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Lichter aus? - Frauenbibliothek Saar

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newsletter der frauenbibliothek saar<br />

<strong>Lichter</strong> <strong>aus</strong>?<br />

Zum 15. Geburtstag droht der frauenbibliothek saar die Schließung!<br />

Wir kämpfen für den Erhalt des einzigen Frauenkulturzentrums im <strong>Saar</strong>land.<br />

Unterstützen Sie uns! ... siehe s. 3<br />

inhalt<br />

editorial<br />

3 ... der frauenbibliothek saar droht die schließung!<br />

nachlese<br />

4 ... 2004 – ein sehr erfolgreiches jahr für die frauenbibliothek!<br />

im mittelpunkt<br />

7 ... »als eine frau lesen lernte, trat die frauenfrage in die welt« -<br />

ein persönlicher rückblick auf 15 jahre frauenbibliothek in saarbrücken<br />

von annette keinhorst<br />

winter_frühjahr 2005<br />

buchbesprechungen: unsere neuen<br />

9 ... frauen in arabischen welten / frauen im islam<br />

11 ... neues von deutschsprachigen erzählerinnen<br />

14 ... autorinnen <strong>aus</strong> anderen ländern<br />

16 ... die historikerin empfiehlt<br />

18 ... aktuelle themen<br />

21 ... neue lesbenliteratur<br />

23 ... krimis<br />

24 ... ehrenamt in der frauenbibliothek saar<br />

24 ... fördernews: unsere unterstützerinnen!<br />

26 ... veranstaltungen<br />

27 ... gedicht von Ingrid van Biesen<br />

28 ... impressum: her<strong>aus</strong>geberin, redaktion, öffnungszeiten, kontakt<br />

q_13


2<br />

editorial_quer/elles-13<br />

editorial<br />

Liebe LeserInnen,<br />

gleich nach Beendigung des wieder sehr erfolgreichen Frauenkulturmonats<br />

hatte die neue Frauenministerin Annegret Kramp-<br />

Karrenbauer eine ganz besondere Weihnachtsüberraschung im<br />

Säckel: die Zuschüsse des Landes zu den Personalkosten der <strong>Frauenbibliothek</strong><br />

sollen ab Mitte 2005 komplett gestrichen werden.<br />

Damit würde eine in 15 Jahren gewachsene Struktur von<br />

frauenpolitischer Vernetzung, von Informations-, Kultur- und<br />

Bildungsarbeit und der Bewahrung von saarländischer Frauengeschichte<br />

mit einem Federstrich von der Landkarte gefegt.<br />

Das Land muss sparen, wir hören und lesen es täglich, aber<br />

es sollte auch eine gewisse Verhältnismäßigkeit gewahrt bleiben:<br />

im Frauenbereich lässt sich schon lange nicht mehr sparen, die<br />

Frauenpolitik des Landes muss sich sowieso schon mit »Peanuts«<br />

begnügen. Andererseits wird es ohne eine durchdachte und langfristige<br />

Frauenförderpolitik keine wirkliche Modernisierung in diesem<br />

Land geben.<br />

Ein gesamtgesellschaftliches Projekt wie die Gleichberechtigung<br />

zwischen den Geschlechtern, dem unsere Landesregierung gerne<br />

Lippenbekenntnisse zollt, ein solcher auf Jahrzehnte angelegter<br />

Mentalitätswandel braucht Strukturen und Institutionen, die diese<br />

vorhalten und stützen. Und die Ressourcen, das konzentrierte<br />

Wissen zu diesem Prozess. Und einen Ort, an dem Aust<strong>aus</strong>ch und<br />

Vernetzung zwischen den Akteurinnen des Wandels möglich ist.<br />

In der <strong>Frauenbibliothek</strong> <strong>Saar</strong> bündeln sich das Know How von<br />

15 Jahren Fraueninformation und Vernetzung, die Geschichte und<br />

kämpferische Erfahrung von 30 Jahren Frauenbewegung und nicht<br />

zuletzt 150 Jahren saarländischer Frauengeschichte.<br />

Die <strong>Frauenbibliothek</strong> ist für den gesamten südwestdeutschen<br />

Raum eine einzigartige Anlaufstelle für Wissens- und Ratsuchende<br />

zu allen frauen- und genderspezifischen Fragestellungen. Sie<br />

ist das einzige Frauenkulturzentrum des <strong>Saar</strong>landes und versteht<br />

sich darüber hin<strong>aus</strong> als moderne Frauen-Informationsdienstleisterin<br />

mit Internet-Recherchedienst, Web-Auftritt und Newsletter.<br />

Nicht zuletzt bewahrt sie das kulturelle Erbe der <strong>Saar</strong>länderinnen<br />

vor dem Vergessen.<br />

Dafür wird sie von sehr vielen Frauen und Frauenorganisationen<br />

im <strong>Saar</strong>land geschätzt, seit anderthalb Jahrzehnten übrigens<br />

auch von wechselnden Frauenministerinnen und von vielen öffentlichen<br />

Institutionen, mit denen die Bibliothek, ganz im Sinne<br />

des Gender Mainstreaming, gern und erfolgreich zusammen arbeitet.<br />

Und dafür sollten 82.000 Euro wirklich nicht zu viel sein!<br />

Im Moment formiert sich eine breite Protestbewegung gegen diesen<br />

unsinnigen Sparbeschluss, der vom saarländischen Frauenrat<br />

bis zum Bibliotheksverband <strong>Saar</strong> reicht, von der Österreichischen<br />

Nationalbibliothek bis zu hiesigen Frauenprojekten, von Migrantinnen<br />

über Gewerkschafterinnen bis zu Frauenbeauftragten und<br />

(nicht nur saarländischen) Wissenschaftlerinnen.<br />

Unterstützen Sie uns bei unserem Kampf um den Erhalt der <strong>Frauenbibliothek</strong>,<br />

denn: Es ist Ihre <strong>Frauenbibliothek</strong>, es ist Euer Frauen-Kulturzentrum!


der frauenbibliothek saar droht die schließung!<br />

machen Sie mit bei unseren protestaktionen!<br />

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Müller,<br />

sehr geehrte Frau Ministerin Kramp-Karrenbauer,<br />

ich sage NEIN zur Zerschlagung der frauenbibliothek saar.<br />

Ich fordere den Erhalt des einzigen Kulturzentrums für Frauen<br />

im <strong>Saar</strong>land, ich fordere den Erhalt der frauenbibliothek saar!<br />

Absenderin/Absender:<br />

Vorname, Name<br />

Straße<br />

PLZ, Ort<br />

Ort, Datum, Unterschrift<br />

Für den Ort der Frauenvernetzung & Kommunikation!<br />

Für gelebte Frauenkultur und -politik!<br />

Für den Ort des Wissens & der Bildung!<br />

Für die Bewahrung des kulturellen Erbes der Frauen im <strong>Saar</strong>land!<br />

frauenbibliothek saar<br />

Bleichstraße 4<br />

D-66111 <strong>Saar</strong>brücken<br />

0,45 €<br />

für den<br />

Erhalt der<br />

frauenbibliothek<br />

saar!<br />

saar<br />

h<strong>aus</strong>halt<br />

ohne frauen<br />

bibliothek?!<br />

Was können Sie tun, um die Proteste gegen die drohende<br />

Schließung der frauenbibliothek saar zu unterstützen?<br />

1 ... Protestbriefe schreiben<br />

2 ... Protest-E-Mails schreiben<br />

(»Ich finde die frauenbibliothek saar unverzichtbar,<br />

weil...«)<br />

3 ... »saar h<strong>aus</strong>halt ohne frauen bibliothek?!«<br />

Protestpostkarten schreiben<br />

(Fordern Sie weitere Postkarten bei uns an!)<br />

4 ... Unterschriften sammeln<br />

(Unterschriftenlisten liegen in der frauenbibliothek saar)<br />

5 ... PolitikerInnen ansprechen und sensibilisieren<br />

6 ... LeserInnenbriefe schreiben, bezugnehmend auf die<br />

aktuelle Presse<br />

7 ... An den Protestaktionen am 8. März teilnehmen<br />

(Infos dazu gibt es in der frauenbibliothek saar)<br />

Adressen für Proteste, per Post oder E-Mail:<br />

proteste_quer/elles-13 3<br />

... Frau Ministerin<br />

Annegret Kramp-Karrenbauer<br />

Ministerium für Inneres, Familie, Frauen und Sport<br />

Franz-Josef-Röder-Str. 21<br />

66119 <strong>Saar</strong>brücken<br />

E-Mail: a.kramp-karrenbauer@innen.saarland.de<br />

... Herr Ministerpräsident<br />

Peter Müller<br />

Staatskanzlei<br />

Am Ludwigsplatz 14<br />

66117 <strong>Saar</strong>brücken<br />

E-Mail : p.mueller@staatskanzlei.saarland.de<br />

Sprechen Sie uns an, wenn Sie die Protestaktionen,<br />

auch mit eigenen Ideen, unterstützen wollen!<br />

Telefon 0681 / 938 80 23<br />

E-Mail info@frauenbibliothek-saar.de<br />

SZ vom 22.12.2004


4<br />

nachlese_quer/elles-13<br />

nachlese:<br />

2004 - ein sehr erfolgreiches jahr für die frauenbibliothek!<br />

Seit nunmehr einem Jahr haben wir einen Dauergast im Lesecafé:<br />

die Vorleserin. Die Skulptur der saarländischen Künstlerin Brigitte<br />

Schwarz, die dank zahlreicher Spenden ihren Ort in der <strong>Frauenbibliothek</strong><br />

gefunden hat, liest und liest und liest - unbeeindruckt<br />

von den Ereignissen um sie herum. Am 13. Februar und am<br />

12. November war sie Anregung, eine Lange Nacht der Vorleserin<br />

zu organisieren. Vorleserinnen und Zuhörerinnen kamen augenscheinlich<br />

gleichermaßen auf ihre Kosten: die einen, die ihren<br />

Lieblingstext einem interessierten Publikum zu Ohren brachten,<br />

die anderen, die ein breites Spektrum an lyrischen und prosaischen,<br />

witzigen und nachdenklichen, literarischen und politischen<br />

Beiträgen geboten bekamen. Und für den Gaumengenuss war<br />

auch gesorgt!<br />

Frau sein ist schön, macht aber viel Arbeit... behauptete die<br />

Sch<strong>aus</strong>pielerin und Krimiautorin Madeleine Giese bei unserer<br />

Abendveranstaltung zum Internationalen Frauentag am 8. März.<br />

Mit Texten von Frauen über Frauen inszenierte sie vielfältiges<br />

Frauenleben. Mit Crémant und anregenden Gesprächen feierten<br />

die Frauen »ihren« Tag.<br />

Wie in den vorangegangenen Jahren haben wir auch in 2004<br />

im Lesecafé eine rege Veranstaltungstätigkeit entfaltet: Vorträge<br />

zu wissenschaftlichen, politischen oder künstlerischen Themen,<br />

Buchvorstellungen, Lesungen, Workshops, Gesprächsrunden und<br />

Informationsveranstaltungen haben zahlreiche ZuhörerInnen gefunden,<br />

Ausstellungen von Künstlerinnen laden regelmäßige NutzerInnen<br />

der Bibliothek und BesucherInnen zum Betrachten und<br />

Verweilen ein.<br />

Um ein Thema von mehreren Facetten <strong>aus</strong> zu beleuchten bieten<br />

sich Veranstaltungsreihen an, wie wir sie seit längerem konzipieren.<br />

Eine solche - bereits in 2003 sehr erfolgreiche war die<br />

im Jahr 2004 weitergeführte Reihe Pecunia und ihre Töchter. Für<br />

einen klugen Umgang mit Geld. Die Referentin Monika Schmitt<br />

vermittelte dabei in der gewohnten sachkundigen Art und Weise<br />

Informationen zur Börse (22. Januar), zu Investmentfonds<br />

(12. Februar) und zum Geldmanagement allgemein (1. Juli). Der<br />

Umgang mit Geld will gelernt sein - und Monika Schmitt hat si-<br />

cher einiges dazu beigetragen, dass ihre lernwilligen Zuhörerinnen<br />

Mut und Lust bekamen, ihre erworbenen theoretischen<br />

Kenntnisse in die Praxis umzusetzen.<br />

Eine ganz andere Ausrichtung hat die Reihe literatur pur: sie<br />

will Forum sein für Autorinnen <strong>aus</strong> der Region. Ingrid van Biesen<br />

(am 18. März), Marion Kemmerzell (am 3. Juni), Sabine Göttel<br />

(am 23. September) und Vera Hewener (am 18. November) gaben<br />

dem Publikum Einblick in ihre Werke.<br />

Den - vorerst - letzten Vortrag in der Reihe Künstlerinnen des<br />

20. Jahrhunderts widmete unsere Kunstexpertin Ingeborg Besch<br />

am 17. Mai der Dada-Künstlerin und Pionierin der Fotocollage und<br />

Fotomontage Hannah Höch. Wie viele der vorgestellten Künstlerinnen<br />

wird auch Hannah Höch und ihre Bedeutung für die Kunstgeschichte<br />

des 20. Jahrhunderts jetzt erst wiederentdeckt.<br />

Mehrere Vorträge im Laufe des Jahres 2004 richteten den Blick<br />

über die Grenze und thematisierten Frauen und ihre Kämpfe und<br />

-erfolge in anderen Ländern.<br />

Den Anfang machte am 5. Februar Pascale Eberhard mit ihrem<br />

Vortrag über die französische Journalistin und Politikerin Françoise<br />

Giroud (1906-2003). Als Schriftstellerin beschäftigte sie sich<br />

mit dem Leben von Marie Curie, Jenny Marx und Cosima Wagner.<br />

Françoise Giroud ist hierzulande eher nur InsiderInnen bekannt -<br />

seit diesem Abend sind es jetzt aber einige mehr!<br />

Am 29. April vermittelten wir unseren BesucherInnen die Begegnung<br />

mit einer ungewöhnlichen Frau: Mina Ahadi, die Gründerin<br />

des Internationalen Kommittees gegen die Steinigung, kam<br />

<strong>aus</strong> Köln nach <strong>Saar</strong>brücken, um von ihrem lebenslangen Kampf<br />

gegen die Unterdrückung von Frauenrechten in fundamentalistischen<br />

Regimen und insbesondere von der barbarischen Praxis der<br />

Steinigung zu berichten. Spontan wurden Unterschriftenlisten erstellt,<br />

die nicht nur an diesem Abend und bei den anwesenden<br />

Frauen, sondern auch in den folgenden Monaten verschickt, verteilt<br />

und gesammelt wurden, um auf diese Weise den Protest gegen<br />

dieses Unrecht an Frauen zu artikulieren und Mina Ahadi und<br />

ihre Mitstreiterinnen in ihrem Kampf für Frauenrechte zu unterstützen.


Über die Situation von Frauen in Ruanda zehn Jahre nach dem<br />

Völkermord informierte Ester Muyawayo-Keiner vom Psychosozialen<br />

Zentrum für Flüchtlinge in Düsseldorf in einem bewegenden<br />

Vortrag in Wort und Bild am 30. September. Sie schilderte Vorgeschichte,<br />

Verlauf und Auswirkung des Genozids in Ruanda, bei<br />

dem von April bis Juli 1994, in beinahe 100 Tagen, fast eine Million<br />

Menschen ermordet wurden. Tutsi-Frauen waren dabei in<br />

gr<strong>aus</strong>amster Weise Opfer der Gewalt: sie wurden systematisch<br />

vergewaltigt, verstümmelt, brutalst ermordet. Von den Frauen,<br />

die den Genozid überlebten, sind etwa 80% vergewaltigt worden.<br />

Viele von ihnen wurden HIV infiziert, schwanger, leiden an physischen<br />

und psychischen Spätfolgen. Ein Projekt zur Selbsthilfe ist<br />

der von Witwen wie Ester Muyawayo-Keiner gegründete Avega<br />

Verein, der es sich zur Aufgabe macht, Frauen wieder Lebensperspektiven<br />

aufzuzeigen oder ihnen zumindest ein lebenswerteres<br />

Umfeld einzurichten. Ein Abend, der viele Emotionen <strong>aus</strong>löste, angesichts<br />

des erschütternden Berichts über Gewalt, aber auch angesichts<br />

dieser beeindruckenden Frau, die Zeichen für ein Weiterleben<br />

nach der Gewalt setzt.<br />

Am 4. November war die bekannte feministische Globalisierungskritikerin<br />

Christa Wichterich zu Gast: Frauen und Globalisierung<br />

war ihr Thema, das sie differenziert in der Praxis und den<br />

Auswirkungen schilderte. Frauen, die in Niedriglohnländern unter<br />

für uns nicht annehmbaren Bedingungen arbeiten, erhalten durch<br />

diese Arbeit die Möglichkeit, eigenes Geld zu verdienen, <strong>aus</strong> patriarchalen<br />

Familienstrukturen <strong>aus</strong>brechen zu können und ein neues<br />

Selbstbewusstsein aufzubauen. Christa Wichterichs Ausführungen<br />

machten deutlich, dass ein genaues Hinsehen auf Vor- und<br />

Nachteile der Globalisierung notwendig ist und dass es gilt, nicht<br />

den Fakt als solchen anzuprangern, sondern zu versuchen, im Detail<br />

auf Veränderungen und Verbesserungen hinzuwirken.<br />

Frauen in der Geschichte war auch in 2004 ein Themenfeld,<br />

das in mehreren Veranstaltungen aufgegriffen wurde: Am 22.<br />

April stellte die große alte Dame der Frauenforschung Annette<br />

Kuhn ihre Autobiografie »Ich trage einen goldenen Stern« vor.<br />

1986 erkämpfte Annette Kuhn den bundesweit ersten Lehrstuhl<br />

nachlese_quer/elles-13 5<br />

für (historische) Frauenforschung in Bonn, den sie bis zu ihrer<br />

Emeritierung 1999 innehatte. Das (Familien-)Geheimnis ihrer<br />

Kindheit und Jugend jedoch war ihre jüdische Herkunft. Annette<br />

Kuhns Aufarbeitung der verdrängten Geschichte der Frauen ging<br />

später Hand in Hand mit dem Durchbrechen des Schweigegebots<br />

der Eltern bezüglich ihrer eigenen Geschichte.<br />

Auch Ellen Widmaiers Roman Spatzenkirschen, der als Neuerscheinung<br />

am 21. September in der <strong>Frauenbibliothek</strong> vorgestellt<br />

wurde, greift ein tabuisiertes Thema und eine totgeschwiegene<br />

persönliche Geschichte auf. Ellen Widmaier, im <strong>Saar</strong>land geborene<br />

Autorin, erzählt die authentische Geschichte der Marie Catherine<br />

K., einer mutigen Frau <strong>aus</strong> dem Kleinblittersdorfer Grenzgebiet,<br />

die erfolgreich in der französischen Spionageabwehr gegen<br />

Hitlerdeutschland arbeitete und dafür mit dem Leben bezahlte<br />

(siehe auch Buchbesprechung S. 16).<br />

Dass ein »Paradies der Damen« Wirklichkeit und Vision sein<br />

kann, zeigte Brigitte Ebersbach am 9. Dezember mit ihren literarischen<br />

Portraits von Autorinnen der 20er und 30er Jahre. Als<br />

Verlegerin, sie führt seit Jahren den feministischen Verlag edition<br />

ebersbach in Berlin, wusste sie zudem interessante Details <strong>aus</strong><br />

der Praxis rund um den Frauenbuchmarkt zu berichten.<br />

Im Rahmen der Europäischen Kinder- und Jugendbuchmesse,<br />

die im Mai zum vierten Mal in <strong>Saar</strong>brücken stattfand, waren wieder<br />

renommierte Kinder- und Jugendbuchautorinnen zu Gast in<br />

der <strong>Frauenbibliothek</strong>: Antje Babendererde (13. Mai), Karen-Susan<br />

Fessel (13. Mai) und Tamara Bach (14. Mai) fanden bei den<br />

Schülerinnen und Schülern großen Zuspruch, die Fortbildung mit<br />

Brigitte Weninger (14. Mai) gab ErzieherInnen neue Impulse für<br />

das Arbeiten mit Büchern. Die Berliner Autorin Karen-Susan Fessel<br />

wendet sich mit ihren Büchern nicht nur an Jugendliche, am<br />

11. Mai stellte sie ihren neuen Roman »Unter meinen Händen«<br />

einem erwachsenen Publikum vor. Und am 2./3. Oktober war Karen-Susan<br />

Fessel erneut in der <strong>Frauenbibliothek</strong>, als Leiterin eines<br />

Schreibworkshops - ihre Fan-Gemeinde in <strong>Saar</strong>brücken ist ihr gewiss!<br />

Auch die in Kaiserslautern lebende Autorin Monika Geier ist


6<br />

nachlese_quer/elles-13<br />

keine Unbekannte in der <strong>Frauenbibliothek</strong>. Liebhaberinnen ihrer<br />

Pfalz-Krimis hatten sicher schon mit Spannung auf die Lesung <strong>aus</strong><br />

ihrem neuen Buch »Stein sei ewig« gewartet - und wurden nicht<br />

enttäuscht: Kommissarin Bettina Boll ermittelt in einem eiskalt inszenierten<br />

Mordfall an der Architekturfakultät der Lautringer Universität.<br />

Crime-Time vom Feinsten!<br />

Informationen zu »Schwierigen Lebenslagen« vermittelten<br />

mehrere Vorträge. So ging es am 1. April unter dem Titel »Total<br />

Normal« um Binationale Familien und Lebensgemeinschaften.<br />

Veronika Kabis vom Zuwanderungs- und Integrationsbüro der<br />

Landeshauptstadt <strong>Saar</strong>brücken skizzierte die gesellschaftliche<br />

Situation binationaler Partnerschaften, ihre Chancen, aber auch<br />

die Probleme, mit denen sie konfrontiert sind. Helga Barrois vom<br />

Verband binationaler Familien und Partnerschaften ergänzte dies<br />

an Beispielen <strong>aus</strong> der Beratungstätigkeit.<br />

Am 16. September referierten Silvia Posenauer, Kerstin Himmelmann<br />

und Sina Schneider zur Situation von Frauen in der<br />

Beschaffungsprostitution in <strong>Saar</strong>brücken. Für Frauen, die durch<br />

Prostitution ihre Drogensucht finanzieren, gibt es seit dem Wegfall<br />

des Frauennachtcafés und des Abendangebots keine Hilfeangebote<br />

mehr. Dies hat direkte Auswirkungen auf ihre Sicherheitsund<br />

Gesundheitssituation.<br />

Am 25. November sprach <strong>aus</strong> Anlass des Internationalen Tags gegen<br />

Gewalt an Frauen Martina Böhmer über Erfahrungen sexualisierter<br />

Gewalt in der Lebensgeschichte alter Frauen. Am<br />

Beispiel eines »normalen« Alltags im Pflegeheim machte die Referentin<br />

deutlich, dass verdrängte Erinnerungen an solche Gewalterlebnisse<br />

in der Pflegesituation zu Tage treten können und<br />

dass es gilt, Pflegepersonal dafür zu sensibilisieren.<br />

Einmal im Monat treffen sich weiterhin an Literatur interessierte<br />

Frauen zu einem Gesprächskreis in der <strong>Frauenbibliothek</strong>. Die<br />

Auseinandersetzung mit den Schriftstellerinnen Katherine Mansfield,<br />

Janet Frame, Jayne Anne Phillips und Mary McCarthy stand<br />

dabei im Mittelpunkt. Die Gesprächsrunden wurden moderiert<br />

von Gislinde Stark.<br />

Der Bibliotheksraum war Präsentationsort für zwei Ausstellun-<br />

gen: Vom 16. März bis 15. April porträtierte die Künstlerin Barbara<br />

Stenzel mit ihrer Hör-Seh-Installation sieben mal Familie unter<br />

dem Titel »Welche Farbe hat Familie«. Die von der Integrationsbeauftragten<br />

des Bundes, Marie-Luise Beck, eröffnete Ausstellung<br />

zeigte in Bild und Ton sieben mal ganz unterschiedliche<br />

Familienwirklichkeit und Familienbedeutung, von der jungen Kurdin<br />

mit mehreren Stieffamilien über das gleichgeschlechtliche<br />

Paar mit Adoptivkind bis zur 86-jährigen Jüdin, deren Angehörige<br />

im Holoc<strong>aus</strong>t umgekommen sind.<br />

Der Frauenkulturmonat des Frauenbüros der Landeshauptstadt<br />

<strong>Saar</strong>brücken wurde am 2. November von der neuen Oberbürgermeisterin<br />

Charlotte Britz eröffnet mit der Ausstellung »Feuer - Erde.<br />

Dialoge in Ton. Dialoge im Bild«. Die Keramikerin Gertrud<br />

Weber und die Fotografin Ilka Albers konzipierten eine gemeinsame<br />

Ausstellung, in denen die Skulpturen und die Fotografien<br />

miteinander in Bezug stehen. Nicht nur an diesem Abend haben<br />

die Werke viele BetrachterInnen gefunden und zum Dialog angeregt.<br />

Neben den vielen LeserInnen, den BesucherInnen der Veranstaltungen<br />

und Ausstellungen, den Internet-Nutzerinnen, haben<br />

wir auch immer wieder Gelegenheit, die <strong>Frauenbibliothek</strong> und ihr<br />

Angebot interessierten Frauengruppen vorzustellen. So besuchten<br />

uns u.a. im Jahr 2004 am 26. Januar der (parteiübergreifende)<br />

Frauen<strong>aus</strong>schuss des Stadtverbandstages, am 17. Mai die<br />

Frauen des Lion-Clubs und Migrantinnen in den Deutschkursen des<br />

Diakonischen Werks. Das alljährliche Treffen der deutschsprachigen<br />

Fraueninformationseinrichtungen fand 2004 vom 29.-31. Oktober<br />

in Kassel statt wie immer mit anregendem fachlichen Aust<strong>aus</strong>ch<br />

und interessanten Informationen und Fachvorträgen. (mk)


1989 fing alles an. Die Frauenbewegung hatte sich bundesweit<br />

in Projekten wie Buchläden, Notrufen, Kulturzentren konsolidiert.<br />

Frauenbeauftragte wurden allmählich zur Selbstverständlichkeit,<br />

ein Zauberwort namens Quotierung machte die Runde. An den<br />

Universitäten boomten Frauenforschung und Frauenstudien. Ich<br />

kam <strong>aus</strong> Köln nach <strong>Saar</strong>brücken zurück, im Gepäck die kurze, aber<br />

umso intensivere Erfahrung der Mitarbeit im heutigen FrauenMediaTurm.<br />

Damals hieß er noch Das Feministische Archiv und war,<br />

dank der von Alice Schwarzer acquirierten Stiftungsgelder <strong>aus</strong><br />

dem Reemtsma-Vermögen, das best<strong>aus</strong>gestattetste Frauenarchiv<br />

der Republik mit einem Team engagierter und fachlich kompetenter<br />

Frauen. Ich entwarf ein Konzept für eine vergleichbare saarländische<br />

Einrichtung, pilgerte damit von Pontius zu Pilatus, und<br />

blieb schließlich bei Pilata hängen - das heisst bei Otti Stein, ihres<br />

Zeichens Leiterin der Stabsstelle zur Durchsetzung der Gleichberechtigung<br />

der Frauen. Dass sie mein Konzept sogleich als Kernstück<br />

eines Europäischen Feministischen Forschungszentrums sah<br />

und entsprechend große Pläne entwickelte, war zwar schmeichelhaft,<br />

aber nicht unbedingt hilfreich für die ersten Schritte bei<br />

der Suche nach saarländischen Unterstützerinnen.<br />

Nachdem also gewisse Größenphantasien auf das zunächst<br />

Machbare zusammen geschmolzen waren, fanden sich etliche<br />

Frauen <strong>aus</strong> Politik und Wissenschaft, die das Vorhaben unterstützten<br />

und halfen, über den Verein zur Förderung von Maßnahmen<br />

der allgemeinen und beruflichen Bildung von Frauen ein<br />

ABM-Projekt »Konzeption und Aufbau eines saarländischen<br />

Frauenarchivs« zu beantragen, das zum 1. April 1990 mit drei<br />

Stellen bewilligt wurde. Nach kurzer Aufbauphase in der Mainzer<br />

Straße 131, mit zwei second-hand IKEA-Regalen, die mit Büchern<br />

<strong>aus</strong> privaten Beständen notdürftig gefüllt wurden, sowie Schreibtischen<br />

<strong>aus</strong> <strong>aus</strong>gemusterten Schulbeständen ging es 1991, zusammen<br />

mit anderen Frauenprojekten, in die Kaiserstraße 8. Nach<br />

einer gemeinsamen, größtenteils vom Frauenministerium unterstützten<br />

Renovierungsphase feierten der Verein für Frauenbildung<br />

und -kultur, das Technologieberatungszentrum für Frauen, die GbF<br />

(Gesellschaft für berufliche Frauenförderung) und die Frauenbi-<br />

im mittelpunkt_quer/elles-13 7<br />

im mittelpunkt:<br />

»als eine frau lesen lernte, trat die frauenfrage in die welt.« (Marie von Ebner-Eschenbach)<br />

- ein persönlicher rückblick auf 15 jahre frauenbibliothek in saarbrücken<br />

von Annette Keinhorst<br />

bliothek im Oktober 1991 ein r<strong>aus</strong>chendes Einweihungsfest.<br />

Das sogenannte Frauenprojekteh<strong>aus</strong> mit seinem Trägerverein<br />

»FrauenBildenWissen« e.V. mit seinen vielfältigen Angeboten für<br />

Frauen und eine rege Veranstaltungs- und Reisetätigkeit unsererseits<br />

(wir führten genderorientierte »Evaluierungen« in allen saarländischen<br />

Stadtbibliotheken durch) trugen sicher dazu bei, dass<br />

die <strong>Frauenbibliothek</strong> rasch bekannt wurde. Das Arbeitsamt bewilligte<br />

vier zusätzliche ABM-Kräfte, die Buchbestände wuchsen,<br />

neue Regale und PCs traten ihren Dienst an. Die Frage nach der<br />

Ausleihe der ursprünglich als Präsenzbibliothek geplanten Einrichtung<br />

wurde dringlicher und schließlich pragmatisch gelöst: bis<br />

auf kostbare Antiquaria und teure Nachschlagewerke zirkuliert seit<br />

1992 der gesamte Buchbestand, was natürlich zu Abnutzung und<br />

gewissen Verlusten führt - das Mahnwesen kann ein Lied davon<br />

singen!<br />

1993 konnten wir dann in Verhandlungen mit dem Frauenministerium<br />

und dem Oberbürgermeister von <strong>Saar</strong>brücken -<br />

damals saß noch der Stadtverband mit am Tisch - eine gewisse<br />

Absicherung unserer Arbeit erreichen, die zwar eine Reduzierung<br />

der Stellen, dafür aber eine Kontinuität bei der Buchbeschaffung<br />

und den Mietkosten sicherte. In dieser Zeit haben wir<br />

auch angefangen, mit KooperationspartnerInnen gemeinsam Veranstaltungen<br />

und Projekte zu schultern. Dazu zählten im Laufe der<br />

Jahre z.B. die politischen Stiftungen, mit deren Unterstützung wir<br />

größere Tagungen und Publikationen verwirklichen konnten, sowie<br />

die Frauenbeauftragten der Universität und der Stadt <strong>Saar</strong>brücken,<br />

mit denen wir Veranstaltungsreihen und im Falle der<br />

Stadt auch ein mehrjähriges Geschichtsprojekt (FrauenSichtenGeschichte)<br />

gemeinsam gestalteten. Das saarländische Künstler-<br />

Innenh<strong>aus</strong>, das Adolf-Bender-Zentrum in St. Wendel sowie die<br />

Landeszentrale für politische Bildung haben ebenfalls engagiert<br />

an gemeinsamen Anliegen mit uns gearbeitet.<br />

Inzwischen wurde es langsam eng in der 2. Etage der Kaiserstraße.<br />

Die Dokumentation Grauer Materialien wanderte in<br />

Nebenräume, die Doubletten auf den Speicher, die Schreibtische<br />

stapelten sich, und auch unsere Nutzerinnen fühlten sich manch


24<br />

ehrenamt, fördernews_quer/elles-13<br />

ehrenamt in der frauenbibliothek saar<br />

»Nach einem dreijährigen Aufenthalt in den USA kamen meine<br />

Familie und ich ins <strong>Saar</strong>land. Nachdem meine beiden Kinder sich<br />

im Kindergarten gut eingelebt hatten, suchte ich nach neuen beruflichen<br />

Her<strong>aus</strong>forderungen. Angesichts der prekären H<strong>aus</strong>haltslage<br />

der Kommunen würde es bestimmt nicht einfach sein, eine<br />

Bibliothekarsstellung zu finden. Um mir einen Überblick über die<br />

Bibliothekslandschaft des <strong>Saar</strong>landes zu verschaffen, konsultierte<br />

ich das Internet und stieß dabei auf die Homepage der <strong>Frauenbibliothek</strong>.<br />

Die freundliche und informative Gestaltung der Webpage<br />

sprach mich sofort an und da die Bibliothek bei ihren vielfältigen<br />

Aufgaben auch von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen unterstützt<br />

wird, rief ich an und bot meine Hilfe an. Schon das erste<br />

Telefongespräch war so freundlich und hilfsbereit, dass ich mich<br />

gleich aufgehoben fühlte. Dass die <strong>Frauenbibliothek</strong> Literatur von<br />

und über Frauen besitzen würde, war mir klar, doch erst seit meiner<br />

Mitarbeit wird mir bewusst, welche tiefgreifenden, auch politisch<br />

aufklärerischen Aufgaben die Bibliothek zu bewältigen hat.<br />

Ich danke Frau Dr. Keinhorst und Frau Kees sehr, dass sie mir die<br />

Möglichkeit gegeben haben, für sie zu arbeiten und ich hoffe sehr,<br />

dass Mittel und Wege gefunden werden, die <strong>Frauenbibliothek</strong> zu<br />

erhalten!«<br />

Ihre Angelika Friedrich<br />

P.S. Angelika Friedrich ist <strong>aus</strong>gebildete wissenschaftliche Bibliothekarin<br />

und bearbeitet seit drei Monaten spezielle Projekte, zuletzt<br />

die Erfassung unseres Zeitschriftenbestands für die zentrale<br />

Zeitschriftendatenbank in Berlin.<br />

fördernews:<br />

unsere unterstützerinnen!<br />

Jetzt kann man/frau die <strong>Frauenbibliothek</strong> wirklich nicht mehr<br />

übersehen! Ein Transparent quer über der Frontfassade sowie<br />

mehrere leuchtend blaue Schilder machen auf uns aufmerksam<br />

und weisen Ortsunkundigen den direkten Weg zur <strong>Frauenbibliothek</strong>.<br />

Wir bedanken uns ganz herzlich bei unserer Vermieterin,<br />

Frau Christine Kleber, für die finanzielle Unterstützung dieser<br />

schönen Außengestaltung.<br />

Außerdem danken wir unseren Buchspenderinnen: Frau Dr.<br />

Großmann, Verena Blumer, Christa Piper und auch der viel zu<br />

früh verstorbenen Antje Brodersen, die uns posthum ihre reichhaltige<br />

Sammlung Frauenliteratur vermacht hat. Das Frauenbüro<br />

des Stadtverbands und das Frauenbüro der Landeshauptstadt<br />

überließen uns Materialien fürs Regional-Archiv. Der Verein<br />

für Frauenbildung und -kultur FF unterstützte unsere Arbeit wiederum<br />

mit einer großzügigen Spende und vielen guten Ideen.<br />

Bei kleinen und größeren Störungen im technischen Bereich<br />

hatten wir, wie schon seit Jahren, kompetente unentgeltliche<br />

Unterstützung von Thomas Kees. Christian Jakobi führte uns geduldig<br />

in die Pflege der neuen Homepage ein, deren Gestaltung<br />

er im Team mit Gabriele Jakobi ehrenamtlich übernommen hatte.<br />

Bedanken möchten wir uns auch bei all unseren Förderfrauen,<br />

die die Arbeit der <strong>Frauenbibliothek</strong> seit Jahren mit regelmäßigen<br />

Beiträgen, mit Ideen und Rückendeckung in schwierigen Situationen<br />

unterstützen. Weitere Fördermitglieder sind sehr wichtig<br />

für unsere Arbeit! Als FörderIn unseres Vereins frauenbibliothek<br />

e.V. sind Sie selbstverständlich kostenfrei NutzerIn der Bibliothek,<br />

erhalten Einladungen zu allen Veranstaltungen und die halbjährliche<br />

»quer/elles« zugeschickt. Und Sie wissen, dass Sie mit Ihrem<br />

Beitrag die einzige Einrichtung im südwestdeutschen Raum<br />

unterstützen, die ein Gedächtnis für das Wirken von Frauen dieser<br />

Region aufbaut, gezielt Ressourcen zu Frauenthemen zur Verfügung<br />

stellt und den öffentlichen Diskurs über Frauenrechte wach<br />

hält. Weitere Infos auf Seite 27.


unterstützt<br />

werden wir auch von Praktikantinnen, die im Rahmen von Weiterbildungsmaßnahmen<br />

und Berufsneuorientierungen für einen<br />

begrenzten Zeitraum in der Bibliothek mitarbeiten. 2004 waren<br />

das Andrea Wirtz vom Kultur- und Lesetreff St. Arnual (Foto links),<br />

Sandra Bücklein (Mitte) und Tatjana Uhse (rechts).<br />

quer/elles-13 25


26<br />

veranstaltungen_quer/elles-13<br />

veranstaltungen<br />

der frauenbibliothek winter/frühjahr 2005<br />

Das Lesecafé der <strong>Frauenbibliothek</strong> <strong>Saar</strong> lädt ein<br />

... Donnerstag, 20. Januar 2005, 20 Uhr<br />

Eva Maria und Horst Bernard, Luitwin Bies<br />

<strong>Saar</strong>länderinnen gegen die Nazis.<br />

Verfolgt - Vertrieben - Ermordet.<br />

Buchvorstellung und Diskussion<br />

... Donnerstag, 3. Februar 2005, 20 Uhr<br />

PD Dr. Eveline Kilian<br />

Von transsexuell bis transgender: literarische<br />

Inszenierungen des Lebens zwischen den Geschlechtern<br />

Forum Frauenforschung. Gemeinsame Veranstaltungsreihe<br />

mit dem Frauenbüro der Universität des <strong>Saar</strong>landes<br />

... Donnerstag, 17. Februar 2005, 19 Uhr<br />

Adele Thelen<br />

Glück am Abgrund. Lebensbericht einer Zeitzeugin<br />

Buchvorstellung und Gespräch<br />

... Dienstag, 8. März 2005<br />

Internationaler Frauentag!<br />

Mit u.a. Frauenfrühstück des DGB, Aktionen und Stände<br />

in der Bahnhofstraße, Protestaktionen zum Erhalt der<br />

<strong>Frauenbibliothek</strong><br />

... Donnerstag, 10. März 2005, 20 Uhr<br />

Irene Gammel: Die Dada-Baroness.<br />

Das wilde Leben der Elsa von Freytag-Loringhoven<br />

Buchvorstellung in Zusammenarbeit mit der edition<br />

ebersbach<br />

... Freitag, 11. März 2005, 20 Uhr<br />

Isabel Lipthay: Gedichte und Musik<br />

Eine Veranstaltung zum 20. Geburtstag des<br />

Diriamba-Vereins<br />

... Donnerstag, 17. März 2005, 20 Uhr<br />

Literatur pur: Barbara Franke liest<br />

... Freitag, 1. April 2005<br />

Die <strong>Frauenbibliothek</strong> wird 15!<br />

... Donnerstag, 21. April 2005, 20 Uhr<br />

Eine Kämpferin für Frauenrechte:<br />

Marlies Krämer berichtet <strong>aus</strong> ihrem Leben


veranstaltungen<br />

der frauenbibliothek winter/<br />

frühjahr 2005<br />

... Donnerstag, 12. Mai 2005, 20 Uhr<br />

Christine Bücker-Gärtner:|<br />

Männer werden benannt, Frauen sind mitgemeint.<br />

Sprache, Identität und Bewusstsein.<br />

Vortrag und Diskussion<br />

In Kooperation mit BdP, Berufsverband deutscher<br />

Psychologinnen und Psychologen<br />

... Freitag, 20. Mai, 20 Uhr<br />

Ziriah Voigt: Rituale<br />

In Kooperation mit der Villa Lessing Liberale Stiftung <strong>Saar</strong><br />

... Freitag, 3. Juni, Rath<strong>aus</strong>festsaal<br />

Unterstützung für kriegstraumatisierte Frauen<br />

weltweit!<br />

Vortrag von Monika H<strong>aus</strong>er, Gründerin der<br />

Frauenhilfsorganisation medica mondiale<br />

Eine gemeinsame Veranstaltung des Business and<br />

Professional Women`s Club <strong>Saar</strong>brücken, der frauenbibliothek<br />

saar, der Aktionsgruppe medica mondiale<br />

und des Frauenbüros der Landeshauptstadt <strong>Saar</strong>brücken<br />

Unterstützt vom Gemischten <strong>Saar</strong>brücker Damenchor<br />

... Donnerstag, 16. Juni, 20 Uhr<br />

Carolina Brauckmann: Wenn Lesben älter werden ...<br />

Vortrag und Diskussion<br />

... gedicht<br />

die frauenbibliothek saar braucht mehr denn je ihre unterstützung!<br />

Ich möchte Fördermitglied im Verein <strong>Frauenbibliothek</strong> e.V.<br />

werden, und zwar mit einem<br />

Monatsbeitrag von € , (ab € 10,-)<br />

Jahresbeitrag von € , (ab € 100,-)<br />

Ich möchte der <strong>Frauenbibliothek</strong> eine einmalige Spende<br />

zukommen lassen, und zwar in Höhe von<br />

€ ,<br />

Ich bezahle per<br />

Scheck Überweisung Lastschrift<br />

(Scheck liegt bei)<br />

Name, Vorname<br />

Straße<br />

PLZ, Ort<br />

Datum, Unterschrift<br />

Bank<br />

BLZ Konto<br />

veranstaltungen_quer/elles-13 27<br />

Spenden sind steuerlich absetzbar bei Überweisung auf unser Konto 702 704, Sparkasse <strong>Saar</strong>brücken, BLZ 590 501 01<br />

lilith<br />

ein leichter schleier<br />

im flattern<br />

der pupille<br />

doppelgesicht<br />

in meinen<br />

träumen<br />

tanzt du<br />

leichtflüssig<br />

wissend<br />

possibilities<br />

Ingrid van Biesen<br />

Ingrid van Biesen, gebürtige Neunkircherin, war mit ihrem<br />

ersten Lyrikband »Wir - ein Aufblitzen im All« sehr erfolgreich<br />

und wird im Laufe dieses Jahres einen weiteren Gedichtband<br />

vorstellen.

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