SJf_Wettbewerbs_Broschüre_2007 - Die Goldene Sonne am Calanda
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Kuchen, Armbrust und Ritterschlag – ein Kinderfestkonzept Laura Studer<br />
6006 Luzern<br />
1988<br />
Das Historische Museum Luzern verfügt über ein Kinderkonzept, welches Kinderführungen, den<br />
historyKids Club und Kreativwochenangebote enthält. Ein Geburtstagfest, welches im Museum<br />
gefeiert werden kann, fehlte jedoch.<br />
Basierend auf lerntheoretischen Überlegungen entstand ein Konzept für ein Kindergeburtstagsfest.<br />
Das Fest richtet sich an Kinder der 1.–3. Primarklasse. Das Thema lautet „Mittelalterliches<br />
Burgfest“: <strong>Die</strong> Kinder lösen ein Quiz zu mittelalterlichen Gegenständen im Museum, erhalten Erklärungen<br />
zu Waffen, die sie auch in die Hand nehmen dürfen, hören eine Geschichte über ein<br />
Kleid, schiessen mit einer Armbrust, basteln ein Ritterschwert, essen Kuchen – und werden <strong>am</strong><br />
Schluss zu Rittern und Ritterinnen von Luzern geschlagen. <strong>Die</strong> Geburtstagsfeier wurde im Rahmen<br />
dieser Arbeit zweimal durchgeführt und evaluiert.<br />
In der Arbeit werden im theoretischen Teil einerseits die Stufentheorie von Jean Piaget vorgestellt,<br />
die sich mit der Denkentwicklung von Kindern und Jugendlichen befasst. Andererseits<br />
werden zwei der zwölf Grundformen des Lehrens nach Aebli dargelegt: das Erzählen und das<br />
Vorzeigen. Zusätzlich wird auch kurz beschrieben, wie wichtig es ist, die Materie anschaulich<br />
darzustellen.<br />
Im praktischen Teil wird das Konzept für das Kindergeburtstagfest mit Hilfe der Theorien von<br />
Piaget und Aebli begründet. Mit mehreren Evaluationsmethoden (Experten-Rating, Kinderrückmeldungen<br />
und Mind-Map) wird das erste Konzept ausdifferenziert und verbessert. <strong>Die</strong> neuen<br />
Aspekte werden ebenfalls wieder mit den Theorien von Piaget und Aebli begründet. So entsteht<br />
ein neues Konzept, welches wiederum evaluiert wird. Daraus resultiert dann das „Endkonzept“.<br />
Im Diskussionsteil der Arbeit werden die Ergebnisse besprochen, Widersprüche benannt und<br />
untersucht. So zum Beispiel, wie sich die persönlichen und beruflichen Hintergründe der Experten<br />
unterschiedlich auf die Rückmeldungen des Experten-Ratings auswirkten oder dass sich die<br />
beiden Gruppen, die an den Festen teilnahmen, sehr voneinander unterschieden und dies auch<br />
Auswirkungen auf die Durchführung hatte.<br />
Zum Schluss wird überlegt, wie das Projekt weiterzuführen wäre, ob zum Beispiel ein Fest für<br />
Jungs und eines für Mädchen entwickelt werden könnte. Das wichtigste Resultat dieser Arbeit<br />
ist jedoch, dass auf der Grundlage von lerntheoretischen Überlegungen ein Konzept entstanden<br />
ist, das in der konkreten Durchführung die Kinder begeistern konnte. Sie hatten Freude, ihr<br />
Interesse und Spass <strong>am</strong> Mittelalter wurde geweckt, und sie gingen mit guten Erinnerungen nach<br />
Hause.<br />
Literatur / Philosophie / Gesellschaft<br />
Pädagogisches Ausbildungszentrum<br />
Musegg Luzern<br />
Würdigung<br />
<strong>Die</strong> Autorin versteht es vorzüglich, in ihrer<br />
Arbeit Theorie und Praxis der Vermittlung<br />
von Geschichte an Kinder im Rahmen<br />
eines Museumsanlasses zu verbinden.<br />
<strong>Die</strong> Theorien von Piaget und Aebli werden<br />
im Hinblick auf die Praxis ebenso kritisch<br />
durchleuchtet wie die eigene Durchführung<br />
und Evaluation des Kinderfestes im<br />
Historischen Museum, wo das Mittelalter<br />
mit allen Sinnen erfahren wird.<br />
Prädikat<br />
Sehr gut<br />
Expertin<br />
Christiane Derrer<br />
Seminar Unterstrass Zürich<br />
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