Staatsarchiv Jahresbericht 2010 - Staatsarchiv - Kanton Zürich
Staatsarchiv Jahresbericht 2010 - Staatsarchiv - Kanton Zürich
Staatsarchiv Jahresbericht 2010 - Staatsarchiv - Kanton Zürich
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<strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />
Direktion der Justiz und des Innern<br />
<strong>Staatsarchiv</strong><br />
<strong>Jahresbericht</strong><br />
<strong>2010</strong>
Titelseite und Illustrationen<br />
2009 startete das <strong>Staatsarchiv</strong> das Projekt Transkription und Digitalisierung von <strong>Kanton</strong>sratsprotokollen und<br />
Regierungsratsbeschlüssen seit 1803 (Projekt TKR). Bis Anfang <strong>2010</strong> wurden 16 Transkriptoren/innen<br />
eingestellt, die inzwischen mehrere zehntausend Beschlüsse transkribiert haben. Sukzessive stellen wir<br />
Transkripte und Bilder der Originaltexte aufs Netz; bereits publiziert sind die Jahrgänge 1831–1835.<br />
Der vorliegende <strong>Jahresbericht</strong> ist gespickt mit Ausschnitten aus den Textoriginalen. Vielleicht versucht<br />
sich der eine oder die andere selbst in der Entzifferung der Kanzleischrift des 19. Jahrhunderts?<br />
Zu finden sind sie auf http://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?id=326441.
<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>
Inhalt<br />
4 archivleitung 14 abteilungen<br />
4<br />
5<br />
8<br />
10<br />
10<br />
11<br />
11<br />
13<br />
<strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />
Direktion der Justiz und des Inneren<br />
<strong>Staatsarchiv</strong><br />
Allgemeines<br />
Personelles<br />
Personalbestand<br />
Gesetzgebung<br />
Bauliches, Infrastruktur<br />
Gremien<br />
Kooperationen<br />
Stabsaufgaben<br />
14<br />
1 4<br />
1 5<br />
1 5<br />
1 7<br />
1 8<br />
1 8<br />
1 8<br />
1 9<br />
1 9<br />
20<br />
21<br />
22<br />
22<br />
23<br />
26<br />
26<br />
27<br />
Überlieferungsbildung<br />
Personelles<br />
Vom Verwaltungskataster zu den<br />
Rahmenvereinbarungen<br />
Bewertungen, Ablieferungsvereinbarungen,<br />
Beratung<br />
Übernahme von digitalen Unterlagen<br />
Records Management<br />
Führungen und Informationsauftritte<br />
Aufsicht über die Gemeindearchive<br />
Amtsdruckschriftensammlung<br />
Ablieferungen<br />
Die Aktenlage im Bereich<br />
administrative Versorgung<br />
Ablieferungen, Geschenke,<br />
Transfers<br />
aktenerschliessung<br />
Personelles<br />
Erschliessungstätigkeit<br />
Publikationstätigkeit, Referate<br />
Erschliessungstätigkeit in Zahlen<br />
Abschliessend bearbeitete<br />
Endarchivzugänge, Auswahl
28<br />
28<br />
29<br />
31<br />
32<br />
33<br />
3 4<br />
34<br />
34<br />
35<br />
36<br />
36<br />
37<br />
37<br />
37<br />
39<br />
41<br />
41<br />
41<br />
42<br />
42<br />
Individuelle Kundendienste<br />
Personelles<br />
Benutzung<br />
Öffentlichkeitsarbeit, Führungen<br />
Tätigkeiten ausserhalb der Kundendienste<br />
Geschenke ans <strong>Staatsarchiv</strong><br />
(Bibliothek)<br />
Beständeerhaltung<br />
Personelles<br />
Konservierung, Restaurierung<br />
Kompetenzzentrum AVMedien<br />
Mikroverfilmung<br />
Reproduktionen<br />
Editionsprojekte<br />
Allgemeines<br />
Transkription und Digitalisierung<br />
von <strong>Kanton</strong>sratsprotokollen<br />
und Regierungsratsbeschlüssen<br />
seit 1803 (Projekt TKR)<br />
Elektronische RechtsquellenEdition<br />
<strong>Zürich</strong> (Projekt eRQZH)<br />
KunstdenkmälerInventarisation des<br />
<strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> (Projekt KDI)<br />
Elektronische Edition<br />
der Zürcher Ehedaten des 16./17. Jh.<br />
(Projekt EDB)<br />
Elektronische Edition der Zürcher<br />
Stillstandsprotokolle des 17. Jh.<br />
(Projekt eStPZH)<br />
Elektronische Edition der Zürcher<br />
Schulumfrage 1771/1772<br />
Elektronische Edition der Offiziellen<br />
Gesetzessammlung (Projekt eOSZH)<br />
und des Amtsblatts des <strong>Kanton</strong>s<br />
<strong>Zürich</strong> (Projekt eABlZH)<br />
44 Separate Projekte 45 Verein der Freunde des <strong>Staatsarchiv</strong>s<br />
44<br />
44<br />
Replizierung des Erd und Himmelsglobus<br />
Zürcher Taschenbuch<br />
45<br />
46<br />
Statuten<br />
Vereinsmitglieder
4 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
archIVlEItung<br />
allgemeines<br />
Der Adjunct des Schweizerischen General-Consul zu Triest, Herr<br />
Roi Courvoisier, macht der hiesigen Regierung mit Zuschrift vom<br />
30sten v. M. die Anzeige, daß dort ein Angehöriger des hiesigen<br />
<strong>Kanton</strong>s, Jacob Jucker von Bauma, aus der Algierischen Sclaverey<br />
angekommen seye, in welche er durch nachfolgende Ereigniße<br />
gerathen: Ao. 1807. trat er in das 2te Schweizerregiment in<br />
Französischen Diensten, wurde Ao. 1809 in Spanien gefangen,<br />
und von Tarragona nach Mélille transportirt, wo er drey Jahre<br />
in trauriger Gefangenschaft schmachtete, dann zu den Mohren<br />
desertirte, welche ihn vier Mahle nach einander verkauften und<br />
endlich auf Algier führten, wo er 3 ½ Jahr Sclave war. Als zu Ende<br />
Monats May d. J. der Gesandte des Dey an den Großherrn auf<br />
einer Englischen Fregatte abgieng, so folgte demselben ein Algierisches<br />
Fahrzeug mit Geschenken beladen, darunter sich 12.<br />
Löwen und 2. Tiger befanden, und auf dieses wurde der Jucker<br />
nebst andern Sclaven eingeschifft, um mit Lebensgefahr den<br />
Thieren abzuwarten. Bey der Ankunft in Constantinopel begehrte<br />
der K. Oestreichische Internuntius die Christen-Sclaven heraus,<br />
und ließ sie mit dem Nöthigen versehen nach Triest übersetzen.<br />
Dort wurden dem Jucker, auf Verwendung des Consulates,<br />
von den anwesenden Reformirten Schweizern, nebst den nöthigen<br />
Kleidungsstücken 22. Augspurgergulden gesteuert, und ein<br />
Paß zur Heimreise verschafft, auf welcher er sich gegenwärtig<br />
befindet, und bey seiner Ankunft an Behörde zu stellen angewiesen<br />
ist.<br />
Diesem Berichte, über die sonderbaren Schicksale und<br />
glückliche Befreyung des erst 23. Jahre alten Menschen, – haben<br />
UHochgeachten HHerren und Obern mit Intereße und Vergnügen<br />
angehört, und daher beschloßen, dem Consulate zu Triest<br />
die demselben geleistete menschenfreundliche Hülfe und<br />
Unterstützung (laut Mißiven) beßtens zu verdanken, und die Vergütung<br />
allfällig gehabter amtlicher Auslagen zuzusichern. Sodann<br />
wird hievon auch der L. Militar-Commißion zu angemeßener<br />
Verfügung, wenn sich der Jucker bey ihr stellt, und dem<br />
L. Oberamte Kyburg zu Handen der Eltern oder Verwandten dieses<br />
Mannes Kenntniß gegeben.
Der zitierte Beschluss der Zürcher Regierung vom 17. Oktober<br />
1816 trägt die Signatur StAZH MM 1.60 RRB 1816/1130. Ich stelle<br />
das tragische Schicksal, das Jakob Jucker im Alter zwischen 14<br />
und 23 Jahren ereilt hat, aus zwei Gründen an den Anfang dieses<br />
<strong>Jahresbericht</strong>s. Erstens soll es ein Hinweis sein darauf, dass das<br />
Quellenmaterial, das wir mit der OnlinePublikation von Regierungsratsbeschlüssen<br />
und <strong>Kanton</strong>sratsprotokollen einer breiten<br />
Öffentlichkeit zugänglich machen, keineswegs nur trockene Materie<br />
aus den Amtsstuben beinhaltet. Vielmehr machen wir damit<br />
ein Quellenkorpus verfügbar, das mitunter spektakuläre oder tragische<br />
Elemente wie den zitierten Beschluss enthält, jedenfalls<br />
aber immer sehr direkt spiegelt, welchen Herausforderungen<br />
sich der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> in den letzten 200 Jahren zu stellen hatte.<br />
Und zweitens soll das Beispiel zeigen, warum es sich gelohnt<br />
hat, im Berichtsjahr ein Portal für die archivübergreifende Suche<br />
in Betrieb zu nehmen: Fragt man sich, wo die schlimme Odyssee<br />
von Jakob Jucker noch Spuren hinterlassen haben könnte,<br />
kommen einem zumindest die nationalen Archive der Schweiz,<br />
Frankreichs und Österreichs in den Sinn. Wenn sich mithilfe<br />
moderner Informationstechnologie eines Tages auch marginale<br />
Spuren wie diejenigen von Jucker nicht nur aufnehmen, sondern<br />
– dank eines Rechercheportals – auch noch ohne weiteres verfolgen<br />
liessen, wäre das aus unserer Sicht ein grosser Fortschritt<br />
im Vergleich mit den Möglichkeiten, die Archivbesucher bis heute<br />
hatten.<br />
Wie auch immer: Im <strong>Staatsarchiv</strong> <strong>Zürich</strong> stand jedenfalls auch<br />
das Jahr <strong>2010</strong> wieder zu einem wesentlichen Teil im Zeichen des<br />
«Goingpublic». Wir haben viel Energie in die Erhöhung der – insbesondere<br />
digitalen – Verfügbarkeit unserer Quellen gesteckt:<br />
Weitere grosse Teile der bestehenden herkömmlichen Findmittel<br />
wurden überarbeitet und in die zentrale Datenbank importiert.<br />
Am 13. Juli konnten wir der Öffentlichkeit das erwähnte Archivportal<br />
vorstellen, das das <strong>Staatsarchiv</strong> <strong>Zürich</strong> zusammen mit<br />
den <strong>Staatsarchiv</strong>en Thurgau, Zug und BaselStadt sowie mit<br />
dem Archiv für Zeitgeschichte der ETH bauen liess (www.archivesonline.org).<br />
Unsere Website www.staatsarchiv.zh.ch haben<br />
wir im Rahmen eines gesamtkantonalen Projekts per Ende des<br />
Berichtsjahrs komplett überarbeitet. Die Digitalisierung und Publikation<br />
der Sammlung Karten und Pläne verläuft in hoher Ka<br />
denz nach Plan. Und im Bereich Editionsprojekte konnten neben<br />
dem Grossprojekt TKR die Arbeiten für die OnlinePublikation<br />
von Zürcher Rechtsquellen aufgenommen werden, nachdem der<br />
<strong>Kanton</strong>srat am 22. März einstimmig die Mittel für die erste Projekttranche<br />
bewilligt hatte (Vorlage 4640/2009).<br />
Personelles<br />
Innerhalb der Direktion der Justiz und des Innern bestanden nie<br />
Zweifel, dass das <strong>Staatsarchiv</strong> noch nicht über die personellen<br />
Ressourcen verfügt, die es zur Wahrnehmung seines gesetzlichen<br />
Auftrags braucht. Daran änderten auch die Finanzkrise und<br />
die angespannte Lage der Staatsfinanzen nichts. Am 23. September<br />
entschied deshalb Regierungsrat Notter, den seit 2009<br />
vorliegenden Stellenantrag noch vor den Herbstferien in die Regierung<br />
zu bringen. Und am 6. Oktober beschloss der Regierungsrat<br />
für das <strong>Staatsarchiv</strong> zusätzliche Ressourcen im Umfang<br />
von 950 Stellenprozenten (RRB 1485/<strong>2010</strong>). 540 Prozent<br />
stehen für die Schaffung von neuen Stellen zur Verfügung, 410<br />
Prozent für die Wandlung bestehender Projektstellen in unbefristete<br />
Stellen im Rahmen des Stellenplans.<br />
Im Einzelnen verwenden wir das geschaffene Volumen<br />
folgendermassen:<br />
≥ Leitung/Stab: Aufstockung des Beschäftigungsgrads der Leiterin<br />
QM, Personal, Finanzen, Controlling um 10 % per 1. Jan.<br />
2011,<br />
≥ Überlieferungsbildung: Schaffung einer Stelle wiss. MA (80 %)<br />
per 1. März 2011,<br />
≥ Aktenerschliessung: Wandlung von 240 % Projektstellen VerwaltungsAssistenz<br />
in reguläre Stellen per 1. Jan. 2011; Schaffung<br />
von zwei Stellen VerwaltungsAssistenz (zusammen 180 %)<br />
per 1. Februar bzw. per 1. August 2011 und einer Stelle wiss. MA<br />
(90 %) per Anfang 2012,<br />
≥ Individuelle Kundendienste: Schaffung einer Stelle wiss. MA<br />
(80 %) per 1. Februar 2011, Aufstockung des Beschäftigungsgrads<br />
einer Bibliothekarin um 10 %,<br />
≥ Beständeerhaltung: Wandlung von zwei Projektstellen technische<br />
Assistenz (zusammen 170 %) in reguläre Stellen per<br />
1. Jan. 2011; Schaffung einer Stelle wiss. MA Konservierung/<br />
Restaurierung (90 %) per Anfang 2012.<br />
<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 5
Archivleitung<br />
Dank des höchst erfreulichen Beschlusses der Regierung<br />
ist das <strong>Staatsarchiv</strong> für die nächsten Jahre personell genügend<br />
ausgestattet. Mit Regierungsrat Notter, der sich von der Notwendigkeit<br />
des massiven Ausbaus überzeugen liess und seinerseits<br />
die Regierung in einer ganz schwierigen Zeit davon überzeugt<br />
hat, ist der <strong>Staatsarchiv</strong>ar schon 2007 übereingekommen,<br />
dass die jüngste personelle Tranche für längere Zeit die letzte<br />
sein wird. Das <strong>Staatsarchiv</strong> wird also in den kommenden Jahren<br />
mit dem bestehenden Volumen wirtschaften. Sinnvoll und<br />
realistisch scheint, dass erst nach dem Bezug des nächsten<br />
Erweiterungsbaus zusätzliche Kräfte rekrutiert werden. Doch<br />
Wachstumssprünge wie diejenigen von 2007 und 2011 werden<br />
nicht mehr nötig sein; vielmehr wird es dann darum gehen, den<br />
Personalbestand organisch und kontinuierlich an die Aufgaben<br />
anzupassen.<br />
Das <strong>Staatsarchiv</strong> ist sich bewusst, dass mit der Bereitstellung<br />
der neuen Kapazitäten auch Erwartungen verbunden sind:<br />
in der Betreuung der Verwaltung durch die Überlieferungsbildung,<br />
in der Bewältigung der aktuellen Ablieferungen und der<br />
Altlasten durch die Aktenerschliessung, in der Betreibung eines<br />
modernen, kompetenten und schnellen Service durch die Kundendienste,<br />
in der Bewahrung bzw. Wiederherstellung der Lesbarkeit<br />
sämtlicher Bestände durch die Beständeerhaltung und<br />
in der Bereitstellung der wichtigsten Serien und Aktenstücke auf<br />
dem Internet durch die Editionsprojekte. Die Tätigkeiten der Abteilungen,<br />
über die wir hier berichten, zeigen, dass wir uns nach<br />
Kräften darum bemühen, den Erwartungen gerecht zu werden.<br />
14 neue Mitarbeiter/innen traten <strong>2010</strong> in die Dienste des <strong>Staatsarchiv</strong>s<br />
ein, neun traten aus dessen Diensten aus. Acht Besetzungsverfahren<br />
per 2011 wurden im Berichtsjahr abgeschlossen.<br />
Per Ende <strong>2010</strong> waren damit 60 (2009: 55) Personen auf 4050<br />
(3890) Prozent im <strong>Staatsarchiv</strong> beschäftigt; einige Stellen im<br />
Projekt TKR waren zu diesem Zeitpunkt vakant. Wenn zum Jah<br />
r eswechsel 2011/2012 alle bewilligten Stellen besetzt sein werden,<br />
werden rund 75 Personen auf knapp 50 Vollzeitstellen im<br />
<strong>Staatsarchiv</strong> angestellt sein.<br />
Die spezifischen personellen Veränderungen sind in den<br />
Unterkapiteln «Allgemeines, Personelles» pro Abteilung ausgeführt<br />
und kommentiert.<br />
6 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>
<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 7
Archivleitung<br />
Personalbestand Status per 31. Dez. <strong>2010</strong> sowie Strukturen und Besetzungen per 2011/2012 (inkl. bewilligte Stellen und Pensen). * = fachliche Unterstellungen.<br />
archivleitung Überlieferungsbildung ÜB aktenerschliessung aE (neue Struktur ab 1. april)<br />
Beat Gnädinger, Dr. phil.<br />
<strong>Staatsarchiv</strong>ar<br />
Hans Ulrich Pfister, Dr. phil.<br />
Stv. <strong>Staatsarchiv</strong>ar<br />
Christine Werndli Storni,<br />
Betr.Oek. HWV<br />
QM, Personelles, Finanzen,<br />
Controlling (70 %)<br />
Rahel HerpichWyss *<br />
Administration (10 %)<br />
Reto Weiss, lic. phil.<br />
Abteilungsleiter (90 %)<br />
Eveline Isler, lic. phil.<br />
Stv. Abteilungsleiterin (80 %)<br />
Agnes Hohl, lic. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiterin (80 %)<br />
Bernhard Rieder, lic. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiter (80 %)<br />
Annatina Tam, lic. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiterin (60 %)<br />
Rebekka Wyler, lic. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiterin (60 %)<br />
(ab 1. März 2011)<br />
Barbara Stadler, Dr. phil. *<br />
Wiss. Mitarbeiterin mbA<br />
(20 %, ab 1. Jan. 2011 10 %)<br />
Iris Vontobel *<br />
Verw.Assistentin, Gemeindearchive<br />
(30 %) (bis 31. Okt.)<br />
aufsicht und Beratung<br />
gemeindearchive<br />
Bernhard Rieder, lic. phil.<br />
Leiter (20 %)<br />
Rebekka Wyler, lic. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiterin (20 %)<br />
(ab 1. März 2011)<br />
8 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Meinrad Suter, Dr. phil.<br />
Abteilungsleiter<br />
Erschliessungs-team 1<br />
Bettina Tögel, Dr. phil.<br />
Stv. Abteilungsleiterin (90 %)<br />
Christoph Lengstorf, lic. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiter (90 %)<br />
Barbara Stadler, Dr. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiterin mbA (80 %)<br />
(ab 1. Jan. 2011)<br />
Tina Mark<br />
Verw.Assistentin (80 %)<br />
(ab 1. Apr.)<br />
Karin Brönnimann *<br />
Verw.Assistentin (40 %)<br />
Lilian Casanova*<br />
Verw.Assistentin (30 %)<br />
(ab 1. Apr. 2011)<br />
Anna Frey, stud. phil.<br />
Verw.Assistentin (stud. MA) (40 %)<br />
(ab 1. Feb. 2011)<br />
Anja Huber, stud. phil.<br />
Verw.Assistentin (stud. MA) (40 %)<br />
Jolanda Hunziker, stud. phil.<br />
Verw.Assistentin (stud. MA) (40 %)<br />
Marco Spühler, stud. phil.<br />
(stud. MA) (40 %)<br />
(bis 30. Juni 2011)<br />
Matthias Frick, stud. phil.<br />
Aushilfe (stud. MA) (40 %) (bis 31. Okt.)<br />
Erschliessungs-team 2<br />
Matthias Wild, lic. phil.<br />
Teamleiter, wiss. Mitarbeiter (70 %)<br />
(ab 1. Juli 2011 80 %)<br />
Denise Thoma, lic. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiterin (80 %)<br />
N. N.<br />
Wiss. Mitarbeiter/in (90 %)<br />
(ab 1. Jan. 2012)<br />
Regula Giger<br />
Verw.Assistentin (80 %)<br />
(ab 1. Apr.)<br />
Christian Züst<br />
Verw.Assistent (90 %)<br />
(ab 1. Feb. 2011)<br />
Monika Bach*<br />
Verw.Assistentin (35 %)<br />
Albert Holenstein, stud. phil.<br />
Verw.Assistent (stud. MA) (40 %)<br />
(bis 31. Dez.)<br />
Judith Kälin, stud. phil.<br />
Verw.Assistentin (stud. MA) (40 %)<br />
Jan Schneebeli, stud. phil.<br />
Verw.Assistent (stud. MA) (40 %)<br />
Fabienne Wendel, stud. phil.<br />
Verw.Assistentin (stud. MA) (40 %)<br />
(ab 1. Feb. 2011)<br />
Barbara Stadler, Dr. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiterin mbA (60 %)<br />
(bis 31. Dez.)<br />
Projekt neuerschliessung<br />
notariatsbestände<br />
Annatina Tam, lic. phil.*<br />
Wiss. Mitarbeiterin (20 %)<br />
(bis 31. Jan. <strong>2010</strong>)<br />
Christian Sieber, lic. phil.*<br />
Wiss. Mitarbeiter (10 %)<br />
(ab 1. Jan. 2011)<br />
Marco Spühler, stud. phil.<br />
Verw.Assistent (40 %)<br />
(ab 1. Juli 2011)
Individuelle Kundendienste IKD Beständeerhaltung BE Editionsprojekte EP<br />
Hans Ulrich Pfister, Dr. phil.<br />
Abteilungsleiter (80 %)<br />
Benutzung<br />
Thomas Neukom, lic. phil.<br />
Stv. Abteilungsleiter (80 %)<br />
Karin Huser, Dr. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiterin (20 %)<br />
(ab 1. Feb. 2011 80 %)<br />
Barbara Stadler, Dr. phil.*<br />
Wiss. Mitarbeiterin mbA (10 %)<br />
(ab 1. Jan. 2011)<br />
Iris Vontobel<br />
Verw.Assistentin (50 %)<br />
(bis 31. Okt.)<br />
Lilian Casanova<br />
Verw.Assistentin (50 %)<br />
(ab 1. Nov.)<br />
Monika Bach<br />
Verw.Assistentin (35 %)<br />
Karin Brönnimann<br />
Verw.Assistentin (40 %)<br />
Rahel HerpichWyss<br />
Verw.Sekretärin (50 %)<br />
Carmen Kuster<br />
Verw.Sekretärin (50 %)<br />
Bibliothek und hausdienst<br />
Felix Stamm<br />
Teamleiter, Bibliothekar mbA (60 %)<br />
Alexandra Schneider<br />
Bibliothekarin (70 %)<br />
(ab 1. Jan. 2011 80 %)<br />
Eva Schönhauser<br />
Bibliothek (50 %)<br />
(bis 31. Aug. 2011)<br />
Roland Romano<br />
Tech. Assistent<br />
Paul Hösli<br />
Tech. Assistent (bis 31. Aug. 2011)<br />
Barbara Stadler, Dr. phil.*<br />
Wiss. Mitarbeiterin mbA (20 %)<br />
(bis 31. Dez.)<br />
Martina Rohrbach, dipl. Kons./Rest. FH<br />
Abteilungsleiterin<br />
N. N. Stv. Abteilungsleiter/in<br />
(90 %) (ab Ende 2011)<br />
Romano Padeste, MSc<br />
Techniker AVMedien (90 %)<br />
Alena Dell’Orefice<br />
Buchbinderin (70 %)<br />
Bettina Bollmann<br />
Buchbinderin (70 %)<br />
Kurt Bickel<br />
Tech. Assistent<br />
(90 %, ab 1. Sept. 2011 100 %)<br />
Elvira Dietliker<br />
Tech. Assistentin (70 %)<br />
Peter Gygax<br />
Tech. Assistent (90 %)<br />
Beatrix Jöhl<br />
Tech. Assistentin (80 %)<br />
(ab 1. Feb.)<br />
René Moulin<br />
Tech. Assistent (bis 30. Apr.)<br />
Margit Gigerl, lic. phil.<br />
Abteilungsleiterin (10 %)<br />
transkription/Digitalisierung<br />
<strong>Kanton</strong>sratsprotokolle/regierungsratsbeschlüsse<br />
tKr<br />
Margit Gigerl, lic. phil.<br />
Wiss. Projektleiterin (70 %)<br />
Sarah Biäsch<br />
Verw.Assistentin (40 %)<br />
Ursula Füchslin<br />
Verw.Assistentin (40 %)<br />
(bis 30. Nov.)<br />
Rebecca Geiger<br />
Verw.Assistentin (40 %)<br />
Chantal Haas<br />
Verw.Assistentin (40 %)<br />
Martina Läubli<br />
Verw.Assistentin (40 %)<br />
Lotti Lamprecht<br />
Verw.Assistentin (20 %)<br />
Marina Lienhard<br />
Verw.Assistentin (40 %)<br />
(bis 31. Jan. 2011)<br />
Lukas Messmer<br />
Verw.Assistent (40 %)<br />
Benedikt Pestalozzi<br />
Verw.Assistent (40 %)<br />
Carolin Schwendemann<br />
Verw.Assistentin (40 %)<br />
Sara Sevinc<br />
Verw.Assistentin (40 %)<br />
(bis 31. Juli)<br />
Johanna van der Sluys<br />
Verw.Assistentin (40 %)<br />
Rico Steinemann<br />
Verw.Assistent (40 %)<br />
Daniela Strika<br />
Verw.Assistentin (40 %)<br />
Andreas Teuscher<br />
Verw.Assistent (40 %)<br />
(bis 30. Sept.)<br />
Ursina Thalmann<br />
Verw.Assistentin (40 %)<br />
Elektronische rechtsquellen-<br />
Edition <strong>Zürich</strong> erQZh<br />
Christian Sieber, lic. phil.<br />
Stv. Abteilungsleiter,<br />
wiss. Projektleiter (50 % ab 1. Juli,<br />
80 % ab 1. Jan. 2011)<br />
Bettina Fürderer, M. A.<br />
Wiss. Mitarbeiterin (70 %)<br />
(ab 1. Feb. 2011)<br />
Ariane Huber, lic. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiterin (60 %)<br />
(ab 1. Feb. 2011)<br />
Rainer Hugener, lic. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiter (60 %)<br />
(ab 1. Feb. 2011)<br />
Daniel Bitterli, lic. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiter (50 %)<br />
(bis 30. Nov.)<br />
Kunstdenkmäler-Inventarisation<br />
KDI<br />
Karl Grunder, Dr. phil.<br />
Wiss. Projektleiter<br />
Christine Barraud, Dr. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiterin (70 %,<br />
ab 1. März 60 %; bis 30. Nov.)<br />
Regula Crottet, lic. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiterin (30 %,<br />
ab 1. Dez. 50 %)<br />
Verena Rothenbühler, lic. phil.<br />
Wiss. Mitarbeiterin (Jan./Feb. 20 %,<br />
März–Nov. 30 %, ab Dez. 50 %)<br />
Regula Crottet, lic. phil.<br />
Praktikantin (50 %)<br />
(bis 31. Okt.)<br />
Ehedatenbank EDB<br />
Hans Ulrich Pfister, Dr. phil.*<br />
Wiss. Projektleiter (20 %)<br />
<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 9
Archivleitung<br />
gesetzgebung<br />
Für diejenigen Passagen von Archivgesetz (LS 432.11) und verordnung<br />
(LS 432.111), die besonders eng mit Informations und<br />
Datenschutzgesetz IDG (LS 170.4) und verordnung (LS 170.41)<br />
korrespondieren müssen, wurde im Berichtsjahr eine Revisionsvorlage<br />
erarbeitet. Gleichzeitig wurde mit der Gesundheitsdirektion<br />
die Schnittstelle zum Patientinnen und Patientengesetz (LS<br />
813.13) eingehend diskutiert. Die hauptsächliche Herausforderung<br />
besteht darin, zwei legitimen Interessensphären möglichst viel<br />
Raum zu gewähren und dabei die jeweils andere nicht zu gefährden.<br />
Auf der einen Seite stehen die individuellen und kollektiven Interessen<br />
am Schutz von Personendaten und anderen schützenswerten<br />
Informationen, auf der anderen das öffentliche Interesse<br />
an einem möglichst weit gehenden Zugang zu Unterlagen, die von<br />
öffentlichen Organen produziert wurden. Es besteht die Aussicht,<br />
dass die Revision 2011 abgeschlossen werden kann.<br />
Als Ausführungserlass zur Organisationsverordnung der Direktion<br />
der Justiz und des Innern JIOV (LS 172.110.1) erarbeitete<br />
das <strong>Staatsarchiv</strong> ein Organisationsreglement auf Amtsstufe.<br />
Bauliches, Infrastruktur<br />
Wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen guten Job machen<br />
sollen, brauchen sie gute Arbeitsplätze. Diese Regel besteht auch<br />
dann fort, wenn die Belegschaft wächst. Zum grossen Glück sind<br />
die Räume im <strong>Staatsarchiv</strong> so dimensioniert, dass wir 75 Köpfe<br />
gerade noch unter guten Bedingungen unterbringen können.<br />
Am 22. März fand im ersten Obergeschoss des Altbaus eine<br />
grosse Umzugsaktion statt. Insbesondere wechselten die stellvertretenden<br />
Abteilungsleiter/innen in die Büros ihrer Chefs.<br />
Ende Jahr wurde eine Wand zwischen zwei Einzelbüros entfernt,<br />
wodurch ein zusätzlicher Arbeitsplatz geschaffen werden konnte.<br />
Ebenfalls Ende Jahr bzw. Anfang 2011 wurden im ersten Untergeschoss<br />
sieben zusätzliche Erschliessungsarbeitsplätze eingerichtet:<br />
In den sechs verglasten Einzelarbeitsräumen wurden je<br />
zwei Regale ersetzt durch je einen Schreibtisch mit PC. Damit<br />
können dort nun neben grösseren Projekten gleichzeitig kleinere<br />
Erschliessungen vorgenommen werden. Ein stehender Arbeitsplatz<br />
konnte gewonnen werden durch die Platzierung eines dritten<br />
PCs an den grossen Tischen im Zentrum des Erschliessungs<br />
10 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
raums. Insgesamt stehen uns nun 17 Erschliessungs arbeits plätze<br />
zur Verfügung, womit Engpässe in den nächsten Jahren vermieden<br />
werden können.<br />
Mit Beschluss 989/<strong>2010</strong> stellte der Regierungsrat auf Antrag<br />
von DJI, Bildungsdirektion und Baudirektion am 30. Juni explizit<br />
fest, dass das <strong>Staatsarchiv</strong> einen nächsten und übernächsten<br />
Erweiterungsbau brauchen wird. Unabhängig davon, wie sich<br />
die Schriftgutproduktion der anbietepflichtigen Organe zukünftig<br />
entwickle, sei davon auszugehen, dass die in den nächsten<br />
Jahrzehnten anfallenden Volumina eine nächste Erweiterung per<br />
2020 und eine übernächste – je nach Dimensionierung von Bau 3<br />
– etwa 2035 nötig machten. Schon im <strong>Kanton</strong>sratsbeschluss<br />
Nr. 3771/2000 für den Erweiterungsbau von 2007 hiess es: «Da<br />
es sich beim <strong>Staatsarchiv</strong> um einen ausgewiesenen Wachstumsbetrieb<br />
handelt, werden im Neubau konzeptionell konstruktive<br />
und statische Vorkehrungen getroffen, um jederzeit eine […] Erweiterung<br />
in horizontaler Richtung zu ermöglichen.» Diese vorausschauende<br />
Position wurde von der Regierung nun bekräftigt,<br />
indem sie erneut feststellte, dass der Landstreifen im Südwesten<br />
des <strong>Staatsarchiv</strong>s für die Umsetzung der notwendigen Erweiterungen<br />
vorzusehen sei, und zwar in Zusammenarbeit mit den für<br />
die bauliche Entwicklung der Universität zuständigen Organen.<br />
Die Hauptabteilung Logistik, Finanzen und Controlling LFC<br />
der DJI betreibt für die Direktion und weitere Bereiche der kantonalen<br />
Verwaltung eine ITInfrastruktur, die relativ stark wächst.<br />
Weil im <strong>Staatsarchiv</strong> optimale Sicherheitsbedingungen und eine<br />
verhältnismässig gute Zugänglichkeit gewährleistet sind, wurde<br />
im Berichtsjahr der bestehende Serverraum vergrössert, wodurch<br />
drei zusätzliche Racks platziert werden konnten. Stromversorgung<br />
und Kühlung des Raums mussten zu diesem Zweck<br />
ausgebaut werden.<br />
Mit dem Ersatz der Magazingestelle in den Geschossen D<br />
und E des Altbaus konnte die Sanierung der Gestellflächen, die<br />
wegen Filiformkorrosion der alten Gestelle nötig geworden war,<br />
abgeschlossen werden. Abgesehen von denjenigen Magazinen<br />
in Geschoss C, die der Überlieferungsbildung vorbehalten sind,<br />
auf denen mithin keine endgültig archivierten Akten liegen, sind<br />
nun alle Magazine mit dem Gestelltyp ausgestattet, der im Erweiterungsbau<br />
von Anfang an eingesetzt wurde.
gremien<br />
Archivkommission<br />
Die Archivkommission tagte am 2. September im Stadtarchiv<br />
Winterthur. Haupttraktandum war die laufende Revision der für<br />
die Zürcher Archive relevanten gesetzlichen Grundlagen (vgl.<br />
dazu oben den Abschnitt Gesetzgebung). Nach dem offiziellen<br />
Teil stellte Stadtarchivarin Marlis Betschart der Kommission das<br />
Projekt Stadtgeschichte Winterthur vor. Für das deutlich über die<br />
Stadtgrenzen hinaus wichtige Projekt sprach der Regierungsrat<br />
übrigens in seiner Sitzung vom 14. April Mittel aus dem Lotteriefonds<br />
in der Höhe von 200 000 Franken; das <strong>Staatsarchiv</strong> hatte<br />
den entsprechenden Antrag unterstützt.<br />
Am 27. März verstarb Jakob ZollingerAnliker, Gossau. Jakob<br />
Zollinger war Lehrer, zudem ein passionierter und angesehener<br />
Chronist und Flurnamenspezialist; er galt als einer der diesbezüglich<br />
besten Kenner des Zürcher Oberlandes. Seine Arbeiten<br />
würdigte die Philosophische Fakultät der Universität <strong>Zürich</strong> 2003<br />
mit dem Ehrendoktorat. Von 1969 bis 1998 war Jakob Zollinger<br />
als Vertreter der Benutzerschaft Mitglied der Archivkommission,<br />
die ihm ein ehrendes Andenken bewahren wird.<br />
Kommission zur Prüfung der Schreibweise<br />
der Orts- und Flurnamen<br />
Die Kommission hielt im Berichtsjahr keine Sitzung ab.<br />
Verein der Freunde des <strong>Staatsarchiv</strong>s<br />
An der Jahresversammlung vom 6. Dezember führte Vereinspräsident<br />
Felix Richner mit der gewohnten Souveränität durch die<br />
ordentlichen Geschäfte. Alex Rübel trat aus dem Vorstand zurück.<br />
Sein langjähriger Einsatz für die Belange des <strong>Staatsarchiv</strong>s<br />
wurde vom Präsidenten und von der Versammlung bestens verdankt;<br />
der Berichterstatter schliesst sich diesem Dank auch an<br />
dieser Stelle noch einmal ausdrücklich an. Neu in den Vorstand<br />
gewählt wurde Mario von Moos.<br />
Christian di Giusto und Christoph Stätzler referierten über<br />
das universitäre ELearningProjekt Ad Fontes (www.adfontes.<br />
uzh.ch). Die international viel beachtete und erfolgreiche Lernplattform<br />
ist gedacht für alle, die sich für ihre Arbeit mit und in<br />
Archiven qualifizieren wollen. Entsprechend direkt konnten die<br />
Referenten das Publikum ansprechen, umso mehr, als auch für<br />
ältere Menschen – und von solchen wird der Verein der Freunde<br />
zu einem grossen Teil getragen – der Einsatz des Computers immer<br />
selbstverständlicher wird. Ad Fontes wird vom <strong>Staatsarchiv</strong><br />
seit langem unterstützt, und seit zwei Jahren besteht eine intensive<br />
inhaltliche Zusammenarbeit, durch die inzwischen mehrere<br />
Lerneinheiten mit Zürcher Quellen fundiert wurden.<br />
Die Berichte über die Projekte aus dem Legat Helfenstein<br />
finden sich in den Abschnitten der zuständigen Abteilungen:<br />
die Neuerschliessung der Notariatsbestände bei der Aktenerschliessung,<br />
die Arbeiten an der Wappennachweiskartei bei<br />
den Kundendiensten und das Projekt Ehedatenbank bei den<br />
Editionsprojekten.<br />
Kooperationen<br />
VSA<br />
Nachdem <strong>Zürich</strong> am 17. und 18. September 2009 die 86. Generalversammlung<br />
des Vereins schweizerischer Archivarinnen und<br />
Archivare VSA durchgeführt hatte, fand die 87. Jahresversammlung<br />
in Vaduz statt. Das Landesarchiv Liechtenstein kann seiner<br />
Aufgabe seit Dezember 2009 in einem städtebaulich, architektonisch<br />
und funktional sehr gelungenen Neubau am alten Standort<br />
nachkommen. Die Jahresversammlung war ein idealer Anlass,<br />
den Kolleginnen und Kollegen aus der ganzen Schweiz die neue<br />
Infrastruktur vor Augen zu führen.<br />
Reto Weiss vertrat das <strong>Staatsarchiv</strong> in der AG Bewertung,<br />
Thomas Neukom im Bildungsausschuss. Im September trat Bettina<br />
Tögel aus der AG Normen und Standards zurück, der sie seit<br />
2006 angehörte. Durch ihre Mitarbeit an den Schweizerischen<br />
Richtlinien für die Umsetzung von ISAD(G), die der VSA 2009<br />
herausgab, hat sie einen wichtigen Beitrag zur Standardisierung<br />
der Erschliessung in der Schweiz geleistet.<br />
Archivdirektoren-Konferenz<br />
Die ArchivdirektorenKonferenz ADK tagte im Berichtszeitraum<br />
zweimal, am 12. Mai und am 17. November, beide Male im Haus<br />
der <strong>Kanton</strong>e in Bern.<br />
<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 11
Archivleitung<br />
An ihrer Frühjahrskonferenz befasste sie sich hauptsächlich<br />
mit der geplanten gemeinsamen Statistik über die Benutzung,<br />
die ab 2011 von zahlreichen Häusern erstmals erhoben wird. Alexandre<br />
Dafflon, Fribourg, trat aus dem Vorstand zurück; Lionel<br />
Bartolini, Neuchâtel, wurde an seiner Stelle gewählt.<br />
An ihrer Herbstkonferenz befasste sich die ADK unter anderem<br />
mit der Frage, wie die Überlieferung über so genannt administrativ<br />
Versorgte gesichert wird. Dabei zeigte sich ein sehr uneinheitliches<br />
Bild. Die Konferenz wird sich weiter mit dem Thema<br />
befassen, das durch die Publikationsarbeit des Schweizerischen<br />
Beobachters grosse öffentliche Aufmerksamkeit erlangt hat.<br />
Am 2. Dezember traf sich der Vorstand erstmals mit dem Vorstand<br />
der Schweizerischen StaatsschreiberKonferenz SSK, bei<br />
der die ADK akkreditiert ist. Es ist geplant, das Treffen zu institutionalisieren<br />
und dabei aktuelle Fragen der elektronischen Geschäftsführung<br />
zum stehenden Haupttraktandum zu machen.<br />
KOST<br />
Die Aufsichtskommission der Koordinationsstelle für die dauerhafte<br />
Archivierung elektronischer Unterlagen KOST trat zu zwei<br />
Sitzungen am 24. März und am 22. September zusammen. Detaillierten<br />
Einblick in die Geschäfte der KOST gewährt die Website<br />
www.kostceco.ch.<br />
Bernhard Rieder wirkte in einer Arbeitsgruppe der KOST namens<br />
bentõ mit. Die Arbeitsgruppe definierte auf der Grundlage<br />
der vom Schweizerischen Bundesarchiv entwickelten Schnittstelle<br />
für die Abgabe von digitalen Daten («Spezifikation Submission<br />
Information Package SIP») eine damit kompatible Schnittstellen<br />
und Prozessspezifikation für die digitale Langzeitarchivierung.<br />
scopeArchiv User Group<br />
Am 16. März fand die 10. ordentliche Mitgliederversammlung der<br />
scopeArchiv User Group in <strong>Zürich</strong> statt. Bettina Tögel, Abteilung<br />
Aktenerschliessung, ist Präsidentin der User Group. Sie leitete im<br />
Berichtsjahr neben der Mitgliederversammlung fünf Vorstandssitzungen.<br />
Ausserdem organisierte sie einen Erfahrungsaustausch<br />
der Applikationsverantwortlichen sowie den jährlichen Workshop,<br />
der dieses Mal die Pilotprojekte zur Einführung der digitalen Archivierung<br />
mit dem Instrument scopeIngest zum Thema hatte.<br />
12 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
ARGE Alp<br />
Die 33. Konferenz der Archivdirektoren der ARGE Alp fand am<br />
18. und 19. Oktober in Bozen statt; aus terminlichen Gründen<br />
konnte der Berichterstatter daran leider nicht teilnehmen.<br />
Rechtsquellenstiftung<br />
An der ordentlichen jährlichen Stiftungsratssitzung vom 11. Februar<br />
in Bern wurde insbesondere debattiert, welche Qualität die<br />
Retrodigitalisate der bestehenden Bände aufweisen sollen, die<br />
gegenwärtig auf einer Blättermaschine der Stiftung verfügbar<br />
gemacht werden (vgl. http://www.ssrqsdsfds.ch).<br />
Zu den spezifischen Projektfortschritten vgl. unten die entsprechenden<br />
Passagen im Abschnitt Editionsprojekte.<br />
mediathek tanz.ch<br />
Haupttraktandum an mehreren Sitzungen im Berichtsjahr war<br />
erneut die Fusion mit der Médiathèque de la danse in Lausanne<br />
zu einem Schweizerischen Tanzarchiv. Diese wurde per Ende<br />
<strong>2010</strong> vollzogen, und zwar durch die Schaffung einer gemeinsamen<br />
Stiftung Schweizer Tanzarchiv/Collection suisse de la danse.<br />
Der Verein mediathek tanz.ch wurde auf diesen Zeitpunkt<br />
aufgelöst. Er kann auf ein für schweizerische Verhältnisse kurzes,<br />
aber umso erfolgreicheres Vereinsleben zurückblicken. Der<br />
<strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> bzw. das <strong>Staatsarchiv</strong> wird sich in der neuen Stiftung<br />
nicht vertreten lassen, wünscht ihr aber viel Energie und Erfolg<br />
bei der Wahrnehmung ihrer wichtigen Aufgabe.<br />
Universität <strong>Zürich</strong><br />
Die Zusammenarbeit mit dem Universitätsarchiv wurde auf dem<br />
inzwischen gewohnten Niveau fortgesetzt. Betreffend Überlieferungsbildung<br />
findet einmal im Jahr eine Sitzung statt, an der<br />
wechselseitig über erfolgte Ablieferungen informiert wird und<br />
Fachfragen diskutiert werden. Das Berichtsjahr war im Universitätsarchiv<br />
geprägt durch die Übernahme zahlreicher Nachlässe;<br />
sie machten beinahe die Hälfte der Eingänge von insgesamt<br />
rund 100 Laufmetern aus.<br />
Im Berichtsjahr wurde mit der Umsetzung der Ende 2009<br />
unterzeichneten KooperationsVereinbarung zwischen den Trägern<br />
des Projekts Ad Fontes und dem <strong>Staatsarchiv</strong> begonnen.
Die hilfswissenschaftliche Plattform wird mittlerweile laufend mit<br />
neuen Anleitungen und Übungen auf der Basis von Quellen des<br />
<strong>Staatsarchiv</strong>s ergänzt. Margit Gigerl, Abteilung Editionsprojekte,<br />
und Thomas Neukom, Abteilung Individuelle Kundendienste,<br />
unterstützten die Mitarbeiter von Ad Fontes bei dieser Arbeit.<br />
Betreffend Masterkurs Applied History waren im Berichtsjahr<br />
vonseiten des Berichterstatters keine nennenswerten Aktivitäten<br />
zu verzeichnen.<br />
Stabsaufgaben<br />
Personelles<br />
Das <strong>Staatsarchiv</strong> mit seinem Selbstverständnis als lernende Organisation<br />
strebt eine lebendige, für alle Mitarbeitenden zufriedenstellende<br />
FeedbackKultur an. Im Rahmen der Definition<br />
von Massnahmen zur Erreichung dieses Ziels führten wir 2009<br />
– nebst der bereits etablierten Mitarbeitendenbeurteilung MAB<br />
– einen Pilot Vorgesetztenbeurteilung durch, der im Berichtsjahr<br />
ausgewertet wurde. Aufgrund des positiven Ergebnisses wird die<br />
Vorgesetztenbeurteilung als Beurteilungsinstrument eingeführt.<br />
Ab 2011 werden die Führungskräfte von ihren direkt Unterstellten<br />
beurteilt. Vorgesehen ist ungefähr ein Dreijahresrhythmus.<br />
Qualitätssicherung und Controlling<br />
Wie im <strong>Jahresbericht</strong> 2009 (S. 14) erläutert, erheben Archive bis<br />
heute die Resultate ihrer Arbeit nur marginal in Zahlen. Umso erfreulicher<br />
ist, dass zumindest im Bereich Benutzung der Schweizerischen<br />
Archivdirektorenkonferenz ADK im Berichtsjahr mit der<br />
Definition eines Pflichtenheftes für eine gemeinsame Benutzungsstatistik<br />
ein Durchbruch gelungen ist. 2011 werden ein Grossteil<br />
der Schweizer <strong>Staatsarchiv</strong>e, das Bundesarchiv und das Liechtensteinische<br />
Landesarchiv in einem Pilot ihre Benutzungskennzahlen<br />
nach einem einheitlichen Raster erheben. Wenn sich das<br />
Raster bewährt, steht in wenigen Jahren die OnlinePublikation<br />
dieser Zahlen auf der Website des VSA in Aussicht.<br />
Das <strong>Staatsarchiv</strong> <strong>Zürich</strong> versuchte im Berichtsjahr erstmals,<br />
auch die anderen archivischen Hauptprozesse numerisch zu fassen.<br />
Wir wollen wissen, wie hoch unser Aufwand ist, bis ein Laufmeter<br />
Archivgut im Endarchiv liegt. Und wir wollen wissen, wie<br />
viel Arbeit es anschliessend braucht, einen Laufmeter dauernd<br />
verfügbar zu halten.<br />
Die Zahlen <strong>2010</strong> ergeben folgendes Bild: Überlieferungsbildung,<br />
Aktenerschliessung und Beständeerhaltung wendeten gut<br />
18 500 Stunden auf, um knapp 1000 Laufmeter zu bewältigen<br />
und auf 545 Laufmeter zu verdichten. Bis ein Laufmeter Unterlagen<br />
bewertet, übernommen, erschlossen und fachgerecht<br />
konserviert in unseren Endmagazinen zur Ruhe kommt, investieren<br />
wir also knapp 19 Stunden pro AkzessionsLaufmeter bzw.<br />
gegen 34 Stunden Arbeit pro EndarchivLaufmeter.<br />
Die Bewirtschaftung der Bestände im Endarchiv (Nacherschliessungen,<br />
Konservierungs und Restaurierungsmassnahmen)<br />
verursacht Aufwände von einer knappen halben Stunde<br />
pro Laufmeter. Addiert man dazu die Arbeiten im Rahmen der<br />
Editionsprojekte, steigt der Wert gegen 0.9 Stunden. Und schlägt<br />
man schliesslich noch die Arbeit der Kundendienste dazu, wenden<br />
wir 1.3 Stunden für die Bewirtschaftung und Nutzung eines<br />
Laufmeters im Endarchiv auf.<br />
Wir sind uns bewusst, dass erstmals erhobene Werte in ihrer<br />
Aussagekraft beschränkt sind. Diese wird aber in den kommenden<br />
Jahren automatisch grösser; wir sind gespannt, auf welchem<br />
Niveau sich unsere Kennzahlen einpendeln werden. Und insbesondere<br />
hoffen wir, dass wir mit unseren Erhebungen den Grundstein<br />
legen können für eine mittelfristige Vergleichbarkeit zumindest<br />
der Schweizer <strong>Staatsarchiv</strong>e auch hinter den Kulissen.<br />
Archivpraktika<br />
Von Dezember 2009 bis Februar <strong>2010</strong> absolvierte Peter Lehmann<br />
im Zusammenhang mit seinem Nachdiplomstudium in Information<br />
und Dokumentation ein Praktikum in der Abteilung Aktenerschliessung.<br />
Meryem Riahi und Carmen Seyfried konnten im Rahmen ihrer<br />
Ausbildung zu Informations und Dokumentationsassistentinnen<br />
in den Monaten Februar und März respektive April und Mai im<br />
<strong>Staatsarchiv</strong> ein Praktikum durchlaufen, und zwar ebenfalls in<br />
der Abteilung Aktenerschliessung.<br />
Die in den Abteilungen Beständeerhaltung und Editionsprojekte<br />
(KDI) absolvierten oder im Gang befindlichen Praktika sind<br />
in den entsprechenden Abschnitten referiert.<br />
<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 13
14 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
aBtEIlungEn<br />
Überlieferungsbildung<br />
Personelles<br />
Per Ende Oktober trat Iris Vontobel aus unseren Diensten aus –<br />
und als wissenschaftliche Archivarin in diejenigen einer bedeutenden<br />
Zürcher Bank ein. In der Abteilung Überlieferungsbildung<br />
hatte sie mit einem Pensum von 30 Prozent die Aufsicht über die<br />
Gemeindearchive wahrgenommen. Für diesen grossen Einsatz<br />
mit einem kleinen Pensum danken wir Frau Vontobel herzlich<br />
und wünschen ihr für die Zukunft alles Gute. Ihre Arbeit in den<br />
Kundendiensten ist im entsprechenden Abschnitt gewürdigt.<br />
Die neu geschaffene 80ProzentStelle haben wir noch im<br />
Berichtsjahr per 1. März 2011 mit Rebekka Wyler besetzt. Frau<br />
Wyler studierte an der Universität <strong>Zürich</strong> Allgemeine Geschichte,<br />
Ökonomie und Nordistik. Im Oktober <strong>2010</strong> hat sie zusammen<br />
mit Stefan Keller und Urs Kälin eine Geschichte des Volkshauses<br />
<strong>Zürich</strong> herausgegeben. Zurzeit ist sie mit dem Abschluss ihrer<br />
Dissertation bei Prof. Jakob Tanner zum Thema «Schweizer Gewerkschaften<br />
und Europa 1960–2005» beschäftigt. Von 2003 bis<br />
2008 war Frau Wyler als Archivarin und Verantwortliche für das<br />
Records Management bei der Gewerkschaft SMUV/Unia tätig;<br />
in diesem Rahmen organisierte sie unter anderem die Überführung<br />
der Zentralarchive SMUV, GBI und VHTL ins Sozialarchiv in<br />
<strong>Zürich</strong>. In der Überlieferungsbildung des <strong>Staatsarchiv</strong>s wird Frau<br />
Wyler einerseits für bestimmte Bereiche der kantonalen Verwaltung<br />
zuständig sein, anderseits wird sie zusammen mit Bernhard<br />
Rieder die Zürcher Gemeindearchive betreuen; beide verfügen<br />
dafür über ein Pensum von je 20 Prozent.<br />
Barbara Stadler reduzierte per Ende Jahr ihr Pensum in der<br />
Überlieferungsbildung zugunsten der Aktenerschliessung von 20<br />
auf 10 Prozent.<br />
Eveline Isler schloss im Oktober erfolgreich ihre Weiterbildung<br />
zum Master of Advanced Studies in Archival and Information<br />
Sciences (MAS AIS) an der Universität Bern ab. Die Diplomarbeit<br />
ist einem Thema der Überlieferungsbildung gewidmet:<br />
«Die Bewertung von Akten aus vormundschaftlichen Aufgaben<br />
– eine Fallstudie aus dem <strong>Staatsarchiv</strong> <strong>Zürich</strong>».<br />
Reto Weiss nahm an einem von der «Koordinationsstelle für die<br />
dauerhafte Archivierung von elektronischen Unterlagen» (KOST) organisierten<br />
Kolloquium zur archivischen Bewertung von Datenbanken<br />
teil und hielt ein Referat zur Zürcher Praxis in diesem Gebiet.
Bernhard Rieder erwarb das Zertifikat «Geschäftsverwaltung<br />
in der Bundesverwaltung» in einem Stufenseminar des Schweizerischen<br />
Bundesarchivs. Zusammen mit dem <strong>Staatsarchiv</strong>ar<br />
stellte er an einer Kundentagung der IBM zur Software DIAS (Digital<br />
Information Archiving System) das Zürcher Projekt zur digitalen<br />
Langzeitarchivierung vor, in dem DIAS eingesetzt wird.<br />
Der diesjährige Teamtag der Abteilung war touristisch orientiert.<br />
Die Abteilung begutachtete die neu gestaltete Infrastruktur<br />
rund um den Rheinfall und begab sich danach in den auf der<br />
Schaffhauser Seite gelegenen Seilpark, wo in luftiger Höhe das<br />
Klettern über Seil und andere Brücken und der Umgang mit «Tyroliennes»<br />
geübt wurde.<br />
Vom Verwaltungskataster zu den<br />
rahmenvereinbarungen<br />
Der im Jahr 2009 begonnene Verwaltungskataster konnte im Spätsommer<br />
fertig gestellt werden. Er umfasst in der endgültigen Version<br />
115 öffentliche Organe mit selbstständiger Aktenführung und<br />
kommt einem grundlegenden und umfassenden Verzeichnis der<br />
Partner des <strong>Staatsarchiv</strong>s in der kantonalen Verwaltung gleich.<br />
Der Kataster enthält pro Eintrag in knapper Form jeweils die folgenden<br />
Angaben zu den verzeichneten öffentlichen Organen:<br />
≥ die spezifische Verwaltungsgeschichte,<br />
≥ die gesetzlichen Grundlagen,<br />
≥ Eckdaten zu Personal und Budget,<br />
≥ eine Beschreibung der Aufgaben,<br />
≥ eine Beschreibung der im <strong>Staatsarchiv</strong> bereits vorhandenen<br />
Bestände,<br />
≥ eine Einschätzung der Überlieferungslage und<br />
≥ eine Priorisierung.<br />
Mit dem Verwaltungskataster und den im Verlauf seiner Erarbei<br />
tung gewonnenen Erkenntnissen verfügt das <strong>Staatsarchiv</strong><br />
nun über einen systematischen Überblick über die Qualität der<br />
Überlieferung in verschiedenen Bereichen. Gleichzeitig konnten<br />
Überlieferungslücken identifiziert werden. Diese können nun im<br />
Sinn des strategischen Ziels einer «flächendeckenden Überlieferungsbildung»<br />
und gemäss der vorgenommenen Priorisierung<br />
gezielt angegangen werden.<br />
Die nächste grosse Etappe auf dem Weg zur flächendeckenden<br />
Überlieferungsbildung bildet die Erarbeitung von Rahmenvereinbarungen.<br />
Sie werden die Basis bilden für eine integrierte<br />
und nachhaltige Zusammenarbeit zwischen den öffentlichen Organen<br />
und dem <strong>Staatsarchiv</strong> im Bereich Informationsverwaltung.<br />
In dieser Hinsicht waren die Fortschritte im Berichtsjahr zunächst<br />
nicht ganz so gross wie erhofft. Vorerst war zu präzisieren, was<br />
die Rahmenvereinbarungen genau regeln sollen und welche Bedingungen<br />
für den Abschluss gegeben sein müssen. Minimale<br />
Voraussetzung ist, dass beim öffentlichen Organ ein Verzeichnis<br />
der Informationsbestände gemäss § 14 IDG vorliegt und ein<br />
Verantwortlicher für die Informationsverwaltung gemäss § 7 der<br />
Archivverordnung definiert ist. Inzwischen sind nun Rahmenvereinbarungen<br />
mit zahlreichen Partnern in Arbeit: Parlamentsdienste,<br />
Volksschulamt, Strassenverkehrsamt, Amt für Wirtschaft<br />
und Arbeit, Hochbauamt, Personalamt, Bezirksräte, Notariate.<br />
Bewertungen, ablieferungsvereinbarungen, Beratung<br />
Insgesamt wurden im Berichtsjahr 58 Ablieferungsvereinbarungen<br />
(2009: 56) geschlossen. Die Schwerpunkte und Meilensteine<br />
im Bereich Aktenübernahme und Bewertung sind nachstehend<br />
kurz beschrieben.<br />
Im Berichtsjahr gelang es nach längeren Bemühungen, mit der<br />
Jugendstaatsanwaltschaft eine umfassende Ablieferungsvereinbarung<br />
für die regionalen Jugendanwaltschaften abzuschliessen<br />
(mit den Staatsanwaltschaften wurden solche Vereinbarungen<br />
bereits früher abgeschlossen). Parallel erliess die Jugendstaatsanwaltschaft<br />
eine aktualisierte Weisung zur «Aktenverwaltung im<br />
Jugendstrafverfahren». Damit ist die Aktenführung und Überlieferungsbildung<br />
in diesem Bereich befriedigend geregelt.<br />
Bedeutende Fortschritte konnten im Bereich Notariate, Grundbuch<br />
und Konkursämter gemacht werden. Das 2009 erarbeitete<br />
Rundschreiben zur Archivierung von Konkursakten wurde vom<br />
Notariatsinspektorat sämtlichen Notariaten zugestellt und ist damit<br />
in Kraft. Die Revision der Notariatsarchivverordnung wurde<br />
vorangetrieben und kann 2011 zusammen mit einer Rahmenvereinbarung<br />
für sämtliche Notariate abgeschlossen werden.<br />
Die bekannten Überlieferungslücken bei den Jugendsekretariaten<br />
wurden dieses Jahr systematisch angegangen, sowohl<br />
<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 15
Abteilungen<br />
von Seiten der Jugendsekretariate als auch des <strong>Staatsarchiv</strong>s.<br />
Erstmals konnten im Berichtsjahr verschiedene Fallaktenserien<br />
aus einem Jugendsekretariat übernommen werden. Sodann entwickelte<br />
das Jugendsekretariat Bülach unter Beizug der Firma<br />
docuteam ein Ordnungssystem für die Informationsverwaltung,<br />
das vom <strong>Staatsarchiv</strong> begutachtet wurde. Wenn sich das Ordnungssystem<br />
bewährt, soll es auf weitere Jugendsekretariate<br />
ausgerollt werden. Das <strong>Staatsarchiv</strong> seinerseits erarbeitete ein<br />
Bewertungsmodell, das die künftige Überlieferung im Bereich<br />
Jugendsekretariate massgeblich steuern wird. Dabei war es uns<br />
wichtig, das Modell so zu gestalten, dass es der aktenführenden<br />
Stelle als Hilfsmittel bei der Informationsverwaltung und bei der<br />
Vorbereitung von Aktenübergaben dient. Die Jugendsekretariate<br />
sind im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> wichtige Institutionen im Vormundschaftswesen<br />
sowie in der Kinder und Jugendfürsorge (Hort und Krippenaufsicht,<br />
Alimentenhilfe, Elternberatung etc.).<br />
Das kantonale Rechnungswesen hat sich in den letzten Jahren<br />
stark verändert. Dies war für uns Anlass, die Bewertung von<br />
Buchhaltungs bzw. Finanzunterlagen, die bekanntlich bei vielen<br />
öffentlichen Organen in grossen Mengen anfallen, systematisch<br />
zu überprüfen. In die Überprüfung bezogen wir Finanzverwaltung<br />
und Finanzkontrolle sowie weitere sachverständige Stellen<br />
ein. Das Ergebnis ist ein «Bewertungsmodell Finanzunterlagen»,<br />
das uns künftig grosse Dienste leisten wird.<br />
Das <strong>Staatsarchiv</strong> ist seit Jahren bestrebt, in der Überlieferungsbildung<br />
Standards flächendeckend anzuwenden. Im Berichtsjahr<br />
ist ein weiterer traditioneller «Sonderfall» in diesem<br />
Sinn neu geregelt worden: die Übernahme von Meliorationsakten<br />
der Abteilung Landwirtschaft des Amtes für Landwirtschaft<br />
und Natur ALN. Die Meliorationsakten, insbesondere diejenigen<br />
in den Bereichen Flurbereinigungen, Entwässerungen etc., sind<br />
äusserst wertvolle Quellen zur Entwicklung der Zürcher Landschaft.<br />
Sie dokumentieren ein eigentliches öffentliches Grossprojekt<br />
des 20. Jahrhunderts; künftig werden umfassende Meliorationen<br />
wohl deutlich seltener sein. Bisher wurden jedes Jahr<br />
eigens für das <strong>Staatsarchiv</strong> hergestellte Duplikate abgeliefert,<br />
während die Originalakten bis zurück ins 19. Jahrhundert im ALN<br />
verblieben. Neu werden die älteren Originale ins <strong>Staatsarchiv</strong> geliefert;<br />
die Herstellung von Doppeln wird eingestellt.<br />
16 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Das <strong>Staatsarchiv</strong> hat in den letzten beiden Jahrzehnten<br />
sehr grosse Bestände an Krankengeschichten bzw. Patientendokumentationen,<br />
wie sie heute heissen, aus den verschiedenen<br />
kantonalen Einrichtungen aufbauen können. Ein wichtiger<br />
Schwerpunkt liegt bei psychiatrischen Krankengeschichten. Die<br />
Bewertung und Aufbewahrung dieser besonders heiklen, aber<br />
auch besonders wichtigen und vonseiten der Forschung intensiv<br />
nachgefragten Unterlagen ist in der Schweiz umstritten und<br />
uneinheitlich geregelt, ebenso wie die anzuwendenden Schutzfristen.<br />
Das <strong>Staatsarchiv</strong> hat deshalb im Juni ein Kolloquium veranstaltet,<br />
an dem die verschiedenen «Stakeholder» ihre teilweise<br />
sehr unterschiedlichen Standpunkte im Beisein von Regierungsrat<br />
Notter direkt erläutern konnten. Vertreter/innen von aktenführenden<br />
Kliniken, von Gesundheitsdirektionen, des Datenschutzes,<br />
der medizinhistorischen Forschung und der Archive kamen<br />
zu Wort. In Sachen Bewertung bestand weitgehende Einigkeit<br />
darin, dass eine breit abgestützte AuswahlÜberlieferung von<br />
Akten aus verschiedenen Institutionen einer Konzentration auf<br />
wenige Kliniken vorzuziehen sei. Einig war man sich auch darin,<br />
dass zur Dokumentation der Geschichte des Gesundheitswesens<br />
neben den Krankengeschichten noch weitere Akten,<br />
insbesondere solche der Spitalverwaltung und der Aufsichtsbehörden,<br />
aufzubewahren sind. Wir hoffen, dass wir in unseren<br />
Bemühungen, eine für alle Seiten gute Lösung in diesem Bereich<br />
zu finden, weiterhin auf Verständnis und Unterstützung stossen.<br />
Dies umso mehr, als im weiteren Verlauf des Berichtsjahrs ein<br />
Rückschlag zu verzeichnen war: Die Gesundheitsdirektion erliess<br />
ohne Rücksprache mit der DJI zuhanden der Spitäler im<br />
<strong>Kanton</strong> einen Ablieferungsstopp für Krankengeschichten, da die<br />
gesetzliche Grundlage dafür ungenügend sei. Wir hoffen sehr,<br />
dass der dadurch herbeigeführte, für alle Seiten unbefriedigende<br />
Zustand 2011 wieder geändert werden kann.<br />
Öffentlichrechtliche Institutionen können gemäss Archivgesetz<br />
ihre Akten selbstständig dauernd archivieren. Das <strong>Staatsarchiv</strong><br />
bietet solchen Institutionen aber regelmässig an, die Führung<br />
eines Endarchivs zu übernehmen. <strong>2010</strong> schloss die Zürcher<br />
Hochschule der Künste ZHdK einen Zusammenarbeitsvertrag<br />
mit dem <strong>Staatsarchiv</strong>. Bei der ZHdK haben inzwischen – ebenso<br />
wie bei der Pädagogischen Hochschule <strong>Zürich</strong> PHZH – Records
Manager die Arbeit aufgenommen. Ihre Aufgabe ist es, den Aktenfluss<br />
aus den einzelnen Instituten und Abteilungen in eine<br />
zentrale Ablage zu organisieren. Das <strong>Staatsarchiv</strong> wird später<br />
ältere Unterlagen aus dieser zentralen Ablage übernehmen. Die<br />
Etablierung der Zusammenarbeit und die Unterstützung der neuen<br />
Records Manager wird in den kommenden Jahren zu konsolidieren<br />
sein.<br />
1994 wurde das Opernhausgesetz erlassen, mit dem der<br />
<strong>Kanton</strong> von der Stadt <strong>Zürich</strong> die finanzielle Verantwortung für<br />
das Opernhaus übernahm. Man trug damit dem Umstand Rechnung,<br />
dass die Institution weit über die Stadtgrenzen ausstrahlt.<br />
Im Berichtsjahr ist nun auch die archivische Zuständigkeit für<br />
das Opernhaus vom Stadtarchiv <strong>Zürich</strong> auf das <strong>Staatsarchiv</strong><br />
übergegangen: Opernhaus und <strong>Staatsarchiv</strong> schlossen einen<br />
Zusammenarbeitsvertrag ab, der Deckungsgleichheit herstellt<br />
zwischen dem Rechtskörper, der das Opernhaus finanziert, und<br />
demjenigen, der für dessen Überlieferung zuständig ist. Die vor<br />
1994 entstandenen Unterlagen bleiben im Stadtarchiv <strong>Zürich</strong>.<br />
Damit wird zukünftig die archivische der rechtlichen Realität vor<br />
und nach dem Erlass des Opernhausgesetzes entsprechen.<br />
Im Bereich der staatsnahen und privaten Überlieferung ist der<br />
Abschluss eines Zusammenarbeits bzw. Schenkungsvertrags<br />
mit der in der Stadt <strong>Zürich</strong> angesiedelten Römischkatholischen<br />
Zentralkonferenz zu vermelden. Es handelt sich dabei um den<br />
Zusammenschluss der kantonalen katholischen Landeskirchen.<br />
Diese staatskirchenrechtlichen Gebilde stellen bekanntlich eine<br />
Schweizer Spezialität dar. Die Unterlagen der Zentralkonferenz<br />
sind von grossem historischem Interesse. Das <strong>Staatsarchiv</strong> des<br />
<strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> freut sich, mit dem Vertragsschluss zu einem<br />
wichtigen Träger der Überlieferung der katholischen Institutionen<br />
in der Schweiz zu werden.<br />
Übernahme von digitalen unterlagen<br />
Das <strong>Staatsarchiv</strong> ist seit 2009 zusammen mit der Hauptabteilung<br />
Logistik, Finanzen, Controlling LFC der Direktion der Justiz<br />
und des Innern daran, ein digitales Archiv aufzubauen. Als Pilotprojekt<br />
sollen bis in die 1980er Jahre zurückreichende Registerdaten<br />
aus der abzulösenden Geschäftskontrolle RIS der DJI ins<br />
Archiv überführt werden. Beteiligt sind neben <strong>Staatsarchiv</strong> und<br />
LFC die Firmen IBM (mit dem Produkt DIAS in der Funktion eines<br />
Digital Repository) und scope. Spezifikation und Programmierung<br />
der Anwendung sind ausgeführt, die Testphase zieht sich<br />
jedoch noch hin und das Projekt wird erst 2011 abgeschlossen<br />
werden können. Als nächster Schritt steht dann die Überführung<br />
der seit Jahren auf einem dedizierten Server gespeicherten digitalen<br />
Bestände des <strong>Staatsarchiv</strong>s in DIAS an.<br />
Im Übrigen verfolgt das <strong>Staatsarchiv</strong> im Bereich Übernahme<br />
digitaler Daten nach wie vor eine Strategie der bilateralen Projekte,<br />
um weiter Erfahrung zu sammeln. Wichtigstes Projekt ist<br />
zurzeit die Archivschnittstelle zum Geschäfts und Rapportverwaltungssystem<br />
POLIS der Zürcher Polizeien (<strong>Kanton</strong>spolizei,<br />
Stadtpolizeien Winterthur und <strong>Zürich</strong>). Im Berichtsjahr konnten<br />
in guter Zusammenarbeit mit der <strong>Kanton</strong>spolizei, der zuständigen<br />
Informatikfirma Unisys sowie den Stadtarchiven <strong>Zürich</strong> und<br />
Winterthur eine Spezifikation der Schnittstelle und eine Realisierungsofferte<br />
erarbeitet werden. Die Schnittstelle beruht auf<br />
der Spezifikation des Submission Information Package SIP nach<br />
OAIS des Bundesarchivs und ist vollständig kompatibel mit der<br />
2009 erarbeiteten Schnittstellen und Prozessspezifikation für<br />
die digitale Langzeitarchivierung der KOST.<br />
<strong>2010</strong> wurden nicht wesentlich mehr digitale Unterlagen abgeliefert<br />
als in den Vorjahren. Der grosse Sprung von der analogen<br />
zur digitalen Überlieferung lässt in <strong>Zürich</strong> weiter auf sich warten.<br />
Das liegt daran, dass die angebotenen Bestände aus Zeiträumen<br />
stammen, in denen die Akten selbst hauptsächlich noch auf<br />
Papier erarbeitet wurden. Damit kann das <strong>Staatsarchiv</strong> selbstverständlich<br />
leben. Zunehmend unbefriedigend ist aber die Situation<br />
bei den zu analogen Beständen gehörigen digitalen Metadaten.<br />
Die Zeit der Karteien, gebundenen Jahresregisterbücher, Geschäftskontrollverzeichnisse<br />
etc. ist seit teilweise deutlich über<br />
zehn Jahren vorbei. Aber die Daten der digitalen Systeme, die<br />
die analogen Findmittel in den 1980er und 1990er Jahren ablösten,<br />
sind häufig nicht mehr vorhanden, nicht migriert worden oder<br />
nur mit enormem Aufwand aus alten Systemen exportierbar. Das<br />
ist bedauerlich, denn diese Meta oder Registerdaten wären von<br />
grossem Nutzen für das <strong>Staatsarchiv</strong> – nicht primär als Archivgut,<br />
sondern vor allem als Grundlage für die Erschliessung der entsprechenden<br />
Unterlagen.<br />
<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 17
Abteilungen<br />
records Management<br />
Der 2009 über das kantonale Weiterbildungsprogramm erstmals<br />
angebotene Kurs «Informationsverwaltung für Sachbearbeiter/<br />
innen» hat auch im Berichtsjahr mit gutem Erfolg stattgefunden.<br />
Die MerkblattSammlung des <strong>Staatsarchiv</strong>s für kantonale Behörden<br />
wurde um eine Anleitung zur Erstellung von Ordnungssystemen<br />
bereichert. Das Dokument ist auf der Website des<br />
<strong>Staatsarchiv</strong>s greifbar (www.staatsarchiv.zh.ch/internet/justiz_<br />
inneres/sta/de/verwaltung.html).<br />
Im Berichtsjahr gab das <strong>Staatsarchiv</strong> wie üblich Stellungnahmen<br />
zu verschiedenen Ordnungssystemen, Verfahren und insbesondere<br />
zu digitaler Aktenführung ab. Neben den bereits erwähnten<br />
Bestrebungen im Bereich Jugendsekretariate sowie der<br />
Unterstützung einer grösseren Aktenreorganisation im Personalamt<br />
sind zwei Anfragen aus der Baudirektion erwähnenswert.<br />
Das Amt für Verkehr gibt seine bisher analog in Büchern geführte<br />
Sammlung von Verfügungen auf und speichert diese künftig nur<br />
noch in digitaler Form, auf Betreiben des <strong>Staatsarchiv</strong>s im archivtauglichen<br />
Format PDF/A. In den zu den Verfügungen gehörigen<br />
Akten wird aber immer noch das Verfügungsoriginal in Papierform<br />
abgelegt. Die Koordinationsstelle für kantonale Baubewilligungen<br />
hingegen will zukünftig ihre Verfügungen nur noch digital<br />
im Geschäftsverwaltungssystem speichern und auf die Papierablage<br />
verzichten. Die beiden Anfragen zeigen: Tendenziell wird<br />
zuerst die rein digitale Verwaltung von Entscheidsammlungen,<br />
Spruchbüchern, Protokollen etc., also die digitale Haltung von<br />
Serien an die Hand genommen, erst dann die eigentliche digitale<br />
Aktenverwaltung.<br />
Auch <strong>2010</strong> hat sich das <strong>Staatsarchiv</strong> für die Erstellung von<br />
«Verzeichnissen der Informationsbestände» gemäss § 14 des Informations<br />
und Datenschutzgesetzes eingesetzt. In einer Zeit,<br />
in der nur eine Minderheit der kantonalen Dienststellen über umfassende<br />
Registraturpläne oder vergleichbare Ordnungssysteme<br />
verfügt, können die Verzeichnisse der Informationsbestände<br />
einen teilweisen Ersatz dafür bieten; für das <strong>Staatsarchiv</strong> sind<br />
sie nicht zuletzt aus diesem Grund interessant. Wesentlicher<br />
aber sind übergeordnete Gesichtspunkte: Das Öffentlichkeitsprinzip,<br />
wie es im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> eingeführt wurde, sieht vor,<br />
dass die öffentlichen Organe bekannt geben, welche Akten und<br />
18 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Daten sie führen. Nicht alle Dienststellen vermochten ihre Verzeichnisse<br />
innerhalb der gesetzlich eingeräumten Frist, also bis<br />
am 1. Oktober <strong>2010</strong>, zu publizieren. Es sind aber immerhin beträchtliche<br />
Fortschritte zu verzeichnen. Die Ämter der Volkswirtschaftsdirektion<br />
beispielsweise haben alle ein entsprechendes<br />
Verzeichnis auf ihrer Website publiziert. Wir hoffen, dass die<br />
vollständige Abdeckung in einem oder zwei Jahren erreicht sein<br />
wird. Auf Wunsch unterstützen wir die öffentlichen Organe des<br />
<strong>Kanton</strong>s weiterhin bei der Erstellung ihres Verzeichnisses der<br />
Informationsbestände.<br />
Führungen und Informationsauftritte<br />
Im Berichtsjahr haben wir 10 (2009: 14) Führungen für Verwaltungsstellen<br />
durchgeführt, an denen immer auch Fragen der<br />
Aktenführung und der Archivierung sowie der Zusammenarbeit<br />
diskutiert werden. Anlässlich von Verhandlungen zu Rahmenvereinbarungen<br />
kam es zudem zu einigen Treffen mit Amtsleitungen,<br />
an denen wir unsere Aufgaben und Anliegen erläutert haben.<br />
aufsicht über die gemeindearchive<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> wurden 30 (Vorjahr: 50) Erstbesuche von Zweckverbandsarchiven<br />
vorgenommen. Damit wurden seit 2008 180<br />
Zweckverbandsarchive mit insgesamt befriedigendem Ergebnis<br />
visitiert; acht Besuche stehen für 2011 noch an.<br />
Wie die kantonalen öffentlichen Organe sind auch die Gemeindeverwaltungen<br />
verpflichtet, Verzeichnisse ihrer Informationsbestände<br />
zu publizieren. Zur Unterstützung verfasste das<br />
<strong>Staatsarchiv</strong> eine kurze Anleitung auf seiner Website (vgl. www.<br />
staatsarchiv.zh.ch/internet/justiz_inneres/sta/de/gemeinden/<br />
hilfsmittel.html).<br />
Eine weitere Änderung im Webangebot des <strong>Staatsarchiv</strong>s für<br />
die Gemeinden besteht darin, dass die Liste der auf Gemeinden<br />
spezialisierten Archivdienstleister vom Netz genommen wurde.<br />
Sie war seinerzeit freihändig erstellt und dann ebenso freihändig<br />
nachgeführt worden. Für die weitere Pflege der Liste hätten<br />
Kriterien spezifiziert werden müssen, nach denen die Aufnahme<br />
auf der Liste erfolgt, und die Erfüllung der Kriterien hätte im<br />
Einzelnen kontrolliert werden müssen. Dies war aus Sicht des<br />
<strong>Staatsarchiv</strong>s zu viel Aufwand für zu wenig Ertrag. Die Gemein
den bzw. deren Schreiber sind gut untereinander vernetzt und<br />
können sich ohne weiteres über den Markt der Archivdienstleister<br />
ins Bild setzen.<br />
Auch <strong>2010</strong> wurden zahlreiche Gemeindearchive beraten, vorwiegend<br />
in Raumfragen und Fragen rund um die Musterregistraturpläne<br />
des <strong>Staatsarchiv</strong>s (von denen 2011 voraussichtlich<br />
zwei einer grundlegenden Revision unterzogen werden). Immer<br />
wieder werden zudem Fragen zu Voraussetzungen und Möglichkeiten<br />
der digitalen Aktenführung gestellt.<br />
An zwei Anlässen wurden Gemeindemitarbeiter/innen über<br />
das Gemeindearchivwesen und das <strong>Staatsarchiv</strong> informiert: das<br />
Verwaltungspersonal der evangelischreformierten Kirchgemeinden<br />
bei einer Führung im <strong>Staatsarchiv</strong>, die neu gewählten Aktuare<br />
und Aktuarinnen (und damit auch Archivare und Archivarinnen)<br />
der katholischen Kirchgemeinden an einem Archivierungskurs,<br />
den die römischkatholische Körperschaft durchführte.<br />
amtsdruckschriftensammlung<br />
Im Berichtsjahr wurden 110 (2009: 149) Druckschriften, die nicht<br />
«von selbst» den Weg ins <strong>Staatsarchiv</strong> fanden, aktiv eingefordert<br />
und zur Amtsdruckschriftensammlung geschlagen.<br />
Zunehmend handelt es sich bei den «Amtsdruckschriften» um<br />
PDFDateien, die auf den Websites der kantonalen öffentlichen<br />
Organe publiziert werden. Zurzeit gilt immer noch der Grundsatz,<br />
dass Amtsdruckschriften auf Papier archiviert werden. Mittelfristig<br />
wird man sich der digitalen Herausforderung aber auch<br />
in diesem Bereich stellen müssen.<br />
ablieferungen<br />
Insgesamt wurden 131 (2009: 126) Ablieferungen mit rund 662<br />
(2009: 920) Laufmetern Gesamtumfang entgegengenommen. 99<br />
(2009: 98) Ablieferungen stammen aus kantonaler Provenienz,<br />
32 sind staatsnaher – wobei unter «Staat» der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> zu<br />
verstehen ist – oder privater Herkunft. Der Umfang einiger Ablieferungen<br />
wird durch Nachbewertungen und Kassationen (Aktenvernichtungen)<br />
im <strong>Staatsarchiv</strong> noch etwas abnehmen, aber<br />
grundsätzlich gehen unsere Bemühungen dahin, Bewertungen<br />
möglichst abschliessend vor der Ablieferung, also am Produktionsort,<br />
vorzunehmen.<br />
Der gegenüber dem Vorjahr erheblich tiefere Gesamtumfang<br />
der Ablieferungen hat vor allem zwei Gründe. Da die meisten<br />
Verwaltungsstellen in mehrjährigen Intervallen abliefern, können<br />
zufällige Schwankungen rasch viel ausmachen. Und zweitens<br />
beginnen die recht rigorosen Bewertungsgrundsätze zu greifen,<br />
nach denen wir schon vor Ort Akten zur dauernden Übernahme<br />
auswählen, und zwar häufig auf der Stufe einzelner Dossiers<br />
oder Ordner. Während früher beispielsweise bei Ablieferungen<br />
von Generalsekretariaten parlamentarische Geschäfte unbesehen<br />
vollständig übernommen wurden (bzw. aus Ressourcengründen<br />
übernommen werden mussten), fragen wir heute nach<br />
Federführung und Doppelüberlieferung und überprüfen den Informationswert<br />
der Dossiers. Wenn diese nur Regierungsratsbeschlüsse<br />
oder Auszüge aus dem <strong>Kanton</strong>sratsprotokoll und dem<br />
Amtsblatt enthalten, werden sie kassiert.<br />
Mengenmässig am bedeutendsten war wie in den Vorjahren<br />
eine Ablieferung von psychiatrischen Patientendokumentationen,<br />
konkret: von rund 112 Laufmetern Akten der Psychiatrischen Klinik<br />
Hohenegg, die wir vollständig archivieren werden, und zwar<br />
bis zu deren Streichung von der kantonalen Spitalliste 2005. Die<br />
zweitgrösste Ablieferung stammt vom Generalsekretariat der<br />
Volkswirtschaftsdirektion und umfasst rund 100 Laufmeter aus<br />
dem Zeitraum 1940–2000 (hauptsächlich 1980er und 1990er<br />
Jahre). Die Ablieferung enthält insbesondere Unterlagen zur Vorläuferorganisation<br />
des Zürcher Verkehrsverbundes, der «Behördendelegation<br />
für den Regionalverkehr», und dokumentiert auf<br />
eindrückliche Weise den Aufbau des heutigen SBahnNetzes.<br />
Im Berichtsjahr sind fünf Ablieferungen mit elektronischen<br />
Daten im Umfang von rund 9 Gigabyte eingetroffen. Grundsätzlich<br />
neue Arten von Daten sind nicht dabei; es handelt sich um<br />
Folgeablieferungen aus bereits etablierten Verfahren.<br />
Wie schon im Vorjahr wurden einige Nachbewertungen und<br />
Teilkassationen im Rahmen des Projekts «Abbau Milchbuck»<br />
vorgenommen. Betroffen waren insbesondere Akten gelöschter<br />
Firmen des Handelsregisteramtes. Da die entsprechenden Informationen<br />
zum grössten Teil in dessen Hauptregister enthalten<br />
sind, wurde entschieden, lediglich eine systematische Auswahl<br />
von 2 Prozent sowie eine inhaltlich begründete Auswahl von<br />
besonderen und bedeutenden Fällen dauernd aufzubewahren.<br />
<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 19
Abteilungen<br />
Die Löschungsakten 1977–1997, insgesamt rund 270 Laufmeter,<br />
wurden grösstenteils vernichtet, nur rund 12 Laufmeter werden<br />
dauernd archiviert. Weitere Nachbewertungen betrafen Insassenakten<br />
der Strafanstalt Regensdorf (heute Pöschwies) sowie<br />
Akten des Kassationsgerichts.<br />
Die aktenlage im Bereich administrative Versorgung<br />
Im Frühjahr richteten verschiedene Regierungskonferenzen und<br />
das EJPD ein Schreiben an die <strong>Kanton</strong>sregierungen, in dem sie<br />
auf die Notwendigkeit einer historischen Aufarbeitung der Praxis<br />
der so genannten administrativen Versorgung hinwiesen. Die<br />
<strong>Kanton</strong>e wurden gebeten, die betreffenden Akten umgehend vor<br />
einer allfälligen Vernichtung zu schützen.<br />
Die administrative Versorgung, also die Einweisung einer Person<br />
in eine geschlossene Anstalt durch eine Vormundschafts<br />
oder Sozialbehörde unter Ausschluss der Möglichkeit, den Entscheid<br />
richterlich überprüfen zu lassen, war im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />
1879 durch eine Volksinitiative eingeführt worden und bis 1981<br />
möglich gewesen.<br />
Das <strong>Staatsarchiv</strong> wurde vom Direktionsvorsteher mit der Umsetzung<br />
der im Schreiben formulierten Forderung beauftragt.<br />
Wir richteten darauf unserseits ein Schreiben an die Bezirksräte<br />
und die Gemeinden und baten darum, die Aktenlage anhand<br />
einer Checkliste zu überprüfen. Die Checkliste enthielt die Aktenbestände,<br />
wie sie aufgrund der gesetzlichen Vorgaben noch<br />
vorhanden sein sollten. Die Bezirksräte hatten den Vollzug der<br />
Überprüfung und die Resultate mitzuteilen. Insgesamt waren die<br />
Rückmeldungen beruhigend. Von den Gemeinden wünschten<br />
wir eine Meldung, falls gravierende Lücken in den Akten und Protokollen<br />
festgestellt würden. Es gingen keine solchen Meldungen<br />
ein. Insgesamt kann also davon ausgegangen werden, dass die<br />
historische Aufarbeitung der «administrativen Versorgung» im<br />
<strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> aufgrund der Aktenlage möglich sein wird.<br />
Im Übrigen ist nach unserer Ansicht für die Rechtssicherheit<br />
in diesem und anderen Bereichen entscheidend, dass die<br />
Akten mit stabilen Aufbewahrungsfristen ausgestattet werden.<br />
So kann transparent geregelt werden, wie weit zurück der Staat<br />
die Rückverfolgbarkeit von Einzelschicksalen zu garantieren hat.<br />
Das <strong>Staatsarchiv</strong> wird sich denn auch in der Vernehmlassung zur<br />
20 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Anpassung des kantonalen Rechts an die Änderungen im eidgenössischen<br />
Vormundschaftsrecht für die Festlegung solcher<br />
Aufbewahrungsfristen einsetzen.
auszug aus dem Verzeichnis der amtlichen ablieferungen<br />
Staatskanzlei<br />
Unterlagen zu Anlässen des Regierungsrates 1924 – 2000, 3.8 Lfm<br />
<strong>Kanton</strong>ale Opferberatung, kantonale Opferhilfestelle<br />
2 Ablieferungen, Gesamter Arbeitsbereich, inkl. Fallakten, 1993 – 1994, 0.5 Lfm.<br />
Finanzverwaltung<br />
Akten der ehemaligen Staatsbuchhaltung 1913 – 2004, 9.5 Lfm.<br />
Personalamt<br />
3 Ablieferungen, Akten zum gesamten Arbeitsbereich ca. 1948 – 1999, 17 Lfm.<br />
Generalsekretariat Volkswirtschaftsdirektion<br />
Direktionsakten, insb. Stabsstellen öffentlicher Verkehr und Behördendelegation<br />
für den Regionalverkehr ca. 1940 – 2000, 100 Lfm.<br />
Veterinäramt<br />
Akten zum gesamten Arbeitsbereich ca. 1960 – 2001, 14 Lfm.<br />
Amt für Jugend und Berufsberatung, Region Süd (Jugendsekretariat)<br />
Diverse Fallakten ca. 1976 – 1999, 8.5 Lfm.<br />
<strong>Kanton</strong>ale Bibliothekskommission<br />
Protokolle und Akten 1930 – 2009, 3 Lfm.<br />
Generalsekretariat Baudirektion<br />
Parlamentarische Geschäfte 1976 – 2004, 11 Lfm.<br />
Amt für Raumentwicklung<br />
Akten zur Raumplanung, parlamentarische Geschäfte 1960 – 1999, 16 Lfm.<br />
Bezirksrat Meilen<br />
Spruchbücher, Jahresakten, Akten Personalvorsorgestiftungen 1930 – 1996, 20 Lfm.<br />
Gebäudeversicherung, kantonale Feuerpolizei<br />
Akten, Fotos, Druckschriften ca. 1900 – <strong>2010</strong>, 13 Lfm.<br />
Universitätsspital<br />
5 Ablieferungen, Krankengeschichten und Finanzunterlagen ca. 1930 – 1999, 18 Lfm.<br />
Psychiatrische Klinik Hohenegg, Meilen<br />
Krankengeschichten 1995 – 1995, 112 Lfm.<br />
<strong>Kanton</strong>sschule Enge, <strong>Zürich</strong><br />
Akten Aufsichtskommission und Schulakten 1860 – 2004, 12 Lfm.<br />
auswahl an neueingängen von staatsnaher und privater Seite<br />
Theodosianum (Krankenpflegeschule am Limmatspital)<br />
Schulakten 1952 – 2009, 16 Lfm.<br />
Gemeindepräsidentenverband <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />
Protokolle und Unterlagen 1986 – 2005, 1 Lfm.<br />
Zentralbibliothek <strong>Zürich</strong>, Teilnachlass Regierungsrat Johannes Hegetschweiler,<br />
div. Fragmente 1829 – 1918, 0.15 Lfm.<br />
geschenke ans <strong>Staatsarchiv</strong><br />
Die unten aufgeführten Archivalien wurden dem <strong>Staatsarchiv</strong> im Berichtsjahr geschenkt.<br />
Allen Schenkerinnen und Schenkern sei an dieser Stelle für ihre Grosszügigkeit<br />
ganz herzlich gedankt.<br />
Boris Blaser, Rümlang<br />
Protokolle FDP Bezirk Dielsdorf, 1931 – 1954<br />
Stefan und Bernhard Brunner, Steinmaur<br />
Firmenarchiv Mosterei Brunner, 1900 – 2000<br />
Thomas Büchi, <strong>Zürich</strong><br />
Unterlagen aus der Zeit als <strong>Kanton</strong>srat, 1986 – 1999<br />
Erbengemeinschaft Egli, <strong>Zürich</strong><br />
Firmenarchiv Mühle Egli, Bussenhausen, 15. – 20. Jahrhundert<br />
Ursula GernertStreiff, Zollikon<br />
Oberrealschule Rämibühl, Klasse 5 b, Stammbücher 1929 – <strong>2010</strong><br />
Anna Maria Hofer, Biel<br />
Unterlagen zu Regierungsrat Otto Pfister, 1908 – 1939<br />
Moritz Leuenberger, <strong>Zürich</strong><br />
Handakten, vorwiegend aus der Zeit als Regierungsrat, 1972 – 2007<br />
Michael Sieber, Langnau<br />
Urkunden zum Haus St. Lorenz am Münsterhof, 1534 – 1608<br />
Peter Simmler, Wetzikon<br />
Familiendokumente Simmler von <strong>Zürich</strong>, 16. – 20. Jh.<br />
transfers<br />
Die folgenden Vereinsunterlagen der Naturforschenden Gesellschaft in <strong>Zürich</strong> seit<br />
den 1830er Jahren wurden in Übereinkunft mit der Gesellschaft aus dem <strong>Staatsarchiv</strong><br />
extradiert und in deren Depot bei der Zentralbibliothek <strong>Zürich</strong> transferiert:<br />
B IX 270.9/1835 – B IX 270.85, Rechnungen 1835 – 1954<br />
B IX 271.77 – B IX 271.175, Rechnungsbelege 1835 – 1933<br />
B IX 271 a, Rechnungszusammenzüge 1838 – 1866<br />
B IX 272.1 – B IX 272.2, Mitgliederkontrollen 1914 – 1927<br />
B IX 275.1 – B IX 275.4, Vorstandsprotokolle 1835 – 1959<br />
B IX 277.1 – B IX 277.11, Sitzungsprotokolle 1840 – 1961<br />
Die im <strong>Staatsarchiv</strong> verbleibenden älteren Bestände gehen explizit in den Besitz des<br />
<strong>Kanton</strong>s über und bilden den Fonds Physikalische Gesellschaft.<br />
<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 21
Abteilungen<br />
22 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
aktenerschliessung<br />
Personelles<br />
Die im letztjährigen <strong>Jahresbericht</strong> (S. 23) angekündigte organisatorische<br />
Änderung in der Abteilung Aktenerschliessung wurde<br />
mit der Bildung zweier gleich strukturierter Erschliessungsteams<br />
wie geplant am 1. April <strong>2010</strong> umgesetzt. Geführt werden diese<br />
Teams durch Bettina Tögel und Matthias Wild. Um eine gewisse<br />
Spezialisierung dieser Teams zu ermöglichen und damit einen<br />
Effizienzgewinn zu erzielen, wurden ihnen bestimmte Provenienzen<br />
fest zugewiesen.<br />
Barbara Stadler feierte im Mai ihr 20jähriges Dienstjubiläum<br />
im <strong>Staatsarchiv</strong> <strong>Zürich</strong>. Ihr gilt ein herzlicher Dank für ihren engagierten<br />
und mit breitem Wissen fundierten Einsatz in den verschiedenen<br />
Bereichen des Archivs. Ab Anfang 2011 wird die Arbeit von<br />
Frau Stadler der Aktenerschliessung noch mehr zugute kommen<br />
als bisher: Sie verstärkt ab dann das Team von Bettina Tögel, und<br />
ihr Pensum in der Erschliessung wächst von 60 auf 80 Prozent,<br />
währenddem sie ihre Tätigkeit in den Abteilungen Überlieferungsbildung<br />
und Kundendienste auf je zehn Prozent reduziert.<br />
Per 1. April traten Regula Giger, Informations und Dokumentationsspezialistin,<br />
sowie Tina Mark, Informations und Dokumentationsassistentin,<br />
ihre zunächst auf fünf Jahre befristeten Verwaltungsassistenzstellen<br />
in den beiden Erschliessungsteams an<br />
(Kurzbiografien im <strong>Jahresbericht</strong> 2009, S. 23). Ihre Projektstellen<br />
konnten per Anfang 2011 in feste Stellen umgewandelt werden.<br />
Ihre befristete Arbeit als studentische Aushilfen (40 %) beendeten<br />
nach zwei Jahren Matthias Frick im Oktober und Albert<br />
Holenstein im Dezember. Das <strong>Staatsarchiv</strong> dankt ihnen für ihre<br />
Mitarbeit und wünscht ihnen beim Fortgang und für den Abschluss<br />
ihrer Studien viel Erfolg.<br />
Noch im Dezember <strong>2010</strong> konnten wir eine der beiden durch<br />
RRB 1485/<strong>2010</strong> bewilligten zusätzlichen Verwaltungsassistenzen<br />
besetzen: Am 1. Februar 2011 wird Christian Züst mit einem<br />
Pensum von 90 Prozent ins Team von Matthias Wild eintreten.<br />
Christian Züst, geb. 1978, wohnt in <strong>Zürich</strong> und ist gelernter Fotofachlaborant.<br />
Im Herbst 2009 schloss er seine Ausbildung zum<br />
Informations und Dokumentationsspezialisten an der HTW Chur<br />
ab; in seiner BachelorArbeit setzte er sich mit der Langzeitarchivierung<br />
von digitalen Bildern auseinander. Anschliessend<br />
arbeitete er unter anderem als Projektmitarbeiter im Staatsar
chiv St. Gallen, wo er hauptsächlich mit der Digitalisierung und<br />
Erschliessung von audiovisuellem Material betraut war.<br />
Die zweite neue Verwaltungsassistenzstelle im Team Tögel<br />
werden wir im Sommer 2011 ebenfalls mit einer Fachperson I + D<br />
(wie die Funktion neuerdings heisst) besetzen.<br />
Zwei von drei projektbezogenen studentischen Aushilfsstellen<br />
konnten mit RRB 1485/<strong>2010</strong> in ordentliche Verwaltungsassistenzstellen<br />
bzw. Stellen für studentische Mitarbeiter/innen<br />
umgewandelt werden.<br />
Auf den 1. Februar 2011 wird Anna Frey das Team von Bettina<br />
Tögel verstärken. Frau Frey, geb. 1988, wohnt in <strong>Zürich</strong>. Sie begann<br />
ihr Studium im September 2008 zunächst an der Universität<br />
Genf. Im September 2009 wechselte sie an die Universität<br />
<strong>Zürich</strong>. Im Hauptfach studiert Frau Frey Allgemeine Geschichte,<br />
im 1. Nebenfach Öffentliches Recht und im 2. Hauptfach Spanische<br />
Literaturwissenschaft.<br />
Ebenfalls auf den 1. Februar 2011 wird Fabienne Wendel, geb.<br />
1976, wohnhaft in Wettingen, ins Team von Matthias Wild eintreten.<br />
Frau Wendel studiert auf dem zweiten Bildungsweg seit<br />
Februar 2008 Geschichtswissenschaft und Geografie an der<br />
Universität <strong>Zürich</strong>. Zuletzt war Frau Wendel an der Allgemeinen<br />
Berufsschule <strong>Zürich</strong> tätig, nachdem sie zuvor an der Schule für<br />
Ernährungsberatung gearbeitet hatte. Dort war sie für die Bereitstellung<br />
aller zu archivierenden Akten der Schule an das <strong>Staatsarchiv</strong><br />
mitverantwortlich und hatte bereits Kontakt mit der Abteilung<br />
Überlieferungsbildung.<br />
Entschieden wurde schliesslich noch im Berichtsjahr, dass Lilian<br />
Casanova ab dem 1. April 2011 zusätzlich zu ihren 50 Prozent<br />
in den Kundendiensten zu 30 Prozent im Team von Matthias Wild<br />
für Aktenerschliessung tätig werden wird. Zudem übernimmt<br />
Christian Sieber ab dem 1. Januar 2011 mit einem Pensum von<br />
10 Prozent die Leitung des mit Mitteln aus dem Legat Helfenstein<br />
finanzierten Projekts Neuerschliessung Notariatsprotokolle. Er<br />
wird ab Mitte 2011 verstärkt durch Marco Spühler, der bis dann<br />
noch als studentische Kraft tätig sein wird und anschliessend mit<br />
einem 40ProzentPensum hoffentlich möglichst viele Synergien<br />
zwischen dem anspruchsvollen Projekt und seiner Lizenziatsarbeit<br />
zu den Herrschaftsverhältnissen auf der frühneuzeitlichen<br />
Zürcher Landschaft schaffen kann.<br />
Im Rahmen von Ferienaushilfsjobs arbeiteten für die Aktenerschliessung<br />
Florian Weiss, Daniela Widmer, Larissa Schüller<br />
und Andri Meier. Sie bearbeiteten vor allem Insassenakten der<br />
Strafanstalt Regensdorf sowie die Zürcher Patentschriften, mithin<br />
zwei gehaltvolle Archivfonds.<br />
Im Rahmen der Weiterbildung besuchte Meinrad Suter das<br />
<strong>Staatsarchiv</strong> Bremen. Er liess sich von Archivdirektor Konrad<br />
Elmshäuser und seinem Team über die stolze Institution und<br />
deren Organisation informieren, insbesondere natürlich über die<br />
Aktenerschliessung. Bettina Tögel schloss den Führungskurs<br />
der kantonalen Verwaltung mit Erfolg ab. Matthias Wild bereitete<br />
sich durch einen Mitarbeiterbeurteilungskurs des <strong>Kanton</strong>s<br />
auf seine Aufgaben als Teamleiter vor. Die studentischen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter besuchten das <strong>Staatsarchiv</strong> Bern.<br />
Sie wurden von der stellvertretenden <strong>Staatsarchiv</strong>arin, Barbara<br />
Studer, auf beeindruckende Weise durch das Archiv geführt.<br />
Eine abteilungsinterne Weiterbildung hatte konservatorische und<br />
datenbanktechnische Fragen zum Thema und bot eine Einführung<br />
in die älteren Findmittel des <strong>Staatsarchiv</strong>s.<br />
Der Teamtag fand am 1. Juni statt. Am Vormittag liess sich<br />
die Abteilung durch die Ausstellung auf der Kyburg führen (die<br />
den nichtzürcherischen Angehörigen der Abteilung noch unbekannt<br />
war). Am Nachmittag übte sich die Abteilung unter der<br />
Leitung von Christoph Lengstorf und Albert Holenstein, die in<br />
ihrer Freizeit (mit unterschiedlicher Spezialisierung) musizieren,<br />
im Chorgesang. Das Resultat war zwar noch nicht in jeder Beziehung<br />
aufführungsreif, zeugte dafür aber von einer respektablen<br />
Teamleistung.<br />
Erschliessungstätigkeit<br />
Das Berichtsjahr war das «Jahr 2» des Grossprojekts Abbau der<br />
Restanzen im Zwischenarchiv. Ende <strong>2010</strong> summierten sich diese<br />
auf 1044 Ablieferungen mit einem Umfang von 10 245 Laufmetern.<br />
Seit dem Beginn des Abbaus im Jahr 2009 wurden 1071<br />
Laufmeter Unterlagen aus dem Zwischenarchiv zu 416 Laufmetern<br />
an Endarchivzugängen verarbeitet. Werden diese Abgänge<br />
mit den Zugängen verrechnet, bleibt eine Reduktion des Zwischenarchivs<br />
um 77 Laufmeter. Das ist nicht viel – und trotzdem<br />
ist diese Bilanz für das <strong>Staatsarchiv</strong> eminent wichtig: <strong>2010</strong> ge<br />
<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 23
Abteilungen<br />
lang es erstmals, den jahrzehntelangen Trend, wonach die unbearbeiteten<br />
Bestände immer weiter anschwollen, zu stoppen und<br />
zu wenden. Und dank der 2011 neu eintretenden Kräfte werden<br />
wir nun damit beginnen können, den Restanzenberg substanziell<br />
abzubauen.<br />
Das im Vergleich zum Vorjahr modifizierte KEFJahresziel<br />
<strong>2010</strong> lautet: Der Umfang der auf EndarchivNiveau erschlossenen<br />
Unterlagen entspricht demjenigen der im Vorjahr (also 2009) abgelieferten<br />
Unterlagen plus 400 Laufmetern Akten aus dem Zwischenarchiv.<br />
Ziel ist also, einerseits 400 Meter mehr Unterlagen<br />
zu bearbeiten, als neu ins <strong>Staatsarchiv</strong> gelangen (und damit den<br />
Milchbuck in rund 25 Jahren zu leeren), anderseits Ablieferungen<br />
und Restanzen mit gleicher Herkunft in grossen Erschliessungsprojekten<br />
gemeinsam zu bearbeiten. Diese Vorgehensweise erhöht<br />
die Effizienz merklich, weil der für jedes Projekt zu leistende<br />
Sockelaufwand nicht mehr so häufig erbracht werden muss. Insgesamt<br />
hätten im Berichtsjahr also 1320 Laufmeter Akzessionen<br />
bearbeitet werden müssen (Akzessionen 2009: 920 Laufmeter).<br />
Geschafft haben wir 978 (Vorjahr: 669) Laufmeter, was einem<br />
Leistungserfüllungsgrad von 74 (51) Prozent entspricht. Durch<br />
Nachbewertungen und sonstige Verdichtungen im Erschliessungsprozess<br />
wurden die 978 Akzessionslaufmeter zu 545 (398)<br />
Laufmetern im Endarchiv verdichtet. Die «Umsatzsteigerung» ist<br />
also erneut markant. Das ist umso erfreulicher, als die Anforderungen<br />
an die Qualität der Erschliessung weiter erhöht wurden.<br />
Insbesondere im Rahmen der Projektleitungssitzungen wurde<br />
im Berichtsjahr weiter an den Erschliessungs und Verzeichnungsstandards<br />
gearbeitet. Es tauchen immer wieder Fragen<br />
auf, die es zu klären und im Sinn der Vereinheitlichung zu regeln<br />
galt und gilt. Dies geschah etwa für die Verzeichnung von Zusätzen<br />
bei Personennamen, die in gewissen Aktengruppen und in<br />
verschiedener Ausformung häufig auftreten. Ein Beispiel aus den<br />
Strafgefangenenakten ist folgende Namensansetzung: «Müller,<br />
Elisabeth (bekannt als DiamantenElse), geb. 1867».<br />
Der redaktionelle Abschluss der ersten Version des Erschliessungshandbuchs<br />
ist für 2012 vorgesehen. Bereits erfolgt ist dies<br />
für den Prozessschritt der einheitlichen Etikettierung der Archivschachteln,<br />
und zwar in Form von internen «Etikettierungsrichtlinien»<br />
in einer Version 4.<br />
24 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Am 11. Dezember erfolgte die Migration der produktiven scopeArchivDatenbank<br />
auf die Version 5.0. Sie beanspruchte verschiedene<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung und<br />
besonders Bettina Tögel als Applikationsverantwortliche seit<br />
dem Kickoff des Projekts im Mai ausserordentlich. Bereits im<br />
Februar war als wichtiger Schritt die Einführung des so genannten<br />
Query Sync Tools erfolgt, das die gegenwärtig 14täglich erfolgende<br />
automatische Aktualisierung der (ausserhalb der Firewall<br />
stehenden) QueryDatenbank erlaubt.<br />
Ein wichtiges und anspruchsvolles Projekt der Abteilung ist die<br />
Überführung der bestehenden digitalen Findmittel in die Archivdatenbank.<br />
Das Ziel besteht darin, die immer weniger dem Verzeichnungsstand<br />
entsprechenden «Schwarzen Kataloge» abzulösen.<br />
Am Ende des Berichtsjahres waren – nebst den bereits im Jahr<br />
2009 migrierten Archivabteilungen A bis L – die Archivabteilungen<br />
N, P und Q mit ihren über 23 000 bestellbaren Einheiten neu online<br />
abfragbar; von den übrigen Archivabteilungen sind grössere Teile<br />
migriert. Das Projekt wird 2011 abgeschlossen sein.<br />
Ausser den grossen Archivkatalogen wurden weitere, verstreute<br />
Detailfindmittel in die Archivdatenbank überführt. In<br />
erster Linie zu nennen sind die Urkundenregesten: Ende <strong>2010</strong><br />
standen die Regesten zu allen Urkunden des <strong>Staatsarchiv</strong>s aus<br />
dem Zeitraum 1336 bis 1460, insgesamt 10 750 Datensätze, online<br />
zur Verfügung. Ein Beispiel für die Migration eines isolierten<br />
Findmittels für das neuere Archiv stellt die Migration des Spezialkatalogs<br />
zu den 4331 Fabrikbauplänen (1885–1920) dar, ein<br />
Bestand, der häufig nachgefragt wird.<br />
Die Qualität der Verzeichnung sichern und verbessern wir<br />
auch mittels Nacherfassung und teilweiser Neuverzeichnung bestehender<br />
Archivabteilungen nach neuen Standards. Betroffen<br />
ist etwa die ehemalige Abteilung BEZ mit Unterlagen der Bezirksbehörden,<br />
die ins ordentliche Provenienzarchiv transferiert wird.<br />
Die Konservierungs und Restaurierungsarbeiten der Abteilung<br />
Beständeerhaltung in den älteren Archivabteilungen A, E, R,<br />
S und T sowie in den Sammlungen PLAN und OBJ werden durch<br />
gleichzeitige detaillierte Verzeichnungsarbeit ergänzt. In gewissem<br />
Sinn geschieht hier reziprok das, was bei neuen Unterlagen<br />
an konservatorischer Arbeit durch die Aktenerschliessung<br />
geleistet wird. Jedenfalls ist die konservatorische Aufbereitung
<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 25
Abteilungen<br />
und gleichzeitige systematische Erfassung von Altbeständen<br />
eine wichtige Unterstützung für die Aktenerschliessung, die ihrerseits<br />
eine enge Begleitung dieser Arbeit gewährleistet, insbesondere<br />
in Form der Endkontrolle der Verzeichnungsdaten. In<br />
den Archivabteilungen A (Akten bis 1798) und E (Kirchenarchiv)<br />
wurde gemeinsam erhebliche Verzeichnungs und Ordnungsarbeit<br />
geleistet. Indem wir versuchen, die durch viele Eingriffe<br />
teilweise erheblich gestörte ursprüngliche Aktenordnung wieder<br />
herzustellen, sollen diese zentralen und ehrwürdigen Altbestände<br />
wesentlich besser zugänglich werden.<br />
Von den im Jahr <strong>2010</strong> abgeschlossenen und der Benutzung<br />
übergebenen Beständen sind speziell die Fonds der Bezirksschulpflegen<br />
zu erwähnen. Diese Schulaufsichtsbehörden wurden<br />
im Jahr 2007 aufgehoben. Ablieferungen der oft in die Anfänge<br />
von 1831 zurückreichenden Unterlagen erfolgten teilweise<br />
erst aus diesem Anlass. Die Fonds der 12 ehemaligen Bezirksschulpflegen<br />
bilden eine erstrangige Quelle für viele Fragestellungen,<br />
die mit der für das schweizerische Staatswesen bis heute<br />
prägenden Volksschule und der Volksbildung im 19. und 20. Jahrhundert<br />
zusammenhängen. Sie bestehen insgesamt aus rund 125<br />
Laufmetern im Endarchiv und aus rund 17 500 bestellbaren Einheiten<br />
(Dossiers, Bände).<br />
Erwähnt seien ferner als bedeutendere Quellen für historische<br />
Fragestellungen die Wohnbauförderung (Subventionsakten; Zeitraum<br />
1918–2007, 20 Laufmeter, 1016 bestellbare Einheiten) sowie<br />
das Arbeitsinspektorat (Fabrikbaupläne, Inspektionen, Verfügungen<br />
etc.; Zeitraum 1885–2009, 54 Laufmeter, 3613 bestellbare<br />
Einheiten).<br />
Vorderhand noch recht arbeitsintensiv, aber von wachsender<br />
Bedeutung ist die fachgerechte Überführung elektronischer<br />
Unterlagen ins Endarchiv und deren Erschliessung. Im Berichtsjahr<br />
wurde unter anderem ein elektronischer Bestand der Zürcher<br />
Hochschule der Künste bearbeitet (Langzeitbeobachtung<br />
Schlieren, 662 Datensätze).<br />
Publikationstätigkeit, referate<br />
Bettina Tögel hielt im Berichtsjahr im Rahmen der Einführungskurse<br />
des VSA zweimal ein Referat zum Thema «Ziel, Gegenstand<br />
und Stellung der Erschliessung im Archivprozess am Bei<br />
26 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
spiel des <strong>Staatsarchiv</strong>s <strong>Zürich</strong>». Ihre Masterarbeit von 2008 zum<br />
Thema «Erhebung und Verwendung von Kennzahlen für die Erschliessung<br />
am Beispiel des <strong>Staatsarchiv</strong>s <strong>Zürich</strong>» erschien gedruckt<br />
in einem Sammelband (Baden, <strong>2010</strong>) mit dem Titel «Theorie,<br />
Methode und Praxis. Arbeiten aus dem Master of Advanced<br />
Studies in Archival and Information Science 2006–2008». Oben<br />
im Abschnitt Qualitätssicherung und Controlling ist ausgeführt,<br />
in welche Richtung wir unsere Kennzahlen zu entwickeln versuchen.<br />
Dabei basieren wir wesentlich auf der Arbeit von Bettina<br />
Tögel.<br />
Denise Thoma und Bettina Tögel referierten vor Studierenden<br />
der Informations und Dokumentationswissenschaften der HTW<br />
Chur, die das <strong>Staatsarchiv</strong> besuchten, über die Erschliessungspraxis<br />
im <strong>Staatsarchiv</strong> <strong>Zürich</strong>.<br />
Weitere Archivarinnen und Archivare interessierten sich für<br />
die Erschliessung im <strong>Staatsarchiv</strong> <strong>Zürich</strong>, so zum Beispiel die<br />
Archivarin der mediathek tanz.ch in <strong>Zürich</strong> und ein Lehrbeauftragter<br />
der HTW Chur.<br />
Archivischen Bezug weist eine Publikation von Matthias Wild<br />
auf, die während seiner früheren Tätigkeit an der Militärakademie<br />
der ETH <strong>Zürich</strong> entstand und nun in der Reihe «Geschichte des<br />
Schweizerischen Generalstabs» erschienen ist. Sie trägt den Titel<br />
«Das Bild und die Bedrohung der Schweiz 1945–1966 im Licht<br />
östlicher Archive».<br />
Erschliessungstätigkeit in Zahlen<br />
Ablieferungen 2009 920 Lfm. Akzessionen<br />
Soll Abbau Zwischenarchiv (Restanzen) 400 Lfm. Akzessionen<br />
Soll <strong>2010</strong> total 1320 lfm. akzessionen<br />
Bearbeitungen <strong>2010</strong> total 978 lfm. akzessionen<br />
In Endarchivzugängen 545 lfm. Endarchiv<br />
Zielerfüllungsgrad 74 %<br />
Angelegte (erfasste) Datensätze <strong>2010</strong> 138 964<br />
Bearbeitete (mutierte) Datensätze <strong>2010</strong> 209 524
abschliessend bearbeitete Endarchivzugänge, auswahl * = teilweise oder ganz bestehend aus Restanzen Zwischenarchiv<br />
abliefernde Stelle titel, aktenbildner Zeitraum Bestelleinheiten lfm.<br />
ablieferung<br />
Bezirksgericht Winterthur * Spruchbücher und Fallakten des Bezirksgerichts<br />
Winterthur<br />
Bezirksschulpflegen<br />
des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> *<br />
Jugendanwaltschaft Winterthur<br />
und Andelfingen<br />
lfm.<br />
Endarchiv<br />
1857–1993 884 18.80 13.50<br />
Archive der 12 Bezirksschulpflegen 1831–2007 17 286 16 3 . 0 0 122.00<br />
Spruchbücher und Fallakten der Jugendanwaltschaft<br />
Winterthur<br />
<strong>Kanton</strong>ales Arbeitsinspektorat * Fabrikbaupläne, Verfügungen etc. des Fabrik bzw.<br />
Arbeitsinspektorats<br />
<strong>Kanton</strong>ale Baudirektion * Glasplatten der Baudirektion mit Aufnahmen<br />
zur Thurkorrektion<br />
<strong>Kanton</strong>ale Fachstelle für<br />
Wohnbauförderung *<br />
Subventionsakten des Amtes bzw. der Fachstelle für<br />
Wohnbauförderung<br />
<strong>Kanton</strong>ales Handelsregisteramt * Registerakten des Handelsregisteramtes über<br />
die erloschenen Firmen<br />
<strong>Kanton</strong>ales Sozialamt Akten der ehemaligen Fürsorgedirektion sowie<br />
des Sozialamtes<br />
<strong>Kanton</strong>ales Steueramt * Alle Geschäftsbereiche des Steueramtes, auch<br />
ausgewählte individuelle Steuereinschätzungen<br />
<strong>Kanton</strong>ales Veterinäramt * Alle Geschäftsbereiche des Veterinäramtes<br />
(Tierseuchen, Viehversicherung etc.)<br />
Staatsanwaltschaft<br />
Winterthur/Unterland *<br />
Strafuntersuchungsakten der Bezirksanwaltschaft<br />
Dielsdorf<br />
1919–2002 251 8.00 6.20<br />
1889–1997 3095 17 9 . 0 0 42.80<br />
1879–1896 19 0.10 0.10<br />
1918–2002 1011 13 4 . 5 0 21.50<br />
1883–1997 2012 2 7 0 . 0 0 15.00<br />
1939–2004 384 8.50 7.50<br />
1899–1999 11 437 36.00 41.00<br />
1888–1999 2602 36.00 25.00<br />
1962–2002 364 5.00 4.60<br />
<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> Von Einbänden abgelöste Fragmente 15. Jh. 3 0.01 0.01<br />
Universitätsspital <strong>Zürich</strong>,<br />
neurologische Klinik<br />
Berufsschule für Gesundheits<br />
und Krankenpflege, Diakoniewerk<br />
Neumünster, <strong>Zürich</strong><br />
Erbengemeinschaft Egli,<br />
Pfäffikon<br />
Kopfwehsprechstunden (Patientenakten) der Neurologie 1963–2003 8275 34.50 29.40<br />
Archiv der freien evangelischen Krankenpflegeschule<br />
Neumünster<br />
Pergamenturkunden aus dem Firmenarchiv der<br />
Mühle Egli in Bussenhausen, Pfäffikon<br />
Reformierte Medien, <strong>Zürich</strong> Archiv des Schweizerischen evangelischen<br />
Pressedienstes<br />
1931–2007 450 16.00 11.00<br />
1478–1699 15 0.10 0.10<br />
1927–1975 122 18.50 11.00<br />
<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 27
Abteilungen<br />
28 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Individuelle Kundendienste<br />
Personelles<br />
Nach gut zwei Jahren trat Iris Vontobel per Ende Oktober aus<br />
den Diensten des <strong>Staatsarchiv</strong>s aus. Mit 50 von 80 Stellenprozenten<br />
gehörte sie zum Team, das die Erstberatung der Kundschaft<br />
vornimmt, zu 30 Prozent widmete sie sich der Aufsicht<br />
über die Gemeindearchive. Iris Vontobel brauchte nur eine kurze<br />
Einarbeitungszeit, um ihre Aufgabe in der Beratung kompetent<br />
ausüben zu können. Als eine ihr zusagende Stelle in einem<br />
Zürcher Bankenarchiv zu besetzen war, packte sie die gebotene<br />
Chance zum Wechsel. Wir danken Iris Vontobel für ihre fachkundige<br />
und engagierte Arbeit und wünschen ihr für die Zukunft alles<br />
Gute.<br />
Ihre Nachfolge in der Funktion der Kundenberatung im Lesesaalbereich<br />
trat Anfang November Lilian Casanova mit einem<br />
50ProzentPensum an. Auf den 1. April 2011 wird sie ein zusätzliches<br />
Pensum von 30 Prozent in der Aktenerschliessung übernehmen.<br />
Lilian Casanova, geboren 1979, wohnhaft in Horgen,<br />
ist ausgebildete Primarlehrerin und steht vor dem Abschluss<br />
des Masterstudiums in Informationswissenschaften an der HTW<br />
Chur, während dem sie ein Praktikum in der Stadt und <strong>Kanton</strong>sbibliothek<br />
Zug absolvierte.<br />
Im Dezember konnte die neu geschaffene wissenschaftliche<br />
Stelle (80 %) in der Abteilung Individuelle Kundendienste mit Karin<br />
Huser besetzt werden. Sie versah schon seit Juni 2008 ein<br />
Kleinpensum von 20 Prozent (Aufsicht und Beratung im Lesesaal,<br />
Beantwortung von schriftlichen Anfragen). Karin Huser, geboren<br />
1965, Dr. phil., wohnhaft in <strong>Zürich</strong>, studierte an der Universität<br />
<strong>Zürich</strong> Allgemeine Geschichte mit Schwerpunkt Osteuropa, Slawistik<br />
und Philosophie. Ihre Dissertation «Einwanderung, Leben<br />
und Alltag der Ostjuden in <strong>Zürich</strong> 1880–1939» erschien 1998. Karin<br />
Huser arbeitete von 1994 bis 1997 als Korrespondentin verschiedener<br />
Schweizer Tages und Wochenzeitungen und war von<br />
1999 bis 2001 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Archiv für Zeitgeschichte.<br />
Sie verfasste verschiedene Beiträge zur Geschichte<br />
der Juden in den <strong>Kanton</strong>en <strong>Zürich</strong> und Solothurn und zur Ortsgeschichte<br />
von Rüttenen SO. Von 2000 bis 2003 war sie wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin des Nationalfondsprojekts «Lidija Petrowna<br />
Kotschetkowa und Fritz Bruppacher» (Publikation 2003),<br />
und seit Mai 2007 bearbeitet sie das Nationalfondsprojekt «Der
Deutsche Arbeiterbildungsverein Eintracht in <strong>Zürich</strong>, 1840–1917»,<br />
das kurz vor dem Abschluss steht. Im letzten Herbst schloss sie<br />
das Masterstudium in Archiv und Informationswissenschaft (Universitäten<br />
Bern und Lausanne) erfolgreich ab. Ihre Masterarbeit<br />
verfasste sie zum Thema «Am Publikum orientiert – Möglichkeiten<br />
und Grenzen öffentlicher Archive im Bereich Benutzung und<br />
Vermittlung». Frau Huser tritt ihre Stelle am 1. Februar 2011 an.<br />
Thomas Neukom schloss im März die Grundausbildung für<br />
Führungskräfte ab, die er im Juni des Vorjahres begonnen hatte.<br />
Barbara Stadler reduzierte per Ende Jahr ihr Pensum in den<br />
Kundendiensten zugunsten der Aktenerschliessung von 20 auf<br />
10 Prozent; Alexandra Schneider stockte per Ende Jahr ihr Pensum<br />
im Team Bibliothek/Hausdienst von 70 auf 80 Prozent auf.<br />
Der diesjährige Teamtag wurde am 31. August bei kühler Witterung<br />
und teilweise Regen durchgeführt. Die Anreise nach Herrliberg<br />
erfolgte per Schiff. Beim Bahnhof HerrlibergFeldmeilen<br />
warteten zwei Trekkingführerinnen mit ihren Lamas. Nach einer<br />
kurzen Instruktion galt es, die Tiere auf einer Wanderung das<br />
Herrliberger Tobel hinauf und weiter auf einem Rundkurs auf der<br />
ersten Geländeterrasse zu führen und dabei auch die Eigenheiten<br />
der Tiere kennenzulernen. Nach einer ausgiebigen Rast im<br />
Tobel erfolgte die Rückkehr zum Ausgangspunkt. Lamatrekking<br />
erwies sich als gute Erfahrung, bei der «Führungsqualitäten» gefragt<br />
waren.<br />
Benutzung<br />
Allgemeines<br />
Der Benutzungsbetrieb in den Lesesälen und im Bibliothekslesesaal<br />
verlief in gewohnt guten und eingespielten Bahnen. Von<br />
den 36 Arbeitsplätzen im Bibliothekslesesaal ist weiterhin das<br />
hinterste Drittel für die Mitarbeitenden des Projekts TKR reserviert.<br />
Das Platzangebot für die Öffentlichkeit im Bereich der Bibliothek<br />
war trotzdem jederzeit genügend.<br />
Die seit Jahrzehnten im Einsatz stehenden, maschinenschriftlichen<br />
Kataloge stehen vor der endgültigen Ablösung. Die<br />
altgedienten Findmittel verlieren immer mehr an Aktualität, da<br />
sämtliche Nachtrags und Verbesserungsarbeiten nur in der zentralen<br />
Archivdatenbank stattfinden. Die Kataloge von verschie<br />
denen Archivabteilungen weisen mittlerweile so viele überholte<br />
Angaben auf, dass sie ihre Funktion als «Findmittel» nicht mehr<br />
erfüllen. Sie werden deshalb gelegentlich aus dem Benutzungsbereich<br />
entfernt.<br />
Die Prozesse der Benutzung wurden bisher noch nicht über<br />
das integrierte Archivinformationssystem scopeArchiv abgewickelt.<br />
Im Berichtsjahr wurde ein Papier mit Vorüberlegungen zur<br />
Überführung des Bestell und Ausleihverkehrs in scopeArchiv<br />
erstellt. Die Realisierung des Projekts ist für das Jahr 2011 geplant.<br />
Es sollen die Systemteile Ausleihe, Partner und Bestellschalter<br />
aktiviert werden. Damit streben wir Vereinfachungen,<br />
eine Effizienzsteigerung und eine höhere Datensicherheit an.<br />
Website, Online-Datenbank, Archivportal<br />
Nach acht Jahren unterzog der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> seinen Internetauftritt<br />
im Berichtsjahr einer kompletten Überarbeitung und migrierte<br />
diesen in eine neue ContentManagementUmgebung. Im Rahmen<br />
seiner Funktion als Webmaster des <strong>Staatsarchiv</strong>s war Thomas<br />
Neukom verantwortlich für die Überarbeitung und Überführung<br />
der Website www.staatsarchiv.zh.ch. Seit dem 17. Dezember ist<br />
das neue Angebot online – und stösst auf ein gutes Echo.<br />
Inzwischen werden die öffentlich zugänglichen Verzeichnungsdaten<br />
regelmässig alle zwei Wochen aktualisiert (http://<br />
suche.staatsarchiv.djiktzh.ch). Der Benutzungsbetrieb hat sich<br />
dadurch aber noch nicht grundlegend verändert; die Informatisierung<br />
des Bestellverkehrs steht ja erst bevor.<br />
Hingegen kam die Aufschaltung des Archivportals (www.<br />
archivesonline.org) am 13. Juli einem markanten Meilenstein<br />
gleich. Zusammen mit Regierungskollegen aus mehreren anderen<br />
<strong>Kanton</strong>en stellte Regierungsrat Notter der Öffentlichkeit das<br />
neue Werkzeug der <strong>Staatsarchiv</strong>e <strong>Zürich</strong>, Thurgau, Zug und BaselStadt<br />
sowie des Archivs für Zeitgeschichte der ETH <strong>Zürich</strong><br />
vor. Die Tatsache, dass er selbst die neue, übergreifende Suchmaschine<br />
problemlos benutzen könne, sei der beste Beweis für<br />
die Einfachheit des Werkzeugs, führte der Direktionsvorsteher an<br />
der Medienorientierung aus. Zu den Erbauern des Portals stiess<br />
als erstes zusätzliches Archiv bereits Ende Oktober das <strong>Staatsarchiv</strong><br />
St. Gallen; viele weitere Archive planen diesen Schritt für<br />
2011 oder 2012.<br />
<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 29
Abteilungen<br />
Neben erfahrenen Archivbenutzern staunen auch alt gediente<br />
Archivarinnen und Archivare darüber, welche – teilweise völlig unerwarteten<br />
– Treffer sich mit dem neuen Werkzeug erzielen lassen.<br />
Sowohl innerhalb der heutigen Schweizer Grenzen als auch<br />
darüber hinaus hat sich die Welt über die Jahrhunderte dauernd<br />
und tiefgreifend verändert. Diese Veränderungen spiegeln sich<br />
in der komplexen schriftlichen Überlieferung: Die Thurgauer Geschichte<br />
lässt sich nicht ohne Zürcher, Luzerner und Karlsruher<br />
Bestände schreiben, diejenige des Fricktals nicht ohne vorderösterreichische,<br />
die des Tessins nicht ohne Urner, diejenige Neuenburgs<br />
nicht ohne preussische Unterlagen. Die Beispiele liessen<br />
sich beliebig vermehren. Mit dem Archivportal haben wir eine<br />
Möglichkeit geschaffen, die disparaten Bestände in einer Maske<br />
gleichzeitig zu durchsuchen. Dabei bieten wir Gewissheit, dass<br />
die Trefferlisten auf aktuellste Verzeichnisse und auf real existierendes<br />
Archivgut in seinem Kontext verweisen – und nicht in<br />
Google’scher Beliebigkeit auf irgendein Europeanum oder eine<br />
noch beliebigere Information im weltweiten Netz. Wir hoffen deshalb,<br />
dass sich neben sämtlichen namhaften Schweizer Archiven<br />
bald auch ausländische Häuser entschliessen, ihre Verzeichnisse<br />
über Archives Online verfügbar machen.<br />
Anfragen, Internet<br />
Im Berichtsjahr wurden 811 (Vorjahr: 952) schriftliche Anfragen<br />
beantwortet, davon 779 (890) durch Mitarbeitende der Abteilung.<br />
Aus der Schweiz kamen 528 (637), aus dem Ausland 283 (315)<br />
Anfragen, darunter 220 aus Europa, nämlich aus Deutschland<br />
131, Frankreich 24, Grossbritannien 21, Niederlande 13, Österreich<br />
10, Italien 9, aus Belgien und Tschechien je 2, aus Schweden,<br />
Finnland, der Slowakei, Ungarn, Griechenland, Lettland,<br />
Russland und dem Vatikan je 1. Die restlichen 63 aus anderen<br />
Kontinenten betrafen Anfragen aus den USA 42, Kanada 6, Argentinien<br />
2, Brasilien 2, Chile 1, aus Australien 4, Israel 2, China<br />
2, Japan 1 und Armenien 1. Ob wir den doch recht deutlichen<br />
Rückgang an Anfragen aus der Schweiz unserer OnlineDatenbank<br />
zu verdanken haben, entzieht sich unserer Kenntnis.<br />
In den ersten drei Monaten des Jahres wurden 6 Familienscheine<br />
und 17 Bescheinigungen aus zivilstandsamtlichen Registern<br />
ausgestellt. Ab Ende März bis zum Jahresende wurden 69 Kopien<br />
30 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
aus im <strong>Staatsarchiv</strong> aufbewahrten Familienregistern angefertigt<br />
und an die zuständigen Zivilstandsämter geschickt, da das Ausstellen<br />
von Auszügen nunmehr ausschliesslich in die Kompetenz<br />
der Zivilstandsämter fällt. Den insgesamt 92 Geschäften, die im<br />
Berichtsjahr abgewickelt wurden, stehen 50 Bescheinigungen im<br />
Vorjahr gegenüber.<br />
Die Zahl der InternetZugriffe (Anwendersitzungen) ging mit<br />
130 934 gegenüber den Vorjahren (2009: 154 566; 2008: 166 950)<br />
noch einmal zurück. Dabei ist zu beachten, dass unsere Statistik<br />
gegenwärtig nur die Aufrufe der Website www.staatsarchiv.zh.ch<br />
erfasst, während dem wir die direkten Aufrufe der OnlineDatenbank<br />
http://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch noch nicht zählen. Wir<br />
wissen, dass insbesondere die versierte Kundschaft direkt auf<br />
unsere OnlineRecherche zugreift, und nehmen hier also gegenwärtig<br />
eine wachsende Unschärfe in Kauf. Aber wir arbeiten zusammen<br />
mit anderen Archiven an Grundlagen für eine stabile und<br />
vergleichbare Messung der Nutzung unseres gesamten WebAngebots<br />
im Rahmen der gemeinsamen Nutzungsstatistik.<br />
Leihverkehr<br />
Leihgaben an 3 (Vorjahr: 2) Ausstellungen verliessen das Haus,<br />
nämlich das Wanderbuch des Stephan Beyer von 1822 an die<br />
Ausstellung «250 Jahre. Wie sich die Zeiten ändern» im Uhrenmuseum<br />
Beyer (<strong>Zürich</strong>), ein Brief von Lew Tolstoj aus dem Jahr<br />
1897 an die Ausstellung «Tolstoj 1828−1910» im Museum Strauhof<br />
(<strong>Zürich</strong>) und die 1821 erschienene Lebensbeschreibung von<br />
Regula Engel, einer geborenen Egli von Fluntern, an die Ausstellung<br />
«Amazonen» im Historischen Museum der Pfalz (DSpeyer).<br />
Die Anzahl der Besucherkarten ging gegenüber dem vergangenen<br />
Rekordjahr auf eine «normale» Höhe zurück, nämlich<br />
genau auf den Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. 170<br />
der gesamthaft 4449 Besuchstage betrafen Benutzer/innen mit<br />
Wohnsitz im Ausland.
lesesaalstatistik<br />
<strong>2010</strong> 2009 2008 2007<br />
Anzahl Besuchstage 4 449 4 614 4 768 4 539<br />
Anzahl Besucherkarten 1 084 1 243 1 216 1 147<br />
Anzahl benutzte Einheiten 11 063 11 914 11 224 12 650<br />
Benutzungsstatistik: Kundensegmente<br />
Benutzer Archiv (mit Bestellzetteln) 790<br />
Geschichte als Beruf 381<br />
Schüler, Studenten/innen 121<br />
Lizentiats, Diplomarbeiten 20<br />
Dissertationen 30<br />
Universitätslehrer 12<br />
Historiker, Journalisten 190<br />
Berufsgenealogen 8<br />
Geschichte als Hobby 387<br />
Familiengeschichtliches Interesse 220<br />
Geschichtliches Interesse 121<br />
Interesse an Hausgeschichte 46<br />
Betroffene 11<br />
Deponenten 4<br />
Verwaltung 7<br />
Benutzer Bibliothek/Druckschriften 247<br />
Lernende 47<br />
total Benutzerkarten 1084<br />
Öffentlichkeitsarbeit, Führungen<br />
Es wurden 44 (Vorjahr: 42) Führungen mit 664 (739) Teilnehmenden<br />
durchgeführt. Die Nachfrage nach Führungen blieb also im<br />
Rahmen des Vorjahrs. Dass die Besuchergruppen durchschnittlich<br />
etwas kleiner sind als auch schon, kommt uns durchaus<br />
entgegen; ideal für lehrreiche und angenehme Führungen sind<br />
Gruppen von 15 Personen.<br />
10 (14) Gruppen aus der Verwaltung wurden von Mitarbeitenden<br />
der Abteilung Überlieferungsbildung empfangen. Die<br />
restlichen 34 Führungen verteilten sich auf 9 Veranstaltungen<br />
für Studierende und Gymnasiasten und auf 25 Anlässe für ganz<br />
unterschiedliche Gruppen. 5 davon betrafen Gruppen des Zivilschutzes<br />
und des Kulturgüterschutzes. Bei diesen und bei bestimmten<br />
anderen Führungen leisteten Martina Rohrbach oder<br />
Romano Padeste Beiträge zu Themen der Beständeerhaltung.<br />
Die folgende Aufzählung enthält eine Auswahl der Führungen,<br />
die für allgemein interessierte Gruppen abgehalten wurden: Verein<br />
Ehemaliger der <strong>Kanton</strong>sschule Hottingen (VEKHZ) (14. Januar),<br />
Gemeinderat und Gemeindeverwaltung Oberrieden (5. März),<br />
Chronikkommission Dägerlen (6. April), Frühjahrsversammlung<br />
der Schweizerischen Gesellschaft für Familienforschung (24.<br />
April), Summerschool MAS Applied History (17. Mai), Schweizerische<br />
Koordinationsstelle für Bildungsforschung SKBF, Aarau<br />
(29. Juni), Ungarische Ingenieure und Architekten in der Schweiz<br />
(24. August), Verband des Personals Zürcherischer Evangelisch<br />
Reformierter Kirchgemeindeverwaltungen VPK (26. Oktober)<br />
und die ehemalige Klasse M52 der <strong>Kanton</strong>alen Handelsschule<br />
<strong>Zürich</strong> (9. November).<br />
Thomas Neukom und Karin Beck (Stadtarchiv <strong>Zürich</strong>) führten<br />
im März und April den Volkshochschulkurs «Alte Handschriften<br />
lesen» vorderhand zum letzten Mal durch.<br />
Als Ergänzung zum Prospekt «Benutzung», der im Herbst<br />
2007 auf den Zeitpunkt der Betriebsaufnahme in der neuen Gesamtanlage<br />
geschaffen worden war, konnte Anfang Jahr noch<br />
der Prospekt «Allgemeine Informationen» realisiert werden. Thomas<br />
Neukom erarbeitete die Texte und Grundlagen, und der Grafiker<br />
Werner Bühlmann besorgte die Gestaltung.<br />
Die Firma astramedia produzierte im Frühjahr ein InternetPorträt<br />
des <strong>Staatsarchiv</strong>s in Form eines kurzen Films. Dieser soll<br />
<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 31
Abteilungen<br />
Aussenstehenden aus Kundensicht in Kürze erklären, was ihnen<br />
das <strong>Staatsarchiv</strong> zu bieten hat. Die Dreharbeiten fanden am 31.<br />
Mai statt. Die im Film agierenden Personen wurden allesamt durch<br />
Mitarbeiter/innen des <strong>Staatsarchiv</strong>s verkörpert. Im Juli konnte<br />
das Porträt auf der Website publiziert werden (www.staatsarchiv.<br />
zh.ch/internet/justiz_inneres/sta/de/ueber_uns.html).<br />
Bibliothek<br />
Anzahl katalogisierte Monographien 1769<br />
Anzahl katalogisierte Analytica 377<br />
Anzahl katalogisierte Periodika, Reihen und mehrbändige Werke 76<br />
total katalogisierter Zuwachs 2222<br />
Im IDSKatalog ist eine grosse Zahl von laufenden Reihen erfasst<br />
Anzahl fortlaufende Druckschriften 355<br />
Anzahl fortlaufende Publikationen Bibliothek 282<br />
total fortlaufende Publikationen (4 eingestellt, 39 neu) 637<br />
Der Abgleich des Standortkatalogs mit dem IDSKatalog, ein im<br />
Jahr 2009 begonnenes Projekt, konnte zielstrebig weitergeführt<br />
werden. Neben den wenigen Ausständen bei den mehrbändigen<br />
Werken erforderten die zahlreichen analytischen Aufnahmen, die<br />
durch die externe Retrokatalogisierung in den Jahren 2005/2006<br />
erfasst worden waren, den grössten Bearbeitungsaufwand.<br />
Bei tausenden Aufnahmen wurden die Mehrfachsignaturen gelöscht<br />
und die Katalogisate nach den aktuellen Regeln ergänzt.<br />
Neben dem Hauptziel, der Erstellung einer Signaturenliste aus<br />
dem IDSKatalog für die Bibliotheksrevision, konnte damit auch<br />
die Qualität des Kataloges erheblich gesteigert werden. Die Signaturenliste<br />
war pünktlich zur Revisionswoche bereit. Der Zeitaufwand<br />
für die Revision des Bibliotheksbestandes wird künftig<br />
durch die Verwendung von Inventarlisten des IDSVerbundes<br />
wesentlich kleiner sein.<br />
Neben dem Tagesgeschäft konnten ausserdem wesentliche<br />
Restanzen im Bereich Druckschriften abgebaut werden. Für die<br />
geplante Überführung der Bibliotheksdoubletten aus dem Aussenlager<br />
Milchbuck ins Druckschriftenmagazin und für die Verzeichnung<br />
der Doubletten im IDSKatalog wurde ein Konzept erstellt.<br />
32 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Der IDSVerbund Universität <strong>Zürich</strong> führte im Berichtsjahr das<br />
ALEPH Digital Assets Module (ADAM) ein. Damit können den<br />
Titelaufnahmen Kataloganreicherungen (Titelblätter, Inhaltsverzeichnisse,<br />
Abstracts), aber auch Volltexte beigefügt werden.<br />
Durch die Indexierung dieser Daten sind bessere Rechercheresultate<br />
erzielbar. Ein breiterer Einsatz der neuen Möglichkeiten<br />
ist in Planung.<br />
Die Bibliothek des <strong>Staatsarchiv</strong>s steuerte wie üblich zahlreiche<br />
Titelaufnahmen an die Zürcher Bibliographie bei, die von der<br />
Zentralbibliothek <strong>Zürich</strong> zusammengestellt wird.<br />
tätigkeiten ausserhalb der Kundendienste<br />
Thomas Neukom arbeitete im VSABildungsausschuss mit, wo<br />
er den Zyklus «Archivpraxis Schweiz» betreut. Er wirkte ferner in<br />
der archivinternen Arbeitsgruppe EArchiving mit.<br />
Matthias Pfister erfasste Daten zum «Figurenregister der<br />
Wappen Zürcherischer Geschlechter von Stadt und Landschaft»<br />
von Julius Müller für die Wappennachweiskartei.<br />
Die Arbeit von Hans Ulrich Pfister an der Ehedatenbank ist<br />
im entsprechenden Abschnitt der Abteilung Editionsprojekte<br />
referiert.<br />
geschenke ans <strong>Staatsarchiv</strong><br />
Viele kleinere und grössere Werke wurden dem <strong>Staatsarchiv</strong> zuhanden<br />
der Bibliothek geschenkt (Auswahl siehe Tabelle). Zahlreiche<br />
weitere Publikationen wurden als Belegexemplare oder<br />
als Tauschexemplare entgegengenommen. Allen Schenkerinnen<br />
und Schenkern sei an dieser Stelle für ihre Grosszügigkeit ganz<br />
herzlich gedankt.
geschenke ans <strong>Staatsarchiv</strong> (Bibliothek)<br />
Manuel Aicher, Dietikon Genealogische Beweisführung und Beweiswürdigung<br />
Ernst Bichsel, Andelfingen Ganter, André, und Christophe Grudler. Les vieilles familles du Sundgau<br />
Wolf Bickel, Dübendorf Zwei Broschüren zu Meilen<br />
Francis Bijon, FSceaux Urner: Itinéraires d une famille de SainteMarieauxMines depuis le milieu du XVII siècle<br />
Gilbert Coutaz, Lausanne Histoire illustrée de l administration cantonale vaudoise<br />
Beat Gnädinger, Frauenfeld Glarus zwischen Habsburg und <strong>Zürich</strong><br />
Historisches Museum der Pfalz, DSpeyer Amazonen − geheimnisvolle Kriegerinnen (Begleitpublikation zur Ausstellung)<br />
Walter Imhof, Erlenbach Die vierteilige Häuserreihe in der Erlenbacher Vorderwacht und seine Bewohner (Erlenbacher Hausgeschichten Heft 18/2009)<br />
Adrian Knöpfli, <strong>Zürich</strong> Im Zeichen der Sonne: Licht und Schatten über der Alusuisse 1930−<strong>2010</strong><br />
Von «wohlthätigen Menschenfreunden» gegründet: 200 Jahre GGS<br />
Nikola Korrodi, Bülach Familie Korrodi aus Dürnten im Zürcher Oberland seit 1432<br />
Magdalena KünziGirsberger, <strong>Zürich</strong> Hans Künzi, 1924−2004, ein facettenreiches Leben<br />
Felix Landolt, <strong>Zürich</strong> Das Freigut in der Enge<br />
Peter Niederhäuser, Winterthur Die Familie von Mülinen. Eine Adelsgeschichte im Spiegel des Familienarchivs<br />
Bernhard RahnMoser, Adliswil Hochzeitsreise von Hans Conrad Rahn und Anna Escher, 8.−31. August 1825<br />
Joseph Rieth, FRiedisheim Wolfensberger<br />
HansPeter Schefer, Ebmatingen 100 Jahre Schifffahrt Greifensee<br />
Georg Sibler, <strong>Zürich</strong> Glashandel: Katalog der Glas und Geschirrhandlungen<br />
Christian Sieber, Adliswil Bungert, Mario. Die Archive der deutschen Sozialdemokratie und ihre Geschichte<br />
Dieter SiegenthalerBaeschlin, Frauenfeld Die Häuser Zum Maulbeerbaum & Zum Schwarzen Adler in Winterthur<br />
Eugen Sigg, DKandel Fuchs, Herbert. Die alten Höfe auf dem Südranden<br />
<strong>Staatsarchiv</strong> St. Gallen Chartularium Sangallense, Bd. XI<br />
Barbara Stadler, <strong>Zürich</strong> Lindenhof. The heart of <strong>Zürich</strong><br />
Von Stäfa in die grosse Welt. Goethes «Kunschtmeyer» berichtet<br />
Unsere Universität: der Comic zur Gründung der Universität Basel<br />
Bruno Stieger, Melide Fatti avvenuti, Miscellanea<br />
Raccolta Storiografica sulla Feudalità de Campione dal 777 al 1797<br />
<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 33
Beständeerhaltung<br />
Abteilungen<br />
Personelles<br />
Per 1. Januar traten Romano Padeste als Chef AVMedien sowie<br />
Kurt Bickel und Peter Gygax als technische Assistenten in<br />
der Konservierung ihre Stellen an, alle mit einem Pensum von<br />
90 Prozent (Kurzbiografien vgl. <strong>Jahresbericht</strong> 2009, S. 32–33).<br />
Per 1. Februar trat Beatrix Jöhl ihre Stelle als technische Assistentin<br />
in der Konservierung mit einem Pensum von 80 Prozent<br />
an (Kurzbiografie vgl. <strong>Jahresbericht</strong> 2009, S. 33).<br />
Auf Ende April beendete René Moulin seine Tätigkeit für das<br />
<strong>Staatsarchiv</strong> und trat seinen Ruhestand an. Seine Tätigkeit ist im<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2009 (S. 32) gewürdigt.<br />
Regierungsratsbeschluss 1485/<strong>2010</strong> spricht der Abteilung Beständeerhaltung<br />
zusätzlich einen Konservator/Restaurator FH per<br />
Anfang 2012 zu. Diese Verstärkung ist für die Abteilung eminent<br />
wichtig. Die riesigen Konservierungsaufgaben, die uns bevorstehen,<br />
sind ohne genügende Ressourcen nicht zu bewältigen.<br />
Vom 15. Februar bis am 19. Februar arbeitete Adrian Herpich<br />
im Rahmen eines Ferienjobs bei Umzugsaktionen im Zusammenhang<br />
mit der Neumöblierung von Archivräumen im Altbau mit. Per<br />
30. Juni endete die befristete Aushilfsbeschäftigung von Nelli Bolli.<br />
Frau Bolli arbeitete seit August 2009 während zwei Tagen pro Woche<br />
im Projekt «Reorganisation Planarchiv» mit. Wir danken Frau<br />
Bolli für ihre wertvolle Arbeit und wünschen ihr für die Zukunft<br />
alles Gute. Das auf den 30. Juni befristete Praktikum (60 %) von<br />
Katharina Brun in der Restaurierung konnte um ein Jahr verlängert<br />
werden. Vom 19. Juli bis am 30. Juli arbeitete Raffael Gnädinger<br />
im Rahmen eines Ferienjobs in der Konservierung und beim Projekt<br />
TKR (Transkription und Digitalisierung von <strong>Kanton</strong>sratsprotokollen<br />
und Regierungsratsbeschlüssen seit 1803) mit.<br />
Seit Juli 2009 arbeitete Frau Annette Low sporadisch im Projekt<br />
«Reorganisation Planarchiv» mit. Die freischaffende Restauratorin<br />
führte an den OriginalMesstischaufnahmen für die Topographische<br />
Karte des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> («WildKarte») komplexe<br />
Restaurierungsarbeiten aus. Im Dezember <strong>2010</strong> erlag Annette<br />
Low ihrer hartnäckigen, schweren Krankheit. Wir sind traurig<br />
über den Tod von Frau Low und werden sie in guter und dankbarer<br />
Erinnerung behalten.<br />
Als wichtige Weiterbildung ist im Berichtsjahr die Aufnahme<br />
der nebenberuflichen Ausbildung an der Gestalterischen Berufs<br />
34 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
maturitätsschule durch Alena Dell‘Orefice zu nennen. Die Ausbildung<br />
dauert bis 2012. Längerfristiges Ziel von Frau Dell‘Orefice ist<br />
die Meisterprüfung im Bereich Handbuchbinderei, so dass künftig<br />
im <strong>Staatsarchiv</strong> auch Lehrstellen angeboten werden können.<br />
Romano Padeste nahm an der viertägigen Archiving <strong>2010</strong><br />
Conference der IS&T (Society for Imaging Science and Technology)<br />
im Haag (NL) teil.<br />
Im Juni wanderte die Abteilung im Rahmen ihres Anlasses zur<br />
Teambildung von Mühlehorn nach Filzbach, wo bereits leckeres<br />
Grillgut auf sie wartete. Danach musste sich die Abteilung verschiedenen<br />
Aufgaben stellen, die nur gemeinsam gelöst werden<br />
konnten.<br />
Konservierung, restaurierung<br />
Im Berichtsjahr nahm ein Mammutprojekt seinen Anfang, das in<br />
den Dimensionen nur mit dem Abbau des Milchbucks zu vergleichen<br />
ist: Einsetzend mit den Signaturen A und E I nahmen wir<br />
die umfassende konservatorische Aufbereitung der herkömmlich<br />
verpackten Bestände in Angriff. Die aufwändige Bearbeitung<br />
umfasst die Arbeitsschritte Trockenreinigung, Nassbehandlung<br />
zur Entsäuerung und Implementierung einer alkalischen Reserve,<br />
Anfaserung bzw. Schliessung von Rissen und schliesslich<br />
die Verpackung in alterungsbeständige Lagerungsbehältnisse.<br />
Gleichzeitig erfolgt eine weitreichende (oder besser: tiefgreifende)<br />
Neuordnung und verzeichnung bis auf Stufe Dossier bzw.<br />
Subdossier. Die möglichst weitgehende Wiederherstellung der<br />
ursprünglichen Ordnung ist aus archivischer Sicht wichtig und<br />
wertvoll, aber auch sehr aufwändig. Die Abteilungen Beständeerhaltung<br />
und Aktenerschliessung arbeiten diesbezüglich eng<br />
und gut zusammen.<br />
Das Projekt «Konservatorische Aufbereitung herkömmlich<br />
verpackter Bestände» ist zu verstehen als Umsetzung eines elementaren<br />
Teils des gesetzlichen Auftrags: Nur wenn Unterlagen<br />
im Archiv benutzbar sind, sind sie effektiv öffentlich zugänglich.<br />
Oder umgekehrt: Sind Unterlagen «aus konservatorischen Gründen»<br />
für die Benutzung gesperrt und steht keine Benutzungskopie<br />
zur Verfügung, wird ein wichtiges Recht der Öffentlichkeit<br />
beschränkt. Die Erhaltung oder die Wiederherstellung der langfristigen<br />
Lesbarkeit von Archivgut liegt damit in der gemeinsa
men Verantwortung von vorgesetzten Behörden, Archivleitungen<br />
und Konservierungsfachleuten. Das <strong>Staatsarchiv</strong> <strong>Zürich</strong> ist mit<br />
neun Köpfen und 760 Stellenprozenten, die sich um den Hauptprozess<br />
Beständeerhaltung kümmern, in dieser Hinsicht inzwischen<br />
gut gerüstet. Leider lässt sich Ähnliches nur von ganz wenigen<br />
anderen Schweizer Archiven sagen. Dieses Defizit ist eines<br />
reichen Landes, das stolz ist auf seine Vergangenheit, eigentlich<br />
nicht würdig. Wir hoffen, dass das von den zuständigen Organen<br />
in den nächsten Jahren auch andernorts erkannt wird und<br />
nachhaltige Lösungen für das Problem gefunden werden – so<br />
wie im <strong>Kanton</strong> Thurgau, der sein <strong>Staatsarchiv</strong> per 2011 erstmals<br />
mit einer eigenen Beständeerhaltung ausstattet.<br />
Im Rahmen des Projekts «Reorganisation Planarchiv» wurden<br />
weitere 3000 Pläne erschlossen, konservatorisch und restauratorisch<br />
bearbeitet sowie digital und analog gesichert. Das Projekt<br />
dauert voraussichtlich bis 2013. Für die Sicherung der Pläne<br />
konnten im Berichtsjahr vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz<br />
46 600.– Franken Unterstützungsbeiträge für Kulturgüterschutz<br />
Massnahmen bezogen werden.<br />
Die Signaturen der Bestände SS, T und TT wurden dem neuen<br />
Verzeichnungsregelwerk angepasst. Im Rahmen der Umsignierung<br />
wurden die Bestände konservatorisch und restauratorisch bearbeitet.<br />
Nach Abschluss dieser Arbeiten wurde mit der Bearbeitung<br />
von U, UU und RR I nach dem gleichen Muster begonnen.<br />
Die Sammlung Objekte (OBJ) wurde, abgesehen von einzelnen<br />
Möbeln, die im Benutzungsbereich verbleiben, im Magazin Überformate<br />
zusammengeführt. Im Rahmen eines separaten Projekts<br />
wurde mit der systematischen Überprüfung, Reinigung, Neuverpackung<br />
und verzeichnung der zu einem grossen Teil wichtigen<br />
und wertvollen (hoheitlichen) Objekte begonnen. Bildaufnahmen<br />
der aufbereiteten Objekte werden in absehbarer Zeit die unmittelbare<br />
Benutzbarkeit der Sammlung möglich machen, wobei<br />
wir die reprofähigen digitalen Bilder auch in diesem Fall nur auf<br />
Nachfrage (und allenfalls gegen Entschädigung) herausgeben.<br />
Im Berichtsjahr wurden sieben Bände und ein Pergamentheft<br />
komplett restauriert, einige im Rahmen der oben bereits erwähnten<br />
Projekte, andere im Sinn von Notfallinterventionen, d. h., um<br />
sie der Benutzung wieder zugänglich zu machen (Beispiele:<br />
StAZH C III 368; StAZH E III 16.1; StAZH E III 21.3).<br />
Über die eigentlichen Projekte hinaus wurden rund 88 Laufmeter<br />
Archivalien restauratorisch oder konservatorisch aufbereitet.<br />
Alle Akteneingänge, sowohl von externen Stellen als auch aus<br />
den eigenen Aussenlagern, wurden bei ihrem physischen Eingang<br />
ins <strong>Staatsarchiv</strong> konservatorisch kontrolliert. Wiederum<br />
wiesen einige davon Schimmelbefall auf und mussten von einer<br />
Spezialfirma bestrahlt werden. In solchen Fällen müssen wir der<br />
abliefernden Stelle die extern anfallenden Kosten überbinden.<br />
Gleichzeitig beraten wir den Ablieferer aber auch bei der Behebung<br />
der Ursachen des Schimmelbefalls.<br />
Die Erarbeitung konservatorischer Merkblätter als Nachschlagewerk<br />
für die Abteilung Aktenerschliessung wurde abgeschlossen<br />
bis auf den Teil AVMedien, dessen Erarbeitung 2011<br />
ansteht.<br />
Wie üblich wurden wieder viele schriftliche und mündliche<br />
Anfragen zum Themenfeld Konservierung und Restaurierung<br />
beantwortet. Die Abteilung, insbesondere die Restaurierung und<br />
das im Aufbau befindliche AVKompetenzzentrum, wurde zudem<br />
an sieben Führungen verschiedensten Gruppen von Interessierten<br />
vorgestellt.<br />
Kompetenzzentrum aV-Medien<br />
Der per Anfang Jahr eingetretene neue Leiter des Bereichs<br />
AVMedien, Romano Padeste, legte das Schwergewicht seiner<br />
Aktivitäten auf die Beschaffung von Wiedergabegeräten und<br />
Software zum Lesen verschiedener Medien. Künftig soll eine<br />
vernünftig grosse Teilmenge der im <strong>Staatsarchiv</strong> liegenden AV<br />
Medien eigenständig gesichtet und inhaltlich bewertet werden<br />
können – und nur eine vernünftig kleine Restmenge, deren Wiedergabe<br />
einer unverhältnismässig teuren Infrastruktur bedarf,<br />
extern bearbeitet werden müssen. Nicht unwesentlich trugen<br />
«Spenden» zur Ausstattung des Geräteparks bei: Mitarbeitende<br />
und externe zugewandte Orte lieferten eingemottete Tonband,<br />
TV oder andere Abspielgeräte ein – nicht selten gefertigt in<br />
Europa und in einer Robustheit, über die man in Zeiten von iPad<br />
und PDA nur staunt.<br />
Das Ziel, dem Publikum alle im <strong>Staatsarchiv</strong> vorhandenen<br />
Unterlagen verfügbar zu machen, gilt auch für AVMedien:<br />
Wenn möglich legen wir ein Original vor, und sonst eine gute<br />
<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 35
Abteilungen<br />
Gebrauchskopie in einem tauglichen Format. Voraussetzung<br />
dafür und für alle Konservierungs und Restaurierungsschritte<br />
ist, gleich wie bei herkömmlichen Unterlagen, eine fachgerechte<br />
Zustandserfassung. Im Berichtsjahr konnten endlich erste diesbezügliche<br />
Vorarbeiten in Angriff genommen werden.<br />
Mikroverfilmung<br />
Das Berichtsjahr war geprägt von weiteren Überprüfungs und<br />
Optimierungsschritten. Die Arbeiten betrafen insbesondere die<br />
Feinabstimmung der Apparate, wo während langen Jahren beträchtliche<br />
Unzulänglichkeiten in Kauf genommen worden waren.<br />
Daraufhin konnte die Neuverfilmung der Bestände, von denen<br />
für das Projekt TKR Rückvergrösserungen und Gebrauchsdigitalisate<br />
für die OnlinePublikation erstellt werden sollten, abgeschlossen<br />
werden. Daneben wurden weitere qualitativ nicht<br />
optimale Mikrofilme mittels Neuverfilmung der Originale ersetzt,<br />
und kleinere Lücken unvollständig verfilmter Bestände wurden<br />
geschlossen.<br />
Insgesamt ergaben die Erhebungen, dass die Qualität der<br />
Filme, die in den letzten Jahrzehnten hergestellt wurden, relativ<br />
homogen ist. Homogen heisst in diesem Fall, dass wir für die<br />
Bestände A–G nicht über absolut vollständige und technisch<br />
durchwegs einwandfreie Aufnahmen verfügen, sondern in den<br />
meisten Fällen wohl nur über «Notkopien», die mehr oder weniger<br />
vollständig und mehr oder weniger gut sind.<br />
Diese Erkenntnis stiess eine interne Diskussion an darüber,<br />
ob die serielle Herstellung von schwarzweissen Filmkopien für<br />
sämtliche Bestände überhaupt umzusetzen ist – und ob sie heute<br />
noch Sinn macht. Wir meinen nämlich, dass es nicht möglich<br />
ist, über Jahre und Jahrzehnte durch Mitarbeitende, die sonst<br />
nichts anderes machen, Millionen von Aufnahmen herstellen zu<br />
lassen – und dabei zu glauben, man produziere auf diese Weise<br />
vollständige Kopien für den Gebrauch und/oder für den Tag nach<br />
der grossen Katastrophe. Wir haben deshalb entschieden, die<br />
Produktion von Mikrofilmaufnahmen vorderhand drastisch zu reduzieren.<br />
Zunächst wollen wir eine möglichst vorbehaltlose Diskussion<br />
darüber führen, wie wir die uns anvertrauten Unterlagen<br />
mit den vorhandenen Mitteln optimal vor den hauptsächlichen<br />
Bedrohungen schützen können. Erst dann entscheiden wir, in<br />
36 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
welcher Form die Herstellung von Mikrofilmen weiterhin zu diesem<br />
Auftrag beitragen wird.<br />
reproduktionen<br />
Auch im Bereich Reproduktionen lag der Schwerpunkt der<br />
Arbeiten beim Aufbau einer neuen Infrastruktur. Da die Karten<br />
und Plansammlung gegenwärtig extern digitalisiert und zur Sicherung<br />
auf analoge Träger ausbelichtet wird, konnten wir uns<br />
auf die Beschaffung einer professionellen Digitalkamera beschränken,<br />
mit der Formate bis A 2 farbig aufgenommen werden<br />
können. Die Kamera wird von einem PC aus angesteuert, der zusätzlich<br />
mit verschiedenen Fachprogrammen für die professionelle<br />
Bildbearbeitung ausgestattet ist.<br />
Prominent zum Einsatz kommen wird die neue Ausrüstung<br />
unter anderem für das Projekt eRQZH: Wir werden voraussichtlich<br />
von einem grossen Teil der Rechtsquellen, die wir in diesem<br />
Rahmen edieren, farbige Repros herstellen und auch diese online<br />
verfügbar machen.<br />
Mit 85 (Vorjahr: 87) blieb die Anzahl der Reproduktionsaufträge<br />
für Kunden im Auftrag der Abteilung Individuelle Kundendienste<br />
praktisch konstant.
Editionsprojekte<br />
allgemeines<br />
Nach einem rasanten Takeoff der neu geschaffenen Abteilung<br />
im Jahr 2009 stand das Berichtsjahr gleichzeitig im Zeichen der<br />
Kontinuität bzw. Konsolidierung laufender Projekte und im Zeichen<br />
der Initiierung grosser neuer Vorhaben:<br />
≥ Das Projekt TKR, die «Transkription und Digitalisierung von<br />
<strong>Kanton</strong>sratsprotokollen und Regierungsratsbeschlüssen seit<br />
1803», ging allmählich vom Steig in den Gleitflug über.<br />
≥ Mit der «Elektronischen RechtsquellenEdition <strong>Zürich</strong> eRQZH»<br />
wurde ein sehr gewichtiges Projekt neu lanciert. Gleichzeitig<br />
kann der Abschluss des (analogen) RechtsquellenPilotprojekts<br />
«Zürcher Richtebrief», bearbeitet von Daniel Bitterli, gemeldet<br />
und die Publikation des Bandes für den März 2011 angekündigt<br />
werden.<br />
≥ Die KunstdenkmälerInventarisation KDI hat das Manuskript<br />
zu Band V, «Die Stadt <strong>Zürich</strong>. Ausgemeinden bis 1860», termingerecht<br />
an die Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte<br />
zur Redaktion und Publikation abgeliefert.<br />
≥ Hans Ulrich Pfister setzte seine Arbeiten an der Ehedatenbank<br />
fort.<br />
≥ Neu wird das vom Historiker Beat Frei initiierte und von der<br />
EvangelischReformierten Landeskirche getragene Vorhaben<br />
«Transkription der Stillstandsprotokolle der Zürcher Kirchgemeinden<br />
des 17. Jahrhunderts» (eStPZH) innerhalb der Abteilung<br />
Editionsprojekte durch Christian Sieber wissenschaftlich<br />
begleitet. Die Transkripte und Bilder werden ab 2011 nach den<br />
Regeln des <strong>Staatsarchiv</strong>s und auf dessen OnlineDatenbank<br />
publiziert.<br />
≥ Ins Berichtsjahr fällt schliesslich der Entscheid des Direktionsvorstehers<br />
und des Staatsschreibers, die digitale Edition der<br />
Offiziellen Sammlung der Zürcher Gesetze seit 1803 (eOSZH),<br />
des Amtsblatts (eABlZH) sowie der kantonalen Wahl und Abstimmungsergebnisse<br />
als mögliche zukünftige Vorhaben von<br />
<strong>Staatsarchiv</strong> und Staatskanzlei prüfen und rechnen zu lassen.<br />
transkription und Digitalisierung von <strong>Kanton</strong>sratsprotokollen<br />
und regierungsratsbeschlüssen seit 1803<br />
(Projekt tKr)<br />
Personelles<br />
Aus Gründen beruflicher Neuorientierung haben im Berichtsjahr<br />
vier Transkriptoren/innen ihre Arbeit für das Projekt TKR eingestellt<br />
oder dies für Anfang 2011 angekündigt: Sara Sevinc (ssc) Ende Juli,<br />
Andreas Teuscher (atr) Ende September, Ursula Füchslin (ufn) Ende<br />
November sowie Marina Lienhard (mld) auf Ende Januar 2011. Wir<br />
danken allen vier Mitarbeitenden, die einen wertvollen, bleibenden,<br />
mit ihrem Kürzel versehenen Projektanteil geleistet haben, herzlich<br />
für ihr Engagement in der bewegten Anfangszeit des TKRProjekts<br />
und wünschen ihnen für die Zukunft alles Gute.<br />
Das TKRTeam wird also ab Februar 2011 neu aus 12 Transkriptorinnen<br />
und Transkriptoren bestehen. Die vier offenen Stellen<br />
werden wir zu einem späteren Zeitpunkt neu besetzen; die<br />
Transkription der Protokolle schreitet gegenwärtig rasch und gut<br />
voran. Vorderhand gilt es nun, zwischen eigentlicher Transkription,<br />
Qualitätssicherung und Herstellung der zu publizierenden<br />
Files eine optimale Balance zu finden.<br />
Im Berichtsjahr wurde das <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong><br />
als Einsatzbetrieb für Zivildienstleistende anerkannt. Gedacht<br />
ist dabei an Unterstützung und Mitarbeit im Projekt TKR. Der<br />
«Zivi» ist einerseits im Bereich Korrektorat und Transkription der<br />
kurrent geschriebenen Originalquellen tätig, anderseits in der digitalen<br />
Bildbearbeitung sowie in verschiedenen administrativen<br />
Bereichen. Für diese anspruchsvolle Tätigkeit verlangen wir ein<br />
(zumindest fortgeschrittenes) Studium der Geschichte, Germanistik<br />
oder Rechtswissenschaften. Da die Einarbeitung in das<br />
komplexe Projekt eine gewisse Zeit dauert, beträgt die geforderte<br />
Verpflichtungsdauer mindestens drei Monate. Nach den überzeugenden<br />
Erfahrungen mit dem ersten Zivildienstleistenden<br />
wurden für das nächste Jahr drei weitere Einsätze vereinbart.<br />
Pionier in Sachen Zivildienst war Moritz Wagner, Jahrgang<br />
1985. Er hat am Berner Gymnasium Lerbermatt maturiert und<br />
von 2004 bis <strong>2010</strong> an der Universität Bern Germanistik und Geschichte<br />
studiert. Seine MasterArbeit über «Die Autobiographie<br />
als Hybridgattung. Zu formalästhetischer Innovation und dem<br />
<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 37
Abteilungen<br />
Ausloten der Gattungsgrenzen in der ExilAutobiographik bei<br />
Walter Benjamin, Klaus Mann und Vigoleis Thelen» schloss er<br />
2009 bei Barbara MahlmannBauer ab. Am 16. August trat er bei<br />
uns seinen bis Ende Januar 2011 dauernden Einsatz an.<br />
Inhaltliches<br />
Nachdem zu Jahresbeginn das Team mit 16 Transkriptorinnen<br />
und Transkriptoren vollständig war, musste zunächst der spezifische<br />
Workflow für den Bereich Transkription definiert und etabliert<br />
werden. Das gesamte handschriftliche Quellenkorpus wurde<br />
unter (verwaltungs) historischen Gesichtspunkten periodisiert:<br />
Wir wählten die Regierungsratsbeschlüsse der Regenerationszeit<br />
als erste Editionseinheit, also die Beschlüsse von der neuen<br />
<strong>Kanton</strong>sverfassung vom 10. März 1831 bis zum Züriputsch<br />
vom 6. September 1839. Aus arbeitstechnischen Gründen folgte<br />
darauf der Zeitraum 1815–1831, der bis Ende des Berichtsjahres<br />
ebenfalls abgeschlossen werden konnte. Gegenwärtig befinden<br />
sich die Regierungsratsbeschlüsse von September 1839<br />
bis Ende 1849 und parallel dazu die <strong>Kanton</strong>sratsprotokolle 1831–<br />
1839 in Transkription.<br />
Normen und Standards der Transkription haben wir weiter vereinheitlicht<br />
und die Editionsrichtlinien verfeinert. Der diesbezüglichen<br />
Beispiele gibt es viele: Wie wird eine Präsidialverfügung,<br />
bezeichnet als Iussu Præsidii, oder ein Fortsetzungsbeschluss<br />
formal umgesetzt? Werden Korrekturen des Schreibers, die er<br />
während der Niederschrift unmittelbar angebracht hat, wiedergegeben?<br />
Und wenn ja, wie? Wann werden offensichtliche Fehlschreibungen<br />
durch ein «[recte:…]» richtig gestellt? Oder immer<br />
wieder die Frage, was ein bestimmtes ikonografisches Kürzel zu<br />
bedeuten habe. Besonders die Währungseinheiten im bunten<br />
Nebeneinander bis zur Einführung des Schweizer Frankens 1850<br />
lieferten manche, auch abteilungsübergreifende Knobelaufgabe.<br />
Aktuell generiert der «neue», ab 1840 tätige Schreiber mit zahlreichen<br />
Fehlern, phantasievollen Abkürzungen und Unregelmässigkeiten<br />
in seinen Beschlüssen einen erhöhten Regelungs und<br />
Kommunikationsbedarf und stellt die allmählich stabilisierten<br />
Editionsrichtlinien auf einen harten Prüfstand.<br />
Als zusätzlicher Schritt der Qualitätssicherung läuft gegenwärtig<br />
eine gesonderte zweite Korrekturphase in Form eines Pilots.<br />
38 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Zu diesem Zweck wurden Zweierteams gebildet, in denen wechselseitig<br />
Korrektur gelesen wird. Eine Evaluation wird zeigen, in<br />
welcher Form dieses Modell weitergeführt werden kann und soll.<br />
Parallel dazu musste auch die Publikation der Transkripte sowie<br />
der dazu gehörigen Faksimiles als PDF/ADokumente spezifiziert<br />
und optimiert werden. Auf das ursprünglich vorgesehene Highlighting<br />
der Beschlusstitel müssen wir aus Effizienzgründen verzichten.<br />
Wir fassen nun einfach die Bilder der zu einem Beschluss<br />
gehörigen Originalseiten mit einer speziellen Software in einem<br />
PDF/ADokument zusammen und versehen sie mit der Extension<br />
«_p.pdf» («p» für Picture). Dieses File publizieren wir gemeinsam<br />
mit dem jeweiligen Transkript, das die Extension «_t.pdf» («t» für<br />
Transkript) aufweist. Die Bearbeitung der Fotodateien obliegt weitgehend<br />
drei Mitarbeitenden der Kundendienste, Rahel Herpich,<br />
Carmen Kuster und Roland Romano; mitunter erhielten sie Unterstützung<br />
von Aushilfskräften.<br />
Bis Ende des Berichtsjahres konnten die Bände MM 2.1–<br />
MM 2.16 (1831–April 1834) online gestellt werden, was rund 7000<br />
Datensätzen mit insgesamt 14 000 verknüpften Dateien entspricht.<br />
Neben der Transkription und Digitalisierung der handschriftlichen<br />
Beschlüsse besteht das zweite grosse Teilprojekt in der<br />
Digitalisierung der gedruckten Protokollbände des 20. Jahrhunderts.<br />
Wir arbeiten dafür mit der Firma DTI in Wil SG und dem<br />
Institut für Computerlinguistik der Universität <strong>Zürich</strong> zusammen.<br />
Wir werden die beiden Serien, die wir im Rahmen des Projekts<br />
TKR edieren, zukünftig als eRRBZH bzw. eKRPZH bezeichnen.<br />
Damit erreichen wir einerseits eine begriffliche Homogenisierung<br />
zwischen unseren verschiedenen Editionsprojekten,<br />
anderseits schlagen wir damit Akronyme vor, die von anderen<br />
<strong>Kanton</strong>en für allfällige Parallelprojekte sinngemäss verwendet<br />
werden können.<br />
Im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen <strong>Staatsarchiv</strong> und<br />
Ad Fontes, der ELearningPlattform des Historischen Seminars<br />
der Universität <strong>Zürich</strong>, wurde eine Archivübung zur Nutzung von<br />
eRRBZH und eKRPZH erarbeitet, die im Frühling 2011 aufgeschaltet<br />
werden soll.<br />
An den 2. Schweizerischen Geschichtstagen, die vom 4. bis<br />
6. Februar an der Universität Basel stattfanden, stellte Beat<br />
Gnädin ger in einem Panel die Editionsstrategie des Staats
archivs und das Projekt TKR einer breiteren Öffentlichkeit vor.<br />
Gelegenheit, das OnlineAngebot und die Abteilung zu visibilisieren,<br />
bot auch das Symposium «Briefeditionen» der Alfred<br />
EscherStiftung am 27. August in <strong>Zürich</strong>, an dem Beat Gnädinger<br />
und Margit Gigerl teilnahmen.<br />
Elektronische rechtsquellen-Edition <strong>Zürich</strong><br />
(Projekt erQZh)<br />
Auftakt<br />
Am 22. März <strong>2010</strong> bewilligte der <strong>Kanton</strong>srat mit Beschluss<br />
4640/2009 einstimmig einen Kredit von 4.4 Mio. Franken aus<br />
Mitteln des Lotteriefonds für eine erste Tranche des Projekts<br />
eRQZH (Elektronische RechtsquellenEdition <strong>Zürich</strong>). Im Jahr<br />
zuvor hatten die Städte <strong>Zürich</strong> und Winterthur bereits Kredite<br />
von 400 000 bzw. 200 000 Franken für das Vorhaben gesprochen.<br />
Mit diesem höchst erfreulichen Entscheid und einem Projektkredit<br />
von insgesamt 5 Mio. Franken konnte die im Jahr 2007<br />
zunächst in Form eines Pilotprojekts (Edition des Zürcher Richtebriefs,<br />
vgl. unten) wieder belebte Edition von Zürcher Rechtsquellen<br />
im Rahmen der Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen<br />
SSRQ im Berichtsjahr auf der erhofften breiten Grundlage in<br />
Angriff genommen werden. Zu den Eckdaten der ersten Projekttranche<br />
gehören eine personelle Dotierung mit 300 Stellenprozenten,<br />
eine Laufzeit von acht Jahren und die Erarbeitung und<br />
OnlinePublikation von fünf Editionseinheiten mit rund 1600 ausgewählten<br />
Quellenstücken.<br />
Personelles und Allgemeines<br />
Für die Leitungsstelle unseres ambitiösen Vorhabens konnten<br />
wir mit der Person von Christian Sieber einen hervorragenden<br />
Kenner der Zürcher Rechtsquellenlandschaft und erfahrenen<br />
Editor gewinnen. Christian Sieber, lic. phil., Jahrgang 1962,<br />
trat seine Stelle am 1. Juli an. Er studierte an der Universität <strong>Zürich</strong><br />
Allgemeine Geschichte (mit Schwerpunkt Mittelalter) sowie<br />
Staatsrecht und Historische Hilfswissenschaften. Ab 1991 war<br />
er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an verschiedenen Editionsprojekten<br />
beteiligt: an der Neuedition der Schweizerchronik von<br />
Aegidius Tschudi unter Leitung von Bernhard Stettler, an der Be<br />
arbeitung der Urkundenregesten des <strong>Staatsarchiv</strong>s <strong>Zürich</strong> im<br />
Zeitraum 1431 bis 1460 und zuletzt im Auftrag des <strong>Staatsarchiv</strong>s<br />
Aargau an der Neuedition und Übersetzung der «Acta Murensia».<br />
Daneben publizierte er zu landesgeschichtlichen und historiografischen<br />
Themen insbesondere des Spätmittelalters und<br />
der frühen Neuzeit. Für das Projekt eRQZH hatte er 2008 bereits<br />
das Generalkonzept verfasst.<br />
Seine beiden ersten Hauptaufgaben bestanden in der Spezifikation<br />
des Projekts mit einem Schwergewicht auf der elektronischen<br />
Publikationsform und in der Rekrutierung von drei wissenschaftlichen<br />
Mitarbeitern/innen, um als Viererteam am 1. Februar<br />
2011 mit Pensen zwischen 60 und 70 % mit der eigentlichen Editionstätigkeit<br />
beginnen zu können. Dann mussten die im Rahmen<br />
der ersten Projekttranche zu erarbeitenden fünf Editionseinheiten<br />
innerhalb des insgesamt 27 Einheiten umfassenden Editionsplans<br />
festgelegt werden. Dabei waren der bereits 1996 von Thomas<br />
Weibel erarbeitete Band «Das Neuamt» und der im März 2011<br />
erscheinende Band «Der Zürcher Richtebrief» von Daniel Bitterli<br />
in Rechnung zu stellen. Ausserdem sollten bereits in der ersten<br />
Projekttranche die beiden Städte <strong>Zürich</strong> und Winterthur sowie die<br />
Zürcher Landschaft angemessen berücksichtigt werden; Gleiches<br />
galt für die Bestände der drei am Projekt beteiligten Archive, also<br />
das <strong>Staatsarchiv</strong> sowie die Stadtarchive <strong>Zürich</strong> und Winterthur.<br />
Christian Sieber wird neben seiner Funktion als Projektleiter<br />
die Editionseinheit «Stadt und Territorialstaat <strong>Zürich</strong> (1460 bis<br />
Reformation)» bearbeiten.<br />
Für die Editionseinheit «Stadt Winterthur (von den Anfängen<br />
bis 16. Jahrhundert)» wird Bettina Fürderer, M.A., verantwortlich<br />
zeichnen und dafür neben dem <strong>Staatsarchiv</strong> zeitweise einen<br />
zweiten Arbeitsplatz im Stadtarchiv Winterthur belegen. Bettina<br />
Fürderer, Jahrgang 1972 und wohnhaft in <strong>Zürich</strong>, von VillingenSchwenningen<br />
(DE), studierte von 1992 bis 1999 an der<br />
AlbertLudwigsUniversität Freiburg im Breisgau Mittelalterliche<br />
Geschichte sowie Alte Geschichte und Neuere deutsche Literaturgeschichte.<br />
Von 2000 bis 2006 arbeitete sie im <strong>Staatsarchiv</strong> Freiburg<br />
im Breisgau, 2006/2007 war sie für den Aufbau des Archivs<br />
einer Firma im <strong>Kanton</strong> BaselLandschaft verantwortlich, ab 2009<br />
war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Wirtschaftsarchiv<br />
BadenWürttemberg in Stuttgart tätig. Berufsbegleitend arbeitet<br />
<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 39
Abteilungen<br />
Bettina Fürderer an ihrem Dissertationsprojekt bei Thomas Zotz,<br />
das vor dem Abschluss steht und zu dem sie auch publiziert hat,<br />
zur Thematik Konfliktvermeidung und Konfliktbewältigung der<br />
Städte Strassburg und Basel im 14. Jahrhundert.<br />
Die Editionseinheit «Obervogteien um die Stadt <strong>Zürich</strong>» wird<br />
Ariane Huber Hernández, lic. phil., bearbeiten und dafür neben<br />
dem <strong>Staatsarchiv</strong> einen zweiten Arbeitsplatz im Stadtarchiv <strong>Zürich</strong><br />
erhalten. Ariane Huber Hernández, Jahrgang 1978 und wohnhaft<br />
in Gümligen, studierte nach dem Besuch des Lehrerseminars<br />
Köniz von 1999 bis 2005 an der Universität Bern Geschichte<br />
(mit Schwerpunkt Mittelalter) sowie Französische Sprach und<br />
Literaturwissenschaft. Nach Praktika ab 2006 im Gutenberg Museum<br />
in Fribourg und in einer Sprachschule in Frankreich arbeitete<br />
sie teilzeitlich von 2008 bis <strong>2010</strong> in den Archives de l‘Etat in<br />
Fribourg und ab 2008 in der Burgerbibliothek Bern. Daneben ist<br />
sie als freischaffende Historikerin tätig und übernimmt Aufträge<br />
für Quellentranskriptionen und Archivinventarisierung sowie<br />
Museumsführungen. Ihr noch laufendes Dissertationsprojekt bei<br />
Urs Martin Zahnd und André Holenstein ist Berner Testamenten<br />
des Spätmittelalters gewidmet.<br />
Für die Editionseinheit «Landvogtei Greifensee» zeichnet Rainer<br />
Hugener, lic. phil., verantwortlich. Rainer Hugener, Jahrgang<br />
1976 und wohnhaft in <strong>Zürich</strong>, studierte an der Universität <strong>Zürich</strong><br />
Allgemeine Geschichte sowie Deutsche Sprach und Literaturwissenschaft.<br />
In seiner regionalgeschichtlichen Lizenziatsarbeit<br />
thematisierte er die Gründung des Lazariterhauses im Gfenn bei<br />
Dübendorf im Spannungsfeld adliger Herrschaftsbildung. Studienbegleitend<br />
arbeitete er als Redaktor bei der Regionalzeitung<br />
«Glattaler». Von 2004 bis 2007 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
am Lehrstuhl von Roger Sablonier, ab 2007 arbeitete er<br />
in gleicher Funktion am Lehrstuhl von Simon Teuscher. In seinem<br />
Dissertationsprojekt, das vor dem Abschluss steht, beschäftigt<br />
sich Rainer Hugener mit der Überlieferung von Nekrologien und<br />
Jahrzeitbüchern vom 12. bis 18. Jahrhundert im Raum Schweiz.<br />
Zu seinen Forschungsschwerpunkten in den Bereichen Schriftlichkeit,<br />
Erinnerungskulturen und Geschichtsschreibung hat er<br />
verschiedentlich publiziert.<br />
Die fünfte Editionseinheit wird «(Gedruckte) Mandate für<br />
Stadt und/oder Landschaft <strong>Zürich</strong>» umfassen und soll zu einem<br />
40 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
späteren Zeitpunkt innerhalb der ersten Projekttranche gemeinsam<br />
erarbeitet werden.<br />
Während für die klassischen Bereiche der Editionstätigkeit –<br />
z. B. für die Transkriptionsregeln – auf die Richtlinien des Gesamtunternehmens<br />
SSRQ zurückgegriffen werden konnte, betritt<br />
das Projekt eRQZH mit der OnlinePublikation von Zürcher<br />
Rechtsquellen Neuland. Die dafür nötigen technischen Grundlagen<br />
und Werkzeuge wurden und werden 2011 in Zusammenarbeit<br />
mit Pascale Sutter, administrative und wissenschaftliche<br />
Leiterin SSRQ, erarbeitet, um dem Gesamtunternehmen zukünftig<br />
als Modell zu dienen. Grundprinzip bleibt, dass die für die<br />
OnlinePublikation ausgewählten Quellen auf den Archivdatenbanken<br />
der Archive, in denen sie liegen, verzeichnet und in an die<br />
Verzeichnungseinheit angehängten Dateien transkribiert werden,<br />
ergänzt um ein Digitalisat der Archivalie. Die übergreifende Volltext<br />
und Expertensuche im edierten Quellenbestand wird ein<br />
Webportal gewährleisten.<br />
Vom 1803 einsetzenden Projekt TKR durch die Zeitgrenze<br />
1798 scheinbar getrennt, profitiert das Projekt eRQZH dennoch<br />
von der Transkription der Regierungsratsbeschlüsse und <strong>Kanton</strong>sratsprotokolle,<br />
indem diese nicht selten auf Rechtsquellen<br />
aus der Zeit vor 1798 rekurrieren, was bei der Auswahl der editionswürdigen<br />
Texte eine Hilfe sein kann.<br />
Pilotprojekt «Zürcher Richtebrief»<br />
Das Pilotprojekt zur Wiederaufnahme der RechtsquellenEditionstätigkeit<br />
in <strong>Zürich</strong> konnte gegen Ende des laufenden Jahres<br />
zum Abschluss gebracht werden, womit die ursprüngliche Laufzeit<br />
von vier Jahren, wie bereits im Vorjahr absehbar, um einige<br />
Monate unterschritten wurde. Der Bearbeiter Daniel Bitterli war<br />
zuletzt mit der Arbeit an Orts, Personen und Sachregister sowie<br />
mit der Abfassung der Einleitung beschäftigt, beides im intensiven<br />
Austausch mit Pascale Sutter, im Fall der Einleitung auch mit<br />
Christian Sieber. Noch im Berichtsjahr konnte der Band in Druck<br />
gehen, und auf den 3. März 2011 ist die Vernissage angesetzt.<br />
Mit der Edition des in mehreren Handschriften und Versionen<br />
überlieferten Zürcher Richtebriefs wird der Forschung eine für die<br />
mittelalterliche Geschichte <strong>Zürich</strong>s zentrale und entsprechend<br />
bekannte Rechtsquelle auf neuer Grundlage zugänglich gemacht.
Die Publikation ersetzt nach jahrzehntelangen Bemühungen um<br />
eine Neuedition die längst antiquarischen Ausgaben von 1735<br />
und 1847 sowie die Teileditionen von 1913 und 1993 des Richtebriefs,<br />
den der Konservative Georg von Wyss im 19. Jahrhundert<br />
das «schönste Denkmal des alten <strong>Zürich</strong>» genannt hat.<br />
Kunstdenkmäler-Inventarisation des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong><br />
(Projekt KDI)<br />
Allgemeines, Personelles<br />
Am 30. November trat Christine Barraud Wiener, langjährige Autorin<br />
von Zürcher KunstdenkmälerBänden, in den Ruhestand.<br />
Mit ihr verlässt eine sehr erfahrene und kompetente Mitarbeiterin<br />
das Team. Sie hat an fünf der insgesamt sechs Kunstdenkmäler<br />
Bände der Stadt <strong>Zürich</strong> massgeblich mitgewirkt und die Reihe<br />
damit nachhaltig geprägt. Wir danken Frau Barraud herzlich für<br />
die von ihr geleistete grosse Arbeit und wünschen ihr für die Zukunft<br />
alles Gute.<br />
Per 1. Dezember erhöhte Regula Crottet ihr Pensum als wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin von 30 auf 50 Prozent, ihr Praktikum<br />
war bereits Ende Oktober zu Ende gegangen. Verena Rothenbühler<br />
arbeitete in den ersten beiden Monaten des Berichtsjahrs<br />
zu 20 Prozent, von März bis November zu 30 Prozent und ab Dezember<br />
ebenfalls zu 50 Prozent für die KunstdenkmälerInventarisation.<br />
Damit besteht das Team, das für den letzten Stadtzürcher<br />
Kunstdenkmälerband verantwortlich ist, aus Projektleiter<br />
Karl Grunder, Regula Crottet als Kunsthistorikerin und Verena<br />
Rothenbühler als Historikerin.<br />
Die begleitende Kommission für die Herausgabe der «Kunstdenkmäler<br />
des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong>» hielt ihre ordentliche Jahressitzung<br />
am 1. Juni ab – zum letzten Mal unter dem Vorsitz von<br />
Regierungsrat Notter. Am 18. August entliess der Regierungsrat<br />
die Kommissionsmitglieder Philip Ursprung und Jan Capol<br />
unter Verdankung der geleisteten Dienste aus der Kommission.<br />
Anstelle von Prof. Ursprung wählte die Regierung neu Margit Gigerl,<br />
Abteilungsleiterin Editionsprojekte im StAZH, ins Gremium,<br />
und anstelle von Jan Capol Franziska Kaiser, Leiterin Fachbereich<br />
DenkmalpflegeInventarisation im Amt für Städtebau der<br />
Stadt <strong>Zürich</strong>.<br />
Die Stadt <strong>Zürich</strong> V: Ausgemeinden bis 1860<br />
Das Manuskript inklusive Abbildungs und Planvorlagen konnte<br />
am 15. Dezember planmässig der Gesellschaft für Schweizerische<br />
Kunstgeschichte GSK zur Redaktion und Publikation<br />
übergeben werden. Der Maximalumfang von 1.3 Millionen Zeichen<br />
konnte eingehalten werden. Der Fahrplan der GSK sieht<br />
vor, dass der Band im November 2012 erscheinen wird.<br />
Die Stadt <strong>Zürich</strong> VI: Grosszürich<br />
Neben dem Fertigstellen des Manuskripts von Band V war das<br />
Team mit der Erarbeitung des Konzepts zu Band VI befasst.<br />
Dieses lag am 16. Dezember fertig vor, so dass die inhaltlichen<br />
Arbeiten wie geplant im Januar 2011 einsetzen können. Die Abgabe<br />
des Manuskripts an die Gesellschaft für Schweizerische<br />
Kunstgeschichte ist vorgesehen für Ende 2015.<br />
Elektronische Edition der Zürcher Ehedaten<br />
des 16./17. Jh. (Projekt EDB)<br />
Hans Ulrich Pfister setzte die Überarbeitung der Ehedatenbank<br />
im Teilbereich 16./17. Jahrhundert fort.<br />
Elektronische Edition der Zürcher Stillstandsprotokolle<br />
des 17. Jh. (Projekt eStPZh)<br />
Am 14. April bewilligte der Regierungsrat den von der EvangelischReformierten<br />
Landeskirche als Projektträgerin beantragten<br />
Kredit von 300 000 Franken für das vom Historiker Beat Frei<br />
initiierte Projekt «Transkription der Stillstandsprotokolle der Zürcher<br />
Kirchgemeinden des 17. Jahrhunderts». Dem <strong>Staatsarchiv</strong><br />
kommt dabei die doppelte Rolle zu, einerseits das Projekt<br />
wissenschaftlich zu begleiten und anderseits die erarbeiteten<br />
Transkripte, ergänzt um Digitalisate der Archivalien, auf seiner<br />
Archivdatenbank online zu publizieren. Die Projektkoordination<br />
obliegt dem stellvertretenden Abteilungsleiter Christian Sieber.<br />
Nach Festlegung der Editionsrichtlinien konnte Beat Frei im<br />
Spätsommer mit der Transkription der Protokolle beginnen und<br />
gleichzeitig die technische Umsetzung des Projekts an die Hand<br />
nehmen. Die überwiegende Mehrheit der Protokollserien wird<br />
dezentral in den Archiven der Kirchgemeinden aufbewahrt, weshalb<br />
für die Transkription auf die in früheren Jahren im Staats<br />
<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 41
archiv erstellten Mikrofilme der Bestände zurückgegriffen wird,<br />
die für die OnlinePublikation gleichzeitig durch einen externen<br />
Dienstleister digitalisiert werden. Um Neuverfilmungen werden<br />
wir auch hier kaum herumkommen.<br />
Hinsichtlich Publikationsform orientiert sich das Projekt<br />
eStPZH am Projekt TKR, während sich in inhaltlicher Hinsicht<br />
im Fall der Stillstandsordnungen bereits erste Schnittstellen zum<br />
Projekt eRQZH ergeben haben. Die gegenwärtige Planung von<br />
<strong>Staatsarchiv</strong> und Landeskirche sieht vor, dass im Lauf des kommenden<br />
Herbsts die ersten Stillstandsprotokolle online verfügbar<br />
sein werden.<br />
Elektronische Edition der Zürcher Schulumfrage<br />
1771/1772<br />
Im Jahr 2006 publizierten das Pestalozzianum und die PHZH die<br />
Zürcher Schulumfrage von 1771/1772 im Rahmen eines Projekts<br />
unter der Leitung von Prof. Daniel Tröhler als Buch und auf CD<br />
ROM. Im Berichtsjahr hat das <strong>Staatsarchiv</strong> mit dem seinerzeitigen<br />
Projektverantwortlichen vereinbart, dass es die Daten überarbeiten,<br />
an die Katalogisate zu den originalen Daten im <strong>Staatsarchiv</strong><br />
anhängen und auf dem inzwischen gewohnten Weg online publizieren<br />
wird. Die Projektumsetzung ist für 2011 vorgesehen.<br />
Elektronische Edition der Offiziellen gesetzessammlung<br />
(Projekt eOSZh) und des amtsblatts des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong><br />
(Projekt eaBlZh)<br />
An einer von Regierungsrat Markus Notter und Staatsschreiber<br />
Beat Husi auf den 15. Juni einberufenen Sitzung wurden <strong>Staatsarchiv</strong><br />
und Staatskanzlei beauftragt, die elektronische Edition der<br />
so genannten OS, also der Offiziellen Zürcher Gesetzessammlung,<br />
sowie des Amtsblatts zu prüfen. Die daraufhin eingesetzte<br />
Arbeitsgruppe tagte im Berichtsjahr zweimal und wird voraussichtlich<br />
im Frühling 2011 einen Vorschlag vorlegen, wonach in<br />
drei separaten Projekten die OS (unter Federführung des <strong>Staatsarchiv</strong>s)<br />
und das Amtsblatt des 20. Jahrhunderts (unter Federführung<br />
der Staatskanzlei) via OnlineDatenbank des <strong>Staatsarchiv</strong>s<br />
publiziert werden, während mit der Edition des Amtsblatts des<br />
19. Jahrhunderts vorerst zugewartet werden soll. Hingegen sollen<br />
die Wahl und Abstimmungsergebnisse seit dem 19. Jahrhun<br />
42 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
dert zusammen mit den so genannten beleuchtenden Berichten<br />
als Datenbank durch das Statistische Amt publiziert werden. Ein<br />
mögliches Muster dafür bietet die Bundeskanzlei mit den Tabellen<br />
über die Ergebnisse eidgenössischer Vorlagen seit 1848 (vgl.<br />
www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/17/03/blank/<br />
data/02.html).
<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 43
SEParatE PrOJEKtE<br />
replizierung des Erd- und himmelsglobus<br />
Am 21. August 2009 war die feierliche Übergabe des im <strong>Staatsarchiv</strong><br />
replizierten Erd und Himmelsglobus unter Anwesenheit<br />
von viel Prominenz in St. Gallen über die Bühne gegangen. Kurze<br />
Zeit später machten wir die Dokumentation des Projekts unter<br />
dem Titel «Der Zürcher Globus» online verfügbar. Das knapp 250<br />
Seiten starke Dokument ist auf der Website des <strong>Staatsarchiv</strong>s<br />
(Über uns\Veröffentlichungen\Publikationen des <strong>Staatsarchiv</strong>s)<br />
weiterhin greifbar.<br />
Der im Barocksaal der St. Galler Stiftsbibliothek aufgestellte<br />
Globus trocknete während des Berichtsjahrs restlos ab, so dass<br />
im frühen Winter der letzte Firnis aufgebracht werden konnte. Zu<br />
diesem Zweck wurde das Objekt demontiert und im Lesesaal der<br />
Stiftsbibliothek für die Arbeiten bereit gemacht. Daniel Minder,<br />
technischer Projektleiter, zeichnete für den letzten Arbeitsschritt<br />
im Projekt verantwortlich; Heinrich Piening, München, trug wesentlich<br />
zur Evaluation des richtigen Firnis bei. Ina Link, die Leiterin<br />
des MalTeams, war schliesslich für die tadellose Ausführung<br />
der Arbeiten besorgt.<br />
Zürcher taschenbuch<br />
Meinrad Suter redigierte im Berichtsjahr das Zürcher Taschenbuch<br />
2011 und besorgte dessen Herausgabe. Der Band enthält u. a.<br />
einen Nachruf auf den am 27. März <strong>2010</strong> verstorbenen Jakob Zollinger,<br />
den wir oben im Abschnitt Archivkommission würdigen.<br />
<strong>Zürich</strong>, Mitte Februar 2011, Beat Gnädinger<br />
44 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>
VErEIn DEr FrEunDE DES StaatSarchIVS<br />
Mitgliederbeiträge<br />
Der Verein der Freunde des <strong>Staatsarchiv</strong>s wurde am 28. Juni<br />
1976 gegründet.<br />
Statuten<br />
Unter der Bezeichnung «Verein der Freunde des <strong>Staatsarchiv</strong>s»<br />
besteht in <strong>Zürich</strong> ein Verein im Sinne von ZGB Art. 60 ff.<br />
Der Verein hat den Zweck, dem <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong><br />
fördernd zur Seite zu stehen und das Verständnis für das<br />
zürcherische Archivwesen im Allgemeinen zu vertiefen.<br />
Mitglieder des Vereins sind natürliche oder juristische Personen.<br />
Die Aufnahme erfolgt durch den Vorstand.<br />
Die Organe des Vereins sind die Vereinsversammlung und der<br />
Vorstand.<br />
Jährlich findet in der Regel eine Vereinsversammlung statt.<br />
Sie wählt den Vorstand alle drei Jahre und prüft dessen Rechenschaftsbericht<br />
und Rechnungsablage. Sie legt den Mitgliederbeitrag<br />
fest.<br />
Der Vorstand besteht aus Präsident, Vizepräsident und einem<br />
oder mehreren Beisitzern. Kassier und Aktuar müssen nicht notwendigerweise<br />
Vereinsmitglieder sein. Der Präsident wird von<br />
der Vereinsversammlung gewählt. Der Vorstand konstituiert sich<br />
im Übrigen selbst. Der <strong>Staatsarchiv</strong>ar oder sein Stellvertreter<br />
sind eingeladen, mit beratender Stimme an den Vorstandssitzungen<br />
teilzunehmen.<br />
Der Vorstand vollzieht die Beschlüsse der Vereinsversammlung.<br />
Im Übrigen handelt er selbständig im Sinne des Vereinszwecks.<br />
Für die Verpflichtungen des Vereins haftet einzig das Vereinsvermögen.<br />
Bei Auflösung entscheidet der Vorstand im Sinne von<br />
Art. 2 der Statuten über die Verwendung des Vereinsvermögens.<br />
Kategorie Betrag<br />
Einzelmitgliedschaft Fr. 40.– pro Jahr<br />
Einzelmitgliedschaft auf Lebenszeit Fr. 60 0.–<br />
Kollektivmitgliedschaft Fr. 80.– pro Jahr<br />
Kollektivmitgliedschaft<br />
(kulturelle Organisationen oder Institute)<br />
Fr. 45.– pro Jahr<br />
<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 45
Vereinsmitglieder<br />
(Stand: Januar 2011)<br />
Verein der Freunde des <strong>Staatsarchiv</strong>s<br />
Vorstand<br />
Felix Richner, Präsident<br />
Wolf H. Bickel, Vizepräsident<br />
Caesar Schmid, Quästor<br />
Franz Gut<br />
Matthias Senn<br />
Mario von Moos<br />
Beat Gnädinger (ex officio, mit beratender<br />
Stimme)<br />
administration<br />
Rahel Herpich, <strong>Staatsarchiv</strong> <strong>Zürich</strong><br />
Kollektivmitglieder,<br />
kulturelle Organisationen<br />
Ärztegesellschaft des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong><br />
AGZ, <strong>Zürich</strong><br />
Archiv für Zeitgeschichte, <strong>Zürich</strong><br />
Baugeschichtliches Archiv, <strong>Zürich</strong><br />
Chronikstube, Pfäffikon ZH<br />
Dokumentationsstelle, Rheinau<br />
Fokus AG, <strong>Zürich</strong><br />
Gottfried KellerZentrum, Glattfelden<br />
Heimatmuseumskommission, Wald<br />
INDIVIKAR AG, Wohlen<br />
Institut für Schweizerische<br />
Reformationsgeschichte, <strong>Zürich</strong><br />
Museumskommission Zollikon, <strong>Zürich</strong><br />
Museum Schloss Kyburg, Kyburg<br />
Pfadi Züri/<strong>Kanton</strong>alverband<br />
der Zürcher Pfadfinderinnen und<br />
Pfadfinder, <strong>Zürich</strong><br />
ScheuchzerStiftung, <strong>Zürich</strong><br />
Schulthess'sche Familienstiftung,<br />
Horgen<br />
Schweizerdeutsches Wörterbuch,<br />
<strong>Zürich</strong><br />
Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft,<br />
<strong>Zürich</strong><br />
<strong>Staatsarchiv</strong> Aargau, Aarau<br />
<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s Schwyz,<br />
Schwyz<br />
Stadtarchiv, Winterthur<br />
Stadtarchiv, <strong>Zürich</strong><br />
Universität <strong>Zürich</strong>, Rektorat, <strong>Zürich</strong><br />
Vereinigte Zünfte zur Gerbe und<br />
zur Schuhmachern, Zollikon<br />
Verkehrs und Verschönerungsverein,<br />
Dübendorf<br />
Zentralbibliothek, <strong>Zürich</strong><br />
Zentralkomitee der Zünfte <strong>Zürich</strong>s,<br />
Dielsdorf<br />
<strong>Zürich</strong>seeMedien AG, Stäfa<br />
46 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Städte und gemeinden<br />
Bassersdorf<br />
Bauma<br />
Birmensdorf<br />
Boppelsen<br />
Dättlikon<br />
Dübendorf<br />
Elgg<br />
Fällanden<br />
Hütten<br />
Kilchberg<br />
Küsnacht<br />
Ottenbach<br />
Richterswil<br />
Rüti<br />
Schlieren<br />
Schwerzenbach<br />
Uitikon<br />
Unterstammheim<br />
Urdorf<br />
Uster<br />
Wallisellen<br />
Weiningen<br />
Weisslingen<br />
Wildberg<br />
Ehrenmitglieder<br />
Richard Allemann, Herrliberg<br />
Markus Notter, <strong>Zürich</strong><br />
Einzelmitglieder<br />
Martin Akeret, <strong>Zürich</strong><br />
Ernst W. Alther, St. Gallen<br />
Werner Altorfer, Wallisellen<br />
Heinz Arbenz, Kleinandelfingen<br />
Thomas und Liselotte Artel, Neuenhof<br />
Hans G. Arter, Volketswil<br />
Josef Auf der MaurKopp, Samstagern<br />
Monika Bach, Marthalen<br />
Elisabeth Bachmann, Hinwil<br />
Rudolf Bachmann, Wädenswil<br />
Ernst BachofenZobrist, Maur<br />
Heinz Balmer, Konolfingen<br />
David Barnes, Bachenbülach<br />
Ernst Basler, Zollikon<br />
Konrad Basler, Esslingen<br />
Adolf Baumann, <strong>Zürich</strong><br />
Ernst Baumeler, Oetwil am See<br />
Kurt Baumgartner, <strong>Zürich</strong><br />
Nicola Behrens, <strong>Zürich</strong><br />
Karl Beisbardt, Oberuzwil<br />
Ernst Benninger, Aeugst am Albis<br />
Hans Berger, Zollikon<br />
Marlis Betschart, Winterthur<br />
René Biber, Uster<br />
Wolf H. Bickel, Dübendorf<br />
HansMartin Bindschedler, <strong>Zürich</strong><br />
Nuot BiveroniGisel, Effretikon<br />
Jürg Blass, Zumikon<br />
Kurt U. Blickenstorfer, Thalwil<br />
Albert Bliggenstorfer, Dietlikon<br />
Andreas Bliggenstorfer, Dietlikon<br />
Willy Bloch, Winterthur<br />
René Blöchliger, Rümlang<br />
Karin Blümel, <strong>Zürich</strong><br />
Roland Böhmer, Langnau am Albis<br />
Reinhard Bodenmann, Brugg AG<br />
Bruno BollerSchärrer, Schlieren<br />
Fredi Bollinger, Dänikon ZH<br />
Urs Bräm, Zollikon<br />
Ulrich Brandenberger, Weiach<br />
Sebastian Brändli, <strong>Zürich</strong><br />
Rudolf Braun, Basel<br />
Werner Bremi, Geroldswil<br />
Carl Brentano, Kleinandelfingen<br />
Karin Brönnimann, Altikon<br />
Markus Brühlmeier, <strong>Zürich</strong><br />
Jürg Bruppacher, Forch<br />
Barbara Bucher, Rüschlikon<br />
Verena Buchmann, <strong>Zürich</strong><br />
Peter Bührer, <strong>Zürich</strong><br />
Fritz Büsser, <strong>Zürich</strong><br />
Alfred Bütikofer, Winterthur<br />
Margot Clausen, <strong>Zürich</strong><br />
Peter Corrodi, Küsnacht ZH<br />
Viktor Dammann, Rüschlikon<br />
Jürg de Spindler, Baar<br />
Hans Peter Diethelm, Fällanden<br />
Christian Di Giusto, Neuenhof<br />
Rudolf Diggelmann, Zumikon<br />
Edwin Dünki, Niederglatt<br />
Robert Dünki, <strong>Zürich</strong><br />
Hans Rudolf Dütsch, Schaffhausen<br />
Alfred Egli, Küsnacht ZH<br />
Lina Ehrsam, <strong>Zürich</strong><br />
Jean Esseiva, Winterthur<br />
Christoph Fehr, Brütten<br />
Rudolf Fenner, Rifferswil<br />
Hans Fischer, Fällanden<br />
Richard Flacher, Oberglatt ZH<br />
Marianne Flüeler, <strong>Zürich</strong><br />
Christina FrehnerBühler, Gümligen<br />
Wolfgang Froriep, Rudolfstetten
Heinrich Führer, Bülach<br />
Max Furrer, <strong>Zürich</strong><br />
Margit Gigerl, <strong>Zürich</strong><br />
Josef Gisler, <strong>Zürich</strong><br />
Beat Glaus, <strong>Zürich</strong><br />
Peter Gloor, <strong>Zürich</strong><br />
Beat Gnädinger, Frauenfeld<br />
Ulrich Grolik, DEBerlin<br />
Emil Gross, Pfäffikon ZH<br />
Erich Gujer, <strong>Zürich</strong><br />
André Gut, <strong>Zürich</strong><br />
Franz Gut, Wollerau<br />
Christian Martin Gutekunst, <strong>Zürich</strong><br />
Wilfried Gutmann, Horgen<br />
Martin Haas, Winterthur<br />
Hansruedi Hächler, Rüdlingen<br />
Stefan Hafner, DEMarburg<br />
Marianne Härri, Winterthur<br />
Rudolf Hauser, <strong>Zürich</strong><br />
René Hauswirth, Küsnacht ZH<br />
Walter Hertig, Kloten<br />
Hess David, Berikon<br />
HansJürg Hintermann, RiedtNeerach<br />
JeanMarc Hochstrasser, Wetzikon<br />
Hillmar Höber, <strong>Zürich</strong><br />
Willy Hug, Affoltern am Albis<br />
Hugo Hungerbühler, Rüti ZH<br />
Thomas Huonker, <strong>Zürich</strong><br />
Philipp HürlimannFriebus, <strong>Zürich</strong><br />
Urs Hürlimann, <strong>Zürich</strong><br />
Esther Hüsler, Olten<br />
Karin Huser, <strong>Zürich</strong><br />
Jan Hyllested, DKRanders<br />
Martin Illi, Kilchberg ZH<br />
Thomas Illi, Wolfhausen<br />
Hans Inäbnit, Hombrechtikon<br />
Hans Ingold, Oetwil an der Limmat<br />
Eveline Isler, <strong>Zürich</strong><br />
Hedi JuckerSchwarz, Rüti ZH<br />
Andreas Käthner, Marthalen<br />
René Kalt, Maur<br />
Robert Karrer, <strong>Zürich</strong><br />
Bruno Keller, Hettlingen<br />
Jakob Keller, Rümlang<br />
Sylvie Keller, Dietikon<br />
Rolf Kläui, Pfäffikon ZH<br />
Andreas Knecht, Bassersdorf<br />
Bruno Knecht, Pfäffikon ZH<br />
Peter Köhler, Meilen<br />
Pierre Koller, <strong>Zürich</strong><br />
Walter Koller, <strong>Zürich</strong><br />
Hubert Krucker, Volketswil<br />
Konrad J. Kuhn, <strong>Zürich</strong><br />
Oliver Kuhn, <strong>Zürich</strong><br />
Eugen Kull, Herrliberg<br />
Thomas Kull, Zollikon<br />
Anton Künzi, <strong>Zürich</strong><br />
Ernst Landolt, Hütten<br />
Felix Landolt, <strong>Zürich</strong><br />
Erich Lang, <strong>Zürich</strong><br />
Kurt Langhard, <strong>Zürich</strong><br />
Daniel Lätsch, Jona<br />
Michael Lauener, Schwerzenbach<br />
Christiane Lentjes Meili, <strong>Zürich</strong><br />
Martin Leonhard, <strong>Zürich</strong><br />
Walter Letsch, Zollikon<br />
Theo Leuthold, Volketswil<br />
Beatrice Luginbühl, <strong>Zürich</strong><br />
Hugo Maeder, Dübendorf<br />
Simon Mäder, Obermeilen<br />
Sibylle Marti, <strong>Zürich</strong><br />
Torsten Maybach, <strong>Zürich</strong><br />
Adolf MeierSchwager, Meilen<br />
Andres Meier, <strong>Zürich</strong><br />
Karl Meier, Waltenschwil<br />
Walter Meier, Eglisau<br />
Esther Meierhofer Ezeibe, <strong>Zürich</strong><br />
Theresia MeiliStalder, Hedingen<br />
Rolf Meissgeier, Glattfelden<br />
Brigitte Meles, Basel<br />
Ruth Messikommer, Seegräben<br />
Werner Messikommer, Seegräben<br />
Helmut Meyer, <strong>Zürich</strong><br />
Pio Meyer, Wald ZH<br />
Silvie Fee Michel, <strong>Zürich</strong><br />
Christoph Mörgeli, Uerikon<br />
Claudia Moritzi, Greifensee<br />
Rolf Mösli, Kriessern<br />
Andreas Müller, Hausen am Albis<br />
Doris MüllerFüglistaler, Dietlikon<br />
Hansruedi Müller, <strong>Zürich</strong><br />
Verena E. Müller, <strong>Zürich</strong><br />
Jürg Leonhard Muraro, Winterthur<br />
Urs H. NaegeliFrutschi, <strong>Zürich</strong><br />
Thomas Neukom, Rafz<br />
Leo Niggli, Weiningen<br />
GianAndrea Nogler, <strong>Zürich</strong><br />
Franz Oeler, <strong>Zürich</strong><br />
Eugen Ott, Neftenbach<br />
Pascal Pauli, <strong>Zürich</strong><br />
Kurt Pfenninger, Stäfa<br />
Bruno Pfister, Egg<br />
Hansueli Pfister, Winterthur<br />
Heinz Pfleghard, Epalinges<br />
Peter Plüss, Küsnacht ZH<br />
Adrian PrettoZugorka, Kilchberg ZH<br />
Christian Rahn, <strong>Zürich</strong><br />
Peter Rahn, Kilchberg ZH<br />
Josua Raster, Hinwil<br />
Urs Rauber, <strong>Zürich</strong><br />
Urs Reber, <strong>Zürich</strong><br />
Rudolf Reichling, Stäfa<br />
Daniel Reuter, <strong>Zürich</strong><br />
Felix Richner, Bubikon<br />
Bernhard Rieder, <strong>Zürich</strong><br />
Joseph Ries, <strong>Zürich</strong><br />
Werner Rieser, Dübendorf<br />
Peter und Ruth RinggerMeier,<br />
Schlieren<br />
August Rohr, Diesbach<br />
Anton RoosMeyer, Dübendorf<br />
Franz RoosStanko, Dübendorf<br />
Andrea Rosenbusch, <strong>Zürich</strong><br />
Alex Rübel, <strong>Zürich</strong><br />
Hans Ulrich Rübel, <strong>Zürich</strong><br />
Michael Rutherfoord, <strong>Zürich</strong><br />
Gregor A. Rutz, Zollikon<br />
Aurelia Schaad, Eglisau<br />
Susi Schäppi, Küsnacht ZH<br />
Heinrich Schärer, Kirchdorf<br />
Beatrice Schärli, <strong>Zürich</strong><br />
Peter Scheck, Schaffhausen<br />
Claus Schellenberg, <strong>Zürich</strong><br />
Jakob Schildknecht, Weiningen<br />
Mathias Schindler, Mönchaltorf<br />
Hedwig SchläpferDenzler, Schlieren<br />
Roger Schlegel, Männedorf<br />
Ulrich Schlüer, Flaach<br />
Bruno Schmid, Uster<br />
Caesar Schmid, Zufikon<br />
Frieda SchmidBai, Oberägeri<br />
Hans A. Schmid, Schwerzenbach<br />
Jacques Schmid, Herrliberg<br />
Jürg Schmid, Volketswil<br />
Regula Schmid Keeling, Küsnacht ZH<br />
Stefan G. Schmid, <strong>Zürich</strong><br />
Hans Schmidhauser, <strong>Zürich</strong><br />
Bernhard Schneider, Ottenbach<br />
Boris Schneider, <strong>Zürich</strong><br />
Hansheinrich Schneider, Pfäffikon ZH<br />
Viktor Schobinger, <strong>Zürich</strong><br />
Roman G. Schönauer, <strong>Zürich</strong><br />
Clausdieter Schott, Zumikon<br />
Ernst Schudel, Walenstadtberg<br />
Peter Schweizer, <strong>Zürich</strong><br />
Martin Schwyzer, Dübendorf<br />
Annemarie Seger, Wetzikon ZH<br />
Matthias Senn, <strong>Zürich</strong><br />
Georg Sibler, <strong>Zürich</strong><br />
Andreas Sidler, Wetzikon ZH<br />
Bruno Sidler, Mettmenstetten<br />
Christian Sieber, Adliswil<br />
Dominik Sieber, <strong>Zürich</strong><br />
Hansjörg Siegenthaler, <strong>Zürich</strong><br />
Armin Sierszyn, Bäretswil<br />
Otto Sigg, Hettlingen<br />
Margrit Silberer, <strong>Zürich</strong><br />
Peter Simmler, Wetzikon ZH<br />
Claudio Soliva, Effretikon<br />
Stefan Sonderegger, Herisau<br />
Hans Spillmann, Uster<br />
Kurt Spillmann, <strong>Zürich</strong><br />
Daniel Spörri, Zollikon<br />
Walter Sprenger, Bauma<br />
Peter Stadler, <strong>Zürich</strong><br />
Antonietta Staub, <strong>Zürich</strong><br />
Riccardo Steiner, Neftenbach<br />
Roman Sticher, Muri AG<br />
Franz Stocker, <strong>Zürich</strong><br />
Markus Stromer, Luzern<br />
Heinzpeter Stucki, Mettmenstetten<br />
Meinrad Suter, Hettlingen<br />
Meinrad Suter, RickenbachAttikon<br />
Werner Suter, Maur<br />
Annatina Tam, Uster<br />
Sarah TarazNiederer, Boppelsen<br />
Walter Tessarolo, Hütten<br />
Denise Thoma, <strong>Zürich</strong><br />
Bettina Tögel, Spiegel bei Bern<br />
Karl Traber, <strong>Zürich</strong><br />
Alfred Trösch, Zollikon<br />
HansPeter Trutmann, Dietikon<br />
Conrad Ulrich, <strong>Zürich</strong><br />
Klaus Urner, <strong>Zürich</strong><br />
Jürg Vetter, Hombrechtikon<br />
Susi Verheyen, Stadel<br />
Rudolf Vögele, <strong>Zürich</strong><br />
Guido von Castelberg, <strong>Zürich</strong><br />
Reinhard von Meiss, <strong>Zürich</strong><br />
Mario von Moos, Fehraltorf<br />
Marc von Schulthess, Zollikon<br />
Iris Vontobel, <strong>Zürich</strong><br />
David und Martha von Wyss,<br />
Richterswil<br />
Eva WagnerHerzog, <strong>Zürich</strong><br />
Bettina Walser, Dübendorf<br />
Emil Walthard, Küsnacht ZH<br />
Béatrice Walthert, BadenRütihof<br />
Erich Walthert, BadenRütihof<br />
André Weibel, Erlenbach ZH<br />
Thomas Weibel, Gossau SG<br />
Ernst Weilenmann, Herrliberg<br />
Reto Weiss, <strong>Zürich</strong><br />
Philippe Welti, <strong>Zürich</strong><br />
Christine Werndli Storni, Bachs<br />
Janos Wettstein, <strong>Zürich</strong><br />
Gertrud WeymuthMorf, Fällanden<br />
Markus Wickihalder, Zell<br />
Robert WidlerBosshard, Weisslingen<br />
Georg Wiederkehr, Bäch<br />
Béatrice Wiggenhauser, Dübendorf<br />
HansJörg Wirz, <strong>Zürich</strong><br />
Hans Wolff, Volketswil<br />
Stefan Woodtli, Sternenberg<br />
Lucas Wüthrich, Regensdorf<br />
Samuel Wyder, AeschForch<br />
Jaime Wyss, Dübendorf<br />
Pit Wyss, Dielsdorf<br />
Benedikt Zäch, Winterthur<br />
Peter Ziegler, Wädenswil<br />
Dieter Zobl, Rüschlikon<br />
Franz Felix Züsli, <strong>Zürich</strong><br />
Annette Zweifel Färber, Uster<br />
Jakob Zweifel, <strong>Zürich</strong><br />
Josef Zweifel, Urdorf<br />
<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 47
Impressum<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong><br />
Herstellung Werner Bühlmann<br />
Abbildungen <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong><br />
Druck Inka Druck AG<br />
Copyright © 2011 by <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong>
<strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />
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Fax +41 44 635 69 05<br />
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www.staatsarchiv.zh.ch<br />
Öffnungszeiten Lesesaal<br />
Dienstag bis Freitag 07:45 –17:15 Uhr<br />
Samstag 07:45–11:45 Uhr<br />
Montag geschlossen