Kunst in IV 18.08 - KUNST in Mitteldeutschland
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Ilka Hillger<br />
Vere<strong>in</strong>e leiden trotz<br />
Leidenschaft<br />
(Aus e<strong>in</strong>em Artikel <strong>in</strong> der Mitteldeutschen Zeitung<br />
Dessau-Rosslau vom 04.05.2010)<br />
Von den Großen zu den Kle<strong>in</strong>en, derart widmet sich das Podium<br />
für die <strong>Kunst</strong> den <strong>Kunst</strong>museen, Vere<strong>in</strong>en und Künstlern<br />
<strong>in</strong> Sachsen-Anhalt. Die vom Kultusm<strong>in</strong>isterium Sachsen-Anhalt<br />
<strong>in</strong>itiierte Gesprächsrunde machte nach ihrem Auftakt <strong>in</strong><br />
Magdeburg, bei dem es um die <strong>Kunst</strong>museen und die Landeskunststiftung<br />
g<strong>in</strong>g, an diesem Montag <strong>in</strong> Dessau Station,<br />
um mit <strong>Kunst</strong>vere<strong>in</strong>en im Land zu diskutieren. Den passenden<br />
Rahmen dafür lieferte die Orangerie des Georgiums.<br />
Das Podium bildete neben Kultusm<strong>in</strong>ister Jan-Hendrik Olbertz<br />
nahezu die gesamte Breite der <strong>Kunst</strong>vere<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Sachsen-<br />
Anhalt ab. Da saß neben Matthias Rataiczyk, dem Chef des<br />
halleschen <strong>Kunst</strong>vere<strong>in</strong>s “Talstrasse”, Katr<strong>in</strong> Hanusch von der<br />
als Vere<strong>in</strong> e<strong>in</strong>getragenen Galerie „dieschönestadt”, Jürgen Neubert<br />
nahm als Vorsitzender des Anhaltischen <strong>Kunst</strong>vere<strong>in</strong>s<br />
Platz und Olaf Wegewitz stand als Vertreter des Röderhofs im<br />
Harz für jene <strong>Kunst</strong>vere<strong>in</strong>e fernab der größeren Städte.<br />
Schon die Runde der kurzen Vorstellung machte offensichtlich,<br />
wie verschieden die Arbeit der <strong>Kunst</strong>vere<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Sachsen-<br />
Anhalt ist. So g<strong>in</strong>g der <strong>Kunst</strong>vere<strong>in</strong> “Talstrasse” <strong>in</strong> Halle eher<br />
„spielerisch” aus e<strong>in</strong>er Initiative von Künstlern hervor, formulierte<br />
es Rataiczyk. Erst im Laufe der Zeit habe man sich zu<br />
e<strong>in</strong>em bürgerlichen <strong>Kunst</strong>vere<strong>in</strong> entwickelt, der seit se<strong>in</strong>er<br />
Gründung 1991 rund 300 Ausstellungen zeigte und 300 Mitglieder<br />
zählt. Frühzeitig habe man die Arbeit auf bürgerschaftliches<br />
Engagement fokussiert.<br />
Ohne dieses würde auch der Anhaltische <strong>Kunst</strong>vere<strong>in</strong> nicht<br />
existieren können, machte Jürgen Neubert klar. Seit 15 Jahren<br />
beweise der Vere<strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Lebensfähigkeit <strong>in</strong> der Stadt, 90<br />
Ausstellungen habe man seit der Neugründung realisiert. Der<br />
Umstand, immer weniger Gelder für die Vere<strong>in</strong>sarbeit zu erhalten,<br />
zw<strong>in</strong>ge jedoch dazu, weniger Ausstellungen auszurichten.<br />
„Im Bedarfsfall tun wir eher weniger, als durch Mängel zu glänzen”,<br />
sagte Neubert.<br />
Der Röderhof im Harz ist h<strong>in</strong>gegen e<strong>in</strong> <strong>Kunst</strong>vere<strong>in</strong>, der vorrangig<br />
Stipendien – die das Land f<strong>in</strong>anziert – an Künstler vergibt,<br />
die vor Ort arbeiten. Ähnlich formulierte es Katr<strong>in</strong> Hanusch<br />
aus Halle, die <strong>in</strong> der Gesprächsrunde die Galerie „dieschönestadt”<br />
als e<strong>in</strong> Beispiel für das Initiativprojekt der Landeskunststiftung<br />
“Rent a Gallery” vorstellte. Acht Galerien hätten<br />
sich <strong>in</strong>nerhalb des Projektes <strong>in</strong> Halle gegründet, <strong>in</strong>zwi-