Er bricht irgendwie die Beziehung nicht ab - BSCW

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Masterthese „Er bricht irgendwie die Beziehung nicht ab …“
I: Wie würdest du ihm sagen?
B: Ich weiss es auch nicht. Einfach, er hat wie keinen Schutz um sich. Er ist ja auch / schon zum
Anschauen hat er so etwas, so etwas Dünnhäutiges, etwas Verletzliches. Er ist ja nicht ein
notorischer Zappler. Wenn er zum Beispiel schreibt, er kann sich sehr gut konzentrieren. Wenn
es ihm irgendwo den Ärmel reinnimmt, dann kann er verbissen dran, wie verrückt. Zum Beispiel
diese Rechnungen, das kleinste gemeinsame Vielfache suchen. Das hat ihn so fasziniert, das
in die Tabelle setzen und so, das hat er ziemlich schnell rausgehabt, und dann hat er gerechnet
wie verrückt einfach. Und er kann dann völlig / Er kann sich auch konzentrieren, wenn es, wenn
es nicht ganz ruhig ist. Aber ich weiss nicht, ob das ein Symptom ist, das dagegen spricht, dass
er nicht / Im Moment habe ich das Gefühl, er ist nicht in sich. Er hat einen gewissen
Inkarnationsschritt nicht gemacht. Er hat diesen, den Entwicklungschritt, durch den doch die
ganze Klasse durch ist, den sogenannten Rubikon / Wo du das Gefühl hast: So, jetzt stehen sie
eigentlich als eigene Persönchen da und suchen jetzt so in der Klasse ihre Positionen und
immer so die wechselnden Beziehungen, oder das Festere und so. Diesen Schritt hat er wie
nicht gemacht. Er geht wie / Er kann wie nicht loslassen und vorwärtsgehen. Und da oben (zeigt
mit der Hand über den Kopf) geht er wie darüber. Ich habe das Gefühl, das klafft im Moment so
auseinander. Da bläst er sich auf und blufft. Er blufft ja wahnsinnig. Was die Kinder sagen: "Du
Robert, beweis es uns einmal. Wir glauben dir das alles nicht und so." Er kann sich dann immer
so gut herausreden, wenn er etwas beweisen muss. Also, da tut er sich wahnsinnig aufblasen.
Wie wenn er wahnsinnig weiss der Kuckuck ein ("Siebensiech") sei. Und eine Zeit lang hat er
letztes Jahr von sich wieder vom Robert geredet. In der Klasse sogar. Also wie ein Dreijähriges,
und nicht einmal dreijährig. Und dann noch Robertli. Und er hat alle seine Hefte so
angeschrieben, was ich ihm nachher verboten habe. Und wie ein Rückschritt, irgendwo durch.
Ich habe einfach so das Gefühl, er kann wie, wie nicht vorwärtsgehen.
I: Was kannst du im Unterricht machen, um ihm da zu helfen in dieser Entwicklung?
B: Ja, das ist mir auch noch ein Rätsel. Ich habe das Gefühl, der müsste etwas / den müsste man
wie können / Aber das sind immer Fragen des Bezahlens. Ich habe einmal einen Kurs gemacht
bei so einer Waldpädagogin in Trubschachen. Und die nimmt solche Kinder / Manchmal hat sie,
weisst du, Jugendliche / ab und zu hat sie auch jüngere. Das Jüngste war siebenjährig, das sie
einmal hatte. Die geht einfach mit denen in den Wald und bietet denen nichts. Hunger? Oh, hat
jemand daran gedacht, dass wir zum Bauern hätten gehen müssen, um zu arbeiten für ein paar
Kartoffeln? Ja, ich habe noch ein zwei Knäckebrote, teilen wir das. Wenn du Hunger hast, ja
komm, wir können einen Ofen bauen. Ja, wenn du nicht willst / Er entzieht sich ja allem. Weisst
du, auch in der Arbeit und so. Er kann wie / Wenn er / Er hat vom Körper so Widerstand. Wenn
er ein klein wenig müde wird und so, dann kann er nicht mehr durch. Er kann wie nicht durch.
Bei der gibt es einfach nichts zu essen. Dann isst du halt einen Apfel. Ich habe einen Apfel da
und sonst nichts. Wenn du mir nicht helfen willst, hier im Wald einen Ofen zu bauen. Nein, dann
essen wird nichts. Nein, morgen auch nicht. Es hat noch keine Feuerstelle. Übermorgen auch
Kleindienst Seite 24