Ausstellungskatalog "Von Bach zu Mozart" - Bach-Archiv Leipzig

Von Bach zu Mozart
ausstellung im bach-museum leipzig
in zusammenarbeit mit dem museum für musikinstrumente der universität leipzig

Von Bach zu Mozart
Zum 250. Geburtstag von W. A. Mozart
am 27. Januar 2006

Eine folgenreiche Begegnung in London
Während ihrer großen, fast dreieinhalbjährigen Europareise hielt sich die
Familie Mozart von April 1764 bis August 1765 in London auf, wo der jüngste
Sohn des Leipziger Thomaskantors, Johann Christian Bach, als Musikmeister
der englischen Königin Sophie Charlotte und als Opernkomponist auf der
Höhe seines Ruhmes stand. Dass die Mozarts schon wenige Tage nach ihrer
Ankunft Zugang zum königlichen Hofe erhielten, ist möglicherweise dem
Einfluss J. C. Bachs zu verdanken. Wolfgang Amadeus und seine ältere Schwester
Maria Anna (Nannerl) gaben zusammen mit dem Vater mehrere Konzerte am
Hofe und in bürgerlichen Kreisen. Das achtjährige »Wunderkind« Wolfgang
begeisterte mit seinem Spiel auf dem Cembalo, der Orgel und durch seinen
Gesang, besonders versetzte er die Zuhörer durch seine Improvisationen in
Erstaunen. Bereits nach wenigen Wochen Aufenthalt in London berichtete
der Vater Leopold über seinen Sohn: Mit einem Worte: das was er gewust, da wir
aus Salzburg abgereist, ist ein purer Schatten gegen demjenigen, was er ietzt weis.
Es übersteigt alle Einbildungskraft (Brief an L. Hagenauer, 28. Mai 1764). Wie
sich ein Zeitzeuge, der Universitätsgelehrte Daines Barrington, 1769 erinnerte,
konnte der Knabe ungeachtet seines Genies auch seine Kindlichkeit bewahren.
Während eines Privatvorspiels sei Mozarts Lieblingskatze herein[gekommen],
worauf er sogleich sein Cembalo verließ und wir ihn eine geraume Zeit hindurch
nicht wieder ans Instrument zurückbringen konnten. Zuweilen ritt er auch auf
einem Stock zwischen den Beinen wie auf einem Pferd im Zimmer herum. Über
das gemeinsame Musizieren Mozarts mit J. C. Bach vermerkte Barrington u. a.,
dass der Knabe eine von Bach begonnene und plötzlich abgebrochene Fuge
Wolfgang Amadeus Mozart
(1756 – 1791)
Miniatur auf Elfenbein, um 1765
kestner-museum hannover

W. A. Mozart mit Schwester und Vater
Kupferstich von Jean Baptiste Delafosse
nach einer Zeichnung von Louis Carrogis Carmontelle, 1764
germanisches nationalmuseum nürnberg
Nur wenige Wochen vor der Ankunft der Familie Mozart in
England entstand die Darstellung in Paris. Auch in London
konzertierte der Knabe Wolfgang Amadeus zusammen mit
seiner Schwester Maria Anna (Nannerl) und seinem Vater
Leopold am königlichen Hofe.

sogleich in meisterhaftester Art und Weise fortführte. Nannerl erinnerte sich
1792: Herr Johann Christian Bach lehrmeister der Königin, nahm den Sohn
[gemeint ist W. A. Mozart] zwischen die Füsse, jener spielte etwelche Tact, dann
fuhr der andre fort, und so spielten sie eine ganze Sonaten und wer solches nicht
sahe, glaubte es wäre solche allein von einem gespielt. Solcher Gleichklang künstlerischer
Intentionen und die Begegnung mit der musikalischen Welt Johann
Christian Bachs beeindruckten den Knaben Mozart und gaben wesentliche
Impulse für sein Schaffen. Bei einigen frühen, noch in London entstandenen
Werken wie der Sinfonie D-Dur KV 19, wird dieser Einfluss unmittelbar
spürbar. Zu den Zeugnissen des Studiums der Werke von J. C. Bach gehören
auch die Umarbeitungen seiner Klaviersonaten op. V, Nr. 2 – 4 zu drei Klavierkonzerten
KV 107. Noch in späteren Jahren schätzte sie Mozart, so fügte er dem
ersten der Konzerte zwei weitere Kadenzen hinzu. Nachhaltige Anregungen
erhielt der Knabe auch für sein Opernschaffen. In London erlebte er die
Aufführung der Oper »Adriano in Siria« von J. C. Bach und die gefeierten
Sänger Giustino Ferdinando Tenducci und Giovanni Manzuoli, von letzterem
erhielt er Gesangsunterricht.
Viele Jahre später begegneten sich Mozart, Bach und Tenducci noch
einmal in Paris, worauf Wolfgang Amadeus an den Vater schrieb: seine [Bachs]
freüde, und meine freüde als wir uns wieder sahen, können sie sich leicht vorstellen –
vielleicht ist seine freüde nicht so wahrhaft – doch muß man ihm dieses lassen,
daß er ein Ehrlicher Mann ist, und den leüten gerechtigkeit wiederfahren läst; ich
liebe ihn wie sie wohl wissen von ganzem herzen – und habe hochachtung für ihn
(27. August 1778). Zeit seines Lebens verehrte Mozart den 21 Jahre älteren
»Londoner Bach« wie keinen anderen zeitgenössischen Komponisten.
Wolfgang Amadeus Mozart
Klavierkonzert D-Dur KV 107, nach einer
Klaviersonate von Johann Christian Bach
Teilautograph, um 1770
staatsbibliothek zu berlin –
preußischer kulturbesitz
musikabteilung mit mendelssohn-archiv
Die Streicherstimmen sind von W. A. Mozart geschrieben
worden. Der Klavierpart, die Generalbassbezifferung,
weitere Bezeichnungen und der Titel stammen von der
Hand des Vaters Leopold.

Wiener Bach-Freunde
Die Überlieferung der Klavier- und Orgelwerke Johann Sebastian Bachs in
Österreich war zwar vielfältig, beispielsweise durch Gottfried Baron van
Swieten (1733 – 1803), Johann Georg Albrechtsberger (1736 – 1809) und
Carl Fürst Lichnowsky (1761 – 1814), doch während seiner Salzburger Zeit
verband Mozart den Namen Bach eher mit dem der Söhne Johann Christian
und Carl Philipp Emanuel. Erst in Wien kam Mozart intensiv mit der Musik
Johann Sebastian Bachs in Berührung, wobei van Swieten eine Schlüsselrolle
spielte. Der begeisterte Musikliebhaber, einflussreiche Mäzen und spätere
Textdichter der von J. Haydn vertonten Oratorien »Die Jahreszeiten« und
»Die Schöpfung« war 1770 bis 1777 im diplomatischen Dienst in Berlin tätig.
Hier kam er möglicherweise verstärkt mit der Musik J. S. Bachs in Berührung.
Van Swieten legte eine umfangreiche Musikaliensammlung an, in der sich
etliche Abschriften von Bach-Werken befanden. In Wien veranstaltete er
regelmäßig Privatkonzerte unter Mitwirkung Mozarts, der hier mehrere
Klavierwerke des Leipziger Thomaskantors kennen lernte. Besonders beeindruckten
ihn die Fugenkompositionen aus dem Wohltemperierten Klavier,
von denen er mehrere zu Streichquartetten umarbeitete, so KV 405 nach
vierstimmigen Fugen aus dem Wohltemperierten Klavier BWV 871, 874, 876,
877, 878 (eine sechste Fuge nach BWV 891 gehört wahrscheinlich ebenfalls
zu dieser Sammlung). Solche Bearbeitungen waren im Kreis um van Swieten
sehr beliebt. Gelegentlich wurden auch langsame Einleitungen hinzugefügt,
wie das Beispiel der sechs dreistimmigen Fugen von Johann Sebastian und
Wilhelm Friedemann Bach in der Fassung für Streichtrio KV 404a zeigt,
Wolfgang Amadeus Mozart
Brief an seine Schwester
Autograph, 20. April 1782
internationale stiftung mozarteum salzburg
Baron van suiten zu dem ich alle Sonntage gehe, hat mir alle
Werke des händls und Sebastian Bach … nach hause gegeben.

deren Autorschaft Mozarts allerdings umstritten ist. In direktem Zusammenhang
mit den Wiener Konzerten entstand die Fantasie und Fuge KV 394, über
die Mozart am 20. April 1782 an seine Schwester schrieb: hier schicke ich dir
ein Präludio und eine dreystimmige fuge … die ursache daß diese fuge auf die Welt
gekommen ist wirklich Meine liebe konstanze. – Baron van suiten zu dem ich alle
Sonntage gehe, hat mir alle Werke des händls und Sebastian Bach … nach hause
gegeben. – als die konstanze die fugen hörte, ward sie ganz verliebt darein … und
gab mit bitten nicht nach, bis ich ihr eine fuge aufsezte, und so ward sie.
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts galt im deutschsprachigen Raum
Carl Philipp Emanuel Bach als der berühmteste Vertreter seiner Familie.
Einige seiner Kompositionen lernte Mozart bereits als Knabe kennen, so
verwendete er im Alter von elf Jahren das Klavierstück »La Boehmer« von
C. P. E. Bach aus der Sammlung Wq 117 als Vorlage für den dritten Satz seines
Klavierkonzerts KV 40. Auch in späteren Jahren schätzte Mozart die Werke
der Bach-Familie, von denen er mehrere Abschriften besaß. Am 10. April 1782
teilte er seinem Vater Leopold mit: ich mach mir eben eine Collection von den
Bachischen fugen. – so wohl Sebastian als Emanuel und Friedeman Bach. In einem
anderen Brief (24. 12. 1783) äußerte er den Wunsch nach einer Abschrift von
sechs Fugen Carl Philipp Emanuel Bachs. Im Februar und März 1788 führte
Mozart die Kantate »Die Auferstehung und Himmelfahrt Jesu« Wq 240 von
C. P. E. Bach in Wien auf. Die ersten beiden Aufführungen fanden im Hause
des Grafen Johann Esterhazy statt, die dritte im Königlichen Hoftheater.
Ob es jemals zu einer persönlichen Begegnung zwischen C. P. E. Bach
und Mozart kam, ist allerdings ungewiss. Der Anekdote nach soll Mozart,
Johann Sebastian Bach
Quittung für den Unterricht des Studenten
Eugen Wenzel Joseph Graf von Wrbna
mit autographer Unterschrift von J. S. Bach
Leipzig, 18. Dezember 1747
stadtarchiv hannover
Graf Wrbna (Würben) wurde von Bach unterrichtet und
zahlte für die auf dem Clavier gegebe Lexion anwiederumb
mit Sechs Rthalern.

über das Klavierspiel C. P. E. Bachs befragt, geäußert haben: Er ist der Vater;
wir sind die Bub’n (F. Rochlitz, Für Freunde der Tonkunst, 1832).
Eine der direkten Verbindungslinien zwischen Johann Sebastian Bach in Leipzig
und W. A. Mozart in Wien verkörpert Wenzel Joseph Reichsgraf von Wrbna
und Freudenthal (1728 – 1790). Der aus Prag stammende Graf war 1746 nach
Leipzig gekommen, um an der Universität zu studieren. Hier hatte er Gelegenheit,
die sonntäglichen Aufführungen der Kirchenmusik unter Bachs Leitung
zu hören und Kontakte zum Thomaskantor zu knüpfen. Von Mai bis etwa
Ende des Jahres 1747 nahm er Klavierunterricht bei J. S. Bach, von dem er sich
auch ein Klavierinstrument auslieh. Später lebte Wrbna in Wien, wo er Mozart
und van Swieten gewiss über seine persönlichen Erfahrungen mit J. S. Bach
berichtete. Im März 1784 initiierte Mozart drei Privatkonzerte im Wiener
Trattnerhof, zu deren Subskribenten auch der Graf von Wrbna zählte.
Der Dom St. Stephan zu Wien
Lithographie, 19. Jh.
bach-archiv leipzig
Wolfgang Amadeus Mozart siedelte 1781 von Salzburg nach
Wien über. Seine Eheschließung mit Konstanze Weber fand
am 4. August 1782 im Stephansdom statt.

Mozart in Leipzig
Bevor Mozart im Frühjahr 1789 von Wien aus zu einer Reise nach Berlin /
Potsdam aufbrach, dichtete er für seine Ehefrau Konstanze die Verse Wenn
ich werde nach Berlin ver-Reisen, Hoff`ich mir fürwahr viel Ehr und Ruhm …
Die auch auf Verbesserung seiner wirtschaftlichen Lage gerichteten Hoffnungen
galten zwar in erster Linie dem Besuch am Preußischen Hofe, doch Mozart
konzertierte ebenso während einiger Zwischenaufenthalte. Von Dresden
kommend, traf er am 20. April in Leipzig ein, wo er sich vorerst etwa drei Tage
aufhielt. Er besuchte die Thomasschule, das Haus, in dem der alte Thomaskantor
Johann Friedrich Doles wohnte und einst auch Johann Sebastian Bach
10
Partiturabschrift »Singet dem Herrn ein
neues Lied« BWV 225 (Ausschnitt)
mit einem Vermerk von W. A. Mozart
archiv, bibliothek und sammlung der
gesellschaft der musikfreunde in wien
Mozart vermerkte auf der ersten Seite der Partitur:
NB müsste ein ganzes orchestre dazu gesezt werden.

gewohnt hatte. Erstmals hörte Mozart hier eine Motette von Bach, »Singet
dem Herrn ein neues Lied«, deren Aufführung von Doles veranlasst, die
Leitung jedoch wahrscheinlich von dem Präfekten Johann Friedrich Suckow
übernommen wurde. Der Leipziger Musikschriftsteller und Augenzeuge
Friedrich Rochlitz berichtete einige Jahre später über dieses denkwürdige
Ereignis:
Auf Veranstaltung des damaligen Kantors an der Thomasschule … Doles,
überraschte Mozarten das Chor mit der Aufführung der zweychörigen Motette:
Singet dem Herrn ein neues Lied … Kaum hatte das Chor einige Takte gesungen,
so stuzte Mozart – noch einige Takte, da rief er: Was ist das? – und nun schien
seine ganze Seele in seinen Ohren zu seyn. Als der Gesang geendigt war, rief er voll
Freude: Das ist doch einmal etwas, woraus sich was lernen lässt! … er ließ sich also
die ausgeschriebenen Stimmen geben – und nun war es für den stillen Beobachter
eine Freude zu sehen, wie eifrig sich Mozart setzte, die Stimmen um sich herum,
in beide Hände, auf die Kniee, auf die nächsten Stühle vertheilte, und, alles andere
vergessend, nicht eher aufstand, bis er alles, was von Sebastian Bach da war, durchgesehen
hatte. Er erbat sich eine Kopie,[und] hielt diese sehr hoch … (Allgemeine
Musikalische Zeitung, Leipzig 1798). Auf der ersten Seite dieser Abschrift
fügte Mozart die Bemerkung hinzu: NB müsste ein ganzes Orchestre dazu gesezt
werden. Vielleicht veranlasste Mozart dieses tiefgreifende Erlebnis, in der
Thomaskirche spontan ein Orgelkonzert zu geben.
Am 22. April [1789] ließ er [Mozart] sich ohne vorausgehende Ankündigung
und unentgeltlich auf der Orgel in der Thomaskirche hören. Er spielte da eine
Stunde lang schön und kunstreich vor vielen Zuhörern. Der damalige Organist
Görner und der … Cantor Doles waren neben ihm, und zogen Register. Ich sah ihn
Prospekt der Orgel in der Thomaskirche
Aquarell von Carl Benjamin Schwarz, um 1775
stadtarchiv leipzig
An der Orgel konzertierte Mozart im April 1789.
11

selbst, einen jungen modisch gekleideten Mann, von Mittelgröße. Doles war ganz
entzückt über des Künstlers Spiel, und glaubte den alten Seb. Bach (seinen Lehrer)
… wieder auferstanden. Mozart hatte mit sehr gutem Anstande, und mit der
größten Leichtigkeit alle harmonischen Künste angebracht, und die Themate, unter
andern den Choral ›Jesu meine Zuversicht‹ aufs Herrlichste aus dem Stegereife
durchgeführt (Berlinische Musikalische Zeitung, 1805).
Mozart gab auch mehrfach in privaten Kreisen Konzerte, beispielsweise
bei den Professoren der Medizin Ernst Platner und Christian Friedrich Ludwig.
Ein enges freundschaftliches Verhältnis verband ihn zudem mit dem Organisten
der Schlosskapelle in der Pleißenburg Carl Immanuel Engel. Für ihn
komponierte Mozart die so genannte »Leipziger Gigue« KV 574. Bereits seit
Beginn der Reise ist Mozart von dem musikbegeisterten, fünf Jahre jüngeren
Schüler und Logenbruder Carl Fürst Lichnowsky begleitet worden. Da dieser
beabsichtigte, Gespräche am Preußischen Hof zu führen, hatte er Mozart die
Mitreise angeboten. Lichnowsky pflegte einst als Student in Göttingen gute
Kontakte zu dem Bach-Verehrer Johann Nikolaus Forkel, aus dessen Umkreis
er sich mehrere Abschriften von Werken J. S. Bachs anfertigen ließ. Es ist
durchaus denkbar, dass Mozart über diese Verbindungen Bach-Werke kennen
lernte, und dass der Besuch in Leipzig zu manchen Gesprächen über den
ehemaligen Thomaskantor anregte. Nachdem Lichnowsky und Mozart weiter
nach Potsdam gereist waren, wo sie sich fast zwei Wochen aufhielten, kehrten
sie um den 8. Mai nochmals nach Leipzig zurück. Am 12. Mai leitete Mozart
hier ein Konzert im Gewandhaus mit eigenen Werken und wirkte selbst als
Solist mit. Wahrscheinlich wurden folgende Werke aufgeführt: der erste Satz
der Prager Sinfonie KV 504, die Szene mit Rondo »Ch’io mi scordi di te«
1
Programm des Konzerts im Gewandhaus unter
der Leitung von W. A. Mozart, 12. Mai 1789
stadtgeschichtliches museum leipzig
Die Academie … war von Seiten des beyfalls und der Ehre
glänzend genug, desto mägerer aber die Einnahme betreffend,
schrieb Mozart am 16. Mai 1789 an seine Frau Konstanze.

KV 505, das Klavierkonzert B-Dur KV 456 und die weiteren Sätze aus der
Prager Sinfonie. Nach der Pause erklangen wohl das Klavierkonzert C-Dur
KV 503, die Konzertarie »Bella mia fiamma« KV 528, eine Fantasie (improvisiert
oder KV 457) und die Jupiter-Sinfonie KV 551.
In der Probe soll Mozart den ersten Satz der Sinfonie sehr, sehr schnell
genommen haben. Als die Musiker dennoch ins Schleppen gerieten, habe er
den Takt gestampft. Schließlich seien die Musiker unwillig geworden auf das
kleine todtenblasse Männchen, das sie so hudelte, arbeiteten erbittert darauf los und
nun ging es. Alles Folgende nahm er gemässigt (F. Rochlitz, Allgemeine Musikalische
Zeitung, 1798).
Obwohl das Konzert mehrmals in den »Leipziger Zeitungen« angekündigt
wurde, war das Interesse an diesem Ereignis nicht sehr groß. Es fanden
sich nur wenige Besucher ein, davon war die Hälfte mit Freibilletts ausgestattet,
die Mozart großzügig vergeben hatte. An seine Frau Konstanze schrieb
er: die Academie … war von Seiten des beyfalls und der Ehre glänzend genug,
desto mägerer aber die Einnahme betreffend (16. Mai 1789). Mozart konnte in
Leipzig durchaus mit einer gewissen Popularität rechnen, denn zwei seiner
Sinfonien waren bereits im Gewandhaus gespielt und mehrere der Opern
erfolgreich am Theater aufgeführt worden. Nach A. Dörffel soll jedoch
am 12. Mai 1789 »Die Hochzeit des Figaro« gespielt worden sein, womit
Mozart sein eigener Konkurrent gewesen wäre (Die Gewandhauskonzerte
zu Leipzig, 1884).
Von Leipzig aus reiste Mozart – nun ohne Lichnowsky – nochmals nach
Preußen, um am 19. Mai in Berlin eine Vorstellung seiner Oper »Die Entführung
aus dem Serail« mitzuerleben. Am 26. Mai gab er ein Konzert im
Gewandhaus zu Leipzig
Kupferstich von Carl Benjamin Schwarz, 1784
stadtgeschichtliches museum leipzig
Der erste Gewandhaus-Konzertsaal befand sich in der
Innenstadt (Universitätsstraße, zwischen dem Gewandgässchen
und der Kupfergasse). Er wurde 1781 im zweiten
Obergeschoss, über den von Tuchmachern genutzten
Räumen, eingerichtet.
1

Berliner Schloss – die Hoffnungen auf wesentliche Einnahmen oder Auftragswerke
hatten sich allerdings nicht erfüllt.
Im Leipziger Thomaskantorat hinterließ der Besuch Mozarts manche
Erinnerungen, und es folgten mehrere Aufführungen seiner Werke. Unter
Johann Adam Hiller erklang beispielsweise 1796 das Requiem; auch der ab
1800 wirkende Thomaskantor August Eberhard Müller schätzte ihn sehr. Er
schuf Kompositionen über Themen von Mozart, Kadenzen zu seinen Klavierkonzerten,
und er veröffentlichte Anweisungen zu deren Vortrag. Müller war
ehemals ein Schüler von Johann Christoph Friedrich Bach in Bückeburg. Als
Thomaskantor führte er seit vielen Jahren erstmals wieder mehrere Kantaten
von J. S. Bach auf, so dass das Motto »Von Bach zu Mozart« auch sein künstlerisches
Schaffen kennzeichnete.
Maria Hübner
Soweit nicht anders angegeben, sind die Zitate entnommen aus:
Mozart, Die Dokumente seines Lebens, gesammelt und erläutert
von Otto Erich Deutsch, Leipzig 1961;
Mozart, Wolfgang Amadeus, Briefe und Aufzeichnungen,
Gesamtausgabe, Kassel u. a., 1962 / 63
1

Musikinstrumente zum Üben und Konzertieren
Wolfgang Amadeus Mozart erlebte während seiner schmerzlich kurzen
Lebenszeit einen tiefgreifenden Wandel des instrumentalen Klanges sowohl
hinsichtlich der Orchesterbesetzung als auch der Instrumente selbst. Die wohl
deutlichsten Veränderungen ihrer Konstruktion und musikalischen Anwendung
erfuhren in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts die Klarinetteninstrumente
und die besaiteten Tasteninstrumente.
Das Clavichord begleitete Mozart lebenslang. Ein kleines, glücklicherweise
erhalten gebliebenes Übe- und Komponierinstrument, ein artiges Clavierl,
wurde für die große Konzertreise der Jahre 1763 bis 1766 von Johann Andreas
Stein erworben – von jenem Augsburger Orgel- und Instrumentenbaumeister,
der gut zehn Jahre später seine neu entwickelten Hammerflügel vorführte.
Mozart spielte Steins gebundenes Clavichord mindestens bis 1781 und komponierte
darauf einen Großteil seiner Jugendwerke, so die Sonaten KV 10 – 15
und die Variationen KV 179. Seit 1770 stand der Familie Mozart zum Üben
und Konzertieren ein Cembalo von Christian Ernst Friederici aus Gera zur
Verfügung. Weder dieses Instrument noch das bundfreie Clavichord des
gleichen Meisters aus dem Jahre 1772 blieben erhalten. Nur das Aussehen
dieses zweimanualigen Cembalos ist auf dem berühmten Bild von J. N. della
Croce (1780 /1781) festgehalten, auf dem die Mozartkinder am Cembalo und
Leopold Mozart mit der Geige abgebildet sind.
Das wichtigste Konzertinstrument für W. A. Mozart blieb zwar das
Cembalo, doch seit den 1770er Jahren verfolgte er die Ereignisse im Fortepianobau
und nahm jede Gelegenheit wahr, ein solches Instrument zu spielen.
Violine
David Hopf
Klingenthal, Ende 18. Jh.
museum für musikinstrumente
der universität leipzig
inv. nr.: 4094
1

Den Hammerflügeln von J. A. Stein begegnete er während seines zweiwöchigen
Augsburger Aufenthaltes im Oktober 1777. Mehrmals gab es Gelegenheit,
dem berühmten Klavierbauer Besuche abzustatten und seine Instrumente
genauestens zu prüfen. In einem Brief an seinen Vater vom 23. Oktober 1777
äußerte sich Mozart detailliert und in höchstem Lob über Steins Hammerflügel.
Und wenige Tage später notierte er: Auf die Nacht beim souper spielte
ich das Straßburger Konzert: es ging wie Öl, alles lobte den schönen reinen Ton.
J. A. Steins Instrumente spielte er 1777 /78 in Mannheim, 1781 in Wien, 1783
in Linz und 1787 in Prag. Einen eigenen Hammerflügel konnte Mozart erst
1782 von Gabriel Anton Walther in Wien erwerben. Diesen spielte er fortan
in allen seinen Wiener Konzerten.
Der Sächsische Kurfürst, Friedrich August der Gerechte, soll zwar zeitlebens
das Cembalo als Instrument für den eigenen Gebrauch bevorzugt
haben. Doch erklang wahrscheinlich ein Instrument mit Hammermechanik
aus der Werkstatt des Dresdner Instrumentenbauers Graebner am Abend des
14. Aprils 1789 in Ihr. Durchl. Der Churfürstin Zimmer Concert, wobey sich …
Mozzart auf dem Flügel, H. Prinz auf der Flöte und ein kleiner 9jähriger Knabe,
Kraft, auf dem Violoncello mit vielem Beyfall hören ließen.
Einen Monat später, am 12. Mai 1789, spielte Mozart in Leipzig. Auf
dem Programm standen drei als Sinfonie bezeichnete Stücke sowie Concerte
auf dem Pianoforte. Die Orchesterbesetzung dieses Konzertes, bei dem erstmalig
ausschließlich Werke von Mozart im Gewandhaus erklangen, können
wir nur erahnen. Höchstwahrscheinlich aber spielte Mozart einen Hammerflügel
von J. A. Stein, der bereits sieben Jahre zuvor hier erklungen war –
übrigens im gleichen Jahr, in dem J. A. Hiller eine Sinfonie W. A. Mozarts
1
Oboe und Querflöte
sächsisch, Mitte 18. Jh.
museum für musikinstrumente
der universität leipzig
inv. nr.: 1239 und 1323

(wahrscheinlich die Sinfonie D-Dur KV 338) zum ersten Mal in Leipzig
dirigierte.
Über eine Probe für das Konzert im Mai 1789 berichtete Johann Friedrich
Rochlitz, dass die meisten Musiker schon ziemlich bejahrte Leute wahren und
Schwierigkeiten mit der Einhaltung der Tempi hatten. Dennoch war es von
Seiten des beyfalls und der Ehre glänzend genug, desto mägerer aber die Einnahmen,
schrieb Mozart anschließend seiner Konstanze.
Als im Jahre 1783 in Leipzig »Die Entführung aus dem Serail« zum ersten
Mal aufgeführt wurde, musste das Orchester mit zusätzlich engagierten
Klarinettisten ergänzt werden. Mangels ausreichender Dokumente bleibt
jedoch ungewiss, ob diese in der g-Moll Arie auch die zur Untermalung der
Traurigkeit vorgeschriebenen Bassetthörner bliesen – eine um etwa 1770 in
Passau erfundene und in der Folgezeit verbesserte große Klarinettenart in F
mit einem metallenen Schallbecher. Mozart setzte das Bassetthorn im Laufe
der 1780er Jahre nicht nur in der »Entführung«, der »Zauberflöte«, im
»Titus«, und im »Requiem« etc. ein, sondern schrieb für dieses inzwischen
auch unter Dilettanten beliebte Instrument 25 Divertimenti und weitere
Notturni.
Eszter Fontana Bassetthorn
Friedrich Gabriel August Kirst
Potsdam, Ende 18. Jh.
museum für musikinstrumente
der universität leipzig
inv.-nr. 1528
1

Ausstellungsstücke
W. A. Mozart und J. C. Bach
W. A. Mozart mit Schwester
Anna Maria und Vater Leopold*
Kupferstich von Jean Baptiste Delafosse, 1764
nach einer Zeichnung von Louis Carrogis
Carmontelle
germanisches nationalmuseum nürnberg
Wolfgang Amadeus Mozart und
Schwester Anna Maria
Miniaturen auf Elfenbein, um 1765
kestner-museum hannover
Johann Christian Bach (1735 – 1782)
Bleistiftzeichnung, 18. Jh.
bachhaus eisenach /
neue bachgesellschaft e.v.
London
Radierung von Thomas Bowles, 1750
händel-haus halle
Wolfgang Amadeus Mozart*
Drei Konzerte nach Klaviersonaten
von Johann Christian Bach KV 107
Teilautograph, um 1770
staatsbibliothek zu berlin –
preußischer kulturbesitz
musikabteilung mit mendelssohn-archiv
1
Wolfgang Amadeus Mozart*
Brief an den Vater über das Wiedersehen
mit J. C. Bach in Paris
Autograph, 27. August 1778
internationale stiftung mozarteum
salzburg
Mozart in Leipzig
»Singet dem Herrn ein neues Lied«
BWV 225 mit einem Vermerk von
W. A. Mozart
Repro der Partiturabschrift
archiv, bibliothek und sammlung der
gesellschaft der musikfreunde in wien
Der Thomaskirchhof mit der
Thomasschule
Lithographie von Adolph Werl, um 1860
bach-archiv leipzig
Carl Fürst Lichnowsky (1761 – 1814)
Repro nach einem Gemälde
archiv, bibliothek und sammlung der
gesellschaft der musikfreunde in wien
Allgemeine Musikalische Zeitung, 1798
mit Berichten von F. Rochlitz über
Mozarts Besuch
bach-archiv leipzig
Prospekt der Orgel in der Thomaskirche*
Aquarell von Carl Benjamin Schwarz, um 1775
stadtarchiv leipzig
Leipziger Adressbuch, 1789
stadtarchiv leipzig
Ernst Platner (1744 – 1818)
Radierung von Christian Gottlieb Geyser
nach einem Gemälde von Anton Graff, um 1789
stadtgeschichtliches museum leipzig
Schachers Haus (Wohnhaus von
E. Platner)
Kupferstich, um 1722
bach-archiv leipzig
Christian Friedrich Ludwig (1751 – 1823)
Radierung nach Laux, um 1790
stadtgeschichtliches museum leipzig
Ankündigung des Konzerts im Gewandhaus
unter der Leitung W. A. Mozarts
in: Leipziger Zeitungen, 12. Mai 1789
stadtarchiv leipzig
Programm des Konzerts im Gewandhaus
unter der Leitung von W. A. Mozart
12. Mai 1789, Repro
stadtgeschichtliches museum leipzig

Josepha Duschek (1754 – 1824)
Radierung von Johann Friedrich August Clar, 1796
stadtgeschichtliches museum leipzig
Gewandhaus zu Leipzig
Kupferstich von Carl Benjamin Schwarz, 1784
stadtgeschichtliches museum leipzig
Entwurf des Deckengemäldes im
Alten Gewandhaus zu Leipzig
nach Adam Friedrich Oeser
Aquarell von C. F. Wiegand, 1781
stadtgeschichtliches museum leipzig
Wiener Bach-Freunde
Gottfried Baron van Swieten (1733 – 1803)
Repro eines Kupferstiches von Mansfeld
nach J. C. Lakner
archiv, bibliothek und sammlung der
gesellschaft der musikfreunde in wien
Wolfgang Amadeus Mozart*
Brief an seine Schwester Nannerl
Autograph, 20. April 1782
internationale stiftung mozarteum
salzburg
Der Stephansdom zu Wien
Lithographie, 19. Jh.
bach-archiv leipzig
Dreistimmige Fugen und Sonatensätze
von Johann Sebastian Bach und
Wilhelm Friedemann Bach, bearbeitet
für Streichtrio aus dem Umkreis
Baron van Swietens, auch W. A. Mozart
zugeschrieben KV 404a
Partiturabschrift, 1. Hälfte 19. Jh.
staatsbibliothek zu berlin –
preußischer kulturbesitz
musikabteilung mit mendelssohn-archiv
Eugen Wenzel Joseph Reichsgraf
von Wrbna (1728 – 1790)
Repro des Kupferstiches von
Johann Ernst Mansfeld
archiv, bibliothek und sammlung der
gesellschaft der musikfreunde in wien
Johann Sebastian Bach
Quittung für den Unterricht des
Studenten Eugen Wenzel Joseph
Graf von Wrbna
mit autographer Unterschrift von J. S. Bach
Leipzig, 18. Dezember 1747
stadtarchiv hannover
Wolfgang Amadeus Mozart
Notiz
Autograph, o. J.
stadtgeschichtliches museum leipzig
Carl Philipp Emanuel Bach (1714 – 1788)
Kupferstich von Johann Heinrich Lips
bach-archiv leipzig
Carl Philipp Emanuel Bach
Kantate »Die Auferstehung und
Himmelfahrt Jesu« Wq 240
Partitur, Leipzig 1787
stadt leipzig – stadtbibliothek leipzig –
musikbibliothek
Weitere Darstellungen und Ansichten
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791)
Kupferstich von A. Kohl, 1793
universitätsbibliothek leipzig
Mozart-Büste
1848
porzellan-manufaktur meißen
Wolfgang Amadeus Mozart
Stahlstich nach einem Gemälde von
Anton Wilhelm Tischbein, um 1850
stadtgeschichtliches museum leipzig
Die Zauberflöte
Theaterfigurinen zur Leipziger Aufführung
Radierungen von Salomon Richter, 1793
stadtgeschichtliches museum leipzig
1

Das Theater am Ranstädter Tor
Radierung, um 1800
bach-archiv leipzig
Die Thomaskirche von der Alleeseite
Kolorierte Radierung von
Carl Benjamin Schwarz, 1804
bach-archiv leipzig
Musikinstrumente
Bassetthorn
Friedrich Gabriel August Kirst
Potsdam, Ende 18. Jh.
museum für musikinstrumente
der universität leipzig
inv.-nr. 1528
Querflöte / Traversflöte
Griesling & Schlott
Berlin, um 1810
mit Wechselstücken zum Spiel in
verschiedenen Stimmtonhöhen
museum für musikinstrumente
der universität leipzig
inv.-nr. 3024
Oboe
August Grenser
Dresden, um 1790
museum für musikinstrumente
der universität leipzig
inv.-nr. 1316
0
A-Klarinette
signiert »Grimm«
Vogtland, um 1785
museum für musikinstrumente
der universität leipzig
inv.-nr. 3917
Inventionshorn
Ferdinand Korn
Mainz, um 1830
mit 5 Aufsteckbögen für G-, F-, E-,
Es-, D-Stimmung
museum für musikinstrumente
der universität leipzig
inv.-nr. 3473
Violine
Johann Christian Schlosser I
Klingenthal, um 1780
museum für musikinstrumente
der universität leipzig
inv.-nr. 3278
Violoncello
sächsisch, zweite Hälfte 18. Jh.
museum für musikinstrumente
der universität leipzig
inv.-nr. 926
*Das Exponat muss im Laufe der Ausstellung
aus konservatorischen Gründen durch eine
Kopie ersetzt werden.
Wir danken den Leihgebern für die freundliche
Unterstützung.

Autographenausstellung zum Bach-Fest 2006
In einer weiteren Sonderausstellung des Bach-Museums werden vom 11. Mai
bis zum 5. Juni 2006 wertvolle Originalhandschriften von Werken gezeigt,
die während des Bach-Festes zur Aufführung gelangen:
Wolfgang Amadeus Mozart: Messe c-Moll KV 427, autographe Skizze zum
»Cum Santo Spiritu«
Wolfgang Amadeus Mozart: Requiem d-Moll KV 626, autographe Skizzen
Johann Sebastian Bach: Magnificat D-Dur BWV 243, autographe Partitur
Carl Philipp Emanuel Bach: Magnificat D-Dur Wq 215, autographe Partitur
Carl Philipp Emanuel Bach: Konzert für Violoncello und Streicher a-Moll
Wq 170, autographe Partitur
Carl Philipp Emanuel Bach: Osterkantate »Jauchzet, frohlocket« Wq 242,
Originalstimme
Impressum
Von Bach zu Mozart
Kabinettausstellung im Bach-Museum Leipzig
Vom 19. Januar bis 13. September 2006
Hrsg.: Bach-Archiv Leipzig [Katalog erarb. von Maria Hübner, Eszter Fontana] –
Leipzig 2005
Ausstellungs- und Katalogkonzeption: Maria Hübner, Eszter Fontana
Grafik: KOCMOC.NET | Druck: Thomas Druck, Leipzig | Auflage: 500
© Bach-Archiv Leipzig
Titelbild: Wolfgang Amadeus Mozart, Kupferstich von A. Kohl, 1793

Gefördert aus Mitteln der Stadt Leipzig, der Bundesrepublik
Deutschland und des Freistaates Sachsen.
Mit freundlicher Unterstützung des Scheide Fonds der Stiftung
Bach-Archiv Leipzig.
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der »Vereinigung der Freunde des Bach-Archivs Leipzig e. V.«
Bach-Museum Leipzig
Thomaskirchhof 16 | 04109 Leipzig
Tel. 0341.913 72 02 | Fax 0341.913 72 05
E-Mail: museum@bach-leipzig.de | www.bach-leipzig.de