DSV Getreide
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Beratung und Service<br />
Deutsche<br />
Saatveredelung AG<br />
Weissenburger Straße 5<br />
D-59557 Lippstadt<br />
Fon 02941/296-0<br />
Fax 02941/296-100<br />
info@dsv-saaten.de<br />
Nordwest<br />
Unternehmen<br />
Name<br />
Vorname<br />
Straße<br />
PLZ/Ort<br />
Fon<br />
Fax<br />
Nordwest Ost<br />
Süd<br />
Andreas Krallinger<br />
23863 Bargfeld-Stegen<br />
Fon 0171/2639317<br />
Zweigstelle Thedinghausen<br />
27321 Thedinghausen<br />
Fon 04204/9167-0<br />
Zweigstelle Steinhorst<br />
29367 Steinhorst<br />
Fon 05148/9898-0<br />
Hajo Haake<br />
31832 Springe-Lüdersen<br />
Fon 0160/8044923<br />
* E-Mail Adresse<br />
Bernd Fiedler<br />
59557 Lippstadt<br />
Fon 0160/94916915<br />
Zweigstelle Weeze<br />
47652 Weeze<br />
Fon 02837/9133-0<br />
Wilhelm Hilger<br />
53894 Mechernich<br />
Fon 0171/4945866<br />
Zweigstelle Niedersgegen<br />
54675 Niedersgegen<br />
Fon O6566/408<br />
Rainer Even<br />
34479 Breuna-Wettesingen<br />
Fon 0160/97907988<br />
Gerhard Hinrichs<br />
26629 Großefehn<br />
Fon 0171/6534739<br />
Ost<br />
Heiko Sickert<br />
01594 Seerhausen<br />
Fon 0171/4748550<br />
Zweigstelle Leutewitz<br />
01665 Käbschütztal<br />
Fon 035244/44-0<br />
Unser Vertriebspartner<br />
I.G. Pflanzenzucht GmbH<br />
Postfach 15 17 04<br />
D-80050 München<br />
Fon 0 89/53 29 50-10<br />
Fax 0 89/5 32 87 18<br />
info@ig-pflanzenzucht.de<br />
www.ig-pflanzenzucht.de<br />
Peter Lippitsch<br />
01920 Schweinerden<br />
Fon 0171/7445925<br />
Hans-Jürgen Pfannkuchen<br />
14974 Ludwigsfelde<br />
Fon 0171/6522720<br />
Zweigstelle Bückwitz<br />
16845 Bückwitz<br />
Fon 033970/991-0<br />
Kersten Fischer<br />
23996 Beidendorf<br />
Fon 0171/6501745<br />
Christian Lausch<br />
06179 Teutschenthal-<br />
Holleben<br />
Fon 0171/2127339<br />
Jens Skoeries<br />
17159 Dargun-Zarnekow<br />
Fon 0171/2164810<br />
Sibille Teßmann<br />
17326 Brüssow<br />
Fon 0171/2123312<br />
Karl-Heinz Henschel<br />
18334 Lindholz-Böhlendorf<br />
Fon 0171/2123335<br />
Faxanfrage: 02941/ 296-400<br />
<strong>DSV</strong>-Sortenkatalog<br />
INNOVATION „Raps Spezial“<br />
RAPOOL-Rapssortenprogramm<br />
<strong>DSV</strong>-Maissorten<br />
COUNTRY – Saatgut für<br />
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<strong>DSV</strong>-Magazin INNOVATION<br />
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Jens Mewes<br />
19357 Premslin<br />
Fon 0171/6255665<br />
Frank Gromeier<br />
29413 Mehmke<br />
Fon 0171/6295008<br />
Hans-Joachim Ziese<br />
99634 Gangloffsömmern<br />
Fon 0171/2123301<br />
Süd<br />
Regionalbüro Ilshofen<br />
74532 Ilshofen<br />
Fon 07904/9428-0<br />
Dieter Gehrig<br />
74736 Hardheim<br />
Fon 0171/6295002<br />
Dr. Bartholomäus Zacherl<br />
83564 Soyen<br />
Fon 0171/1751989<br />
Jakob Schneidmiller<br />
95361 Ködnitz<br />
Fon 0171/2123328<br />
Karl Wacker<br />
75392 Deckenpfronn<br />
Fon 0160/96238726<br />
Die Deutsche Saatveredelung AG zählt<br />
zu den führenden Pflanzenzuchtunternehmen<br />
Deutschlands. Sie ist spezialisiert<br />
auf die Züchtung, Produktion und<br />
den Vertrieb von Futter- und Rasengräsern,<br />
Ölfrüchten, Kleearten, verschiedenen<br />
Zwischenfrüchten und <strong>Getreide</strong>.<br />
Zum Unternehmen zählen in Deutschland<br />
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eigene Saatzuchtstationen, zahlreiche<br />
Prüfstellen und ein flächendeckendes<br />
Beratungsnetz.<br />
<strong>DSV</strong>-Saatgut bietet Qualität aus einer<br />
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das Saatgut sind im Unternehmen<br />
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www.dsv-saaten.de<br />
Alle in dieser Broschüre enthaltenen Sorteninformationen,<br />
Anbauempfehlungen und Darstellungen erfolgen nach bestem<br />
Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr auf Vollständigkeit<br />
und Richtigkeit. Wir können trotz aller Sorgfalt nicht garantieren,<br />
dass die beschriebenen Eigenschaften in der landwirtschaftlichen<br />
Praxis in jedem Fall wiederholbar/nachvollziehbar<br />
sind. Sie können daher nur Entscheidungshilfen darstellen.<br />
Die <strong>DSV</strong> schließt Haftung für unmittelbare, mittelbare, atypische,<br />
zufällig entstandene oder sonstige Folgeschäden oder<br />
Schadensersatzansprüche, die sich im Zusammenhang mit<br />
der Verwendung in dieser Broschüre beschriebenen Sorteninformationen<br />
und Anbauempfehlungen ergeben, aus. Mit der<br />
Herausgabe dieses Prospektes verlieren alle bisherigen ihre<br />
Gültigkeit. Stand: Juni 2007<br />
* Einwilligung in Beratung, Information, Marketing: Mit<br />
Bezug des <strong>DSV</strong>-Newsletters erklären Sie sich einverstanden,<br />
dass Ihre bei <strong>DSV</strong> erhobenen persönlichen Daten zu Marktforschungs-,<br />
schriftlichen Beratungs- und Informationszwecken<br />
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2007/2008<br />
<strong>DSV</strong> <strong>Getreide</strong><br />
Sorten für Profis<br />
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Inhaltsverzeichnis 2<br />
Produktionstechnische Hinweise Winterweizen<br />
Bestandesdichte an Sorte und Standort ausrichten 3<br />
Bestandesaufbau mit N-Düngung steuern 4<br />
Fungizid- und Wachstumsreglereinsatz an Sorte<br />
und Witterung ausrichten 5<br />
Weizensorten im Überblick 6<br />
AKTEUR 7<br />
PAROLI 8<br />
POTENZIAL 9<br />
CHEVALIER 10<br />
DISCUS 11<br />
HATTRICK 12<br />
COMPLIMENT + CAMPARI 13<br />
TRISO 14<br />
Produktionstechnische Hinweise Wintergerste<br />
Boden, Düngung, Saattermin 15<br />
Gersten- und Triticalesorten im Überblick 16<br />
HIGHLIGHT 17<br />
MERILYN 18<br />
VITALIS + AGRANO 19<br />
Winterweizen<br />
Produktionstechnische Hinweise<br />
Bestandesdichte an Sorte und Standort ausrichten<br />
Generell ist die anzustrebende Bestandesdichte von den Standortverhältnissen,<br />
der Witterung und vom Sortentyp abhängig. Auf Sandböden<br />
oder Standorten mit geringen Niederschlägen, wie z.B. im Mitteldeutschen<br />
Trockengebiet, sollte beim Weizen eine geringere Bestandesdichte<br />
von 400 bis 550 ährentragenden Halmen/m 2 angestrebt<br />
werden, um bei Trockenphasen ein Zusammenbrechen der Bestände zu<br />
verhindern. Auf Standorten mit ausreichender Wasserversorgung und<br />
auf guten Böden kann eine Bestandesdichte von 550 bis zu 700 Ähren/<br />
m 2 angestrebt werden, sofern die Standfestigkeit gut abgesichert wird<br />
bzw. Sorten mit einer guten Standfestigkeit angebaut werden.<br />
Wichtig ist die Kenntnis der Ertragsstruktur der angebauten Sorte,<br />
denn hier gibt es sehr große Sortenunterschiede. In Wertprüfungen<br />
lassen sich Sortenunterschiede im Merkmal Bestandesdichte von<br />
über 200 Ähren/m 2 finden, auch beim Tausendkorngewicht liegen<br />
die Unterschiede bei 15 g und mehr.<br />
Je nach Ertragsaufbau lassen sich die Weizensorten in unterschiedliche<br />
Ertrags- oder Sortentypen einteilen.<br />
Bestandesdichtetypen wie TRISO, POTENZIAL und CHEVALIER<br />
bauen ihren Ertrag vornehmlich über die Bestandesdichte auf und<br />
erreichen nur maximal mittlere Kornzahlen pro Ähre und Tausendkorngewichte<br />
und damit niedrige Einzelährenerträge.<br />
Korndichtetypen bilden eine hohe Anzahl Körner pro m 2 entweder<br />
durch hohe Kornzahlen pro Ähre oder höhere Bestandesdichten.<br />
Das TKG ist bei diesen Sorten meist gering bis mittel. Ein typischer<br />
Vertreter der 2. Gruppe ist CAMPARI. CAMPARI benötigt zur Ausschöpfung<br />
seines optimalen Ertragspotenzials unbedingt höhere<br />
Bestandesdichten, da er geringe Ährenzahlen nur begrenzt durch ein<br />
höheres TKG und hohe Kornzahlen pro Ähre kompensieren kann.<br />
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Saatzeiten und Saatstärken (keimfähige Körner/m 2 )<br />
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Einzelährentypen erzielen ihren Ertrag über hohe Kornzahlen pro<br />
Ähre und ein hohes TKG bei geringer Ährendichte. AKTEUR ist ein<br />
Vertreter dieser Gruppe, jedoch erreicht er für einen Einzelährentyp<br />
relativ hohe Bestandesdichten.<br />
Kompensationstypen sind die Allrounder unter den Weizensorten.<br />
Sorten wie HATTRICK, PAROLI oder DISCUS können auch niedrige<br />
Bestandesdichten, z.B. aufgrund von Frühjahrstrockenheit noch<br />
durch höhere Kornzahlen pro Ähre oder ein hohes TKG ausgleichen.<br />
Das enorme Kompensationsvermögen von HATTRICK ist auch der<br />
Grund für die große ökologische Streubreite und die gute Eignung für<br />
die unterschiedlichsten Anbausysteme (Stoppelweizen, Spätsaat,<br />
Mulchsaat). Die neue Sorte DISCUS realisiert als Kompensationstyp<br />
relativ hohe Bestandesdichten aufgrund ihres enormen Bestockungsvermögens.<br />
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Anbaueignung <strong>DSV</strong>-Weizensorten<br />
Stoppelweizen<br />
Maisvorfrucht Mulchsaat<br />
AKTEUR nein ja ja ja<br />
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leichte<br />
Böden WR-Bedarf<br />
gering bis<br />
mittel<br />
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Fungizidintensität<br />
hoch<br />
PAROLI ja nein ja ja hoch hoch<br />
POTENZIAL<br />
nur<br />
gepflügt<br />
ja ja (ja) gering mittel<br />
CHEVALIER (ja) ja ja (ja) gering mittel<br />
COMPLIMENT nein ja bedingt 1 nein mittel mittel<br />
CAMPARI<br />
nur<br />
gepflügt<br />
nur gepflügt bedingt 1 nein sehr gering mittel<br />
HATTRICK ja nur gepflügt ja ja 2 mittel-hoch hoch<br />
DISCUS (ja) ja ja (ja) mittel-hoch gering<br />
TRISO ja ja bedingt 1 ja mittel mittel<br />
1 nur bei guter Bodenstruktur 2 auch Weizengrenzstandorte<br />
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Winterweizen<br />
Bestandesaufbau mit N-Düngung steuern<br />
Maßgeblich beeinflusst werden der Aufbau und die Entwicklung<br />
der Weizenbestände durch die spezifische Jahreswitterung. Produktionstechnische<br />
Maßnahmen werden oft durch extreme Witterungseffekte<br />
überlagert. Trotzdem ist die Düngung, insbesondere die gezielte<br />
Stickstoffdüngung, das wirksamste Instrument, das dem Landwirt zur<br />
Steuerung des Bestandesaufbaus zur Verfügung steht.<br />
Die insgesamt zu düngende N-Menge ist abhängig vom Ertrag<br />
und dem angestrebten Proteingehalt abzüglich der Stickstoffnachlieferung<br />
des Standorts (Bodenvorrat, Vorfrucht)(Tab. 1).<br />
Erste N-Gabe<br />
In der Bestockungsphase bildet die Weizenpflanze Triebe und schon ab<br />
Mitte der Bestockung beginnt sie mit der Ährchenanlage (Doppelringstadium).<br />
Mit der N-Düngung muss in dieser Phase eine sorten-<br />
und standortspezifisch optimale Triebdichte erstellt werden. HATTRICK<br />
und PAROLI beginnen bis zu zwei Wochen früher als späte Sorten mit<br />
der Ährenanlage und müssen früh angedüngt werden.<br />
Das Ziel ist, zu Schossbeginn (BBCH 30) einen Bestand mit einer<br />
Anzahl von kräftigen Trieben zu realisieren, die der zweifachen bis<br />
zweieinhalbfachen Zielährenzahl entspricht.<br />
Insgesamt muss ein Weizenbestand bis zum Schossbeginn ca.<br />
50-60 kg N/ha aufnehmen. Auf guten Böden insbesondere nach<br />
Blattvorfrüchten und gut entwickelten Beständen reichen häufig<br />
Startgaben von 30-50 kg N/ha aus. Die Andüngung mit schwefelhaltigen<br />
Stickstoffdüngern hat sich bewährt (15-20 kg/ha S).<br />
Bei diesen Bedingungen kann eine Erhöhung der 1. Gabe auf 60-70<br />
kg N/ha notwendig sein:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Tab. 1: N-Aufnahme von Winterweizen in Abhängigkeit<br />
von Kornertrag und Proteingehalt<br />
Ertrags-<br />
niveau dt/ha<br />
Proteingehalt (% i.d. TS)<br />
10% 11% 12% 13% 14%<br />
70 155 168 181 196 208<br />
80 175 190 205 221 230<br />
90 195 213 230 248 255<br />
100 215 237 256 276 295<br />
110 241 262 283 305 326<br />
bei hohen Niederschlägen von Oktober bis Anfang März ist mit<br />
einer Verlagerung von Bodenstickstoff und -schwefel in tiefere<br />
Bodenschichten zu rechnen<br />
bei nasskalten Witterungsbedingungen zu Vegetationsbeginn<br />
auf schweren, kalten, umsetzungsträgen Böden und auf Standorten<br />
mit ausgeprägter Frühjahrstrockenheit<br />
stark geschwächte Bestände nach Winter- bzw. Spätsaaten<br />
bei <strong>Getreide</strong>vorfrucht<br />
bei Düngung mit AHL, insbesondere bei Ausbringung mit Flachstrahldüsen<br />
Sorten, die eine höhere Bestandesdichte benötigen, wie<br />
CAMPARI, POTENZIAL oder CHEVALIER, aber zu Vegetationsbeginn<br />
schwach entwickelt sind<br />
•<br />
Einzelährentypen bestocken schwach, deshalb sollte auf Standorten<br />
mit guter Wasserversorgung zusätzlich die Triebbildung durch<br />
eine Erhöhung der N-Düngung gefördert werden, um das standorttypische<br />
Ertragspotenzial ausschöpfen zu können (AKTEUR)<br />
Tab. 2: Anzustrebende Bestandesdichten (Ähren/m 2 ) bei Weizen<br />
in Abhängigkeit vom Standort und Sortentyp<br />
Standort<br />
Sortentyp Sorte<br />
Bestandesdichtetypen COMPLIMENT,<br />
Korndichtetypen mit hoher CAMPARI, POTENZIAL,<br />
Bestandesdichte<br />
CHEVALIER, TRISO<br />
Kompensationstypen<br />
Korndichtetypen mit<br />
hohem Ährenertrag<br />
Kompensationstypen mit<br />
hoher Bestandesdichte<br />
Düngung in der Schossphase<br />
leichte<br />
Böden,<br />
unsichere<br />
Wasserversorgung<br />
mittlere<br />
Böden,<br />
meistens<br />
ausreichende<br />
Wasserversorgung<br />
gute<br />
Böden,<br />
gute<br />
Wasserversorgung<br />
450-500 550-600 600-700<br />
HATTRICK, PAROLI 400-450 500-550 550-600<br />
DISCUS 420-450 530-580 580-650<br />
Einzelährentypen AKTEUR 380-430 400-450 450-550<br />
Vom Schossbeginn (BBCH 30) bis zum Ährenschieben muss der Weizen<br />
ca. 60 bis 100 kg/ha N aufnehmen.<br />
Die Höhe des N-Angebots zwischen Bestockungsende und etwa<br />
Mitte der Schossphase entscheidet über die Reduktion der vorhandenen<br />
Bestockungstriebe und Ährchenanlagen. Als Faustzahl kann<br />
gelten, dass ca. 50 % der Triebe reduziert werden. Das Ziel am Ende<br />
der Bestockungsperiode ist, einen Bestand mit 220-300 Pflanzen/m 2<br />
mit je 2 bis 3 kräftigen Halmen pro Pflanze zu erstellen, die gut<br />
ausgebildete Ähren produzieren können.<br />
Bei normaler Bestandesentwicklung und keinem akuten erkennbaren<br />
N-Mangel liegt der Termin der Schossergabe in EC 30/31.<br />
Sind die Bestände am Ende der Bestockung schwach entwickelt<br />
(< 800 Triebe/m 2 ), sollte die Schossergabe aufgeteilt werden und<br />
die erste Gabe bereits in EC 29/30 erfolgen, um die Triebreduktion<br />
zu unterbinden. Dies gilt besonders bei Sorten, die höhere Bestandesdichten<br />
benötigen (CAMPARI, POTENZIAL, CHEVALIER, COMPLI-<br />
MENT) und schwach bestockenden Sorten auf sehr guten Standorten<br />
(AKTEUR). Bei nasskalter Witterung kann eine Erhöhung der<br />
Schossergabe um 20-25 % sinnvoll sein, da die Stickstoffnachlieferung<br />
verzögert ist. Die Ährengabe sollte dann entsprechend gekürzt<br />
werden. Eine Aufteilung der Schossergabe empfiehlt sich auch auf<br />
besseren, gut strukturierten Böden mit hoher Stickstoffnachlieferung<br />
und bei Sorten mit Neigung zu starker Triebbildung (DISCUS).<br />
In üppigen Beständen kann die Schossergabe in EC 32 gelegt werden,<br />
um zu vermeiden, dass unnötige Triebe mitgeschleppt werden.<br />
Es darf aber auch kein gravierender N-Mangel auftreten, weil unter<br />
Umständen auch die Kornzahl pro Ähre reduziert wird.<br />
Wichtig ist, dass sich die Terminierung der Maßnahme an der Bestandesentwicklung<br />
und dem BBC-Stadium orientiert und nicht am<br />
Kalendertag, denn frühe Sorten (PAROLI) benötigen den Stickstoff<br />
natürlich früher als späte Sorten (COMPLIMENT, AKTEUR).<br />
Insgesamt liegt die in der Schossphase zu düngende N-Menge bei<br />
40-60 kg/ha.<br />
Fungizid- und Wachstumsreglereinsatz an Sorte und<br />
Witterung ausrichten<br />
Bei den Resistenzeigenschaften der Sorten gibt es gravierende Unterschiede.<br />
Deshalb hat sich der Fungizideinsatz neben der standortabhängigen<br />
Erfahrung des Betriebsleiters unbedingt an der Befallssituation<br />
im Bestand zu orientieren. Diese hängt maßgeblich von der<br />
Witterung und der Resistenzausstattung der angebauten Sorte ab.<br />
Rückschlüsse zur Bekämpfungsstrategie lassen sich deshalb auch aus<br />
der Krankheitseinstufung der Sorten entnehmen.<br />
Insbesondere bei Mehltau werden häufig noch prophylaktische Behandlungen<br />
durchgeführt, die in resistenten Sorten wie DISCUS nur<br />
sehr selten notwendig sind.<br />
In den meisten Regionen sollte die Fungizidstrategie auf die<br />
Bekämpfung von Septoria tritici ausgerichtet werden. Besonders<br />
in anfälligeren Sorten (Einstufung Note 5 und schlechter) wie<br />
Weizen<br />
Triticale<br />
Gerste<br />
Sorte<br />
Neigung zu<br />
Lager*<br />
Tab. 3: Sortenspezifischer Wachstumsreglereinsatz (Angaben in l/ha)<br />
Winterweizen<br />
HATTRICK, AKTEUR oder PAROLI sollte die Bestandeskontrolle sehr<br />
frühzeitig ab BBCH 29 erfolgen. In gesunden Sorten wie DISCUS<br />
kann die erste Behandlung später erfolgen, da sich die Krankheiten<br />
deutlich langsamer entwickeln als bei anfälligen Sorten.<br />
Bei DTR ist mit einem verstärkten Auftreten in Sorten mit einer Einstufung<br />
von 5 oder schlechter insbesondere bei Mulchsaaten nach<br />
Weizenvorfrucht zu rechnen. Hier stehen aber gut wirksame Fungizide<br />
zur Verfügung, die infektionsnah eingesetzt werden sollten.<br />
Der Einsatz von Wachstumsreglern sollte sich in erster Linie an der<br />
Lageranfälligkeit der angebauten Sorte und den Bedingungen des<br />
Standortes orientieren. Auf guten Böden mit sicherer Wasserversorgung<br />
sind die Bestandesdichten und das Ertragspotenzial hoch<br />
und die Aufwandmengen der Wachstumsregulatoren dementsprechend<br />
höher. Vorsicht ist bei Trockenheit und Hitzephasen geboten.<br />
Mit überzogenen Aufwandmengen kann hier Ertrag weggespritzt<br />
werden (Orientierungswerte s. Tab. 3).<br />
mittlere bis hohe Ertragserwartung/<br />
ausreichende Wasserversorgung<br />
geringe Ertragserwartung/<br />
oft schlechte Wasserversorgung<br />
Präparat EC 25-30 EC 30-31 EC 31-32 EC 30-31<br />
CAMPARI 2 CCC 0,6-1,0 0,2-0,3 0,8-1,0<br />
CCC + Moddus 0,3-0,5 + 0,1-0,2 0,3 + 0,1<br />
POTENZIAL 3 CCC 0,8-1,2 0,2-0,4 1,0<br />
CHEVALIER 3 1. CCC; 2. CCC + Moddus 0,6-1,0 0,2-0,3 + 0,1 0,4 + 0,1<br />
1. CCC; 2. Medax Top + Turbo 0,6-1,0 0,5 + 0,5 Medax Top + Turbo 0,4 + 0,4<br />
AKTEUR 4 CCC 0,8-1,2 0,2-0,4 1,0<br />
1. CCC; 2. CCC + Moddus 0,6-1,2 0,2-0,4 + 0,1 0,4 + 0,15<br />
1. CCC; 2. CCC + Medax Top + Turbo 0,6-1,2 0,75 + 0,75 Medax Top + Turbo 0,4 + 0,4<br />
COMPLIMENT 4 CCC 1,0-1,5 0,4-0,5 1,0-1,5<br />
HATTRICK 4 1. CCC; 2. CCC + Moddus 1,0-1,5 0,4-0,5 + 0,2 0,4-0,5 + 0,2<br />
PAROLI 5 1. CCC; 2. Medax Top + Turbo 1,0-1,5 0,75-1,0 + 0,75-1,0 Medax Top + Turbo 0,6 + 0,6<br />
DISCUS 5<br />
TRISO 5 CCC 0,6-1,0 0,6<br />
(Sommerweizen)<br />
Sorte<br />
Neigung zu<br />
Lager*<br />
Präparat EC 29-30 EC 32-37 EC 37-49 EC 32-34<br />
AGRANO 4 1. CCC; 2. CCC 1,0-1,5 0,5 CCC 1,2 (EC 30/31)<br />
1. CCC; 2. CCC + Moddus 1,0-1,5 0,4 + 0,25 CCC + Moddus 0,5 + 0,2<br />
1. CCC; 2. Camposan 1,0-1,5 0,2-0,5 CCC + Camposan 0,5 + 0,2<br />
VITALIS 7 1. CCC; 2. CCC + Moddus 1,5 0,5 + 0,2-0,3 CCC + Moddus 0,5 + 0,3<br />
Sorte<br />
Neigung zu<br />
Lager*<br />
1. CCC; 2. Camposan + Moddus 1,5 0,4 + 0,2 CCC + Camposan 0,5 + 0,4<br />
1. CCC; 2. Camposan 1,5 0,4-0,6<br />
Präparat EC 31-32 EC 31-34 EC 39-49 EC 32-34<br />
MERILYN 1 Medax Top + Turbo 0,75 + 0,75 nur im Notfall (0,6 + 0,6)<br />
Moddus 0,3-0,5 nur im Notfall (0,3)<br />
HIGHLIGHT 4 1. Medax Top + Turbo; 2. Camposan 1,0 + 1,0 0,3-0,6 0,6-0,8 + 0,6-0,8 (Medax Top + Turbo)<br />
1. Moddus; 2. Camposan 0,4-0,5 0,3-0,6 0,3-0,4 (Moddus)<br />
*Lagerneigung: 1 = sehr gering Hinweis: Höhere Werte gelten für Standorte mit hohem Ertragsniveau, Norddeutschland, üppige Bestände, frühe Saattermine, kühlere Witterung; auf Trockenstandorten auf<br />
2. Behandlung verzichten.
Weizensorten im Überblick<br />
Winterweizen AKTEUR PAROLI COMPLIMENT POTENZIAL CHEVALIER DISCUS HATTRICK CAMPARI TRISO<br />
Qualität E A A A A A B B E<br />
Standorteignung/Ertragsstruktur und -potenzial<br />
Bestandestyp EÄ KOMP KOMP BD BD KOMP (BD) KOMP KD BD<br />
Standorte alle alle<br />
mittlere<br />
bis bessere<br />
alle alle alle alle alle<br />
mittlere<br />
bis bessere<br />
Winterhärte sehr gut gut gut gut bis mittel gut gut gut bis mittel gut bis mittel<br />
Trockentoleranz sehr gut gut mittel gut gut (gut) sehr gut gut mittel<br />
Bestandesdichte 5 (4) 5 6 6 (7) 6 (7) 6 5 5 (6) 7<br />
Kornzahl/Ähre 5 (6) 6 (7) 5 6 5 5 7 7 4<br />
TKM 6 6 5 4 5 4 6 4 5<br />
Ertragspotenzial* 5 8 5 7 (8) 7 6 (7) 8 7 5<br />
Agronomische Eigenschaften<br />
Ährenschieben/Reife mittelspät/mittel mittel/mittel (früh) mittel/mittel<br />
mittel/<br />
mittelspät<br />
mittel/mittel<br />
mittel/<br />
mittelspät<br />
mittel/mittel<br />
mittel/<br />
mittelspät<br />
mittel/mittel<br />
Wuchshöhe 6 4 5 4 4 6 3 3 5<br />
Standfestigkeit 4 (3) 5 5 3 3 5 4 2 5<br />
Herbstentwicklung 0 + 0 0 – 0 0 – – 0 0 –<br />
Frühjahrsentwicklung 0 ++ – + + – 0 + 0 +<br />
Bestockung 0 – 0 ++ ++ ++ +++ + + ++<br />
Frühsaat – 0 – + + + ++ ++ +<br />
Spätsaat ++ +++ 0 – 0 + 0 + + +++ – ++<br />
Stoppelweizen – – ++ – – + 0 (++) +++ + 0<br />
Resistenzeigenschaften<br />
Mehltau 1 (4) 3 2 2 3 1 4 3 4<br />
Blattseptoria 6 6 4 5 4 3 6 5 5<br />
DTR/HTR 6 (5) 5 6 5 5 4 6 6 5<br />
Braunrost 4 6 4 2 2 4 8 4 5<br />
Gelbrost 8 3 2 4 3 8<br />
Fusarium 4 6 (5) 4 4 4 3 5 5 4<br />
Halmbruch 6 6 6 6 6 6 5 5<br />
Qualität<br />
Regional<br />
Sorte<br />
NEU NEU NEU Regional<br />
Fallzahlhöhe 8 7 8 8 8 7 5 6 7<br />
Fallzahlstabilität +++ 0 ++ +++ ++ ++ 0 0 +<br />
Rohprotein 8 (9) 5 6 5 5 6 3 4 9<br />
Sediwert 9 6 6 8 8 7 5 5 9<br />
Hektolitergewicht ++ 0 + ++ ++ +++ 0 – 0 +<br />
EÄ: Einzelährentyp, BD: Bestandesdichtetyp, KOMP: Kompensationstyp, KD: Korndichtetyp / +++ sehr hoch, sehr schnell, sehr gute Resistenz, sehr gute Eignung / ( ) Tendenznote / *mit Pflanzenschutz<br />
Quelle: BSL 2006, eigene Beobachtungen<br />
Sorte<br />
Wechselweizen<br />
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AKTEUR – Elite in Bestform<br />
E-Qualität<br />
Anbaustärkste Weizensorte im Osten mit ca. 15 % der Weizenanbaufläche!<br />
AKTEUR ist der Eliteweizen, der herausragende Qualität mit sehr guten<br />
agronomischen Eigenschaften und einem sehr hohen Ertragspotenzial<br />
verbindet. Auch zur Ernte 2007 ist AKTEUR deshalb wieder mit<br />
200.000 ha Anbaufläche der meistangebaute E-Weizen Deutschlands.<br />
Proteinstark und fallzahlstabil<br />
Sehr gute und sichere Qualitätseigenschaften ermöglichen eine sichere<br />
Vermarktung mit Qualitätszuschlägen<br />
Gute Exportmöglichkeiten<br />
Exzellente Winterhärte und Trockentoleranz<br />
Sehr gute Standfestigkeit<br />
Für alle Standorte geeignet, auch für Auswinterungsstandorte und<br />
Sandböden<br />
Sehr spätsaatverträglich<br />
Gute Fusariumresistenz<br />
Anbau auch nach Maisvorfrucht<br />
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optimales<br />
Anbaugebiet<br />
Anbauhinweise<br />
Aussaat:<br />
Für normale bis sehr späte Saattermine geeignet<br />
Frühsaaten vermeiden!<br />
Fungizide:<br />
Höhere Anfälligkeit für Gelbrost und Septoria tritici beachten.<br />
Insbesondere bei feuchter Witterung und Befall frühzeitig in EC<br />
30/31 mit geeigneten Fungiziden mit guter Septoriawirkung<br />
bekämpfen; Mehltaubehandlungen im Befallslagen empfohlen<br />
Je nach Standort 2 bis 3 Behandlungen<br />
Vorfrucht:<br />
Sehr gut geeignet nach Blattvorfrüchten, auch Zuckerrüben und<br />
Mais<br />
Möglichst nicht als Stoppelweizen anbauen, wenn doch wird<br />
Wurzelschutzbeize empfohlen<br />
Wachstumsregler:<br />
Mittlerer Wachstumsreglerbedarf<br />
N-Düngung:<br />
Ausgeglichen, auf Standorten mit hohem Ertragspotenzial und<br />
guter Wasserversorgung 1. Gabe leicht erhöhen, Qualitätsspätdüngung<br />
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Winterweizen<br />
AKTEUR – Stabile Fallzahlen auch nach<br />
langer Regenperiode<br />
Landessortenversuche Sachsen, Thüringen, n = 5, alle geprüften E-Sorten<br />
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AKTEUR – Der Senkrechtstarter im Anbau<br />
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Quelle: Sächs. Landesanstalt, Dr. Beese<br />
Quelle: Klettmann, amis seed report 2007
Winterweizen<br />
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•<br />
PAROLI – Der Ertragssieger<br />
A-Qualität<br />
In den Landessortenversuchen 2004 bis 2006 hat PAROLI sein außergewöhnliches<br />
Ertragsvermögen eindrucksvoll bestätigt. PAROLI eignet sich<br />
sowohl für Betriebe, die einen ertragreichen Weizen zur Verfütterung<br />
suchen, als auch für Betriebe, die Qualitätsweizen vermarkten möchten.<br />
Sehr hohes Ertragspotenzial<br />
Kurzstrohig<br />
Mittlere Standfestigkeit<br />
Geringe Anfälligkeit für Mehltau und Gelbrost<br />
Für alle Standorte geeignet, trockentolerant und winterhart<br />
Sehr spätsaatverträglich, optimaler Rübenweizen<br />
Zügige Frühjahrsentwicklung und frühere Reife, termingerecht beernten<br />
(Fallzahl)<br />
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optimales<br />
Anbaugebiet<br />
Anbauhinweise<br />
Aussaat:<br />
Für normale bis sehr späte Saattermine geeignet<br />
Extreme Frühsaaten vermeiden!<br />
Fungizide:<br />
Höhere Anfälligkeit für Septoria tritici beachten. Insbesondere<br />
bei feuchter Witterung und Befall frühzeitig in EC 30/31 mit<br />
geeigneten Fungiziden mit guter Septoriawirkung bekämpfen.<br />
Bei Abschlussbehandlung Fungizide mit guter Wirkung gegen<br />
Septoria tritici und Braunrost einsetzen<br />
Je nach Standort 2 bis 3 Behandlungen<br />
Vorfrucht:<br />
Sehr gut geeignet nach Blattvorfrüchten, auch nach spät gerodeten<br />
Zuckerrüben<br />
Gute Eignung als Stoppelweizen, da gute Toleranz gegenüber<br />
Schwarzbeinigkeit (nicht in Mulchsaat!)<br />
Nicht nach Mais anbauen<br />
Wachstumsregler:<br />
Hoher Wachstumsreglerbedarf, insbesondere bei hoher Ertragsfähigkeit<br />
des Standortes oder hoher Bestandesdichte Standfestigkeit<br />
gut absichern (hohe Ährengewichte)<br />
N-Düngung:<br />
Ausgeglichen, Qualitätsspätdüngung bei Produktion von Backweizen<br />
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* nur 2006<br />
PAROLI – Der Ertragssieger im Osten<br />
Landessortenversuche, Kornertrag 2005 und 2006 relativ mit Fungizid<br />
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PAROLI – Der Ertragssieger im Westen<br />
Landessortenversuche West, Kornertrag 2005 und 2006 relativ mit Fungizid<br />
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Quelle: Länderdienststellen, Versuchsberichte<br />
Quelle: Länderdienststellen, Versuchsberichte<br />
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•<br />
POTENZIAL – Das Kraftpaket<br />
A-Qualität<br />
POTENZIAL wurde im März 2006 neu vom Bundessortenamt zugelassen.<br />
POTENZIAL ist eine sehr abgerundete Sorte mit hohem Ertragspotenzial,<br />
guten Resistenz- und agronomischen Eigenschaften und sehr sicherer<br />
A-Qualität.<br />
Verbindet das hohe Ertragpotenzial von Maverick mit dem abgerundeten<br />
Sortenprofil der zweiten Elternsorte Dekan<br />
Geeignet für alle Anbauregionen<br />
Gute A-Qualität mit hoher, sehr stabiler Fallzahl<br />
Sichere Rohproteingehalte, hohes Hektolitergewicht<br />
Standfest und kurzstrohig<br />
Geringe Anfälligkeit gegenüber Mehltau und Braunrost<br />
Septoria- und DTR-Resistenz mittel<br />
Ährenfusariumnote 4<br />
Gute Mähdruschfähigkeit<br />
Flexiweizen für den Anbau als A- oder Bioethanolweizen<br />
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•<br />
optimales<br />
Anbaugebiet<br />
Anbauhinweise<br />
Aussaat:<br />
Saatzeitflexibel<br />
Extreme Spätsaaten z.B. nach spät gerodeten Zuckerrüben vermeiden,<br />
da ausreichende Bestandesdichte für den Ertragsaufbau<br />
wichtig<br />
Fungizide:<br />
Mehltaubehandlung meistens nicht notwendig<br />
Gute bis mittlere Blattgesundheit, 1. Fungizidmaßnahme auf Septoria<br />
tritici ausrichten, Termin je nach Befallsdruck und Witterung<br />
Je nach Standort 1 bis 3 Behandlungen<br />
Vorfrucht:<br />
Kann nach allen Vorfrüchten angebaut werden, auch nach Mais<br />
Nach erster Einschätzung gute Eignung als Stoppelweizen, auf<br />
Standorten mit Schwarzbeinigkeitsbefall Wurzelschutzbeize<br />
empfohlen<br />
Wachstumsregler:<br />
Geringer Wachstumsreglerbedarf<br />
NEU<br />
N-Düngung:<br />
Ausgeglichen, ausreichende Bestandesdichte absichern, Qualitätsspätdüngung<br />
bei Produktion von Backweizen<br />
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POTENZIAL – Stabile Fallzahlen!<br />
Ernte nach Regen, Landessortenversuche 2006,<br />
Standorte in Sachsen, Thüringen, n = 5<br />
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POTENZIAL – TOP-Erträge<br />
Landessortenversuche 2006, Kornertrag relativ mit Fungizid<br />
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* O-Sortiment<br />
** nicht an allen Standorten geprüft<br />
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Winterweizen<br />
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Quelle: Sächs. Landesanstalt, Dr. Beese) Nur geprüfte A-Sorten mit Vermehrungsfläche > 500 ha zur Ernte 2006<br />
Quelle: Länderdienststellen, Versuchsberichte
Winterweizen<br />
10<br />
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CHEVALIER – Ertrag x Qualität<br />
A-Qualität<br />
Die neue Sorte CHEVALIER verbindet eine hervorragende A-Qualität mit<br />
hohen Kornerträgen und guten Resistenzeigenschaften. In der dreijährigen<br />
Wertprüfung erzielte CHEVALIER besonders in Ostdeutschland sehr<br />
hohe Kornerträge.<br />
Sehr abgerundete Dekan-Kreuzung<br />
Hoher Kornertrag unter kontinentalen Klimabedingungen<br />
Speziell für das ostdeutsche Anbaugebiet geeignet<br />
Qualitätssicher mit hohem Rohproteingehalt und sehr stabiler Fallzahl<br />
Gute Blattgesundheit<br />
Ährenfusariumnote 4<br />
Mittelkurzer Wuchs<br />
Gute Standfestigkeit und Winterhärte<br />
Hohe Mähdruschleistung, da problemlos zu dreschen<br />
Flexiweizen für den Anbau als A- oder Bioethanolweizen<br />
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optimales<br />
Anbaugebiet<br />
Anbauhinweise<br />
Aussaat:<br />
Saatzeitflexibel<br />
Extreme Spätsaaten z. B. nach spät gerodeten Zuckerrüben vermeiden,<br />
da ausreichende Bestandesdichte für den Ertragsaufbau<br />
wichtig<br />
Fungizide:<br />
Mehltaubehandlung meistens nicht notwendig<br />
Gute bis mittlere Blattgesundheit, 1. Fungizidmaßnahme auf Septoria<br />
tritici ausrichten, Termin je nach Befallsdruck und Witterung<br />
Je nach Standort 1 bis 2 Behandlungen<br />
Vorfrucht:<br />
Kann nach allen Vorfrüchten angebaut werden, auch nach Mais<br />
Nach erster Einschätzung gute Eignung als Stoppelweizen, auf<br />
Standorten mit Schwarzbeinigkeitsbefall Wurzelschutzbeize<br />
empfohlen<br />
Wachstumsregler:<br />
Geringer Wachstumsreglerbedarf<br />
NEU<br />
N-Düngung:<br />
Ausgeglichen, ausreichende Bestandesdichte absichern, Qualitätsspätdüngung<br />
bei Produktion von Backweizen<br />
CHEVALIER –<br />
Ertragsstark auch auf trockenen Sandstandorten<br />
Brandenburg, Standorte Thyrow 2005 und 2006 und Bückwitz 2006<br />
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CHEVALIER – Top Erträge in Ostdeutschland!<br />
Landessortenversuche 2006, Kornertrag relativ mit Fungizid<br />
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Quelle: <strong>DSV</strong>-Saatzeitversuche<br />
Quelle: Sächs. Landesanstalt, Dr. Beese<br />
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DISCUS – Eine runde Sache<br />
A-Qualität<br />
Die 2007 zugelassene Sorte DISCUS überzeugt durch eine exzellente Blatt-<br />
und Ährengesundheit in Kombination mit guten und sicheren A-Qualitätseigenschaften.<br />
Die sehr vitale und bestockungsfreudige Sorte ist<br />
deshalb besonders gut für Mulchsaaten und den Stoppelweizenanbau<br />
geeignet.<br />
Sehr gute Frühsaateignung, da langsame Herbstentwicklung,<br />
extreme Spätsaaten vermeiden<br />
Ertragssicher<br />
Qualitätssicher: proteinstark, fallzahlstabil, hohes Hektolitergewicht<br />
Sehr blattgesund mit Bestnoten in der Mehltau-, Septoria- und DTR-<br />
Resistenz<br />
Sogar bei extremer Frühsaat im Herbst 2007 kaum Mehltaubefall<br />
Geringe Anfälligkeit für Ährenfusarium (Note 3!)<br />
Mittellanger Wuchstyp<br />
Sehr winterhart, da schwache Herbstentwicklung und liegender<br />
Wuchstyp<br />
Passt auf alle Standorte, auch leichte Böden<br />
Der Mulchsaatspezialist<br />
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optimales<br />
Anbaugebiet<br />
Anbauhinweise<br />
Aussaat:<br />
Gute Frühsaateignung, da langsame Herbstentwicklung, extreme<br />
Spätsaaten vermeiden<br />
Auch für die Mulchsaat geeignet, da sehr gutes Kompensationsvermögen<br />
Fungizide:<br />
Sehr gute Blattgesundheit, spätere 1. Fungizidmaßnahme möglich,<br />
unter trockenen Bedingungen einmalige Fungizidmaßnahme<br />
ausreichend<br />
Je nach Standort 1 bis 2 Behandlungen<br />
Vorfrucht:<br />
Kann nach allen Vorfrüchten angebaut werden<br />
Nach erster Einschätzung gute Eignung als Stoppelweizen, auch<br />
in Mulchsaat<br />
Sehr guter Maisweizen mit geringem Mykotoxinrisiko<br />
Wachstumsregler:<br />
Mittlerer bis hoher Wachstumsreglerbedarf<br />
NEU<br />
N-Düngung:<br />
1. Gabe nicht überziehen, da sehr starke Bestockung, 2. Gabe<br />
eventuell teilen, Qualitätsspätdüngung bei Produktion von<br />
Backweizen<br />
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DISCUS – Geringes Mykotoxinrisiko<br />
auch nach Mais und in Mulchsaat nach Weizen<br />
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DISCUS – TOP-Gesundheit für hohe Anbausicherheit<br />
Sorten mit V-Fläche > 2.500 ha Ernte 2006<br />
Winterweizen<br />
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Quelle: Bundessortenamt, BBA-Fusariumresistenzprüfung 2004-2006<br />
Quelle: Bundessortenamt, BSL 2006<br />
11
Winterweizen<br />
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HATTRICK – Immer ein Volltreffer<br />
B-Qualität<br />
HATTRICK ist der perfekte Allrounder und begeistert auf allen Standorten.<br />
Als ertragsstarke Ritmo-Kreuzung ist er sowohl für den intensiven<br />
Anbau geeignet, aber auch ertragssicher auf leichten, trockenen Standorten.<br />
HATTRICK kann als Futterweizen oder als B-Weizen angebaut<br />
werden.<br />
Höchste Kornerträge auf allen Standorten<br />
Sehr ertragsstabil aufgrund seines hohen Kompensationsvermögens<br />
Kurzstrohig mit mittlerer Standfestigkeit<br />
Sehr trockentolerant, beste Versuchsergebnisse und Praxiserfahrungen<br />
auch auf leichten Sandböden<br />
Sehr saatzeitflexibel von früh bis sehr spät<br />
Optimale Eignung als Stoppelweizen und für den pfluglosen Anbau<br />
Bei qualitätsbezogener Düngung wird B-Qualität erzielt<br />
Sehr gut geeignet als ertragsstarker Bioethanolweizen<br />
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Anbauhinweise<br />
optimales<br />
Anbaugebiet<br />
Aussaat:<br />
Für frühe bis sehr späte Saattermine geeignet<br />
Extreme Frühsaaten vermeiden!<br />
Fungizide:<br />
Höhere Anfälligkeit für Septoria tritici und Braunrost beachten.<br />
Insbesondere bei feuchter Witterung und Befall frühzeitig in EC<br />
30/31 mit geeigneten Fungiziden mit guter Septoriawirkung bekämpfen.<br />
Bei Abschlussbehandlung Fungizide mit guter Wirkung<br />
gegen Septoria tritici und Braunrost einsetzen<br />
Je nach Standort 2 bis 3 Behandlungen<br />
Vorfrucht:<br />
Sehr gut geeignet als Raps- und Rübenweizen<br />
Hervorragender Stoppelweizen (nicht in Mulchsaat!)<br />
Nicht nach Körnermais anbauen, Anbau nach Silomais nur mit<br />
Pflugfurche empfohlen<br />
Wachstumsregler:<br />
Mittlerer bis hoher Wachstumsreglerbedarf, bei hoher Ertragsfähigkeit<br />
des Standortes oder hoher Bestandesdichte Standfestigkeit<br />
gut absichern<br />
N-Düngung:<br />
Ausgeglichen, gute Triebsortierung, schwache Triebe werden<br />
selten hochgezogen, Qualitätsspätdüngung bei Produktion von<br />
Backweizen<br />
HATTRICK – Gute Eignung als Ethanolweizen<br />
Amtliche Sortenversuche in Ostdeutschland<br />
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HATTRICK – Ertragsstabil auf allen Standorten<br />
Landessortenversuche West, Ertragsmittel 2005 und 2006<br />
relativ mit Fungizid<br />
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Quelle: Beese, Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft, nur B- und C-Sorten mit Vermehrungsfläche > 250 ha,<br />
Mittel von 5 Standorten<br />
Quelle: Länderdienststellen, Versuchsberichte<br />
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Regionalsorten<br />
COMPLIMENT – Da passt Alles<br />
A-Qualität<br />
COMPLIMENT ist ein qualitätsbetonter A-Weizen mit besonders guter<br />
Eignung für Betriebe, die auf sichere gehobene A-Qualität und entsprechende<br />
Vermarktungsmöglichkeiten Wert legen. Entsprechend wird COMPLIMENT<br />
besonders in Sachsen und Thüringen in der Praxis angebaut.<br />
Gehobene A-Qualität, fallzahlsicher, hohe Vermarktungssicherheit<br />
Gute Blattgesundheit und Ährengesundheit<br />
Gute agronomische Eigenschaften<br />
Gute Eignung für Frühsaaten und nach Mais<br />
•<br />
•<br />
•<br />
optimales<br />
Anbaugebiet optimales<br />
Anbaugebiet<br />
Anbauhinweise<br />
Nicht für leichte Böden geeignet<br />
Mittlerer Wachstumsreglerbedarf<br />
Ausreichende Bestandesdichte sicherstellen<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
CAMPARI – Einer für alle<br />
B-Qualität<br />
Anbauhinweise<br />
Winterweizen<br />
CAMPARI ist ein kurzstrohiger, sehr standfester B-Weizen mit hohem<br />
Kornertragspotenzial und guter Grundbackqualität. Dementsprechend<br />
ist CAMPARI besonders interessant für Betriebe, die Weizen mit guter<br />
B-Qualität sicher vermarkten möchten.<br />
Hoher Rohproteingehalt<br />
Ausgeglichene Blattgesundheit<br />
Sehr standfest (Note 2), gute Eignung für Güllebetriebe<br />
Für den Stoppelweizenanbau in Pflugsaat geeignet<br />
Guter Frühsaatweizen, extreme Spätsaaten vermeiden<br />
• Höhere Bestandesdichte sicherstellen<br />
• Sehr geringer Wachstumsreglerbedarf, auf Trockenstandorten mit<br />
niedrigem Ertragspotenzial evtl. auf Wachstumsregler verzichten<br />
1
Winterweizen<br />
1<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Wechselweizen<br />
TRISO – Europas Nr. 1<br />
E-Qualität<br />
TRISO vereint hohe Kornerträge mit hervorragender E-Qualität. Im<br />
Praxisanbau hat TRISO unter den verschiedensten Umweltbedingungen<br />
durch sehr stabile Kornerträge und gute Qualitäten überzeugt.<br />
Hohe stabile Kornerträge und große ökologische Streubreite<br />
Sichere E-Qualität, sehr hoher Rohproteingehalt<br />
Mittlere Blatt- und gute Ährengesundheit<br />
Eignung als Wechselweizen für Aussaaten ab dem 20. November<br />
Kann auch nach Maisvorfrucht angebaut werden<br />
optimales<br />
Anbaugebiet<br />
Anbauhinweise<br />
• Höhere Gelbrostanfälligkeit beachten und bei Befall frühzeitig mit<br />
geeigneten Fungiziden bekämpfen<br />
• Mittlerer Wachstumsreglerbedarf<br />
Wintergerste<br />
Produktionstechnische Hinweise<br />
Boden, Düngung, Saattermin<br />
Auf vielen Standorten ist die Wintergerste das Sorgenkind unter den<br />
<strong>Getreide</strong>arten. In der Praxis steht sie meist als abtragendes Fruchtfolgeglied<br />
nach Weizen. Damit verbunden sind häufig schlechtere<br />
Nährstoffgehalte im Boden, da die Grunddüngung zur Blattfrucht<br />
durchgeführt wird. Viele Betriebe haben auch jahrelang an der<br />
Grunddüngung gespart. Gerade in Ackerbaubetrieben ohne Wirtschaftsdünger<br />
sind inzwischen oft Nährstoffdefizite festzustellen.<br />
Eine ungünstige Bodenstruktur sowie höhere Mengen auf dem<br />
Acker verbliebenes, schlecht zerkleinertes Stroh sind Ursachen für<br />
eine unzureichende Bestandesentwicklung. Dies verhindert in vielen<br />
Fällen die Schaffung eines optimalen, gut rückverfestigten Saatbetts.<br />
Gerade die Gerste benötigt zur optimalen Entwicklung aufgrund<br />
ihres schlechteren Wurzelsystems einen gut durchwurzelbaren<br />
Boden. Die schlechtere Nährstoffversorgung muss durch angepasste<br />
Düngungsmaßnahmen ausgeglichen werden. Eine Auswertung der<br />
bundesweiten Wertprüfung für Wintergerste der Jahre 2004 bis<br />
2006 belegt, dass auch die Wintergerste nach Blattfrüchten deutlich<br />
höhere Erträge erzielt. Nach Blattvorfrucht wurde im Mittel der drei<br />
Verrechnungssorten ein Ertrag von 96,4 dt/ha erreicht, während nach<br />
<strong>Getreide</strong>vorfrucht 8 dt weniger geerntet wurden.<br />
Ein weiterer Grund für enttäuschende Erträge sind auch zu frühe<br />
Saattermine mit in der Folge überwachsenen Beständen vor Winter.<br />
Gerste reagiert deutlich empfindlicher auf zu frühe Saattermine als<br />
Weizen. Aufgrund des Klimawandels und der milden Herbstwitterung<br />
mit späterem Vegetationsende erfolgt immer öfter schon im Herbst<br />
ein Befall mit virusübertragenden Blattläusen. In diesem Jahr erreichte<br />
die Schädigung der Wintergerste insbesondere im Nordwesten<br />
Deutschlands ein noch nie beobachtetes Ausmaß.<br />
Maßnahmen im Einzelnen<br />
• Ortsüblichen optimalen Saattermin möglichst einhalten<br />
• Die vor Winter angelegten Triebe bestimmen maßgeblich den<br />
Ertrag. Mit Eintritt in die Vegetationsruhe sollten neben dem<br />
Haupttrieb zwei bis drei kräftige Nebentriebe gebildet worden<br />
sein. Dafür sind ca. 50 bis 60 Wachstumstage nach dem Feldaufgang<br />
notwendig (Temperatursumme von 400 bis 450 °C-Tage)<br />
Insbesondere auf Standorten mit längerer Vegetationszeit im<br />
Herbst Saatgut mit einer insektiziden Beize (Manta ® •<br />
Plus) behandeln,<br />
um eine Übertragung des Gelbverzwergungsvirus durch<br />
Blattläuse im Herbst zu verhindern. Die Beize schützt die Saat ca.<br />
6 bis 8 Wochen<br />
• Strohrotte fördern durch frühzeitige, flache Einarbeitung, kurze<br />
Häcksellänge und N-Ausgleichsdüngung mit Gülle oder Mineraldünger<br />
(AHL-Spritzung auf das Stroh hat sich bewährt)<br />
• Sorgfältige Saatbettbereitung mit guter Rückverfestigung (insbesondere<br />
bei großen Strohmengen und Trockenheit). Auf keinen Fall<br />
bei zu nassen Bodenverhältnissen bearbeiten.<br />
• Bei Strohdüngung, geringem Boden-N-Gehalt, strukturgeschädigten<br />
Böden, ungünstiger Witterung N-Gabe von 30 kg/ha im<br />
Herbst<br />
• Herbizidmaßnahmen im Herbst durchführen<br />
• Makro-Nährstoffversorgung kontrollieren und aufdüngen. Blattund<br />
Bodenanalysen zeigen immer häufiger eine Unterversorgung<br />
der Böden mit einzelnen oder mehreren Nährstoffen, besonders<br />
in Ackerbaubetrieben. Phosphor z.B. wirkt sich sehr fördernd auf<br />
die Jugendentwicklung aus, bei niedrigen Temperaturen ist die<br />
Aufnahme deutlich reduziert. Unter diesen Bedingungen insbesondere<br />
auf strukturgeschädigten Böden ist eine Gabe schon im<br />
Herbst vorteilhaft. In Versuchen konnten deutliche Ertragseffekte<br />
erzielt werden.<br />
• Eine ausreichende Versorgung mit Mikronährstoffen ist sicherzustellen.<br />
Besonders wichtig Mangan, Kupfer, Zink und teilweise<br />
auch Bor.<br />
Ausführliche Hinweise zur Produktionstechnik Wintergerste im<br />
Internet unter www.dsv-saaten.de abrufbar!<br />
1
Wintergerste/Wintertriticale<br />
1<br />
Wintergerste mehrzeilig HIGHLIGHT MERILYN CINDERELLA<br />
Standorteignung/Ertragsstruktur und -potenzial<br />
Typ EÄ KOMP KD<br />
Standorte alle<br />
mittlere bis<br />
bessere<br />
alle<br />
Winterhärte gut gut sehr gut<br />
Trockentoleranz gut mittel gut<br />
Bestandesdichte 3 4 5<br />
Kornzahl/Ähre 6 6 6<br />
TKM 8 6 5<br />
Ertragspotenzial 9 8 8<br />
Agronomische Eigenschaften<br />
Ährenschieben/Reife<br />
mittelspät/<br />
mittelspät<br />
spät/spät mittel/mittel<br />
Wuchshöhe 7 5 5<br />
Standfestigkeit 4 (5) 1 3<br />
Halmknicken 5 2 3<br />
Ährenknicken 3 3 4<br />
Herbstentwicklung 0 + + 0<br />
Frühjahrsentwicklung 0 + 0 – +<br />
Bestockung 0 – 0 +<br />
Resistenzeigenschaften<br />
Gelbmosaikvirus 1 1 1<br />
Mehltau 2 3 2<br />
Rhynchosporium 3 4 4<br />
Zwergrost 3 2 4<br />
Netzflecken 5 5 6<br />
Atmosph. Blattflecken ++ ++ 0<br />
Typhula + + ++<br />
Ramularia ++ ++ 0<br />
Qualität<br />
NEU<br />
Marktwareanteil 9 8 8<br />
Rohprotein 3 3 3<br />
Hektolitergewicht 5 (6) 5 3<br />
EÄ: Einzelährentyp, BD: Bestandesdichtetyp, KOMP: Kompensationstyp, KD: Korndichtetyp / +++ sehr hoch, sehr<br />
schnell, sehr gute Resistenz, sehr gute Eignung / ( ) Tendenznote / *mit Pflanzenschutz / Quelle: BSL 2006, eigene<br />
Beobachtungen<br />
Wintertriticale AGRANO VITALIS<br />
Standorteignung/Ertragsstruktur und -potenzial<br />
Typ EÄ KOMP<br />
Standorte alle leichtere bis mittlere<br />
Winterhärte mittel bis gering gut<br />
Trockentoleranz gut sehr gut<br />
Bestandesdichte 3 5<br />
Kornzahl/Ähre 7 6<br />
TKM 7 7<br />
Ertragspotenzial* 7 7<br />
Agronomische Eigenschaften<br />
Ährenschieben/Reife früh/mittelfrüh früh/mittelfrüh<br />
Wuchshöhe 6 7<br />
Standfestigkeit 4 7<br />
Herbstentwicklung ++ ++<br />
Frühjahrsentwicklung ++ +++<br />
Bestockung – 0 –<br />
Resistenzeigenschaften<br />
Mehltau 2 1<br />
Blattseptoria 5 4<br />
Rhynchosporium 0 0<br />
Gelbrost 1 3<br />
Braunrost 3 3<br />
Fusarium + 0 +<br />
Halmbruch 0 –<br />
Qualität<br />
Auswuchsneigung gering gering<br />
Rohprotein 0 0<br />
Hektolitergewicht + +<br />
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•<br />
•<br />
•<br />
HIGHLIGHT mehrzeilig –<br />
Eine Klasse für sich<br />
HIGHLIGHT setzt neue Maßstäbe im Sortiment der mehrzeiligen Wintergersten.<br />
Als erste Sorte verbindet sie das hohe Ertragspotenzial der<br />
ertragreichsten, mehrzeiligen Sorten mit den Qualitätseigenschaften von<br />
zweizeiligen Sorten. Abgerundet wird das Sortenprofil durch eine ausgezeichnete<br />
Blattgesundheit und eine gute bis mittlere Strohstabilität.<br />
Höchstnote 9 im Kornertrag<br />
Sehr gute Ertragsergebnisse nach <strong>Getreide</strong>vorfrucht in der Wertprüfung<br />
Ährentyp mit geringerer Bestandesdichte<br />
Sehr gute Blattgesundheit<br />
Sehr geringe Anfälligkeit für Ramularia und PLS-Flecken<br />
Mittelspäte Reife (vergleichbar Merlot)<br />
Einzigartige Kornqualität auf dem Niveau der besten zweizeiligen Sorten<br />
Großes Korn, sehr hoher Marktwareanteil und gutes Hektolitergewicht<br />
sichern beste Futterqualität und sichere Vermarktung<br />
Längerer Wuchstyp mit mittlerer Standfestigkeit und geringer Neigung<br />
zum Ährenknicken<br />
Gute Entgrannbarkeit ermöglicht einen problemlosen Mähdrusch mit<br />
hoher Flächenleistung<br />
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•<br />
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•<br />
•<br />
•<br />
optimales<br />
Anbaugebiet<br />
Anbauhinweise<br />
NEU<br />
Aussaat:<br />
Großes TKG bei der Saatstärke beachten<br />
Für alle Standorte geeignet, auf sehr leichten Böden geringe<br />
Anbauerfahrungen<br />
Bei frühen Saatterminen wird insektizide Beize (Manta ® Plus)<br />
empfohlen<br />
Fungizide:<br />
Gute Blattgesundheit, deshalb meist Einfachbehandlung in<br />
EC 39 wirtschaftlich<br />
Fungizide mit guter Netzfleckenwirkung einsetzen<br />
Wachstumsregler:<br />
Hoher Wachstumsreglerbedarf, bei hoher Ertragsfähigkeit des<br />
Standortes oder hoher Bestandesdichte Standfestigkeit gut<br />
absichern<br />
HIGHLIGHT reagiert mit deutlicher Einkürzung auf den Einsatz von<br />
Wachstumsregulatoren<br />
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Highlight – Hohe Erträge nach <strong>Getreide</strong>vorfrucht<br />
Mittel aus Lomerit, Franziska, Merlot = 100<br />
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HIGHLIGHT – Überragende Kornqualität<br />
Tausendkornmasse und Vollgersteertrag > 2,8 mm Sieb<br />
Wintergerste<br />
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Quelle: BSA, Jahresberichte Wertprüfung 2004-06, 25 Ergebnisse<br />
Quelle: BSA, Zusammengefasster Wertprüfungsbericht 2007, nur 2004 bis 2006 geprüfte Vergleichssorten<br />
berücksichtigt, 24 Ergebnisse<br />
1
Wintergerste<br />
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MERILYN mehrzeilig –<br />
Der neue Maßstab für Strohstabilität<br />
MERILYN verbindet eine überragende Standfestigkeit und Strohstabilität<br />
mit einer guten Kornqualität und hohem Ertrag.<br />
Hoher bis sehr hoher Marktwareertrag<br />
Kompensationstyp mit ausgeglichener Blattgesundheit<br />
Geringe Anfälligkeit gegenüber Ramularia und nichtparasitären<br />
Blattflecken<br />
Lageranfälligkeit sehr gering - einzige mehrzeilige Sorte mit der<br />
Höchstnote 1<br />
Geringe Neigung zum Halm- und Ährenknicken<br />
Gutes Hektolitergewicht gewährleistet hohe Vermarktungssicherheit<br />
Gut geeignet für Güllebetriebe<br />
Als späte Sorte ideal zur Erntestaffelung in Großbetrieben<br />
•<br />
•<br />
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•<br />
•<br />
optimales<br />
Anbaugebiet<br />
Anbauhinweise<br />
Aussaat:<br />
Für alle Standorte außer leichte Sandböden und Standorte mit<br />
früher hitzebedingter Abreife geeignet<br />
Bei frühen Saatterminen wird insektizide Beize (Manta ® Plus)<br />
empfohlen, MERILYN zeigte in Sortenversuchen mit Gelb-<br />
verzwergungsbefall relativ geringeren Befall (dunkle Blattfarbe)<br />
Fungizide:<br />
Gute Blattgesundheit, deshalb meist Einfachbehandlung in<br />
EC 39 wirtschaftlich<br />
Fungizide mit guter Netzfleckenwirkung einsetzen<br />
Wachstumsregler:<br />
Geringer Wachstumsreglerbedarf<br />
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MERILYN – Ertragssicher auch bei hohem Lagerdruck<br />
Kornertrag dt/ha Stufe 2 im Anbaujahr 2004 auf Standorten<br />
mit starkem Lager (Boniturnote > 6)<br />
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MERILYN – Strohstabil für eine sichere Ernte<br />
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Quelle: BSA, WP-Bericht 2004, Anzahl Orte = 6<br />
Quelle: Beschreibende Sortenliste 2006, nur Sorten mit V-Fläche 2006 > 1000 ha; Einstufung gespiegelt<br />
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Wintertriticale<br />
VITALIS – Frühreif und vital<br />
VITALIS ist eine ertragreiche Triticalesorte im Roggentyp. VITALIS zeichnet<br />
sich durch eine sehr gute Blattgesundheit aus. Vor dem Hintergrund<br />
eines zunehmenden Krankheitsdrucks in Triticale sind gute Resistenzeigenschaften<br />
zunehmend gefragt.<br />
Sehr früher Wachstumsbeginn im Frühjahr und frühe Druschreife<br />
Extrem trockentolerant<br />
Hohe stabile Kornerträge auf leichten und mittleren Böden<br />
Beste Blattgesundheit<br />
Längerer Wuchstyp mit geringerer Standfestigkeit, deshalb gut einkürzen<br />
Großes Korn und sehr auswuchsfest<br />
Biogas: hohe Trockenmasseerträge und frühe Erntetermine bei GPS-<br />
Nutzung<br />
Gute Eignung für Bioethanol aufgrund hoher Stärkegehalte<br />
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optimales<br />
Anbaugebiet<br />
Anbauhinweise<br />
Frühzeitig mit Stickstoff andüngen (ca. 7-10 Tage vor anderen<br />
Sorten)<br />
Meistens einmalige Fungizidspritzung ausreichend<br />
Hoher Wachstumsreglerbedarf<br />
VITALIS – Die Sorte für leichte Standorte<br />
Landessortenversuche D-Süd, n = 24, alle dreijährig geprüften E-Sorten<br />
2004-2006<br />
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Quelle: Thüringer Landesanstalt, C. Guddat<br />
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AGRANO – Das frühreife Ährenwunder<br />
AGRANO verbindet eine frühe Reife mit einer guten Standfestigkeit. Die<br />
blattgesunde Sorte erzielt hohe Kornerträge über hohe Kornzahlen pro<br />
Ähre und ein hohes Tausendkorngewicht.<br />
Sehr früher Wachstumsbeginn im Frühjahr und frühreif<br />
Blatt- und ährengesund<br />
Gute Standfestigkeit<br />
Geringe Neigung zum Auswuchs<br />
Nicht für Auswinterungsstandorte geeignet<br />
Biogas: hohe Trockenmasseerträge und frühe Erntetermine bei GPS-<br />
Nutzung<br />
•<br />
•<br />
•<br />
optimales<br />
Anbaugebiet<br />
Anbauhinweise<br />
Frühzeitig mit Stickstoff andüngen (ca. 7-10 Tage vor anderen<br />
Sorten)<br />
Meistens einmalige Fungizidspritzung ausreichend<br />
Geringer bis mittlerer Wachstumsreglerbedarf<br />
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