Wir siegen weiter!<br />

Je nach dem Pegel des Geselligkeitsgrades bei Feiern wurde aus<br />

dem Wort siegen dann eine Mischung aus siegen und laufen.<br />

Der Schlachtruf entsteht, soweit er sich zurückverfolgen lässt, vermutlich<br />

1947/48. Von wem, wird wohl für immer ein Geheimnis bleiben.<br />

1900<br />

Die Stadt Stuttgart nimmt in<br />

<strong>Marbach</strong> die größte Wasserkraftanlage<br />

des ganzen Landes<br />

in Betrieb<br />

1906<br />

Die ersten elektrischen Lampen<br />

erleuchten <strong>Marbach</strong>s Straßen<br />

und Gassen<br />

Geschichtliche Dokumente: Motto: „damals und heute“<br />

Handball<br />

TV <strong>Marbach</strong> 1861 e.V.<br />

136 137<br />

1939


Handball<br />

TV <strong>Marbach</strong> 1861 e.V.<br />

Und da ist es wieder! Das Hallenproblem. 1946 allerdings mit anderem Hintergrund. Vielleicht<br />

hilft auch heute der gute Ratschlag des damaligen Bürgermeisters Schenk: …etwas<br />

zu schimpfen, damit dem Ärger gebührend Luft gemacht wird, dann darüber nachzudenken<br />

und ...<br />

Handball<br />

TV <strong>Marbach</strong> 1861 e.V.<br />

Es gibt im Lauf der Jahrzehnte Zeiten, da ist man froh, wenn man einen Fahrbefehl (Genehmigung) und ein Fahrzeug<br />

bekommt, um zum Spiel fahren zu dürfen. Fahrer gibt es immer. Heute braucht man keinen Fahrbefehl mehr,<br />

ist aber froh, wenn sich jemand mit Fahrzeug freiwillig zum Fahrdienst meldet.<br />

138 139


Handball<br />

TV <strong>Marbach</strong> 1861 e.V.<br />

Damals freut man sich, wenn man eine Bezugsmarke für neue Sportschuhe bekommt. Wenn nicht, so spielt man<br />

eben in den alten Sportschuhen oder mit den am besten geeigneten sonstigen Schuhen. Schon damals zeichnen<br />

sich gute Handballer nicht dadurch aus, dass sie die neuesten und teuersten Sportschuhmodelle tragen.<br />

Es ist eigentlich auch heute noch so. Vielleicht sollten wir es einmal wie damals mit einer Versammlung im noch<br />

existierenden historischen Bärensaal versuchen?!<br />

Ob wir heute mit diesen Zeiten zurechtkommen würden?<br />

Handball<br />

TV <strong>Marbach</strong> 1861 e.V.<br />

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Handball<br />

TV <strong>Marbach</strong> 1861 e.V.<br />

Damals herrscht noch Disziplin und Ordnung!<br />

Handball<br />

TV <strong>Marbach</strong> 1861 e.V.<br />

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1957<br />

Handball<br />

TV <strong>Marbach</strong> 1861 e.V.<br />

Handball<br />

TV <strong>Marbach</strong> 1861 e.V.<br />

Hier schließt sich der Kreis. Die letzten „alten <strong>Marbach</strong>er“ Handballer treffen sich von März bis Oktober<br />

regelmäßig zum Fußballspielen und geselligen Beisammensein auf dem TVM-Plätzle. Auch heute ist Kameradschaft<br />

und Sport noch ein wichtiger Teil ihres Lebens.<br />

Die letzten <strong>Marbach</strong>er Handballer vom TV<br />

Stehend von links: Jörg Heinemann (7), Peter Mayerhöfer (13), Heinz Reichert (9), Volker Tränkle (6), Harald Duffner<br />

(3) Hans-Ulrich Oppenländer (10), kniend von links: Uwe Gempper (2), Wolfgang Blind (11), Helmut Wiedenhöfer<br />

(12), Frank Breitenbücher (5)<br />

Heizung<br />

Sanitär<br />

Gasinstallation<br />

Solaranlagen<br />

Frank Breitenbücher · Lauweinbergstraße 1 · 71729 Erdmannhausen<br />

Tel. 07144-83 12 01 · Fax 07144-83 12 02 · Mobil 0172-6 12 21 99<br />

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Handball<br />

TV <strong>Marbach</strong> 1861 e.V.<br />

Stehend von links: Michael Ensslin, Herbert Schnabel, Rudi Claus, Siegfried Kienzle, Peter Jäger, Uwe Geißinger,<br />

Uli Lauser, kniend von links: Heinz Böse, Hans Strodtbeck, Walter Spoun, Thomas Weber, Albrecht Lang<br />

Stehend von links: Thomas Wittlinger (8), Günter Zauner (2), Heinz Reichert (9), Thomas Boschen (3), Hans-Jürgen<br />

Peters (7), Helmut Pasch, kniend von links: Herbert Schnabel (13), Thomas Weber (14), Walter Mammele (11),<br />

Ernst Morlock (10), Wolfgang Istler<br />

Handball<br />

TV <strong>Marbach</strong> 1861 e.V.<br />

Stehend von links: Abteilungsleiter Ewald Wittlinger, Albrecht Lang, Frank Breitenbücher, Wolfgang Blind, Heinz Reichert,<br />

Matthias Frey, Gerd Schroth, Rainer Magg, Thomas Weber, kniend von links: Thomas Traub, Volker Tränkle,<br />

Uwe Geißinger, Martin Wegertseder, Rainer Lauser, Eckhard Keppler, Peter Jäger<br />

Inhaber: Rolf & Volker Tränkle<br />

Stahlbau • Schlosserei<br />

Metallverarbeitung<br />

E. Kroll GmbH<br />

Benzstraße 4<br />

71672 <strong>Marbach</strong><br />

0 71 44 - 80 61 40<br />

0 71 44 - 80 61 50<br />

Der Turnverein bewegt <strong>Marbach</strong> sportlich seit 1861.<br />

Wir schlossern in <strong>Marbach</strong> eisern seit 1850.<br />

Gemeinsam haben wir in unserer Heimatstadt viel bewirkt.<br />

Alles Gute zum 150-jährigen Jubiläum !<br />

146 147<br />

18 61<br />

EV


Handball<br />

TV <strong>Marbach</strong> 1861 e.V.<br />

Stehend von links: Abteilungsleiter Ewald Wittlinger, Kurt Langjahr (14), Heinz Reichert (9), Thomas Wittlinger (8),<br />

Wolfgang Istler (5), Thomas Boschen (3), Trainer Heinrich Jordan, kniend von links: Walter Mammele (6), Günter<br />

Bürgelin (13), Rudi Claus (1), Hans-Jürgen Peters (7), Christoph Kübel<br />

Durst ist schlimmer als Heimweh!<br />

Handball<br />

TV <strong>Marbach</strong> 1861 e.V.<br />

Stehend von links: Abteilungsleiter Ewald Wittlinger, Günther Finkbohner (8), Dieter Kaiser (5), Thomas Wittlinger (4),<br />

Günter Zauner (6), Kurt Langjahr (3), Holger Lier (9), kniend von links: Günther Trautner, Christoph Kübel (7), Harald<br />

Pikl (12), Andreas Gabler (10), Armin Wittlinger (11)<br />

148 149


Handball<br />

TV <strong>Marbach</strong> 1861 e.V.<br />

Stehend von links: Thomas Traub, Frank Breitenbücher, Matthias Frey (7), Norbert Spindler (8), Thilo Spindler (11),<br />

Trainer Thomas Weber, kniend von links: Michael Becht (4), Thomas Werner (2), Stefan Hofer, Thomas Raidel,<br />

Rainer Lauser (10), Oliver Runte<br />

Die Mannschaften der Union Leoben und des TV <strong>Marbach</strong> anläßlich der Halleneinweihung 1983 in Leoben.<br />

Handball<br />

TV <strong>Marbach</strong> 1861 e.V.<br />

Stehend von links: stellv. Abteilungsleiter Christoph Kübel, Armin Wittlinger (11), Roger van Helt (2), Thomas van<br />

Helt (8), Michael Hofsäß (13), Albrecht Lang, Thomas Boschen (8), Abteilungsleiter Heinz Reichert, kniend von links:<br />

Michael Rien, Uli Lücke, Rüdiger Breh (10), Martin Wegertseder, Martin Wittlinger<br />

• Vorhänge/Gardinen<br />

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Handball<br />

<strong>HSG</strong> <strong>Marbach</strong>-<strong>Rielingshausen</strong><br />

Handball SpielGemeinschaft<strong>Marbach</strong>-<strong>Rielingshausen</strong><br />

wird am 01.08.1992 von<br />

den beiden Vereinen TV <strong>Marbach</strong><br />

1861 e.V. und TB <strong>Rielingshausen</strong><br />

1923 e.V. gegründet.<br />

Beide Handballabteilungen wollen<br />

frühzeitig die Weichen stellen<br />

für den sich abzeichnenden<br />

Wandel der gesellschaftlichen<br />

und sportlichen Rahmenbedingungen,<br />

die Kräfte bündeln und<br />

damit einen zukunftsfähigen<br />

Trainings- und Spielbetrieb in<br />

<strong>Marbach</strong> und <strong>Rielingshausen</strong> gewährleisten.<br />

Die Handball SpielGemeinschaft<br />

ist seither die Heimat aller Handballer<br />

der beiden Hauptvereine.<br />

Wir verfügen über einen eigenen<br />

Vorstand und organisieren uns<br />

selbständig.<br />

Finanziell getragen wird die <strong>HSG</strong><br />

paritätisch von beiden Hauptvereinen.<br />

Zusätzlich werden eigene<br />

Finanzmittel erschlossen und die<br />

Unterstützung von Sponsoren<br />

gesucht.<br />

Die Vereinsfarben der <strong>HSG</strong> sind,<br />

abgeleitet von den Farben der<br />

Hauptvereine, Blau und Gelb.<br />

Die nächste übergeordnete organisatorische<br />

Ebene im Sportbereich<br />

ist der Handballbezirk Enz-<br />

Murr (HBEM), der wiederum zum<br />

Handballverband Württemberg<br />

(HVW) gehört.<br />

Der Handballbezirk Enz-Murr<br />

erstreckt sich von Murrhardt bis<br />

Wiernsheim (O-W) und von Bönnigheim<br />

bis Ditzingen (N-S). In<br />

diesem geographischen Bereich<br />

findet der überwiegende Teil unserer<br />

Spiele statt.<br />

Auftrag<br />

Die <strong>HSG</strong> hat den Auftrag, den<br />

Handballsport für die beiden<br />

Hauptvereine in der Stadt <strong>Marbach</strong><br />

zu fördern.<br />

Um diesen Zweck zu erreichen,<br />

nimmt die <strong>HSG</strong> insbesondere folgende<br />

Aufgaben wahr:<br />

· den Spielbetrieb zu<br />

organisieren<br />

· den Trainingsbetrieb zu<br />

organisieren und zu gestalten<br />

· die von ihr gesteckten<br />

sportlichen Ziele zu erreichen<br />

· mit den übergeordneten<br />

Handballinstitutionen<br />

zusammenzuarbeiten<br />

Der momentane Schwerpunkt<br />

der <strong>HSG</strong> liegt im Breitensport.<br />

Personal<br />

Zur Erfüllung des Auftrages haben<br />

wir einen ehrenamtlichen<br />

Vorstand, der aus 7 Vorstandsmitgliedern<br />

besteht:<br />

· 1. Vorsitzender<br />

· 2. Vorsitzender<br />

· Spielleiter<br />

· Jugendleiter<br />

· Schiedsrichterwart<br />

· Kassenwart<br />

· Pressewart<br />

Eine straffe Organisationsstruktur<br />

mit einer klaren Verteilung der<br />

Aufgaben- und Verantwortungsbereiche<br />

vom Vorstand über die<br />

Trainer bis zu den Mannschafts-<br />

sprechern (Kapitäne) erleichtert<br />

die Führung der HandballSpiel-<br />

Gemeinschaft.<br />

Zwei unabhängige Kassenprüfer,<br />

je Hauptverein ein Prüfer, werden<br />

auf der Mitgliederversammlung<br />

gewählt und kontrollieren<br />

die Finanzen der <strong>HSG</strong>.<br />

Ein Jugendkoordinator für den<br />

männlichen Bereich und eine Jugendkoordinatorin<br />

für den weiblichen<br />

Bereich unterstützen den<br />

Jugendleiter bei seinen vielfältigen<br />

Aufgaben. Mit dieser Personalstruktur<br />

im Jugendbereich unterstreicht<br />

die <strong>HSG</strong> deutlich, dass<br />

ein, wenn nicht der Schwerpunkt<br />

der Vereinsaktivitäten, im Jugendbereich<br />

liegt. Anerkennung<br />

findet die Arbeit über die Vereinsgrenzen<br />

hinweg auch im Handballbezirk<br />

Enz-Murr. Von diesem<br />

werden wir 2011 zum siebten Mal<br />

in Folge für eine „Hervorragende<br />

Jugendarbeit“ ausgezeichnet.<br />

Um den Jugendbereich stetig<br />

weiter nach vorne zu bringen,<br />

wird 2008 ein eigenes Jugendkonzept<br />

entwickelt, das sich momentan<br />

in der Umsetzungsphase<br />

befindet.<br />

Wir haben nachfolgend das Jahr<br />

2010 exemplarisch ausgewertet,<br />

damit wir mit Zahlen und Fakten<br />

die derzeit zu bewältigende Arbeit<br />

und organisatorischen Herausforderungen<br />

darstellen können.<br />

Der Vorstand organisiert den<br />

Spiel- und Trainingsbetrieb für<br />

ca. 500 aktive und passive Mitglieder<br />

mit folgender Zugehörig-<br />

keit zu den Stammvereinen:<br />

· ca. 300 TV <strong>Marbach</strong><br />

· ca. 200 TB <strong>Rielingshausen</strong><br />

Davon nehmen ca. 330 Personen<br />

am Spielbetrieb teil.<br />

3 Männermannschaften<br />

· 1. Mannschaft, Bezirksliga<br />

· 2. Mannschaft, Kreisliga B<br />

· Seniorenmannschaft<br />

2 Frauenmannschaften<br />

· 1. Mannschaft, Landesliga<br />

· 2. Mannschaft, Kreisliga A<br />

15 Jugendmannschaften<br />

· 9 männliche Jugenden,<br />

bis Bezirksliga<br />

· 6 weibliche Jugenden,<br />

bis Bezirksliga<br />

· 3 Mini-Gruppen<br />

Zur Sicherstellung des Spielbe-<br />

Organigramm<br />

Handball<br />

<strong>HSG</strong> <strong>Marbach</strong>-<strong>Rielingshausen</strong><br />

triebes stellen wir zur Zeit<br />

· 12 Schiedsrichter<br />

Den Trainingsbetrieb leiten insgesamt<br />

· 16 Trainer und unterstützen<br />

· 14 Betreuer<br />

Übungsstätten<br />

Zum Trainieren stehen uns kostenlos<br />

zur Verfügung<br />

· 5 städtische Sporthallen<br />

· 1 vereinseigene Sporthalle<br />

des TB <strong>Rielingshausen</strong><br />

Die Spiele werden überwiegend<br />

in der Hardtwaldhalle in <strong>Rielingshausen</strong><br />

ausgetragen, und dort<br />

wird auch anteilmäßig am meisten<br />

trainiert.<br />

Der Spielbetrieb läuft ganzjährig,<br />

mit Unterbrechungen in den Ferien.<br />

Diese freie Zeit wird jedoch<br />

stets zur Vorbereitung auf die<br />

kommenden Aufgaben genutzt.<br />

Wir sind in der glücklichen Lage,<br />

in der schulfreien Zeit rund um<br />

die Uhr in der vereinseigenen<br />

Halle des TB <strong>Rielingshausen</strong><br />

trainieren zu können. Ohne diese<br />

Möglichkeit könnte die <strong>HSG</strong> in ihrer<br />

jetzigen Form nicht bestehen.<br />

152 153


Handball<br />

<strong>HSG</strong> <strong>Marbach</strong>-<strong>Rielingshausen</strong><br />

Spielbetrieb und Vereinsleben<br />

In einer Saison bewältigt die <strong>HSG</strong><br />

· ca. 100 Spiele bei den Aktiven<br />

· ca. 370 Spiele im Jugendbereich,<br />

einschließlich<br />

Spieltage und<br />

· nimmt an ca. 5 Turnieren und<br />

dem Bezirksjugendspielfest teil.<br />

Auf<br />

· der Jahresfeier für die Aktiven<br />

und Passiven<br />

· dem Drei-König-Turnier für<br />

Jugendliche, Eltern und<br />

Betreuer<br />

· dem Saisonabschlussfest<br />

· Jugendfesten<br />

· Ausflügen<br />

· der Teilnahme an Veranstaltungen<br />

der Hauptvereine, wie<br />

z.B. dem Bürgerfest und<br />

· sonstigen Veranstaltungen<br />

wird der Zusammenhalt außer-<br />

halb des Spielfeldes gestärkt<br />

und das Vereinsleben gepflegt.<br />

Zur Repräsentation nach außen<br />

verfügt die <strong>HSG</strong> über<br />

· eine Homepage<br />

· eine Hallenzeitschrift, in der in<br />

jeder Saison wesentliche Neu-<br />

erungen und alle Mannschaften<br />

vorgestellt werden<br />

· einen Pressewart, der aktuelle<br />

Berichte für die Tagespresse<br />

erstellt und das Archiv führt.<br />

Damit ein reibungsloser Spiel-<br />

und Trainingsbetrieb für alle<br />

Mannschaften gewährleistet werden<br />

kann, bedarf es vieler hilfreicher<br />

Hände. So unterstützen<br />

die Amtsträger und Trainer zahlreiche<br />

ehrenamtlich engagierte<br />

Helfer wie die passiven Handballerinnen<br />

und Handballer, Eltern<br />

und Verwandte der Spielerinnen<br />

und Spieler.<br />

Dank dem großzügigen Engagement<br />

unserer Sponsoren erhalten<br />

wir auch von außen zusätzliche<br />

finanzielle Unterstützung,<br />

um den Spielbetrieb aufrechterhalten<br />

zu können.<br />

Zusammenfassend stellen wir<br />

fest<br />

· die <strong>HSG</strong> kann mit dem ihr zur<br />

Verfügung stehenden Personal,<br />

Material, Sportstätten und den<br />

finanziellen Mitteln ihren<br />

Auftrag, »den Handballsport für<br />

die beiden Hauptvereine in der<br />

Stadt <strong>Marbach</strong> zu fördern«,<br />

erfüllen und die von ihr<br />

gesteckten sportlichen Ziele<br />

erreichen<br />

· sie ist uneingeschränkt<br />

zukunftsfähig<br />

· die <strong>HSG</strong> wird von den Hauptvereinen<br />

sehr gut unterstützt<br />

· sie verfügt über ausreichendes<br />

und qualifiziertes Personal<br />

· sie garantiert einen effizienten<br />

Spiel- und Trainingsbetrieb<br />

· sie spielt und trainiert in guten<br />

Sportstätten, die ihr von der<br />

Stadt <strong>Marbach</strong> und dem<br />

TB <strong>Rielingshausen</strong> kostenlos<br />

zur Verfügung gestellt werden<br />

· die Hallenkapazitäten sind<br />

ausreichend<br />

· zur Stärkung der Gemeinschaft<br />

und des Zusammenhaltes sowie<br />

zur Pflege des Vereinslebens<br />

werden zahlreiche Veranstaltungen<br />

angeboten<br />

· die <strong>HSG</strong> leistet über den Spielbetrieb<br />

hinaus einen als hoch<br />

zu bewertenden gesellschaftlichen<br />

und sozialen Beitrag in<br />

<strong>Marbach</strong>, <strong>Rielingshausen</strong> und<br />

Umgebung.<br />

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Handball<br />

<strong>HSG</strong> <strong>Marbach</strong>-<strong>Rielingshausen</strong><br />

Der Vorstand der <strong>HSG</strong> <strong>Marbach</strong>-<strong>Rielingshausen</strong> im Jahre 2011,<br />

von links hinten: Matthias Wildermuth (Kassier), Armin Häußermann (Spielleiter), Steffen Sauer (Pressewart), Uli<br />

Lauterwasser (Jugendleiter), von links vorne: Jens Spieth (2. Vorsitzender), Volker Tränkle (1.Vorsitzender), Michael<br />

Holzwarth (Schiedsrichterwart)<br />

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154 155


Handball<br />

<strong>HSG</strong> <strong>Marbach</strong>-<strong>Rielingshausen</strong><br />

Die aktuelle 1. Mannschaft Männer <strong>HSG</strong> Die aktuelle 1. Mannschaft Frauen <strong>HSG</strong><br />

Stehend von links: Betreuer Werner Gall, Hannes Pfannkuch, Ulrich Magg (3), Marius Blind (14), Simon Rusitschka<br />

(11), Lasse Kugler (10), Christoph Magg (17), Trainer Wilfried Binder, kniend von links: Stefan Schubring (8), Roman<br />

Mattheis (9), Marc Beerwart (2), Sebastian Klöss (16), Frank Haller (77), Leonard Mattheis (21), Lars Hjordt (18),<br />

David Holzwarth (15)<br />

Wir gratulieren zum 150 jährigen Jubiläum!<br />

Handball<br />

<strong>HSG</strong> <strong>Marbach</strong>-<strong>Rielingshausen</strong><br />

Stehend von links: Stefanie Ege (1), Sonja Meyer (16), Liesa Rother (4), Sabine Lüthke (6), Nadine Krüger(9), Heike<br />

Storz (13), kniend von links: Annette Özen (2), Spielertrainerin Britta Volz, Duygu Gürses (5), Diana Erkens ( 17 ).<br />

Es fehlen: Daniela Hahn, Kerstin Smudja und Betreuerin Karin Heil.<br />

156 157


Handball<br />

<strong>HSG</strong> <strong>Marbach</strong>-<strong>Rielingshausen</strong><br />

Die aktuelle männliche A-Jugend <strong>HSG</strong> Die aktuelle weibliche A-Jugend <strong>HSG</strong><br />

Hinten von links: Blerand Gashi (10), Sebastian Istler (5), Sven Sartison (3), Florian Gabler (7), Erik Häußermann<br />

(12), Marius Heinrich (11), mitte von links: Trainer Christoph Magg und Hannes Pfannkuch, Hannes Häußermann<br />

(4), Daniel Blaschke (6), Thomas Unsöld (9), Stefan Engelhard (16), Trainer Wolfgang Istler, vorne von links: Yannick<br />

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Hüther (8), Till Kugler (11), Tim Lauterwasser, Johannes Eberle (13)<br />

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Handball<br />

<strong>HSG</strong> <strong>Marbach</strong>-<strong>Rielingshausen</strong><br />

Stehend von links: Lena Kolb (4), Liane Lillich (9), Leonie Schuch (11), Saskia Klingenbiel (3), Lisa Klapka (12), Fenja<br />

Haller (2), Trainerin Heike Storz, sitzend von links: Duygu Gürses (10), Gina Ambrosi (7), Anja Renz (8), Sina Weller<br />

(14), Jana van Arkel (13)<br />

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158 159


Handball<br />

<strong>HSG</strong> <strong>Marbach</strong>-<strong>Rielingshausen</strong><br />

Chronik der HandballSpielGemeinschaft <strong>Marbach</strong>-<strong>Rielingshausen</strong><br />

1. Vorsitzender Matthias Forch 03.07.1992 - 07.05.1996 TBR<br />

Harald Orthwein 07.05.1996 - 02.05.2000 TBR<br />

Olaf Stuka 02.05.2000 - 30.04.2002 TBR<br />

Volker Tränkle 30.04.2002 - heute TVM<br />

2. Vorsitzender Helmut Pasch 03.07.1992 - 07.05.1996 TVM<br />

Volker Tränkle 07.05.1996 - 15.05.1999 TVM<br />

Olaf Stuka 15.05.1999 - 02.05.2000 TBR<br />

Gudrun Klemenz 02.05.2000 - 20.04.2004 TVM<br />

Katrin Wendt 20.04.2004 - 22.04.2008 TBR<br />

Jens Spieth 22.04.2008 - heute TBR<br />

Spielleiter Siegfried Holzwarth 03.07.1992 - 06.05.1994 TBR<br />

Armin Häußermann 06.05.1994 - heute TBR<br />

Jugendleiter Harald Orthwein 03.07.1992 - 07.05.1996 TBR<br />

Michael Orthwein 07.05.1996 - 02.05.2000 TBR<br />

Uli Lauterwasser 02.05.2000 - heute TBR<br />

Kassier Andreas Gabler 03.07.1992 - 30.09.1995 TVM<br />

Hans & Heike Leitner 30.09.1995 - 25.05.1998 TVM<br />

Thomas Forch 25.05.1998 - 20.04.2004 TBR<br />

Andreas Schmiedt 20.04.2004 - 26.04.2005 TBR<br />

Matthias Wildermuth 26.04.2005 - heute TBR<br />

Schiedsrichterwart Klaus Jost 03.07.1992 - 07.05.1996 TBR<br />

Helmut Pasch 07.05.1996 - 25.05.1998 TVM<br />

Michael Holzwarth 25.05.1998 - heute TBR<br />

Pressewart Frank Wewoda 03.07.1992 - 05.05.1998 TBR<br />

Sascha Schmierer 05.05.1998 - 26.04.2005 TVM<br />

Steffen Sauer 26.04.2005 - heute TBR<br />

Abteilungsleiter TVM Helmut Pasch 01.08.1992 - 30.03.2001<br />

Heike Leitner 30.03.2001 - 19.05.2005<br />

Volker Tränkle 19.05.2005 - heute<br />

Abteilungsleiter TBR Harald Orthwein<br />

Harry Holzwarth<br />

Uli Lauterwasser<br />

Handball<br />

<strong>HSG</strong> <strong>Marbach</strong>-<strong>Rielingshausen</strong><br />

Trainer und Spielklassen 1. Männermannschaft und 1. Frauenmannschaft<br />

Spieljahr Trainer Männer Spielklasse Trainer Frauen Spielklasse<br />

1992 - 1993 Michael Schäfer Kreisliga 1 Armin Wittlinger Kreisliga 1<br />

1993 - 1994 Michael Becht Kreisliga 1 Thomas Boschen Abstieg in Kreisliga 2<br />

1994 - 1995 Jürgen Schnepple Kreisliga 1 Thomas Boschen Kreisliga 2<br />

1995 - 1996 Jürgen Schnepple Kreisliga 1 Thomas Boschen Kreisliga 2<br />

1996 - 1997 Jürgen Schnepple Kreisliga 1 Thomas Boschen Aufstieg in Kreisliga 1<br />

1997 - 1998 Günter Zauner Aufstieg in Bezirksliga Thomas Boschen Kreisliga 1<br />

1998 - 1999 Werner Schüler Bezirksliga Thomas Boschen Kreisliga 1<br />

1999 - 2000 Herbert Laible Abstieg in Bezirksklasse Wolfgang Istler Kreisliga 1<br />

2000 Bezirksreform, aus Kreisliga 1 wird Bezirksklasse, Kreisliga 2 wird Kreisliga A<br />

2000 - 2001 Herbert Laible Bezirksklasse Thomas Boschen Aufstieg in Bezirksliga<br />

2001 - 2002 Herbert Laible Bezirksklasse Thomas Boschen Bezirksliga<br />

2002 - 2003 Herbert Laible Bezirksklasse Horst Zelewski Aufstieg in Landesliga<br />

2003 - 2004 Herbert Laible Bezirksklasse Horst Zelewski Landesliga<br />

2004 - 2005 Herbert Laible Bezirksklasse Britta Volz Aufstieg in Verbandsliga<br />

2005 - 2006 Ralf Volz Aufstieg in Bezirksliga Britta Volz Abstieg in Landesliga<br />

2006 - 2007 Ralf Volz Bezirksliga Britta Volz Landesliga<br />

2007 - 2008 Ralf Volz Bezirksliga Britta Volz Abstieg in Bezirksliga<br />

2008 - 2009 Wilfried Binder Bezirksliga Britta Volz Bezirksliga<br />

2009 - 2010 Wilfried Binder Bezirksliga Britta Volz Aufstieg in Landesliga<br />

2010 - 2011 Wilfried Binder Bezirksliga Britta Volz Landesliga<br />

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Karate<br />

Die überzeugenden Vorstellungen der Karatekämpfer vor 15 Jahren machten den TV-Verantwortlichen die<br />

Entscheidung zur Gründung einer Karate-Abteilung leicht. „Für Karateka ist es entscheidend, sich über die<br />

Kampfkünste im Klaren zu sein.“ Die steigende Zahl an Teilnehmern in dieser Sportart spricht eine deutliche<br />

Sprache der Verinnerlichung dieser ideellen Voraussetzung zum Ausüben dieses Sports.<br />

Karate<br />

162 163<br />

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die Karate-Freaks ist<br />

ihre Sportart körperliche<br />

Ertüchtigung, eine Form der<br />

Selbstverteidigung, eine Moral<br />

- schlicht, eine Art zu leben.<br />

Für die Gemeinsamkeit und den<br />

Spaß ist in der Karate-Abteilung<br />

des TV <strong>Marbach</strong> seit 15 Jahren<br />

Raum geschaffen.<br />

Meditation, Fürsorge und gegenseitiger<br />

Respekt, aber auch<br />

Kampf und dessen Strategie<br />

sind innerhalb der japanischen<br />

Kampfkunst Teil eines umfassenden<br />

Ganzen. Karate kann in jedem<br />

Alter begonnen werden, sofern<br />

die eigenen Ansprüche auch<br />

diesem Alter entsprechen.<br />

Am Ende aber spiegelt Karate<br />

die Kämpfer selbst wieder. In der<br />

Kunst der Nachahmung findet<br />

man sich selbst und am Ende<br />

steht nicht die Substitution des<br />

Abdrucks durch den Stempel,<br />

sondern die Bildung und Perfektionierung<br />

des eigenen Wesens.<br />

Niemand sollte nur die Kopie von<br />

irgendetwas oder irgendjemand<br />

sein. Hierzu zählt auch die Frage,<br />

ob die Kampfkünste zu einem<br />

passen oder nicht.<br />

Gegenseitiges Lernen ist eine<br />

tragende Säule im Karate. So<br />

kann ein Anfänger von der Erfahrung<br />

und dem Können seiner<br />

fortgeschrittenen Mitschüler<br />

und seines Meisters lernen. Aber<br />

auch diese finden Inspiration<br />

im Training mit Anfängern und<br />

lernen von deren Hürden und<br />

Schwierigkeiten. Vergleichbar<br />

Sommmercamp in <strong>Marbach</strong>, Renshi Mimmo, Hanshi Mitsuya und Sascha Keller<br />

zu den europäischen Schüler-<br />

Lehrerbeziehungen der Antike<br />

und des Mittelalters fußt auch<br />

das Karate auf der tiefen und<br />

vertrauensvollen Beziehung zwischen<br />

einem Meister und einem<br />

Schüler. In diesem Sinne gebührt<br />

der Respekt und Dank der<br />

Karate-Kämpfer Sensei Mimmo<br />

Vermiglio (Renshi, 7. Dan) und<br />

Seinosuke Mitsuya (Hanshi, 8.<br />

Dan).<br />

Die Geschichte der Karate-Abteilung<br />

im TV <strong>Marbach</strong> beginnt<br />

eigentlich schon im TSV Ludwigsburg,<br />

wo Klaus Butscher, der<br />

Gründer der Abteilung erste Erfahrungen<br />

als Trainer sammelt.<br />

Im Jahr 1995 wird er von seinem<br />

Meister Mimmo gebeten, in seiner<br />

Heimatstadt selbst eine Ka-


Karate<br />

rate-Schule zu eröffnen. Nach einer<br />

ersten Kontaktaufnahme mit<br />

Heinz Reichert, Wolfgang Böhm<br />

und Kordula Stolarz geht alles<br />

Schlag auf Schlag. Bereits nach<br />

den Sommerferien wird der erste<br />

Schnupperkurs angeboten. Das<br />

abwechslungsreiche Training mit<br />

verschiedenen Grundschultechniken,<br />

Bewegungsformen, die<br />

man Kata nennt, und Selbstbehauptung<br />

und Selbstverteidigung<br />

bringt große Erfolge bei Erwachsenen<br />

und Kindern. Im Folgejahr<br />

wird die Karate-Gruppe vom Vereinsrat<br />

offiziell als Abteilung in<br />

den Verein aufgenommen. Noch<br />

im selben Jahr muss Klaus Butscher<br />

beruflich nach Oberhausen<br />

ins Ruhrgebiet umziehen.<br />

Daher beginnt Sascha Keller,<br />

der zunächst nur als Co-Trainer<br />

fungiert, die Geschicke der Abteilung<br />

zu übernehmen. Als sein<br />

größtes Verdienst sieht er die<br />

Tatsache an, dass nunmehr eine<br />

große Anzahl von Schülern und<br />

Freunden Verantwortung in der<br />

Abteilung übernehmen. Die Hilfe<br />

aller macht das Karate im TV<br />

<strong>Marbach</strong> zu dem, was es heute<br />

ist. In enger Kooperation mit dem<br />

befreundeten Verein GSV Erdmannhausen<br />

werden 9 Kinder-<br />

und 6 Erwachsenengruppen mit<br />

9 Trainern angeboten, wobei der<br />

Löwenanteil beim TV <strong>Marbach</strong><br />

1861 e.V. liegt.<br />

Die vielfältigen Aspekte des Karate<br />

und der daraus resultierenden<br />

Möglichkeiten lassen die<br />

<strong>Marbach</strong>er Karate-Abteilung<br />

Einheiten schaffen, die maßgeschneidert<br />

sind für Frauen,<br />

Kinder, Wettkämpfer, gesundheitsorientierte<br />

Menschen und<br />

Familien. Die Grundlagen des<br />

Karate-Do, die auf moralischen<br />

und kämpferischen Aspekten ruhen,<br />

werden entsprechend angepasst<br />

und vermittelt. Aus dieser<br />

Struktur entwickeln sich immer<br />

wieder Karateka, die sich auf<br />

die Suche nach der Tiefe dieser<br />

Kampfkunst begeben.<br />

Die Stilrichtung der Karateka im<br />

TV, Mitsuya-Kai Karate und Kobudo,<br />

veranstaltet eine Vielzahl<br />

von Lehrgängen und Seminaren<br />

im In- und Ausland. Auch die Karateka<br />

des TV <strong>Marbach</strong> nehmen<br />

daran regen Anteil. Ein wichtiger<br />

Karateka des TVM mit Stilrichtungsgründer Soke Hayashi<br />

Das Kids Camp in <strong>Marbach</strong> ist eine Tradition<br />

Meilenstein ist der Lehrgang auf<br />

Sizilien, der jedes Jahr im September<br />

stattfindet und als Gedächtnislehrgang<br />

für unseren<br />

Stilrichtungsgründer Soke Hayashi<br />

(10. Dan) etabliert ist. Mit viel<br />

Freude und Lebenslust begehen<br />

die Teilnehmer die dortigen Tage,<br />

wobei neben dem täglichen Training<br />

jede Menge Zeit für Kultur<br />

und Badevergnügungen bleibt.<br />

Wie auf allen Lehrgängen besteht<br />

die Möglichkeit, verschiedene<br />

Gürtelprüfungen abzulegen.<br />

Sowohl Schüler als auch Meister<br />

haben dazu Gelegenheit.<br />

Zeit<br />

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Wir gratulieren dem<br />

Turnverein <strong>Marbach</strong> zum<br />

150-jährigen Jubiläum!<br />

164 165


Leichtathletik<br />

Nach dem 2. Weltkrieg war die „gelbe Gefahr“ aus <strong>Marbach</strong> ein gefürchteter Gegner in den Stadien<br />

des Kreises und auf württembergischer Ebene. Auf internationalem Parkett sorgte der frühere <strong>Marbach</strong>er<br />

Leichtathlet Bert Sumser für Aufsehen, als er als Trainer von Bayer 04 Leverkusen Olympia-Sieger und<br />

Weltrekordler coachte. Die derzeitige Leichtathletik-Abteilung im TV unterliegt einem häufigen Wandel<br />

und ist über die Jahre oft im Neuaufbau begriffen. Sportstätten, die höheren Ansprüchen genügen und<br />

Kooperationen mit anderen Vereinen führen aber auch heutzutage immer wieder zu Erfolgsmeldungen.<br />

Leichtathletik<br />

166 167<br />

I n<br />

den 50er Jahren des letzten<br />

Jahrhunderts finden in<br />

<strong>Marbach</strong> im Rahmen des Stadtlaufes<br />

jedes Jahr große Eröffnungssportfeste<br />

statt, so sind z.<br />

B. im Jahr 1956 über 300 Teilnehmer<br />

aus 25 Vereinen gemeldet.<br />

Allein 23 Vorläufe über 100 m<br />

und acht Zwischenläufe müssen<br />

gestartet werden, eine Zahl, von<br />

der Veranstalter heute im Kreis<br />

träumen. In dieser Zeit tauchen<br />

auch mit dem Sprinter Walter<br />

Werner, dem Mittelstreckler Hans<br />

Rühl und der Werferin Marianne<br />

Reichert die ersten Athleten des<br />

TV <strong>Marbach</strong> in der württembergischen<br />

Bestenliste auf.<br />

Am zweiten Weihnachtsfeiertag<br />

1964 hat der Turnverein <strong>Marbach</strong><br />

Besuch von Bert Sumser, dem<br />

bei Bayer Leverkusen tätigen<br />

Sportlehrer, der in den 30er Jahren<br />

beim Turnverein aktiv ist. Er<br />

berichtet von seinen Erlebnissen<br />

bei den Olympischen Spielen in<br />

Tokio, bei denen sein Athlet Willi<br />

Holdorf als erster Deutscher den<br />

Olympiasieg im Zehnkampf erringt.<br />

In 20 Jahren Tätigkeit bei<br />

Bayer Leverkusen bringt er es<br />

auf über 300 deutsche Meistertitel<br />

und mehr als vierzig Welt-,<br />

Europa- oder Deutsche Rekorde.<br />

Im Jahre 1967 macht dann der<br />

Name des TV <strong>Marbach</strong> in der<br />

Leichtathletik über den engeren<br />

Kreis hinaus wieder Schlagzeilen.<br />

Eine kleine, im Jahre 1966 entstandene<br />

Jugendgruppe, erhält<br />

in diesem Winter durch die Rückkehr<br />

von Karl Huober, der 1965<br />

zum TV Kornwestheim wechselt,<br />

gewaltigen Auftrieb. Karl Huober<br />

sammelt um sich eine Reihe jun-<br />

Marianne Reichert, Württ. Hallenmeisterin<br />

im Kugelstoßen 1955<br />

ger Talente wie Reinhard Essig,<br />

ein talentierter Weitspringer, oder<br />

Michael Timer, der auch ein ausgezeichneter<br />

Handball-Torwart<br />

ist. Die Gruppe wird noch durch<br />

ca. 20 Jugendliche und Schüler<br />

ergänzt. Das Training wird geleitet<br />

von Walter Werner, der Mitte<br />

der 50er Jahre zuerst im Dress<br />

des TV <strong>Marbach</strong>, nachher von<br />

Salamander Kornwestheim, zu<br />

den besten württembergischen<br />

Sprintern gehört, und der seine<br />

Erfahrung an die Jugend weitergibt.<br />

Ihm zur Seite steht mit Erich<br />

Waibel ein weiterer bekannter<br />

Aktiver der Nachkriegszeit.<br />

Karl Huober, ein ausgezeichneter<br />

Hochspringer und Mehrkämpfer,<br />

hat 1967 im Hochsprung eine<br />

Bestleistung von 1,94 m, die<br />

er bis ins Jahr 1971 auf 2,01 m<br />

steigert. Auch im Mehrkampf ist<br />

er eines der größten Talente mit<br />

einer Bestleistung im Jahre 1971<br />

mit 7150 Punkten. Ebenfalls in<br />

vorderster Linie platziert sind in<br />

dieser Zeit die Mehrkampfmannschaften<br />

des TV <strong>Marbach</strong>. 1971<br />

übernimmt Heinz Krämer die Leitung<br />

der Abteilung. Die Abteilung<br />

macht einen Wandel durch. Viele<br />

Jugendliche haben die Schule<br />

abgeschlossen und verlassen<br />

den Verein. Im Jahre 1974 beginnt<br />

Wolfgang Häfner mit dem<br />

Neuaufbau der Abteilung. Mit Renate<br />

Scholl, die einige Mädchen<br />

mitbringt, betreut er die junge<br />

Gruppe und es stellen sich bald<br />

erste Erfolge auf Kreisebene ein.<br />

Die ersten Auftritte außerhalb der<br />

Kreisgrenze gibt es 1976 beim<br />

Start bei den Württembergischen<br />

Schülermehrkampfmeisterschaften<br />

in Kißlegg, wo man eine Mädchen-Mannschaft<br />

stellt sowie mit<br />

dem Start von Michael Lenzke<br />

beim Endkampf der Deutschen<br />

Schülermehrkampfmeisterschaften<br />

mit der Mannschaft von Salamander<br />

Kornwestheim, die<br />

den dritten Platz belegt. 1977<br />

schließen sich die Leichtathleten<br />

des TV <strong>Marbach</strong> mit den Athleten<br />

von Salamander Kornwestheim,<br />

GSV Kleinbottwar und SV<br />

Walheim zu einer Wettkampfgemeinschaft<br />

zusammen. Die Abteilung<br />

ist den Kinderschuhen<br />

entwachsen. Sie umfasst jetzt<br />

65 Sportler vom Schüler C bis<br />

zum Aktiven. Die Abteilung wird


Leichtathletik<br />

Hinten von links: Trainer Wolfgang Häfner, Timo Mugele, Jochen Reb, Thomas Fischer, Trainer Peter Bader,<br />

vorne von links: Frank Stiegler, Alexander Wörner, Frank Doberer,<br />

erstmals vom Leichtathletikkreis<br />

für ausgezeichnete Schüler- und<br />

Jugendarbeit geehrt. Eine Auszeichnung,<br />

die sie in der Folgezeit<br />

immer wieder bekommt.<br />

Neben Renate Scholl ist jetzt<br />

auch Holger Lohfink als Trainer<br />

tätig. Beim Landesturnfest in Heidenheim<br />

gehen 12 Athleten der<br />

Abteilung an den Start. Im Jahre<br />

1978 erzielen die <strong>Marbach</strong>er<br />

Athleten den ersten großen Titel<br />

innerhalb der JWG Salamander<br />

Kornwestheim. Die 4 x 1 Runden-Staffel<br />

der B-Jugend wird<br />

mit Michael Lenzke Württember-<br />

gischer Meister. Erfolgreichste<br />

Athletin 1979 ist Brigitte Röder,<br />

die bei den Württembergischen<br />

Schülerbestenkämpfen in Bad<br />

Mergentheim 2 Titel gewinnt. Petra<br />

Alkenbrecher geht mit der 4 x<br />

100m Staffel der JWG Salamander<br />

Kornwestheim bei den Deutschen<br />

Jugendmeisterschaften in<br />

München an den Start.<br />

Bessere Trainingsbedingungen<br />

bestehen seit dem Jahre 1980<br />

mit der Einweihung des Stadions<br />

am Leiselstein für die Leichtathleten.<br />

Dies bringt der Abteilung<br />

einen weiteren Zulauf von jungen<br />

Athleten. Erfreulich auch, dass<br />

eine große Zahl von Eltern sich<br />

in der Abteilung engagieren, allen<br />

voran Peter Bader, der als<br />

Übungsleiter sich über 25 Jahre<br />

für die Abteilung einsetzt. Die Abteilung<br />

trennt sich von der Wettkampfgemeinschaft<br />

Salamander<br />

Kornwestheim und startet wieder<br />

als TV <strong>Marbach</strong>. Durch die<br />

Unterstützung der Eltern und<br />

ehemaliger Athleten sowie Alfred<br />

und Christa Landwehr im Kioskbereich<br />

tritt die Leichtathletikabteilung<br />

in den 80er Jahren auch<br />

verstärkt als Ausrichter von Veranstaltungen<br />

auf Kreis-, Bezirks-<br />

und Landesebene in Erscheinung.<br />

Höhepunkt ist im Jahre<br />

1982 die Ausrichtung der WürttembergischenSchülermannschaftsmeisterschaften.<br />

In den 80er Jahren hat die Abteilung<br />

teilweise bis zu 120 Jugendliche<br />

in allen Altersklassen.<br />

Diese erringen in dieser Zeit jedes<br />

Jahr eine Vielzahl von Kreismeistern<br />

und gute Platzierungen<br />

bei Landesmeisterschaften. Im<br />

Jahre 1987 übernimmt Wolfgang<br />

Häfner das Amt des Kreisschülerwarts.<br />

1988 qualifiziert sich<br />

mit Thomas Fischer ein Schüler<br />

des TV <strong>Marbach</strong> für die erstmals<br />

ausgetragenen Deutschen Meisterschaften<br />

im Blockmehrkampf<br />

in Berlin. In einem spannenden<br />

Wettkampf belegt er Rang vier.<br />

Drei Württembergische Meisterschaften<br />

im Mehrkampf sowie<br />

im Hochsprung im Freien und in<br />

der Halle runden die erfolgreiche<br />

Bilanz ab. Ende der 80er und<br />

anfangs der 90er Jahre wird ein<br />

Neuaufbau im Bereich der Schülerklassen<br />

vollzogen.<br />

1990 kann Thomas Fischer seinen<br />

Titel als Württembergischer<br />

Meister aus dem Vorjahr wiederholen.<br />

Angesichts der kleinen<br />

Zahl von Athleten beschließt die<br />

Leichtathletikabteilung, sich ab<br />

dem Jahre 1991 der Wettkampfgemeinschaft<br />

der SG Ludwigsburg<br />

anzuschließen. Mitglied der<br />

SG Ludwigsburg sind die Vereine<br />

SKV Eglosheim, MTV Ludwigsburg,<br />

TV Neckarweihingen, DJK<br />

Ludwigsburg und TV <strong>Marbach</strong>.<br />

Dieser Anschluss zeigt von Anfang<br />

an Erfolge. So kommen im-<br />

mer wieder <strong>Marbach</strong>er Athleten<br />

in Staffeln und Mannschaften<br />

zum Einsatz und erreichen dort<br />

ausgezeichnete Ergebnisse, die<br />

man als kleine Abteilung nicht<br />

schaffen kann. Über Ostern gehen<br />

die <strong>Marbach</strong>er Leichtathleten<br />

erstmals mit der SG Ludwigsburg<br />

ins Trainingslager nach Vittel in<br />

Frankreich. Im Schülerbereich<br />

haben wir mit Gerda und Bettina<br />

Bader zwei neue Übungsleiter.<br />

Im Jahre 1992 macht erstmals<br />

Christoph Neumeyer im Stabhochsprung<br />

auf sich aufmerksam.<br />

In einer SG-internen Sichtung<br />

wird sein Talent entdeckt<br />

und in einer Trainingsgruppe in<br />

Ludwigsburg gefördert. Leichtathletikhöhepunkte<br />

1993 sind die<br />

Weltmeisterschaften in Stuttgart.<br />

10 Tage gibt es phantastische<br />

Wettkämpfe im Stuttgarter Daimler<br />

Stadion. Der <strong>Marbach</strong>er Ab-<br />

Leichtathletik<br />

Von links: Karin Lenzke, Ulrike Evert, Gabi Alkenbrecher, Brigitte Röder<br />

teilungsleiter, Kreisschülerwart<br />

und Kampfrichter Wolfgang Häfner<br />

ist dort auf der Pressetribüne<br />

im Einsatz.<br />

In den Jahren 1993 und 1994<br />

wird Karin Ilg Württembergische<br />

Meisterin im Diskuswerfen der<br />

Schülerinnen A. Das vereinsübergreifende<br />

Training von Christoph<br />

Neumeyer im Stabhochsprung<br />

wird im Jahre 1995 mit dem Württembergischen<br />

Meistertitel in der<br />

Halle belohnt. Erfolgreichster<br />

Athlet der Jahre 1996 und 1997<br />

ist Michael Schäfer, der im Schülerbereich<br />

1996 im Hochsprung<br />

Meister auf Landesebene wird<br />

und weitere gute Platzierungen<br />

unter den ersten sechs erzielt. Im<br />

darauffolgenden Jahr gelingt ihm<br />

die Meisterschaft in der Halle im<br />

Hochsprung. Ein Höhepunkt des<br />

Jahres 1997 ist die Teilnahme<br />

der <strong>Marbach</strong>er Leichtathleten bei<br />

168 169


Leichtathletik<br />

einem Schülersportfest in Berlin.<br />

Seit dem Zusammenschluss mit<br />

der SG Ludwigsburg bringt diese<br />

unter Mitwirkung der <strong>Marbach</strong>er<br />

Leichtathleten in all den Jahren<br />

immer wieder in Mannschaftswettbewerben<br />

bei Württembergischen<br />

Meisterschaften gute Platzierungen<br />

hervor.<br />

Hervorragende Leistungen erzielen<br />

1998 Mannschaften der<br />

weiblichen Jugend. Die Siebenkampfmannschaft<br />

der SG Ludwigsburg<br />

mit der <strong>Marbach</strong>erin<br />

Johanna Frech belegt bei den<br />

deutschen Meisterschaften in<br />

Vaterstetten Rang drei. Bei den<br />

Mannschaftsmeisterschaften belegt<br />

die Mannschaft in Deutschland<br />

Rang sechs mit den <strong>Marbach</strong>er<br />

Athletinnen Johanna Frech,<br />

Katja Laibacher, Katrin Petschl,<br />

Franziska Ott und Kerstin Garreis.<br />

Bei den Übungsleitern steht<br />

ein Wechsel bevor. Gerda Bader<br />

hört aus gesundheitlichen Gründen<br />

auf, die Gruppe wird von<br />

Karin Ilg übernommen. Für die<br />

Schüler und Schülerinnen A ist<br />

Felix Seiffer zuständig. Im Jahr<br />

1999 gelingt Christoph Neumeyer<br />

wieder einmal der Sprung an<br />

die Spitze der Stabhochspringer<br />

in Württemberg. Er wird Meister<br />

in der Juniorenklasse.<br />

2001 vollzieht sich in der Leichtathletikabteilung<br />

erneut ein Wandel.<br />

Einige Athleten stehen nach<br />

erfolgreichem Schulabschluss<br />

nicht mehr zur Verfügung. Auf der<br />

anderen Seite nimmt die Zahl der<br />

6-12 jährigen Kinder immer mehr<br />

zu. Änderungen gibt es auch bei<br />

den Übungsleitern. Sylvia Tews,<br />

die ihre Lehrerausbildung abge-<br />

Von hinten links: Manuel Roth, Christoph Neumeyer, Bettina Bader, Gerda<br />

Bader, Peter Bader, mittlere Reihe: Wolfgang Häfner, Felix Seiffert, Katrin<br />

Petschl, vordere Reihe: Dagmar Häfner, Michael Schäfer, Katrin Laibacher,<br />

Johanna Frech.<br />

schlossen hat, scheidet aus. Ihre<br />

Nachfolge tritt mit Nicole Peters<br />

eine ehemalige Athletin an. Die<br />

12-14 jährige Schüler übernimmt<br />

Katrin Petschl. Die Wettkampfgemeinschaft<br />

der SG Ludwigsburg<br />

und die Leichtathleten von Salamander<br />

Kornwestheim schließen<br />

sich zum Leichtathletikzentrum<br />

Salamander Kornwestheim/<br />

Ludwigsburg zusammen. Die<br />

Leichtathletikabteilung des TV<br />

<strong>Marbach</strong> vollzieht Mitte des letzten<br />

Jahrzehnts nach dem Ausscheiden<br />

von Peter Bader nach<br />

25 Jahren in der Funktion des<br />

Übungsleiters einen erneuten<br />

Wandel. In den Übungsstunden,<br />

die Anfangs noch von Nicole<br />

Peters, später dann von Ursula<br />

Pressel und Wolfgang Häfner geleitet<br />

werden, tummeln sich etwa<br />

20 Kinder im Alter von 6-10 Jahren,<br />

wobei es im Wesentlichen<br />

um altersgerechte Trainingseinheiten<br />

geht. Seit 2010 wird das<br />

Training von Wolfgang Häfner<br />

alleine geleitet.<br />

In all den Jahren gibt es neben<br />

den Jugendlichen auch Freizeitsportler,<br />

die das Deutsche<br />

Sportabzeichen erwerben. Es<br />

hat sich im Laufe der Jahre unter<br />

Anleitung von Karl Walter und<br />

Wolfgang Heberle eine aktive<br />

Gruppe gebildet, die jedes Jahr<br />

die Bedingungen für das Deutsche<br />

Sportabzeichen erfüllen, allen<br />

voran Luzie Altvater, die das<br />

Sportabzeichen bereits 45 Mal<br />

abgelegt hat.<br />

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Tischtennis<br />

Mehrere Anläufe zu Neugründungen der Tischtennis-Abteilung im Turnverein konnten nicht verhindern,<br />

dass diese Sportart beim TV <strong>Marbach</strong> nicht mehr ausgeübt wird. Im Prinzip haben aber die Verbands-<br />

Regularien bewirkt, den Namen des <strong>Marbach</strong>er Turnvereins im Tischtennis-Sport nicht weiterleben zu<br />

lassen. Die Tischtennis-Gemeinschaft <strong>Rielingshausen</strong> hält jedoch als eigenständiger Verein die Tradition<br />

hoch und fühlt sich trotz der Bestimmungen der Verbands-Oberen dem Turnverein <strong>Marbach</strong> sehr verbunden.<br />

Tischtennis<br />

172 173<br />

D ie<br />

Anhänger des schnellen<br />

Sports mit dem kleinen<br />

Zelluloidball -Tischtennis- vertreten<br />

seit langem die Schillerstadt<br />

<strong>Marbach</strong> im Tischtennisbezirk<br />

Ludwigsburg. Erste Versuche im<br />

Turnverein werden schon nach<br />

dem 2. Weltkrieg im Mai 1948 mit<br />

der Gründung einer Tischtennis-<br />

Abteilung innerhalb der damals<br />

so genannten „Sportvereinigung<br />

<strong>Marbach</strong>“ unternommen. Vor-<br />

stand der Abteilung ist Alexander<br />

Purinsch.<br />

Nach jahrelangen Unterbrechungen<br />

erfolgt im Oktober 1964 eine<br />

Wiederaufnahme des Tischtennis-Sports<br />

beim Turnverein <strong>Marbach</strong>.<br />

Gründungsmitglied und<br />

erster Abteilungsleiter ist Wilhelm<br />

Reißer. Die Trainingsabende<br />

und Spiele in den Anfangsjahren<br />

werden im Gymnastiksaal<br />

im Turnerheim durchgeführt. Um<br />

während des Trainings nicht der<br />

Versuchung zu unterliegen, sich<br />

ein Bierchen und womöglich<br />

noch eine Zigarette zu gönnen,<br />

erlegen sich die Spieler während<br />

der Trainingszeit ein strenges<br />

Alkohol- und Nikotinverbot<br />

auf. Der monatliche Beitrag von<br />

1 DM, für heutige Verhältnisse<br />

unvorstellbar, ist am jeweils ersten<br />

Trainingsabend im Monat zu<br />

Meister der Bezirksklasse 1992: hinten von links: Wilfried Hildebrandt, Rudolf Röder, Gerd Häusser,<br />

kniend von links: Mannschaftsführer Rainer Ruff, Ralf Winter, Bruno Lade.


Tischtennis<br />

entrichten. Einige Jahre nehmen<br />

die Tischtennisspieler am Rundenspielbetrieb<br />

des Tischtennis-<br />

Verbandes teil, in denen sie manchen<br />

Erfolg verbuchen können.<br />

Mangels Nachwuchs schläft das<br />

Unternehmen „Tischtennis“ im<br />

TV wieder ein.<br />

Bei einem Neustart im Jahre 1974<br />

übernimmt Rainer Haussmann<br />

die Geschicke der wiedergegründeten<br />

Tischtennis-Abteilung<br />

als Abteilungsleiter. Er intensiviert<br />

die Jugendarbeit und macht<br />

Tischtennis Mitte der „1970“-Jahre<br />

zu einer beliebten Sportart<br />

der <strong>Marbach</strong>er Jugendlichen. Elf<br />

Tischtennis-Mannschaften, darunter<br />

eine Frauenmannschaft,<br />

nehmen am Spielbetrieb teil. Etliche<br />

der in dieser Zeit „ausgebildeten“<br />

jungen Tischtennisspieler<br />

sind auch heute noch aktiv.<br />

Mit der Verpflichtung von Wolfgang<br />

Hentsch, einem der stärksten<br />

Spieler im Bezirk Ludwigsburg<br />

zu dieser Zeit, als Spielertrainer,<br />

geht es Ende der siebziger Jahre/Anfang<br />

der achtziger Jahre<br />

sportlich steil nach oben. Weitere<br />

starke Spieler aus Erdmannhausen<br />

und Affalterbach sorgen dafür,<br />

dass die Mannschaften der<br />

Tischtennisabteilung mehrfach<br />

aufsteigen und mit sportlichem<br />

Erfolg im Tischtennisbezirk Ludwigsburg<br />

aufwarten können. Um<br />

allen Tischtennismannschaften<br />

der Abteilung die Möglichkeit der<br />

Teilnahme an der Verbandsrunde<br />

zu ermöglichen, wird neben der<br />

Halle in <strong>Rielingshausen</strong> an drei<br />

Trainingsabenden sowie am Wochenende<br />

die Gymnasiumsporthalle<br />

in <strong>Marbach</strong> belegt.<br />

Jens Maier wird 1985 zum Abteilungsleiter<br />

gewählt. Im gleichen<br />

Jahr kann mit weiteren starken<br />

Spielern, u.a. dem Spitzenspieler<br />

Wilfried Hildebrandt, der Aufstieg<br />

in die Bezirksliga bewerkstelligt<br />

werden, wo die Mannschaft acht<br />

Jahre verbleibt. Im Jahre 1993<br />

zwingen sportliche Gründe die<br />

Tischtennisabteilung, eine Fusion<br />

mit der Tischtennisabteilung<br />

des TB <strong>Rielingshausen</strong> einzugehen.<br />

Da im Tischtennis-Verband<br />

Spielgemeinschaften nicht gestattet<br />

sind, wird mit der Tischtennisgemeinschaft<br />

<strong>Marbach</strong>/<br />

<strong>Rielingshausen</strong> ein eigenständiger<br />

neuer Tischtennisverein für<br />

<strong>Marbach</strong> und <strong>Rielingshausen</strong><br />

gegründet. Dies bedeutet, dass<br />

die Tischtennisabteilung des TV<br />

<strong>Marbach</strong> zu diesem Zeitpunkt<br />

ihre Existenz aufgibt.<br />

Für manche Offizielle des TV<br />

<strong>Marbach</strong> ist dies eine bittere<br />

Pille, doch heute kann man diesen<br />

Schritt als weitsichtig und<br />

gelungen bezeichnen. Die TTG<br />

<strong>Marbach</strong>-<strong>Rielingshausen</strong> ist somit<br />

Vorreiter für manch weitere<br />

Fusion von Tischtennisvereinen,<br />

die sich den Neuerungen einer<br />

für Vereine schwieriger werdenden<br />

Zeit stellen. Mancher Verein,<br />

der dies nicht rechtzeitig erkennt<br />

oder hierfür keine Möglichkeit<br />

hat, bezahlt den Zeitgeist mit seinen<br />

schier unüberschaubaren<br />

Möglichkeiten der Freizeitgestaltung,<br />

bei gleichzeitigem Rückgang<br />

des Interesses am Vereinsleben,<br />

mit seiner Existenz.<br />

Obwohl nicht mehr zum TV <strong>Marbach</strong><br />

gehörend, halten die Offiziellen<br />

und Tischtennisspieler weiterhin<br />

die Verbindung zum Verein<br />

und führen ihre Versammlungen<br />

und sonstigen Veranstaltungen<br />

im Turnerheim durch.<br />

Schlamm-Schlacht<br />

In Neckarsulm müssen die Handballer<br />

ihr Spiel auf dem matschigen<br />

und schlammigen Platz austragen.<br />

Duschräume gibt es zu damaliger<br />

Zeit nicht. So stellen die Gastgeber<br />

2 Kübel Wasser bereit, an denen sich<br />

die Spieler nach dem Spiel reinigen<br />

können.<br />

Da sich alle Spieler auf die Kübel<br />

stürzen, begeben sich Gerhard und<br />

Gustav an die nahe gelegene Sulm.<br />

Durch eine Unachtsamkeit rutschen<br />

sie in das Flüsschen und sind aber<br />

hernach am saubersten gewaschen.<br />

1908<br />

Einweihung des Bezirkskrankenhauses<br />

König Wilhelm<br />

...immer in<br />

Bewegung!<br />

Wir gratulieren<br />

dem TVM zu<br />

150jähriger Sportlichkeit!<br />

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174 175


Turnen & Freizeitsport<br />

Unter dem Titel „Turnen und Freizeitsport“ verbirgt sich das komplette Angebot des Turnvereins <strong>Marbach</strong><br />

an sportlichen Betätigungen, die z. B. den Kleinsten, teilweise zusammen mit einem Elternteil, Bewegungsformen<br />

spielerisch nahebringen. Im Freizeitbereich messen sich die „Jung-Senioren“ mit Gleichaltrigen,<br />

während bei den Gymnastikgruppen alle Altersgruppen von Junggebliebenen bis zu den Ü-70-Sportlern<br />

versuchen, ihren Kreislauf und ihre Beweglichkeit mit adäquaten Übungsformen in Schwung zu halten.<br />

Turnen & Freizeitsport<br />

Kinderturnen<br />

176 177<br />

K inderturnen<br />

gibt es beim<br />

Turnverein <strong>Marbach</strong> 1861<br />

e.V. schon immer, wie eine Zeitzeugin<br />

vom Jahrgang 1938 erzählt.<br />

Sie sei schon mit fünf<br />

Jahren zum Turnen gegangen<br />

und von Hermann Rauschnabel<br />

trainiert worden. Schon damals<br />

gliedert sich die Abteilung in die<br />

zwei Bereiche Kinder- und Leistungsturnen.<br />

In den 60er Jahren wird die Kinderturngruppe<br />

in den Altersstufen<br />

von sechs bis vierzehn Jahren<br />

von einem Team um Erna Kroll<br />

in der Haffnerhalle betreut. Die<br />

Übungsleiter ermöglichen durch<br />

ein abwechslungsreiches Angebot,<br />

dass dem Bewegungsdrang<br />

der Kinder Rechnung getragen<br />

wird. Während der Sommerzeit<br />

stehen schwerpunktmäßig die<br />

leichtathletischen Grundfähigkeiten<br />

wie Laufen, Springen, Werfen<br />

im Vordergrund, so wie in den<br />

Wintermonaten das Turnen, Klettern<br />

und Hangeln den Vorrang<br />

haben.<br />

Die Leistungsgruppe steckt die<br />

Ziele schon immer etwas höher.<br />

Talentierte Jungen und Mädchen<br />

werden dort mit Hilfe der Übungsleiterin<br />

Anita Breitenbücher gefördert.<br />

Die Jugendlichen nehmen<br />

regelmäßig an Wettkämpfen teil<br />

und erzielen auf Gauebene hinter<br />

den großen Vereinen beachtliche<br />

Erfolge. Folgende Schlagzeilen<br />

sind ab und zu in der Presse zu<br />

lesen: TV <strong>Marbach</strong> ganz vorne!<br />

TV klar überlegen! TV mit deutlichem<br />

Vorsprung!<br />

Das Bubenturnen wird anfangs<br />

von Heinz Bürkle geleitet, da-<br />

nach übernimmt es Rudolf Knothe<br />

bis zu seinem Tode im Jahr<br />

1984. In diesen Jahren ist der TV<br />

<strong>Marbach</strong> häufig Ausrichter von<br />

Gaukinder- und Gauturnfesten<br />

sowie Endkämpfen und Landesbestenkämpfen.<br />

Trotz häufigen<br />

Wechsels der Übungsleiter können<br />

überregional und deutschlandweit<br />

immer noch beachtliche<br />

Erfolge erzielt werden. So qualifiziert<br />

sich Marc Seeger beim<br />

Schwäbischen Landesturnfest<br />

in Aalen für die Deutsche Meisterschaft<br />

in Heide und schneidet<br />

dort mit einem 27. Platz sehr gut<br />

ab. Thomas Fischer nimmt Jahre<br />

vorher erfolgreich in Berlin bei<br />

den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften<br />

im Hoch- und Weitsprung<br />

teil.<br />

Neben dem Besuch von Landesund<br />

Gauturnfesten ist man auch<br />

bei Deutschen Turnfesten dabei,<br />

wo außer den sportlichen Kontakten<br />

auch das kameradschaftliche<br />

Miteinander gepflegt wird. Zur<br />

Auflockerung der wöchentlichen<br />

Übungszeiten werden Sommerfeste<br />

aus der Taufe gehoben, bei<br />

denen alle Abteilungen teilnehmen<br />

und mit Festzelt, Hüpfburg,<br />

Unsere Zukunft<br />

Spielstraße und anderen Attraktionen<br />

für reichlich Spaß unter den<br />

Teilnehmern sorgen.<br />

Das traditionelle Abturnen findet<br />

immer im Oktober im Stadion<br />

und auf dem Rasenplatz beim<br />

Turnerheim statt. Dabei wird um<br />

die Mehrkampfnadeln in Gold,<br />

Silber und Bronze gekämpft. Die<br />

jährlich abgehaltene Kinderweihnachtsfeier<br />

in der Stadthalle ist<br />

stets bis auf den letzten Platz<br />

besetzt. Mit einem bunten Programm<br />

turnerischer Übungen<br />

und Tänzen in herrlichen Kostümen<br />

werden die Zuschauer unterhalten.<br />

Höhepunkt ist dann die<br />

Verleihung der Mehrkampfnadeln<br />

und Jugendsportabzeichen.<br />

Für das Leistungsturnen ist nach<br />

dem Weggang von Anita Breitenbücher<br />

kurzfristig Christine<br />

Neumann verantwortlich. Ihr folgt<br />

Ursula Pressel als Abteilungsleiterin<br />

für Kinder- und Leistungsturnen.


Beim „Eltern-Kind-Turnen“ können<br />

Kinder zwischen zwei und<br />

viereinhalb Jahren zusammen<br />

mit einer Begleitperson mitmachen.<br />

Sie beginnen ihre Stunde<br />

mit dem Trip-Trap-Begrüßungslied<br />

und wärmen sich mit Bällen,<br />

Reifen und durch Spiele auf.<br />

Dann geht es drunter und drüber<br />

- auf die Kästen, über die Balken<br />

und unter dem Reck hindurch.<br />

Zum Abschluss gibt es für die<br />

Minis des Turnvereins noch ein<br />

Pferderennen.<br />

Eltern-Kind-Turnen<br />

Turnen & Freizeitsport<br />

Kinderturnen<br />

Eltern-Kind-Turnen<br />

Ins „Vorschulkinderturnen“ gehen<br />

Kinder von viereinhalb Jahren bis<br />

zur Einschulung. In zwei Gruppen<br />

mit je zwanzig bis dreißig Besuchern<br />

werden sie mit einem Begrüßungslied<br />

auf die Turnstunde<br />

eingestimmt. Der erste Teil der<br />

Stunde ist geprägt von Sing- und<br />

Laufspielen. Alle turnen dabei mit<br />

und ohne Kleingeräte, wie z.B.<br />

Luftballons, Krepppapierschlangen<br />

oder Teppichfliesen. Der<br />

zweite Teil gehört den Großgeräten.<br />

Abenteuerlandschaften<br />

laden zum Klettern, Balancieren,<br />

Kriechen und Hüpfen ein. Am<br />

Schluss stehen eine Entspannungsgeschichte,<br />

ein Tänzchen<br />

oder ein Fingerspiel. Bei der<br />

Seniorenfeier des Turnvereins<br />

treten die Kinder auch mal als<br />

Künstler auf.<br />

Vorschulkinderturnen<br />

Turnen & Freizeitsport<br />

Kinderturnen<br />

Vorschulkinderturnen<br />

178 179


Zum „Kinderturnen“ kommen<br />

Schüler aus der ersten und zweiten<br />

Klasse. Mit einem Spiel werden<br />

die Muskeln aufgewärmt<br />

und gelockert. An Stationen mit<br />

drei bis vier Geräten turnen die<br />

Kinder dann ca. eine halbe Stunde<br />

lang. Für die nächste halbe<br />

Stunde suchen sie sich dann das<br />

Lieblingsgerät aus, das ihnen am<br />

meisten Spaß macht. Eine kleine<br />

Massage beendet ab und zu die<br />

Turnstunde.<br />

Kinderturnen<br />

Turnen & Freizeitsport<br />

Kinderturnen<br />

Kinderturnen<br />

Die „wilden Turner“ sind etwa<br />

zwanzig bis dreißig Mädchen<br />

aus der dritten und vierten Klasse,<br />

also ab acht Jahren. Ihr gemeinsames<br />

Ziel ist es, mit den<br />

Übungsleiterinnen Ute Wolf und<br />

Silke Fiedler ein schönes Rad zu<br />

schlagen, einen Felgaufschwung<br />

zu schaffen und sauber über den<br />

Bock oder Kasten zu springen.<br />

Daneben üben sie noch fleißig<br />

für ihre Schulsportstunden.<br />

Die wilden Turner<br />

Turnen & Freizeitsport<br />

Kinderturnen<br />

Geräteturnen ab 8 Jahre<br />

180 181


Beim „Leistungsturnen“ beteiligen<br />

sich zur Zeit sechs Mädels,<br />

die von Anke Mistele zwei Stunden<br />

pro Woche trainiert werden.<br />

Da sie gegenwärtig händeringend<br />

nach einer ausgebildeten<br />

Übungsleiterin suchen, sind Besuche<br />

bei Wettkämpfen momentan<br />

nicht möglich. Um bald wieder<br />

auf hohem Niveau turnen<br />

zu können, brauchen die Mädels<br />

jemand, der ihnen Tipps für<br />

Flic-Flac und ähnlich schwierige<br />

Turnübungen geben kann.<br />

Geräteturnen ab 8 Jahre<br />

Turnen & Freizeitsport<br />

Kinderturnen<br />

Geräteturnen ab 8 Jahre<br />

In „Akrobatik“ versammeln sich<br />

aktuell ca. dreißig Kinder in unterschiedlichen<br />

Leistungsstufen.<br />

Gemeinsam haben sie Spaß am<br />

Bodenturnen und Pyramidenbauen.<br />

Wenn die Übungsleiterin<br />

Ursula Pressel aus beruflichen<br />

Gründen verhindert ist, übt Sarah<br />

Kaiser alleine mit der Gruppe.<br />

Basistraining und Akrobatik-Spezialtraining<br />

sind u.a. die<br />

Inhalte ihrer Übungen, mit denen<br />

sie auch bei der Sportlerehrung<br />

der Stadt <strong>Marbach</strong> oder bei der<br />

Seniorenfeier des Turnvereins<br />

auftreten.<br />

Turnen & Akrobatik<br />

Turnen & Freizeitsport<br />

Kinderturnen<br />

Turnen & Akrobatik<br />

182 183


D as<br />

Turnen & Freizeitsport<br />

Sport-Spiel-Spaß<br />

heutige „Sport-Spiel-<br />

Spaß“ heißt ursprünglich<br />

„Projekt Jugendprogramme im<br />

Sportverein 2000“ und ist zu dieser<br />

Zeit Teil eines bundesweiten<br />

Projekts des Deutschen Sportbundes.<br />

Durch das Projekt können<br />

Jugendliche, die nicht mehr<br />

aktiv am Leistungssport teilnehmen,<br />

die Möglichkeit nutzen, sich<br />

weiterhin sportlich im Verein zu<br />

betätigen und dadurch dem Verein<br />

solange verbunden zu sein,<br />

bis sie sich in die Sportgruppen<br />

der Erwachsenen integrieren.<br />

Doch zeigt sich schnell, dass sich<br />

vor allem Kinder und Jugendliche,<br />

die bisher keinen Zugang<br />

zu Sport haben, für das Projekt<br />

begeistern. Also wird kurzerhand<br />

die Gruppe geöffnet, so dass sich<br />

seit 1989 vom Kleinkind bis zur<br />

Großmutter alle Generationen in<br />

ständig wechselnder Besetzung<br />

in der Stadionsporthalle tummeln.<br />

Das von Wolfgang Böhm 1989<br />

ins Leben gerufene Angebot zum<br />

Turnen „Sport- Spiel-Spaß“ findet<br />

in Sigrid Steuer eine begeisterte<br />

Unterstützerin. Als Gymnastik-<br />

und Sportlehrerin und langjährige<br />

Übungsleiterin beim MTV<br />

Stuttgart bringt sie ihre umfangreiche<br />

Erfahrung in die Gruppe<br />

mit ein. Diese versteht sich als<br />

Angebot für die ganze Familie,<br />

die miteinander spielerisch turnen<br />

will. In der Anfangszeit wird<br />

Wolfgang Böhm von Sigrid Jans<br />

unterstützt, die für Kinder im Kindergartenalter<br />

einen Bewegungsparcours<br />

anbietet. Voraussetzung<br />

für das Ganze ist die Teilnahme<br />

der Eltern, damit ausreichende<br />

Aufsicht gegeben ist.<br />

Doch die Kinder sind dermaßen<br />

begeistert bei der Sache und von<br />

dem Sport-Spiel-Spaß-Virus befallen,<br />

dass oft mehr Kinder ohne<br />

Eltern in der Halle sind und die<br />

Aufsicht schwieriger wird.<br />

Durch die Anschaffung von Mobiliar<br />

und verschiedenen Kleingeräten<br />

wird der Spaß bei den<br />

Kindern vorangetrieben und<br />

kann zusammen mit den Großgeräten<br />

von allen Altersgruppen<br />

genutzt werden. Zusammen mit<br />

ihrer Tochter ist Sigrid Steuer<br />

ebenfalls von dem Spaß-Virus<br />

befallen, findet mehr und mehr<br />

Gefallen an diesem Angebot und<br />

führt mit Wolfgang Böhm diese<br />

Sport-Spiel-Spaß-Gruppe weiter.<br />

Im Laufe der Jahre erweitert sich<br />

das Übungsangebot und wird<br />

auch von Kindern und Jugendlichen<br />

im Schulalter zwischen 6<br />

und 17 Jahren genutzt. Inhaltlich<br />

steht immer noch freies Bewegen<br />

mit Groß- und Kleingeräten dem<br />

sozialen Lernen in großen Gruppen<br />

gegenüber. Die durchschnittlichen<br />

Teilnehmerzahlen pendeln<br />

sich bei 40 ein und durch die Integrierung<br />

des Kooperationsangebots<br />

Schule und Verein mit dem<br />

Friedrich-Schiller-Gymnasium ist<br />

die Vorrausetzung geschaffen,<br />

vom Württembergischen Landes-<br />

Sport-Bund (WLSB) bezuschusst<br />

zu werden.<br />

2001 kommen Jörg Gerste und<br />

Jürgen Hartwich mit einem Jonglier-<br />

und Zirkusangebot zur Unterstützung<br />

ein paar Jahre dazu,<br />

wodurch es möglich wird, innerhalb<br />

der zur Verfügung stehenden<br />

Übungszeit eine Gruppe mit<br />

dem Thema „It´s Showtime“ anzubieten.<br />

Durch die große Nachfrage<br />

bei den an den Angeboten<br />

Interessierten ist es erforderlich,<br />

die Vorführgruppe extra zu legen.<br />

Es entwickelt sich das „Ta-Ta-Tu“<br />

(Tanz-Takt-Turnen), das an einem<br />

anderen Wochentag dann<br />

von Sigrid Steuer im Fitnessraum<br />

des Turnerheims durchgeführt<br />

wird.<br />

Das ist möglich, da sie dort bereits<br />

seit 1998 den Kurs „Rhythmische<br />

Körperschulung“ zunächst<br />

in 10er-Kursform anbietet. Durch<br />

konstante Nachfrage entwickelt<br />

sich über die Jahre hinweg bis<br />

heute für Frauen ab 18 Jahren<br />

ein fester Jahreskurs (zu dem<br />

10er Kursangebot) in besagter<br />

Form. Haltungsschulung und<br />

Körperformung durch regelmäßiges<br />

Üben, rhythmisch mit Musik,<br />

steht im Mittelpunkt des Angebotes<br />

und zum Schluss gibt es die<br />

Möglichkeit zur Entspannung.<br />

Ab 2005/2006 wird die dritte<br />

Sportstunde des Gymnasiums in<br />

Klasse 8 als Zusatzangebot bei<br />

Ta-Ta-Tu eingefügt, und es gibt<br />

Auftritte der Gruppe bei städtischen<br />

sowie bei Veranstaltungen<br />

des Turnvereins. 2007 reduziert<br />

sich die Teilnehmerzahl nach<br />

und nach auf drei, sodass es seit<br />

Sommer 2008 kein Ta-Ta-Tu-Angebot<br />

mehr gibt.<br />

Bei Sport-Spiel-Spaß wird im<br />

Schuljahr 2002/2003 ebenfalls<br />

die dritte Sportstunde des Gymnasiums<br />

in Klasse 8 integriert<br />

und zwar mit dem Ziel, Schülern<br />

die Funktion eines Vereins- bzw.<br />

Gruppenhelfers nahe zu bringen.<br />

Sport-Spiel-Spaß<br />

Das unterstützt die Aufsichtsarbeit<br />

im gewünschten Sinne, da<br />

in diesem wie auch im darauf<br />

folgenden Schuljahr einige weibliche<br />

als auch männliche Teilnehmer<br />

das Angebot erfolgreich<br />

nutzen.<br />

Da inzwischen immer mehr<br />

Schüler aus der Hauptschule zu<br />

Sport-Spiel-Spaß kommen, wird<br />

ab dem Schuljahr 2005/2006 mit<br />

der Tobias-Mayer-Hauptschule<br />

und nicht mehr mit dem Gymnasium<br />

eine Kooperation Schule-<br />

Verein beim WLSB beantragt<br />

und auch genehmigt.<br />

Diese ermöglicht teilnehmenden<br />

Hauptschülern, bei Sport-Spiel-<br />

Spaß versichert zu sein. Die steigenden<br />

Teilnehmerzahlen und<br />

die Änderungen des Berichtsverfahrens<br />

an den WLSB erfordern<br />

von den Übungsleitern mehr Aufwand,<br />

was durch die Bereitschaft<br />

zur aktiven Beteiligung der Schü-<br />

Turnen & Freizeitsport<br />

Sport-Spiel-Spaß<br />

ler der 3. Sportstunde in der Kooperationsmaßnahme<br />

ein wenig<br />

kompensiert wird.<br />

Seit dem Schuljahr 2008/2009<br />

besteht innerhalb der Übungsstunden<br />

für einen interessierten<br />

Schüler oder eine Schülerin, egal<br />

aus welcher Schule, die Möglichkeit,<br />

eine Bestätigung im so genannten<br />

„Quali-Pass“ zu erwerben.<br />

Die Schüler sind ein Jahr<br />

lang als aktive ehrenamtliche<br />

Helfer in der Freizeitgruppe des<br />

TV wöchentlich dabei und lernen,<br />

Verantwortung im Umgang<br />

mit Kindern zu übernehmen.<br />

Neben der Gelegenheit zu einer<br />

sinnvollen Freizeitbeschäftigung<br />

erhalten sie nach Ablauf der Mitarbeitsphasen<br />

eine vom Verein<br />

bestätigte Beurteilung ihrer Fähigkeiten<br />

und ihres Einsatzes,<br />

die in berufliche Bewerbungsunterlagen<br />

Eingang finden kann.<br />

Vom Schuljahr 2008/2009 an<br />

kooperiert die Sport-Spiel-Spaß-<br />

Gruppe des Turnvereins mit der<br />

Tobias-Mayer-Werkrealschule in<br />

deren Unterrichts-Kurs-System<br />

im Berufsfeld „Soziales“. In diesem<br />

Sozialpraktikum erlernen<br />

die Teilnehmer im Wesentlichen<br />

die Funktion der Helfer in einer<br />

heterogenen Kindergruppe und<br />

werden so an Aufgaben im ehrenamtlichen<br />

Bereich herangeführt.<br />

Von der Schule aus gesehen ist<br />

es für die Schüler eine Pflichtveranstaltung,<br />

die sie während<br />

eines Schuljahres parallel zum<br />

Unterricht zu absolvieren haben.<br />

Am Ende steht eine schriftliche<br />

Bestätigung ihrer Arbeitsleistung,<br />

die sowohl für ihre Schul- als<br />

auch ihre Berufslaufbahn erfolgreich<br />

eingesetzt werden kann.<br />

Für die Schüler der Klasse 7 am<br />

Gymnasium ist es auch im laufenden<br />

Schuljahr möglich, ihre<br />

pflichtgemäße dritte Sportstunde<br />

beim Turnverein abzuleisten.<br />

184 185


I m<br />

Jahre 1995 wird innerhalb<br />

der Abteilung „Turnen und<br />

Freizeitsport“ eine Gruppe „Vormittagsgymnastik“<br />

gegründet.<br />

Die Übungsstunden führt anfangs<br />

Anita Breitenbücher durch,<br />

seit 2000 ist Sabine Stängle die<br />

Leiterin. Um Müttern mit Kindern<br />

die Möglichkeit zur Teilnahme zu<br />

bieten, findet in den Anfangsjahren<br />

parallel zur Gymnastik eine<br />

Kinderbetreuung in den Räumen<br />

der Arbeitsgemeinschaft <strong>Marbach</strong>er<br />

Frauen in der Steinerstraße<br />

statt.<br />

Vormittagsgymnastik<br />

Turnen & Freizeitsport<br />

Vormittagsgymnastik<br />

Diese wichtige Aufgabe übernimmt<br />

für einen längeren Zeitraum<br />

Constanze Leidel. Nach<br />

den Schulferien erhebt sich in<br />

den ersten Jahren immer wieder<br />

die Frage nach den zur Verfügung<br />

stehenden Räumlichkeiten.<br />

Seit drei Jahren können die<br />

Gymnastikstunden regelmäßig<br />

im Fitnessraum des Turnerheims<br />

abgehalten werden. Das<br />

Übungsprogramm beinhaltet Aerobic,<br />

Zirkel- und Mobilitätstraining,<br />

Stretching sowie Tanz.<br />

Mostköpfe<br />

Der Turnerheim-Wirt bittet seine Gäste zu<br />

später Stunde zum Aufbruch. Diese sind<br />

aber noch in bester Stimmung und überlegen<br />

sich ein Ausweich-Quartier. Dieses ist<br />

bei H. in der Strohgasse schnell gefunden,<br />

denn sein Vater hat einen guten Most im<br />

Keller. Dort angekommen, bemerken sie,<br />

dass H´s Vater wahrscheinlich in weiser<br />

Voraussicht den Fasshahnen entfernt hat.<br />

Um aber doch noch an den guten Trunk zu<br />

kommen, muss G. aufs Fass klettern und<br />

das kostbare Nass herausschläucheln. Dass<br />

er hinterher stockbetrunken beinahe vom<br />

Fass fällt, interessiert die illustre Runde<br />

nicht mehr.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

186 187


D er<br />

Turnen & Freizeitsport<br />

Frauengymnastik & gemischte Gruppe<br />

Freizeitsport ist seit jeher<br />

ein wichtiger Bestandteil<br />

eines Turn- und Sportvereins.<br />

Aus der Frauenabteilung der<br />

Anfangsjahre entsteht ein paar<br />

Jahrzehnte später das „Turnen“,<br />

das von Ruth Nusser übernommen<br />

wird, und parallel dazu die<br />

Frauengruppe, die von Marianne<br />

Berndt und Anne Wittlinger geleitet<br />

wird. Auf sie folgen Hilde<br />

Poser und Gisela Lang, die Ende<br />

der 80er Jahre eine gemischte<br />

Gymnastikgruppe einführt.<br />

Leichtathletik und Geräteturnen,<br />

die Teilnahme an Turnfesten und<br />

die Vorbereitung auf das Abturnen<br />

und das Sportabzeichen<br />

gehören in dieser Zeit noch zum<br />

Programm der Frauenabteilung.<br />

Daneben beteiligen sich die Frauen<br />

mit einstudierten Beiträgen an<br />

den geselligen Veranstaltungen<br />

des Vereins im Jahreslauf oder<br />

beim Treffen der „Turnertreue“<br />

des Turngaus Neckar-Enz.<br />

Seit 1997 ist Doris Weber als<br />

Übungsleiterin in den beiden<br />

Gymnastikgruppen tätig. Nach<br />

der Absolvierung von Lehrgängen<br />

beim STB und der erfolgreichen<br />

Ablegung der Prüfung<br />

zur staatlich anerkannten Fach-<br />

Übungsleiterin für „Fitness & und<br />

Gesundheit“ sowie im Bereich<br />

„Sport in der Prävention“, legt<br />

sie bei den Übungsstunden unter<br />

dem Motto der beiden Themenkreise<br />

zunächst viel Wert auf die<br />

Verbesserung der allgemeinen<br />

Ausdauer. Ein weiteres Ziel ist<br />

es, die Muskulatur zu kräftigen<br />

und die Beweglichkeit und Koor-<br />

dination zu erhalten. Der Einsatz<br />

verschiedener Kleingeräte hilft<br />

zur Verwirklichung dieser turnerischen<br />

Anforderungen.<br />

Übungen aus der Nacken-,<br />

Schulter-, Hüft- und Knieschule<br />

ergänzen das Angebot genauso<br />

wie Balancetraining, Propriozeption<br />

(ein Teilaspekt aus Gleichgewichts-,<br />

Anpassungs- und Reaktionsfähigkeit),<br />

Pilatesübungen,<br />

Beckenbodentraining und verschiedeneEntspannungstechniken.<br />

Frauengymnastik Gemischte Gruppe<br />

Turnen & Freizeitsport<br />

Frauengymnastik & gemischte Gruppe<br />

Mit einbezogen in die Übungsabläufe<br />

wird auch das Bewegungsprogramm<br />

„Die Fünf Esslinger“<br />

zur Prävention von Stürzen und<br />

Frakturen.<br />

So gerüstet ist es den Gruppen<br />

ein Leichtes, bei ihren wöchentlichen<br />

Übungsstunden nach den<br />

präventiven gesundheitsrelevanten<br />

Maßnahmen noch Zeit zu<br />

finden zum Prellball- oder Volleyballspielen<br />

oder andere gemeinsame<br />

Wettspiele und Tänzchen<br />

auszuführen.<br />

Beide Gymnastikgruppen sind<br />

auch schon seit Jahren fest in<br />

die übrige Vereinsarbeit des TV<br />

<strong>Marbach</strong> integriert und bei anstehenden<br />

Festen unterschiedlicher<br />

Arten als Akteure, Helfer und Helferinnen<br />

tätig. Anfragen von anderen<br />

Sport- oder Kulturvereinen<br />

<strong>Marbach</strong>s und der Umgebung<br />

zur Gestaltung von Feierlichkeiten<br />

und Festivitäten werden von<br />

den beiden Gruppierungen gerne<br />

unterstützt und mit turnerischen<br />

Beiträgen gewürzt.<br />

188 189


S eit<br />

Turnen & Freizeitsport<br />

Gymnastik Männer 1<br />

1966 besteht im Turnverein<br />

die Männergymnastik<br />

Gruppe 1. Unter der Leitung von<br />

erfahrenen Kräften trifft sich die<br />

Gruppe anfangs im Saal des Turnerheims<br />

und erhält im Laufe der<br />

Jahre bis heute die Möglichkeit,<br />

zunächst in der Haffnerhalle und<br />

aktuell in der Gymnastik-Halle<br />

des Friedrich-Schiller-Gymnasiums<br />

ihren Sport auszuüben.<br />

Nach den gymnastischen Übungen,<br />

angeleitet von Karl Walter<br />

oder Wolfgang Heberle, spielen<br />

die rund 20 aktiv Mitwirkenden<br />

noch eine Runde Basketball.<br />

Die zielgerichteten Übungen unterschiedlicherSchwierigkeitsgrade<br />

kommen den Gymnastik<br />

Treibenden im Alter von 50 plus<br />

speziell in den Sommermonaten<br />

zugute, wenn es daran geht, das<br />

Deutsche Sportabzeichen abzulegen.<br />

In den Anfangsjahren gilt<br />

es hierzu noch, die Fahrräder<br />

nach Oppenweiler zu transportieren,<br />

wo dann die 20-km-Radfahrprüfung<br />

abgelegt wird.<br />

Heutzutage haben die Übungsleiter<br />

des Vereins die Lizenz zur<br />

Abnahme des Sportabzeichens,<br />

so dass die alternative Radfahr-<br />

Prüfung vor Ort abgenommen<br />

werden kann. Den Neckar bis<br />

Hochberg einmal rauf und runter<br />

reicht für die Absolvierung der<br />

geforderten 20 Kilometer.<br />

Die falschen Barren-Holmen<br />

Der leider etwas zu kurz geratene B.<br />

steht am Anlauf zu seiner Barren-<br />

Übung und bewegt sich in Höchstgeschwindigkeit<br />

auf das Gerät zu.<br />

Leider ist die Relation zwischen Gerätehöhe<br />

und Körpergröße zu groß, so<br />

daß der wackere Turner die Holmen<br />

nicht zu fassen bekommt. In der gesteigerten<br />

Anfangsgeschwindigkeit<br />

rast B. unter dem Barren durch und<br />

kommt, ohne denselben auch nur berührt<br />

zu haben, erst wieder am Ende<br />

der Halle zum Stehen.<br />

Turnen & Freizeitsport<br />

Gymnastik Männer 2<br />

190 191<br />

V or<br />

gut 20 Jahren suchen<br />

Mitglieder der Ortsgruppe<br />

des Schwäbischen Albvereins<br />

einen gymnastischen Ausgleich<br />

und gründen dazu eine Freizeitgruppe,<br />

die sich dem Turnverein<br />

<strong>Marbach</strong> anschließt. Durch<br />

Werbung im Freundeskreis und<br />

Artikel in der Zeitung schließen<br />

sich weitere Mitglieder des Turnvereins<br />

und Interessenten aus<br />

<strong>Marbach</strong> und der Umgebung der<br />

Gruppe an.<br />

Die Übungen der Übungsleiterin<br />

Adelheid Krüger eignen sich sowohl<br />

für Männer jeden Alters, die<br />

keinen Leistungssport mehr betreiben,<br />

als auch für jung Gebliebene,<br />

die in der zweiten Hälfte<br />

Gymnastik Männer 1 Gymnastik Männer 2<br />

ihres Lebens alle Körperteile so<br />

gut wie möglich in Form halten<br />

möchten.<br />

Nach einer viertelstündlichen<br />

Aufwärmphase folgen gymnastische<br />

Übungen verschiedenster<br />

Art. Mal werden Keulen geschwungen,<br />

Hanteln bewegt,<br />

Hula-Hoop-Reifen gedreht oder<br />

Gummi-Seile ge- und entspannt.<br />

Lockerungs- und Dehnübungen,<br />

die unter Umständen die<br />

Leistungsfähigkeit übersteigen,<br />

können individuell angewandt<br />

werden. Je nach Interessenlage<br />

oder Teilnehmerzahl kann ein<br />

Ballspiel den Übungsabend beenden.<br />

1913<br />

Das Schulgebäude am König-<br />

Wilhelm-Platz wird eingeweiht


D ie<br />

Turnen & Freizeitsport<br />

Gymba<br />

Gruppe GYMBA (Gymnastik<br />

+ Ballspiele) wird im<br />

Januar 1998 von den Mitgliedern<br />

Kurt Effenberger, Helmut Grell,<br />

Joachim Krißler, Andi Seiberling<br />

und Rainer Stradinger gegründet.<br />

Zweck und Ziel dieser Freizeitsportgruppe<br />

ist es, das Leben in<br />

vollen Zügen zu genießen, mit<br />

Matten, Tubes, Hanteln, Stepbrettern<br />

und Bällen positive Erfahrungen<br />

zu machen und dabei<br />

den Body aufzubauen, die Cholesterinwerte<br />

in Ordnung und den<br />

Kreislauf in Schwung zu bringen.<br />

Darüber hinaus wird die Erhöhung<br />

des Stoffwechsels und der<br />

Energiebereitstellung angestrebt<br />

ebenso wie die Kräftigung der<br />

Atemmuskulatur, die Verbesserung<br />

der Alltagsmotorik und die<br />

Kräftigung des Herzens - kurzum:<br />

die Organe aktiver arbeiten<br />

zu lassen, um dadurch die Nährstoffe<br />

schneller zu den Zellen zu<br />

transportieren - was ein wesentlicher<br />

Beitrag zum Anti-Aging<br />

darstellt. Nicht zu vergessen ist<br />

die Verbesserung der Schlafqualität<br />

und der Verdauung. Hinzu<br />

kommt noch, dass GYMBA die<br />

fabelhafte Möglichkeit bietet,<br />

mit „gleichgesinnten Menschen“<br />

neue Kontakte zu knüpfen.<br />

Zu GYMBA kommen weibliche<br />

und männliche Teilnehmer im<br />

Alter von 15 bis 65 Jahren, die<br />

Spaß und Freude an sportlicher<br />

Bewegung ohne Leistungsdruck<br />

haben, und sich gerne zwanglos<br />

austauschen möchten.<br />

Als Übungsleiter fungiert von Anfang<br />

an Andi Seiberling, der auch<br />

die später hinzugekommenen<br />

Untergruppen wie Step-Aerobic<br />

und Fitnesstraining „heavy“ für<br />

Fortgeschrittene und „light“ für<br />

Anfänger leitet. Im Anschluss an<br />

diese Übungseinheiten ist Gelegenheit<br />

für Ballspiele in Fußball,<br />

Basketball, Handball oder Volleyball.<br />

GYMBA am Mittwoch<br />

Die GYMBA-Kickers treffen sich<br />

von April bis Oktober beim Turnerheim,<br />

um auf dem Rasenplatz<br />

des TV Fußball zu spielen.<br />

GYMBA Kicker GYMBA am Freitag<br />

Turnen & Freizeitsport<br />

Gymba<br />

192 193


D ie<br />

Turnen & Freizeitsport<br />

Freizeitbadminton<br />

Idee zur Gründung einer<br />

Badmintongruppe im<br />

TV <strong>Marbach</strong> wird 1987 während<br />

eines Sommerurlaubs in Schweden<br />

entwickelt, da es im Garten<br />

des durch 14 Mitglieder der<br />

Handballabteilung gemieteten<br />

Hauses eine gespannte Wäscheleine<br />

gibt und jemand zufällig<br />

ein Federballset eingepackt hat.<br />

Nachdem zum Urlaubsende eine<br />

Rangliste ausgespielt ist, wird<br />

beschlossen, dieses zu dieser<br />

Zeit noch als Randsportart bezeichnete<br />

Badminton in <strong>Marbach</strong><br />

weiterzuführen.<br />

Im September 1987 findet dann<br />

der erste Trainingsabend in der<br />

Sporthalle beim Gymnasium<br />

statt. Gespielt wird über ein Volleyballnetz,<br />

und die Felder sind<br />

mit Hütchen markiert. Durch einen<br />

glücklichen Tausch der Halle<br />

mit den Faustballern gelingt<br />

Freizeitbadminton<br />

es im Jahr 1990, den Trainingsabend<br />

in die Karl-Nusser-Halle<br />

zu verlegen. Hier stehen dann 3<br />

eingezeichnete Felder und richtige<br />

Netze zur Verfügung.<br />

Am wöchentlichen Trainingsabend<br />

nehmen unter Thilo Reichelt<br />

im Schnitt 16 Spielerinnen<br />

und Spieler mit den unterschiedlichsten<br />

Spielstärken im Alter von<br />

17 bis 65 Jahren teil. Gespielt<br />

wird hauptsächlich im Doppel, da<br />

für Einzelspiele die Felder fehlen.<br />

Die Gruppe hat reinen Freizeitcharakter<br />

und will dies auch in<br />

Zukunft so halten. Da zur Zeit nur<br />

5 Plätze vorhanden sind, ist die<br />

Mitgliederzahl der Gruppe auf 30<br />

Personen begrenzt. Für Interessenten<br />

stehen Schläger und Bälle<br />

zur Verfügung. Einmal im Jahr<br />

trägt die Badminton-Gruppe ein<br />

Turnier für Freizeitspieler aus.<br />

„Die heutige Jugend...<br />

von damals...“<br />

Weil der Jungspund beim Sportfest<br />

nicht an dem mit Geschenken behängten<br />

Kletterbaum hinauf kommt<br />

und immer wieder kläglich nach<br />

wenigen Metern scheitert, schubst<br />

ihn sein Vater beiseite, zieht die<br />

Jacke seines schwarzen Anzugs aus,<br />

schwingt sich elegant unter dem Gejohle<br />

der Umstehenden nach oben und<br />

bringt seinem Jüngling die unverdiente<br />

Gabe zu Boden.<br />

194 195<br />

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D ie<br />

Turnen & Freizeitsport<br />

Freizeitvolleyball<br />

<strong>Marbach</strong>er Freizeitvolleyballgruppe,<br />

als Teil der<br />

Abteilung Turnen und Freizeitsport<br />

im TVM, existiert nun schon<br />

fast 25 Jahre.<br />

Im Jahr 1987 rafft sich ein Grüppchen<br />

volleyballbegeisterter Leute<br />

auf und trifft sich immer mittwochs<br />

abends in der altehrwürdigen<br />

Haffnerhalle, um ihrem Hobby<br />

nachzugehen.<br />

Jeden Mittwoch Abend wird in<br />

dem denkmalgeschützten Backsteinbau<br />

gepritscht und gebaggert,<br />

dass es eine wahre Pracht<br />

ist.<br />

Freizeitvolleyball<br />

Bei dem wöchentlichen Training<br />

kommen je nach Jahreszeit, Wetter,<br />

Fernsehprogramm, Lust und<br />

Laune unterschiedlich viele Leute<br />

im Alter zwischen 15 und 55,<br />

Männlein und Weiblein. An manchen<br />

Tagen sind es schon mal<br />

mehr als zwanzig, aber zu Zeiten<br />

der Fußball-WM oder im tiefsten<br />

Winter sind es auch schon mal<br />

nur drei.<br />

Ein Trainingsabend läuft meistens<br />

so ab: zunächst wird mit<br />

gemeinsamen Kräften das Netz<br />

aufgebaut, dann werden erstmal<br />

ein paar Runden locker gelaufen<br />

und anschließend wird sich aus-<br />

giebig gedehnt. Dann findet man<br />

sich zusammen und spielt sich<br />

ganz locker zu zweit mit dem<br />

Ball ein. Das wird solange gemacht,<br />

bis alle müden Knochen<br />

und Muskeln aufgewärmt sind.<br />

An manchen Tagen werden dann<br />

auch gemeinsame Übungen<br />

(Annahme, Stellen, Angriff) ausgeführt,<br />

um die Technik zu üben<br />

und zu verbessern.<br />

Danach geht es zum Ein- und<br />

Aufschlagen und wenn das alles<br />

geschafft ist, werden zwei<br />

Mannschaften gebildet, die dann<br />

gegeneinander spielen. Meistens<br />

reicht die Zeit noch für drei<br />

bis vier Sätze. Da jedes Mal unterschiedliche<br />

Leute da sind, ist<br />

also Abwechslung garantiert.<br />

Während der Ferien ist die Halle<br />

ja geschlossen, deshalb wird<br />

im Sommer ausgewichen auf die<br />

Hartplätze am Stadion oder in<br />

die Stadionhalle. Oder man verabredet<br />

sich zum Beachvolleyball<br />

oder auch einfach mal zum<br />

Pizza-Essen.<br />

Im Lauf der Jahre hat sich nach<br />

und nach ein ‚harter Kern‘ von ca.<br />

6-8 Leuten gebildet, die auch als<br />

Freizeit-Mixed-Mannschaft beim<br />

Volleyball-Landesverband VLW<br />

gemeldet sind und in der dortigen<br />

Runde mitspielen. Freizeit-Mixed<br />

bedeutet, dass immer vier Jungs<br />

und zwei Mädels auf dem Feld<br />

stehen müssen und dass das<br />

Reglement nicht ganz so streng<br />

ist wie bei den Profis.<br />

Die VLW-Staffeln sind so eingeteilt,<br />

dass es immer acht Spiel-<br />

Turnen & Freizeitsport<br />

Freizeitvolleyball<br />

tage - d.h. vier Hin- und vier<br />

Rückrundenbegegnungen - gibt.<br />

Bei einem Spieltag treffen sich<br />

immer drei Mannschaften, wobei<br />

das jeweils spielfreie Team das<br />

Schiedsgericht stellt.<br />

In den Anfangsjahren sind die<br />

<strong>Marbach</strong>er in der untersten D-<br />

Staffel angesiedelt, aber mit zunehmender<br />

Spielpraxis geht es<br />

nach und nach auf (...aber auch<br />

mal ab-) wärts. Aktuell heißt die<br />

Staffel B1 Nord, also die zweithöchste<br />

im Verband, d.h. die<br />

Gegner aus Gaildorf, Ditzingen,<br />

Poppenweiler, Winnenden, Ludwigsburg,<br />

Neckargröningen und<br />

Westheim können alle wirklich<br />

gut Volleyball spielen; entsprechend<br />

spannend geht es bei den<br />

Matches zu. Da wird wirklich jeder<br />

Satz heiß umkämpft.<br />

Über die Runde hinaus nehmen<br />

die <strong>Marbach</strong>er auch an verschiedenen<br />

Turnieren in nah und fern<br />

teil, sofern sich genug Mitspieler<br />

finden. Im Jahresverlauf geht es<br />

schon im Januar mit dem Affalterbacher<br />

Speck-weg-Turnier los,<br />

im April geht es nach Allmersbach,<br />

im Mai am Muttertag dann<br />

nach Ingersheim, im Juni auf die<br />

Sulzburg zum Sonnwendturnier,<br />

im Juli zum Zelten bei den Filstal<br />

open, oder im Oktober zum<br />

Nachbarn nach Steinheim.<br />

1923<br />

Der 26.11.1923 war nach den<br />

Mitteilungen des Reichsstatistischen<br />

Amtes der teuerste<br />

und schwärzeste Tag in der<br />

Geschichte Deutschlands: Ein<br />

Maß Bier kostete 520 Milliarden,<br />

ein Laib Brot 500 Milliarden<br />

Mark<br />

Der Urenkel gratuliert dem Uropa!<br />

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196 197<br />

<strong>Marbach</strong>er Gassenlauf<br />

Schillerbücher<br />

Schwäbischer Audioguide<strong>Marbach</strong>er Lokalrunde


I m<br />

Sommer 1994 wird die<br />

Tanzgruppe als Vereinspraktikum<br />

eines PH-Studenten aus<br />

der Taufe gehoben. Zwei Jahre<br />

später übernimmt ein Formations-Weltmeisterpaar<br />

die Tanzwilligen.<br />

In den alle vierzehn Tage stattfindenden<br />

Übungsstunden im Saal<br />

des Turnerheims stehen sowohl<br />

lateinamerikanische als auch<br />

Standardtänze auf dem Programm.<br />

Neben der Tanzhaltung<br />

wird auch das Heben und Senken,<br />

der Blickkontakt oder das<br />

daunenfederartige Gleiten über<br />

das Parkett durchexerziert.<br />

Neben dem Tanzen widmet sich<br />

die Tanzgruppe dem Wandern,<br />

Malen, Musizieren, Trommeln,<br />

Tanzgruppe<br />

Turnen & Freizeitsport<br />

Tanzen<br />

Kochen und Grillen, diversen<br />

Lauf- und Triathlonwettbewerben,<br />

der Gymnastik sowie dem<br />

Rezitieren von Gedichten.<br />

Im Anschluss der manchmal<br />

doch etwas trockenen Übungen<br />

klingt das Training im Schankbereich<br />

der Vereinswirtschaft bei<br />

einem Viertele, Bierchen oder<br />

Obstsaft aus.<br />

In einer Schillerstadt kommt natürlich<br />

auch der Dichterfürst hin<br />

und wieder zu seinem Recht,<br />

etwa mit einem „So schreiten keine<br />

ird’schen Weiber... “ aus den<br />

Kranichen des Ibycus, wenn den<br />

Tanzpartnerinnen wieder einmal<br />

eine Schrittfolge besonders gut<br />

gelungen ist.<br />

Honoriges Faustballspiel<br />

Beim Faustballspiel stehen Doktor R.<br />

und Doktor S. mit den anderen 3<br />

Spielern in einer Mannschaft.<br />

Höflich, wie die Herren Doktoren sind,<br />

begleiten sie ihre Ballberührungen<br />

mit einem „Bitte, Herr Doktor“ und<br />

„Danke, Herr Doktor“. Das ist aber<br />

dem Ziel des Spiels nicht zuträglich,<br />

worauf Arthur zornig schreit:<br />

„Scheiße, Herr Doktor.“<br />

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gratuliert zu<br />

150 Jahre<br />

Turnverein <strong>Marbach</strong> e.V.


Behinderten- & Versehrtensport<br />

Keine Abteilung des TV <strong>Marbach</strong> dürfte so sehr aus der Notwendigkeit ihrer Zeit entstanden sein wie die<br />

damalige Versehrtensport-Abteilung. Waren es zu jener Zeit überwiegend die Auswirkungen der Kriegs-<br />

Ereignisse, die zur Gründung einer solchen Abteilung führten, so eröffnen sich heute Möglichkeiten zur<br />

sportlichen Betätigung für Menschen mit Behinderungen unterschiedlicher Arten.<br />

Behinderten- & Versehrtensport<br />

200 201<br />

E ine<br />

Gruppe <strong>Marbach</strong>er<br />

Kriegsversehrter und körpergeschädigter<br />

Mitbürger fährt in<br />

den 50er und 60er-Jahren regelmäßig<br />

nach Ludwigsburg ins Hallenbad,<br />

um durch Schwimmen<br />

ihre körperliche Gesundheit und<br />

ihre Beweglichkeit zu erhalten.<br />

Im Kreise Gleichgesinnter können<br />

sie sich trotz ihrer Einschränkungen<br />

sportlich ertüchtigen und<br />

ihre Arbeitskraft und Leistungsfähigkeit<br />

stärken. Also schließen<br />

sie sich der Sportvereinigung 07<br />

Ludwigsburg als Mitglieder an.<br />

Da im Jahr 1967 in <strong>Marbach</strong> das<br />

Hallenbad eröffnet wird, ändert<br />

sich für die Versehrtensportler<br />

die Situation. Sie haben die Möglichkeit,<br />

einen Versehrten-Sportverein<br />

zu gründen, oder sich<br />

einem bestehenden <strong>Marbach</strong>er<br />

Verein anzuschließen. Einige<br />

Versehrte betreiben im Turnverein<br />

auch noch Gymnastik und<br />

Tischtennis, weshalb die Gruppe<br />

sich entschließt, das Angebot<br />

des Turnvereins <strong>Marbach</strong> anzunehmen<br />

und sich ihm als Versehrten-Sportgemeinschaftanzuschließen.<br />

Im Dezember 1967<br />

erfolgt dann die Gründung der<br />

Versehrtensportabteilung, deren<br />

Mitglieder 1968 sogleich am 23.<br />

württembergischen Versehrten-<br />

Schwimmfest in Fellbach teilnehmen.<br />

Beim Landesschwimmfest<br />

der Versehrten 1973 in Friedrichshafen<br />

sind <strong>Marbach</strong>er Versehrte<br />

ebenso vertreten. In den<br />

folgenden Jahren gehört die Beteiligung<br />

bei regionalen Versehrten-Schwimmfesten<br />

zum festen<br />

Repertoire der Versehrtensportler,<br />

wobei auch beachtliche Erfolge<br />

errungen werden können.<br />

Schwimmstunde im <strong>Marbach</strong>er Hallenbad<br />

1983 wird parallel zu der Männergruppe<br />

der Schwimmer eine<br />

gemischte Gymnastikgruppe aus<br />

der Taufe gehoben.<br />

Die Bezeichnung der Versehrtensportabteilung<br />

wird im Jahre<br />

2008 den Veränderungen der<br />

Zeit angepasst und steht danach<br />

als Behinderten- und Versehrten-<br />

Sportabteilung allen gesundheitlich<br />

eingeschränkten Personen<br />

und zivil Geschädigten offen. Die<br />

Schwimmstunden im Hallenbad<br />

Gymnastikgruppe im Fitnessraum<br />

betreuen die beiden ausgebildeten<br />

und geprüften Übungsleiter<br />

Heinz Probst und Manfred Sailer.<br />

Bei der gemischten Gruppe<br />

gibt ebenfalls seit vielen Jahren<br />

Bertl Mammele den Takt vor. Sie<br />

handeln getreu dem Motto ihres<br />

vormaligen Schriftführers Gustav<br />

Haas: „Die Priorität liegt... in<br />

den altersgemäß abgestimmten<br />

Übungsabenden im Hallenbad,<br />

in der Kameradschaft und in der<br />

Gesellschaft.“


Bildergalerie<br />

Wir bewegen <strong>Marbach</strong>!<br />

Bildergalerie<br />

Wir bewegen <strong>Marbach</strong>!<br />

202 203


Bildergalerie<br />

Wir bewegen <strong>Marbach</strong>!<br />

Bildergalerie<br />

Wir bewegen <strong>Marbach</strong>!<br />

204 205


Kontakte<br />

Geschäftsstelle Dagmar Häfner Schillerhöhe 11, 71672 <strong>Marbach</strong><br />

Tel. 07144 / 17206<br />

Gaststätte Turnerheim Nena Margetan Schillerhöhe 11, 71672 <strong>Marbach</strong><br />

Tel. 07144 / 97802<br />

Vorsitzende Heinz Reichert Chemnitzer Weg 8, 71672 <strong>Marbach</strong><br />

Tel. 07144 / 12394<br />

Kordula Stolarz Lichtenbergweg 1, 71672 <strong>Marbach</strong><br />

Tel. 07144 / 15501<br />

Jugendvertreter Philipp Schlemmer Mittlere Holdergasse 7, 71672 <strong>Marbach</strong><br />

Tel. 07144 / 17270<br />

Schatzmeisterin Erika Hüber Schwabstr. 16, 71672 <strong>Marbach</strong><br />

Tel. 07144 / 6992<br />

Beitragskassiererin Rosemarie Tränkle Schubartstr. 10, 71672 <strong>Marbach</strong><br />

Tel. 07144 / 97496<br />

Schriftführerin Erika Hüber Schwabstr. 16, 71672 <strong>Marbach</strong><br />

Tel. 07144 / 6992<br />

Technischer Leiter Heinz Reichert Chemnitzer Weg 8, 71672 <strong>Marbach</strong><br />

Tel. 07144 / 12394<br />

Vertreterin der Passiven Constanze Leidel Magdeburger Weg 16/1, 71672 <strong>Marbach</strong><br />

Tel. 07144 / 15338<br />

Ehrenrat Jörg Heinemann Stuttgarter Str. 98, 71672 <strong>Marbach</strong><br />

Tel. 07144 / 97100<br />

Wirtschafts- und Wolfgang Schey Ulrichstr. 54, 71672 <strong>Marbach</strong><br />

Bauauschuss Tel. 07144 / 91834<br />

Versicherungen Uli Herrmann Theodor-Heuss-Str. 6, 71672 <strong>Marbach</strong><br />

Tel. 07144 / 13997<br />

s´Blättle Lydia Mugele Erlenweg 27, 71672 <strong>Marbach</strong><br />

Tel. 07144 / 841459<br />

Basketball Hans-Christian Klöss Traubenstr. 37, 70176 Stuttgart<br />

Tel. 0711 / 91260283<br />

Faustball Stefan Ruess Am Feuersee 6, 71563 Affalterbach<br />

Tel. 07144 / 130315<br />

Kontakte<br />

Handball- Volker Tränkle Schubartstr. 10, 71672 <strong>Marbach</strong><br />

Spielgemeinschaft Tel. 07144 / 15969<br />

Karate Sascha Keller In den Rennwiesen 1, 71726 Benningen<br />

Tel. 07144 / 859570<br />

Leichtathletik Wolfgang Häfner Hermann-Kurz-Str. 4, 71672 <strong>Marbach</strong><br />

Tel. 07144 / 12360<br />

Turnen Ursula Pressel Theodor-Heuss-Str. 18, 71672 <strong>Marbach</strong><br />

Tel. 07144 / 5271<br />

Freizeitsport Joachim Krißler Görlitzer Weg 2, 71672 <strong>Marbach</strong><br />

Tel. 07144 / 17676<br />

Behinderten- und Manfred Sailer Erdmannhäuser Str. 53, 71672 <strong>Marbach</strong><br />

Versehrtensport Tel. 07144 / 6919<br />

Eltern-Kind-Turnen Jacqueline Keller Rooschüzstr. 15, 71672 <strong>Marbach</strong><br />

Tel. 07144 / 849425<br />

Vorschulkinderturnen Andrea von Smercek Makenhofstr. 33, 71672 <strong>Marbach</strong><br />

Tel. 07144 / 860162<br />

Kinderturnen Ute Lämmle Ludwigsburger Str. 24, 71672 <strong>Marbach</strong><br />

1. + 2. Klasse Tel. 07144 / 18130<br />

Geräteturnen Ute Wolf Sommerhalde 65, 71672 <strong>Marbach</strong><br />

ab 8 Jahren Tel. 07144 / 17987<br />

Leistungsturnen Ute Wolf Sommerhalde 65, 71672 <strong>Marbach</strong><br />

Tel. 07144 / 17987<br />

Turnen und Akrobatik Ursula Pressel Theodor-Heuss-Str. 18, 71672 <strong>Marbach</strong><br />

Tel. 07144 / 5271<br />

Die wilden Turner Silke Fiedler Schwabstr. 87, 71672 <strong>Marbach</strong><br />

ab Klasse 3 Tel. 07144 / 13144<br />

Sport, Spiel, Spaß Sigrid Steuer Eichgraben 2, 71672 <strong>Marbach</strong><br />

Tel. 07144 / 18501<br />

Vormittagsgymnastik Sabine Stängle Kernerstr. 23, 71672 <strong>Marbach</strong><br />

Tel. 07144 / 18691<br />

Gymnastik Frauen Doris Weber Heilbronner Str. 25, 71672 <strong>Marbach</strong><br />

Tel. 07144 / 13359<br />

206 207


Kontakte Schlusswort<br />

Gemischte Gruppe Doris Weber Heilbronner Str. 25, 71672 <strong>Marbach</strong><br />

Tel. 07144 / 13359<br />

Gymnastik Männer I Wolfgang Heberle Hermann-Hesse-Str. 23, 71672 <strong>Marbach</strong><br />

Tel. 07144 / 16940<br />

Gymnastik Männer II Adelheid Krüger Fuchshofstr. 3, 71638 Ludwigsburg<br />

Tel. 07141 / 5051510<br />

GYMBA (gem. Gruppe) Andreas Seiberling Leipziger Str. 13, 71672 <strong>Marbach</strong><br />

Tel. 07144 / 841966<br />

Freizeitbadminton Thilo Reichelt Danneckerstr. 8, 71672 <strong>Marbach</strong><br />

Tel. 07144 / 6555<br />

Freizeitbasketball Michael Kurz Anemonenweg 32, 71672 <strong>Marbach</strong><br />

Tel. 07144 / 333519<br />

Freizeitvolleyball Edgar Lämmle Ludwigsburger Str. 24, 71672 <strong>Marbach</strong><br />

Tel. 07144 / 18130<br />

Tanzen Helmut Grell Weimarstr. 23, 71672 <strong>Marbach</strong><br />

Tel. 07144 / 14997<br />

1927<br />

Seit 8.12.1927 heißt <strong>Marbach</strong><br />

= <strong>Marbach</strong> am Neckar (Genehmigung<br />

des Innen-Ministeriums)<br />

1938<br />

Der 1934 eingerichtete Kreis<br />

<strong>Marbach</strong> wird aufgehoben. Die<br />

alte Oberamtseinteilung seit<br />

Mitte des 14. Jahrhunderts<br />

wird aufgehoben, Rechtsnachfolger<br />

ist der Kreis Ludwigsburg<br />

208 209<br />

B eim<br />

Durchlesen der vorliegenden<br />

Broschüre sind<br />

vielleicht einige Fragen aufgetaucht,<br />

die wir hier versuchen zu<br />

beantworten.<br />

Für die Textvorlagen über die<br />

Abteilungen der Gegenwart bedanken<br />

wir uns bei den aktuellen<br />

Abteilungs- und Übungsleitern<br />

sowie den Mitgliedern der Vorstandschaft.<br />

Historisches der<br />

letzten Jahrzehnte stammt aus<br />

Berichten und mündlichen Erzählungen<br />

mehrerer Mitglieder des<br />

Turnvereins. All den genannten<br />

und ungenannten Unterstützern<br />

sei herzlicher Dank gesagt. Die<br />

Formulierungen der Texte in der<br />

grammatikalischen Gegenwartsform<br />

lassen vielleicht manche<br />

Begebenheiten in einer etwas lebendigeren<br />

Form erscheinen.<br />

Die Texte sind immer wieder bestückt<br />

mit Original-Zitaten der<br />

jeweiligen Zeit. Deshalb sind<br />

sie auch in der damals üblichen<br />

Rechtschreibform belassen und<br />

geben somit einen kleinen Einblick<br />

in die Schreibweise und der<br />

damit verbundenen Problema-<br />

tik früherer Zeiten. Hin und wieder<br />

finden sich in der Festschrift<br />

kurze Hinweise auf Ereignisse,<br />

die nicht in direktem Zusammenhang<br />

mit dem Turnverein stehen.<br />

Bei der Auswahl dieser Tatsachen<br />

haben wir uns auf solche<br />

beschränkt, die sich auf <strong>Marbach</strong><br />

beziehen. Sie bieten dem Leser<br />

einen kleinen Überblick über<br />

teilweise aus damaliger Sicht<br />

zukunftsweisende Vorgänge im<br />

Städtchen und lassen sich dadurch<br />

in einen zeitlichen Rahmen<br />

im <strong>Marbach</strong>er Gemeinschaftswesen<br />

einordnen.<br />

Zur Auflockerung der oft statisch<br />

wirkenden Chronikbeschreibungen<br />

soll die kleine Auswahl<br />

an kurz gefassten Anekdoten<br />

beitragen, die einige Mitglieder<br />

aus ihrem reichen Vereinserfahrungsschatz<br />

beigetragen haben.<br />

Die gesamte Festschrift ist relativ<br />

umfangreich. In einem so großen<br />

Verein mit über 1700 Mitgliedern<br />

hätte man aus allen Bereichen<br />

noch mehr Ereignisse und<br />

Fakten beleuchten können. Aus<br />

Platzgründen konnte dies nicht<br />

geschehen. Beispielsweise wird<br />

in allen Abteilungen die Geselligkeit<br />

groß geschrieben, und viele<br />

Idealisten bemühen sich um ein<br />

freundliches Miteinander innerhalb<br />

des Vereins.<br />

Schon ein Jahr vor dem Eintritt<br />

ins Jubiläumsjahr 2011 fanden<br />

sich auf Anfrage der Vorstandschaft<br />

mehrere Vereinsmitglieder<br />

zusammen, um die vielschichtigen<br />

Facetten eines 150-jährigen<br />

Jubiläums zu erfassen. Das<br />

Redaktionsteam zur Festschrift<br />

bestand aus Lydia Mugele, Roland<br />

Greiner, Rainer Stradinger<br />

und Manfred Sailer. Diese vier<br />

Mitglieder im Turnverein haben<br />

sich bemüht, in Zusammenarbeit<br />

mit der <strong>Marbach</strong>er Werbeagentur<br />

Die Lotsen, das gesamte Spektrum<br />

des nun 150 Jahre bestehenden<br />

Turnvereins <strong>Marbach</strong><br />

in einen zeitgemäßen Rahmen<br />

einzupassen. Sollten sich beim<br />

Durchschauen der Festschrift<br />

irgendwelche Unwägbarkeiten<br />

aufgetan haben, sind diese sicherlich<br />

mit der umfangreichen<br />

Aufarbeitung zu erklären.<br />

Das Redaktions-Team


Quellen<br />

Stadtarchiv Stuttgart: Protokoll des MTV Stuttgart von 1844<br />

(Bestand 1025 MTV Stuttgart Nr. 2)<br />

Eugen Munz, Otto Kleinknecht: Geschichte der Stadt <strong>Marbach</strong> am Neckar<br />

Hermann Schick: Geschichte der Stadt <strong>Marbach</strong> am Neckar, Band 2 (1871-1959)<br />

Albrecht Gühring u.a.: Geschichte der Stadt <strong>Marbach</strong> am Neckar, Band 1 (bis 1871)<br />

Klaus Schönberger: Arbeitersportbewegung in Dorf und Kleinstadt<br />

Postillon: Amtsblatt für den Oberamtsbezirk <strong>Marbach</strong><br />

<strong>Marbach</strong>er Zeitung: Amts- und Anzeigenblatt für Stadt und Bezirk, <strong>Marbach</strong><br />

(und seine Nachfolger)<br />

Jubiläumsschrift: 100 Jahre Turnverein <strong>Marbach</strong> 1861 e.V.<br />

Jubiläumsschrift: 125 Jahre Turnverein <strong>Marbach</strong> 1861-1986<br />

TV Dornstetten: Festschrift zu 125 Jahre TV Dornstetten<br />

Herausgeber: TV <strong>Marbach</strong> 1861 e. V.<br />

Turnerheim Schillerhöhe 11<br />

71672 <strong>Marbach</strong><br />

Telefon: 07144 / 17206<br />

Fax: 07144 / 889693<br />

e-mail: TV-<strong>Marbach</strong>@t-online.de<br />

Homepage: www.tv-marbach.de<br />

Spendenkonto: Volksbank Ludwigsburg<br />

BLZ 604 901 50<br />

Konto-Nr.: 530 976 030<br />

Impressum<br />

Redaktion: Lydia Mugele: Koordination, Inhalt und Textbeiträge<br />

Roland Greiner: Chronik, Texte und Textbearbeitung<br />

Manfred Sailer: Anzeigen und technische Unterstützung<br />

Rainer Stradinger: Satz, Fotos und technische Ausgestaltung<br />

Konzeption und Gestaltung: Die Lotsen<br />

Auflage: 3500 Exemplare<br />

Druck: Ungeheuer + Ulmer KG GmbH + Co.<br />

Körnerstraße 14−18<br />

71634 Ludwigsburg<br />

V.i.S.d.P.: Heinz Reichert, Chemnitzer Weg 8, 71672 <strong>Marbach</strong><br />

Kordula Stolarz, Lichtenbergweg 1, 71672 <strong>Marbach</strong><br />

1988<br />

Beginn der Städtepartnerschaft<br />

zwischen <strong>Marbach</strong> und<br />

L´Isle Adam<br />

1990<br />

Beginn der Städtepartnerschaft<br />

zwischen <strong>Marbach</strong> und<br />

Washington/Missouri<br />

210 211


212<br />

150 Jahre Turnverein <strong>Marbach</strong> 1861 e. V.<br />

– ein „Hoch“ auf dieses besondere Ereignis!<br />

s<br />

Kreissparkasse<br />

Ludwigsburg<br />

Dazu erheben wir die Gläser und gratulieren ganz herzlich. Für die Kultur, den Sport und das Vereinsleben in unserem Landkreis springen wir ein,<br />

wann immer wir können. Und das wird sich auch in den nächsten Jahren nicht ändern. Wenn’s um Geld geht – Sparkasse.

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