Kindelsbergpfad Kreuztal - Wittgensteiner Wanderland
Kindelsbergpfad
Das Erlebnis naturnaher Elemente
und weiter Ausblicke
Kreuztal
Neue Wege / Neues Wandern
Sonderdruck Stadt Kreuztal mit Unterstützung von
KINDELSBERGPFAD
KINDELSBERGPFAD
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KINDELSBERGPFAD
Kindelsberg
11
Siegerland-Wittgenstein
14,6 km / 4 Std. 30 Min.
Rundwanderung
Lage / Ausgangspunkt
(Anfahrt mit Bahn und Bus)
schützt die Umwelt – Danke!)
10
• Über die B 54 erreicht man
die Stadt Kreuztal. Hier folgt
man der B 508 zum Ortsteil
Kredenbach, wo man zum
Krankenhaus abbiegt. Unterhalb
der Bernhard-Weiss-
Klinik besteht Parkmöglichkeit.
ÖPNV: Auskunft bei
ZWS (Tel. 01803/504030), die
Anreise per Bahn ist möglich.
Tourplanung
• Die Rundtour erfordert an
einigen Stellen etwas Trittsicherheit,
gutes Schuhwerk
ist daher empfehlenswert.
Je nach Witterung an Regenschutz
denken! Außer im
Oktober besteht auf halber
Strecke Einkehrmöglichkeit.
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Waldesruh
13
18
Irlenhecken
16
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20
21
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15
17
10
V2
Altenberg
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23
9
Zitzenbach
8
24
7
Müsener
V1Klippen
Wilder
Mann
Waldpark
Brombach
4
6
5
Grube
Brüche
Krankenhaus
1
3
2
Loher
Weiher
Der Kindelsbergpfad ist
mit folgendem Zeichen in
der Örtlichkeit markiert:
Am Kindelsbergpfad sind 24 Stationstafeln (schwarze
Nummer auf weißem Grund) angebracht, die sich entweder
an geeigneten Bäumen, Info-Tafeln oder Markierungspfosten
befi nden. Sie sollen die Aufmerksamkeit des
Wanderers auf Besonderheiten entlang des Weges lenken.
Nachfolgend werden diese kurz beschrieben.
Station 1:
Am Weinberg – Ungewöhnlich und bemerkenswert ist
der Flurname „Unterm Weinberg“ bzw. der heutige Straßenname
„Am Weinberg“. Er könnte an das zwischen 800
und 1300 gegenüber heute viel mildere Klima erinnern, als
man auch in den rauhen Mittelgebirgen Wein (vor allem
Messwein) anbauen konnte. Ein Weinberg wird noch im
Inventarverzeichnis des Hauses Lohe von 1690 geführt, obwohl
in jener Zeit mit Sicherheit kein regelmäßiger Weinbau
mehr möglich war.
Station 2:
Loher Weiher – Der Loher Weiher war das unterste Becken
einer Weihertreppe, deren Wasserkraft zum Betreiben der
Loher Hütte diente. Hier wurde Eisenerz verarbeitet. Ihre
Ruinen fi nden wir südlich des Ausgangspunktes unterhalb
der als Naturdenkmal ausgewiesenen Eiche. Die Hütte war
zwischen dem 15. Jahrhundert und der zweiten Hälfte des
19. Jahrhunderts ununterbrochen im Betrieb.
Station 3:
Steinbruch „Am Witschenberg“ – Es wird vermutet, dass
der Gesteinsabbau für die Errichtung von Gebäuden des
Industriekomplexes Lohe durchgeführt wurde.
Station 4:
Grube Brüche – Die „Grube Brüche“ gehört ebenso wie
die „Grube Theodora“ zu den wichtigsten denkmalgeschützten
montanhistorischen Bauten in Kreuztal. Der
Betrieb lief von 1722 bis 1891. Markanteste Denkmale der
„Brüche“ sind die drei übereinander liegenden Stollenmundlöcher,
darunter das liebevoll restaurierte des „Tiefen
Stollens“ sowie die großen Brücher Pingen-Einfälle auf der
Martinshardt. Die ursprünglich 40 Meter tiefen Tagebaue
wurden 1964 zugesprengt.
Station 5:
Waldpark Brombach – Der in einer Senke gelegene Waldpark
Brombach weist einen Naturspringbrunnen nebst einigen
Ruhebänken auf. Unweit von ihm befi ndet sich weiter
höher gelegen das Schützenheim Müsen.
Station 6:
Feldmann’s Tannen – Hier hat man eine schöne Sicht auf
Müsen, den Rothaarkamm mit Ginsburg und die Oberste
Henn (161 m hoher Sendeturm am Ederkopf).
Station 7:
Wilder Mann – Der Wildemänner Erbstollen war von
Anfang an als Wasserlösungsstollen konzipiert worden.
Außer der Wasserableitung brachte er auch betriebliche
Verbesserungen: er reduzierte die Transport- und Wegekosten,
rationalisierte die Förderung der Hauptabbaustellen
und ermöglichte die Konzentration der meisten
zentralen Einrichtungen wie Aufbereitung, Weiterverarbeitung
und Abtransport der Erze in Müsen.
Die Erzgänge des Kerns der Grube Wildermann wurden in
der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zu 130 m unterhalb
des Wildemänner Erbstollens und an der Wende
zum 20. Jahrhundert von der Grube Stahlberg aus bis zur
424-m-Sohle, 600 m unter dem Gipfel der Martinshardt,
abgebaut. 1911 kam die „Letzte Schicht“ für die etwa 100
Mann starke Belegschaft.
Der „Grubenlehrpfad“ des Altenberg- und Stahlbergvereins
fi ndet am „Wilden Mann“ seinen Ausgangspunkt.
Station 8:
Grube Stahlberg – Der wichtigste Erzgang der Grube
Stahlberg war der „Stahlberger Stock“, ein mächtiges
Spateisensteinlager, an dessen Ausbiss der Müsener Bergbau
begann. Zusammen mit den Nebengesteinschlüssen
bildete er eine 12 – 55 m mächtige und 200 m lange Eisensteinmasse
von vielleicht einer Million Tonnen Gewicht.
Das Nebengestein bestand aus Grauwacken, Sand- und
Tonschiefer.
Jahrhundertelang war der Stahlberg Arbeitsplatz
nicht nur für viele Müsener, Ferndorfer, Kredenbacher
und Kreuztaler Knappen, die täglich zweimal
über die alten Bergmannspfade der Martinshardt
wanderten oder in die Erbstollen einfuhren. Als zeitweise
größte Grube der Region beschäftigte er auch
Generationen von Handwerkern und Fuhrleuten. Er versorgte
die Hütten des nördlichen Siegerlandes mit Roheisen,
Blei, Zink, Kupfer und Silber und gab so auch den
Hammerschmieden, Köhlern und Haubergsleuten Brot.
Station 9:
Martinshardt – 616 m ü. NN, Bergkuppe zwischen Ferndorf
und Müsen und Teil des ehemaligen Müsener Bergbaureviers
Mit „Hart“ (auch Haardt) wird ein Bergwald oder auch
steiler Berghang bezeichnet, hier vermutlich benannt
nach einem Mertin (Martin), also der Bergwald oder Berghang
des Martin. Als das vermutlich älteste Zeugnis des
Bergbaus auf der Martinshardt fi ndet man heute noch
oberhalb der Martinshütte bei Ferndorf deutlich sichtbar
das Pingenfeld „Abraham“.
Station 10:
Parkplatz Kindelsberg / Anbindung an Waldschadenspfad
des Sauerländischen Gebirgsvereins
Station 11:
Kindelsbergturm mit Gastronomie – Der Kindelsbergturm
auf 618 m Höhe über NN mit seinen eindrucksvollen
Fernblicken bildet den Höhepunkt des Themenwanderweges
der Stadt Kreuztal. Die Initiative für den Bau
eines Aussichtsturmes auf dem Kindelsberg ging von der
SGV-Abteilung Krombach im Jahre 1896 aus. Die Grundsteinlegung
für den 22 Meter hohen Turm erfolgte dann
am Himmelfahrtstag des Jahres 1905. Bereits zwei Jahre
später, am 26. Mai 1907 erfolgte die Einweihung des Turmes,
der fortan das Wahrzeichen Kreuztals bilden sollte.
Von der Aussichtsplattform in 20 m Höhe kann man bei
gutem Wetter mit dem Fernglas bis zum 60 km entfernten
Siebengebirge bei Bonn sehen. Den Kindelsberg umgibt
eine historische Wallanlage aus der Keltenzeit.
Station 12:
„Waldesruh“ – Bei den Waldesruh-Hütten auf der Ferndorfer
Seite des Kindelsberges befi ndet sich das zur Silberart
gehörende kleine Bergwerk Gottessegen, das die
Silberarter Gänge von Süden erschließen sollte und nach
relativ kurzer Betriebszeit geschlossen wurde, da abbauwürdige
Erze wider Erwarten nicht gefunden wurden.
Heute ist der Stollen bis über die Firste angestaut und
dient der Wasserversorgung des Kindelsberg-Restaurants.
Station 13:
„Wilhelmsruh“ – Die „Wilhelmsruh“ erinnert an den Wegebau
durch den Reichsarbeitsdienst. Der Rastplatz wurde
von diesem angelegt und nach einem seiner Anführer,
Wilhelm Münker, benannt.
Station 14:
Grube „Strumpf“ – Diese Grube ist zwar eine der ältesten
des Müsener Reviers, hat aber bis zum Ende des 19. Jahrhunderts
eine eher unbedeutende Rolle gespielt. Abgebaut
wurden Bleiglanz und Zinkblende, Eisen und Nickel.
Der Name „Strumpf“ ist vielleicht auf die abgewinkelte,
fußähnliche Linienführung des Stollens zurückzuführen.
Der 190 m lange Tagesstollen ist verfallen.
Station 15:
Grube „Glücksanfang oberer Stollen“ – Im oberen Stollen
der Grube „Glücksanfang“ wurden ab 1722 neben Eisen
vor allem Blei-, Silber-, Kupfer- und Zinkerze in zwei 1 m
mächtigen und 80 m langen Gängen abgebaut. Bereits
vor der Mitte des 19. Jahrhunderts „consolidierte“ die
Grube Glücksanfang mit dem Jungenmann, dessen Namen
sie auch annahm.
Station 16:
Die „Glücksanfanger Rötsche“ – Auffällig ist die Heidelandschaft
der Glücksanfanger „Rötsche“ (Schotterfl äche)
vor dem oberen Stollen, auf der sich die große Abraumhalde
befand.
Nicht nur taubes, also erzfreies Gestein wurde hier abgelagert
sondern auch große Mengen Mischmaterial, dessen
Trennung sich nicht lohnte oder nicht möglich war. Nicht
nur die Glücksanfanger, sondern fast alle Bergwerkshalden
der Umgebung wurden 1916–18 abgetragen, um die
restlichen Metallerze in der Aufbereitungsanlage (Flotation)
der Grube Viktoria bei Littfeld zu gewinnen.
Station 17:
Grube „Jungermann“ – Südlich der Glücksanfanger Stollen
setzt der Erzgang des Jungenmannes an. Mit 1–3 m Mächtigkeit
war er neben dem Kuhlenberg das bedeutendste
auf Ferndorfer Gebiet abgebaute Vorkommen von Bleiglanz,
Zinkblende, Braun- und Spateisenstein. Durch den
Jungemänner Tagesstollen, dessen Mundloch nahe dem
Oberen Glücksanfanger Stollen liegt, wurde schon vor
1722 gefördert. Um 1900, als sich der Abbau schon weit
in die Tiefe verlagert hatte, fuhr der letzte Bergmann von
der Ferndorfer Seite aus ein.
Station 18:
Grube „Sonnenberg“ u. Sonnenberger „Rötsche“ – Bereits
vor 1750 wurde der Bergbau „auf dem Sonnenberg“ von
Pingen aus und unter Tage durch drei Stollen betrieben.
Der teilweise bis zu 3 m mächtige Gang lieferte neben den
üblichen Erzvorkommen auch relativ viel Silber. Der Obere
Sonnenberger Stollen setzt etwa 50 m nördlich des oberen
Endes der ehemaligen Halde („Rötsche“) an. Der ehemalige
Tagebau ist heute von Fichtenwald überwachsen. Die
„Rötsche“ diente in den 50er und 60er Jahren den Ferndorfer
Jugendlichen als Skipiste.
Station 19:
Grube „Kuhlenberg“ – Der Kuhlenberg baute bereits vor
1750 mit einer Vielzahl von Pingen und Schürfl öchern
(„Kuhlen“) sowie drei Stollen den Nordteil des Kuhlenberg-Abrahamer
Ganges ab. Die beiden oberen Kuhlenberger
Stollen setzen am oberen Ende der großen Sonnenberger
Haldenfl äche („Rötsche“) an. Sie erschlossen ein
bis zu 5/8tel Lachter (0,5 bis 1,25 m) mächtiges Spateisen-,
Zinkblende-, Bleiglanz- und Fahlerzvorkommen von etwa
100 m Länge.
Station 20:
Martinshütte und Stollenmundloch „Friedrichshoffnung“
– Der an der Martinshütte befi ndliche kurze Stollen Friedrichshoffnung
war ein Suchbetrieb, der vermutlich die
Fortsetzung der St.-Jakobs-Kluft unterhalb des Grubenfeldes
Abraham erkunden sollte. Er wurde jedoch schon
im 19. Jahrhundert wegen der großen Wasserzutritte
„abgeworfen“ und liefert heute das Wasser für die Martinshütte.
Station 21:
Grube und Hütte „Theodora“ – Eine der kleinen Gruben
an der Martinshardt, die von einer selbständigen Gewerkschaft
betrieben wurde, war der „Stollen Theodora“ im
Zitzenbachtal bei Ferndorf. Nach 8 Jahren mühevoller
Arbeit, in denen man vergeblich nach Erz Ausschau hielt,
wurde der Stollen aufgegeben. 266 m Strecken von 2 m
Höhe und 1,20 m Breite hatte man vergebens aufgefahren
und fast 600 Kubikmeter Fels zu Tage gefördert. Die Grube
„Theodora“ ist heute neben dem Stahlberger Erbstollen die
einzige noch zugängliche Grube des Müsener Reviers.
Station 22:
Jungbrunnen – Der Bereich um die Quelle „Jungbrunnen“
wurde vom Sauerländischen Gebirgsverein renaturiert.
Station 23:
Naturfreibad Zitzenbach – An dem unterhalb der Wanderstrecke
parallel verlaufenden Weg liegt das inzwischen 80
Jahre alte „Naturfreibad Zitzenbach“, das in der örtlichen
Bevölkerung Kultstatus genießt und bei sommerlichen Temperaturen
zur Erfrischung einlädt.
Station 24:
Steinbruch „Friedrichssegen“ – Hier wurden früher die
Herdsteine für Hütten und Schmieden gebrochen, später
auch für die Grundmauern der Ferndorfer Häuser. Die im
Steinbruch befi ndliche Hütte wurde 1908 errichtet.
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