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#119 / 06.10<br />
„Rootdown represent, jetzt<br />
hat's sich ausgepennt!“(Nosliw 2007)<br />
10 Jahre Rootdown Records<br />
Text: Roly<br />
Die Veröffentlichung der Vinyl 7“ „Babylon“ (Nattyflo feat.<br />
D.U.G.), gefolgt von der ersten rein deutschsprachigen 7“<br />
Selection „Racer Riddim“ aus dem Jahre 2000 gelten <strong>als</strong> ausschlaggebender<br />
Startschuss für das Label Rootdown Records.<br />
Teil der Resonanz zu eben jener Selection, auf welcher sich<br />
bereits die späteren Label-Artists Nattyflo und Nosliw verewigten<br />
(neben den deutschen Reggae-Urgesteinen Dr. Ring<br />
Ding, Natty U, D-Flame u.a.), war der Einstieg von Nikitaman<br />
in das Rootdown Camp mit der erfolgreichen Weiterentwicklung<br />
zu Mono & Nikitaman.<br />
Im Sommer 2005 erreichte mich Nattyflo’s Debüt-Album „Immer<br />
Vorwärts“, und wenn ich mich recht entsinne, startete von<br />
da an meine Zusammenarbeit mit Rootdown Warrior Marius,<br />
der mich bis heute (und hoffentlich noch lange Zeit) in regelmässigen<br />
Abständen mit beschwingten Roots Reggae Riddims<br />
und pumpendem Dancehall versorgt. Spätestens mit der Verpflichtung<br />
von Nachwuchskünstler Maxim entwickelte sich<br />
das Label immer mehr zu der nachhaltigen Talentschmiede innerhalb<br />
der deutschen Reggaeszene.<br />
Am Abend des 12.März 2006 konnte ich mich dann gemeinsam<br />
mit meinem Redaktionskollegen Micha im Maschinenhaus<br />
der Kulturbrauerei Berlin endlich auch von der faszinierenden<br />
Live-Performance von Mono & Nikitaman überzeugen, die dort<br />
ihr zweites Album „Für immer“ präsentierten und uns beiden<br />
ein sympathisches Interview gaben. Songs wie „Bist Du da?“,<br />
„Wir sind so“, „Mehr <strong>als</strong> das“, „Neu“, „Zweite Halbzeit“, „Tausend“,<br />
„U.N.I.T.Y.“ und vor allem das amüsante „Fresse halten<br />
selber machen“ höre ich auch heute noch immer wieder gern.<br />
Ende 2006 spannten Sly & Robbie mit „Rhythm Doubles“ den<br />
Bogen zwischen altem Reggae über HipHop, Dub und Dancehall<br />
bis zum neuen Reggaeton und bewiesen, dass sie immer<br />
noch den Mango-Tango im Blut haben.<br />
Nachdem ich dann im Februar 2007 auch die Gelegenheit bekam,<br />
Tanya Stephens kennenzulernen, hiess es: „Wir wollen’s<br />
immer wieder hören“, denn Nosliw lieferte „Mehr davon“.<br />
Auf der Basis von modernem Rootsreggaesound zeigte er sein<br />
ganzes Können, ob es nun inhaltlich um die Liebe oder gesellschaftskritische<br />
Themen ging. Als alter Junglist freute ich mich<br />
auch besonders über die Bassface Sascha & Franksen Remixes<br />
zu „Immer wieder hören“ und „Mehr davon“ auf Vinyl. Der<br />
Titel „Ausser Kontrolle“ war dann Programm für das sympathische<br />
Duo Mono & Nikitaman, das enorme Livequalitäten,<br />
Energie und Präsenz gekonnt ins Studio transportierte. Auf exzellenten<br />
Riddims fand das Traumpaar der deutschsprachigen<br />
Dancehall-Szene wieder genau den richtigen Mix aus rootsigen<br />
(„Das Alles“), politischen („Yeah“), aber auch humorvollen<br />
Songs („Kann ja mal passieren“).<br />
Auf einem extrem heissen Konzert im Berliner Cassiopeia traf<br />
ich dann den guten Marius auch mal live, liess mich von CéCile<br />
betören und anschliessend „rückwärts fallen“, denn Maxim erzählte<br />
interessante Geschichten und schaffte es auf seinem Storytelling-Album,<br />
auch schwere Themen lebendig und in Farbe<br />
zu gestalten. In „Woher sollt ich wissen?“ kannte er keine Tabus<br />
oder überflüssigen Stolz, da optimistische Naivität oder f<strong>als</strong>che<br />
Intuition absolut menschlich sind. Und „Was für ’ne Welt“ ist<br />
textlich und mit den wunderbaren Harmonien nach wie eines<br />
meiner Lieblingsstücke des charmanten Songwriters.<br />
„Heiss & Laut“ wurde es dann wieder mit Nosliw, der sich<br />
auf seinem neuesten Streich ausgiebig der elektronischeren<br />
Dancehall-Disziplin widmete und für meine Begriffe sein bis<br />
dato bestes Album ablieferte. Die „Blockparty“ mit Ronny<br />
Trettmann war ein enthusiastischer, erfrischender Mix aus<br />
Calypso und Dancehall, „Angst ist deren Business“ kam <strong>als</strong><br />
Johannes Honecker<br />
Rechtsanwalt und Fachanwalt für Strafrecht<br />
Badensche Straße 33<br />
D-10715 Berlin<br />
TEL (030) - 86 20 17 87<br />
FAX (030) - 86 20 17 86<br />
e-mail: anwalt.honecker@t-online.de<br />
nachdenkliche Hip Hop Ballade mit Olli Banjo mit einem melodramatischen<br />
Refrain, und im Jungle-Smasher „Ihr könnt mir<br />
gar nichts“ harmonierte das neue Dream-Team Bassface Sascha<br />
& Nosliw wieder perfekt. Nach diesem leidenschaftlich groovigen<br />
Mash Up traf ich mich am 21.März 2009 im Berliner Yaam<br />
mit dem charismatischen Singjay für ein Interview und lernte<br />
so auch Maxim, Überproduzent Teka und Nils vom Rootdown<br />
Camp kennen.<br />
Zwei Monate später bevorzugte eine neue Art ‚urbaner Immigranten-Koalas’<br />
ausser Eukalyptus noch fette Beats und das<br />
Brechen von Regeln. 17 Musiker und 17 Vokalisten aus 15 Nationen<br />
waren nach Köln gekommen, um eine gelungene Melange<br />
aus Reggae, Soul, Afro-Beat, World-Folk und allerlei herkunftsabhängigen<br />
eigenen Styles und Einflüssen aufzunehmen – die<br />
Koalas Desperados. Im Sommer 2009 war Nattyflo mit seinem<br />
„Soulgefühl“ wieder eine zuverlässige Adresse für Roots Music<br />
mit Tiefgang und setzte inhaltlich auf das Themendreieck<br />
„Liebe / Freundschaft, Gesellschaftskritik und Musikkultur.“<br />
Gemeinsam mit Nosliw, Maxim, Mono & Nikitaman hatte Nattyflo<br />
anlässlich des siebenjährigen Jubiläums von Rootdown<br />
(2007) eine respektvolle, groovige Hommage an das Label eingesungen.<br />
Seit nunmehr 10 Jahren werden hier Künstler langfristig aufgebaut<br />
und etliche Alben, Singles, Tourneen & Festivalauftritte<br />
aus dem Hause Rootdown erzielten beachtliche Erfolge. Darüber<br />
hinaus konnte im Verlauf der Jahre durch die stetige Veröffentlichung<br />
von Hit-Selections wie „Crystal Woman“, „iLove“<br />
und „Tek A Train“ eine weltweite Aufmerksamkeit auf die inzwischen<br />
durch diverse Geschäftsbereiche gewachsene Marke<br />
„Rootdown Music“ gelenkt werden. Die konsequente Erweiterung<br />
des Labels um internationale Künstler wie Lee Everton,<br />
die Koalas Desperados und Jaqee festigte diese Position und<br />
eröffnete eine zusätzliche Ausdehnung von bisherigen Genregrenzen.<br />
Zum zehnjährigen Jubiläumsjahr bietet sich für Rootdown die<br />
Möglichkeit auf eine ereignisreiche Vergangenheit zurück- und<br />
eine spannende Zukunft vorauszuschauen, so sind diverse Aktionen<br />
und Speci<strong>als</strong> geplant. Nachdem am 23.Mai beim „Spash!<br />
Kick Off Event“ gemeinsam mit Nosliw, Jaqee, Nattyflo, Maxim,<br />
Rojah Phad Full und Slonesta „10 Jahre Rootdown“ gefeiert<br />
wurde, erscheinen in Kürze der „Rootdown Allstars Sampler<br />
Vol.2“ und die „Kokoo Riddim Selection“.<br />
Auch ich möchte hiermit zum zehnjährigen Geburtstag herzlich<br />
gratulieren und halte es mit den Worten von Nattyflo, Nosliw,<br />
Maxim, Mono & Nikitaman:<br />
„Komm zu Rootdown!<br />
Wir haben das Beste für Körper und Geist,<br />
wir sind mit Herz und Blut dabei.<br />
Komm zu Rootdown! Komm und hol dir, was Du suchst.<br />
Hier gibt’s Feuer, nicht nur Glut, wer das<br />
probiert, kriegt nie genug.“<br />
www.rootdown-records.com<br />
cooltour<br />
Mono & Nikitaman - Foto: rootdown-records.com<br />
Nosliw & Roly - Foto: Roly<br />
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