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Die griechische außenpolitische Identität im Namenskonflikt mit ...

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3.2 Außenpolitisches Verhaltensprofil Griechenlands 43<br />

Bei den Verhandlungen zum Vertrag von Maastricht zeigte sich die Regierung Mîtsotakîs<br />

allerdings sehr aktiv. <strong>Die</strong> Kernpunkte der <strong>griechische</strong>n Forderungen waren die Implementie-<br />

rung einer verteidigungspolitischen Komponente in die EU und die Sicherung einer einheitli-<br />

chen wirtschaftlichen Entwicklung der Gemeinschaft. <strong>Die</strong>se letzte Forderung richtete sich<br />

explizit gegen ein Modell der abgestuften Integration. 173 <strong>Die</strong> Ratifizierung des Vertrags <strong>im</strong><br />

<strong>griechische</strong>n Parlament erfolgte am 1. August <strong>mit</strong> einer Mehrheit von 286 St<strong>im</strong>men (bei 300<br />

Abgeordneten und sieben Gegenst<strong>im</strong>men). 174 <strong>Die</strong> Ratspräsidentschaft Griechenlands Anfang<br />

1994 war geprägt von der Auseinandersetzung um Mazedonien. 175<br />

Seit der Regierungsübernahme durch Kôstas Sî<strong>mit</strong>îs 1996 befindet sich Griechenland wieder<br />

in einer Phase der aktiven Teilhabe an den europäischen Institutionen. 176 <strong>Die</strong> Schwerpunkte,<br />

die bei den Maastricht-Verhandlungen best<strong>im</strong>mend waren, vertrat die <strong>griechische</strong> Regierung<br />

auch bei den Verhandlungen zum Vertrag von Amsterdam. Mit dem 1. Januar 2000 wurde<br />

Griechenland Mitglied <strong>im</strong> Schengener Abkommen, nachdem es seit 1992 schon zwe<strong>im</strong>al we-<br />

gen mangelnder Grenzsicherung abgewiesen worden war. 177<br />

3.2.2.1. Griechische Positionen in der EU<br />

A. Integration<br />

Griechenland unterstützt die Förderung der wirtschaftlichen und sozialen Kohäsion. Gemein-<br />

sam <strong>mit</strong> Portugal und Irland widersetzt sich Griechenland der Beschneidung des EU-<br />

Haushalts und da<strong>mit</strong> der Beitragszahlungen bspw. Deutschlands. Mit Spanien und Portugal<br />

wurde bei den Verhandlungen zur Agenda 2000 der Vorschlag gemacht, die Beitragszahlun-<br />

gen stärker am pro Kopf – BIP zu orientieren. 178 Griechenland spricht sich für eine weiterge-<br />

hende Institutionalisierung und da<strong>mit</strong> einen stärkeren Souveränitätstransfer an die Organe der<br />

EU aus. Da<strong>mit</strong> soll es der EU ermöglicht werden adäquat auf die zunehmend komplexen politischen<br />

und wirtschaftlichen Probleme reagieren zu können. <strong>Die</strong> Best<strong>im</strong>mungen des Vertrages<br />

von Amsterdam gelten in dieser Hinsicht zwar als ein Schritt in die richtige Richtung, sie stel-<br />

173 Heinz-Jürgen Axt (1991/92), "Griechenland." In: Jahrbuch der Europäischen Integration, Werner Weidenfeld<br />

und Wolfgang Wessels (Hrsg), S. 335-340. Bonn: Europa Verlag, S. 338f..<br />

174 Heinz-Jürgen Axt (1992/93), "Griechenland." In: Jahrbuch der Europäischen Integration, Werner Weidenfeld<br />

und Wolfgang Wessels (Hrsg), S. 323-328. Bonn: Europa Verlag, S. 326.<br />

175 Vgl. dazu: S. Perrakis (1994), "<strong>Die</strong> Ziele der <strong>griechische</strong>n Außenpolitik. <strong>Die</strong> <strong>griechische</strong> Präsidentschaft der<br />

Europäischen Union." In: Griechische Außenpolitik. Innere und Internationale Parameter, D. Constas und P.<br />

Tsakonas (Hrsg), S. 37-51. Athen: Ekdoseis Odusseas. (in gr.)<br />

176 Frangakis 1995/96, S. 318.<br />

177 Peter Zervakis (1999/2000), "Griechenland." In: Jahrbuch der Europäischen Integration, Werner Weidenfeld<br />

und Wolfgang Wessels (Hrsg), S. 337-342. Bonn: Europa Verlag, S. 340.<br />

178 Griechenland. Ministerium für Presse. Generalsekretariat für Information Republik (1999), Griechenland in<br />

der EU. Eine Positionsbest<strong>im</strong>mung in der deutschen EU-Präsidentschaft. Berlin: Griechische Botschaft, S. 12f..

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