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das besondere bild BLICK 03 - 008 Eigentlich erforscht Christina Zube momentan für ihre Doktorarbeit die Duftverarbeitung im Gehirn von Ameisen. Trotzdem hat sie noch genug Zeit, nachts mit ihrer Kamera über den Campus zu streifen und zu fotografieren. Die Technik, die sie dabei einsetzt, ist seit geraumer Zeit unter dem Stichwort „High Dynamic Range (HDR)“ bekannt. Wörtlich übersetzt steht HDR für einen hohen Kontrastumfang; er kann bei entsprechenden Bildern schon mal Werte von bis zu 200.000 zu 1 erreichen. Weil moderne Digitalkameras in aller Regel nur Kontraste maximal bis zu einem Umfang von 1000 zu 1 verarbeiten können, muss Christina Zube tricksen. Mit der Kamera auf dem Stativ nimmt sie eine ganze Reihe von Bildern auf, bei denen sie jeweils die Belichtungszeit verändert. Die unterschiedlichen Aufnahmen montiert sie anschließend am PC zusammen – was bisweilen bis zu drei Stunden dauern kann. Heraus kommen dann leicht surreal wirkende Aufnahmen wie beispielsweise dieses Foto der Hubland-Mensa.
Liebe Leserinnen, liebe Leser, Afrika, ein Kontinent drei Mal so groß wie Europa, mit 53 Staaten und rund 930 Millionen Einwohnern. Afrika, ein Kontinent, der quasi vor der europäischen Haustüre liegt, und von dem wir in vieler Hinsicht noch immer viel zu wenig wissen – und das, obwohl die ersten Europäer dort bereits Mitte des 15. Jahrhunderts an Land gingen. Jahrhundertelang beschränkte sich der europäische Kontakt insbesondere mit dem subsaharischen Teil des Kontinents auf die Küstenregionen. Als dann ab der Mitte des 19. Jahrhunderts Forscher und Abenteurer immer weiter auch in das Landesinnere vordrangen, geschah dies keineswegs aus rein erkenntnisorientiertem oder gar philanthropischem Interesse – auch wenn es gerne so dargestellt wurde. Nicht zufällig folgte die Aufteilung des Kontinents unter den europäischen Kolonialmächten auf den Fuß. Spätestens jetzt wurde Afrika endgültig zum Feld für die Verwirklichung der ökonomischen Interessen der europäischen „Mutterländer“ und – in klimatisch günstigen Gebieten – auch zum willkommenen Siedlungsraum. „Die Kolonien“, so der führende französische Kolonialpolitiker Jules Ferry Ende des 19. Jahrhunderts, „sind für die reichen Länder eine der vorteilhaftesten Kapitalanlagen … Die Gründung einer Kolonie ist die Schaffung eines Absatzmarktes … Die europäische Nachfrage ist gesättigt, wir müssen in anderen Teilen des Globus neue Verbraucherschichten schaffen, sonst treiben wir die moderne Gesellschaft in den Konkurs.“ Insgesamt fast ein halbes Jahrtausend, bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts, war die Beziehung zwischen Europa und Afrika einseitig von europäischer Dominanz geprägt. Das aus dieser Politik resultierende Ungleichgewicht hatte schwerwiegende Folgen, nicht nur in ökonomischer, ökologischer und machtpolitischer Hinsicht und keineswegs nur in Afrika: Es wirkt sich noch immer auf das Bild aus, das wir als Europäer uns von dem Kontinent machen. Das weitestgehende Fehlen schriftlicher Zeugnisse der vorkolonialen afrikanischen Kulturen führte dazu, dass man den afrikanischen Völkern eine eigene Geschichte absprach. Eine Entwicklung des Kontinents konnte, so hieß es, nur unter Anleitung von außen stattfinden, Wissensvermittlung war vor diesem Hintergrund nur in einer Richtung bemerkbar. Die letzen „weißen“ Flecken auf dem „dunklen“ Kontinent sind seit Beginn des 20. Jahrhunderts erforscht; die Kolonialzeit, und mit ihr die Notwendigkeit, die eigene Machtausübung mit den verschiedensten Theorien der eigenen Überlegenheit zu rechtfertigen, haben wir ebenfalls seit einem halben Jahrhundert hinter uns. Doch das Schwarz-Weiß-Denken hat Spuren in unserer Wahrnehmung des „schwarzen“ Kontinents und seiner Menschen hinterlassen, Spuren, die nicht so leicht zu tilgen sind – zumal die Verfasser von Schulbüchern und Lehrplänen darin lange Zeit nicht wirklich eine Aufgabe sahen. Es verwundert daher nicht, dass wir kaum etwas über die reiche moderne Literatur des Kontinents wissen und noch weniger über die Wissenschaft, die in Afrika betrieben wird. Dies zu ändern hat sich der Afrika-Kreis an der Uni vorgenommen. Er hat im Rahmen des Africa Festivals im Mai die afrikanischen Partner, mit denen hiesige Wissenschaftler zusammenarbeiten, und die gemeinsamen Projekte vorgestellt. Diesem Anlass verdanken wir das Schwerpunktthema der aktuellen Ausgabe. Wir hoffen, wir haben ein interessantes Heft für Sie zusammengestellt und wünschen Ihnen eine anregende Lektüre. Ihr Redaktionsteam BLICK 03 - 008 IMPRESSUM Herausgeber Julius-Maximilians-Universität Würzburg - der Präsident Prof. Dr. Axel Haase Organ des Universitätsbundes Würzburg Redaktion Dr. Georg Kaiser (verantwortlich), Gunnar Bartsch, Robert Emmerich, Dr. Gabriele Geibig-Wagner, Margarete Pauli, Dr. Karin Sekora Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit Tel.: +49 931 31 27 50 presse@zv.uni-wuerzburg.de Mitarbeiterinnen & Mitarbeiter Astrid Jahnke, Felix Röhr, Christina Zube, Detlef Zwirner Anzeigen Anzeigen- und Werbekontor Ruchti GmbH, Virchowstraße 10, 97072 Würzburg Tel.: +49 931 72 20 6 info@anzeigen-ruchti.de www.anzeigen-ruchti.de Druck Schleunungdruck GmbH Eltertstraße 27, 97828 Marktheidenfeld Tel.: +49 93 91 60 05 0 Erscheinungsweise Blick erscheint vier Mal im Jahr: Januar, April, Juli und Oktober jeweils zur Monatsmitte. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die Meinung des Verfassers, nicht die der Hochschulleitung wieder. Titelbild Fotos Robert Emmerich Collage: Andrea Tomor, Schleunungdruck GmbH editorial 3
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