Dachreiter 0603 - blau-box.de
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FoToS: D. FLEIG; zVG.<br />
wIllKommen<br />
Österlich klingt die Jahreslosung<br />
2008. Vom Leben spricht sie, vom<br />
Leben, das seit Jesu Auferstehung<br />
auch durch <strong>de</strong>n Tod nicht für immer<br />
vorbei ist. Von <strong>de</strong>r Jahreslosung<br />
angeregt, <strong>de</strong>nken wir in diesem<br />
<strong>Dachreiter</strong> aber auch über das Leben<br />
vor <strong>de</strong>m To<strong>de</strong> nach – und über das, was<br />
es lebenswert macht, was Lebensqualität für<br />
uns ausmacht. Dabei sind die Kurzbeiträge<br />
aus <strong>de</strong>m Herrnhuter Haus natürlich auch<br />
als Einladung zu verstehen, für sich selbst zu<br />
überlegen, ob diese Lebensform und -umgebung<br />
auch für Sie in Frage käme. In erster Linie<br />
aber wollen sie Sie, unsere LeserInnen, ob<br />
jünger o<strong>de</strong>r älter, zum eigenen Weiter<strong>de</strong>nken<br />
anregen darüber, was Sie sich für Ihr Leben<br />
wünschen, und wie wir einan<strong>de</strong>r helfen<br />
können zum l(i)ebenswerten Leben. Auf eine<br />
Neuigkeit sei noch hingewiesen: mit <strong>de</strong>r Neuhauser<br />
Spalte wer<strong>de</strong>n wir ab dieser Nummer<br />
unserem Neuhauser Gemein<strong>de</strong>teil im <strong>Dachreiter</strong><br />
Gewicht verleihen und Aufmerksamkeit<br />
schaffen.<br />
Mit guten Wünschen, Ihre Benigna Carstens<br />
Inhalt<br />
Lebensqualität<br />
Lebensqualität im Alter 2<br />
Lebensqualität im Quadrat 3<br />
Freun<strong>de</strong>, das Leben ist lebenswert 4<br />
Abgebil<strong>de</strong>t 5<br />
Nachrichten / Neuhauser Spalte 6<br />
Junger <strong>Dachreiter</strong> 7/8<br />
Termine 10/11<br />
Impressum 11<br />
zurück nach Tansania 12<br />
<strong>Dachreiter</strong><br />
1/2008 · m är z<br />
KönIgsfeld<br />
w w w.dachreIter.org<br />
InformatIonen <strong>de</strong>r evangelIschen Brü<strong>de</strong>rgemeIne und evangelIschen KIrchengemeIn<strong>de</strong><br />
Ich weiß nicht, wie ich weiterleben soll.“<br />
„Ich fühle mich so tot.“ „Ich kann nicht<br />
mehr.“ So kann es uns gehen, wenn uns<br />
ein schwerer Verlust aus unserer Bahn<br />
wirft. So ging es <strong>de</strong>n Jüngern. Jesus wür<strong>de</strong><br />
sterben – und mit ihm verlören sie <strong>de</strong>n<br />
Sinn ihres Lebens. Aber nach Ostern kam<br />
es an<strong>de</strong>rs. Jesus war lebendig, wenn auch<br />
unsichtbar, bei ihnen, sie konnten neu leben.<br />
leBensqualItät<br />
Ihr sollt leben!<br />
| das leben ist schön. ob nun beim musizieren, beim Bootfahren auf einem schwarzwaldsee,<br />
beim feiern eines hohen geburtstages o<strong>de</strong>r im schlaf <strong>de</strong>s gerechten nach<br />
einem fröhlichen tag; Bil<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>m letzten Jahresbericht unserer gemein<strong>de</strong> zeigen<br />
es: man kann das leben generationsübergreifend genießen. und doch: es gibt auch<br />
das an<strong>de</strong>re ...<br />
Nicht nur Verluste, auch an<strong>de</strong>re Dinge<br />
können unser Leben beschädigen. Eine<br />
beengen<strong>de</strong> Familiensituation, Streitigkeiten,<br />
berufliches Scheitern, Zukunftsängste,<br />
wirtschaftlicher Nie<strong>de</strong>rgang. Und<br />
schließlich das Alter, das von vielen als das<br />
Abstellgleis <strong>de</strong>s Lebens gefürchtet wird.<br />
„Was soll’s noch?“ „Allen eine Last!“<br />
„Und dann diese Vergesslichkeit!“<br />
Fortsetzung auf Seite 2 –
2 leBensqualItät<br />
dachreIter 1/2008<br />
– Fortsetzung von Seite 1<br />
Ihr sollt leben!<br />
Christus sagt: „Ich lebe und ihr sollt auch<br />
leben.“ Er sagte dies zu seinen Jüngern,<br />
Männern um die Dreißig, die in <strong>de</strong>r jungen<br />
christlichen Kirche aktiv waren. Und<br />
ich möchte es allen weitergeben, die als<br />
Haupt- o<strong>de</strong>r Ehrenamtliche in Gefahr<br />
sind, nicht mehr „aus <strong>de</strong>r Fülle“ zu leben,<br />
son<strong>de</strong>rn eher „auf <strong>de</strong>m Zahnfleisch“.<br />
Ihr sollt leben! Das heißt, ihr müsst euch<br />
nicht total verausgaben, als müsstet ihr<br />
einen abwesen<strong>de</strong>n Jesus ersetzen. Er ist<br />
lebendig da, ihr dürft ihm auch was überlassen,<br />
selbst einmal nichts tun.<br />
Er sagt das zu Resignierten, zu Menschen,<br />
die <strong>de</strong>nken, es hat ja alles keinen<br />
Zweck. Die <strong>de</strong>swegen je<strong>de</strong>s mögliche Engagement<br />
von vornherein ablehnen, weil<br />
sich ja doch nichts bewegt. Ihr sollt leben!<br />
Ihr könnt Euch einbringen!<br />
Jesus spricht zu Handwerkern, zu Fischern<br />
mit ihrer Zukunftsangst. Alle von<br />
uns, die Zukunftsängste haben, sind angesprochen.<br />
Die Jugendlichen, die Alten,<br />
die in unsicheren Berufen, die mit <strong>de</strong>n<br />
kleinen Kin<strong>de</strong>rn.<br />
„Ich lebe – und ihr sollt auch leben!“ Das<br />
heißt: Mit Jesus, mit Gott ist euer Leben<br />
mehr als Überleben, mehr als Dahinvegetieren,<br />
mehr als Sichdurchwursteln, mehr<br />
als grauer Alltag.<br />
Am Anfang diesen Jahres haben wir<br />
uns vielleicht gefragt: Wie wird das, was<br />
kommt, was wer<strong>de</strong> ich erleben? Jetzt ist<br />
Ostern, das Fest <strong>de</strong>s Lebens. Da leuchtet<br />
die Jahreslosung beson<strong>de</strong>rs. Nicht,<br />
weil hier alles Lebensfeindliche vergessen<br />
wäre. Nicht, weil uns seit Ostern und<br />
mit <strong>de</strong>m Glauben nichts Schlimmes mehr<br />
begegnen könnte. Son<strong>de</strong>rn weil wir Jesus<br />
dabei haben, Jesus, <strong>de</strong>r durch das Tal <strong>de</strong>s<br />
To<strong>de</strong>s geschritten ist und <strong>de</strong>r mitgeht - auf<br />
die Höhepunkte, die Wan<strong>de</strong>rungen, Feste,<br />
Glanzpunkte <strong>de</strong>s Lebens - und auch<br />
durch unsere tiefsten und dunkelsten Täler.<br />
Benigna Carstens |<br />
Lebensqualität im Alter ...<br />
| ... und was das gemeinsame leben damit zu tun hat. stimmen aus <strong>de</strong>m herrnhuter haus.<br />
es ist sicher unterschiedlich ...<br />
... welche Lebensqualitäten einzelne Menschen<br />
brauchen, um sich im Alter wohlzufühlen.<br />
Ich brauche z. B. eine gemütliche,<br />
nicht zu kleine Wohnung, die pflegeleicht<br />
ist, nicht zu vollgestopft, gute Musik und<br />
ein paar Blumen, nette Leute als Hausgenossen,<br />
mit <strong>de</strong>nen man sich gut unterhalten<br />
und gemeinsam spazieren gehen<br />
kann. Gute Einkaufsmöglichkeiten in <strong>de</strong>r<br />
Nähe.<br />
Wenn dann noch viele <strong>de</strong>r Bewohner<br />
eine christliche Grun<strong>de</strong>instellung haben,<br />
wo einer sich um <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren kümmert,<br />
wo man sich auch etwas betätigen kann,<br />
so wie es im Herrnhuter Haus üblich ist,<br />
ist es eigentlich i<strong>de</strong>al. Ich kann mir kein<br />
besseres Wohnen im Alter vorstellen.<br />
Rose Maria van <strong>de</strong>r Songh |<br />
lebensqualität ...<br />
... hängt für mich nicht davon ab, dass es<br />
mir immer gut geht, aber davon, dass ich<br />
mich stets, auch in weniger guten Zeiten,<br />
geborgen wissen darf in Gottes Hand.<br />
Und davon, dass er mir Menschen zur Seite<br />
gibt, die mich spüren lassen, dass ich in<br />
allem Auf und Ab meiner Tage nicht allein<br />
bin, Menschen, die mit mir tragen,<br />
bangen, hoffen, Menschen, die Freu<strong>de</strong><br />
und Traurigkeiten mit mir teilen. Das erlebe<br />
ich durch das Eingebun<strong>de</strong>nsein in die<br />
Gemeinschaft <strong>de</strong>r Bewohner im Herrnhuter<br />
Haus.<br />
Wenn ich die Lebensqualität in <strong>de</strong>n Bezug<br />
zur Jahreslosung setze „Ich lebe und<br />
ihr sollt auch leben“, so sehe ich in dieser<br />
Zusage noch viel mehr. Jesus spricht seinen<br />
Jüngern das Wort in <strong>de</strong>m Augenblick<br />
zu, in <strong>de</strong>m er sie vorbereitet auf die Zeit, in<br />
<strong>de</strong>r er von ihnen gehen und sie allein lassen<br />
wird. Sie müssen aber nicht verzagen,<br />
son<strong>de</strong>rn dürfen sich stets geborgen wissen<br />
in <strong>de</strong>r Liebe <strong>de</strong>s Vaters, <strong>de</strong>r ihnen seinen<br />
Heiligen Geist als Tröster geben und <strong>de</strong>r<br />
sie begleiten wird bis zum En<strong>de</strong> ihres irdischen<br />
Weges. Und dann sollen sie dahin<br />
kommen, wo Jesus auch ist, sollen wie<strong>de</strong>r<br />
mit ihm vereint sein, <strong>de</strong>nn so sagt er und<br />
so will er es: „Ich lebe und ihr sollt auch leben.“<br />
Weil diese Zusage auch uns gilt, sehe<br />
ich in ihr und mit ihr ein Stück Lebensqualität,<br />
lebenswertes Leben, Leben, das<br />
wert ist, gelebt zu wer<strong>de</strong>n, allein von daher,<br />
dass wir ein großes und schönes Ziel<br />
vor uns haben, auf das wir uns hinbewegen<br />
und wofür wir dankbar sein dürfen.<br />
Liselotte Boller |<br />
mit <strong>de</strong>n worten augustins ...<br />
Miteinan<strong>de</strong>r plau<strong>de</strong>rn und lachen,<br />
sich gegenseitig Gefälligkeiten erweisen;<br />
gemeinsam schöne Bücher lesen,<br />
sich necken, aber sich auch<br />
gegenseitig Achtung erweisen;<br />
bisweilen Meinungsverschie<strong>de</strong>nheiten<br />
austragen, aber ohne Hass, wie man auch<br />
einmal mit sich selber uneins ist;<br />
durch <strong>de</strong>n nur selten vorkommen<strong>de</strong>n<br />
Streit die sonst meist bestehen<strong>de</strong><br />
Übereinstimmung würzen;<br />
einan<strong>de</strong>r belehren und voneinan<strong>de</strong>r lernen;<br />
die Abwesen<strong>de</strong>n schmerzlich vermissen,<br />
die Rückkehren<strong>de</strong>n freudig begrüßen:<br />
durch solche und ähnliche Zeichen,<br />
wie sie in Liebe und Gegenliebe aus <strong>de</strong>m<br />
Herzen sich äußern in Miene, Worten<br />
und tausend freundlichen Gedanken und<br />
Gesten, einan<strong>de</strong>r in Bewegung versetzen,<br />
so dass aus <strong>de</strong>n vielen eine Einheit wird.<br />
Bekenntnisse IV, 8, 13<br />
Hiervon suchen wir im Herrnhuter Haus etwas<br />
zu verwirklichen – und erleben mit Gottes<br />
Hilfe Lebensqualität bis ins hohe Alter.<br />
Annemarie Steinsiek,<br />
Elisabeth Wiechert |<br />
es war eine gute entscheidung ...<br />
... als ich mich nach <strong>de</strong>m Tod meines<br />
Mannes vor 17 Jahren schon mit 66 Jahren<br />
für einen Einzug ins Herrnhuter Haus<br />
entschloss. Neben <strong>de</strong>m gemeinsamen<br />
Mittagessen sind wir durch die Hilfe <strong>de</strong>r<br />
Hausmeister und <strong>de</strong>r Reinigungskräfte<br />
gut versorgt. Durch die gute Hausgemeinschaft,<br />
die ich nicht missen möchte,<br />
fühle ich mich im Haus sehr wohl.<br />
Maria-Magdalena Ahne |<br />
„dienet einan<strong>de</strong>r, ein je<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>n<br />
gaben, die er empfangen hat.“<br />
Mit dieser biblischen Weisung leben die<br />
meisten Bewohner und Bewohnerinnen<br />
<strong>de</strong>s Herrnhuter Hauses. Deshalb herrscht<br />
hier auch eine herzliche, familiäre Atmosphäre.<br />
Wir helfen und erfreuen einan<strong>de</strong>r.<br />
Wir unternehmen viel zusammen:<br />
z.B. Besuch <strong>de</strong>r Gottesdienste, Teilnahme<br />
an kulturellen Veranstaltungen, Spaziergänge<br />
und Reisen. Hin und wie<strong>de</strong>r gibt es<br />
auch fröhliche Feiern. Wer sich als Gottes<br />
Werkzeug empfin<strong>de</strong>t und täglich mit seiner<br />
Führung lebt, kommt zu einer positiven<br />
Lebensanschauung.<br />
Trotz mancher körperlichen Mängel im<br />
Alter wird man zufrie<strong>de</strong>n und voller Lob<br />
und Dank für unseren himmlischen Vater.<br />
Hil<strong>de</strong>gard Grothe |<br />
FoTo: zVG.
FoToS: zVG.<br />
dachreIter 1/2008 leBensqualItät<br />
3<br />
„da wer<strong>de</strong>n immer noch menschen auf’s altenteil geschoben,<br />
die viel können, viel erfahrung haben und auch noch viel Kraft.“<br />
So sprach <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>spräsi<strong>de</strong>nt Horst Köhler<br />
im Fernsehen am Weihnachtsfest 07.<br />
Mir träumte in <strong>de</strong>r Nacht darauf, getrieben<br />
von solchem Ansporn, es sei wohl kein Fehler:<br />
Ich selbst, meiner Potenzen kein Verhehler,<br />
die mir mit 81 noch geblieben,<br />
hab einen Antrag flugs an ihn geschrieben,<br />
ward überm Formulieren stets fi<strong>de</strong>ler:<br />
Er wolle mich sogleich als Missionar<br />
nach Nepal, ja: nach Nepal doch entsen<strong>de</strong>n.<br />
Ich sei, so schrieb ich ihm, zwar bloss einäugig,<br />
sonst aber je<strong>de</strong>n Berg versetzend gläubig;<br />
und was je noch an Altersbresten war,<br />
daran sei kein Be<strong>de</strong>nken zu verschwen<strong>de</strong>n.<br />
Als ich erwachte, fand ich mich<br />
im Altenteil so einer Wohnanlage:<br />
Selbst sparsam vorgetragenes Geklage<br />
scheint meinem Hoch-Mut grundlos zimperlich.<br />
Denkt alle Welt <strong>de</strong>nn immer bloss an sich,<br />
je ihre Zeh- und Knie- und Rippen-Plage?<br />
Bis einmal selber ich mich überschlage<br />
im Wirbel auf die Wirbel fürchterlich:<br />
Dahin sind Kraft, Erfahrung und Potenzen,<br />
dahin <strong>de</strong>r Drang nach Nepalabenteuer,<br />
dahin Vermessenheit und Glaubensfeuer.<br />
Mit manchen an<strong>de</strong>ren, in schlichten Grenzen<br />
Rollator schiebend, aschgrau antiquarisch,<br />
bin ich auf einmal quitt und solidarisch.<br />
Helge Heisler |<br />
schmarotzer ...<br />
Mit Brille, Hörgerät, samt Stock als Stütze,<br />
bar je<strong>de</strong>r einstigen Aktivität,<br />
bleibt schier nichts mehr an Lebensqualität:<br />
Was ist man sich, wem irgendwas zu nütze?<br />
Die rege Martha treibt es auf die Spitze,<br />
wenn unsereins so ihren Dienst verschmäht,<br />
dass man im Alter, sei’s früh o<strong>de</strong>r spät<br />
bei Jesus in <strong>de</strong>r Bibelstun<strong>de</strong> sitze.<br />
Doch dies nennt er <strong>de</strong>n wahren Lebenswert,<br />
dass man nichts andres mehr zu sein begehrt<br />
als dankbarer Empfänger, Bettler, Gast.<br />
„Was hast du, was du nicht empfangen hast?“<br />
Ist nicht die Er<strong>de</strong> auch nur Parasit,<br />
Schmarotzer an <strong>de</strong>r Sonne, Satellit?<br />
Helge Heisler |<br />
Lebensqualität<br />
im Quadrat<br />
| In je<strong>de</strong>m lebensalter kann das Interesse<br />
an Kunst das eigene leben bereichern.<br />
Das vielfältige Königsfel<strong>de</strong>r Kulturleben<br />
lädt mit Konzerten, Aufführungen,<br />
Lesungen, Kabarett und<br />
Filmvorführungen zu dieser Erfahrung<br />
ein. Auch die Bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Kunst ist mit<br />
permanenten und wechseln<strong>de</strong>n Ausstellungen<br />
im Ort präsent. So wird <strong>de</strong>r<br />
Ostracher Künstler Nikolaus Mohr<br />
(Mitglied im Künstlerbund Ba<strong>de</strong>n-<br />
Württemberg) vom 7. bis 13. März auf<br />
Einladung <strong>de</strong>r Königsfel<strong>de</strong>r Künstlergruppe<br />
„Quadrat“ im Haus <strong>de</strong>s Gastes<br />
eine Installation mit würfelförmigen<br />
Körpern zeigen. Zu dieser Arbeit angeregt<br />
wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Künstler durch ein<br />
würfelförmiges Puzzle mit biblischen<br />
Motiven für Kin<strong>de</strong>r, das in <strong>de</strong>r vor<strong>de</strong>ren<br />
Vitrine links vom Eingang in das Gemein<strong>de</strong>büro<br />
ausgestellt ist.<br />
– Vom 7. bis 13. März im Haus <strong>de</strong>s Gastes:<br />
Installation mit würfelförmigen Körpern,<br />
inspiriert von einem biblischen Puzzle.<br />
Darüber hinaus sieht N. Mohr in <strong>de</strong>n<br />
quadratischen Seitenflächen seiner kubischen<br />
Körper einen unmittelbaren<br />
Bezug zum Quadrat <strong>de</strong>s zentralen Königsfel<strong>de</strong>r<br />
Platzes vor <strong>de</strong>m Kirchensaal.<br />
Man darf gespannt sein, ob die Bemalung<br />
<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Aussstellung gezeigten<br />
Würfel weitere Assoziationen zu charakteristischen<br />
Formen in Architektur, Natur<br />
o<strong>de</strong>r geistlichem Leben hervorruft.<br />
Helfried Glitsch |
4 leBensqualItät<br />
dachreIter 1/2008<br />
„Freun<strong>de</strong>, das Leben ist lebenswert!“<br />
| dieser ausruf wird <strong>de</strong>m jungen Boccaccio in <strong>de</strong>n mund gelegt - ob er als älterer herr auch noch so gesprochen hätte?<br />
lebensqualität im alter, was verbin<strong>de</strong> ich damit?<br />
Das Werbefernsehen vermittelt mir,<br />
Lebensqualität für ältere Menschen<br />
hat sehr viel mit Fitness, mit jugendlichem<br />
Aussehen und Unternehmungsgeist<br />
zu tun. So beglückte mich <strong>de</strong>nn auch<br />
meine Krankenkasse für vierzigjährige,<br />
treue Mitgliedschaft mit einem Buch, das<br />
mir mit Tips nahe legt, fit und gesund zu<br />
bleiben, obwohl noch näher liegt: therapiewürdige<br />
Beschwer<strong>de</strong>n sind für älter<br />
wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Menschen ganz normal. Auch<br />
mit Beschwer<strong>de</strong>n, mit Einschränkungen<br />
kann ich mich meines Lebens freuen,<br />
habe ich Lust zu leben, fin<strong>de</strong> ich das Leben<br />
lebenswert, warum nicht? In keinem<br />
Alter ist Lebensqualität ungebrochen. Ich<br />
erinnere mich an Sommertage in meiner<br />
Kindheit, die ich mit Freun<strong>de</strong>n im Wald<br />
o<strong>de</strong>r am Ölzbach verbrachte – Lebensqualität<br />
pur. Wenn ich allerdings zum<br />
Bäcker musste, <strong>de</strong>ssen Spitz mich regelmäßig<br />
anbellte und erschreckte, sank die<br />
Stimmung tief in <strong>de</strong>n Keller. Dann die Jugendzeit<br />
– zwar auch, aber keineswegs nur<br />
Sonne und Wonne, son<strong>de</strong>rn Verwirrung<br />
und Unsicherheit, pen<strong>de</strong>ln zwischen Erwartung<br />
und Enttäuschung. Etwa <strong>de</strong>r heiter<br />
begonnene ‚Tanz in <strong>de</strong>n Mai‘, an <strong>de</strong>m<br />
eine an<strong>de</strong>re die Maikönigin wur<strong>de</strong>. (Nur<br />
ganz harmlose Beispiele von damals). Üb-<br />
rigens dauert die Jugend heutzutage viel<br />
länger als früher; sie reicht bei so manchen<br />
über die Lebensmitte hinaus und en<strong>de</strong>t<br />
erst kurz vor <strong>de</strong>m Greisenalter, ein Wort,<br />
das man besser nicht verwen<strong>de</strong>t. Weil die<br />
Jugend <strong>de</strong>m Alter so nahe gerückt ist, sei<br />
es gestattet, die bei<strong>de</strong>n Altersstufen ein<br />
wenig zu vergleichen. Einiges – nicht alles<br />
- ist ähnlich: die Jungen dürfen vieles<br />
noch nicht, die Alten können vieles nicht<br />
mehr. Bei<strong>de</strong> haben manchmal aussichtslose<br />
Wünsche: ganz Junge möchten möglichst<br />
bald alt (genug) sein; Alte summen,<br />
‚man müsste nochmal zwanzig sein‘. Alte<br />
Menschen haben durchaus Verständnis<br />
für Jugendliche, und die Jungen zeigen für<br />
Alte wohlwollen<strong>de</strong>s Mitgefühl (laut Umfrage<br />
in ‚Eltern‘): „bei einem älteren Menschen<br />
geht nichts mehr weiter, auch die<br />
Augen sind so weit, dass sie eine Brille tragen<br />
dürfen“. Die Vor- und Nachteile sind<br />
nicht ganz ein<strong>de</strong>utig verteilt. Zwar sagt<br />
man, die Jungen haben noch alles vor sich,<br />
die Alten das meiste hinter sich. Ist das tatsächlich<br />
so? Bei manchem bin ich froh, es<br />
hinter mir lassen zu können, und es ist mir<br />
recht, dass ich keine Gipfel mehr zu stürmen<br />
brauche. Und hat <strong>de</strong>r alte Mensch<br />
wirklich nichts mehr vor sich, lebt er nicht<br />
<strong>de</strong>r Zukunft zugewandt, hoffnungsvoll -<br />
<strong>de</strong>m häufig schwer erträglichen Befin<strong>de</strong>n<br />
zum Trotz? Zur Lebensqualität gehört<br />
auch, interessiert zu sein, staunen zu können,<br />
noch immer etwas zu erwarten. Ich<br />
spreche momentan nicht von <strong>de</strong>r Ewigkeit,<br />
son<strong>de</strong>rn über Leben hier und jetzt.<br />
Die Bibel erzählt ausführlich von Menschen,<br />
die gera<strong>de</strong> im Alter die Erfüllung<br />
ihres Lebens erfuhren, als Greise erlebten<br />
sie noch einmal eine Steigerung von Lebensqualität.<br />
Der junge Josef hatte ‚mit<br />
siebzehn noch Träume, die in <strong>de</strong>n Himmel<br />
wuchsen‘; ihm waren schwere Zeiten<br />
und eine Spitzenkarriere beschie<strong>de</strong>n, doch<br />
er begriff erst im reifen Alter das Glück,<br />
verzeihen zu können. Da sind Abraham<br />
und Sara, Zacharias und Elisabeth, <strong>de</strong>nen<br />
<strong>de</strong>r ersehnte Sohn erst im hohen Alter geschenkt<br />
wird, da sind Hanna und Simeon,<br />
die als beharrlich Warten<strong>de</strong>, hochbetagt,<br />
in <strong>de</strong>m Kind Jesus <strong>de</strong>m begegnen, <strong>de</strong>r ihrem<br />
ganzen Leben seinen Sinn gibt. Erfüllung<br />
im Alter. Das Kind im Alter kann auf<br />
etwas hinweisen, das Jörg Zink in einem<br />
Buch* beschreibt: als alter, auch gebrechlicher<br />
Mensch, Kind bleiben, sich ausstrecken<br />
können nach <strong>de</strong>m, was noch wer<strong>de</strong>n<br />
will, was an uns geschieht, o<strong>de</strong>r wie Hanna<br />
und Simeon, <strong>de</strong>m Kind Raum geben,<br />
<strong>de</strong>m neuen Anfang alles zutrauen. Sogar<br />
<strong>de</strong>r Mensch, <strong>de</strong>r von sich selbst nichts<br />
mehr weiß, bleibt vor Gott sein Kind,<br />
<strong>de</strong>r Mensch, als <strong>de</strong>r er gedacht war –<br />
verborgene Lebensqualität. Es wäre also<br />
beim Älterwer<strong>de</strong>n doch noch etwas zu<br />
gewinnen?!? Letztlich auch, zufrie<strong>de</strong>n<br />
und erwartungsvoll Abschied nehmen<br />
zu können. Bis dahin möchte ich gespannt<br />
bleiben, ich möchte das Träumen<br />
nicht verlernen, und ich freue<br />
mich darauf, vielleicht irgendwann sagen<br />
zu können: Wie schön, dass ich das<br />
noch erleben kann.<br />
Ursula Böcker |<br />
* Wie die schöne Lau das Lachen lernte,<br />
Kreuz Verlag, Stuttgart, 1984<br />
GrAFIK: zVG.
FoToS: BIl<strong>de</strong>r: D. FLEIG; zvg. u. BruSCH; zVG.<br />
dachreIter 1/2008 aBgeBIl<strong>de</strong>t<br />
5<br />
– Beim Helferfest wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>n vielen Ehrenamtlichen<br />
unserer Doppelgemein<strong>de</strong><br />
im Haus Christian-Renatus nicht nur ein<br />
märchenhaftes Bufett aufgetischt, son<strong>de</strong>rn<br />
es ging auch sonst ins Reich <strong>de</strong>r Märchen<br />
– hier beim Froschkönig-Spiel.<br />
– Der Familienwan<strong>de</strong>rtag am Titisee am<br />
Samstag, <strong>de</strong>m 13. Oktober 2007 mit Vesper<br />
und Andacht auf <strong>de</strong>r Höhe und anschließen<strong>de</strong>m<br />
Titisee-Erleben im Café o<strong>de</strong>r auf<br />
<strong>de</strong>m Boot war für die 20 großen und kleinen<br />
Wan<strong>de</strong>rer sehr schön. Für ein nächstes<br />
Mal hoffen wir noch auf mehr Beteiligung<br />
aus <strong>de</strong>m Freiburger Raum.<br />
wIr stellen unsere ehrenamtlIchen vor: sargträger<br />
Als Sargträger bringen wir <strong>de</strong>n Heimgegangenen, meist nach einer Trauerfeier, zum Gottesacker<br />
und geben ihn gemeinsam mit Pfarrer und Trauergemein<strong>de</strong> in die Er<strong>de</strong>. Damit wird <strong>de</strong>r<br />
letzte diakonische Dienst an <strong>de</strong>n Menschen geleistet, überkonfessionell und völlig gleich.<br />
Wir wollen auch die Angehörigen und Freun<strong>de</strong> begleiten und sorgen daher für eine ruhige<br />
und respektvolle Atmosphäre, in <strong>de</strong>r Abschied genommen wer<strong>de</strong>n kann. Über Interessenten<br />
und neue Mitarbeiter an diesem Gemein<strong>de</strong>dienst wür<strong>de</strong>n wir uns sehr freuen.<br />
Dirk Nasadil<br />
Bild Sargträger (von links): Helmut Bie<strong>de</strong>rmann, Harald Schubert, Herbert Glass, Hartmut<br />
Kopp, Kurt Eschner, Helmut Kachler<br />
Nicht auf <strong>de</strong>m Bild: Silvio Albrecht, Dietmar Fleig, oskar Fobel, richard Foster, Eduard Hammermeister,<br />
Gerhard Lemcke, Dirk Nasadil, richard Podschaske, Jochen Winckler<br />
dIe räte In Beuggen<br />
Ältestenrat und Kirchengemein<strong>de</strong>rat trafen sich im Januar zur Klausurtagung in Schloss Beuggen.<br />
Erste reihe von links nach rechts: reinhard Sapel, Benigna Carstens, Christiane Vollprecht,<br />
ursula Böcker (Vorsitzen<strong>de</strong> Kirchengemein<strong>de</strong>rat), Christiane Keefer, Christoph Huss,<br />
Dietrich Siebörger. Mitte: Katharina Kronbach (Bereich Nord), Stefan Klingner, Gerold Peper<br />
(Bereich Süd), Angelika Fobel, Klaus Verbeek, Johannes Treu<strong>de</strong>, Dirk Nasadil (Vorsitzen<strong>de</strong>r<br />
Ältestenrat), Peter Korkowski, Wolf renkewitz, Günther Lamparter (Kirchenrechner). Hinten:<br />
Dietmar Fleig, Malte Müller, Christoph Fischer. Nicht auf <strong>de</strong>m Foto: renate Brach.<br />
– Den diesjährigen Bibelsonntag<br />
gestaltete die Konfirman<strong>de</strong>ngruppe<br />
mit Vor-, Nach und Anspiel, sämtlichen<br />
Lesungen und Gebeten zum<br />
Thema „Suchet <strong>de</strong>r Stadt Bestes“.<br />
Auf <strong>de</strong>m Bild das Konfirman<strong>de</strong>norchester.
6 nachrIchten<br />
neuhauser spalte<br />
dachreIter 1/2008<br />
ehrenmedaille für ujamaa-verein<br />
Der Ujamaa-Verein erhielt am 5. Januar<br />
2008 durch Bürgermeister Link die Ehrenmedaille<br />
<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Königsfeld.<br />
Zu diesem Anlass waren die meisten Mitarbeiter<br />
in das Haus <strong>de</strong>s Gastes zum Neujahrsempfang<br />
gekommen. Die Ehre kam<br />
gera<strong>de</strong> richtig, da <strong>de</strong>r Eine-Welt-La<strong>de</strong>n<br />
jetzt 20 Jahre in Königsfeld besteht und<br />
im letzten Jahr sein Jubiläum feierte. Der<br />
La<strong>de</strong>n dankt allen treuen Kun<strong>de</strong>n, die mit<br />
ihrem Einkauf zugleich etwas für Menschen<br />
in <strong>de</strong>n Entwicklungslän<strong>de</strong>rn tun.<br />
zehn Jahre taizégottesdienst<br />
Im Januar feierte <strong>de</strong>r Taizégottesdienst<br />
sein zehnjähriges Bestehen mit einem beson<strong>de</strong>ren<br />
Gottesdienst im Großen Saal,<br />
das Interesse von Besuchern über Königsfeld<br />
hinaus war groß.<br />
persönlIche mItteIlungen<br />
–––– taufen<br />
17. 11. 2007 Marius Köhler<br />
17. 2. 2008 Lerke Friedrich<br />
–––– heimgänge<br />
31. 10. 2007 Anneliese Dreckmann<br />
geb. Hammerschmidt (83 J.)<br />
9. 11. 2007 Luise Schulz geb. Jeschke<br />
(93 Jahre)<br />
13. 11. 2007 Fritz rapp (87 Jahre)<br />
15. 11. 2007 Melanie unger (84 Jahre)<br />
24. 11. 2007 richard Gürth (67 Jahre)<br />
22. 12. 2007 Johanna rentschler (87 Jahre)<br />
22. 12. 2007 Elsa Groß geb. Hafner (73 J.)<br />
22. 12. 2007 Lina Goller geb. Furrer (92 J.)<br />
7. 1. 2008 Johanna Schmidt (96 Jahre)<br />
7. 1. 2008 Elisabeth Bau geb. Vogt (98 J.)<br />
12. 1. 2008 Manuela Emminger (48 Jahre)<br />
16. 1. 2008 Maria rottler geb. Ketterer<br />
(87 Jahre)<br />
18. 1. 2008 Eckehart Wun<strong>de</strong>r (70 Jahre)<br />
19. 1. 2008 Emil Jauch (97 Jahre)<br />
2. 2. 2008 Eberhard Kuschnig (92 Jahre)<br />
2. 2. 2008 Josefine Hoppe<br />
geb. Mohr (86 Jahre)<br />
„Ein beson<strong>de</strong>rer<br />
Gemein<strong>de</strong>teil“<br />
| Interview mit malte müller,<br />
<strong>de</strong>r neuen neuhausener stimme<br />
im Kirchengemein<strong>de</strong>rat<br />
<strong>Dachreiter</strong>: Warum fin<strong>de</strong>n Sie<br />
es wichtig, dass Neuhausen im<br />
Kirchengemein<strong>de</strong>rat vertreten ist?<br />
Malte Müller: Immerhin wohnen ein<br />
Viertel <strong>de</strong>r Evangelischen Königsfelds<br />
in Neuhausen. Außer<strong>de</strong>m leben wir<br />
in ganz unterschiedlichen Strukturen,<br />
dort in <strong>de</strong>m von <strong>de</strong>r Doppelgemein<strong>de</strong><br />
aus Brü<strong>de</strong>rgemeine und Lan<strong>de</strong>skirche<br />
geprägten Königsfeld, hier in einer klassischen,<br />
früher rein katholischen Landgemein<strong>de</strong>.<br />
<strong>Dachreiter</strong>: Welche Themen sollten<br />
wir Ihrer Meinung nach in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n<br />
Jahren für Neuhausen angehen?<br />
Müller: Erstens scheint mir wichtig,<br />
die vielen nicht engagierten Kirchenmitglie<strong>de</strong>r<br />
zunächst einmal wahrzunehmen,<br />
sie kennenzulernen, mit ihnen<br />
Kontakt zu bekommen. Zu Neuhausen<br />
gehört natürlich auch die Ökumene,<br />
und dabei beson<strong>de</strong>rs auch ein Thema:<br />
katholisch-evangelische Familien mit<br />
ihren spezifischen Problemen wie etwa<br />
<strong>de</strong>r kirchlichen Sozialisation <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r<br />
o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r einfachen Frage: In welche Kirche<br />
gehen wir am Heiligen Abend?<br />
gottesdIenste In neuhausen<br />
2. März 10.15 uhr Gottesdienst<br />
21. März 10.15 uhr Gottesdienst mit<br />
Abendmahl<br />
20. April 10.15 uhr Gottesdienst<br />
25. Mai 10.15 uhr Gottesdienst<br />
Schließlich ist zu überlegen, welche Verän<strong>de</strong>rungen<br />
am evangelischen Angebot in<br />
Neuhausen selbst sinnvoll wären, damit<br />
das Interesse steigt. Auffällig ist auch, dass<br />
<strong>de</strong>r Neuhauser Gemein<strong>de</strong>teil wenig eingebun<strong>de</strong>n<br />
ist in das Gesamtkonzept <strong>de</strong>r<br />
evangelischen Gemein<strong>de</strong> Königsfeld.<br />
<strong>Dachreiter</strong>: In Ihrer Vorstellung für <strong>de</strong>n<br />
Gemein<strong>de</strong>kirchenrat haben Sie auch Ihr<br />
Interesse für die mögliche Rolle <strong>de</strong>r Kirche<br />
in <strong>de</strong>r Gesellschaft erwähnt. Woran haben<br />
Sie dabei beson<strong>de</strong>rs gedacht?<br />
Müller: Jugendliche und Erwachsene leben<br />
heute in einer schwierigen Zeit, ein<br />
Beispiel ist das sogenannte „Ranking“, je<strong>de</strong>r<br />
soll gut o<strong>de</strong>r möglichst besser sein als<br />
<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re. Mich interessiert, nicht nur als<br />
Lehrer, inwieweit Kirche und Glaube hier<br />
und in an<strong>de</strong>ren Problemfel<strong>de</strong>rn Hilfestellung<br />
geben können.<br />
<strong>Dachreiter</strong>: Vielen Dank für das Interview<br />
und Gottes Segen für die Arbeit!<br />
Benigna Carstens |<br />
Hätten Sie`s gedacht? Mehr als ein Viertel<br />
<strong>de</strong>r evangelischen Kirchengemein<strong>de</strong> Königsfeld<br />
wohnt in Neuhausen. Ebenso ist,<br />
bezogen auf die dortige Einwohnerzahl,<br />
etwa ein Viertel evangelisch. Gut dass<br />
auch an einem Viertel aller Sonntage in<br />
Neuhausen evangelischer Gottesdienst ist.<br />
Natürlich, die Gemein<strong>de</strong> Neuhausen ist<br />
katholisch geprägt: Ehemaliger Besitz <strong>de</strong>r<br />
Johanniter, heute Sitz <strong>de</strong>r Pfarrstelle <strong>de</strong>r<br />
Seelsorgeeinheit Neuhausen-oberschach-<br />
Königsfeld-Mönchweiler und die markante<br />
katholische ortskirche, St. Martin geweiht,<br />
als kirchliches zentrum. In dieser Kirche<br />
dürfen wir Gast sein. Vielleicht spüren wir<br />
dann dort Nähe o<strong>de</strong>r auch Distanz zu <strong>de</strong>n<br />
katholischen Glaubensschwestern und Brü<strong>de</strong>rn.<br />
Gast im frem<strong>de</strong>n Haus sein be<strong>de</strong>utet<br />
immer <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren kennen lernen, sich<br />
zurück nehmen, offen sein.<br />
Mit dieser rubrik möchten wir beson<strong>de</strong>rs<br />
die Neuhausener evangelischen Christen<br />
ansprechen und informieren. Also eine<br />
Spalte für Sie in Neuhausen, die Neuhauser<br />
Spalte.<br />
FoToS: zVG.
dachreIter 1/2008 für KIn<strong>de</strong>r und eltern<br />
7<br />
Liebe Kin<strong>de</strong>r, liebe Eltern,<br />
„Fahrend in einem bequemen Auto auf einer regnerischen<br />
Landstraße, sahen wir einen zerlumpten Mann<br />
bei Nachteinbruch, <strong>de</strong>r uns winkte, ihn mitzunehmen,<br />
sich tief verbeugend. Wir hatten Platz, und wir fuhren<br />
vorüber, und ich hörte mich sagen, mit einer grämlichen<br />
Stimme: Nein, wir können niemand mitnehmen. Einige<br />
Zeit später erschrak ich plötzlich über diese meine Stimme,<br />
dies mein Verhalten und diese ganze Welt…“<br />
In meinem Fall war es kein Anhalter gewesen, son<strong>de</strong>rn<br />
ein junger Bursche, ein Kind fast noch bettelnd in einer<br />
Fußgängerzone mit nur einem Bein und großen<br />
erwartungsvollen Augen, an <strong>de</strong>m ich vorüber ging. In<br />
Deutschland wäre ich nicht vorübergegangen, aber hier<br />
im frem<strong>de</strong>n Land mit nur wenig eingetauschtem Geld<br />
in <strong>de</strong>r Tasche hatte ich Angst, das Geld könnte mir ausgehen<br />
und ich müsste dann vielleicht auf irgen<strong>de</strong>twas<br />
von <strong>de</strong>n vielen schönen Dingen, die ich sah, verzichten.<br />
Ich tröstete mich mit <strong>de</strong>m Gedanken, dass <strong>de</strong>r Junge bestimmt<br />
auch noch später hier sitzen wür<strong>de</strong>, wenn ich mit<br />
meinen Einkäufen fertig wäre und ich ihm dann gewiss<br />
ein paar Münzen schenken wür<strong>de</strong>. Aber ich traf ihn nicht<br />
mehr und war enttäuscht. Ganz oft meinen wir, wenn<br />
wir mit an<strong>de</strong>ren teilen sollten, Geld, Zeit o<strong>de</strong>r Liebe, wir<br />
Junger <strong>Dachreiter</strong><br />
als ich neulich folgen<strong>de</strong> geschichte las, musste ich unwillkürlich daran <strong>de</strong>nken, dass es mir bei einem urlaub<br />
vor vielen Jahren in <strong>de</strong>r toskana einmal ähnlich ergangen war.<br />
kämen dann zu kurz, aber die Erfahrung in meinem Leben<br />
lehrt mich, dass es genau an<strong>de</strong>rs herum gelaufen ist.<br />
Je mehr ich mit an<strong>de</strong>ren teilte, umso reichlicher bekam<br />
ich zurück.<br />
Bei <strong>de</strong>n diesjährigen Kin<strong>de</strong>rmutmachtagen betrachten<br />
wir das Leben <strong>de</strong>r Elisabeth von Thüringen. Sie steht in<br />
einer Reihe von vielen Menschen, die mit an<strong>de</strong>ren Menschen<br />
teilten und dabei Erfüllung empfan<strong>de</strong>n. Leben ist<br />
eben mehr als Wohlstand und Sicherheit. Leben ist das<br />
wertvolle Miteinan<strong>de</strong>r in allen Facetten und Lebenslagen,<br />
in Höhen und Tiefen. Verzicht kann eben auch Gewinn<br />
sein.<br />
Die vorösterliche stille Zeit, Passionszeit, will uns Möglichkeiten<br />
zur Besinnung geben, die wir auch nutzen<br />
sollten, um unser Leben wie<strong>de</strong>r einmal zu über<strong>de</strong>nken<br />
und zu ordnen.<br />
Ich wünsche Euch eine gute Zeit und frohe, gesegnete<br />
Ostern.<br />
Eure
8 Junger dachreIter<br />
1/2008<br />
Die Bonbons im Briefkasten<br />
| als <strong>de</strong>r postbote einmal <strong>de</strong>n Briefkasten leerte, fand er zwischen <strong>de</strong>n Briefen ein eingepacktes sahnebonbon. <strong>de</strong>r postbote wun<strong>de</strong>rte<br />
sich und dachte an einen dummen scherz. aber weil er gera<strong>de</strong> lust auf ein Bonbon hatte, wickelte er das sahnebonbon aus<br />
und steckte es in <strong>de</strong>n mund. dann vergaß er die sache.<br />
Am nächsten Tag, als <strong>de</strong>r Postbote <strong>de</strong>n Briefkasten leerte, fand<br />
er wie<strong>de</strong>r ein Bonbon zwischen <strong>de</strong>n Briefen. Komisch, dachte<br />
<strong>de</strong>r Postbote. Er wickelte das Bonbon aus und ließ es sich schmecken.<br />
Am dritten Tag wartete <strong>de</strong>r Postbote schon ein bisschen darauf,<br />
dass wie<strong>de</strong>r ein Bonbon im Briefkasten liegen wür<strong>de</strong>. Und<br />
wirklich! Diesmal war es ein Schokola<strong>de</strong>nbonbon. Da freute sich<br />
<strong>de</strong>r Postbote, <strong>de</strong>nn Schokola<strong>de</strong>nbonbons aß er beson<strong>de</strong>rs gern. In<br />
<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Tagen lag immer, wenn <strong>de</strong>r Postbote <strong>de</strong>n Briefkasten<br />
leerte, ein Bonbon zwischen <strong>de</strong>n Briefen. Einmal ein Sahnebonbon,<br />
dann ein Himbeerbonbon, ein Zitronenbonbon und ein<br />
Malzbonbon. Jetzt wollte <strong>de</strong>r Postbote aber gar zu gern wissen, wer<br />
wohl die Bonbons immer in <strong>de</strong>n Briefkasten warf. Deshalb fuhr<br />
er mit <strong>de</strong>m gelben Postauto, so oft er konnte, an <strong>de</strong>m Briefkasten<br />
vorbei. Wenn er einmal eine Pause hatte, stellte er sich in die Nähe<br />
<strong>de</strong>s Briefkastens und beobachtete ihn ganz genau. Dabei sah er dicke<br />
und dünne Leute, Männer und Frauen, die dicke und dünne<br />
Briefe in <strong>de</strong>n Briefkasten warfen. Aber dass jemand ein Bonbon in<br />
<strong>de</strong>n Briefkasten warf, das beobachtete er nicht. Doch als er dann<br />
<strong>de</strong>n Briefkasten leerte, lag wie<strong>de</strong>r ein Bonbon zwischen <strong>de</strong>n Briefen.<br />
Diesmal war es ein Erdbeerbonbon. Der Postbote wur<strong>de</strong> immer<br />
neugieriger. Er schaute immer häufiger nach, wer die Briefe in<br />
<strong>de</strong>n Briefkasten warf. Aber er hatte kein Glück. Als er endlich <strong>de</strong>n<br />
Briefkasten leerte, lag ein Gummibärchen zwischen <strong>de</strong>n Briefen.<br />
Endlich an einem Sonntag erblickte er einen kleinen Jungen, <strong>de</strong>r<br />
aus <strong>de</strong>r Tür <strong>de</strong>s Nachbarhauses kam und schnurstracks auf <strong>de</strong>n<br />
Briefkasten zuging. Er trug keinen Brief in <strong>de</strong>r Hand. Dafür aber<br />
einen großen roten Dauerlutscher. Er hob die Briefklappe hoch<br />
und warf eins, zwei, drei <strong>de</strong>n Dauerlutscher in <strong>de</strong>n Briefschlitz.<br />
„Hallo!“ rief <strong>de</strong>r Postbote und lief zu <strong>de</strong>m Jungen. „Warum hast du<br />
<strong>de</strong>inen Dauerlutscher dort hinein geworfen?“ fragte er und zeigte<br />
auf <strong>de</strong>n Briefkasten. Der kleine Junge schaute ihn mit großen Augen<br />
freundlich an und sagte: „Vielleicht bekomme ich auch einmal<br />
einen Brief, wenn ich ihn or<strong>de</strong>ntlich füttere!“<br />
Zuerst musste <strong>de</strong>r Postbote lachen. Aber dann fragte er ernsthaft<br />
nach <strong>de</strong>m Namen <strong>de</strong>s Jungen. Der Kleine wusste sogar seine<br />
vollständige Adresse, Straße und Hausnummer. „Ich wer<strong>de</strong> mich<br />
darum kümmern!“ sagte <strong>de</strong>r Postbote und winkte <strong>de</strong>m kleinen<br />
Jungen freundlich zu.<br />
Am Abend schrieb er einen Brief an <strong>de</strong>n Jungen. Er malte sogar<br />
ein Bild dazu, weil es sein konnte, dass <strong>de</strong>r Junge noch gar nicht<br />
lesen konnte. Und als er <strong>de</strong>n Jungen am nächsten Tag wie<strong>de</strong>r sah,<br />
sagte er freundlich zu ihm: „Du brauchst <strong>de</strong>n Briefkasten nicht<br />
mehr zu füttern, ich glaube, dass du bald Post bekommst. Vielleicht<br />
schon heute!“ Dann holte er aus seiner Hosentasche ein Päckchen<br />
Gummibärchen heraus und schenkte es <strong>de</strong>m Jungen. An diesem<br />
Tag war <strong>de</strong>r Postbote ganz beson<strong>de</strong>rs gut gelaunt.
dachreIter 1/2008 Inserate<br />
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10 termIne<br />
dachreIter 1/2008<br />
speyer, 9. märz 2008<br />
ab 14.30 Uhr, Gemein<strong>de</strong>haus <strong>de</strong>r Dreifaltigkeitskirche,<br />
Große Himmelsgasse 3<br />
Gottesdienst nach Ordnung <strong>de</strong>r Brü<strong>de</strong>rgemeine<br />
unter Leitung von Br. G. Cunningham,<br />
Pfarrer <strong>de</strong>r Brü<strong>de</strong>rgemeine in<br />
Südafrika, jetzt im Austausch in <strong>de</strong>r Badischen<br />
Kirche tätig.<br />
hassloch, 20. april 2008<br />
Gottesdienst unter Leitung von Br. U.<br />
Eger; am Nachmittag Informationen aus<br />
<strong>de</strong>r Mission.<br />
langensteinbach, 27. april 2008<br />
ab 15.00 Uhr, Evangelisches Gemein<strong>de</strong>haus<br />
Weinbrennerstr., 76307 Karlsbad<br />
Gemein<strong>de</strong>nachmittag mit Liebesmahl<br />
unter Leitung von Br. M. Kruppa. Wegen<br />
ein Terminüberschneidung kann Br.<br />
Huss an diesem Tag nicht nach Langensteinbach<br />
kommen, kommt dafür aber<br />
im Juli nach Speyer.<br />
speyer, 25. mai 2008<br />
ab 14.30 Uhr, Gemein<strong>de</strong>haus <strong>de</strong>r Dreifaltigkeitskirche,<br />
Große Himmelsgasse 3<br />
Gottesdienst nach Ordnung <strong>de</strong>r Brü<strong>de</strong>rgemeine<br />
unter Leitung von Br. M.<br />
Kruppa.<br />
speyer, 22. Juni 2008<br />
ab 14.30 Uhr, Gemein<strong>de</strong>haus <strong>de</strong>r Dreifaltigkeitskirche,<br />
Große Himmelsgasse 3<br />
Gottesdienst nach Ordnung <strong>de</strong>r Brü<strong>de</strong>rgemeine<br />
unter Leitung von Schw.<br />
Horak-Werz, Pfarrerin <strong>de</strong>r pfälzischen<br />
Lan<strong>de</strong>skirche.<br />
<strong>de</strong>r freiburger tag ...<br />
... fin<strong>de</strong>t dies Jahr wie<strong>de</strong>r statt. Bitte<br />
Sonntag, <strong>de</strong>n 19. Oktober vormerken.<br />
Nähere Informationen im nächsten<br />
<strong>Dachreiter</strong>.<br />
Besinnungswochenen<strong>de</strong> mit Bibliodrama<br />
Gerne weisen wir die Mitglie<strong>de</strong>r im Bereich<br />
auch hin auf das Besinnungswochenen<strong>de</strong><br />
mit Bibliodrama, 23. bis 25.<br />
Mai 2008 in Bad Herrenalb, „Furcht ist<br />
nicht in <strong>de</strong>r Liebe“ (1. Joh 4,17), Gott<br />
als liebevollen Vater erfahren. Leitung:<br />
Annerose Klingner-Huss, Pfarrerin und<br />
Bibliodramaleiterin. Auskünfte beim<br />
Haus Aufblick, Gaistalstr. 103, 76332<br />
Bad Herrenalb, 07083/51721<br />
mehr Im Internet<br />
Aktuelle Nachrichten und Termine fin<strong>de</strong>n<br />
Sie auch auf <strong>de</strong>r Internetseite von „evangelisch<br />
in Königsfeld“ – www.evik.<strong>de</strong><br />
Die Erd-Charta<br />
beflügelt Königsfeld<br />
Die Erdcharta versteht sich als Vision für<br />
eine Er<strong>de</strong>, die die Heimat für Menschen,<br />
Tiere und Pflanzen ist und auch in Zukunft<br />
sein kann.<br />
grundlegend sind:<br />
Die Achtung vor <strong>de</strong>r Natur<br />
Gerechtigkeit im Zusammenleben <strong>de</strong>r<br />
Menschen und Völker<br />
Entwicklung einer Kultur <strong>de</strong>s Frie<strong>de</strong>ns<br />
6. April, 15.00 bis 18.00 Uhr,<br />
Haus <strong>de</strong>s Gastes<br />
wir feiern die er<strong>de</strong><br />
eine Begegnung mit musik, spiel, tanz,<br />
gutem vesper<br />
6. April, 19.30 Uhr, Haus <strong>de</strong>s Gastes<br />
prof. günter altner: eine an<strong>de</strong>re welt ist<br />
möglich – die erdcharta als programm<br />
<strong>de</strong>r ehrfurcht vor <strong>de</strong>m leben<br />
11. April, 19.00 Uhr,<br />
Lesegalerie Haus <strong>de</strong>s Gastes<br />
die lange nacht <strong>de</strong>r erdcharta<br />
lesungen aus <strong>de</strong>m text <strong>de</strong>r erdcharta<br />
mit musik, Bil<strong>de</strong>rn, clowns und schöpferischen<br />
pausen<br />
17. April, 18.30 Uhr,<br />
Haus Christia-Renatus, Waldstraße<br />
tänze zum achtsamen umgang mit <strong>de</strong>r<br />
er<strong>de</strong>, Brunhil<strong>de</strong> Bippus<br />
20. April, 20.00 Uhr, Burgberg<br />
meditation zur er<strong>de</strong> – regelmäßige meditation<br />
bei voll- und neumond<br />
Mona Lenz, Anm. Tel.: (077 25) 915 654<br />
Im April 1998 hielten Königsfel<strong>de</strong>r und<br />
Mitglie<strong>de</strong>r im Bereich etwas Neues in <strong>de</strong>n<br />
Hän<strong>de</strong>n: <strong>de</strong>n <strong>Dachreiter</strong>. Wie das original<br />
auf <strong>de</strong>m Dach <strong>de</strong>s Kirchensaals kün<strong>de</strong>te<br />
er vom Gemein<strong>de</strong>leben und war künftig<br />
die ständig wie<strong>de</strong>rkehren<strong>de</strong> Einladung zu<br />
Versammlungen – und zum Nach<strong>de</strong>nken.<br />
„ostern“ war das Thema, eine „Demonstration<br />
für das Leben“, das „Mutmachfest“.<br />
Erste Gedanken für ein Albert-Schweitzer-<br />
JuBIläum: 10 Jahre dachreIter<br />
Vorträge, Aktionen, Nach<strong>de</strong>nken<br />
über unsere Er<strong>de</strong> – April bis Oktober 2008<br />
wir wollen menschen anregen, sich zu<br />
beteiligen an aktionen<br />
zum bewussten Erleben und zur<br />
Freu<strong>de</strong> an <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong><br />
zum Be<strong>de</strong>nken <strong>de</strong>r Probleme, die<br />
gegenwärtig <strong>de</strong>utlich wer<strong>de</strong>n<br />
zu einer gemeinsamen Verantwortung<br />
für die Er<strong>de</strong><br />
zu Konsquenzen in <strong>de</strong>r eigenen<br />
Lebensführung<br />
25. April, 19.00 Uhr,<br />
Helene Schweitzer Saal<br />
türkisch-<strong>de</strong>utscher Kulturaustausch<br />
abend mit Info, musik, essen – die türkei<br />
in europa<br />
Anwesend: Generalkonsul <strong>de</strong>r Türkei<br />
27. April<br />
wan<strong>de</strong>rung am Kaiserstuhl<br />
Schwarzwaldverein<br />
30. April, 19.30 Uhr, Haus <strong>de</strong>s Gastes<br />
prof. streubel: die verbrechen <strong>de</strong>r atomrüstung<br />
– albert schweitzers osloer re<strong>de</strong>n<br />
von 1957/58 und ihre aktualität heute<br />
6. Mai, 19.00 Uhr, Haus <strong>de</strong>s Gastes<br />
film: darwins alptraum<br />
(engl. mit Untertitel) – Europa lebt auf<br />
Kosten <strong>de</strong>r Menschen am Victoriasee<br />
8. Mai, 19.30 Uhr,<br />
Lesegalerie Haus <strong>de</strong>s Gastes<br />
was effektive mikroorganismen em bewirken<br />
– eine neue metho<strong>de</strong> <strong>de</strong>s natürlichen<br />
gartenbaus und <strong>de</strong>r landwirtschaft<br />
Holger Hanselmann<br />
Museum in Königsfeld konnte man ebenfalls<br />
erfahren; das „Portrait“ auf Seite 12 beschäftigte<br />
sich mit Helene Schweitzer. und<br />
ursula Böcker schrieb „Ich liebe Bach, Fontane<br />
und Königsfeld“ – seit<strong>de</strong>m ist sie regelmäßige<br />
Kolumnistin im <strong>Dachreiter</strong>.<br />
Nach zehn Jahren können Sie jetzt in diesem<br />
ersten <strong>Dachreiter</strong> wie<strong>de</strong>r blättern: online<br />
als E-Paper unter www.dachreiter.org
dachreIter 1/2008 termIne Impressum<br />
11<br />
regelmässIge versammlungen<br />
Predigtgottesdienst: Sonntag, 10.00 uhr<br />
Singstun<strong>de</strong> (Liedgottesdienst):<br />
Samstag, 19.00 uhr<br />
Bibelgespräch: Donnerstag, 19.30 uhr<br />
Frie<strong>de</strong>nsgebet: Montag, 18.15 uhr<br />
gottesdIenste In <strong>de</strong>r<br />
Kar- und osterwoche<br />
samstag, 15. märz, 19.00 uhr<br />
Bethaniastun<strong>de</strong><br />
palmsonntag, 16. märz, 10.00 uhr<br />
Gottesdienst (Brü<strong>de</strong>rgemeine)<br />
17.00 uhr<br />
Hosiannastun<strong>de</strong><br />
montag, 17. märz, 19.30 uhr<br />
Leseversammlung<br />
dienstag, 18. märz, 19.30 uhr<br />
Leseversammlung<br />
mittwoch, 19. märz, 19.30 uhr<br />
Leseversammlung mit Abendmahlsvorbereitung<br />
donnerstag, 20. märz, 15.00 uhr<br />
Leseversammlung (Gethsemanestun<strong>de</strong>)<br />
16.00 uhr<br />
Christoph-Blumhardt-Haus: Abendmahl<br />
(Brü<strong>de</strong>rgemeine)<br />
19.30 uhr<br />
Abendmahl (Brü<strong>de</strong>rgemeine)<br />
Karfreitag, 21. märz, 9.00 uhr<br />
Leseversammlung<br />
10.00 uhr<br />
Gottesdienst mit Abendmahl (Lan<strong>de</strong>skirche)<br />
10.15 uhr<br />
Neuhausen: Gotttesdienst mit Abendmahl<br />
14.30 uhr<br />
Leseversammlung (To<strong>de</strong>sstun<strong>de</strong>)<br />
samstag, 22. märz, 19.00 uhr<br />
Grabesliturgie<br />
20.00 uhr<br />
Feier <strong>de</strong>r osternacht (im Kleinen Saal)<br />
ostersonntag, 23. märz, 6.00 uhr<br />
Feier <strong>de</strong>s ostermorgens (Kirchensaal)<br />
mit Gang zum Gottesacker anschließend<br />
osterfrühstück<br />
10.00 uhr<br />
Gottesdienst (Lan<strong>de</strong>skirche)<br />
ostermontag, 24. märz, 9.30 uhr<br />
regio-Gottesdienst in Weiler<br />
studienreise in die türkei<br />
26. Oktober bis 2. November 2008<br />
Die Erwachsenenbildung im Kirchenbezirk<br />
Villingen bietet vom 26. Oktober bis<br />
2. November 2008 eine Studienreise nach<br />
Zentralanatolien an. Aus <strong>de</strong>m Programm:<br />
Ankara mit seinen Sehenswürdigkeiten,<br />
die Felsenkirchen in Kappadokien, unterirdische<br />
Zufluchtsstätten <strong>de</strong>r ersten<br />
Christen, Antiochia und an<strong>de</strong>ren Wirkungsstätten<br />
<strong>de</strong>s Apostels Paulus, ein Besuch<br />
<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Gemein<strong>de</strong> in Antalya<br />
und viele Erlebnisse <strong>de</strong>r beeindrucken<strong>de</strong>n<br />
Natur. Preis: 995,– Euro, nähere Informationen:<br />
Evangelische Erwachsenenbildung,<br />
Mönchweiler Straße 4, Villingen.<br />
treffpunkt moa: menschen ohne arbeit<br />
Je<strong>de</strong>n Mittwoch 9.00 bis 12.00 Uhr; 9.30<br />
bis 11.00 Uhr geleitete Gesprächsrun<strong>de</strong>,<br />
Villingen, Wehrstraße 4, Erdgeschoss<br />
Eingela<strong>de</strong>n sind Menschen, die von Arbeitslosigkeit<br />
betroffen o<strong>de</strong>r bedroht sind und<br />
nicht mit ihren Selbstzweifeln, ihrem Ärger<br />
und ihren Fragen allein bleiben wollen.<br />
Insel-café - <strong>de</strong>r familien-treff<br />
Je<strong>de</strong>n Mittwoch, 14.00 bis 17.00 Uhr, Villingen,<br />
Wehrstraße 4, Erdgeschoss<br />
Offener Café-Betrieb, je<strong>de</strong>n ersten Mittwoch<br />
im Monat „Themen-Café“ mit Referenten.<br />
Eingela<strong>de</strong>n sind Mütter und<br />
Väter mit Kin<strong>de</strong>rn ebenso wie Menschen,<br />
die sich gerne unterhalten. Kontakt: Anita<br />
Neidhardt-März, Tel.: (077 21) 84 51 - 50,<br />
Erich Seebacher, Tel.: (077 21) 508 719<br />
regionales schwesterntreffen<br />
26. und 27. April in Königsfeld<br />
Anlässlich <strong>de</strong>s traditionellen Schwesternfestes<br />
/ Sonntag <strong>de</strong>r Frauen in Königsfeld<br />
sind die Schwestern aus <strong>de</strong>r Schweiz, aus<br />
Bad Boll, Königsfeld und <strong>de</strong>n Bereichen<br />
zu einem regionalen Schwesterntreffen<br />
in Königsfeld eingela<strong>de</strong>n – am 26. April<br />
2008, ab 11.00 Uhr und am 27. April zum<br />
Schwesternfest / Sonntag <strong>de</strong>r Frauen.<br />
Beginn am Samstag, <strong>de</strong>m 26. April, mit<br />
einem gemeinsamen Brunch. Der Nachmittag<br />
soll <strong>de</strong>m thematischen Arbeiten<br />
und vor allem Kennenlernen dienen.<br />
Nach einem späten Kaffeetrinken gibt es<br />
die Möglichkeit, nach Hause zu fahren.<br />
Alle Schwestern, die gern länger bleiben<br />
wollen, sind am Samstagabend von Herzen<br />
zur Singstun<strong>de</strong> und am Sonntag zum<br />
Schwesternfest / Frauensonntag eingela<strong>de</strong>n.<br />
Gästebetten stellen die Königsfel<strong>de</strong>r<br />
Schwestern gerne zur Verfügung.<br />
Ute Albrecht, Schwesternvertreterin für<br />
<strong>de</strong>n Süd-Westbereich, Saarbrücker Weg 3,<br />
78126 Königsfeld, Tel.: (077 25) 915320,<br />
E-Mail: GerhildAlb@gmx.<strong>de</strong><br />
<strong>Dachreiter</strong>, <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>brief <strong>de</strong>r Evangelischen<br />
Gesamtgemein<strong>de</strong> Königsfeld, erscheint vierteljährlich<br />
für Mitglie<strong>de</strong>r, Einwohner, Gäste und Freun<strong>de</strong>.<br />
Herausgeber: Evangelische Brü<strong>de</strong>rgemeine Königsfeld;<br />
Verantwortlich für diese Ausgabe: Benigna<br />
Carstens; realisation: DIGNuS.DE; Auflage: 1.700<br />
Stk.; 1,30 Euro; Preis im Gemeinbeitrag enthalten.<br />
evangelische Brü<strong>de</strong>rgemeine<br />
evangelische Kirchengemein<strong>de</strong><br />
zinzendorfplatz 3, 78126 Königsfeld<br />
tel.: (077 25) 93 82 0, fax: (077 25) 93 82 22<br />
e-mail: gemein<strong>de</strong>buero@koenigsfeld.org<br />
Mo - Fr: 9.00 - 12.00 uhr; Do: 14.30 - 16.30 uhr<br />
– Pfarrerin Annerose Klingner-Huss<br />
Pfarrer Christoph Huss; Tel.: (077 25) 93 82 20<br />
E-Mail: huss@koenigsfeld.org<br />
– Pfarrerin Benigna Carstens ; Tel.: (077 25) 93 82 18<br />
E-Mail: carstens@koenigsfeld.org<br />
– Verwaltungsleiter Peter Korkowski<br />
Tel.: (077 25) 93 82 12<br />
E-Mail: korkowski@koenigsfeld.org<br />
– Kantorin ulrike Brusch, Tel.: (077 25) 10 70<br />
E-Mail: brusch@koenigsfeld.org<br />
– Jugenddiakonin renate Brach, Tel.: (077 25) 71 42<br />
E-Mail: r.brach@koenigsfeld.org<br />
– Jugendräume Tel.: (077 25) 93 82 15<br />
– Kin<strong>de</strong>rgarten „Arche“ Tel.: (077 25) 28 32<br />
E-Mail: kin<strong>de</strong>rgarten@koenigsfeld.org<br />
– Ehe-, Familien- und Lebensberatung<br />
Diakonisches Werk; Tel.: (077 21) 84 51 50<br />
E-Mail: beratungsstelle@diakonie-villingen.<strong>de</strong><br />
– Sozialstation, Judith Wolf-Baum<br />
Tel.: (077 25) 37 01, (0160) 998 833 28<br />
Kontaktadressen region nord<br />
– Katharina Kronbach, Flie<strong>de</strong>rstraße 28,<br />
76307 Karlsbad, Tel.: (072 02) 40 53 21,<br />
E-Mail: k.kronbach@koenigsfeld.org<br />
– Manfred Kruppa, Brückstraße 7,<br />
76703 Kraichtal 2, Tel.: (072 51) 681 40<br />
E-Mail: m.kruppa@koenigsfeld.org<br />
– Andreas Schlimm, Kanalstraße 14,<br />
67227 Frankenthal, Tel. + Fax: (062 33) 288 47,<br />
E-Mail: ab.schlimm@koenigsfeld.org<br />
– Gottfried Nasadil, Armbruststraße 9,<br />
67346 Speyer, Tel.: (062 32) 253 37,<br />
E-Mail: g.nasadil@koenigsfeld.org<br />
Kontaktadressen region süd<br />
– Pfr. i. r. Gerold Peper, Hammersteiner Straße 15<br />
79400 Kan<strong>de</strong>rn, Tel.: (076 26) 97 27 11, 597 22 49<br />
– Verena Quincke, Horbener Straße 15<br />
79100 Freiburg-Güntherstal, Tel.: (0761) 298 39<br />
Bankverbindung Kirchengemein<strong>de</strong> (Lan<strong>de</strong>skirche)<br />
– Sparkasse Schwarzwald-Baar<br />
(BLz 694 500 65) Nr. 104 092<br />
Bankverbindungen Brü<strong>de</strong>rgemeine<br />
– Ev. Kreditgenossenschaft<br />
(BLz 520 604 10) Nr. 507 504<br />
– Sparkasse Schwarzwald-Baar<br />
(BLz 694 500 65) Nr. 031 071<br />
– Volksbank Villingen<br />
(BLz 694 900 00) Nr. 600 22 00<br />
Betreutes wohnen im herrnhuter haus<br />
zinzendorfplatz 7, 78126 Königsfeld<br />
Leitung: Peter Korkowski (s. o.)<br />
alten- und pflegeheim christoph-Blumhardt-haus<br />
Stellwaldstraße 1, 78126 Königsfeld<br />
Leitung: Gottfried Steinmann, Tel.: (077 25) 93 85 0<br />
E-Mail: info@christoph-blumhardt-haus.<strong>de</strong><br />
– Spen<strong>de</strong>nkonto für <strong>de</strong>n umbau <strong>de</strong>s CBH:<br />
Sparkasse Schwarzwald-Baar<br />
(BLz 694 500 65) Nr. 150 933 359<br />
martin’s restaurant im herrnhuter haus<br />
Tel.: (07725) 70 04
<strong>Dachreiter</strong><br />
12 portraIt<br />
dachreIter 1/2008<br />
Zurück nach Tansania<br />
| erste erfahrungen unserer gemein<strong>de</strong>glie<strong>de</strong>r an ihrer alten wirkungsstätte<br />
Freun<strong>de</strong> und Gemein<strong>de</strong> haben wir in<br />
Königsfeld zurückgelassen, um neue<br />
und alte Freun<strong>de</strong> und eine neue Aufgabe<br />
hier in Arusha, einer Großstadt im Nor<strong>de</strong>n<br />
Tansanias, zu fin<strong>de</strong>n.<br />
In <strong>de</strong>r Arusha Community Church (Gemeinschafts-Kirche)<br />
waren wir auch in<br />
unserer ersten Zeit in Tansania von 1986<br />
bis 1994 aktiv beteiligt. Aber es hat sich<br />
nicht nur in <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>, son<strong>de</strong>rn auch<br />
in <strong>de</strong>r Stadt mehr verän<strong>de</strong>rt, als wir zunächst<br />
gedacht hatten. Die Gemein<strong>de</strong><br />
hat sich enorm vergrößert. Der kleine,<br />
überschaubare Bereich hat sich ausgeweitet.<br />
Mit fast 300 Besuchern ist <strong>de</strong>r Gottesdienst-Raum<br />
fast je<strong>de</strong>n Sonntag voll<br />
besetzt. Immer sind unzählige Ehrenamtliche,<br />
vom Saaldienst bis zum Prediger<br />
und <strong>de</strong>n Musikern aktiv. Allein die ganz<br />
Aktiven kennen zu lernen, ist schon eine<br />
gewaltige Aufgabe...<br />
Die Gemein<strong>de</strong> wird nach wie vor von<br />
Laien geleitet. Alle Verantwortung liegt<br />
beim Ältestenrat. Der interkonfessionelle<br />
Charakter wird sehr betont und<br />
muss immer beachtet wer<strong>de</strong>n, auch wenn<br />
viele amerikanische Lutheraner in <strong>de</strong>r<br />
Gestaltung einen Schwerpunkt bil<strong>de</strong>n.<br />
Katholiken, tansanische Stu<strong>de</strong>nten, UN-<br />
Mitarbeiter aus afrikanischen und überseeischen<br />
Län<strong>de</strong>rn, sie alle sollen sich zu<br />
Hause fühlen können. Die Gemein<strong>de</strong> ist<br />
international und eben englisch-sprachig.<br />
Die Verantwortungsträger zu unterstützen<br />
ist meine Hauptaufgabe, die ich<br />
ausgesprochen gerne erfülle. Wobei ausdrücklich<br />
gesagt wird, dass ich <strong>de</strong>n Mitarbeitern<br />
ihre vielen Aufgaben nicht<br />
wegnehmen soll. Es gibt noch genug zu<br />
tun, was in <strong>de</strong>n letzten Jahren nicht gemacht<br />
wer<strong>de</strong>n konnte. Die Verwaltung<br />
<strong>de</strong>s Areals, die Aufsicht über die Angestellten,<br />
das Organisieren von nötigen<br />
Reparaturen (Bei einem großen Konzert<br />
brach zu meinem Entsetzen <strong>de</strong>r Strom<br />
zusammen.) und <strong>de</strong>r Aufbau eines funktionieren<strong>de</strong>n<br />
Büros zählen zu <strong>de</strong>n administrativen<br />
Aufgaben, die Mitarbeit im Rat<br />
und in <strong>de</strong>n Ausschüssen (Projekte und<br />
Hilfen; Christliche Erziehung; Evangelisation<br />
und Außenwirkung; Gottesdienst)<br />
Hilfe beim Gottesdienst und Predigen<br />
und Mitgestaltung <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>arbeit<br />
sind die eher strukturellen Aufgaben. Alles<br />
spannen<strong>de</strong> Sachen, außer wenn ich gera<strong>de</strong><br />
etwas nicht verstehe, weil es ständig<br />
drum herum sehr laut ist.<br />
Margret, meine Frau, ist im Ausschuss<br />
für Sonntagsschule für Kin<strong>de</strong>r und Erwachsene,<br />
Kin<strong>de</strong>rgottesdienst, Konfirman<strong>de</strong>nunterricht<br />
und Bücherei tätig<br />
und auch in dieser Bibliothek ganz aktiv.<br />
Eine Sonntagsruhe gibt es hier nicht<br />
mehr. Überall wird gebaut, ist Verkehr,<br />
gehen die Geschäfte. Die Kommunikation<br />
hat sich total verän<strong>de</strong>rt: Je<strong>de</strong>r hat ein<br />
Handy. Viele Tansanier können nur anklingeln<br />
o<strong>de</strong>r SMS schicken, weil sie kein<br />
Geld zum Gebühren-Aufla<strong>de</strong>n haben.<br />
Zumin<strong>de</strong>st hier in <strong>de</strong>r Stadt gibt es genügend<br />
Reiche zu sehen. Der Kfz-Verkehr<br />
quillt über. Luxus-Hotels für <strong>de</strong>n Tourismus<br />
und Banken wer<strong>de</strong>n überall gebaut.<br />
Fast die ganze Stadt hat asphaltierte Straßen.<br />
Überdimensionale Werbung ist überall<br />
zu sehen. Die einfachen Leute auf <strong>de</strong>m<br />
Land haben von dieser Entwicklung wohl<br />
weniger! Taxen und unzählige Kleinbusse<br />
(Dalla-Dallas) wer<strong>de</strong>n von genügend Polizisten<br />
zur Ordnung angehalten. Die jungen<br />
Damen zeigen sich mo<strong>de</strong>bewusst wie<br />
es vor 20 Jahren un<strong>de</strong>nkbar war.<br />
Was gleich geblieben ist, sind die Hitze<br />
und <strong>de</strong>r unsagbare Staub überall und beson<strong>de</strong>rs<br />
auf <strong>de</strong>n unbefestigten Vorortstraßen.<br />
Und von <strong>de</strong>nen habe ich je<strong>de</strong>n Tag<br />
etliche Kilometer zu befahren. Wenn es<br />
geregnet hat, gibt es tiefe Löcher. Aber das<br />
ist angenehmer als <strong>de</strong>r Staub.<br />
Auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite fahre ich je<strong>de</strong>n<br />
Morgen durch eine Kurve, und wenn<br />
das Wetter es zulässt, erscheint links <strong>de</strong>r<br />
Mount Meru mit 4562 m und weiter hinten<br />
erscheint kleiner <strong>de</strong>r schneebe<strong>de</strong>ckte<br />
Kilimanjaro mit 5950 m. Solch einen<br />
Anblick hat nicht je<strong>de</strong>r in Königsfeld auf<br />
<strong>de</strong>m Weg zur Arbeit. Und letzten Sonntag<br />
haben uns hier zwei Königsfel<strong>de</strong>r besucht,<br />
die jetzt <strong>de</strong>n höchsten Berg Afrikas<br />
besteigen.<br />
Vor zehn Tagen kam endlich unser von<br />
vielen fleißigen Königsfel<strong>de</strong>rn gepackter<br />
Container hier an. Die Verspätung, u.a.<br />
wegen einer falschen Postfach-Nummer,<br />
war nicht so ganz tragisch, weil wir mit<br />
<strong>de</strong>m Bau unseres Hauses noch viel weiter<br />
hinter <strong>de</strong>m Zeitplan liegen. Die Mauern<br />
wer<strong>de</strong>n aber nächste Woche wahrscheinlich<br />
noch fertig.<br />
Wenn das Haus dann steht, will ich auch<br />
mit meiner zweiten Freiwilligen-Aufgabe<br />
anfangen: Prüfung und Beratung von<br />
Schul- und Behin<strong>de</strong>rten-Projekten in <strong>de</strong>r<br />
Meru-Diözese, wo ja auch unsere Tochter<br />
und unser Schwiegersohn arbeiten. Und<br />
das ist natürlich unser weiteres Highlight,<br />
dass wir hier mit unseren Kin<strong>de</strong>rn und<br />
Enkelkin<strong>de</strong>rn zusammen sein können.<br />
Herzliche Grüße aus <strong>de</strong>m heißen Afrika<br />
Kurt Rittinghaus |<br />
FoTo: zVG.