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Staatsarchiv Jahresbericht 2010 - Staatsarchiv - Kanton Zürich

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<strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />

Direktion der Justiz und des Innern<br />

<strong>Staatsarchiv</strong><br />

<strong>Jahresbericht</strong><br />

<strong>2010</strong>


Titelseite und Illustrationen<br />

2009 startete das <strong>Staatsarchiv</strong> das Projekt Transkription und Digitalisierung von <strong>Kanton</strong>sratsprotokollen und<br />

Regierungsratsbeschlüssen seit 1803 (Projekt TKR). Bis Anfang <strong>2010</strong> wurden 16 Transkriptoren/innen<br />

eingestellt, die inzwischen mehrere zehntausend Beschlüsse transkribiert haben. Sukzessive stellen wir<br />

Transkripte und Bilder der Originaltexte aufs Netz; bereits publiziert sind die Jahrgänge 1831–1835.<br />

Der vorliegende <strong>Jahresbericht</strong> ist gespickt mit Ausschnitten aus den Textoriginalen. Vielleicht versucht<br />

sich der eine oder die andere selbst in der Entzifferung der Kanzleischrift des 19. Jahrhunderts?<br />

Zu finden sind sie auf http://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?id=326441.


<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>


Inhalt<br />

4 archivleitung 14 abteilungen<br />

4<br />

5<br />

8<br />

10<br />

10<br />

11<br />

11<br />

13<br />

<strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />

Direktion der Justiz und des Inneren<br />

<strong>Staatsarchiv</strong><br />

Allgemeines<br />

Personelles<br />

Personalbestand<br />

Gesetzgebung<br />

Bauliches, Infrastruktur<br />

Gremien<br />

Kooperationen<br />

Stabsaufgaben<br />

14<br />

1 4<br />

1 5<br />

1 5<br />

1 7<br />

1 8<br />

1 8<br />

1 8<br />

1 9<br />

1 9<br />

20<br />

21<br />

22<br />

22<br />

23<br />

26<br />

26<br />

27<br />

Überlieferungsbildung<br />

Personelles<br />

Vom Verwaltungskataster zu den<br />

Rahmenvereinbarungen<br />

Bewertungen, Ablieferungsvereinbarungen,<br />

Beratung<br />

Übernahme von digitalen Unterlagen<br />

Records Management<br />

Führungen und Informationsauftritte<br />

Aufsicht über die Gemeindearchive<br />

Amtsdruckschriftensammlung<br />

Ablieferungen<br />

Die Aktenlage im Bereich<br />

administrative Versorgung<br />

Ablieferungen, Geschenke,<br />

Transfers<br />

aktenerschliessung<br />

Personelles<br />

Erschliessungstätigkeit<br />

Publikationstätigkeit, Referate<br />

Erschliessungstätigkeit in Zahlen<br />

Abschliessend bearbeitete<br />

Endarchivzugänge, Auswahl


28<br />

28<br />

29<br />

31<br />

32<br />

33<br />

3 4<br />

34<br />

34<br />

35<br />

36<br />

36<br />

37<br />

37<br />

37<br />

39<br />

41<br />

41<br />

41<br />

42<br />

42<br />

Individuelle Kundendienste<br />

Personelles<br />

Benutzung<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Führungen<br />

Tätigkeiten ausserhalb der Kundendienste<br />

Geschenke ans <strong>Staatsarchiv</strong><br />

(Bibliothek)<br />

Beständeerhaltung<br />

Personelles<br />

Konservierung, Restaurierung<br />

Kompetenzzentrum AV­Medien<br />

Mikroverfilmung<br />

Reproduktionen<br />

Editionsprojekte<br />

Allgemeines<br />

Transkription und Digitalisierung<br />

von <strong>Kanton</strong>sratsprotokollen<br />

und Regierungsratsbeschlüssen<br />

seit 1803 (Projekt TKR)<br />

Elektronische Rechtsquellen­Edition<br />

<strong>Zürich</strong> (Projekt eRQZH)<br />

Kunstdenkmäler­Inventarisation des<br />

<strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> (Projekt KDI)<br />

Elektronische Edition<br />

der Zürcher Ehedaten des 16./17. Jh.<br />

(Projekt EDB)<br />

Elektronische Edition der Zürcher<br />

Stillstandsprotokolle des 17. Jh.<br />

(Projekt eStPZH)<br />

Elektronische Edition der Zürcher<br />

Schulumfrage 1771/1772<br />

Elektronische Edition der Offiziellen<br />

Gesetzessammlung (Projekt eOSZH)<br />

und des Amtsblatts des <strong>Kanton</strong>s<br />

<strong>Zürich</strong> (Projekt eABlZH)<br />

44 Separate Projekte 45 Verein der Freunde des <strong>Staatsarchiv</strong>s<br />

44<br />

44<br />

Replizierung des Erd­ und Himmelsglobus<br />

Zürcher Taschenbuch<br />

45<br />

46<br />

Statuten<br />

Vereinsmitglieder


4 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

archIVlEItung<br />

allgemeines<br />

Der Adjunct des Schweizerischen General-Consul zu Triest, Herr<br />

Roi Courvoisier, macht der hiesigen Regierung mit Zuschrift vom<br />

30sten v. M. die Anzeige, daß dort ein Angehöriger des hiesigen<br />

<strong>Kanton</strong>s, Jacob Jucker von Bauma, aus der Algierischen Sclaverey<br />

angekommen seye, in welche er durch nachfolgende Ereigniße<br />

gerathen: Ao. 1807. trat er in das 2te Schweizerregiment in<br />

Französischen Diensten, wurde Ao. 1809 in Spanien gefangen,<br />

und von Tarragona nach Mélille transportirt, wo er drey Jahre<br />

in trauriger Gefangenschaft schmachtete, dann zu den Mohren<br />

desertirte, welche ihn vier Mahle nach einander verkauften und<br />

endlich auf Algier führten, wo er 3 ½ Jahr Sclave war. Als zu Ende<br />

Monats May d. J. der Gesandte des Dey an den Großherrn auf<br />

einer Englischen Fregatte abgieng, so folgte demselben ein Algierisches<br />

Fahrzeug mit Geschenken beladen, darunter sich 12.<br />

Löwen und 2. Tiger befanden, und auf dieses wurde der Jucker<br />

nebst andern Sclaven eingeschifft, um mit Lebensgefahr den<br />

Thieren abzuwarten. Bey der Ankunft in Constantinopel begehrte<br />

der K. Oestreichische Internuntius die Christen-Sclaven heraus,<br />

und ließ sie mit dem Nöthigen versehen nach Triest übersetzen.<br />

Dort wurden dem Jucker, auf Verwendung des Consulates,<br />

von den anwesenden Reformirten Schweizern, nebst den nöthigen<br />

Kleidungsstücken 22. Augspurgergulden gesteuert, und ein<br />

Paß zur Heimreise verschafft, auf welcher er sich gegenwärtig<br />

befindet, und bey seiner Ankunft an Behörde zu stellen angewiesen<br />

ist.<br />

Diesem Berichte, über die sonderbaren Schicksale und<br />

glückliche Befreyung des erst 23. Jahre alten Menschen, – haben<br />

UHochgeachten HHerren und Obern mit Intereße und Vergnügen<br />

angehört, und daher beschloßen, dem Consulate zu Triest<br />

die demselben geleistete menschenfreundliche Hülfe und<br />

Unterstützung (laut Mißiven) beßtens zu verdanken, und die Vergütung<br />

allfällig gehabter amtlicher Auslagen zuzusichern. Sodann<br />

wird hievon auch der L. Militar-Commißion zu angemeßener<br />

Verfügung, wenn sich der Jucker bey ihr stellt, und dem<br />

L. Oberamte Kyburg zu Handen der Eltern oder Verwandten dieses<br />

Mannes Kenntniß gegeben.


Der zitierte Beschluss der Zürcher Regierung vom 17. Oktober<br />

1816 trägt die Signatur StAZH MM 1.60 RRB 1816/1130. Ich stelle<br />

das tragische Schicksal, das Jakob Jucker im Alter zwischen 14<br />

und 23 Jahren ereilt hat, aus zwei Gründen an den Anfang dieses<br />

<strong>Jahresbericht</strong>s. Erstens soll es ein Hinweis sein darauf, dass das<br />

Quellenmaterial, das wir mit der Online­Publikation von Regierungsratsbeschlüssen<br />

und <strong>Kanton</strong>sratsprotokollen einer breiten<br />

Öffentlichkeit zugänglich machen, keineswegs nur trockene Materie<br />

aus den Amtsstuben beinhaltet. Vielmehr machen wir damit<br />

ein Quellenkorpus verfügbar, das mitunter spektakuläre oder tragische<br />

Elemente wie den zitierten Beschluss enthält, jedenfalls<br />

aber immer sehr direkt spiegelt, welchen Herausforderungen<br />

sich der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> in den letzten 200 Jahren zu stellen hatte.<br />

Und zweitens soll das Beispiel zeigen, warum es sich gelohnt<br />

hat, im Berichtsjahr ein Portal für die archivübergreifende Suche<br />

in Betrieb zu nehmen: Fragt man sich, wo die schlimme Odyssee<br />

von Jakob Jucker noch Spuren hinterlassen haben könnte,<br />

kommen einem zumindest die nationalen Archive der Schweiz,<br />

Frankreichs und Österreichs in den Sinn. Wenn sich mithilfe<br />

moderner Informationstechnologie eines Tages auch marginale<br />

Spuren wie diejenigen von Jucker nicht nur aufnehmen, sondern<br />

– dank eines Rechercheportals – auch noch ohne weiteres verfolgen<br />

liessen, wäre das aus unserer Sicht ein grosser Fortschritt<br />

im Vergleich mit den Möglichkeiten, die Archivbesucher bis heute<br />

hatten.<br />

Wie auch immer: Im <strong>Staatsarchiv</strong> <strong>Zürich</strong> stand jedenfalls auch<br />

das Jahr <strong>2010</strong> wieder zu einem wesentlichen Teil im Zeichen des<br />

«Going­public». Wir haben viel Energie in die Erhöhung der – insbesondere<br />

digitalen – Verfügbarkeit unserer Quellen gesteckt:<br />

Weitere grosse Teile der bestehenden herkömmlichen Findmittel<br />

wurden überarbeitet und in die zentrale Datenbank importiert.<br />

Am 13. Juli konnten wir der Öffentlichkeit das erwähnte Archivportal<br />

vorstellen, das das <strong>Staatsarchiv</strong> <strong>Zürich</strong> zusammen mit<br />

den <strong>Staatsarchiv</strong>en Thurgau, Zug und Basel­Stadt sowie mit<br />

dem Archiv für Zeitgeschichte der ETH bauen liess (www.archivesonline.org).<br />

Unsere Website www.staatsarchiv.zh.ch haben<br />

wir im Rahmen eines gesamtkantonalen Projekts per Ende des<br />

Berichtsjahrs komplett überarbeitet. Die Digitalisierung und Publikation<br />

der Sammlung Karten und Pläne verläuft in hoher Ka­<br />

denz nach Plan. Und im Bereich Editionsprojekte konnten neben<br />

dem Grossprojekt TKR die Arbeiten für die Online­Publikation<br />

von Zürcher Rechtsquellen aufgenommen werden, nachdem der<br />

<strong>Kanton</strong>srat am 22. März einstimmig die Mittel für die erste Projekttranche<br />

bewilligt hatte (Vorlage 4640/2009).<br />

Personelles<br />

Innerhalb der Direktion der Justiz und des Innern bestanden nie<br />

Zweifel, dass das <strong>Staatsarchiv</strong> noch nicht über die personellen<br />

Ressourcen verfügt, die es zur Wahrnehmung seines gesetzlichen<br />

Auftrags braucht. Daran änderten auch die Finanzkrise und<br />

die angespannte Lage der Staatsfinanzen nichts. Am 23. September<br />

entschied deshalb Regierungsrat Notter, den seit 2009<br />

vorliegenden Stellenantrag noch vor den Herbstferien in die Regierung<br />

zu bringen. Und am 6. Oktober beschloss der Regierungsrat<br />

für das <strong>Staatsarchiv</strong> zusätzliche Ressourcen im Umfang<br />

von 950 Stellenprozenten (RRB 1485/<strong>2010</strong>). 540 Prozent<br />

stehen für die Schaffung von neuen Stellen zur Verfügung, 410<br />

Prozent für die Wandlung bestehender Projektstellen in unbefristete<br />

Stellen im Rahmen des Stellenplans.<br />

Im Einzelnen verwenden wir das geschaffene Volumen<br />

folgendermassen:<br />

≥ Leitung/Stab: Aufstockung des Beschäftigungsgrads der Leiterin<br />

QM, Personal, Finanzen, Controlling um 10 % per 1. Jan.<br />

2011,<br />

≥ Überlieferungsbildung: Schaffung einer Stelle wiss. MA (80 %)<br />

per 1. März 2011,<br />

≥ Aktenerschliessung: Wandlung von 240 % Projektstellen Verwaltungs­Assistenz<br />

in reguläre Stellen per 1. Jan. 2011; Schaffung<br />

von zwei Stellen Verwaltungs­Assistenz (zusammen 180 %)<br />

per 1. Februar bzw. per 1. August 2011 und einer Stelle wiss. MA<br />

(90 %) per Anfang 2012,<br />

≥ Individuelle Kundendienste: Schaffung einer Stelle wiss. MA<br />

(80 %) per 1. Februar 2011, Aufstockung des Beschäftigungsgrads<br />

einer Bibliothekarin um 10 %,<br />

≥ Beständeerhaltung: Wandlung von zwei Projektstellen technische<br />

Assistenz (zusammen 170 %) in reguläre Stellen per<br />

1. Jan. 2011; Schaffung einer Stelle wiss. MA Konservierung/<br />

Restaurierung (90 %) per Anfang 2012.<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 5


Archivleitung<br />

Dank des höchst erfreulichen Beschlusses der Regierung<br />

ist das <strong>Staatsarchiv</strong> für die nächsten Jahre personell genügend<br />

ausgestattet. Mit Regierungsrat Notter, der sich von der Notwendigkeit<br />

des massiven Ausbaus überzeugen liess und seinerseits<br />

die Regierung in einer ganz schwierigen Zeit davon überzeugt<br />

hat, ist der <strong>Staatsarchiv</strong>ar schon 2007 übereingekommen,<br />

dass die jüngste personelle Tranche für längere Zeit die letzte<br />

sein wird. Das <strong>Staatsarchiv</strong> wird also in den kommenden Jahren<br />

mit dem bestehenden Volumen wirtschaften. Sinnvoll und<br />

realistisch scheint, dass erst nach dem Bezug des nächsten<br />

Erweiterungsbaus zusätzliche Kräfte rekrutiert werden. Doch<br />

Wachstumssprünge wie diejenigen von 2007 und 2011 werden<br />

nicht mehr nötig sein; vielmehr wird es dann darum gehen, den<br />

Personalbestand organisch und kontinuierlich an die Aufgaben<br />

anzupassen.<br />

Das <strong>Staatsarchiv</strong> ist sich bewusst, dass mit der Bereitstellung<br />

der neuen Kapazitäten auch Erwartungen verbunden sind:<br />

in der Betreuung der Verwaltung durch die Überlieferungsbildung,<br />

in der Bewältigung der aktuellen Ablieferungen und der<br />

Altlasten durch die Aktenerschliessung, in der Betreibung eines<br />

modernen, kompetenten und schnellen Service durch die Kundendienste,<br />

in der Bewahrung bzw. Wiederherstellung der Lesbarkeit<br />

sämtlicher Bestände durch die Beständeerhaltung und<br />

in der Bereitstellung der wichtigsten Serien und Aktenstücke auf<br />

dem Internet durch die Editionsprojekte. Die Tätigkeiten der Abteilungen,<br />

über die wir hier berichten, zeigen, dass wir uns nach<br />

Kräften darum bemühen, den Erwartungen gerecht zu werden.<br />

14 neue Mitarbeiter/innen traten <strong>2010</strong> in die Dienste des <strong>Staatsarchiv</strong>s<br />

ein, neun traten aus dessen Diensten aus. Acht Besetzungsverfahren<br />

per 2011 wurden im Berichtsjahr abgeschlossen.<br />

Per Ende <strong>2010</strong> waren damit 60 (2009: 55) Personen auf 4050<br />

(3890) Prozent im <strong>Staatsarchiv</strong> beschäftigt; einige Stellen im<br />

Projekt TKR waren zu diesem Zeitpunkt vakant. Wenn zum Jah­<br />

r eswechsel 2011/2012 alle bewilligten Stellen besetzt sein werden,<br />

werden rund 75 Personen auf knapp 50 Vollzeitstellen im<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> angestellt sein.<br />

Die spezifischen personellen Veränderungen sind in den<br />

Unterkapiteln «Allgemeines, Personelles» pro Abteilung ausgeführt<br />

und kommentiert.<br />

6 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>


<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 7


Archivleitung<br />

Personalbestand Status per 31. Dez. <strong>2010</strong> sowie Strukturen und Besetzungen per 2011/2012 (inkl. bewilligte Stellen und Pensen). * = fachliche Unterstellungen.<br />

archivleitung Überlieferungsbildung ÜB aktenerschliessung aE (neue Struktur ab 1. april)<br />

Beat Gnädinger, Dr. phil.<br />

<strong>Staatsarchiv</strong>ar<br />

Hans Ulrich Pfister, Dr. phil.<br />

Stv. <strong>Staatsarchiv</strong>ar<br />

Christine Werndli Storni,<br />

Betr.­Oek. HWV<br />

QM, Personelles, Finanzen,<br />

Controlling (70 %)<br />

Rahel Herpich­Wyss *<br />

Administration (10 %)<br />

Reto Weiss, lic. phil.<br />

Abteilungsleiter (90 %)<br />

Eveline Isler, lic. phil.<br />

Stv. Abteilungsleiterin (80 %)<br />

Agnes Hohl, lic. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiterin (80 %)<br />

Bernhard Rieder, lic. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiter (80 %)<br />

Annatina Tam, lic. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiterin (60 %)<br />

Rebekka Wyler, lic. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiterin (60 %)<br />

(ab 1. März 2011)<br />

Barbara Stadler, Dr. phil. *<br />

Wiss. Mitarbeiterin mbA<br />

(20 %, ab 1. Jan. 2011 10 %)<br />

Iris Vontobel *<br />

Verw.­Assistentin, Gemeindearchive<br />

(30 %) (bis 31. Okt.)<br />

aufsicht und Beratung<br />

gemeindearchive<br />

Bernhard Rieder, lic. phil.<br />

Leiter (20 %)<br />

Rebekka Wyler, lic. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiterin (20 %)<br />

(ab 1. März 2011)<br />

8 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Meinrad Suter, Dr. phil.<br />

Abteilungsleiter<br />

Erschliessungs-team 1<br />

Bettina Tögel, Dr. phil.<br />

Stv. Abteilungsleiterin (90 %)<br />

Christoph Lengstorf, lic. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiter (90 %)<br />

Barbara Stadler, Dr. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiterin mbA (80 %)<br />

(ab 1. Jan. 2011)<br />

Tina Mark<br />

Verw.­Assistentin (80 %)<br />

(ab 1. Apr.)<br />

Karin Brönnimann *<br />

Verw.­Assistentin (40 %)<br />

Lilian Casanova*<br />

Verw.­Assistentin (30 %)<br />

(ab 1. Apr. 2011)<br />

Anna Frey, stud. phil.<br />

Verw.­Assistentin (stud. MA) (40 %)<br />

(ab 1. Feb. 2011)<br />

Anja Huber, stud. phil.<br />

Verw.­Assistentin (stud. MA) (40 %)<br />

Jolanda Hunziker, stud. phil.<br />

Verw.­Assistentin (stud. MA) (40 %)<br />

Marco Spühler, stud. phil.<br />

(stud. MA) (40 %)<br />

(bis 30. Juni 2011)<br />

Matthias Frick, stud. phil.<br />

Aushilfe (stud. MA) (40 %) (bis 31. Okt.)<br />

Erschliessungs-team 2<br />

Matthias Wild, lic. phil.<br />

Teamleiter, wiss. Mitarbeiter (70 %)<br />

(ab 1. Juli 2011 80 %)<br />

Denise Thoma, lic. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiterin (80 %)<br />

N. N.<br />

Wiss. Mitarbeiter/in (90 %)<br />

(ab 1. Jan. 2012)<br />

Regula Giger<br />

Verw.­Assistentin (80 %)<br />

(ab 1. Apr.)<br />

Christian Züst<br />

Verw.­Assistent (90 %)<br />

(ab 1. Feb. 2011)<br />

Monika Bach*<br />

Verw.­Assistentin (35 %)<br />

Albert Holenstein, stud. phil.<br />

Verw.­Assistent (stud. MA) (40 %)<br />

(bis 31. Dez.)<br />

Judith Kälin, stud. phil.<br />

Verw.­Assistentin (stud. MA) (40 %)<br />

Jan Schneebeli, stud. phil.<br />

Verw.­Assistent (stud. MA) (40 %)<br />

Fabienne Wendel, stud. phil.<br />

Verw.­Assistentin (stud. MA) (40 %)<br />

(ab 1. Feb. 2011)<br />

Barbara Stadler, Dr. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiterin mbA (60 %)<br />

(bis 31. Dez.)<br />

Projekt neuerschliessung<br />

notariatsbestände<br />

Annatina Tam, lic. phil.*<br />

Wiss. Mitarbeiterin (20 %)<br />

(bis 31. Jan. <strong>2010</strong>)<br />

Christian Sieber, lic. phil.*<br />

Wiss. Mitarbeiter (10 %)<br />

(ab 1. Jan. 2011)<br />

Marco Spühler, stud. phil.<br />

Verw.­Assistent (40 %)<br />

(ab 1. Juli 2011)


Individuelle Kundendienste IKD Beständeerhaltung BE Editionsprojekte EP<br />

Hans Ulrich Pfister, Dr. phil.<br />

Abteilungsleiter (80 %)<br />

Benutzung<br />

Thomas Neukom, lic. phil.<br />

Stv. Abteilungsleiter (80 %)<br />

Karin Huser, Dr. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiterin (20 %)<br />

(ab 1. Feb. 2011 80 %)<br />

Barbara Stadler, Dr. phil.*<br />

Wiss. Mitarbeiterin mbA (10 %)<br />

(ab 1. Jan. 2011)<br />

Iris Vontobel<br />

Verw.­Assistentin (50 %)<br />

(bis 31. Okt.)<br />

Lilian Casanova<br />

Verw.­Assistentin (50 %)<br />

(ab 1. Nov.)<br />

Monika Bach<br />

Verw.­Assistentin (35 %)<br />

Karin Brönnimann<br />

Verw.­Assistentin (40 %)<br />

Rahel Herpich­Wyss<br />

Verw.­Sekretärin (50 %)<br />

Carmen Kuster<br />

Verw.­Sekretärin (50 %)<br />

Bibliothek und hausdienst<br />

Felix Stamm<br />

Teamleiter, Bibliothekar mbA (60 %)<br />

Alexandra Schneider<br />

Bibliothekarin (70 %)<br />

(ab 1. Jan. 2011 80 %)<br />

Eva Schönhauser<br />

Bibliothek (50 %)<br />

(bis 31. Aug. 2011)<br />

Roland Romano<br />

Tech. Assistent<br />

Paul Hösli<br />

Tech. Assistent (bis 31. Aug. 2011)<br />

Barbara Stadler, Dr. phil.*<br />

Wiss. Mitarbeiterin mbA (20 %)<br />

(bis 31. Dez.)<br />

Martina Rohrbach, dipl. Kons./Rest. FH<br />

Abteilungsleiterin<br />

N. N. Stv. Abteilungsleiter/in<br />

(90 %) (ab Ende 2011)<br />

Romano Padeste, MSc<br />

Techniker AV­Medien (90 %)<br />

Alena Dell’Orefice<br />

Buchbinderin (70 %)<br />

Bettina Bollmann<br />

Buchbinderin (70 %)<br />

Kurt Bickel<br />

Tech. Assistent<br />

(90 %, ab 1. Sept. 2011 100 %)<br />

Elvira Dietliker<br />

Tech. Assistentin (70 %)<br />

Peter Gygax<br />

Tech. Assistent (90 %)<br />

Beatrix Jöhl<br />

Tech. Assistentin (80 %)<br />

(ab 1. Feb.)<br />

René Moulin<br />

Tech. Assistent (bis 30. Apr.)<br />

Margit Gigerl, lic. phil.<br />

Abteilungsleiterin (10 %)<br />

transkription/Digitalisierung<br />

<strong>Kanton</strong>sratsprotokolle/regierungsratsbeschlüsse<br />

tKr<br />

Margit Gigerl, lic. phil.<br />

Wiss. Projektleiterin (70 %)<br />

Sarah Biäsch<br />

Verw.­Assistentin (40 %)<br />

Ursula Füchslin<br />

Verw.­Assistentin (40 %)<br />

(bis 30. Nov.)<br />

Rebecca Geiger<br />

Verw.­Assistentin (40 %)<br />

Chantal Haas<br />

Verw.­Assistentin (40 %)<br />

Martina Läubli<br />

Verw.­Assistentin (40 %)<br />

Lotti Lamprecht<br />

Verw.­Assistentin (20 %)<br />

Marina Lienhard<br />

Verw.­Assistentin (40 %)<br />

(bis 31. Jan. 2011)<br />

Lukas Messmer<br />

Verw.­Assistent (40 %)<br />

Benedikt Pestalozzi<br />

Verw.­Assistent (40 %)<br />

Carolin Schwendemann<br />

Verw.­Assistentin (40 %)<br />

Sara Sevinc<br />

Verw.­Assistentin (40 %)<br />

(bis 31. Juli)<br />

Johanna van der Sluys<br />

Verw.­Assistentin (40 %)<br />

Rico Steinemann<br />

Verw.­Assistent (40 %)<br />

Daniela Strika<br />

Verw.­Assistentin (40 %)<br />

Andreas Teuscher<br />

Verw.­Assistent (40 %)<br />

(bis 30. Sept.)<br />

Ursina Thalmann<br />

Verw.­Assistentin (40 %)<br />

Elektronische rechtsquellen-<br />

Edition <strong>Zürich</strong> erQZh<br />

Christian Sieber, lic. phil.<br />

Stv. Abteilungsleiter,<br />

wiss. Projektleiter (50 % ab 1. Juli,<br />

80 % ab 1. Jan. 2011)<br />

Bettina Fürderer, M. A.<br />

Wiss. Mitarbeiterin (70 %)<br />

(ab 1. Feb. 2011)<br />

Ariane Huber, lic. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiterin (60 %)<br />

(ab 1. Feb. 2011)<br />

Rainer Hugener, lic. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiter (60 %)<br />

(ab 1. Feb. 2011)<br />

Daniel Bitterli, lic. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiter (50 %)<br />

(bis 30. Nov.)<br />

Kunstdenkmäler-Inventarisation<br />

KDI<br />

Karl Grunder, Dr. phil.<br />

Wiss. Projektleiter<br />

Christine Barraud, Dr. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiterin (70 %,<br />

ab 1. März 60 %; bis 30. Nov.)<br />

Regula Crottet, lic. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiterin (30 %,<br />

ab 1. Dez. 50 %)<br />

Verena Rothenbühler, lic. phil.<br />

Wiss. Mitarbeiterin (Jan./Feb. 20 %,<br />

März–Nov. 30 %, ab Dez. 50 %)<br />

Regula Crottet, lic. phil.<br />

Praktikantin (50 %)<br />

(bis 31. Okt.)<br />

Ehedatenbank EDB<br />

Hans Ulrich Pfister, Dr. phil.*<br />

Wiss. Projektleiter (20 %)<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 9


Archivleitung<br />

gesetzgebung<br />

Für diejenigen Passagen von Archivgesetz (LS 432.11) und ­verordnung<br />

(LS 432.111), die besonders eng mit Informations­ und<br />

Datenschutzgesetz IDG (LS 170.4) und ­verordnung (LS 170.41)<br />

korrespondieren müssen, wurde im Berichtsjahr eine Revisionsvorlage<br />

erarbeitet. Gleichzeitig wurde mit der Gesundheitsdirektion<br />

die Schnittstelle zum Patientinnen­ und Patientengesetz (LS<br />

813.13) eingehend diskutiert. Die hauptsächliche Herausforderung<br />

besteht darin, zwei legitimen Interessensphären möglichst viel<br />

Raum zu gewähren und dabei die jeweils andere nicht zu gefährden.<br />

Auf der einen Seite stehen die individuellen und kollektiven Interessen<br />

am Schutz von Personendaten und anderen schützenswerten<br />

Informationen, auf der anderen das öffentliche Interesse<br />

an einem möglichst weit gehenden Zugang zu Unterlagen, die von<br />

öffentlichen Organen produziert wurden. Es besteht die Aussicht,<br />

dass die Revision 2011 abgeschlossen werden kann.<br />

Als Ausführungserlass zur Organisationsverordnung der Direktion<br />

der Justiz und des Innern JIOV (LS 172.110.1) erarbeitete<br />

das <strong>Staatsarchiv</strong> ein Organisationsreglement auf Amtsstufe.<br />

Bauliches, Infrastruktur<br />

Wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen guten Job machen<br />

sollen, brauchen sie gute Arbeitsplätze. Diese Regel besteht auch<br />

dann fort, wenn die Belegschaft wächst. Zum grossen Glück sind<br />

die Räume im <strong>Staatsarchiv</strong> so dimensioniert, dass wir 75 Köpfe<br />

gerade noch unter guten Bedingungen unterbringen können.<br />

Am 22. März fand im ersten Obergeschoss des Altbaus eine<br />

grosse Umzugsaktion statt. Insbesondere wechselten die stellvertretenden<br />

Abteilungsleiter/innen in die Büros ihrer Chefs.<br />

Ende Jahr wurde eine Wand zwischen zwei Einzelbüros entfernt,<br />

wodurch ein zusätzlicher Arbeitsplatz geschaffen werden konnte.<br />

Ebenfalls Ende Jahr bzw. Anfang 2011 wurden im ersten Untergeschoss<br />

sieben zusätzliche Erschliessungsarbeitsplätze eingerichtet:<br />

In den sechs verglasten Einzelarbeitsräumen wurden je<br />

zwei Regale ersetzt durch je einen Schreibtisch mit PC. Damit<br />

können dort nun neben grösseren Projekten gleichzeitig kleinere<br />

Erschliessungen vorgenommen werden. Ein stehender Arbeitsplatz<br />

konnte gewonnen werden durch die Platzierung eines dritten<br />

PCs an den grossen Tischen im Zentrum des Erschliessungs­<br />

10 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

raums. Insgesamt stehen uns nun 17 Erschliessungs arbeits plätze<br />

zur Verfügung, womit Engpässe in den nächsten Jahren vermieden<br />

werden können.<br />

Mit Beschluss 989/<strong>2010</strong> stellte der Regierungsrat auf Antrag<br />

von DJI, Bildungsdirektion und Baudirektion am 30. Juni explizit<br />

fest, dass das <strong>Staatsarchiv</strong> einen nächsten und übernächsten<br />

Erweiterungsbau brauchen wird. Unabhängig davon, wie sich<br />

die Schriftgutproduktion der anbietepflichtigen Organe zukünftig<br />

entwickle, sei davon auszugehen, dass die in den nächsten<br />

Jahrzehnten anfallenden Volumina eine nächste Erweiterung per<br />

2020 und eine übernächste – je nach Dimensionierung von Bau 3<br />

– etwa 2035 nötig machten. Schon im <strong>Kanton</strong>sratsbeschluss<br />

Nr. 3771/2000 für den Erweiterungsbau von 2007 hiess es: «Da<br />

es sich beim <strong>Staatsarchiv</strong> um einen ausgewiesenen Wachstumsbetrieb<br />

handelt, werden im Neubau konzeptionell konstruktive<br />

und statische Vorkehrungen getroffen, um jederzeit eine […] Erweiterung<br />

in horizontaler Richtung zu ermöglichen.» Diese vorausschauende<br />

Position wurde von der Regierung nun bekräftigt,<br />

indem sie erneut feststellte, dass der Landstreifen im Südwesten<br />

des <strong>Staatsarchiv</strong>s für die Umsetzung der notwendigen Erweiterungen<br />

vorzusehen sei, und zwar in Zusammenarbeit mit den für<br />

die bauliche Entwicklung der Universität zuständigen Organen.<br />

Die Hauptabteilung Logistik, Finanzen und Controlling LFC<br />

der DJI betreibt für die Direktion und weitere Bereiche der kantonalen<br />

Verwaltung eine IT­Infrastruktur, die relativ stark wächst.<br />

Weil im <strong>Staatsarchiv</strong> optimale Sicherheitsbedingungen und eine<br />

verhältnismässig gute Zugänglichkeit gewährleistet sind, wurde<br />

im Berichtsjahr der bestehende Serverraum vergrössert, wodurch<br />

drei zusätzliche Racks platziert werden konnten. Stromversorgung<br />

und Kühlung des Raums mussten zu diesem Zweck<br />

ausgebaut werden.<br />

Mit dem Ersatz der Magazingestelle in den Geschossen D<br />

und E des Altbaus konnte die Sanierung der Gestellflächen, die<br />

wegen Filiformkorrosion der alten Gestelle nötig geworden war,<br />

abgeschlossen werden. Abgesehen von denjenigen Magazinen<br />

in Geschoss C, die der Überlieferungsbildung vorbehalten sind,<br />

auf denen mithin keine endgültig archivierten Akten liegen, sind<br />

nun alle Magazine mit dem Gestelltyp ausgestattet, der im Erweiterungsbau<br />

von Anfang an eingesetzt wurde.


gremien<br />

Archivkommission<br />

Die Archivkommission tagte am 2. September im Stadtarchiv<br />

Winterthur. Haupttraktandum war die laufende Revision der für<br />

die Zürcher Archive relevanten gesetzlichen Grundlagen (vgl.<br />

dazu oben den Abschnitt Gesetzgebung). Nach dem offiziellen<br />

Teil stellte Stadtarchivarin Marlis Betschart der Kommission das<br />

Projekt Stadtgeschichte Winterthur vor. Für das deutlich über die<br />

Stadtgrenzen hinaus wichtige Projekt sprach der Regierungsrat<br />

übrigens in seiner Sitzung vom 14. April Mittel aus dem Lotteriefonds<br />

in der Höhe von 200 000 Franken; das <strong>Staatsarchiv</strong> hatte<br />

den entsprechenden Antrag unterstützt.<br />

Am 27. März verstarb Jakob Zollinger­Anliker, Gossau. Jakob<br />

Zollinger war Lehrer, zudem ein passionierter und angesehener<br />

Chronist und Flurnamenspezialist; er galt als einer der diesbezüglich<br />

besten Kenner des Zürcher Oberlandes. Seine Arbeiten<br />

würdigte die Philosophische Fakultät der Universität <strong>Zürich</strong> 2003<br />

mit dem Ehrendoktorat. Von 1969 bis 1998 war Jakob Zollinger<br />

als Vertreter der Benutzerschaft Mitglied der Archivkommission,<br />

die ihm ein ehrendes Andenken bewahren wird.<br />

Kommission zur Prüfung der Schreibweise<br />

der Orts- und Flurnamen<br />

Die Kommission hielt im Berichtsjahr keine Sitzung ab.<br />

Verein der Freunde des <strong>Staatsarchiv</strong>s<br />

An der Jahresversammlung vom 6. Dezember führte Vereinspräsident<br />

Felix Richner mit der gewohnten Souveränität durch die<br />

ordentlichen Geschäfte. Alex Rübel trat aus dem Vorstand zurück.<br />

Sein langjähriger Einsatz für die Belange des <strong>Staatsarchiv</strong>s<br />

wurde vom Präsidenten und von der Versammlung bestens verdankt;<br />

der Berichterstatter schliesst sich diesem Dank auch an<br />

dieser Stelle noch einmal ausdrücklich an. Neu in den Vorstand<br />

gewählt wurde Mario von Moos.<br />

Christian di Giusto und Christoph Stätzler referierten über<br />

das universitäre E­Learning­Projekt Ad Fontes (www.adfontes.<br />

uzh.ch). Die international viel beachtete und erfolgreiche Lernplattform<br />

ist gedacht für alle, die sich für ihre Arbeit mit und in<br />

Archiven qualifizieren wollen. Entsprechend direkt konnten die<br />

Referenten das Publikum ansprechen, umso mehr, als auch für<br />

ältere Menschen – und von solchen wird der Verein der Freunde<br />

zu einem grossen Teil getragen – der Einsatz des Computers immer<br />

selbstverständlicher wird. Ad Fontes wird vom <strong>Staatsarchiv</strong><br />

seit langem unterstützt, und seit zwei Jahren besteht eine intensive<br />

inhaltliche Zusammenarbeit, durch die inzwischen mehrere<br />

Lerneinheiten mit Zürcher Quellen fundiert wurden.<br />

Die Berichte über die Projekte aus dem Legat Helfenstein<br />

finden sich in den Abschnitten der zuständigen Abteilungen:<br />

die Neuerschliessung der Notariatsbestände bei der Aktenerschliessung,<br />

die Arbeiten an der Wappennachweiskartei bei<br />

den Kundendiensten und das Projekt Ehedatenbank bei den<br />

Editionsprojekten.<br />

Kooperationen<br />

VSA<br />

Nachdem <strong>Zürich</strong> am 17. und 18. September 2009 die 86. Generalversammlung<br />

des Vereins schweizerischer Archivarinnen und<br />

Archivare VSA durchgeführt hatte, fand die 87. Jahresversammlung<br />

in Vaduz statt. Das Landesarchiv Liechtenstein kann seiner<br />

Aufgabe seit Dezember 2009 in einem städtebaulich, architektonisch<br />

und funktional sehr gelungenen Neubau am alten Standort<br />

nachkommen. Die Jahresversammlung war ein idealer Anlass,<br />

den Kolleginnen und Kollegen aus der ganzen Schweiz die neue<br />

Infrastruktur vor Augen zu führen.<br />

Reto Weiss vertrat das <strong>Staatsarchiv</strong> in der AG Bewertung,<br />

Thomas Neukom im Bildungsausschuss. Im September trat Bettina<br />

Tögel aus der AG Normen und Standards zurück, der sie seit<br />

2006 angehörte. Durch ihre Mitarbeit an den Schweizerischen<br />

Richtlinien für die Umsetzung von ISAD(G), die der VSA 2009<br />

herausgab, hat sie einen wichtigen Beitrag zur Standardisierung<br />

der Erschliessung in der Schweiz geleistet.<br />

Archivdirektoren-Konferenz<br />

Die Archivdirektoren­Konferenz ADK tagte im Berichtszeitraum<br />

zweimal, am 12. Mai und am 17. November, beide Male im Haus<br />

der <strong>Kanton</strong>e in Bern.<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 11


Archivleitung<br />

An ihrer Frühjahrskonferenz befasste sie sich hauptsächlich<br />

mit der geplanten gemeinsamen Statistik über die Benutzung,<br />

die ab 2011 von zahlreichen Häusern erstmals erhoben wird. Alexandre<br />

Dafflon, Fribourg, trat aus dem Vorstand zurück; Lionel<br />

Bartolini, Neuchâtel, wurde an seiner Stelle gewählt.<br />

An ihrer Herbstkonferenz befasste sich die ADK unter anderem<br />

mit der Frage, wie die Überlieferung über so genannt administrativ<br />

Versorgte gesichert wird. Dabei zeigte sich ein sehr uneinheitliches<br />

Bild. Die Konferenz wird sich weiter mit dem Thema<br />

befassen, das durch die Publikationsarbeit des Schweizerischen<br />

Beobachters grosse öffentliche Aufmerksamkeit erlangt hat.<br />

Am 2. Dezember traf sich der Vorstand erstmals mit dem Vorstand<br />

der Schweizerischen Staatsschreiber­Konferenz SSK, bei<br />

der die ADK akkreditiert ist. Es ist geplant, das Treffen zu institutionalisieren<br />

und dabei aktuelle Fragen der elektronischen Geschäftsführung<br />

zum stehenden Haupttraktandum zu machen.<br />

KOST<br />

Die Aufsichtskommission der Koordinationsstelle für die dauerhafte<br />

Archivierung elektronischer Unterlagen KOST trat zu zwei<br />

Sitzungen am 24. März und am 22. September zusammen. Detaillierten<br />

Einblick in die Geschäfte der KOST gewährt die Website<br />

www.kost­ceco.ch.<br />

Bernhard Rieder wirkte in einer Arbeitsgruppe der KOST namens<br />

bentõ mit. Die Arbeitsgruppe definierte auf der Grundlage<br />

der vom Schweizerischen Bundesarchiv entwickelten Schnittstelle<br />

für die Abgabe von digitalen Daten («Spezifikation Submission<br />

Information Package SIP») eine damit kompatible Schnittstellen­<br />

und Prozessspezifikation für die digitale Langzeitarchivierung.<br />

scopeArchiv User Group<br />

Am 16. März fand die 10. ordentliche Mitgliederversammlung der<br />

scopeArchiv User Group in <strong>Zürich</strong> statt. Bettina Tögel, Abteilung<br />

Aktenerschliessung, ist Präsidentin der User Group. Sie leitete im<br />

Berichtsjahr neben der Mitgliederversammlung fünf Vorstandssitzungen.<br />

Ausserdem organisierte sie einen Erfahrungsaustausch<br />

der Applikationsverantwortlichen sowie den jährlichen Workshop,<br />

der dieses Mal die Pilotprojekte zur Einführung der digitalen Archivierung<br />

mit dem Instrument scopeIngest zum Thema hatte.<br />

12 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

ARGE Alp<br />

Die 33. Konferenz der Archivdirektoren der ARGE Alp fand am<br />

18. und 19. Oktober in Bozen statt; aus terminlichen Gründen<br />

konnte der Berichterstatter daran leider nicht teilnehmen.<br />

Rechtsquellenstiftung<br />

An der ordentlichen jährlichen Stiftungsratssitzung vom 11. Februar<br />

in Bern wurde insbesondere debattiert, welche Qualität die<br />

Retrodigitalisate der bestehenden Bände aufweisen sollen, die<br />

gegenwärtig auf einer Blättermaschine der Stiftung verfügbar<br />

gemacht werden (vgl. http://www.ssrq­sds­fds.ch).<br />

Zu den spezifischen Projektfortschritten vgl. unten die entsprechenden<br />

Passagen im Abschnitt Editionsprojekte.<br />

mediathek tanz.ch<br />

Haupttraktandum an mehreren Sitzungen im Berichtsjahr war<br />

erneut die Fusion mit der Médiathèque de la danse in Lausanne<br />

zu einem Schweizerischen Tanzarchiv. Diese wurde per Ende<br />

<strong>2010</strong> vollzogen, und zwar durch die Schaffung einer gemeinsamen<br />

Stiftung Schweizer Tanzarchiv/Collection suisse de la danse.<br />

Der Verein mediathek tanz.ch wurde auf diesen Zeitpunkt<br />

aufgelöst. Er kann auf ein für schweizerische Verhältnisse kurzes,<br />

aber umso erfolgreicheres Vereinsleben zurückblicken. Der<br />

<strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> bzw. das <strong>Staatsarchiv</strong> wird sich in der neuen Stiftung<br />

nicht vertreten lassen, wünscht ihr aber viel Energie und Erfolg<br />

bei der Wahrnehmung ihrer wichtigen Aufgabe.<br />

Universität <strong>Zürich</strong><br />

Die Zusammenarbeit mit dem Universitätsarchiv wurde auf dem<br />

inzwischen gewohnten Niveau fortgesetzt. Betreffend Überlieferungsbildung<br />

findet einmal im Jahr eine Sitzung statt, an der<br />

wechselseitig über erfolgte Ablieferungen informiert wird und<br />

Fachfragen diskutiert werden. Das Berichtsjahr war im Universitätsarchiv<br />

geprägt durch die Übernahme zahlreicher Nachlässe;<br />

sie machten beinahe die Hälfte der Eingänge von insgesamt<br />

rund 100 Laufmetern aus.<br />

Im Berichtsjahr wurde mit der Umsetzung der Ende 2009<br />

unterzeichneten Kooperations­Vereinbarung zwischen den Trägern<br />

des Projekts Ad Fontes und dem <strong>Staatsarchiv</strong> begonnen.


Die hilfswissenschaftliche Plattform wird mittlerweile laufend mit<br />

neuen Anleitungen und Übungen auf der Basis von Quellen des<br />

<strong>Staatsarchiv</strong>s ergänzt. Margit Gigerl, Abteilung Editionsprojekte,<br />

und Thomas Neukom, Abteilung Individuelle Kundendienste,<br />

unterstützten die Mitarbeiter von Ad Fontes bei dieser Arbeit.<br />

Betreffend Masterkurs Applied History waren im Berichtsjahr<br />

vonseiten des Berichterstatters keine nennenswerten Aktivitäten<br />

zu verzeichnen.<br />

Stabsaufgaben<br />

Personelles<br />

Das <strong>Staatsarchiv</strong> mit seinem Selbstverständnis als lernende Organisation<br />

strebt eine lebendige, für alle Mitarbeitenden zufriedenstellende<br />

Feedback­Kultur an. Im Rahmen der Definition<br />

von Massnahmen zur Erreichung dieses Ziels führten wir 2009<br />

– nebst der bereits etablierten Mitarbeitendenbeurteilung MAB<br />

– einen Pilot Vorgesetztenbeurteilung durch, der im Berichtsjahr<br />

ausgewertet wurde. Aufgrund des positiven Ergebnisses wird die<br />

Vorgesetztenbeurteilung als Beurteilungsinstrument eingeführt.<br />

Ab 2011 werden die Führungskräfte von ihren direkt Unterstellten<br />

beurteilt. Vorgesehen ist ungefähr ein Dreijahresrhythmus.<br />

Qualitätssicherung und Controlling<br />

Wie im <strong>Jahresbericht</strong> 2009 (S. 14) erläutert, erheben Archive bis<br />

heute die Resultate ihrer Arbeit nur marginal in Zahlen. Umso erfreulicher<br />

ist, dass zumindest im Bereich Benutzung der Schweizerischen<br />

Archivdirektorenkonferenz ADK im Berichtsjahr mit der<br />

Definition eines Pflichtenheftes für eine gemeinsame Benutzungsstatistik<br />

ein Durchbruch gelungen ist. 2011 werden ein Grossteil<br />

der Schweizer <strong>Staatsarchiv</strong>e, das Bundesarchiv und das Liechtensteinische<br />

Landesarchiv in einem Pilot ihre Benutzungskennzahlen<br />

nach einem einheitlichen Raster erheben. Wenn sich das<br />

Raster bewährt, steht in wenigen Jahren die Online­Publikation<br />

dieser Zahlen auf der Website des VSA in Aussicht.<br />

Das <strong>Staatsarchiv</strong> <strong>Zürich</strong> versuchte im Berichtsjahr erstmals,<br />

auch die anderen archivischen Hauptprozesse numerisch zu fassen.<br />

Wir wollen wissen, wie hoch unser Aufwand ist, bis ein Laufmeter<br />

Archivgut im Endarchiv liegt. Und wir wollen wissen, wie<br />

viel Arbeit es anschliessend braucht, einen Laufmeter dauernd<br />

verfügbar zu halten.<br />

Die Zahlen <strong>2010</strong> ergeben folgendes Bild: Überlieferungsbildung,<br />

Aktenerschliessung und Beständeerhaltung wendeten gut<br />

18 500 Stunden auf, um knapp 1000 Laufmeter zu bewältigen<br />

und auf 545 Laufmeter zu verdichten. Bis ein Laufmeter Unterlagen<br />

bewertet, übernommen, erschlossen und fachgerecht<br />

konserviert in unseren Endmagazinen zur Ruhe kommt, investieren<br />

wir also knapp 19 Stunden pro Akzessions­Laufmeter bzw.<br />

gegen 34 Stunden Arbeit pro Endarchiv­Laufmeter.<br />

Die Bewirtschaftung der Bestände im Endarchiv (Nacherschliessungen,<br />

Konservierungs­ und Restaurierungsmassnahmen)<br />

verursacht Aufwände von einer knappen halben Stunde<br />

pro Laufmeter. Addiert man dazu die Arbeiten im Rahmen der<br />

Editionsprojekte, steigt der Wert gegen 0.9 Stunden. Und schlägt<br />

man schliesslich noch die Arbeit der Kundendienste dazu, wenden<br />

wir 1.3 Stunden für die Bewirtschaftung und Nutzung eines<br />

Laufmeters im Endarchiv auf.<br />

Wir sind uns bewusst, dass erstmals erhobene Werte in ihrer<br />

Aussagekraft beschränkt sind. Diese wird aber in den kommenden<br />

Jahren automatisch grösser; wir sind gespannt, auf welchem<br />

Niveau sich unsere Kennzahlen einpendeln werden. Und insbesondere<br />

hoffen wir, dass wir mit unseren Erhebungen den Grundstein<br />

legen können für eine mittelfristige Vergleichbarkeit zumindest<br />

der Schweizer <strong>Staatsarchiv</strong>e auch hinter den Kulissen.<br />

Archivpraktika<br />

Von Dezember 2009 bis Februar <strong>2010</strong> absolvierte Peter Lehmann<br />

im Zusammenhang mit seinem Nachdiplomstudium in Information<br />

und Dokumentation ein Praktikum in der Abteilung Aktenerschliessung.<br />

Meryem Riahi und Carmen Seyfried konnten im Rahmen ihrer<br />

Ausbildung zu Informations­ und Dokumentationsassistentinnen<br />

in den Monaten Februar und März respektive April und Mai im<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> ein Praktikum durchlaufen, und zwar ebenfalls in<br />

der Abteilung Aktenerschliessung.<br />

Die in den Abteilungen Beständeerhaltung und Editionsprojekte<br />

(KDI) absolvierten oder im Gang befindlichen Praktika sind<br />

in den entsprechenden Abschnitten referiert.<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 13


14 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

aBtEIlungEn<br />

Überlieferungsbildung<br />

Personelles<br />

Per Ende Oktober trat Iris Vontobel aus unseren Diensten aus –<br />

und als wissenschaftliche Archivarin in diejenigen einer bedeutenden<br />

Zürcher Bank ein. In der Abteilung Überlieferungsbildung<br />

hatte sie mit einem Pensum von 30 Prozent die Aufsicht über die<br />

Gemeindearchive wahrgenommen. Für diesen grossen Einsatz<br />

mit einem kleinen Pensum danken wir Frau Vontobel herzlich<br />

und wünschen ihr für die Zukunft alles Gute. Ihre Arbeit in den<br />

Kundendiensten ist im entsprechenden Abschnitt gewürdigt.<br />

Die neu geschaffene 80­Prozent­Stelle haben wir noch im<br />

Berichtsjahr per 1. März 2011 mit Rebekka Wyler besetzt. Frau<br />

Wyler studierte an der Universität <strong>Zürich</strong> Allgemeine Geschichte,<br />

Ökonomie und Nordistik. Im Oktober <strong>2010</strong> hat sie zusammen<br />

mit Stefan Keller und Urs Kälin eine Geschichte des Volkshauses<br />

<strong>Zürich</strong> herausgegeben. Zurzeit ist sie mit dem Abschluss ihrer<br />

Dissertation bei Prof. Jakob Tanner zum Thema «Schweizer Gewerkschaften<br />

und Europa 1960–2005» beschäftigt. Von 2003 bis<br />

2008 war Frau Wyler als Archivarin und Verantwortliche für das<br />

Records Management bei der Gewerkschaft SMUV/Unia tätig;<br />

in diesem Rahmen organisierte sie unter anderem die Überführung<br />

der Zentralarchive SMUV, GBI und VHTL ins Sozialarchiv in<br />

<strong>Zürich</strong>. In der Überlieferungsbildung des <strong>Staatsarchiv</strong>s wird Frau<br />

Wyler einerseits für bestimmte Bereiche der kantonalen Verwaltung<br />

zuständig sein, anderseits wird sie zusammen mit Bernhard<br />

Rieder die Zürcher Gemeindearchive betreuen; beide verfügen<br />

dafür über ein Pensum von je 20 Prozent.<br />

Barbara Stadler reduzierte per Ende Jahr ihr Pensum in der<br />

Überlieferungsbildung zugunsten der Aktenerschliessung von 20<br />

auf 10 Prozent.<br />

Eveline Isler schloss im Oktober erfolgreich ihre Weiterbildung<br />

zum Master of Advanced Studies in Archival and Information<br />

Sciences (MAS AIS) an der Universität Bern ab. Die Diplomarbeit<br />

ist einem Thema der Überlieferungsbildung gewidmet:<br />

«Die Bewertung von Akten aus vormundschaftlichen Aufgaben<br />

– eine Fallstudie aus dem <strong>Staatsarchiv</strong> <strong>Zürich</strong>».<br />

Reto Weiss nahm an einem von der «Koordinationsstelle für die<br />

dauerhafte Archivierung von elektronischen Unterlagen» (KOST) organisierten<br />

Kolloquium zur archivischen Bewertung von Datenbanken<br />

teil und hielt ein Referat zur Zürcher Praxis in diesem Gebiet.


Bernhard Rieder erwarb das Zertifikat «Geschäftsverwaltung<br />

in der Bundesverwaltung» in einem Stufenseminar des Schweizerischen<br />

Bundesarchivs. Zusammen mit dem <strong>Staatsarchiv</strong>ar<br />

stellte er an einer Kundentagung der IBM zur Software DIAS (Digital<br />

Information Archiving System) das Zürcher Projekt zur digitalen<br />

Langzeitarchivierung vor, in dem DIAS eingesetzt wird.<br />

Der diesjährige Teamtag der Abteilung war touristisch orientiert.<br />

Die Abteilung begutachtete die neu gestaltete Infrastruktur<br />

rund um den Rheinfall und begab sich danach in den auf der<br />

Schaffhauser Seite gelegenen Seilpark, wo in luftiger Höhe das<br />

Klettern über Seil­ und andere Brücken und der Umgang mit «Tyroliennes»<br />

geübt wurde.<br />

Vom Verwaltungskataster zu den<br />

rahmenvereinbarungen<br />

Der im Jahr 2009 begonnene Verwaltungskataster konnte im Spätsommer<br />

fertig gestellt werden. Er umfasst in der endgültigen Version<br />

115 öffentliche Organe mit selbstständiger Aktenführung und<br />

kommt einem grundlegenden und umfassenden Verzeichnis der<br />

Partner des <strong>Staatsarchiv</strong>s in der kantonalen Verwaltung gleich.<br />

Der Kataster enthält pro Eintrag in knapper Form jeweils die folgenden<br />

Angaben zu den verzeichneten öffentlichen Organen:<br />

≥ die spezifische Verwaltungsgeschichte,<br />

≥ die gesetzlichen Grundlagen,<br />

≥ Eckdaten zu Personal und Budget,<br />

≥ eine Beschreibung der Aufgaben,<br />

≥ eine Beschreibung der im <strong>Staatsarchiv</strong> bereits vorhandenen<br />

Bestände,<br />

≥ eine Einschätzung der Überlieferungslage und<br />

≥ eine Priorisierung.<br />

Mit dem Verwaltungskataster und den im Verlauf seiner Erarbei<br />

tung gewonnenen Erkenntnissen verfügt das <strong>Staatsarchiv</strong><br />

nun über einen systematischen Überblick über die Qualität der<br />

Überlieferung in verschiedenen Bereichen. Gleichzeitig konnten<br />

Überlieferungslücken identifiziert werden. Diese können nun im<br />

Sinn des strategischen Ziels einer «flächendeckenden Überlieferungsbildung»<br />

und gemäss der vorgenommenen Priorisierung<br />

gezielt angegangen werden.<br />

Die nächste grosse Etappe auf dem Weg zur flächendeckenden<br />

Überlieferungsbildung bildet die Erarbeitung von Rahmenvereinbarungen.<br />

Sie werden die Basis bilden für eine integrierte<br />

und nachhaltige Zusammenarbeit zwischen den öffentlichen Organen<br />

und dem <strong>Staatsarchiv</strong> im Bereich Informationsverwaltung.<br />

In dieser Hinsicht waren die Fortschritte im Berichtsjahr zunächst<br />

nicht ganz so gross wie erhofft. Vorerst war zu präzisieren, was<br />

die Rahmenvereinbarungen genau regeln sollen und welche Bedingungen<br />

für den Abschluss gegeben sein müssen. Minimale<br />

Voraussetzung ist, dass beim öffentlichen Organ ein Verzeichnis<br />

der Informationsbestände gemäss § 14 IDG vorliegt und ein<br />

Verantwortlicher für die Informationsverwaltung gemäss § 7 der<br />

Archivverordnung definiert ist. Inzwischen sind nun Rahmenvereinbarungen<br />

mit zahlreichen Partnern in Arbeit: Parlamentsdienste,<br />

Volksschulamt, Strassenverkehrsamt, Amt für Wirtschaft<br />

und Arbeit, Hochbauamt, Personalamt, Bezirksräte, Notariate.<br />

Bewertungen, ablieferungsvereinbarungen, Beratung<br />

Insgesamt wurden im Berichtsjahr 58 Ablieferungsvereinbarungen<br />

(2009: 56) geschlossen. Die Schwerpunkte und Meilensteine<br />

im Bereich Aktenübernahme und Bewertung sind nachstehend<br />

kurz beschrieben.<br />

Im Berichtsjahr gelang es nach längeren Bemühungen, mit der<br />

Jugendstaatsanwaltschaft eine umfassende Ablieferungsvereinbarung<br />

für die regionalen Jugendanwaltschaften abzuschliessen<br />

(mit den Staatsanwaltschaften wurden solche Vereinbarungen<br />

bereits früher abgeschlossen). Parallel erliess die Jugendstaatsanwaltschaft<br />

eine aktualisierte Weisung zur «Aktenverwaltung im<br />

Jugendstrafverfahren». Damit ist die Aktenführung und Überlieferungsbildung<br />

in diesem Bereich befriedigend geregelt.<br />

Bedeutende Fortschritte konnten im Bereich Notariate, Grundbuch­<br />

und Konkursämter gemacht werden. Das 2009 erarbeitete<br />

Rundschreiben zur Archivierung von Konkursakten wurde vom<br />

Notariatsinspektorat sämtlichen Notariaten zugestellt und ist damit<br />

in Kraft. Die Revision der Notariatsarchivverordnung wurde<br />

vorangetrieben und kann 2011 zusammen mit einer Rahmenvereinbarung<br />

für sämtliche Notariate abgeschlossen werden.<br />

Die bekannten Überlieferungslücken bei den Jugendsekretariaten<br />

wurden dieses Jahr systematisch angegangen, sowohl<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 15


Abteilungen<br />

von Seiten der Jugendsekretariate als auch des <strong>Staatsarchiv</strong>s.<br />

Erstmals konnten im Berichtsjahr verschiedene Fallaktenserien<br />

aus einem Jugendsekretariat übernommen werden. Sodann entwickelte<br />

das Jugendsekretariat Bülach unter Beizug der Firma<br />

docuteam ein Ordnungssystem für die Informationsverwaltung,<br />

das vom <strong>Staatsarchiv</strong> begutachtet wurde. Wenn sich das Ordnungssystem<br />

bewährt, soll es auf weitere Jugendsekretariate<br />

ausgerollt werden. Das <strong>Staatsarchiv</strong> seinerseits erarbeitete ein<br />

Bewertungsmodell, das die künftige Überlieferung im Bereich<br />

Jugendsekretariate massgeblich steuern wird. Dabei war es uns<br />

wichtig, das Modell so zu gestalten, dass es der aktenführenden<br />

Stelle als Hilfsmittel bei der Informationsverwaltung und bei der<br />

Vorbereitung von Aktenübergaben dient. Die Jugendsekretariate<br />

sind im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> wichtige Institutionen im Vormundschaftswesen<br />

sowie in der Kinder­ und Jugendfürsorge (Hort­ und Krippenaufsicht,<br />

Alimentenhilfe, Elternberatung etc.).<br />

Das kantonale Rechnungswesen hat sich in den letzten Jahren<br />

stark verändert. Dies war für uns Anlass, die Bewertung von<br />

Buchhaltungs­ bzw. Finanzunterlagen, die bekanntlich bei vielen<br />

öffentlichen Organen in grossen Mengen anfallen, systematisch<br />

zu überprüfen. In die Überprüfung bezogen wir Finanzverwaltung<br />

und Finanzkontrolle sowie weitere sachverständige Stellen<br />

ein. Das Ergebnis ist ein «Bewertungsmodell Finanzunterlagen»,<br />

das uns künftig grosse Dienste leisten wird.<br />

Das <strong>Staatsarchiv</strong> ist seit Jahren bestrebt, in der Überlieferungsbildung<br />

Standards flächendeckend anzuwenden. Im Berichtsjahr<br />

ist ein weiterer traditioneller «Sonderfall» in diesem<br />

Sinn neu geregelt worden: die Übernahme von Meliorationsakten<br />

der Abteilung Landwirtschaft des Amtes für Landwirtschaft<br />

und Natur ALN. Die Meliorationsakten, insbesondere diejenigen<br />

in den Bereichen Flurbereinigungen, Entwässerungen etc., sind<br />

äusserst wertvolle Quellen zur Entwicklung der Zürcher Landschaft.<br />

Sie dokumentieren ein eigentliches öffentliches Grossprojekt<br />

des 20. Jahrhunderts; künftig werden umfassende Meliorationen<br />

wohl deutlich seltener sein. Bisher wurden jedes Jahr<br />

eigens für das <strong>Staatsarchiv</strong> hergestellte Duplikate abgeliefert,<br />

während die Originalakten bis zurück ins 19. Jahrhundert im ALN<br />

verblieben. Neu werden die älteren Originale ins <strong>Staatsarchiv</strong> geliefert;<br />

die Herstellung von Doppeln wird eingestellt.<br />

16 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Das <strong>Staatsarchiv</strong> hat in den letzten beiden Jahrzehnten<br />

sehr grosse Bestände an Krankengeschichten bzw. Patientendokumentationen,<br />

wie sie heute heissen, aus den verschiedenen<br />

kantonalen Einrichtungen aufbauen können. Ein wichtiger<br />

Schwerpunkt liegt bei psychiatrischen Krankengeschichten. Die<br />

Bewertung und Aufbewahrung dieser besonders heiklen, aber<br />

auch besonders wichtigen und vonseiten der Forschung intensiv<br />

nachgefragten Unterlagen ist in der Schweiz umstritten und<br />

uneinheitlich geregelt, ebenso wie die anzuwendenden Schutzfristen.<br />

Das <strong>Staatsarchiv</strong> hat deshalb im Juni ein Kolloquium veranstaltet,<br />

an dem die verschiedenen «Stakeholder» ihre teilweise<br />

sehr unterschiedlichen Standpunkte im Beisein von Regierungsrat<br />

Notter direkt erläutern konnten. Vertreter/innen von aktenführenden<br />

Kliniken, von Gesundheitsdirektionen, des Datenschutzes,<br />

der medizinhistorischen Forschung und der Archive kamen<br />

zu Wort. In Sachen Bewertung bestand weitgehende Einigkeit<br />

darin, dass eine breit abgestützte Auswahl­Überlieferung von<br />

Akten aus verschiedenen Institutionen einer Konzentration auf<br />

wenige Kliniken vorzuziehen sei. Einig war man sich auch darin,<br />

dass zur Dokumentation der Geschichte des Gesundheitswesens<br />

neben den Krankengeschichten noch weitere Akten,<br />

insbesondere solche der Spitalverwaltung und der Aufsichtsbehörden,<br />

aufzubewahren sind. Wir hoffen, dass wir in unseren<br />

Bemühungen, eine für alle Seiten gute Lösung in diesem Bereich<br />

zu finden, weiterhin auf Verständnis und Unterstützung stossen.<br />

Dies umso mehr, als im weiteren Verlauf des Berichtsjahrs ein<br />

Rückschlag zu verzeichnen war: Die Gesundheitsdirektion erliess<br />

ohne Rücksprache mit der DJI zuhanden der Spitäler im<br />

<strong>Kanton</strong> einen Ablieferungsstopp für Krankengeschichten, da die<br />

gesetzliche Grundlage dafür ungenügend sei. Wir hoffen sehr,<br />

dass der dadurch herbeigeführte, für alle Seiten unbefriedigende<br />

Zustand 2011 wieder geändert werden kann.<br />

Öffentlich­rechtliche Institutionen können gemäss Archivgesetz<br />

ihre Akten selbstständig dauernd archivieren. Das <strong>Staatsarchiv</strong><br />

bietet solchen Institutionen aber regelmässig an, die Führung<br />

eines Endarchivs zu übernehmen. <strong>2010</strong> schloss die Zürcher<br />

Hochschule der Künste ZHdK einen Zusammenarbeitsvertrag<br />

mit dem <strong>Staatsarchiv</strong>. Bei der ZHdK haben inzwischen – ebenso<br />

wie bei der Pädagogischen Hochschule <strong>Zürich</strong> PHZH – Records


Manager die Arbeit aufgenommen. Ihre Aufgabe ist es, den Aktenfluss<br />

aus den einzelnen Instituten und Abteilungen in eine<br />

zentrale Ablage zu organisieren. Das <strong>Staatsarchiv</strong> wird später<br />

ältere Unterlagen aus dieser zentralen Ablage übernehmen. Die<br />

Etablierung der Zusammenarbeit und die Unterstützung der neuen<br />

Records Manager wird in den kommenden Jahren zu konsolidieren<br />

sein.<br />

1994 wurde das Opernhausgesetz erlassen, mit dem der<br />

<strong>Kanton</strong> von der Stadt <strong>Zürich</strong> die finanzielle Verantwortung für<br />

das Opernhaus übernahm. Man trug damit dem Umstand Rechnung,<br />

dass die Institution weit über die Stadtgrenzen ausstrahlt.<br />

Im Berichtsjahr ist nun auch die archivische Zuständigkeit für<br />

das Opernhaus vom Stadtarchiv <strong>Zürich</strong> auf das <strong>Staatsarchiv</strong><br />

übergegangen: Opernhaus und <strong>Staatsarchiv</strong> schlossen einen<br />

Zusammenarbeitsvertrag ab, der Deckungsgleichheit herstellt<br />

zwischen dem Rechtskörper, der das Opernhaus finanziert, und<br />

demjenigen, der für dessen Überlieferung zuständig ist. Die vor<br />

1994 entstandenen Unterlagen bleiben im Stadtarchiv <strong>Zürich</strong>.<br />

Damit wird zukünftig die archivische der rechtlichen Realität vor<br />

und nach dem Erlass des Opernhausgesetzes entsprechen.<br />

Im Bereich der staatsnahen und privaten Überlieferung ist der<br />

Abschluss eines Zusammenarbeits­ bzw. Schenkungsvertrags<br />

mit der in der Stadt <strong>Zürich</strong> angesiedelten Römisch­katholischen<br />

Zentralkonferenz zu vermelden. Es handelt sich dabei um den<br />

Zusammenschluss der kantonalen katholischen Landeskirchen.<br />

Diese staatskirchenrechtlichen Gebilde stellen bekanntlich eine<br />

Schweizer Spezialität dar. Die Unterlagen der Zentralkonferenz<br />

sind von grossem historischem Interesse. Das <strong>Staatsarchiv</strong> des<br />

<strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> freut sich, mit dem Vertragsschluss zu einem<br />

wichtigen Träger der Überlieferung der katholischen Institutionen<br />

in der Schweiz zu werden.<br />

Übernahme von digitalen unterlagen<br />

Das <strong>Staatsarchiv</strong> ist seit 2009 zusammen mit der Hauptabteilung<br />

Logistik, Finanzen, Controlling LFC der Direktion der Justiz<br />

und des Innern daran, ein digitales Archiv aufzubauen. Als Pilotprojekt<br />

sollen bis in die 1980er Jahre zurückreichende Registerdaten<br />

aus der abzulösenden Geschäftskontrolle RIS der DJI ins<br />

Archiv überführt werden. Beteiligt sind neben <strong>Staatsarchiv</strong> und<br />

LFC die Firmen IBM (mit dem Produkt DIAS in der Funktion eines<br />

Digital Repository) und scope. Spezifikation und Programmierung<br />

der Anwendung sind ausgeführt, die Testphase zieht sich<br />

jedoch noch hin und das Projekt wird erst 2011 abgeschlossen<br />

werden können. Als nächster Schritt steht dann die Überführung<br />

der seit Jahren auf einem dedizierten Server gespeicherten digitalen<br />

Bestände des <strong>Staatsarchiv</strong>s in DIAS an.<br />

Im Übrigen verfolgt das <strong>Staatsarchiv</strong> im Bereich Übernahme<br />

digitaler Daten nach wie vor eine Strategie der bilateralen Projekte,<br />

um weiter Erfahrung zu sammeln. Wichtigstes Projekt ist<br />

zurzeit die Archivschnittstelle zum Geschäfts­ und Rapportverwaltungssystem<br />

POLIS der Zürcher Polizeien (<strong>Kanton</strong>spolizei,<br />

Stadtpolizeien Winterthur und <strong>Zürich</strong>). Im Berichtsjahr konnten<br />

in guter Zusammenarbeit mit der <strong>Kanton</strong>spolizei, der zuständigen<br />

Informatikfirma Unisys sowie den Stadtarchiven <strong>Zürich</strong> und<br />

Winterthur eine Spezifikation der Schnittstelle und eine Realisierungsofferte<br />

erarbeitet werden. Die Schnittstelle beruht auf<br />

der Spezifikation des Submission Information Package SIP nach<br />

OAIS des Bundesarchivs und ist vollständig kompatibel mit der<br />

2009 erarbeiteten Schnittstellen­ und Prozessspezifikation für<br />

die digitale Langzeitarchivierung der KOST.<br />

<strong>2010</strong> wurden nicht wesentlich mehr digitale Unterlagen abgeliefert<br />

als in den Vorjahren. Der grosse Sprung von der analogen<br />

zur digitalen Überlieferung lässt in <strong>Zürich</strong> weiter auf sich warten.<br />

Das liegt daran, dass die angebotenen Bestände aus Zeiträumen<br />

stammen, in denen die Akten selbst hauptsächlich noch auf<br />

Papier erarbeitet wurden. Damit kann das <strong>Staatsarchiv</strong> selbstverständlich<br />

leben. Zunehmend unbefriedigend ist aber die Situation<br />

bei den zu analogen Beständen gehörigen digitalen Metadaten.<br />

Die Zeit der Karteien, gebundenen Jahresregisterbücher, Geschäftskontrollverzeichnisse<br />

etc. ist seit teilweise deutlich über<br />

zehn Jahren vorbei. Aber die Daten der digitalen Systeme, die<br />

die analogen Findmittel in den 1980er und 1990er Jahren ablösten,<br />

sind häufig nicht mehr vorhanden, nicht migriert worden oder<br />

nur mit enormem Aufwand aus alten Systemen exportierbar. Das<br />

ist bedauerlich, denn diese Meta­ oder Registerdaten wären von<br />

grossem Nutzen für das <strong>Staatsarchiv</strong> – nicht primär als Archivgut,<br />

sondern vor allem als Grundlage für die Erschliessung der entsprechenden<br />

Unterlagen.<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 17


Abteilungen<br />

records Management<br />

Der 2009 über das kantonale Weiterbildungsprogramm erstmals<br />

angebotene Kurs «Informationsverwaltung für Sachbearbeiter/<br />

innen» hat auch im Berichtsjahr mit gutem Erfolg stattgefunden.<br />

Die Merkblatt­Sammlung des <strong>Staatsarchiv</strong>s für kantonale Behörden<br />

wurde um eine Anleitung zur Erstellung von Ordnungssystemen<br />

bereichert. Das Dokument ist auf der Website des<br />

<strong>Staatsarchiv</strong>s greifbar (www.staatsarchiv.zh.ch/internet/justiz_<br />

inneres/sta/de/verwaltung.html).<br />

Im Berichtsjahr gab das <strong>Staatsarchiv</strong> wie üblich Stellungnahmen<br />

zu verschiedenen Ordnungssystemen, Verfahren und insbesondere<br />

zu digitaler Aktenführung ab. Neben den bereits erwähnten<br />

Bestrebungen im Bereich Jugendsekretariate sowie der<br />

Unterstützung einer grösseren Aktenreorganisation im Personalamt<br />

sind zwei Anfragen aus der Baudirektion erwähnenswert.<br />

Das Amt für Verkehr gibt seine bisher analog in Büchern geführte<br />

Sammlung von Verfügungen auf und speichert diese künftig nur<br />

noch in digitaler Form, auf Betreiben des <strong>Staatsarchiv</strong>s im archivtauglichen<br />

Format PDF/A. In den zu den Verfügungen gehörigen<br />

Akten wird aber immer noch das Verfügungsoriginal in Papierform<br />

abgelegt. Die Koordinationsstelle für kantonale Baubewilligungen<br />

hingegen will zukünftig ihre Verfügungen nur noch digital<br />

im Geschäftsverwaltungssystem speichern und auf die Papierablage<br />

verzichten. Die beiden Anfragen zeigen: Tendenziell wird<br />

zuerst die rein digitale Verwaltung von Entscheidsammlungen,<br />

Spruchbüchern, Protokollen etc., also die digitale Haltung von<br />

Serien an die Hand genommen, erst dann die eigentliche digitale<br />

Aktenverwaltung.<br />

Auch <strong>2010</strong> hat sich das <strong>Staatsarchiv</strong> für die Erstellung von<br />

«Verzeichnissen der Informationsbestände» gemäss § 14 des Informations­<br />

und Datenschutzgesetzes eingesetzt. In einer Zeit,<br />

in der nur eine Minderheit der kantonalen Dienststellen über umfassende<br />

Registraturpläne oder vergleichbare Ordnungssysteme<br />

verfügt, können die Verzeichnisse der Informationsbestände<br />

einen teilweisen Ersatz dafür bieten; für das <strong>Staatsarchiv</strong> sind<br />

sie nicht zuletzt aus diesem Grund interessant. Wesentlicher<br />

aber sind übergeordnete Gesichtspunkte: Das Öffentlichkeitsprinzip,<br />

wie es im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> eingeführt wurde, sieht vor,<br />

dass die öffentlichen Organe bekannt geben, welche Akten und<br />

18 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Daten sie führen. Nicht alle Dienststellen vermochten ihre Verzeichnisse<br />

innerhalb der gesetzlich eingeräumten Frist, also bis<br />

am 1. Oktober <strong>2010</strong>, zu publizieren. Es sind aber immerhin beträchtliche<br />

Fortschritte zu verzeichnen. Die Ämter der Volkswirtschaftsdirektion<br />

beispielsweise haben alle ein entsprechendes<br />

Verzeichnis auf ihrer Website publiziert. Wir hoffen, dass die<br />

vollständige Abdeckung in einem oder zwei Jahren erreicht sein<br />

wird. Auf Wunsch unterstützen wir die öffentlichen Organe des<br />

<strong>Kanton</strong>s weiterhin bei der Erstellung ihres Verzeichnisses der<br />

Informationsbestände.<br />

Führungen und Informationsauftritte<br />

Im Berichtsjahr haben wir 10 (2009: 14) Führungen für Verwaltungsstellen<br />

durchgeführt, an denen immer auch Fragen der<br />

Aktenführung und der Archivierung sowie der Zusammenarbeit<br />

diskutiert werden. Anlässlich von Verhandlungen zu Rahmenvereinbarungen<br />

kam es zudem zu einigen Treffen mit Amtsleitungen,<br />

an denen wir unsere Aufgaben und Anliegen erläutert haben.<br />

aufsicht über die gemeindearchive<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurden 30 (Vorjahr: 50) Erstbesuche von Zweckverbandsarchiven<br />

vorgenommen. Damit wurden seit 2008 180<br />

Zweckverbandsarchive mit insgesamt befriedigendem Ergebnis<br />

visitiert; acht Besuche stehen für 2011 noch an.<br />

Wie die kantonalen öffentlichen Organe sind auch die Gemeindeverwaltungen<br />

verpflichtet, Verzeichnisse ihrer Informationsbestände<br />

zu publizieren. Zur Unterstützung verfasste das<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> eine kurze Anleitung auf seiner Website (vgl. www.<br />

staatsarchiv.zh.ch/internet/justiz_inneres/sta/de/gemeinden/<br />

hilfsmittel.html).<br />

Eine weitere Änderung im Webangebot des <strong>Staatsarchiv</strong>s für<br />

die Gemeinden besteht darin, dass die Liste der auf Gemeinden<br />

spezialisierten Archivdienstleister vom Netz genommen wurde.<br />

Sie war seinerzeit freihändig erstellt und dann ebenso freihändig<br />

nachgeführt worden. Für die weitere Pflege der Liste hätten<br />

Kriterien spezifiziert werden müssen, nach denen die Aufnahme<br />

auf der Liste erfolgt, und die Erfüllung der Kriterien hätte im<br />

Einzelnen kontrolliert werden müssen. Dies war aus Sicht des<br />

<strong>Staatsarchiv</strong>s zu viel Aufwand für zu wenig Ertrag. Die Gemein­


den bzw. deren Schreiber sind gut untereinander vernetzt und<br />

können sich ohne weiteres über den Markt der Archivdienstleister<br />

ins Bild setzen.<br />

Auch <strong>2010</strong> wurden zahlreiche Gemeindearchive beraten, vorwiegend<br />

in Raumfragen und Fragen rund um die Musterregistraturpläne<br />

des <strong>Staatsarchiv</strong>s (von denen 2011 voraussichtlich<br />

zwei einer grundlegenden Revision unterzogen werden). Immer<br />

wieder werden zudem Fragen zu Voraussetzungen und Möglichkeiten<br />

der digitalen Aktenführung gestellt.<br />

An zwei Anlässen wurden Gemeindemitarbeiter/innen über<br />

das Gemeindearchivwesen und das <strong>Staatsarchiv</strong> informiert: das<br />

Verwaltungspersonal der evangelisch­reformierten Kirchgemeinden<br />

bei einer Führung im <strong>Staatsarchiv</strong>, die neu gewählten Aktuare<br />

und Aktuarinnen (und damit auch Archivare und Archivarinnen)<br />

der katholischen Kirchgemeinden an einem Archivierungskurs,<br />

den die römisch­katholische Körperschaft durchführte.<br />

amtsdruckschriftensammlung<br />

Im Berichtsjahr wurden 110 (2009: 149) Druckschriften, die nicht<br />

«von selbst» den Weg ins <strong>Staatsarchiv</strong> fanden, aktiv eingefordert<br />

und zur Amtsdruckschriftensammlung geschlagen.<br />

Zunehmend handelt es sich bei den «Amtsdruckschriften» um<br />

PDF­Dateien, die auf den Websites der kantonalen öffentlichen<br />

Organe publiziert werden. Zurzeit gilt immer noch der Grundsatz,<br />

dass Amtsdruckschriften auf Papier archiviert werden. Mittelfristig<br />

wird man sich der digitalen Herausforderung aber auch<br />

in diesem Bereich stellen müssen.<br />

ablieferungen<br />

Insgesamt wurden 131 (2009: 126) Ablieferungen mit rund 662<br />

(2009: 920) Laufmetern Gesamtumfang entgegengenommen. 99<br />

(2009: 98) Ablieferungen stammen aus kantonaler Provenienz,<br />

32 sind staatsnaher – wobei unter «Staat» der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> zu<br />

verstehen ist – oder privater Herkunft. Der Umfang einiger Ablieferungen<br />

wird durch Nachbewertungen und Kassationen (Aktenvernichtungen)<br />

im <strong>Staatsarchiv</strong> noch etwas abnehmen, aber<br />

grundsätzlich gehen unsere Bemühungen dahin, Bewertungen<br />

möglichst abschliessend vor der Ablieferung, also am Produktionsort,<br />

vorzunehmen.<br />

Der gegenüber dem Vorjahr erheblich tiefere Gesamtumfang<br />

der Ablieferungen hat vor allem zwei Gründe. Da die meisten<br />

Verwaltungsstellen in mehrjährigen Intervallen abliefern, können<br />

zufällige Schwankungen rasch viel ausmachen. Und zweitens<br />

beginnen die recht rigorosen Bewertungsgrundsätze zu greifen,<br />

nach denen wir schon vor Ort Akten zur dauernden Übernahme<br />

auswählen, und zwar häufig auf der Stufe einzelner Dossiers<br />

oder Ordner. Während früher beispielsweise bei Ablieferungen<br />

von Generalsekretariaten parlamentarische Geschäfte unbesehen<br />

vollständig übernommen wurden (bzw. aus Ressourcengründen<br />

übernommen werden mussten), fragen wir heute nach<br />

Federführung und Doppelüberlieferung und überprüfen den Informationswert<br />

der Dossiers. Wenn diese nur Regierungsratsbeschlüsse<br />

oder Auszüge aus dem <strong>Kanton</strong>sratsprotokoll und dem<br />

Amtsblatt enthalten, werden sie kassiert.<br />

Mengenmässig am bedeutendsten war wie in den Vorjahren<br />

eine Ablieferung von psychiatrischen Patientendokumentationen,<br />

konkret: von rund 112 Laufmetern Akten der Psychiatrischen Klinik<br />

Hohenegg, die wir vollständig archivieren werden, und zwar<br />

bis zu deren Streichung von der kantonalen Spitalliste 2005. Die<br />

zweitgrösste Ablieferung stammt vom Generalsekretariat der<br />

Volkswirtschaftsdirektion und umfasst rund 100 Laufmeter aus<br />

dem Zeitraum 1940–2000 (hauptsächlich 1980er und 1990er<br />

Jahre). Die Ablieferung enthält insbesondere Unterlagen zur Vorläuferorganisation<br />

des Zürcher Verkehrsverbundes, der «Behördendelegation<br />

für den Regionalverkehr», und dokumentiert auf<br />

eindrückliche Weise den Aufbau des heutigen S­Bahn­Netzes.<br />

Im Berichtsjahr sind fünf Ablieferungen mit elektronischen<br />

Daten im Umfang von rund 9 Gigabyte eingetroffen. Grundsätzlich<br />

neue Arten von Daten sind nicht dabei; es handelt sich um<br />

Folgeablieferungen aus bereits etablierten Verfahren.<br />

Wie schon im Vorjahr wurden einige Nachbewertungen und<br />

Teilkassationen im Rahmen des Projekts «Abbau Milchbuck»<br />

vorgenommen. Betroffen waren insbesondere Akten gelöschter<br />

Firmen des Handelsregisteramtes. Da die entsprechenden Informationen<br />

zum grössten Teil in dessen Hauptregister enthalten<br />

sind, wurde entschieden, lediglich eine systematische Auswahl<br />

von 2 Prozent sowie eine inhaltlich begründete Auswahl von<br />

besonderen und bedeutenden Fällen dauernd aufzubewahren.<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 19


Abteilungen<br />

Die Löschungsakten 1977–1997, insgesamt rund 270 Laufmeter,<br />

wurden grösstenteils vernichtet, nur rund 12 Laufmeter werden<br />

dauernd archiviert. Weitere Nachbewertungen betrafen Insassenakten<br />

der Strafanstalt Regensdorf (heute Pöschwies) sowie<br />

Akten des Kassationsgerichts.<br />

Die aktenlage im Bereich administrative Versorgung<br />

Im Frühjahr richteten verschiedene Regierungskonferenzen und<br />

das EJPD ein Schreiben an die <strong>Kanton</strong>sregierungen, in dem sie<br />

auf die Notwendigkeit einer historischen Aufarbeitung der Praxis<br />

der so genannten administrativen Versorgung hinwiesen. Die<br />

<strong>Kanton</strong>e wurden gebeten, die betreffenden Akten umgehend vor<br />

einer allfälligen Vernichtung zu schützen.<br />

Die administrative Versorgung, also die Einweisung einer Person<br />

in eine geschlossene Anstalt durch eine Vormundschafts­<br />

oder Sozialbehörde unter Ausschluss der Möglichkeit, den Entscheid<br />

richterlich überprüfen zu lassen, war im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />

1879 durch eine Volksinitiative eingeführt worden und bis 1981<br />

möglich gewesen.<br />

Das <strong>Staatsarchiv</strong> wurde vom Direktionsvorsteher mit der Umsetzung<br />

der im Schreiben formulierten Forderung beauftragt.<br />

Wir richteten darauf unserseits ein Schreiben an die Bezirksräte<br />

und die Gemeinden und baten darum, die Aktenlage anhand<br />

einer Checkliste zu überprüfen. Die Checkliste enthielt die Aktenbestände,<br />

wie sie aufgrund der gesetzlichen Vorgaben noch<br />

vorhanden sein sollten. Die Bezirksräte hatten den Vollzug der<br />

Überprüfung und die Resultate mitzuteilen. Insgesamt waren die<br />

Rückmeldungen beruhigend. Von den Gemeinden wünschten<br />

wir eine Meldung, falls gravierende Lücken in den Akten und Protokollen<br />

festgestellt würden. Es gingen keine solchen Meldungen<br />

ein. Insgesamt kann also davon ausgegangen werden, dass die<br />

historische Aufarbeitung der «administrativen Versorgung» im<br />

<strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> aufgrund der Aktenlage möglich sein wird.<br />

Im Übrigen ist nach unserer Ansicht für die Rechtssicherheit<br />

in diesem und anderen Bereichen entscheidend, dass die<br />

Akten mit stabilen Aufbewahrungsfristen ausgestattet werden.<br />

So kann transparent geregelt werden, wie weit zurück der Staat<br />

die Rückverfolgbarkeit von Einzelschicksalen zu garantieren hat.<br />

Das <strong>Staatsarchiv</strong> wird sich denn auch in der Vernehmlassung zur<br />

20 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Anpassung des kantonalen Rechts an die Änderungen im eidgenössischen<br />

Vormundschaftsrecht für die Festlegung solcher<br />

Aufbewahrungsfristen einsetzen.


auszug aus dem Verzeichnis der amtlichen ablieferungen<br />

Staatskanzlei<br />

Unterlagen zu Anlässen des Regierungsrates 1924 – 2000, 3.8 Lfm<br />

<strong>Kanton</strong>ale Opferberatung, kantonale Opferhilfestelle<br />

2 Ablieferungen, Gesamter Arbeitsbereich, inkl. Fallakten, 1993 – 1994, 0.5 Lfm.<br />

Finanzverwaltung<br />

Akten der ehemaligen Staatsbuchhaltung 1913 – 2004, 9.5 Lfm.<br />

Personalamt<br />

3 Ablieferungen, Akten zum gesamten Arbeitsbereich ca. 1948 – 1999, 17 Lfm.<br />

Generalsekretariat Volkswirtschaftsdirektion<br />

Direktionsakten, insb. Stabsstellen öffentlicher Verkehr und Behördendelegation<br />

­für den Regionalverkehr ca. 1940 – 2000, 100 Lfm.<br />

Veterinäramt<br />

Akten zum gesamten Arbeitsbereich ca. 1960 – 2001, 14 Lfm.<br />

Amt für Jugend und Berufsberatung, Region Süd (Jugendsekretariat)<br />

Diverse Fallakten ca. 1976 – 1999, 8.5 Lfm.<br />

<strong>Kanton</strong>ale Bibliothekskommission<br />

Protokolle und Akten 1930 – 2009, 3 Lfm.<br />

Generalsekretariat Baudirektion<br />

Parlamentarische Geschäfte 1976 – 2004, 11 Lfm.<br />

Amt für Raumentwicklung<br />

Akten zur Raumplanung, parlamentarische Geschäfte 1960 – 1999, 16 Lfm.<br />

Bezirksrat Meilen<br />

Spruchbücher, Jahresakten, Akten Personalvorsorgestiftungen 1930 – 1996, 20 Lfm.<br />

Gebäudeversicherung, kantonale Feuerpolizei<br />

Akten, Fotos, Druckschriften ca. 1900 – <strong>2010</strong>, 13 Lfm.<br />

Universitätsspital<br />

5 Ablieferungen, Krankengeschichten und Finanzunterlagen ca. 1930 – 1999, 18 Lfm.<br />

Psychiatrische Klinik Hohenegg, Meilen<br />

Krankengeschichten 1995 – 1995, 112 Lfm.<br />

<strong>Kanton</strong>sschule Enge, <strong>Zürich</strong><br />

Akten Aufsichtskommission und Schulakten 1860 – 2004, 12 Lfm.<br />

auswahl an neueingängen von staatsnaher und privater Seite<br />

Theodosianum (Krankenpflegeschule am Limmatspital)<br />

Schulakten 1952 – 2009, 16 Lfm.<br />

Gemeindepräsidentenverband <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />

Protokolle und Unterlagen 1986 – 2005, 1 Lfm.<br />

Zentralbibliothek <strong>Zürich</strong>, Teilnachlass Regierungsrat Johannes Hegetschweiler,<br />

div. Fragmente 1829 – 1918, 0.15 Lfm.<br />

geschenke ans <strong>Staatsarchiv</strong><br />

Die unten aufgeführten Archivalien wurden dem <strong>Staatsarchiv</strong> im Berichtsjahr geschenkt.<br />

Allen Schenkerinnen und Schenkern sei an dieser Stelle für ihre Grosszügigkeit<br />

ganz herzlich gedankt.<br />

Boris Blaser, Rümlang<br />

Protokolle FDP Bezirk Dielsdorf, 1931 – 1954<br />

Stefan und Bernhard Brunner, Steinmaur<br />

Firmenarchiv Mosterei Brunner, 1900 – 2000<br />

Thomas Büchi, <strong>Zürich</strong><br />

Unterlagen aus der Zeit als <strong>Kanton</strong>srat, 1986 – 1999<br />

Erbengemeinschaft Egli, <strong>Zürich</strong><br />

Firmenarchiv Mühle Egli, Bussenhausen, 15. – 20. Jahrhundert<br />

Ursula Gernert­Streiff, Zollikon<br />

Oberrealschule Rämibühl, Klasse 5 b, Stammbücher 1929 – <strong>2010</strong><br />

Anna Maria Hofer, Biel<br />

Unterlagen zu Regierungsrat Otto Pfister, 1908 – 1939<br />

Moritz Leuenberger, <strong>Zürich</strong><br />

Handakten, vorwiegend aus der Zeit als Regierungsrat, 1972 – 2007<br />

Michael Sieber, Langnau<br />

Urkunden zum Haus St. Lorenz am Münsterhof, 1534 – 1608<br />

Peter Simmler, Wetzikon<br />

Familiendokumente Simmler von <strong>Zürich</strong>, 16. – 20. Jh.<br />

transfers<br />

Die folgenden Vereinsunterlagen der Naturforschenden Gesellschaft in <strong>Zürich</strong> seit<br />

den 1830er Jahren wurden in Übereinkunft mit der Gesellschaft aus dem <strong>Staatsarchiv</strong><br />

extradiert und in deren Depot bei der Zentralbibliothek <strong>Zürich</strong> transferiert:<br />

B IX 270.9/1835 – B IX 270.85, Rechnungen 1835 – 1954<br />

B IX 271.77 – B IX 271.175, Rechnungsbelege 1835 – 1933<br />

B IX 271 a, Rechnungszusammenzüge 1838 – 1866<br />

B IX 272.1 – B IX 272.2, Mitgliederkontrollen 1914 – 1927<br />

B IX 275.1 – B IX 275.4, Vorstandsprotokolle 1835 – 1959<br />

B IX 277.1 – B IX 277.11, Sitzungsprotokolle 1840 – 1961<br />

Die im <strong>Staatsarchiv</strong> verbleibenden älteren Bestände gehen explizit in den Besitz des<br />

<strong>Kanton</strong>s über und bilden den Fonds Physikalische Gesellschaft.<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 21


Abteilungen<br />

22 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

aktenerschliessung<br />

Personelles<br />

Die im letztjährigen <strong>Jahresbericht</strong> (S. 23) angekündigte organisatorische<br />

Änderung in der Abteilung Aktenerschliessung wurde<br />

mit der Bildung zweier gleich strukturierter Erschliessungsteams<br />

wie geplant am 1. April <strong>2010</strong> umgesetzt. Geführt werden diese<br />

Teams durch Bettina Tögel und Matthias Wild. Um eine gewisse<br />

Spezialisierung dieser Teams zu ermöglichen und damit einen<br />

Effizienzgewinn zu erzielen, wurden ihnen bestimmte Provenienzen<br />

fest zugewiesen.<br />

Barbara Stadler feierte im Mai ihr 20­jähriges Dienstjubiläum<br />

im <strong>Staatsarchiv</strong> <strong>Zürich</strong>. Ihr gilt ein herzlicher Dank für ihren engagierten<br />

und mit breitem Wissen fundierten Einsatz in den verschiedenen<br />

Bereichen des Archivs. Ab Anfang 2011 wird die Arbeit von<br />

Frau Stadler der Aktenerschliessung noch mehr zugute kommen<br />

als bisher: Sie verstärkt ab dann das Team von Bettina Tögel, und<br />

ihr Pensum in der Erschliessung wächst von 60 auf 80 Prozent,<br />

währenddem sie ihre Tätigkeit in den Abteilungen Überlieferungsbildung<br />

und Kundendienste auf je zehn Prozent reduziert.<br />

Per 1. April traten Regula Giger, Informations­ und Dokumentationsspezialistin,<br />

sowie Tina Mark, Informations­ und Dokumentationsassistentin,<br />

ihre zunächst auf fünf Jahre befristeten Verwaltungsassistenzstellen<br />

in den beiden Erschliessungsteams an<br />

(Kurzbiografien im <strong>Jahresbericht</strong> 2009, S. 23). Ihre Projektstellen<br />

konnten per Anfang 2011 in feste Stellen umgewandelt werden.<br />

Ihre befristete Arbeit als studentische Aushilfen (40 %) beendeten<br />

nach zwei Jahren Matthias Frick im Oktober und Albert<br />

Holenstein im Dezember. Das <strong>Staatsarchiv</strong> dankt ihnen für ihre<br />

Mitarbeit und wünscht ihnen beim Fortgang und für den Abschluss<br />

ihrer Studien viel Erfolg.<br />

Noch im Dezember <strong>2010</strong> konnten wir eine der beiden durch<br />

RRB 1485/<strong>2010</strong> bewilligten zusätzlichen Verwaltungsassistenzen<br />

besetzen: Am 1. Februar 2011 wird Christian Züst mit einem<br />

Pensum von 90 Prozent ins Team von Matthias Wild eintreten.<br />

Christian Züst, geb. 1978, wohnt in <strong>Zürich</strong> und ist gelernter Fotofachlaborant.<br />

Im Herbst 2009 schloss er seine Ausbildung zum<br />

Informations­ und Dokumentationsspezialisten an der HTW Chur<br />

ab; in seiner Bachelor­Arbeit setzte er sich mit der Langzeitarchivierung<br />

von digitalen Bildern auseinander. Anschliessend<br />

arbeitete er unter anderem als Projektmitarbeiter im Staatsar


chiv St. Gallen, wo er hauptsächlich mit der Digitalisierung und<br />

Erschliessung von audiovisuellem Material betraut war.<br />

Die zweite neue Verwaltungsassistenzstelle im Team Tögel<br />

werden wir im Sommer 2011 ebenfalls mit einer Fachperson I + D<br />

(wie die Funktion neuerdings heisst) besetzen.<br />

Zwei von drei projektbezogenen studentischen Aushilfsstellen<br />

konnten mit RRB 1485/<strong>2010</strong> in ordentliche Verwaltungsassistenzstellen<br />

bzw. Stellen für studentische Mitarbeiter/innen<br />

umgewandelt werden.<br />

Auf den 1. Februar 2011 wird Anna Frey das Team von Bettina<br />

Tögel verstärken. Frau Frey, geb. 1988, wohnt in <strong>Zürich</strong>. Sie begann<br />

ihr Studium im September 2008 zunächst an der Universität<br />

Genf. Im September 2009 wechselte sie an die Universität<br />

<strong>Zürich</strong>. Im Hauptfach studiert Frau Frey Allgemeine Geschichte,<br />

im 1. Nebenfach Öffentliches Recht und im 2. Hauptfach Spanische<br />

Literaturwissenschaft.<br />

Ebenfalls auf den 1. Februar 2011 wird Fabienne Wendel, geb.<br />

1976, wohnhaft in Wettingen, ins Team von Matthias Wild eintreten.<br />

Frau Wendel studiert auf dem zweiten Bildungsweg seit<br />

Februar 2008 Geschichtswissenschaft und Geografie an der<br />

Universität <strong>Zürich</strong>. Zuletzt war Frau Wendel an der Allgemeinen<br />

Berufsschule <strong>Zürich</strong> tätig, nachdem sie zuvor an der Schule für<br />

Ernährungsberatung gearbeitet hatte. Dort war sie für die Bereitstellung<br />

aller zu archivierenden Akten der Schule an das <strong>Staatsarchiv</strong><br />

mitverantwortlich und hatte bereits Kontakt mit der Abteilung<br />

Überlieferungsbildung.<br />

Entschieden wurde schliesslich noch im Berichtsjahr, dass Lilian<br />

Casanova ab dem 1. April 2011 zusätzlich zu ihren 50 Prozent<br />

in den Kundendiensten zu 30 Prozent im Team von Matthias Wild<br />

für Aktenerschliessung tätig werden wird. Zudem übernimmt<br />

Christian Sieber ab dem 1. Januar 2011 mit einem Pensum von<br />

10 Prozent die Leitung des mit Mitteln aus dem Legat Helfenstein<br />

finanzierten Projekts Neuerschliessung Notariatsprotokolle. Er<br />

wird ab Mitte 2011 verstärkt durch Marco Spühler, der bis dann<br />

noch als studentische Kraft tätig sein wird und anschliessend mit<br />

einem 40­Prozent­Pensum hoffentlich möglichst viele Synergien<br />

zwischen dem anspruchsvollen Projekt und seiner Lizenziatsarbeit<br />

zu den Herrschaftsverhältnissen auf der frühneuzeitlichen<br />

Zürcher Landschaft schaffen kann.<br />

Im Rahmen von Ferienaushilfsjobs arbeiteten für die Aktenerschliessung<br />

Florian Weiss, Daniela Widmer, Larissa Schüller<br />

und Andri Meier. Sie bearbeiteten vor allem Insassenakten der<br />

Strafanstalt Regensdorf sowie die Zürcher Patentschriften, mithin<br />

zwei gehaltvolle Archivfonds.<br />

Im Rahmen der Weiterbildung besuchte Meinrad Suter das<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> Bremen. Er liess sich von Archivdirektor Konrad<br />

Elmshäuser und seinem Team über die stolze Institution und<br />

deren Organisation informieren, insbesondere natürlich über die<br />

Aktenerschliessung. Bettina Tögel schloss den Führungskurs<br />

der kantonalen Verwaltung mit Erfolg ab. Matthias Wild bereitete<br />

sich durch einen Mitarbeiterbeurteilungskurs des <strong>Kanton</strong>s<br />

auf seine Aufgaben als Teamleiter vor. Die studentischen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter besuchten das <strong>Staatsarchiv</strong> Bern.<br />

Sie wurden von der stellvertretenden <strong>Staatsarchiv</strong>arin, Barbara<br />

Studer, auf beeindruckende Weise durch das Archiv geführt.<br />

Eine abteilungsinterne Weiterbildung hatte konservatorische und<br />

datenbanktechnische Fragen zum Thema und bot eine Einführung<br />

in die älteren Findmittel des <strong>Staatsarchiv</strong>s.<br />

Der Teamtag fand am 1. Juni statt. Am Vormittag liess sich<br />

die Abteilung durch die Ausstellung auf der Kyburg führen (die<br />

den nichtzürcherischen Angehörigen der Abteilung noch unbekannt<br />

war). Am Nachmittag übte sich die Abteilung unter der<br />

Leitung von Christoph Lengstorf und Albert Holenstein, die in<br />

ihrer Freizeit (mit unterschiedlicher Spezialisierung) musizieren,<br />

im Chorgesang. Das Resultat war zwar noch nicht in jeder Beziehung<br />

aufführungsreif, zeugte dafür aber von einer respektablen<br />

Teamleistung.<br />

Erschliessungstätigkeit<br />

Das Berichtsjahr war das «Jahr 2» des Grossprojekts Abbau der<br />

Restanzen im Zwischenarchiv. Ende <strong>2010</strong> summierten sich diese<br />

auf 1044 Ablieferungen mit einem Umfang von 10 245 Laufmetern.<br />

Seit dem Beginn des Abbaus im Jahr 2009 wurden 1071<br />

Laufmeter Unterlagen aus dem Zwischenarchiv zu 416 Laufmetern<br />

an Endarchivzugängen verarbeitet. Werden diese Abgänge<br />

mit den Zugängen verrechnet, bleibt eine Reduktion des Zwischenarchivs<br />

um 77 Laufmeter. Das ist nicht viel – und trotzdem<br />

ist diese Bilanz für das <strong>Staatsarchiv</strong> eminent wichtig: <strong>2010</strong> ge­<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 23


Abteilungen<br />

lang es erstmals, den jahrzehntelangen Trend, wonach die unbearbeiteten<br />

Bestände immer weiter anschwollen, zu stoppen und<br />

zu wenden. Und dank der 2011 neu eintretenden Kräfte werden<br />

wir nun damit beginnen können, den Restanzenberg substanziell<br />

abzubauen.<br />

Das im Vergleich zum Vorjahr modifizierte KEF­Jahresziel<br />

<strong>2010</strong> lautet: Der Umfang der auf Endarchiv­Niveau erschlossenen<br />

Unterlagen entspricht demjenigen der im Vorjahr (also 2009) abgelieferten<br />

Unterlagen plus 400 Laufmetern Akten aus dem Zwischenarchiv.<br />

Ziel ist also, einerseits 400 Meter mehr Unterlagen<br />

zu bearbeiten, als neu ins <strong>Staatsarchiv</strong> gelangen (und damit den<br />

Milchbuck in rund 25 Jahren zu leeren), anderseits Ablieferungen<br />

und Restanzen mit gleicher Herkunft in grossen Erschliessungsprojekten<br />

gemeinsam zu bearbeiten. Diese Vorgehensweise erhöht<br />

die Effizienz merklich, weil der für jedes Projekt zu leistende<br />

Sockelaufwand nicht mehr so häufig erbracht werden muss. Insgesamt<br />

hätten im Berichtsjahr also 1320 Laufmeter Akzessionen<br />

bearbeitet werden müssen (Akzessionen 2009: 920 Laufmeter).<br />

Geschafft haben wir 978 (Vorjahr: 669) Laufmeter, was einem<br />

Leistungserfüllungsgrad von 74 (51) Prozent entspricht. Durch<br />

Nachbewertungen und sonstige Verdichtungen im Erschliessungsprozess<br />

wurden die 978 Akzessionslaufmeter zu 545 (398)<br />

Laufmetern im Endarchiv verdichtet. Die «Umsatzsteigerung» ist<br />

also erneut markant. Das ist umso erfreulicher, als die Anforderungen<br />

an die Qualität der Erschliessung weiter erhöht wurden.<br />

Insbesondere im Rahmen der Projektleitungssitzungen wurde<br />

im Berichtsjahr weiter an den Erschliessungs­ und Verzeichnungsstandards<br />

gearbeitet. Es tauchen immer wieder Fragen<br />

auf, die es zu klären und im Sinn der Vereinheitlichung zu regeln<br />

galt und gilt. Dies geschah etwa für die Verzeichnung von Zusätzen<br />

bei Personennamen, die in gewissen Aktengruppen und in<br />

verschiedener Ausformung häufig auftreten. Ein Beispiel aus den<br />

Strafgefangenenakten ist folgende Namensansetzung: «Müller,<br />

Elisabeth (bekannt als Diamanten­Else), geb. 1867».<br />

Der redaktionelle Abschluss der ersten Version des Erschliessungshandbuchs<br />

ist für 2012 vorgesehen. Bereits erfolgt ist dies<br />

für den Prozessschritt der einheitlichen Etikettierung der Archivschachteln,<br />

und zwar in Form von internen «Etikettierungsrichtlinien»<br />

in einer Version 4.<br />

24 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Am 11. Dezember erfolgte die Migration der produktiven scopeArchiv­Datenbank<br />

auf die Version 5.0. Sie beanspruchte verschiedene<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung und<br />

besonders Bettina Tögel als Applikationsverantwortliche seit<br />

dem Kick­off des Projekts im Mai ausserordentlich. Bereits im<br />

Februar war als wichtiger Schritt die Einführung des so genannten<br />

Query Sync Tools erfolgt, das die gegenwärtig 14­täglich erfolgende<br />

automatische Aktualisierung der (ausserhalb der Firewall<br />

stehenden) Query­Datenbank erlaubt.<br />

Ein wichtiges und anspruchsvolles Projekt der Abteilung ist die<br />

Überführung der bestehenden digitalen Findmittel in die Archivdatenbank.<br />

Das Ziel besteht darin, die immer weniger dem Verzeichnungsstand<br />

entsprechenden «Schwarzen Kataloge» abzulösen.<br />

Am Ende des Berichtsjahres waren – nebst den bereits im Jahr<br />

2009 migrierten Archivabteilungen A bis L – die Archivabteilungen<br />

N, P und Q mit ihren über 23 000 bestellbaren Einheiten neu online<br />

abfragbar; von den übrigen Archivabteilungen sind grössere Teile<br />

migriert. Das Projekt wird 2011 abgeschlossen sein.<br />

Ausser den grossen Archivkatalogen wurden weitere, verstreute<br />

Detailfindmittel in die Archivdatenbank überführt. In<br />

erster Linie zu nennen sind die Urkundenregesten: Ende <strong>2010</strong><br />

standen die Regesten zu allen Urkunden des <strong>Staatsarchiv</strong>s aus<br />

dem Zeitraum 1336 bis 1460, insgesamt 10 750 Datensätze, online<br />

zur Verfügung. Ein Beispiel für die Migration eines isolierten<br />

Findmittels für das neuere Archiv stellt die Migration des Spezialkatalogs<br />

zu den 4331 Fabrikbauplänen (1885–1920) dar, ein<br />

Bestand, der häufig nachgefragt wird.<br />

Die Qualität der Verzeichnung sichern und verbessern wir<br />

auch mittels Nacherfassung und teilweiser Neuverzeichnung bestehender<br />

Archivabteilungen nach neuen Standards. Betroffen<br />

ist etwa die ehemalige Abteilung BEZ mit Unterlagen der Bezirksbehörden,<br />

die ins ordentliche Provenienzarchiv transferiert wird.<br />

Die Konservierungs­ und Restaurierungsarbeiten der Abteilung<br />

Beständeerhaltung in den älteren Archivabteilungen A, E, R,<br />

S und T sowie in den Sammlungen PLAN und OBJ werden durch<br />

gleichzeitige detaillierte Verzeichnungsarbeit ergänzt. In gewissem<br />

Sinn geschieht hier reziprok das, was bei neuen Unterlagen<br />

an konservatorischer Arbeit durch die Aktenerschliessung<br />

geleistet wird. Jedenfalls ist die konservatorische Aufbereitung


<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 25


Abteilungen<br />

und gleichzeitige systematische Erfassung von Altbeständen<br />

eine wichtige Unterstützung für die Aktenerschliessung, die ihrerseits<br />

eine enge Begleitung dieser Arbeit gewährleistet, insbesondere<br />

in Form der Endkontrolle der Verzeichnungsdaten. In<br />

den Archivabteilungen A (Akten bis 1798) und E (Kirchenarchiv)<br />

wurde gemeinsam erhebliche Verzeichnungs­ und Ordnungsarbeit<br />

geleistet. Indem wir versuchen, die durch viele Eingriffe<br />

teilweise erheblich gestörte ursprüngliche Aktenordnung wieder<br />

herzustellen, sollen diese zentralen und ehrwürdigen Altbestände<br />

wesentlich besser zugänglich werden.<br />

Von den im Jahr <strong>2010</strong> abgeschlossenen und der Benutzung<br />

übergebenen Beständen sind speziell die Fonds der Bezirksschulpflegen<br />

zu erwähnen. Diese Schulaufsichtsbehörden wurden<br />

im Jahr 2007 aufgehoben. Ablieferungen der oft in die Anfänge<br />

von 1831 zurückreichenden Unterlagen erfolgten teilweise<br />

erst aus diesem Anlass. Die Fonds der 12 ehemaligen Bezirksschulpflegen<br />

bilden eine erstrangige Quelle für viele Fragestellungen,<br />

die mit der für das schweizerische Staatswesen bis heute<br />

prägenden Volksschule und der Volksbildung im 19. und 20. Jahrhundert<br />

zusammenhängen. Sie bestehen insgesamt aus rund 125<br />

Laufmetern im Endarchiv und aus rund 17 500 bestellbaren Einheiten<br />

(Dossiers, Bände).<br />

Erwähnt seien ferner als bedeutendere Quellen für historische<br />

Fragestellungen die Wohnbauförderung (Subventionsakten; Zeitraum<br />

1918–2007, 20 Laufmeter, 1016 bestellbare Einheiten) sowie<br />

das Arbeitsinspektorat (Fabrikbaupläne, Inspektionen, Verfügungen<br />

etc.; Zeitraum 1885–2009, 54 Laufmeter, 3613 bestellbare<br />

Einheiten).<br />

Vorderhand noch recht arbeitsintensiv, aber von wachsender<br />

Bedeutung ist die fachgerechte Überführung elektronischer<br />

Unterlagen ins Endarchiv und deren Erschliessung. Im Berichtsjahr<br />

wurde unter anderem ein elektronischer Bestand der Zürcher<br />

Hochschule der Künste bearbeitet (Langzeitbeobachtung<br />

Schlieren, 662 Datensätze).<br />

Publikationstätigkeit, referate<br />

Bettina Tögel hielt im Berichtsjahr im Rahmen der Einführungskurse<br />

des VSA zweimal ein Referat zum Thema «Ziel, Gegenstand<br />

und Stellung der Erschliessung im Archivprozess am Bei­<br />

26 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

spiel des <strong>Staatsarchiv</strong>s <strong>Zürich</strong>». Ihre Masterarbeit von 2008 zum<br />

Thema «Erhebung und Verwendung von Kennzahlen für die Erschliessung<br />

am Beispiel des <strong>Staatsarchiv</strong>s <strong>Zürich</strong>» erschien gedruckt<br />

in einem Sammelband (Baden, <strong>2010</strong>) mit dem Titel «Theorie,<br />

Methode und Praxis. Arbeiten aus dem Master of Advanced<br />

Studies in Archival and Information Science 2006–2008». Oben<br />

im Abschnitt Qualitätssicherung und Controlling ist ausgeführt,<br />

in welche Richtung wir unsere Kennzahlen zu entwickeln versuchen.<br />

Dabei basieren wir wesentlich auf der Arbeit von Bettina<br />

Tögel.<br />

Denise Thoma und Bettina Tögel referierten vor Studierenden<br />

der Informations­ und Dokumentationswissenschaften der HTW<br />

Chur, die das <strong>Staatsarchiv</strong> besuchten, über die Erschliessungspraxis<br />

im <strong>Staatsarchiv</strong> <strong>Zürich</strong>.<br />

Weitere Archivarinnen und Archivare interessierten sich für<br />

die Erschliessung im <strong>Staatsarchiv</strong> <strong>Zürich</strong>, so zum Beispiel die<br />

Archivarin der mediathek tanz.ch in <strong>Zürich</strong> und ein Lehrbeauftragter<br />

der HTW Chur.<br />

Archivischen Bezug weist eine Publikation von Matthias Wild<br />

auf, die während seiner früheren Tätigkeit an der Militärakademie<br />

der ETH <strong>Zürich</strong> entstand und nun in der Reihe «Geschichte des<br />

Schweizerischen Generalstabs» erschienen ist. Sie trägt den Titel<br />

«Das Bild und die Bedrohung der Schweiz 1945–1966 im Licht<br />

östlicher Archive».<br />

Erschliessungstätigkeit in Zahlen<br />

Ablieferungen 2009 920 Lfm. Akzessionen<br />

Soll Abbau Zwischenarchiv (Restanzen) 400 Lfm. Akzessionen<br />

Soll <strong>2010</strong> total 1320 lfm. akzessionen<br />

Bearbeitungen <strong>2010</strong> total 978 lfm. akzessionen<br />

In Endarchivzugängen 545 lfm. Endarchiv<br />

Zielerfüllungsgrad 74 %<br />

Angelegte (erfasste) Datensätze <strong>2010</strong> 138 964<br />

Bearbeitete (mutierte) Datensätze <strong>2010</strong> 209 524


abschliessend bearbeitete Endarchivzugänge, auswahl * = teilweise oder ganz bestehend aus Restanzen Zwischenarchiv<br />

abliefernde Stelle titel, aktenbildner Zeitraum Bestelleinheiten lfm.<br />

ablieferung<br />

Bezirksgericht Winterthur * Spruchbücher und Fallakten des Bezirksgerichts<br />

Winterthur<br />

Bezirksschulpflegen<br />

des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> *<br />

Jugendanwaltschaft Winterthur<br />

und Andelfingen<br />

lfm.<br />

Endarchiv<br />

1857–1993 884 18.80 13.50<br />

Archive der 12 Bezirksschulpflegen 1831–2007 17 286 16 3 . 0 0 122.00<br />

Spruchbücher und Fallakten der Jugendanwaltschaft<br />

Winterthur<br />

<strong>Kanton</strong>ales Arbeitsinspektorat * Fabrikbaupläne, Verfügungen etc. des Fabrik­ bzw.<br />

Arbeitsinspektorats<br />

<strong>Kanton</strong>ale Baudirektion * Glasplatten der Baudirektion mit Aufnahmen<br />

zur Thurkorrektion<br />

<strong>Kanton</strong>ale Fachstelle für<br />

Wohnbauförderung *<br />

Subventionsakten des Amtes bzw. der Fachstelle für<br />

Wohnbauförderung<br />

<strong>Kanton</strong>ales Handelsregisteramt * Registerakten des Handelsregisteramtes über<br />

die erloschenen Firmen<br />

<strong>Kanton</strong>ales Sozialamt Akten der ehemaligen Fürsorgedirektion sowie<br />

des Sozialamtes<br />

<strong>Kanton</strong>ales Steueramt * Alle Geschäftsbereiche des Steueramtes, auch<br />

ausgewählte individuelle Steuereinschätzungen<br />

<strong>Kanton</strong>ales Veterinäramt * Alle Geschäftsbereiche des Veterinäramtes<br />

(Tierseuchen, Viehversicherung etc.)<br />

Staatsanwaltschaft<br />

Winterthur/Unterland *<br />

Strafuntersuchungsakten der Bezirksanwaltschaft<br />

Dielsdorf<br />

1919–2002 251 8.00 6.20<br />

1889–1997 3095 17 9 . 0 0 42.80<br />

1879–1896 19 0.10 0.10<br />

1918–2002 1011 13 4 . 5 0 21.50<br />

1883–1997 2012 2 7 0 . 0 0 15.00<br />

1939–2004 384 8.50 7.50<br />

1899–1999 11 437 36.00 41.00<br />

1888–1999 2602 36.00 25.00<br />

1962–2002 364 5.00 4.60<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> Von Einbänden abgelöste Fragmente 15. Jh. 3 0.01 0.01<br />

Universitätsspital <strong>Zürich</strong>,<br />

neurologische Klinik<br />

Berufsschule für Gesundheits­<br />

und Krankenpflege, Diakoniewerk<br />

Neumünster, <strong>Zürich</strong><br />

Erbengemeinschaft Egli,<br />

Pfäffikon<br />

Kopfwehsprechstunden (Patientenakten) der Neurologie 1963–2003 8275 34.50 29.40<br />

Archiv der freien evangelischen Krankenpflegeschule<br />

Neumünster<br />

Pergamenturkunden aus dem Firmenarchiv der<br />

Mühle Egli in Bussenhausen, Pfäffikon<br />

Reformierte Medien, <strong>Zürich</strong> Archiv des Schweizerischen evangelischen<br />

Pressedienstes<br />

1931–2007 450 16.00 11.00<br />

1478–1699 15 0.10 0.10<br />

1927–1975 122 18.50 11.00<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 27


Abteilungen<br />

28 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Individuelle Kundendienste<br />

Personelles<br />

Nach gut zwei Jahren trat Iris Vontobel per Ende Oktober aus<br />

den Diensten des <strong>Staatsarchiv</strong>s aus. Mit 50 von 80 Stellenprozenten<br />

gehörte sie zum Team, das die Erstberatung der Kundschaft<br />

vornimmt, zu 30 Prozent widmete sie sich der Aufsicht<br />

über die Gemeindearchive. Iris Vontobel brauchte nur eine kurze<br />

Einarbeitungszeit, um ihre Aufgabe in der Beratung kompetent<br />

ausüben zu können. Als eine ihr zusagende Stelle in einem<br />

Zürcher Bankenarchiv zu besetzen war, packte sie die gebotene<br />

Chance zum Wechsel. Wir danken Iris Vontobel für ihre fachkundige<br />

und engagierte Arbeit und wünschen ihr für die Zukunft alles<br />

Gute.<br />

Ihre Nachfolge in der Funktion der Kundenberatung im Lesesaalbereich<br />

trat Anfang November Lilian Casanova mit einem<br />

50­Prozent­Pensum an. Auf den 1. April 2011 wird sie ein zusätzliches<br />

Pensum von 30 Prozent in der Aktenerschliessung übernehmen.<br />

Lilian Casanova, geboren 1979, wohnhaft in Horgen,<br />

ist ausgebildete Primarlehrerin und steht vor dem Abschluss<br />

des Masterstudiums in Informationswissenschaften an der HTW<br />

Chur, während dem sie ein Praktikum in der Stadt­ und <strong>Kanton</strong>sbibliothek<br />

Zug absolvierte.<br />

Im Dezember konnte die neu geschaffene wissenschaftliche<br />

Stelle (80 %) in der Abteilung Individuelle Kundendienste mit Karin<br />

Huser besetzt werden. Sie versah schon seit Juni 2008 ein<br />

Kleinpensum von 20 Prozent (Aufsicht und Beratung im Lesesaal,<br />

Beantwortung von schriftlichen Anfragen). Karin Huser, geboren<br />

1965, Dr. phil., wohnhaft in <strong>Zürich</strong>, studierte an der Universität<br />

<strong>Zürich</strong> Allgemeine Geschichte mit Schwerpunkt Osteuropa, Slawistik<br />

und Philosophie. Ihre Dissertation «Einwanderung, Leben<br />

und Alltag der Ostjuden in <strong>Zürich</strong> 1880–1939» erschien 1998. Karin<br />

Huser arbeitete von 1994 bis 1997 als Korrespondentin verschiedener<br />

Schweizer Tages­ und Wochenzeitungen und war von<br />

1999 bis 2001 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Archiv für Zeitgeschichte.<br />

Sie verfasste verschiedene Beiträge zur Geschichte<br />

der Juden in den <strong>Kanton</strong>en <strong>Zürich</strong> und Solothurn und zur Ortsgeschichte<br />

von Rüttenen SO. Von 2000 bis 2003 war sie wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin des Nationalfondsprojekts «Lidija Petrowna<br />

Kotschetkowa und Fritz Bruppacher» (Publikation 2003),<br />

und seit Mai 2007 bearbeitet sie das Nationalfondsprojekt «Der


Deutsche Arbeiterbildungsverein Eintracht in <strong>Zürich</strong>, 1840–1917»,<br />

das kurz vor dem Abschluss steht. Im letzten Herbst schloss sie<br />

das Masterstudium in Archiv­ und Informationswissenschaft (Universitäten<br />

Bern und Lausanne) erfolgreich ab. Ihre Masterarbeit<br />

verfasste sie zum Thema «Am Publikum orientiert – Möglichkeiten<br />

und Grenzen öffentlicher Archive im Bereich Benutzung und<br />

Vermittlung». Frau Huser tritt ihre Stelle am 1. Februar 2011 an.<br />

Thomas Neukom schloss im März die Grundausbildung für<br />

Führungskräfte ab, die er im Juni des Vorjahres begonnen hatte.<br />

Barbara Stadler reduzierte per Ende Jahr ihr Pensum in den<br />

Kundendiensten zugunsten der Aktenerschliessung von 20 auf<br />

10 Prozent; Alexandra Schneider stockte per Ende Jahr ihr Pensum<br />

im Team Bibliothek/Hausdienst von 70 auf 80 Prozent auf.<br />

Der diesjährige Teamtag wurde am 31. August bei kühler Witterung<br />

und teilweise Regen durchgeführt. Die Anreise nach Herrliberg<br />

erfolgte per Schiff. Beim Bahnhof Herrliberg­Feldmeilen<br />

warteten zwei Trekkingführerinnen mit ihren Lamas. Nach einer<br />

kurzen Instruktion galt es, die Tiere auf einer Wanderung das<br />

Herrliberger Tobel hinauf und weiter auf einem Rundkurs auf der<br />

ersten Geländeterrasse zu führen und dabei auch die Eigenheiten<br />

der Tiere kennenzulernen. Nach einer ausgiebigen Rast im<br />

Tobel erfolgte die Rückkehr zum Ausgangspunkt. Lamatrekking<br />

erwies sich als gute Erfahrung, bei der «Führungsqualitäten» gefragt<br />

waren.<br />

Benutzung<br />

Allgemeines<br />

Der Benutzungsbetrieb in den Lesesälen und im Bibliothekslesesaal<br />

verlief in gewohnt guten und eingespielten Bahnen. Von<br />

den 36 Arbeitsplätzen im Bibliothekslesesaal ist weiterhin das<br />

hinterste Drittel für die Mitarbeitenden des Projekts TKR reserviert.<br />

Das Platzangebot für die Öffentlichkeit im Bereich der Bibliothek<br />

war trotzdem jederzeit genügend.<br />

Die seit Jahrzehnten im Einsatz stehenden, maschinenschriftlichen<br />

Kataloge stehen vor der endgültigen Ablösung. Die<br />

altgedienten Findmittel verlieren immer mehr an Aktualität, da<br />

sämtliche Nachtrags­ und Verbesserungsarbeiten nur in der zentralen<br />

Archivdatenbank stattfinden. Die Kataloge von verschie­<br />

denen Archivabteilungen weisen mittlerweile so viele überholte<br />

Angaben auf, dass sie ihre Funktion als «Findmittel» nicht mehr<br />

erfüllen. Sie werden deshalb gelegentlich aus dem Benutzungsbereich<br />

entfernt.<br />

Die Prozesse der Benutzung wurden bisher noch nicht über<br />

das integrierte Archivinformationssystem scopeArchiv abgewickelt.<br />

Im Berichtsjahr wurde ein Papier mit Vorüberlegungen zur<br />

Überführung des Bestell­ und Ausleihverkehrs in scopeArchiv<br />

erstellt. Die Realisierung des Projekts ist für das Jahr 2011 geplant.<br />

Es sollen die Systemteile Ausleihe, Partner und Bestellschalter<br />

aktiviert werden. Damit streben wir Vereinfachungen,<br />

eine Effizienzsteigerung und eine höhere Datensicherheit an.<br />

Website, Online-Datenbank, Archivportal<br />

Nach acht Jahren unterzog der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> seinen Internetauftritt<br />

im Berichtsjahr einer kompletten Überarbeitung und migrierte<br />

diesen in eine neue Content­Management­Umgebung. Im Rahmen<br />

seiner Funktion als Webmaster des <strong>Staatsarchiv</strong>s war Thomas<br />

Neukom verantwortlich für die Überarbeitung und Überführung<br />

der Website www.staatsarchiv.zh.ch. Seit dem 17. Dezember ist<br />

das neue Angebot online – und stösst auf ein gutes Echo.<br />

Inzwischen werden die öffentlich zugänglichen Verzeichnungsdaten<br />

regelmässig alle zwei Wochen aktualisiert (http://<br />

suche.staatsarchiv.djiktzh.ch). Der Benutzungsbetrieb hat sich<br />

dadurch aber noch nicht grundlegend verändert; die Informatisierung<br />

des Bestellverkehrs steht ja erst bevor.<br />

Hingegen kam die Aufschaltung des Archivportals (www.<br />

archivesonline.org) am 13. Juli einem markanten Meilenstein<br />

gleich. Zusammen mit Regierungskollegen aus mehreren anderen<br />

<strong>Kanton</strong>en stellte Regierungsrat Notter der Öffentlichkeit das<br />

neue Werkzeug der <strong>Staatsarchiv</strong>e <strong>Zürich</strong>, Thurgau, Zug und Basel­Stadt<br />

sowie des Archivs für Zeitgeschichte der ETH <strong>Zürich</strong><br />

vor. Die Tatsache, dass er selbst die neue, übergreifende Suchmaschine<br />

problemlos benutzen könne, sei der beste Beweis für<br />

die Einfachheit des Werkzeugs, führte der Direktionsvorsteher an<br />

der Medienorientierung aus. Zu den Erbauern des Portals stiess<br />

als erstes zusätzliches Archiv bereits Ende Oktober das <strong>Staatsarchiv</strong><br />

St. Gallen; viele weitere Archive planen diesen Schritt für<br />

2011 oder 2012.<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 29


Abteilungen<br />

Neben erfahrenen Archivbenutzern staunen auch alt gediente<br />

Archivarinnen und Archivare darüber, welche – teilweise völlig unerwarteten<br />

– Treffer sich mit dem neuen Werkzeug erzielen lassen.<br />

Sowohl innerhalb der heutigen Schweizer Grenzen als auch<br />

darüber hinaus hat sich die Welt über die Jahrhunderte dauernd<br />

und tiefgreifend verändert. Diese Veränderungen spiegeln sich<br />

in der komplexen schriftlichen Überlieferung: Die Thurgauer Geschichte<br />

lässt sich nicht ohne Zürcher, Luzerner und Karlsruher<br />

Bestände schreiben, diejenige des Fricktals nicht ohne vorderösterreichische,<br />

die des Tessins nicht ohne Urner, diejenige Neuenburgs<br />

nicht ohne preussische Unterlagen. Die Beispiele liessen<br />

sich beliebig vermehren. Mit dem Archivportal haben wir eine<br />

Möglichkeit geschaffen, die disparaten Bestände in einer Maske<br />

gleichzeitig zu durchsuchen. Dabei bieten wir Gewissheit, dass<br />

die Trefferlisten auf aktuellste Verzeichnisse und auf real existierendes<br />

Archivgut in seinem Kontext verweisen – und nicht in<br />

Google’scher Beliebigkeit auf irgendein Europeanum oder eine<br />

noch beliebigere Information im weltweiten Netz. Wir hoffen deshalb,<br />

dass sich neben sämtlichen namhaften Schweizer Archiven<br />

bald auch ausländische Häuser entschliessen, ihre Verzeichnisse<br />

über Archives Online verfügbar machen.<br />

Anfragen, Internet<br />

Im Berichtsjahr wurden 811 (Vorjahr: 952) schriftliche Anfragen<br />

beantwortet, davon 779 (890) durch Mitarbeitende der Abteilung.<br />

Aus der Schweiz kamen 528 (637), aus dem Ausland 283 (315)<br />

Anfragen, darunter 220 aus Europa, nämlich aus Deutschland<br />

131, Frankreich 24, Grossbritannien 21, Niederlande 13, Österreich<br />

10, Italien 9, aus Belgien und Tschechien je 2, aus Schweden,<br />

Finnland, der Slowakei, Ungarn, Griechenland, Lettland,<br />

Russland und dem Vatikan je 1. Die restlichen 63 aus anderen<br />

Kontinenten betrafen Anfragen aus den USA 42, Kanada 6, Argentinien<br />

2, Brasilien 2, Chile 1, aus Australien 4, Israel 2, China<br />

2, Japan 1 und Armenien 1. Ob wir den doch recht deutlichen<br />

Rückgang an Anfragen aus der Schweiz unserer Online­Datenbank<br />

zu verdanken haben, entzieht sich unserer Kenntnis.<br />

In den ersten drei Monaten des Jahres wurden 6 Familienscheine<br />

und 17 Bescheinigungen aus zivilstandsamtlichen Registern<br />

ausgestellt. Ab Ende März bis zum Jahresende wurden 69 Kopien<br />

30 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

aus im <strong>Staatsarchiv</strong> aufbewahrten Familienregistern angefertigt<br />

und an die zuständigen Zivilstandsämter geschickt, da das Ausstellen<br />

von Auszügen nunmehr ausschliesslich in die Kompetenz<br />

der Zivilstandsämter fällt. Den insgesamt 92 Geschäften, die im<br />

Berichtsjahr abgewickelt wurden, stehen 50 Bescheinigungen im<br />

Vorjahr gegenüber.<br />

Die Zahl der Internet­Zugriffe (Anwendersitzungen) ging mit<br />

130 934 gegenüber den Vorjahren (2009: 154 566; 2008: 166 950)<br />

noch einmal zurück. Dabei ist zu beachten, dass unsere Statistik<br />

gegenwärtig nur die Aufrufe der Website www.staatsarchiv.zh.ch<br />

erfasst, während dem wir die direkten Aufrufe der Online­Datenbank<br />

http://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch noch nicht zählen. Wir<br />

wissen, dass insbesondere die versierte Kundschaft direkt auf<br />

unsere Online­Recherche zugreift, und nehmen hier also gegenwärtig<br />

eine wachsende Unschärfe in Kauf. Aber wir arbeiten zusammen<br />

mit anderen Archiven an Grundlagen für eine stabile und<br />

vergleichbare Messung der Nutzung unseres gesamten Web­Angebots<br />

im Rahmen der gemeinsamen Nutzungsstatistik.<br />

Leihverkehr<br />

Leihgaben an 3 (Vorjahr: 2) Ausstellungen verliessen das Haus,<br />

nämlich das Wanderbuch des Stephan Beyer von 1822 an die<br />

Ausstellung «250 Jahre. Wie sich die Zeiten ändern» im Uhrenmuseum<br />

Beyer (<strong>Zürich</strong>), ein Brief von Lew Tolstoj aus dem Jahr<br />

1897 an die Ausstellung «Tolstoj 1828−1910» im Museum Strauhof<br />

(<strong>Zürich</strong>) und die 1821 erschienene Lebensbeschreibung von<br />

Regula Engel, einer geborenen Egli von Fluntern, an die Ausstellung<br />

«Amazonen» im Historischen Museum der Pfalz (D­Speyer).<br />

Die Anzahl der Besucherkarten ging gegenüber dem vergangenen<br />

Rekordjahr auf eine «normale» Höhe zurück, nämlich<br />

genau auf den Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. 170<br />

der gesamthaft 4449 Besuchstage betrafen Benutzer/innen mit<br />

Wohnsitz im Ausland.


lesesaalstatistik<br />

<strong>2010</strong> 2009 2008 2007<br />

Anzahl Besuchstage 4 449 4 614 4 768 4 539<br />

Anzahl Besucherkarten 1 084 1 243 1 216 1 147<br />

Anzahl benutzte Einheiten 11 063 11 914 11 224 12 650<br />

Benutzungsstatistik: Kundensegmente<br />

Benutzer Archiv (mit Bestellzetteln) 790<br />

Geschichte als Beruf 381<br />

Schüler, Studenten/innen 121<br />

Lizentiats­, Diplomarbeiten 20<br />

Dissertationen 30<br />

Universitätslehrer 12<br />

Historiker, Journalisten 190<br />

Berufsgenealogen 8<br />

Geschichte als Hobby 387<br />

Familiengeschichtliches Interesse 220<br />

Geschichtliches Interesse 121<br />

Interesse an Hausgeschichte 46<br />

Betroffene 11<br />

Deponenten 4<br />

Verwaltung 7<br />

Benutzer Bibliothek/Druckschriften 247<br />

Lernende 47<br />

total Benutzerkarten 1084<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Führungen<br />

Es wurden 44 (Vorjahr: 42) Führungen mit 664 (739) Teilnehmenden<br />

durchgeführt. Die Nachfrage nach Führungen blieb also im<br />

Rahmen des Vorjahrs. Dass die Besuchergruppen durchschnittlich<br />

etwas kleiner sind als auch schon, kommt uns durchaus<br />

entgegen; ideal für lehrreiche und angenehme Führungen sind<br />

Gruppen von 15 Personen.<br />

10 (14) Gruppen aus der Verwaltung wurden von Mitarbeitenden<br />

der Abteilung Überlieferungsbildung empfangen. Die<br />

restlichen 34 Führungen verteilten sich auf 9 Veranstaltungen<br />

für Studierende und Gymnasiasten und auf 25 Anlässe für ganz<br />

unterschiedliche Gruppen. 5 davon betrafen Gruppen des Zivilschutzes<br />

und des Kulturgüterschutzes. Bei diesen und bei bestimmten<br />

anderen Führungen leisteten Martina Rohrbach oder<br />

Romano Padeste Beiträge zu Themen der Beständeerhaltung.<br />

Die folgende Aufzählung enthält eine Auswahl der Führungen,<br />

die für allgemein interessierte Gruppen abgehalten wurden: Verein<br />

Ehemaliger der <strong>Kanton</strong>sschule Hottingen (VEKHZ) (14. Januar),<br />

Gemeinderat und Gemeindeverwaltung Oberrieden (5. März),<br />

Chronikkommission Dägerlen (6. April), Frühjahrsversammlung<br />

der Schweizerischen Gesellschaft für Familienforschung (24.<br />

April), Summerschool MAS Applied History (17. Mai), Schweizerische<br />

Koordinationsstelle für Bildungsforschung SKBF, Aarau<br />

(29. Juni), Ungarische Ingenieure und Architekten in der Schweiz<br />

(24. August), Verband des Personals Zürcherischer Evangelisch­<br />

Reformierter Kirchgemeindeverwaltungen VPK (26. Oktober)<br />

und die ehemalige Klasse M52 der <strong>Kanton</strong>alen Handelsschule<br />

<strong>Zürich</strong> (9. November).<br />

Thomas Neukom und Karin Beck (Stadtarchiv <strong>Zürich</strong>) führten<br />

im März und April den Volkshochschulkurs «Alte Handschriften<br />

lesen» vorderhand zum letzten Mal durch.<br />

Als Ergänzung zum Prospekt «Benutzung», der im Herbst<br />

2007 auf den Zeitpunkt der Betriebsaufnahme in der neuen Gesamtanlage<br />

geschaffen worden war, konnte Anfang Jahr noch<br />

der Prospekt «Allgemeine Informationen» realisiert werden. Thomas<br />

Neukom erarbeitete die Texte und Grundlagen, und der Grafiker<br />

Werner Bühlmann besorgte die Gestaltung.<br />

Die Firma astramedia produzierte im Frühjahr ein Internet­Porträt<br />

des <strong>Staatsarchiv</strong>s in Form eines kurzen Films. Dieser soll<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 31


Abteilungen<br />

Aussenstehenden aus Kundensicht in Kürze erklären, was ihnen<br />

das <strong>Staatsarchiv</strong> zu bieten hat. Die Dreharbeiten fanden am 31.<br />

Mai statt. Die im Film agierenden Personen wurden allesamt durch<br />

Mitarbeiter/innen des <strong>Staatsarchiv</strong>s verkörpert. Im Juli konnte<br />

das Porträt auf der Website publiziert werden (www.staatsarchiv.<br />

zh.ch/internet/justiz_inneres/sta/de/ueber_uns.html).<br />

Bibliothek<br />

Anzahl katalogisierte Monographien 1769<br />

Anzahl katalogisierte Analytica 377<br />

Anzahl katalogisierte Periodika, Reihen und mehrbändige Werke 76<br />

total katalogisierter Zuwachs 2222<br />

Im IDS­Katalog ist eine grosse Zahl von laufenden Reihen erfasst<br />

Anzahl fortlaufende Druckschriften 355<br />

Anzahl fortlaufende Publikationen Bibliothek 282<br />

total fortlaufende Publikationen (4 eingestellt, 39 neu) 637<br />

Der Abgleich des Standortkatalogs mit dem IDS­Katalog, ein im<br />

Jahr 2009 begonnenes Projekt, konnte zielstrebig weitergeführt<br />

werden. Neben den wenigen Ausständen bei den mehrbändigen<br />

Werken erforderten die zahlreichen analytischen Aufnahmen, die<br />

durch die externe Retrokatalogisierung in den Jahren 2005/2006<br />

erfasst worden waren, den grössten Bearbeitungsaufwand.<br />

Bei tausenden Aufnahmen wurden die Mehrfachsignaturen gelöscht<br />

und die Katalogisate nach den aktuellen Regeln ergänzt.<br />

Neben dem Hauptziel, der Erstellung einer Signaturenliste aus<br />

dem IDS­Katalog für die Bibliotheksrevision, konnte damit auch<br />

die Qualität des Kataloges erheblich gesteigert werden. Die Signaturenliste<br />

war pünktlich zur Revisionswoche bereit. Der Zeitaufwand<br />

für die Revision des Bibliotheksbestandes wird künftig<br />

durch die Verwendung von Inventarlisten des IDS­Verbundes<br />

wesentlich kleiner sein.<br />

Neben dem Tagesgeschäft konnten ausserdem wesentliche<br />

Restanzen im Bereich Druckschriften abgebaut werden. Für die<br />

geplante Überführung der Bibliotheksdoubletten aus dem Aussenlager<br />

Milchbuck ins Druckschriftenmagazin und für die Verzeichnung<br />

der Doubletten im IDS­Katalog wurde ein Konzept erstellt.<br />

32 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Der IDS­Verbund Universität <strong>Zürich</strong> führte im Berichtsjahr das<br />

ALEPH Digital Assets Module (ADAM) ein. Damit können den<br />

Titelaufnahmen Kataloganreicherungen (Titelblätter, Inhaltsverzeichnisse,<br />

Abstracts), aber auch Volltexte beigefügt werden.<br />

Durch die Indexierung dieser Daten sind bessere Rechercheresultate<br />

erzielbar. Ein breiterer Einsatz der neuen Möglichkeiten<br />

ist in Planung.<br />

Die Bibliothek des <strong>Staatsarchiv</strong>s steuerte wie üblich zahlreiche<br />

Titelaufnahmen an die Zürcher Bibliographie bei, die von der<br />

Zentralbibliothek <strong>Zürich</strong> zusammengestellt wird.<br />

tätigkeiten ausserhalb der Kundendienste<br />

Thomas Neukom arbeitete im VSA­Bildungsausschuss mit, wo<br />

er den Zyklus «Archivpraxis Schweiz» betreut. Er wirkte ferner in<br />

der archivinternen Arbeitsgruppe E­Archiving mit.<br />

Matthias Pfister erfasste Daten zum «Figurenregister der<br />

Wappen Zürcherischer Geschlechter von Stadt und Landschaft»<br />

von Julius Müller für die Wappennachweiskartei.<br />

Die Arbeit von Hans Ulrich Pfister an der Ehedatenbank ist<br />

im entsprechenden Abschnitt der Abteilung Editionsprojekte<br />

referiert.<br />

geschenke ans <strong>Staatsarchiv</strong><br />

Viele kleinere und grössere Werke wurden dem <strong>Staatsarchiv</strong> zuhanden<br />

der Bibliothek geschenkt (Auswahl siehe Tabelle). Zahlreiche<br />

weitere Publikationen wurden als Belegexemplare oder<br />

als Tauschexemplare entgegengenommen. Allen Schenkerinnen<br />

und Schenkern sei an dieser Stelle für ihre Grosszügigkeit ganz<br />

herzlich gedankt.


geschenke ans <strong>Staatsarchiv</strong> (Bibliothek)<br />

Manuel Aicher, Dietikon Genealogische Beweisführung und Beweiswürdigung<br />

Ernst Bichsel, Andelfingen Ganter, André, und Christophe Grudler. Les vieilles familles du Sundgau<br />

Wolf Bickel, Dübendorf Zwei Broschüren zu Meilen<br />

Francis Bijon, F­Sceaux Urner: Itinéraires d une famille de Sainte­Marie­aux­Mines depuis le milieu du XVII siècle<br />

Gilbert Coutaz, Lausanne Histoire illustrée de l administration cantonale vaudoise<br />

Beat Gnädinger, Frauenfeld Glarus zwischen Habsburg und <strong>Zürich</strong><br />

Historisches Museum der Pfalz, D­Speyer Amazonen − geheimnisvolle Kriegerinnen (Begleitpublikation zur Ausstellung)<br />

Walter Imhof, Erlenbach Die vierteilige Häuserreihe in der Erlenbacher Vorderwacht und seine Bewohner (Erlenbacher Hausgeschichten Heft 18/2009)<br />

Adrian Knöpfli, <strong>Zürich</strong> Im Zeichen der Sonne: Licht und Schatten über der Alusuisse 1930−<strong>2010</strong><br />

Von «wohlthätigen Menschenfreunden» gegründet: 200 Jahre GGS<br />

Nikola Korrodi, Bülach Familie Korrodi aus Dürnten im Zürcher Oberland seit 1432<br />

Magdalena Künzi­Girsberger, <strong>Zürich</strong> Hans Künzi, 1924−2004, ein facettenreiches Leben<br />

Felix Landolt, <strong>Zürich</strong> Das Freigut in der Enge<br />

Peter Niederhäuser, Winterthur Die Familie von Mülinen. Eine Adelsgeschichte im Spiegel des Familienarchivs<br />

Bernhard Rahn­Moser, Adliswil Hochzeitsreise von Hans Conrad Rahn und Anna Escher, 8.−31. August 1825<br />

Joseph Rieth, F­Riedisheim Wolfensberger<br />

Hans­Peter Schefer, Ebmatingen 100 Jahre Schifffahrt Greifensee<br />

Georg Sibler, <strong>Zürich</strong> Glashandel: Katalog der Glas­ und Geschirrhandlungen<br />

Christian Sieber, Adliswil Bungert, Mario. Die Archive der deutschen Sozialdemokratie und ihre Geschichte<br />

Dieter Siegenthaler­Baeschlin, Frauenfeld Die Häuser Zum Maulbeerbaum & Zum Schwarzen Adler in Winterthur<br />

Eugen Sigg, D­Kandel Fuchs, Herbert. Die alten Höfe auf dem Südranden<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> St. Gallen Chartularium Sangallense, Bd. XI<br />

Barbara Stadler, <strong>Zürich</strong> Lindenhof. The heart of <strong>Zürich</strong><br />

Von Stäfa in die grosse Welt. Goethes «Kunschtmeyer» berichtet<br />

Unsere Universität: der Comic zur Gründung der Universität Basel<br />

Bruno Stieger, Melide Fatti avvenuti, Miscellanea<br />

Raccolta Storiografica sulla Feudalità de Campione dal 777 al 1797<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 33


Beständeerhaltung<br />

Abteilungen<br />

Personelles<br />

Per 1. Januar traten Romano Padeste als Chef AV­Medien sowie<br />

Kurt Bickel und Peter Gygax als technische Assistenten in<br />

der Konservierung ihre Stellen an, alle mit einem Pensum von<br />

90 Prozent (Kurzbiografien vgl. <strong>Jahresbericht</strong> 2009, S. 32–33).<br />

Per 1. Februar trat Beatrix Jöhl ihre Stelle als technische Assistentin<br />

in der Konservierung mit einem Pensum von 80 Prozent<br />

an (Kurzbiografie vgl. <strong>Jahresbericht</strong> 2009, S. 33).<br />

Auf Ende April beendete René Moulin seine Tätigkeit für das<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> und trat seinen Ruhestand an. Seine Tätigkeit ist im<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2009 (S. 32) gewürdigt.<br />

Regierungsratsbeschluss 1485/<strong>2010</strong> spricht der Abteilung Beständeerhaltung<br />

zusätzlich einen Konservator/Restaurator FH per<br />

Anfang 2012 zu. Diese Verstärkung ist für die Abteilung eminent<br />

wichtig. Die riesigen Konservierungsaufgaben, die uns bevorstehen,<br />

sind ohne genügende Ressourcen nicht zu bewältigen.<br />

Vom 15. Februar bis am 19. Februar arbeitete Adrian Herpich<br />

im Rahmen eines Ferienjobs bei Umzugsaktionen im Zusammenhang<br />

mit der Neumöblierung von Archivräumen im Altbau mit. Per<br />

30. Juni endete die befristete Aushilfsbeschäftigung von Nelli Bolli.<br />

Frau Bolli arbeitete seit August 2009 während zwei Tagen pro Woche<br />

im Projekt «Reorganisation Planarchiv» mit. Wir danken Frau<br />

Bolli für ihre wertvolle Arbeit und wünschen ihr für die Zukunft<br />

alles Gute. Das auf den 30. Juni befristete Praktikum (60 %) von<br />

Katharina Brun in der Restaurierung konnte um ein Jahr verlängert<br />

werden. Vom 19. Juli bis am 30. Juli arbeitete Raffael Gnädinger<br />

im Rahmen eines Ferienjobs in der Konservierung und beim Projekt<br />

TKR (Transkription und Digitalisierung von <strong>Kanton</strong>sratsprotokollen<br />

und Regierungsratsbeschlüssen seit 1803) mit.<br />

Seit Juli 2009 arbeitete Frau Annette Low sporadisch im Projekt<br />

«Reorganisation Planarchiv» mit. Die freischaffende Restauratorin<br />

führte an den Original­Messtischaufnahmen für die Topographische<br />

Karte des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> («Wild­Karte») komplexe<br />

Restaurierungsarbeiten aus. Im Dezember <strong>2010</strong> erlag Annette<br />

Low ihrer hartnäckigen, schweren Krankheit. Wir sind traurig<br />

über den Tod von Frau Low und werden sie in guter und dankbarer<br />

Erinnerung behalten.<br />

Als wichtige Weiterbildung ist im Berichtsjahr die Aufnahme<br />

der nebenberuflichen Ausbildung an der Gestalterischen Berufs­<br />

34 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

maturitätsschule durch Alena Dell‘Orefice zu nennen. Die Ausbildung<br />

dauert bis 2012. Längerfristiges Ziel von Frau Dell‘Orefice ist<br />

die Meisterprüfung im Bereich Handbuchbinderei, so dass künftig<br />

im <strong>Staatsarchiv</strong> auch Lehrstellen angeboten werden können.<br />

Romano Padeste nahm an der viertägigen Archiving <strong>2010</strong><br />

Conference der IS&T (Society for Imaging Science and Technology)<br />

im Haag (NL) teil.<br />

Im Juni wanderte die Abteilung im Rahmen ihres Anlasses zur<br />

Teambildung von Mühlehorn nach Filzbach, wo bereits leckeres<br />

Grillgut auf sie wartete. Danach musste sich die Abteilung verschiedenen<br />

Aufgaben stellen, die nur gemeinsam gelöst werden<br />

konnten.<br />

Konservierung, restaurierung<br />

Im Berichtsjahr nahm ein Mammutprojekt seinen Anfang, das in<br />

den Dimensionen nur mit dem Abbau des Milchbucks zu vergleichen<br />

ist: Einsetzend mit den Signaturen A und E I nahmen wir<br />

die umfassende konservatorische Aufbereitung der herkömmlich<br />

verpackten Bestände in Angriff. Die aufwändige Bearbeitung<br />

umfasst die Arbeitsschritte Trockenreinigung, Nassbehandlung<br />

zur Entsäuerung und Implementierung einer alkalischen Reserve,<br />

Anfaserung bzw. Schliessung von Rissen und schliesslich<br />

die Verpackung in alterungsbeständige Lagerungsbehältnisse.<br />

Gleichzeitig erfolgt eine weitreichende (oder besser: tiefgreifende)<br />

Neuordnung und ­verzeichnung bis auf Stufe Dossier bzw.<br />

Subdossier. Die möglichst weitgehende Wiederherstellung der<br />

ursprünglichen Ordnung ist aus archivischer Sicht wichtig und<br />

wertvoll, aber auch sehr aufwändig. Die Abteilungen Beständeerhaltung<br />

und Aktenerschliessung arbeiten diesbezüglich eng<br />

und gut zusammen.<br />

Das Projekt «Konservatorische Aufbereitung herkömmlich<br />

verpackter Bestände» ist zu verstehen als Umsetzung eines elementaren<br />

Teils des gesetzlichen Auftrags: Nur wenn Unterlagen<br />

im Archiv benutzbar sind, sind sie effektiv öffentlich zugänglich.<br />

Oder umgekehrt: Sind Unterlagen «aus konservatorischen Gründen»<br />

für die Benutzung gesperrt und steht keine Benutzungskopie<br />

zur Verfügung, wird ein wichtiges Recht der Öffentlichkeit<br />

beschränkt. Die Erhaltung oder die Wiederherstellung der langfristigen<br />

Lesbarkeit von Archivgut liegt damit in der gemeinsa­


men Verantwortung von vorgesetzten Behörden, Archivleitungen<br />

und Konservierungsfachleuten. Das <strong>Staatsarchiv</strong> <strong>Zürich</strong> ist mit<br />

neun Köpfen und 760 Stellenprozenten, die sich um den Hauptprozess<br />

Beständeerhaltung kümmern, in dieser Hinsicht inzwischen<br />

gut gerüstet. Leider lässt sich Ähnliches nur von ganz wenigen<br />

anderen Schweizer Archiven sagen. Dieses Defizit ist eines<br />

reichen Landes, das stolz ist auf seine Vergangenheit, eigentlich<br />

nicht würdig. Wir hoffen, dass das von den zuständigen Organen<br />

in den nächsten Jahren auch andernorts erkannt wird und<br />

nachhaltige Lösungen für das Problem gefunden werden – so<br />

wie im <strong>Kanton</strong> Thurgau, der sein <strong>Staatsarchiv</strong> per 2011 erstmals<br />

mit einer eigenen Beständeerhaltung ausstattet.<br />

Im Rahmen des Projekts «Reorganisation Planarchiv» wurden<br />

weitere 3000 Pläne erschlossen, konservatorisch und restauratorisch<br />

bearbeitet sowie digital und analog gesichert. Das Projekt<br />

dauert voraussichtlich bis 2013. Für die Sicherung der Pläne<br />

konnten im Berichtsjahr vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz<br />

46 600.– Franken Unterstützungsbeiträge für Kulturgüterschutz­<br />

Massnahmen bezogen werden.<br />

Die Signaturen der Bestände SS, T und TT wurden dem neuen<br />

Verzeichnungsregelwerk angepasst. Im Rahmen der Umsignierung<br />

wurden die Bestände konservatorisch und restauratorisch bearbeitet.<br />

Nach Abschluss dieser Arbeiten wurde mit der Bearbeitung<br />

von U, UU und RR I nach dem gleichen Muster begonnen.<br />

Die Sammlung Objekte (OBJ) wurde, abgesehen von einzelnen<br />

Möbeln, die im Benutzungsbereich verbleiben, im Magazin Überformate<br />

zusammengeführt. Im Rahmen eines separaten Projekts<br />

wurde mit der systematischen Überprüfung, Reinigung, Neuverpackung<br />

und ­verzeichnung der zu einem grossen Teil wichtigen<br />

und wertvollen (hoheitlichen) Objekte begonnen. Bildaufnahmen<br />

der aufbereiteten Objekte werden in absehbarer Zeit die unmittelbare<br />

Benutzbarkeit der Sammlung möglich machen, wobei<br />

wir die reprofähigen digitalen Bilder auch in diesem Fall nur auf<br />

Nachfrage (und allenfalls gegen Entschädigung) herausgeben.<br />

Im Berichtsjahr wurden sieben Bände und ein Pergamentheft<br />

komplett restauriert, einige im Rahmen der oben bereits erwähnten<br />

Projekte, andere im Sinn von Notfallinterventionen, d. h., um<br />

sie der Benutzung wieder zugänglich zu machen (Beispiele:<br />

StAZH C III 368; StAZH E III 16.1; StAZH E III 21.3).<br />

Über die eigentlichen Projekte hinaus wurden rund 88 Laufmeter<br />

Archivalien restauratorisch oder konservatorisch aufbereitet.<br />

Alle Akteneingänge, sowohl von externen Stellen als auch aus<br />

den eigenen Aussenlagern, wurden bei ihrem physischen Eingang<br />

ins <strong>Staatsarchiv</strong> konservatorisch kontrolliert. Wiederum<br />

wiesen einige davon Schimmelbefall auf und mussten von einer<br />

Spezialfirma bestrahlt werden. In solchen Fällen müssen wir der<br />

abliefernden Stelle die extern anfallenden Kosten überbinden.<br />

Gleichzeitig beraten wir den Ablieferer aber auch bei der Behebung<br />

der Ursachen des Schimmelbefalls.<br />

Die Erarbeitung konservatorischer Merkblätter als Nachschlagewerk<br />

für die Abteilung Aktenerschliessung wurde abgeschlossen<br />

bis auf den Teil AV­Medien, dessen Erarbeitung 2011<br />

ansteht.<br />

Wie üblich wurden wieder viele schriftliche und mündliche<br />

Anfragen zum Themenfeld Konservierung und Restaurierung<br />

beantwortet. Die Abteilung, insbesondere die Restaurierung und<br />

das im Aufbau befindliche AV­Kompetenzzentrum, wurde zudem<br />

an sieben Führungen verschiedensten Gruppen von Interessierten<br />

vorgestellt.<br />

Kompetenzzentrum aV-Medien<br />

Der per Anfang Jahr eingetretene neue Leiter des Bereichs<br />

AV­Medien, Romano Padeste, legte das Schwergewicht seiner<br />

Aktivitäten auf die Beschaffung von Wiedergabegeräten und<br />

Software zum Lesen verschiedener Medien. Künftig soll eine<br />

vernünftig grosse Teilmenge der im <strong>Staatsarchiv</strong> liegenden AV­<br />

Medien eigenständig gesichtet und inhaltlich bewertet werden<br />

können – und nur eine vernünftig kleine Restmenge, deren Wiedergabe<br />

einer unverhältnismässig teuren Infrastruktur bedarf,<br />

extern bearbeitet werden müssen. Nicht unwesentlich trugen<br />

«Spenden» zur Ausstattung des Geräteparks bei: Mitarbeitende<br />

und externe zugewandte Orte lieferten eingemottete Tonband­,<br />

TV­ oder andere Abspielgeräte ein – nicht selten gefertigt in<br />

Europa und in einer Robustheit, über die man in Zeiten von iPad<br />

und PDA nur staunt.<br />

Das Ziel, dem Publikum alle im <strong>Staatsarchiv</strong> vorhandenen<br />

Unterlagen verfügbar zu machen, gilt auch für AV­Medien:<br />

Wenn möglich legen wir ein Original vor, und sonst eine gute<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 35


Abteilungen<br />

Gebrauchskopie in einem tauglichen Format. Voraussetzung<br />

dafür und für alle Konservierungs­ und Restaurierungsschritte<br />

ist, gleich wie bei herkömmlichen Unterlagen, eine fachgerechte<br />

Zustandserfassung. Im Berichtsjahr konnten endlich erste diesbezügliche<br />

Vorarbeiten in Angriff genommen werden.<br />

Mikroverfilmung<br />

Das Berichtsjahr war geprägt von weiteren Überprüfungs­ und<br />

Optimierungsschritten. Die Arbeiten betrafen insbesondere die<br />

Feinabstimmung der Apparate, wo während langen Jahren beträchtliche<br />

Unzulänglichkeiten in Kauf genommen worden waren.<br />

Daraufhin konnte die Neuverfilmung der Bestände, von denen<br />

für das Projekt TKR Rückvergrösserungen und Gebrauchsdigitalisate<br />

für die Online­Publikation erstellt werden sollten, abgeschlossen<br />

werden. Daneben wurden weitere qualitativ nicht<br />

optimale Mikrofilme mittels Neuverfilmung der Originale ersetzt,<br />

und kleinere Lücken unvollständig verfilmter Bestände wurden<br />

geschlossen.<br />

Insgesamt ergaben die Erhebungen, dass die Qualität der<br />

Filme, die in den letzten Jahrzehnten hergestellt wurden, relativ<br />

homogen ist. Homogen heisst in diesem Fall, dass wir für die<br />

Bestände A–G nicht über absolut vollständige und technisch<br />

durchwegs einwandfreie Aufnahmen verfügen, sondern in den<br />

meisten Fällen wohl nur über «Notkopien», die mehr oder weniger<br />

vollständig und mehr oder weniger gut sind.<br />

Diese Erkenntnis stiess eine interne Diskussion an darüber,<br />

ob die serielle Herstellung von schwarzweissen Filmkopien für<br />

sämtliche Bestände überhaupt umzusetzen ist – und ob sie heute<br />

noch Sinn macht. Wir meinen nämlich, dass es nicht möglich<br />

ist, über Jahre und Jahrzehnte durch Mitarbeitende, die sonst<br />

nichts anderes machen, Millionen von Aufnahmen herstellen zu<br />

lassen – und dabei zu glauben, man produziere auf diese Weise<br />

vollständige Kopien für den Gebrauch und/oder für den Tag nach<br />

der grossen Katastrophe. Wir haben deshalb entschieden, die<br />

Produktion von Mikrofilmaufnahmen vorderhand drastisch zu reduzieren.<br />

Zunächst wollen wir eine möglichst vorbehaltlose Diskussion<br />

darüber führen, wie wir die uns anvertrauten Unterlagen<br />

mit den vorhandenen Mitteln optimal vor den hauptsächlichen<br />

Bedrohungen schützen können. Erst dann entscheiden wir, in<br />

36 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

welcher Form die Herstellung von Mikrofilmen weiterhin zu diesem<br />

Auftrag beitragen wird.<br />

reproduktionen<br />

Auch im Bereich Reproduktionen lag der Schwerpunkt der<br />

Arbeiten beim Aufbau einer neuen Infrastruktur. Da die Karten­<br />

und Plansammlung gegenwärtig extern digitalisiert und zur Sicherung<br />

auf analoge Träger ausbelichtet wird, konnten wir uns<br />

auf die Beschaffung einer professionellen Digitalkamera beschränken,<br />

mit der Formate bis A 2 farbig aufgenommen werden<br />

können. Die Kamera wird von einem PC aus angesteuert, der zusätzlich<br />

mit verschiedenen Fachprogrammen für die professionelle<br />

Bildbearbeitung ausgestattet ist.<br />

Prominent zum Einsatz kommen wird die neue Ausrüstung<br />

unter anderem für das Projekt eRQZH: Wir werden voraussichtlich<br />

von einem grossen Teil der Rechtsquellen, die wir in diesem<br />

Rahmen edieren, farbige Repros herstellen und auch diese online<br />

verfügbar machen.<br />

Mit 85 (Vorjahr: 87) blieb die Anzahl der Reproduktionsaufträge<br />

für Kunden im Auftrag der Abteilung Individuelle Kundendienste<br />

praktisch konstant.


Editionsprojekte<br />

allgemeines<br />

Nach einem rasanten Take­off der neu geschaffenen Abteilung<br />

im Jahr 2009 stand das Berichtsjahr gleichzeitig im Zeichen der<br />

Kontinuität bzw. Konsolidierung laufender Projekte und im Zeichen<br />

der Initiierung grosser neuer Vorhaben:<br />

≥ Das Projekt TKR, die «Transkription und Digitalisierung von<br />

<strong>Kanton</strong>sratsprotokollen und Regierungsratsbeschlüssen seit<br />

1803», ging allmählich vom Steig­ in den Gleitflug über.<br />

≥ Mit der «Elektronischen Rechtsquellen­Edition <strong>Zürich</strong> eRQZH»<br />

wurde ein sehr gewichtiges Projekt neu lanciert. Gleichzeitig<br />

kann der Abschluss des (analogen) Rechtsquellen­Pilotprojekts<br />

«Zürcher Richtebrief», bearbeitet von Daniel Bitterli, gemeldet<br />

und die Publikation des Bandes für den März 2011 angekündigt<br />

werden.<br />

≥ Die Kunstdenkmäler­Inventarisation KDI hat das Manuskript<br />

zu Band V, «Die Stadt <strong>Zürich</strong>. Ausgemeinden bis 1860», termingerecht<br />

an die Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte<br />

zur Redaktion und Publikation abgeliefert.<br />

≥ Hans Ulrich Pfister setzte seine Arbeiten an der Ehedatenbank<br />

fort.<br />

≥ Neu wird das vom Historiker Beat Frei initiierte und von der<br />

Evangelisch­Reformierten Landeskirche getragene Vorhaben<br />

«Transkription der Stillstandsprotokolle der Zürcher Kirchgemeinden<br />

des 17. Jahrhunderts» (eStPZH) innerhalb der Abteilung<br />

Editionsprojekte durch Christian Sieber wissenschaftlich<br />

begleitet. Die Transkripte und Bilder werden ab 2011 nach den<br />

Regeln des <strong>Staatsarchiv</strong>s und auf dessen Online­Datenbank<br />

publiziert.<br />

≥ Ins Berichtsjahr fällt schliesslich der Entscheid des Direktionsvorstehers<br />

und des Staatsschreibers, die digitale Edition der<br />

Offiziellen Sammlung der Zürcher Gesetze seit 1803 (eOSZH),<br />

des Amtsblatts (eABlZH) sowie der kantonalen Wahl­ und Abstimmungsergebnisse<br />

als mögliche zukünftige Vorhaben von<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> und Staatskanzlei prüfen und rechnen zu lassen.<br />

transkription und Digitalisierung von <strong>Kanton</strong>sratsprotokollen<br />

und regierungsratsbeschlüssen seit 1803<br />

(Projekt tKr)<br />

Personelles<br />

Aus Gründen beruflicher Neuorientierung haben im Berichtsjahr<br />

vier Transkriptoren/innen ihre Arbeit für das Projekt TKR eingestellt<br />

oder dies für Anfang 2011 angekündigt: Sara Sevinc (ssc) Ende Juli,<br />

Andreas Teuscher (atr) Ende September, Ursula Füchslin (ufn) Ende<br />

November sowie Marina Lienhard (mld) auf Ende Januar 2011. Wir<br />

danken allen vier Mitarbeitenden, die einen wertvollen, bleibenden,<br />

mit ihrem Kürzel versehenen Projektanteil geleistet haben, herzlich<br />

für ihr Engagement in der bewegten Anfangszeit des TKR­Projekts<br />

und wünschen ihnen für die Zukunft alles Gute.<br />

Das TKR­Team wird also ab Februar 2011 neu aus 12 Transkriptorinnen<br />

und Transkriptoren bestehen. Die vier offenen Stellen<br />

werden wir zu einem späteren Zeitpunkt neu besetzen; die<br />

Transkription der Protokolle schreitet gegenwärtig rasch und gut<br />

voran. Vorderhand gilt es nun, zwischen eigentlicher Transkription,<br />

Qualitätssicherung und Herstellung der zu publizierenden<br />

Files eine optimale Balance zu finden.<br />

Im Berichtsjahr wurde das <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong><br />

als Einsatzbetrieb für Zivildienstleistende anerkannt. Gedacht<br />

ist dabei an Unterstützung und Mitarbeit im Projekt TKR. Der<br />

«Zivi» ist einerseits im Bereich Korrektorat und Transkription der<br />

kurrent geschriebenen Originalquellen tätig, anderseits in der digitalen<br />

Bildbearbeitung sowie in verschiedenen administrativen<br />

Bereichen. Für diese anspruchsvolle Tätigkeit verlangen wir ein<br />

(zumindest fortgeschrittenes) Studium der Geschichte, Germanistik<br />

oder Rechtswissenschaften. Da die Einarbeitung in das<br />

komplexe Projekt eine gewisse Zeit dauert, beträgt die geforderte<br />

Verpflichtungsdauer mindestens drei Monate. Nach den überzeugenden<br />

Erfahrungen mit dem ersten Zivildienstleistenden<br />

wurden für das nächste Jahr drei weitere Einsätze vereinbart.<br />

Pionier in Sachen Zivildienst war Moritz Wagner, Jahrgang<br />

1985. Er hat am Berner Gymnasium Lerbermatt maturiert und<br />

von 2004 bis <strong>2010</strong> an der Universität Bern Germanistik und Geschichte<br />

studiert. Seine Master­Arbeit über «Die Autobiographie<br />

als Hybridgattung. Zu formalästhetischer Innovation und dem<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 37


Abteilungen<br />

Ausloten der Gattungsgrenzen in der Exil­Autobiographik bei<br />

Walter Benjamin, Klaus Mann und Vigoleis Thelen» schloss er<br />

2009 bei Barbara Mahlmann­Bauer ab. Am 16. August trat er bei<br />

uns seinen bis Ende Januar 2011 dauernden Einsatz an.<br />

Inhaltliches<br />

Nachdem zu Jahresbeginn das Team mit 16 Transkriptorinnen<br />

und Transkriptoren vollständig war, musste zunächst der spezifische<br />

Workflow für den Bereich Transkription definiert und etabliert<br />

werden. Das gesamte handschriftliche Quellenkorpus wurde<br />

unter (verwaltungs­) historischen Gesichtspunkten periodisiert:<br />

Wir wählten die Regierungsratsbeschlüsse der Regenerationszeit<br />

als erste Editionseinheit, also die Beschlüsse von der neuen<br />

<strong>Kanton</strong>sverfassung vom 10. März 1831 bis zum Züriputsch<br />

vom 6. September 1839. Aus arbeitstechnischen Gründen folgte<br />

darauf der Zeitraum 1815–1831, der bis Ende des Berichtsjahres<br />

ebenfalls abgeschlossen werden konnte. Gegenwärtig befinden<br />

sich die Regierungsratsbeschlüsse von September 1839<br />

bis Ende 1849 und parallel dazu die <strong>Kanton</strong>sratsprotokolle 1831–<br />

1839 in Transkription.<br />

Normen und Standards der Transkription haben wir weiter vereinheitlicht<br />

und die Editionsrichtlinien verfeinert. Der diesbezüglichen<br />

Beispiele gibt es viele: Wie wird eine Präsidialverfügung,<br />

bezeichnet als Iussu Præsidii, oder ein Fortsetzungsbeschluss<br />

formal umgesetzt? Werden Korrekturen des Schreibers, die er<br />

während der Niederschrift unmittelbar angebracht hat, wiedergegeben?<br />

Und wenn ja, wie? Wann werden offensichtliche Fehlschreibungen<br />

durch ein «[recte:…]» richtig gestellt? Oder immer<br />

wieder die Frage, was ein bestimmtes ikonografisches Kürzel zu<br />

bedeuten habe. Besonders die Währungseinheiten im bunten<br />

Nebeneinander bis zur Einführung des Schweizer Frankens 1850<br />

lieferten manche, auch abteilungsübergreifende Knobelaufgabe.<br />

Aktuell generiert der «neue», ab 1840 tätige Schreiber mit zahlreichen<br />

Fehlern, phantasievollen Abkürzungen und Unregelmässigkeiten<br />

in seinen Beschlüssen einen erhöhten Regelungs­ und<br />

Kommunikationsbedarf und stellt die allmählich stabilisierten<br />

Editionsrichtlinien auf einen harten Prüfstand.<br />

Als zusätzlicher Schritt der Qualitätssicherung läuft gegenwärtig<br />

eine gesonderte zweite Korrekturphase in Form eines Pilots.<br />

38 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Zu diesem Zweck wurden Zweierteams gebildet, in denen wechselseitig<br />

Korrektur gelesen wird. Eine Evaluation wird zeigen, in<br />

welcher Form dieses Modell weitergeführt werden kann und soll.<br />

Parallel dazu musste auch die Publikation der Transkripte sowie<br />

der dazu gehörigen Faksimiles als PDF/A­Dokumente spezifiziert<br />

und optimiert werden. Auf das ursprünglich vorgesehene Highlighting<br />

der Beschlusstitel müssen wir aus Effizienzgründen verzichten.<br />

Wir fassen nun einfach die Bilder der zu einem Beschluss<br />

gehörigen Originalseiten mit einer speziellen Software in einem<br />

PDF/A­Dokument zusammen und versehen sie mit der Extension<br />

«_p.pdf» («p» für Picture). Dieses File publizieren wir gemeinsam<br />

mit dem jeweiligen Transkript, das die Extension «_t.pdf» («t» für<br />

Transkript) aufweist. Die Bearbeitung der Fotodateien obliegt weitgehend<br />

drei Mitarbeitenden der Kundendienste, Rahel Herpich,<br />

Carmen Kuster und Roland Romano; mitunter erhielten sie Unterstützung<br />

von Aushilfskräften.<br />

Bis Ende des Berichtsjahres konnten die Bände MM 2.1–<br />

MM 2.16 (1831–April 1834) online gestellt werden, was rund 7000<br />

Datensätzen mit insgesamt 14 000 verknüpften Dateien entspricht.<br />

Neben der Transkription und Digitalisierung der handschriftlichen<br />

Beschlüsse besteht das zweite grosse Teilprojekt in der<br />

Digitalisierung der gedruckten Protokollbände des 20. Jahrhunderts.<br />

Wir arbeiten dafür mit der Firma DTI in Wil SG und dem<br />

Institut für Computerlinguistik der Universität <strong>Zürich</strong> zusammen.<br />

Wir werden die beiden Serien, die wir im Rahmen des Projekts<br />

TKR edieren, zukünftig als eRRBZH bzw. eKRPZH bezeichnen.<br />

Damit erreichen wir einerseits eine begriffliche Homogenisierung<br />

zwischen unseren verschiedenen Editionsprojekten,<br />

anderseits schlagen wir damit Akronyme vor, die von anderen<br />

<strong>Kanton</strong>en für allfällige Parallelprojekte sinngemäss verwendet<br />

werden können.<br />

Im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen <strong>Staatsarchiv</strong> und<br />

Ad Fontes, der E­Learning­Plattform des Historischen Seminars<br />

der Universität <strong>Zürich</strong>, wurde eine Archivübung zur Nutzung von<br />

eRRBZH und eKRPZH erarbeitet, die im Frühling 2011 aufgeschaltet<br />

werden soll.<br />

An den 2. Schweizerischen Geschichtstagen, die vom 4. bis<br />

6. Februar an der Universität Basel stattfanden, stellte Beat<br />

Gnädin ger in einem Panel die Editionsstrategie des Staats­


archivs und das Projekt TKR einer breiteren Öffentlichkeit vor.<br />

Gelegenheit, das Online­Angebot und die Abteilung zu visibilisieren,<br />

bot auch das Symposium «Briefeditionen» der Alfred­<br />

Escher­Stiftung am 27. August in <strong>Zürich</strong>, an dem Beat Gnädinger<br />

und Margit Gigerl teilnahmen.<br />

Elektronische rechtsquellen-Edition <strong>Zürich</strong><br />

(Projekt erQZh)<br />

Auftakt<br />

Am 22. März <strong>2010</strong> bewilligte der <strong>Kanton</strong>srat mit Beschluss<br />

4640/2009 einstimmig einen Kredit von 4.4 Mio. Franken aus<br />

Mitteln des Lotteriefonds für eine erste Tranche des Projekts<br />

eRQZH (Elektronische Rechtsquellen­Edition <strong>Zürich</strong>). Im Jahr<br />

zuvor hatten die Städte <strong>Zürich</strong> und Winterthur bereits Kredite<br />

von 400 000 bzw. 200 000 Franken für das Vorhaben gesprochen.<br />

Mit diesem höchst erfreulichen Entscheid und einem Projektkredit<br />

von insgesamt 5 Mio. Franken konnte die im Jahr 2007<br />

zunächst in Form eines Pilotprojekts (Edition des Zürcher Richtebriefs,<br />

vgl. unten) wieder belebte Edition von Zürcher Rechtsquellen<br />

im Rahmen der Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen<br />

SSRQ im Berichtsjahr auf der erhofften breiten Grundlage in<br />

Angriff genommen werden. Zu den Eckdaten der ersten Projekttranche<br />

gehören eine personelle Dotierung mit 300 Stellenprozenten,<br />

eine Laufzeit von acht Jahren und die Erarbeitung und<br />

Online­Publikation von fünf Editionseinheiten mit rund 1600 ausgewählten<br />

Quellenstücken.<br />

Personelles und Allgemeines<br />

Für die Leitungsstelle unseres ambitiösen Vorhabens konnten<br />

wir mit der Person von Christian Sieber einen hervorragenden<br />

Kenner der Zürcher Rechtsquellenlandschaft und erfahrenen<br />

Editor gewinnen. Christian Sieber, lic. phil., Jahrgang 1962,<br />

trat seine Stelle am 1. Juli an. Er studierte an der Universität <strong>Zürich</strong><br />

Allgemeine Geschichte (mit Schwerpunkt Mittelalter) sowie<br />

Staatsrecht und Historische Hilfswissenschaften. Ab 1991 war<br />

er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an verschiedenen Editionsprojekten<br />

beteiligt: an der Neuedition der Schweizerchronik von<br />

Aegidius Tschudi unter Leitung von Bernhard Stettler, an der Be­<br />

arbeitung der Urkundenregesten des <strong>Staatsarchiv</strong>s <strong>Zürich</strong> im<br />

Zeitraum 1431 bis 1460 und zuletzt im Auftrag des <strong>Staatsarchiv</strong>s<br />

Aargau an der Neuedition und Übersetzung der «Acta Murensia».<br />

Daneben publizierte er zu landesgeschichtlichen und historiografischen<br />

Themen insbesondere des Spätmittelalters und<br />

der frühen Neuzeit. Für das Projekt eRQZH hatte er 2008 bereits<br />

das Generalkonzept verfasst.<br />

Seine beiden ersten Hauptaufgaben bestanden in der Spezifikation<br />

des Projekts mit einem Schwergewicht auf der elektronischen<br />

Publikationsform und in der Rekrutierung von drei wissenschaftlichen<br />

Mitarbeitern/innen, um als Viererteam am 1. Februar<br />

2011 mit Pensen zwischen 60 und 70 % mit der eigentlichen Editionstätigkeit<br />

beginnen zu können. Dann mussten die im Rahmen<br />

der ersten Projekttranche zu erarbeitenden fünf Editionseinheiten<br />

innerhalb des insgesamt 27 Einheiten umfassenden Editionsplans<br />

festgelegt werden. Dabei waren der bereits 1996 von Thomas<br />

Weibel erarbeitete Band «Das Neuamt» und der im März 2011<br />

erscheinende Band «Der Zürcher Richtebrief» von Daniel Bitterli<br />

in Rechnung zu stellen. Ausserdem sollten bereits in der ersten<br />

Projekttranche die beiden Städte <strong>Zürich</strong> und Winterthur sowie die<br />

Zürcher Landschaft angemessen berücksichtigt werden; Gleiches<br />

galt für die Bestände der drei am Projekt beteiligten Archive, also<br />

das <strong>Staatsarchiv</strong> sowie die Stadtarchive <strong>Zürich</strong> und Winterthur.<br />

Christian Sieber wird neben seiner Funktion als Projektleiter<br />

die Editionseinheit «Stadt und Territorialstaat <strong>Zürich</strong> (1460 bis<br />

Reformation)» bearbeiten.<br />

Für die Editionseinheit «Stadt Winterthur (von den Anfängen<br />

bis 16. Jahrhundert)» wird Bettina Fürderer, M.A., verantwortlich<br />

zeichnen und dafür neben dem <strong>Staatsarchiv</strong> zeitweise einen<br />

zweiten Arbeitsplatz im Stadtarchiv Winterthur belegen. Bettina<br />

Fürderer, Jahrgang 1972 und wohnhaft in <strong>Zürich</strong>, von Villingen­Schwenningen<br />

(DE), studierte von 1992 bis 1999 an der<br />

Albert­Ludwigs­Universität Freiburg im Breisgau Mittelalterliche<br />

Geschichte sowie Alte Geschichte und Neuere deutsche Literaturgeschichte.<br />

Von 2000 bis 2006 arbeitete sie im <strong>Staatsarchiv</strong> Freiburg<br />

im Breisgau, 2006/2007 war sie für den Aufbau des Archivs<br />

einer Firma im <strong>Kanton</strong> Basel­Landschaft verantwortlich, ab 2009<br />

war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Wirtschaftsarchiv<br />

Baden­Württemberg in Stuttgart tätig. Berufsbegleitend arbeitet<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 39


Abteilungen<br />

Bettina Fürderer an ihrem Dissertationsprojekt bei Thomas Zotz,<br />

das vor dem Abschluss steht und zu dem sie auch publiziert hat,<br />

zur Thematik Konfliktvermeidung und Konfliktbewältigung der<br />

Städte Strassburg und Basel im 14. Jahrhundert.<br />

Die Editionseinheit «Obervogteien um die Stadt <strong>Zürich</strong>» wird<br />

Ariane Huber Hernández, lic. phil., bearbeiten und dafür neben<br />

dem <strong>Staatsarchiv</strong> einen zweiten Arbeitsplatz im Stadtarchiv <strong>Zürich</strong><br />

erhalten. Ariane Huber Hernández, Jahrgang 1978 und wohnhaft<br />

in Gümligen, studierte nach dem Besuch des Lehrerseminars<br />

Köniz von 1999 bis 2005 an der Universität Bern Geschichte<br />

(mit Schwerpunkt Mittelalter) sowie Französische Sprach­ und<br />

Literaturwissenschaft. Nach Praktika ab 2006 im Gutenberg Museum<br />

in Fribourg und in einer Sprachschule in Frankreich arbeitete<br />

sie teilzeitlich von 2008 bis <strong>2010</strong> in den Archives de l‘Etat in<br />

Fribourg und ab 2008 in der Burgerbibliothek Bern. Daneben ist<br />

sie als freischaffende Historikerin tätig und übernimmt Aufträge<br />

für Quellentranskriptionen und Archivinventarisierung sowie<br />

Museumsführungen. Ihr noch laufendes Dissertationsprojekt bei<br />

Urs Martin Zahnd und André Holenstein ist Berner Testamenten<br />

des Spätmittelalters gewidmet.<br />

Für die Editionseinheit «Landvogtei Greifensee» zeichnet Rainer<br />

Hugener, lic. phil., verantwortlich. Rainer Hugener, Jahrgang<br />

1976 und wohnhaft in <strong>Zürich</strong>, studierte an der Universität <strong>Zürich</strong><br />

Allgemeine Geschichte sowie Deutsche Sprach­ und Literaturwissenschaft.<br />

In seiner regionalgeschichtlichen Lizenziatsarbeit<br />

thematisierte er die Gründung des Lazariterhauses im Gfenn bei<br />

Dübendorf im Spannungsfeld adliger Herrschaftsbildung. Studienbegleitend<br />

arbeitete er als Redaktor bei der Regionalzeitung<br />

«Glattaler». Von 2004 bis 2007 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

am Lehrstuhl von Roger Sablonier, ab 2007 arbeitete er<br />

in gleicher Funktion am Lehrstuhl von Simon Teuscher. In seinem<br />

Dissertationsprojekt, das vor dem Abschluss steht, beschäftigt<br />

sich Rainer Hugener mit der Überlieferung von Nekrologien und<br />

Jahrzeitbüchern vom 12. bis 18. Jahrhundert im Raum Schweiz.<br />

Zu seinen Forschungsschwerpunkten in den Bereichen Schriftlichkeit,<br />

Erinnerungskulturen und Geschichtsschreibung hat er<br />

verschiedentlich publiziert.<br />

Die fünfte Editionseinheit wird «(Gedruckte) Mandate für<br />

Stadt und/oder Landschaft <strong>Zürich</strong>» umfassen und soll zu einem<br />

40 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

späteren Zeitpunkt innerhalb der ersten Projekttranche gemeinsam<br />

erarbeitet werden.<br />

Während für die klassischen Bereiche der Editionstätigkeit –<br />

z. B. für die Transkriptionsregeln – auf die Richtlinien des Gesamtunternehmens<br />

SSRQ zurückgegriffen werden konnte, betritt<br />

das Projekt eRQZH mit der Online­Publikation von Zürcher<br />

Rechtsquellen Neuland. Die dafür nötigen technischen Grundlagen<br />

und Werkzeuge wurden und werden 2011 in Zusammenarbeit<br />

mit Pascale Sutter, administrative und wissenschaftliche<br />

Leiterin SSRQ, erarbeitet, um dem Gesamtunternehmen zukünftig<br />

als Modell zu dienen. Grundprinzip bleibt, dass die für die<br />

Online­Publikation ausgewählten Quellen auf den Archivdatenbanken<br />

der Archive, in denen sie liegen, verzeichnet und in an die<br />

Verzeichnungseinheit angehängten Dateien transkribiert werden,<br />

ergänzt um ein Digitalisat der Archivalie. Die übergreifende Volltext­<br />

und Expertensuche im edierten Quellenbestand wird ein<br />

Webportal gewährleisten.<br />

Vom 1803 einsetzenden Projekt TKR durch die Zeitgrenze<br />

1798 scheinbar getrennt, profitiert das Projekt eRQZH dennoch<br />

von der Transkription der Regierungsratsbeschlüsse und <strong>Kanton</strong>sratsprotokolle,<br />

indem diese nicht selten auf Rechtsquellen<br />

aus der Zeit vor 1798 rekurrieren, was bei der Auswahl der editionswürdigen<br />

Texte eine Hilfe sein kann.<br />

Pilotprojekt «Zürcher Richtebrief»<br />

Das Pilotprojekt zur Wiederaufnahme der Rechtsquellen­Editionstätigkeit<br />

in <strong>Zürich</strong> konnte gegen Ende des laufenden Jahres<br />

zum Abschluss gebracht werden, womit die ursprüngliche Laufzeit<br />

von vier Jahren, wie bereits im Vorjahr absehbar, um einige<br />

Monate unterschritten wurde. Der Bearbeiter Daniel Bitterli war<br />

zuletzt mit der Arbeit an Orts­, Personen­ und Sachregister sowie<br />

mit der Abfassung der Einleitung beschäftigt, beides im intensiven<br />

Austausch mit Pascale Sutter, im Fall der Einleitung auch mit<br />

Christian Sieber. Noch im Berichtsjahr konnte der Band in Druck<br />

gehen, und auf den 3. März 2011 ist die Vernissage angesetzt.<br />

Mit der Edition des in mehreren Handschriften und Versionen<br />

überlieferten Zürcher Richtebriefs wird der Forschung eine für die<br />

mittelalterliche Geschichte <strong>Zürich</strong>s zentrale und entsprechend<br />

bekannte Rechtsquelle auf neuer Grundlage zugänglich gemacht.


Die Publikation ersetzt nach jahrzehntelangen Bemühungen um<br />

eine Neuedition die längst antiquarischen Ausgaben von 1735<br />

und 1847 sowie die Teileditionen von 1913 und 1993 des Richtebriefs,<br />

den der Konservative Georg von Wyss im 19. Jahrhundert<br />

das «schönste Denkmal des alten <strong>Zürich</strong>» genannt hat.<br />

Kunstdenkmäler-Inventarisation des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong><br />

(Projekt KDI)<br />

Allgemeines, Personelles<br />

Am 30. November trat Christine Barraud Wiener, langjährige Autorin<br />

von Zürcher Kunstdenkmäler­Bänden, in den Ruhestand.<br />

Mit ihr verlässt eine sehr erfahrene und kompetente Mitarbeiterin<br />

das Team. Sie hat an fünf der insgesamt sechs Kunstdenkmäler­<br />

Bände der Stadt <strong>Zürich</strong> massgeblich mitgewirkt und die Reihe<br />

damit nachhaltig geprägt. Wir danken Frau Barraud herzlich für<br />

die von ihr geleistete grosse Arbeit und wünschen ihr für die Zukunft<br />

alles Gute.<br />

Per 1. Dezember erhöhte Regula Crottet ihr Pensum als wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin von 30 auf 50 Prozent, ihr Praktikum<br />

war bereits Ende Oktober zu Ende gegangen. Verena Rothenbühler<br />

arbeitete in den ersten beiden Monaten des Berichtsjahrs<br />

zu 20 Prozent, von März bis November zu 30 Prozent und ab Dezember<br />

ebenfalls zu 50 Prozent für die Kunstdenkmäler­Inventarisation.<br />

Damit besteht das Team, das für den letzten Stadtzürcher<br />

Kunstdenkmälerband verantwortlich ist, aus Projektleiter<br />

Karl Grunder, Regula Crottet als Kunsthistorikerin und Verena<br />

Rothenbühler als Historikerin.<br />

Die begleitende Kommission für die Herausgabe der «Kunstdenkmäler<br />

des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong>» hielt ihre ordentliche Jahressitzung<br />

am 1. Juni ab – zum letzten Mal unter dem Vorsitz von<br />

Regierungsrat Notter. Am 18. August entliess der Regierungsrat<br />

die Kommissionsmitglieder Philip Ursprung und Jan Capol<br />

unter Verdankung der geleisteten Dienste aus der Kommission.<br />

Anstelle von Prof. Ursprung wählte die Regierung neu Margit Gigerl,<br />

Abteilungsleiterin Editionsprojekte im StAZH, ins Gremium,<br />

und anstelle von Jan Capol Franziska Kaiser, Leiterin Fachbereich<br />

Denkmalpflege­Inventarisation im Amt für Städtebau der<br />

Stadt <strong>Zürich</strong>.<br />

Die Stadt <strong>Zürich</strong> V: Ausgemeinden bis 1860<br />

Das Manuskript inklusive Abbildungs­ und Planvorlagen konnte<br />

am 15. Dezember planmässig der Gesellschaft für Schweizerische<br />

Kunstgeschichte GSK zur Redaktion und Publikation<br />

übergeben werden. Der Maximalumfang von 1.3 Millionen Zeichen<br />

konnte eingehalten werden. Der Fahrplan der GSK sieht<br />

vor, dass der Band im November 2012 erscheinen wird.<br />

Die Stadt <strong>Zürich</strong> VI: Grosszürich<br />

Neben dem Fertigstellen des Manuskripts von Band V war das<br />

Team mit der Erarbeitung des Konzepts zu Band VI befasst.<br />

Dieses lag am 16. Dezember fertig vor, so dass die inhaltlichen<br />

Arbeiten wie geplant im Januar 2011 einsetzen können. Die Abgabe<br />

des Manuskripts an die Gesellschaft für Schweizerische<br />

Kunstgeschichte ist vorgesehen für Ende 2015.<br />

Elektronische Edition der Zürcher Ehedaten<br />

des 16./17. Jh. (Projekt EDB)<br />

Hans Ulrich Pfister setzte die Überarbeitung der Ehedatenbank<br />

im Teilbereich 16./17. Jahrhundert fort.<br />

Elektronische Edition der Zürcher Stillstandsprotokolle<br />

des 17. Jh. (Projekt eStPZh)<br />

Am 14. April bewilligte der Regierungsrat den von der Evangelisch­Reformierten<br />

Landeskirche als Projektträgerin beantragten<br />

Kredit von 300 000 Franken für das vom Historiker Beat Frei<br />

initiierte Projekt «Transkription der Stillstandsprotokolle der Zürcher<br />

Kirchgemeinden des 17. Jahrhunderts». Dem <strong>Staatsarchiv</strong><br />

kommt dabei die doppelte Rolle zu, einerseits das Projekt<br />

wissenschaftlich zu begleiten und anderseits die erarbeiteten<br />

Transkripte, ergänzt um Digitalisate der Archivalien, auf seiner<br />

Archivdatenbank online zu publizieren. Die Projektkoordination<br />

obliegt dem stellvertretenden Abteilungsleiter Christian Sieber.<br />

Nach Festlegung der Editionsrichtlinien konnte Beat Frei im<br />

Spätsommer mit der Transkription der Protokolle beginnen und<br />

gleichzeitig die technische Umsetzung des Projekts an die Hand<br />

nehmen. Die überwiegende Mehrheit der Protokollserien wird<br />

dezentral in den Archiven der Kirchgemeinden aufbewahrt, weshalb<br />

für die Transkription auf die in früheren Jahren im Staats­<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 41


archiv erstellten Mikrofilme der Bestände zurückgegriffen wird,<br />

die für die Online­Publikation gleichzeitig durch einen externen<br />

Dienstleister digitalisiert werden. Um Neuverfilmungen werden<br />

wir auch hier kaum herumkommen.<br />

Hinsichtlich Publikationsform orientiert sich das Projekt<br />

eStPZH am Projekt TKR, während sich in inhaltlicher Hinsicht<br />

im Fall der Stillstandsordnungen bereits erste Schnittstellen zum<br />

Projekt eRQZH ergeben haben. Die gegenwärtige Planung von<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> und Landeskirche sieht vor, dass im Lauf des kommenden<br />

Herbsts die ersten Stillstandsprotokolle online verfügbar<br />

sein werden.<br />

Elektronische Edition der Zürcher Schulumfrage<br />

1771/1772<br />

Im Jahr 2006 publizierten das Pestalozzianum und die PHZH die<br />

Zürcher Schulumfrage von 1771/1772 im Rahmen eines Projekts<br />

unter der Leitung von Prof. Daniel Tröhler als Buch und auf CD­<br />

ROM. Im Berichtsjahr hat das <strong>Staatsarchiv</strong> mit dem seinerzeitigen<br />

Projektverantwortlichen vereinbart, dass es die Daten überarbeiten,<br />

an die Katalogisate zu den originalen Daten im <strong>Staatsarchiv</strong><br />

anhängen und auf dem inzwischen gewohnten Weg online publizieren<br />

wird. Die Projektumsetzung ist für 2011 vorgesehen.<br />

Elektronische Edition der Offiziellen gesetzessammlung<br />

(Projekt eOSZh) und des amtsblatts des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong><br />

(Projekt eaBlZh)<br />

An einer von Regierungsrat Markus Notter und Staatsschreiber<br />

Beat Husi auf den 15. Juni einberufenen Sitzung wurden <strong>Staatsarchiv</strong><br />

und Staatskanzlei beauftragt, die elektronische Edition der<br />

so genannten OS, also der Offiziellen Zürcher Gesetzessammlung,<br />

sowie des Amtsblatts zu prüfen. Die daraufhin eingesetzte<br />

Arbeitsgruppe tagte im Berichtsjahr zweimal und wird voraussichtlich<br />

im Frühling 2011 einen Vorschlag vorlegen, wonach in<br />

drei separaten Projekten die OS (unter Federführung des <strong>Staatsarchiv</strong>s)<br />

und das Amtsblatt des 20. Jahrhunderts (unter Federführung<br />

der Staatskanzlei) via Online­Datenbank des <strong>Staatsarchiv</strong>s<br />

publiziert werden, während mit der Edition des Amtsblatts des<br />

19. Jahrhunderts vorerst zugewartet werden soll. Hingegen sollen<br />

die Wahl­ und Abstimmungsergebnisse seit dem 19. Jahrhun­<br />

42 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

dert zusammen mit den so genannten beleuchtenden Berichten<br />

als Datenbank durch das Statistische Amt publiziert werden. Ein<br />

mögliches Muster dafür bietet die Bundeskanzlei mit den Tabellen<br />

über die Ergebnisse eidgenössischer Vorlagen seit 1848 (vgl.<br />

www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/17/03/blank/<br />

data/02.html).


<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 43


SEParatE PrOJEKtE<br />

replizierung des Erd- und himmelsglobus<br />

Am 21. August 2009 war die feierliche Übergabe des im <strong>Staatsarchiv</strong><br />

replizierten Erd­ und Himmelsglobus unter Anwesenheit<br />

von viel Prominenz in St. Gallen über die Bühne gegangen. Kurze<br />

Zeit später machten wir die Dokumentation des Projekts unter<br />

dem Titel «Der Zürcher Globus» online verfügbar. Das knapp 250<br />

Seiten starke Dokument ist auf der Website des <strong>Staatsarchiv</strong>s<br />

(Über uns\Veröffentlichungen\Publikationen des <strong>Staatsarchiv</strong>s)<br />

weiterhin greifbar.<br />

Der im Barocksaal der St. Galler Stiftsbibliothek aufgestellte<br />

Globus trocknete während des Berichtsjahrs restlos ab, so dass<br />

im frühen Winter der letzte Firnis aufgebracht werden konnte. Zu<br />

diesem Zweck wurde das Objekt demontiert und im Lesesaal der<br />

Stiftsbibliothek für die Arbeiten bereit gemacht. Daniel Minder,<br />

technischer Projektleiter, zeichnete für den letzten Arbeitsschritt<br />

im Projekt verantwortlich; Heinrich Piening, München, trug wesentlich<br />

zur Evaluation des richtigen Firnis bei. Ina Link, die Leiterin<br />

des Mal­Teams, war schliesslich für die tadellose Ausführung<br />

der Arbeiten besorgt.<br />

Zürcher taschenbuch<br />

Meinrad Suter redigierte im Berichtsjahr das Zürcher Taschenbuch<br />

2011 und besorgte dessen Herausgabe. Der Band enthält u. a.<br />

einen Nachruf auf den am 27. März <strong>2010</strong> verstorbenen Jakob Zollinger,<br />

den wir oben im Abschnitt Archivkommission würdigen.<br />

<strong>Zürich</strong>, Mitte Februar 2011, Beat Gnädinger<br />

44 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>


VErEIn DEr FrEunDE DES StaatSarchIVS<br />

Mitgliederbeiträge<br />

Der Verein der Freunde des <strong>Staatsarchiv</strong>s wurde am 28. Juni<br />

1976 gegründet.<br />

Statuten<br />

Unter der Bezeichnung «Verein der Freunde des <strong>Staatsarchiv</strong>s»<br />

besteht in <strong>Zürich</strong> ein Verein im Sinne von ZGB Art. 60 ff.<br />

Der Verein hat den Zweck, dem <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong><br />

fördernd zur Seite zu stehen und das Verständnis für das<br />

zürcherische Archivwesen im Allgemeinen zu vertiefen.<br />

Mitglieder des Vereins sind natürliche oder juristische Personen.<br />

Die Aufnahme erfolgt durch den Vorstand.<br />

Die Organe des Vereins sind die Vereinsversammlung und der<br />

Vorstand.<br />

Jährlich findet in der Regel eine Vereinsversammlung statt.<br />

Sie wählt den Vorstand alle drei Jahre und prüft dessen Rechenschaftsbericht<br />

und Rechnungsablage. Sie legt den Mitgliederbeitrag<br />

fest.<br />

Der Vorstand besteht aus Präsident, Vizepräsident und einem<br />

oder mehreren Beisitzern. Kassier und Aktuar müssen nicht notwendigerweise<br />

Vereinsmitglieder sein. Der Präsident wird von<br />

der Vereinsversammlung gewählt. Der Vorstand konstituiert sich<br />

im Übrigen selbst. Der <strong>Staatsarchiv</strong>ar oder sein Stellvertreter<br />

sind eingeladen, mit beratender Stimme an den Vorstandssitzungen<br />

teilzunehmen.<br />

Der Vorstand vollzieht die Beschlüsse der Vereinsversammlung.<br />

Im Übrigen handelt er selbständig im Sinne des Vereinszwecks.<br />

Für die Verpflichtungen des Vereins haftet einzig das Vereinsvermögen.<br />

Bei Auflösung entscheidet der Vorstand im Sinne von<br />

Art. 2 der Statuten über die Verwendung des Vereinsvermögens.<br />

Kategorie Betrag<br />

Einzelmitgliedschaft Fr. 40.– pro Jahr<br />

Einzelmitgliedschaft auf Lebenszeit Fr. 60 0.–<br />

Kollektivmitgliedschaft Fr. 80.– pro Jahr<br />

Kollektivmitgliedschaft<br />

(kulturelle Organisationen oder Institute)<br />

Fr. 45.– pro Jahr<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 45


Vereinsmitglieder<br />

(Stand: Januar 2011)<br />

Verein der Freunde des <strong>Staatsarchiv</strong>s<br />

Vorstand<br />

Felix Richner, Präsident<br />

Wolf H. Bickel, Vizepräsident<br />

Caesar Schmid, Quästor<br />

Franz Gut<br />

Matthias Senn<br />

Mario von Moos<br />

Beat Gnädinger (ex officio, mit beratender<br />

Stimme)<br />

administration<br />

Rahel Herpich, <strong>Staatsarchiv</strong> <strong>Zürich</strong><br />

Kollektivmitglieder,<br />

kulturelle Organisationen<br />

Ärztegesellschaft des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong><br />

AGZ, <strong>Zürich</strong><br />

Archiv für Zeitgeschichte, <strong>Zürich</strong><br />

Baugeschichtliches Archiv, <strong>Zürich</strong><br />

Chronikstube, Pfäffikon ZH<br />

Dokumentationsstelle, Rheinau<br />

Fokus AG, <strong>Zürich</strong><br />

Gottfried Keller­Zentrum, Glattfelden<br />

Heimatmuseumskommission, Wald<br />

INDIVIKAR AG, Wohlen<br />

Institut für Schweizerische<br />

Reformationsgeschichte, <strong>Zürich</strong><br />

Museumskommission Zollikon, <strong>Zürich</strong><br />

Museum Schloss Kyburg, Kyburg<br />

Pfadi Züri/<strong>Kanton</strong>alverband<br />

der Zürcher Pfadfinderinnen und<br />

Pfadfinder, <strong>Zürich</strong><br />

Scheuchzer­Stiftung, <strong>Zürich</strong><br />

Schulthess'sche Familienstiftung,<br />

Horgen<br />

Schweizerdeutsches Wörterbuch,<br />

<strong>Zürich</strong><br />

Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft,<br />

<strong>Zürich</strong><br />

<strong>Staatsarchiv</strong> Aargau, Aarau<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s Schwyz,<br />

Schwyz<br />

Stadtarchiv, Winterthur<br />

Stadtarchiv, <strong>Zürich</strong><br />

Universität <strong>Zürich</strong>, Rektorat, <strong>Zürich</strong><br />

Vereinigte Zünfte zur Gerbe und<br />

zur Schuhmachern, Zollikon<br />

Verkehrs­ und Verschönerungsverein,<br />

Dübendorf<br />

Zentralbibliothek, <strong>Zürich</strong><br />

Zentralkomitee der Zünfte <strong>Zürich</strong>s,<br />

Dielsdorf<br />

<strong>Zürich</strong>see­Medien AG, Stäfa<br />

46 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Städte und gemeinden<br />

Bassersdorf<br />

Bauma<br />

Birmensdorf<br />

Boppelsen<br />

Dättlikon<br />

Dübendorf<br />

Elgg<br />

Fällanden<br />

Hütten<br />

Kilchberg<br />

Küsnacht<br />

Ottenbach<br />

Richterswil<br />

Rüti<br />

Schlieren<br />

Schwerzenbach<br />

Uitikon<br />

Unterstammheim<br />

Urdorf<br />

Uster<br />

Wallisellen<br />

Weiningen<br />

Weisslingen<br />

Wildberg<br />

Ehrenmitglieder<br />

Richard Allemann, Herrliberg<br />

Markus Notter, <strong>Zürich</strong><br />

Einzelmitglieder<br />

Martin Akeret, <strong>Zürich</strong><br />

Ernst W. Alther, St. Gallen<br />

Werner Altorfer, Wallisellen<br />

Heinz Arbenz, Kleinandelfingen<br />

Thomas und Liselotte Artel, Neuenhof<br />

Hans G. Arter, Volketswil<br />

Josef Auf der Maur­Kopp, Samstagern<br />

Monika Bach, Marthalen<br />

Elisabeth Bachmann, Hinwil<br />

Rudolf Bachmann, Wädenswil<br />

Ernst Bachofen­Zobrist, Maur<br />

Heinz Balmer, Konolfingen<br />

David Barnes, Bachenbülach<br />

Ernst Basler, Zollikon<br />

Konrad Basler, Esslingen<br />

Adolf Baumann, <strong>Zürich</strong><br />

Ernst Baumeler, Oetwil am See<br />

Kurt Baumgartner, <strong>Zürich</strong><br />

Nicola Behrens, <strong>Zürich</strong><br />

Karl Beisbardt, Oberuzwil<br />

Ernst Benninger, Aeugst am Albis<br />

Hans Berger, Zollikon<br />

Marlis Betschart, Winterthur<br />

René Biber, Uster<br />

Wolf H. Bickel, Dübendorf<br />

Hans­Martin Bindschedler, <strong>Zürich</strong><br />

Nuot Biveroni­Gisel, Effretikon<br />

Jürg Blass, Zumikon<br />

Kurt U. Blickenstorfer, Thalwil<br />

Albert Bliggenstorfer, Dietlikon<br />

Andreas Bliggenstorfer, Dietlikon<br />

Willy Bloch, Winterthur<br />

René Blöchliger, Rümlang<br />

Karin Blümel, <strong>Zürich</strong><br />

Roland Böhmer, Langnau am Albis<br />

Reinhard Bodenmann, Brugg AG<br />

Bruno Boller­Schärrer, Schlieren<br />

Fredi Bollinger, Dänikon ZH<br />

Urs Bräm, Zollikon<br />

Ulrich Brandenberger, Weiach<br />

Sebastian Brändli, <strong>Zürich</strong><br />

Rudolf Braun, Basel<br />

Werner Bremi, Geroldswil<br />

Carl Brentano, Kleinandelfingen<br />

Karin Brönnimann, Altikon<br />

Markus Brühlmeier, <strong>Zürich</strong><br />

Jürg Bruppacher, Forch<br />

Barbara Bucher, Rüschlikon<br />

Verena Buchmann, <strong>Zürich</strong><br />

Peter Bührer, <strong>Zürich</strong><br />

Fritz Büsser, <strong>Zürich</strong><br />

Alfred Bütikofer, Winterthur<br />

Margot Clausen, <strong>Zürich</strong><br />

Peter Corrodi, Küsnacht ZH<br />

Viktor Dammann, Rüschlikon<br />

Jürg de Spindler, Baar<br />

Hans Peter Diethelm, Fällanden<br />

Christian Di Giusto, Neuenhof<br />

Rudolf Diggelmann, Zumikon<br />

Edwin Dünki, Niederglatt<br />

Robert Dünki, <strong>Zürich</strong><br />

Hans Rudolf Dütsch, Schaffhausen<br />

Alfred Egli, Küsnacht ZH<br />

Lina Ehrsam, <strong>Zürich</strong><br />

Jean Esseiva, Winterthur<br />

Christoph Fehr, Brütten<br />

Rudolf Fenner, Rifferswil<br />

Hans Fischer, Fällanden<br />

Richard Flacher, Oberglatt ZH<br />

Marianne Flüeler, <strong>Zürich</strong><br />

Christina Frehner­Bühler, Gümligen<br />

Wolfgang Froriep, Rudolfstetten


Heinrich Führer, Bülach<br />

Max Furrer, <strong>Zürich</strong><br />

Margit Gigerl, <strong>Zürich</strong><br />

Josef Gisler, <strong>Zürich</strong><br />

Beat Glaus, <strong>Zürich</strong><br />

Peter Gloor, <strong>Zürich</strong><br />

Beat Gnädinger, Frauenfeld<br />

Ulrich Grolik, DE­Berlin<br />

Emil Gross, Pfäffikon ZH<br />

Erich Gujer, <strong>Zürich</strong><br />

André Gut, <strong>Zürich</strong><br />

Franz Gut, Wollerau<br />

Christian Martin Gutekunst, <strong>Zürich</strong><br />

Wilfried Gutmann, Horgen<br />

Martin Haas, Winterthur<br />

Hansruedi Hächler, Rüdlingen<br />

Stefan Hafner, DE­Marburg<br />

Marianne Härri, Winterthur<br />

Rudolf Hauser, <strong>Zürich</strong><br />

René Hauswirth, Küsnacht ZH<br />

Walter Hertig, Kloten<br />

Hess David, Berikon<br />

Hans­Jürg Hintermann, Riedt­Neerach<br />

Jean­Marc Hochstrasser, Wetzikon<br />

Hillmar Höber, <strong>Zürich</strong><br />

Willy Hug, Affoltern am Albis<br />

Hugo Hungerbühler, Rüti ZH<br />

Thomas Huonker, <strong>Zürich</strong><br />

Philipp Hürlimann­Friebus, <strong>Zürich</strong><br />

Urs Hürlimann, <strong>Zürich</strong><br />

Esther Hüsler, Olten<br />

Karin Huser, <strong>Zürich</strong><br />

Jan Hyllested, DK­Randers<br />

Martin Illi, Kilchberg ZH<br />

Thomas Illi, Wolfhausen<br />

Hans Inäbnit, Hombrechtikon<br />

Hans Ingold, Oetwil an der Limmat<br />

Eveline Isler, <strong>Zürich</strong><br />

Hedi Jucker­Schwarz, Rüti ZH<br />

Andreas Käthner, Marthalen<br />

René Kalt, Maur<br />

Robert Karrer, <strong>Zürich</strong><br />

Bruno Keller, Hettlingen<br />

Jakob Keller, Rümlang<br />

Sylvie Keller, Dietikon<br />

Rolf Kläui, Pfäffikon ZH<br />

Andreas Knecht, Bassersdorf<br />

Bruno Knecht, Pfäffikon ZH<br />

Peter Köhler, Meilen<br />

Pierre Koller, <strong>Zürich</strong><br />

Walter Koller, <strong>Zürich</strong><br />

Hubert Krucker, Volketswil<br />

Konrad J. Kuhn, <strong>Zürich</strong><br />

Oliver Kuhn, <strong>Zürich</strong><br />

Eugen Kull, Herrliberg<br />

Thomas Kull, Zollikon<br />

Anton Künzi, <strong>Zürich</strong><br />

Ernst Landolt, Hütten<br />

Felix Landolt, <strong>Zürich</strong><br />

Erich Lang, <strong>Zürich</strong><br />

Kurt Langhard, <strong>Zürich</strong><br />

Daniel Lätsch, Jona<br />

Michael Lauener, Schwerzenbach<br />

Christiane Lentjes Meili, <strong>Zürich</strong><br />

Martin Leonhard, <strong>Zürich</strong><br />

Walter Letsch, Zollikon<br />

Theo Leuthold, Volketswil<br />

Beatrice Luginbühl, <strong>Zürich</strong><br />

Hugo Maeder, Dübendorf<br />

Simon Mäder, Obermeilen<br />

Sibylle Marti, <strong>Zürich</strong><br />

Torsten Maybach, <strong>Zürich</strong><br />

Adolf Meier­Schwager, Meilen<br />

Andres Meier, <strong>Zürich</strong><br />

Karl Meier, Waltenschwil<br />

Walter Meier, Eglisau<br />

Esther Meierhofer Ezeibe, <strong>Zürich</strong><br />

Theresia Meili­Stalder, Hedingen<br />

Rolf Meissgeier, Glattfelden<br />

Brigitte Meles, Basel<br />

Ruth Messikommer, Seegräben<br />

Werner Messikommer, Seegräben<br />

Helmut Meyer, <strong>Zürich</strong><br />

Pio Meyer, Wald ZH<br />

Silvie Fee Michel, <strong>Zürich</strong><br />

Christoph Mörgeli, Uerikon<br />

Claudia Moritzi, Greifensee<br />

Rolf Mösli, Kriessern<br />

Andreas Müller, Hausen am Albis<br />

Doris Müller­Füglistaler, Dietlikon<br />

Hansruedi Müller, <strong>Zürich</strong><br />

Verena E. Müller, <strong>Zürich</strong><br />

Jürg Leonhard Muraro, Winterthur<br />

Urs H. Naegeli­Frutschi, <strong>Zürich</strong><br />

Thomas Neukom, Rafz<br />

Leo Niggli, Weiningen<br />

Gian­Andrea Nogler, <strong>Zürich</strong><br />

Franz Oeler, <strong>Zürich</strong><br />

Eugen Ott, Neftenbach<br />

Pascal Pauli, <strong>Zürich</strong><br />

Kurt Pfenninger, Stäfa<br />

Bruno Pfister, Egg<br />

Hansueli Pfister, Winterthur<br />

Heinz Pfleghard, Epalinges<br />

Peter Plüss, Küsnacht ZH<br />

Adrian Pretto­Zugorka, Kilchberg ZH<br />

Christian Rahn, <strong>Zürich</strong><br />

Peter Rahn, Kilchberg ZH<br />

Josua Raster, Hinwil<br />

Urs Rauber, <strong>Zürich</strong><br />

Urs Reber, <strong>Zürich</strong><br />

Rudolf Reichling, Stäfa<br />

Daniel Reuter, <strong>Zürich</strong><br />

Felix Richner, Bubikon<br />

Bernhard Rieder, <strong>Zürich</strong><br />

Joseph Ries, <strong>Zürich</strong><br />

Werner Rieser, Dübendorf<br />

Peter und Ruth Ringger­Meier,<br />

Schlieren<br />

August Rohr, Diesbach<br />

Anton Roos­Meyer, Dübendorf<br />

Franz Roos­Stanko, Dübendorf<br />

Andrea Rosenbusch, <strong>Zürich</strong><br />

Alex Rübel, <strong>Zürich</strong><br />

Hans Ulrich Rübel, <strong>Zürich</strong><br />

Michael Rutherfoord, <strong>Zürich</strong><br />

Gregor A. Rutz, Zollikon<br />

Aurelia Schaad, Eglisau<br />

Susi Schäppi, Küsnacht ZH<br />

Heinrich Schärer, Kirchdorf<br />

Beatrice Schärli, <strong>Zürich</strong><br />

Peter Scheck, Schaffhausen<br />

Claus Schellenberg, <strong>Zürich</strong><br />

Jakob Schildknecht, Weiningen<br />

Mathias Schindler, Mönchaltorf<br />

Hedwig Schläpfer­Denzler, Schlieren<br />

Roger Schlegel, Männedorf<br />

Ulrich Schlüer, Flaach<br />

Bruno Schmid, Uster<br />

Caesar Schmid, Zufikon<br />

Frieda Schmid­Bai, Oberägeri<br />

Hans A. Schmid, Schwerzenbach<br />

Jacques Schmid, Herrliberg<br />

Jürg Schmid, Volketswil<br />

Regula Schmid Keeling, Küsnacht ZH<br />

Stefan G. Schmid, <strong>Zürich</strong><br />

Hans Schmidhauser, <strong>Zürich</strong><br />

Bernhard Schneider, Ottenbach<br />

Boris Schneider, <strong>Zürich</strong><br />

Hansheinrich Schneider, Pfäffikon ZH<br />

Viktor Schobinger, <strong>Zürich</strong><br />

Roman G. Schönauer, <strong>Zürich</strong><br />

Clausdieter Schott, Zumikon<br />

Ernst Schudel, Walenstadtberg<br />

Peter Schweizer, <strong>Zürich</strong><br />

Martin Schwyzer, Dübendorf<br />

Annemarie Seger, Wetzikon ZH<br />

Matthias Senn, <strong>Zürich</strong><br />

Georg Sibler, <strong>Zürich</strong><br />

Andreas Sidler, Wetzikon ZH<br />

Bruno Sidler, Mettmenstetten<br />

Christian Sieber, Adliswil<br />

Dominik Sieber, <strong>Zürich</strong><br />

Hansjörg Siegenthaler, <strong>Zürich</strong><br />

Armin Sierszyn, Bäretswil<br />

Otto Sigg, Hettlingen<br />

Margrit Silberer, <strong>Zürich</strong><br />

Peter Simmler, Wetzikon ZH<br />

Claudio Soliva, Effretikon<br />

Stefan Sonderegger, Herisau<br />

Hans Spillmann, Uster<br />

Kurt Spillmann, <strong>Zürich</strong><br />

Daniel Spörri, Zollikon<br />

Walter Sprenger, Bauma<br />

Peter Stadler, <strong>Zürich</strong><br />

Antonietta Staub, <strong>Zürich</strong><br />

Riccardo Steiner, Neftenbach<br />

Roman Sticher, Muri AG<br />

Franz Stocker, <strong>Zürich</strong><br />

Markus Stromer, Luzern<br />

Heinzpeter Stucki, Mettmenstetten<br />

Meinrad Suter, Hettlingen<br />

Meinrad Suter, Rickenbach­Attikon<br />

Werner Suter, Maur<br />

Annatina Tam, Uster<br />

Sarah Taraz­Niederer, Boppelsen<br />

Walter Tessarolo, Hütten<br />

Denise Thoma, <strong>Zürich</strong><br />

Bettina Tögel, Spiegel bei Bern<br />

Karl Traber, <strong>Zürich</strong><br />

Alfred Trösch, Zollikon<br />

Hans­Peter Trutmann, Dietikon<br />

Conrad Ulrich, <strong>Zürich</strong><br />

Klaus Urner, <strong>Zürich</strong><br />

Jürg Vetter, Hombrechtikon<br />

Susi Verheyen, Stadel<br />

Rudolf Vögele, <strong>Zürich</strong><br />

Guido von Castelberg, <strong>Zürich</strong><br />

Reinhard von Meiss, <strong>Zürich</strong><br />

Mario von Moos, Fehraltorf<br />

Marc von Schulthess, Zollikon<br />

Iris Vontobel, <strong>Zürich</strong><br />

David und Martha von Wyss,<br />

Richterswil<br />

Eva Wagner­Herzog, <strong>Zürich</strong><br />

Bettina Walser, Dübendorf<br />

Emil Walthard, Küsnacht ZH<br />

Béatrice Walthert, Baden­Rütihof<br />

Erich Walthert, Baden­Rütihof<br />

André Weibel, Erlenbach ZH<br />

Thomas Weibel, Gossau SG<br />

Ernst Weilenmann, Herrliberg<br />

Reto Weiss, <strong>Zürich</strong><br />

Philippe Welti, <strong>Zürich</strong><br />

Christine Werndli Storni, Bachs<br />

Janos Wettstein, <strong>Zürich</strong><br />

Gertrud Weymuth­Morf, Fällanden<br />

Markus Wickihalder, Zell<br />

Robert Widler­Bosshard, Weisslingen<br />

Georg Wiederkehr, Bäch<br />

Béatrice Wiggenhauser, Dübendorf<br />

Hans­Jörg Wirz, <strong>Zürich</strong><br />

Hans Wolff, Volketswil<br />

Stefan Woodtli, Sternenberg<br />

Lucas Wüthrich, Regensdorf<br />

Samuel Wyder, Aesch­Forch<br />

Jaime Wyss, Dübendorf<br />

Pit Wyss, Dielsdorf<br />

Benedikt Zäch, Winterthur<br />

Peter Ziegler, Wädenswil<br />

Dieter Zobl, Rüschlikon<br />

Franz Felix Züsli, <strong>Zürich</strong><br />

Annette Zweifel Färber, Uster<br />

Jakob Zweifel, <strong>Zürich</strong><br />

Josef Zweifel, Urdorf<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 47


Impressum<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong><br />

Herstellung Werner Bühlmann<br />

Abbildungen <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong><br />

Druck Inka Druck AG<br />

Copyright © 2011 by <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong>


<strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />

Direktion der Justiz und des Innern<br />

<strong>Staatsarchiv</strong><br />

Winterthurerstrasse 170<br />

CH-8057 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon +41 44 635 69 11<br />

Fax +41 44 635 69 05<br />

staatsarchivzh@ji.zh.ch<br />

www.staatsarchiv.zh.ch<br />

Öffnungszeiten Lesesaal<br />

Dienstag bis Freitag 07:45 –17:15 Uhr<br />

Samstag 07:45–11:45 Uhr<br />

Montag geschlossen

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