Architektur - Matthias Braun
Architektur - Matthias Braun
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Wein + <strong>Architektur</strong><br />
Hendrik Hering, Minister für Wirtschaft,<br />
Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau<br />
des Landes Rheinland-Pfalz<br />
WeinBauKultur<br />
Architektenkammer Rheinland-Pfalz,<br />
Weinbauverbände, Landesmuseum<br />
Koblenz und Ministerium für Wirtschaft,<br />
Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau<br />
haben seit 2005 die Verbindung von<br />
Bau- und Weinkultur in einer landesweiten<br />
Initiative aufgegriffen und mittels<br />
Symposien und Ausstellungen umgesetzt.<br />
Zielsetzung der Reihe war und ist die<br />
Sensibilisierung der Weinwirtschaft für die <strong>Architektur</strong> als Marketing-<br />
Instrument, um die Attraktivität der Weinregionen weiter zu steigern und<br />
damit auch einen Beitrag zum Erhalt der Weinkulturland schaften zu<br />
leisten.<br />
Der Weinbau in Rheinland-Pfalz ist ein wesentlicher Faktor für eine er -<br />
folgreiche Tourismuswirtschaft mit mehr als 6 Mrd. € Umsatz und etwa<br />
190.000 Beschäftigten.<br />
DOSSIER<br />
Daher gelten die Bemühungen der Landes regierung dem Erhalt und der<br />
Weiterentwicklung der Weinbau gebiete am Rhein und seinen Neben -<br />
flüssen.<br />
Im Rahmen der Intervitis/Interfructa präsentiert „Deutschlands Weinland<br />
Nr. 1“ in Halle 5.2 die für den ersten „Deutschen <strong>Architektur</strong> preis Wein“<br />
nominierten Arbeiten ebenso wie die Ausstellung „Reben und Räume“<br />
zur Ent wick lung der Wein kulturlandschaften.<br />
Am 25. April 2007 findet darüber hinaus das Symposium „Wein baut.“<br />
zu innovativen <strong>Architektur</strong>konzepten als Marketing-Strategie für Wein -<br />
bau und Tourismus unter Federführung der Architektenkammer Baden-<br />
Württemberg statt.<br />
Hierzu lade ich Sie auch im Namen der Veranstalter sehr herzlich ein.<br />
Hendrik Hering,<br />
Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes<br />
Rheinland-Pfalz
2<br />
Wein + <strong>Architektur</strong>:<br />
klares Qualitätsprofil<br />
Deutsche Weine setzen sich neu in<br />
Szene. Eine jüngere Winzergeneration<br />
sucht mit neuen Qualitäten neue Märkte.<br />
Dabei werden alle Facetten des Marke -<br />
tings genutzt, um Wein als Inbe griff von<br />
Trinkkultur und Ausdruck eines moder-<br />
Dr. Michael E. Coridaß,<br />
Haupt ge schäfts führer Archi tek ten - nen Lebensstils herauszustellen. Zeitge -<br />
kammer Rheinland-Pfalz<br />
nössische <strong>Architektur</strong> wird so mehr und<br />
mehr zum integralen Bestandteil eines Marketing kon zeptes für deutsche<br />
Weinbaubetriebe. Der Kontext von Form und Materi alien, das Zusammen -<br />
spiel von Farbe und Licht, der Reiz von Bestehen dem und Neuem entwickeln<br />
in Vino theken, Degustations räumen und im Keller den Charme<br />
eines Weingutes: modern aber trotzdem sinnlich.<br />
Die Architektenkammer begrüßt, dass die gemeinsamen Bemuhungen<br />
mit den Weinbauverbänden und dem rheinland-pfälzischen Weinbau -<br />
ministerium, das Thema Wein + <strong>Architektur</strong> in Deutschland zu propa -<br />
gieren, binnen drei Jahren auf so gute Resonanz gestoßen sind. Mit dem<br />
Deutschen Archi tekturpreis Wein kann eine erste Bilanz gezogen werden.<br />
Die eingereichten und prämierten Arbeiten belegen, dass das Thema<br />
Wein + Archi tek tur bei Winzern und Architekten gezündet hat. Wein -<br />
berge, Gebäude, Dörfer sind Ausdruck von Landschaft und Terroir. Mit<br />
qualitätsvoller Wein bauarchitektur profilieren sich Winzer und Wein -<br />
bauregionen. Sie leisten damit auch einen Beitrag zum Wein tourismus.<br />
So dreht sich bei Wein + <strong>Architektur</strong> alles um Qualität, um das Spiel mit<br />
Proportionen, um den Reiz von Details, um die sorgsame Auswahl der<br />
Materialien, um all’ jene subtilen Dinge, die ebenso viel Kreativität wie<br />
Fingerspitzengefühl verlangen.<br />
Dr. Michael E. Coridaß,<br />
Hauptgeschäftsführer Architektenkammer Rheinland-Pfalz<br />
Wein + <strong>Architektur</strong><br />
Symposium 1<br />
Was in den USA, Südafrika, Spanien, Italien, Frankreich oder<br />
Österreich längst Realität ist, beginnt hierzulande erst zaghaft:<br />
Die Hinwendung zur zeitgenössischen <strong>Architektur</strong>. Zuerst<br />
haben die großen Weinbaubetriebe, beispielsweise im kali for -<br />
nischen Nappa Valley, signifikante, zeitgenössische <strong>Architektur</strong><br />
als Markenzeichen und integralen Baustein ihres Marke ting -<br />
kon zeptes verstanden und aufgebaut. Mittlerweile haben aber<br />
auch mittlere und kleine Betriebe Erlebnisräume für die immer<br />
anspruchsvollere Kundschaft geschaffen.<br />
Weinarchitektur abseits von reinen Zweckbauten oder applizierter<br />
Fachwerkgemütlichkeit zieht Käuferschichten an, die hochwertigen Wein<br />
in einem nicht minder anspruchsvollen Ambiente verkosten und kaufen<br />
wollen. „Qualität“ als oberste Maxime darf sich, um authentisch und<br />
glaubhaft zu sein, nicht auf die Arbeiten im Weinberg und im Keller<br />
beschränken, sie muss sich als Signal durch alle Segmente der<br />
Weinherstellung und Vermarktung ziehen, damit die Direktvermarktung<br />
eine Chance gegen Billigangebote in Supermärkten und Discounterketten<br />
hat. In Österreich war es wohl der Druck der Verhältnisse nach den<br />
Glykolskandalen, der für den Aufbruch gesorgt hat. In Deutschland werden<br />
es, so Otto Schätzel, Leitender Landwirtschaftsdirektor im Dienst -<br />
leistungszentrum Rheinhessen-Nahe-Hunsrück in Oppenheim, die stark<br />
sinkenden Marktanteile im mittleren Preissegment sein, die in den<br />
kommen den Jahren Investitionen der Winzer erzwingen, um als Direkt -<br />
vermarkter gegen die Billigkonkurenz bestehen zu können.<br />
Genau an dieser Stelle sollte das erste Symposium „Wein + <strong>Architektur</strong>“,<br />
das im Juni 2005 auf der Villa Ludwigshöhe in Edenkoben stattfand, ein<br />
Scharnier bilden. Die zahlreichen Teilnehmer und angeregten<br />
Diskussionen haben gezeigt, dass die von der Architektenkammer<br />
Rheinland-Pfalz und dem Ministerium fur Wirtschaft, Verkehr,<br />
Landwirtschaft und Weinbau mit Unterstutzung der Weinbauverbände<br />
gestartete Initiative erfolgreich ist.
Wein + <strong>Architektur</strong><br />
Symposium 2<br />
Rund 170 Winzer und Architekten kamen zum Symposium<br />
„Wein und <strong>Architektur</strong> 2“ am 7. November 2005. Workshops<br />
und Vorträge zur Finanzierung, Bautechnik und Produktion<br />
lieferten den Teilnehmern pragmatische Hilfestellung für<br />
eigene Bauvorhaben.<br />
Auch die Ästhetik kam nicht zu kurz. Moderator Heinz-Gert Woschek<br />
brauchte die Blicke dabei gar nicht erst auf spektakuläre Weingüter in<br />
Österreich zu lenken. Eine Reihe von herausragenden Bauprojekten zeige,<br />
dass auch die Winzer in Rheinland-Pfalz längst Geschmack an moderner<br />
<strong>Architektur</strong> gefunden haben.<br />
Hans Gelbert, Vizepräsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz,<br />
betonte, dass der Weintourismus durch die <strong>Architektur</strong> noch ergänzt und<br />
verstärkt werden könne. „Das bedeutet aber auch den Abschied von<br />
Fachwerkschwärmerei, falsch verstandener Tradition und Heimattümelei“,<br />
sagte Gelbert. Aber es geht bei Weitem nicht nur um Ästhetik:<br />
Funktionierende Produktionsabläufe, ein zeitgemäßes Ambiente fur<br />
Weinverkostung und Weinerlebnis und gegebenenfalls Raum fur ein<br />
gastronomisches Angebot sind Bausteine einer gelungenen Wein -<br />
architektur.<br />
Doch der Aufbruch in die moderne Weinarchitektur ist häufig nicht ohne<br />
Altlasten: Verwinkelte Räume, lange Wege, altertümliche Technik. Wie sich<br />
solche Hürden elegant und phantasievoll überwinden lassen, wurde in<br />
zwei Workshops gezeigt. Im dritten Workshop ging es um die<br />
Auswirkungen von (Innen-)<strong>Architektur</strong> und Design: Kann eine sinnliche<br />
und erlebnisreiche Gestaltung den Absatz ankurbeln? Und ob! Denn die<br />
Anforderungen der Weinliebhaber haben sich grundlegend geändert. „Die<br />
Kunden sind auf der Suche nach einem Weinerlebnis“, unterstrich Bernd<br />
Wechsler, Leiter des Weinmarketingzentrums am DLR in Oppenheim.<br />
Wein + <strong>Architektur</strong><br />
Symposium 3<br />
DOSSIER<br />
Wein-<strong>Architektur</strong> tritt immer mehr in den Fokus, wenn es um<br />
erfolgreiches Marketing von Winzerbetrieben geht. Auch in<br />
Rheinland-Pfalz ist das Thema angekommen, wie die gut<br />
200 Gäste, Winzer sowie Architekten, beim dritten Symposium<br />
„Wein + <strong>Architektur</strong>“ am 13. März 2006 in Bernkastel-Wehlen<br />
unter Beweis stellten.<br />
„Das Symposium Wein und <strong>Architektur</strong> dürfte gerade bei selbstvermarktenden<br />
Weingütern auf großes Interesse stoßen. Sie brauchen neben<br />
guten Lagen, einer qualitätsorientierten Weinphilosophie, einer perfekten<br />
Kellerwirtschaft eben auch Erfolg und Profil im Marketing. Und hier setzt<br />
auch das spannende Thema der Weinarchitektur an. Dabei brauchen wir<br />
Winzer und Weinvermarkter erfahrene Architekten“, fasste Adolf Schmitt,<br />
Präsident des Weinbauverbandes Mosel-Saar-Ruwer e.V., das Anliegen der<br />
Weinwirtschaft zusammen.<br />
In der Verknüpfung mit dem Tourismus sah Hubert Friedrich, Leiter des<br />
Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum Mosel in Bernkastel,<br />
die Weiterentwicklungsmöglichkeit der Steillagen-Winzerbetriebe an<br />
der Mosel. Einerseits bieten hier die Renaissance der Rieslingweine<br />
und eine verstärkte Nachfrage nach deutschen Weinen gute<br />
Absatzchancen, die arbeitsintensive Bewirtschaftung der Steilhänge<br />
zwingt andererseits aber zu Vermarktungskonzepten, die sicher stellen,<br />
dass die entsprechendenen Preise erzielt werden. Der Tourismus seinerseits<br />
lebt wiederum von der Bewirtschaftung der Weinlagen an der Mosel:<br />
Ohne sie verlöre die Landschaft ihre charakteristischen Merkmale und<br />
damit ihre Attraktivität.<br />
Mit einem flammenden Appell an die moselländischen Winzer, ihre eigenen<br />
Potenziale und keinen „globish“ toupierten „mediterranen“ Stil zu<br />
pflegen, schloss Ilse-Maria Engel-Tizian, Architektin aus Trier und<br />
Vorsitzende des Kammerausschusses für Öffentlichkeitsarbeit.<br />
3
Deutscher <strong>Architektur</strong>preis Wein 2007<br />
Drei Symposien zu „Wein + <strong>Architektur</strong>“ haben gezeigt, das Thema<br />
hat bei Winzern und Architekten gezündet. In der Folge haben das<br />
Wirt schafts- und Weinbauministerium Rheinland-Pfalz, der Deutsche<br />
Wein bauverband und die rheinland-pfälzische Architektenkammer in<br />
einer gemeinsamen Initiative erstmals den Deutschen <strong>Architektur</strong>preis<br />
Wein ausgelobt.<br />
42 Projekte wurden eingereicht. Hier sind die Nominierungen, die auch<br />
anlässlich der INTERVITIS INTERFRUCTA vom 22.-26. April 2007 in<br />
Stuttgart der Öffentlichkeit und den Besuchern der Messe prä s en tiert<br />
werden. Preisverleihung ist am 25. April 2007 ab 17.15 Uhr auf der<br />
INTERVITIS INTERFRUCTA in Stuttgart.<br />
2Vinothek der ehemaligen Sektkellerei<br />
Burgeff, Hochheim, 2006<br />
Innenarchitektin Dipl.-Ing. Henni Weyrich, Mainz<br />
Die denkmalgeschützte Bausubstanz der ehemaligen Sektkellerei Burgeff<br />
aus dem späten 19. Jahrhundert wurde für die Erweiterung des<br />
Weingutes Künstler saniert und umgestaltet. Auf hohem Niveau und<br />
mit hochwertigen Materialien entstand durch die Sanierung eine<br />
Innenarchitektur, die den historischen Charakter der Räumlichkeiten<br />
wahrt, gleichwohl aber eine zeitgemäße Degustation und Präsentation<br />
der Weine ermöglicht.<br />
Foto: Hans Haßdenteufel, Mainz<br />
4<br />
1Weingut Heid,<br />
Fellbach, 2001<br />
Freie Architektin Professorin Dipl.-Ing. Christine Remensperger,<br />
Stuttgart<br />
Das neu entstandene Interieur des Weingutes Heid überzeugt durch<br />
sauber detaillierte, kleine Räume, die in ihrer soliden, angemessenen<br />
Gestaltung auf dem begrenzten Raum ein zurückhaltendes und dennoch<br />
einladendes Ambiente schaffen. Die eingesetzten Naturmaterialien<br />
präsentieren sich schlicht-elegant. Der geringen Größe des Objektes<br />
entspricht die wohltuende Beschränkung auf wenige Stilmittel und Mate -<br />
rialien sowie die klassisch-klare Form und die behutsame Beleuch tung<br />
ohne Effekthascherei.
4Abfüllhalle im Weingut Carl Koch Erben,<br />
Oppenheim, 2002<br />
Architekten Dipl.-Ing.e Achim Gehbauer und Gerhard Helten,<br />
gehbauer helten architekten, Oppenheim<br />
An das historische Gebäude des Weingutes Bürgermeister Carl Koch<br />
Erben wurde ein Cortenstahlkubus als Raumplastik angefügt. Im Kubus<br />
befindet sich die neue Abfüllhalle des Weingutes. Sprache und Aus -<br />
formung der neuen Halle sind vollständig von der historischen Bau sub -<br />
stanz abgesetzt und kontrastieren mit ihr. Das zunächst fremd wirkende<br />
Industriematerial führt durch die lebendige Farbwirkung der Patina den<br />
Materialeindruck des Altbaus organisch fort.<br />
Foto: Prof. Dieter Leistner, Würzburg<br />
DOSSIER<br />
3Weingut Kreutzenberger,<br />
Kindenheim, 2005<br />
Architekt Professor Dipl.-Ing. Heribert Hamann, Oppenheim;<br />
Bauleitung: Architekt Dipl.-Ing. (FH) Friedhelm Beier, Mainz<br />
Im Weingut Kreutzenberger vereinen sich historische und zeitgenössische<br />
Elemente, wobei bereits das ursprüngliche Weingut Kreutzenberger,<br />
entstanden 1929/30 im Geiste der klassischen Moderne, als Rarität<br />
zu werten ist - sowohl in Rheinland-Pfalz als auch in der gesamten<br />
Weinwirtschaft. Die Anlage wurde in Respekt vor der klassischen<br />
Moderne ohne Brüche zu einem Ensemble ergänzt. Dabei gelang es,<br />
sowohl einen reibungslosen Produktionsablauf zu unterstützen als auch<br />
die Vinifikation für Besucher erlebbar zu machen.<br />
Foto: Christian Reinhardt, Hilders<br />
5Weingut Leo Fuchs und Vinothek Pomaria,<br />
Pommern, 2005<br />
Architektengruppe Naujack + Rumpenhorst GmbH, Koblenz<br />
Die Vinothek Pomaria präsentiert sich als mustergültige Sanierung eines<br />
moselländischen Weingutes mit einem Gebäudebestand aus der Mitte<br />
des 18. und dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Obgleich sich die<br />
Maßnahme weitgehend auf den Bestand und dessen Sanierung<br />
beschränkt und zudem der Lage im Hochwasserbereich der Mosel<br />
Rechnung tragen musste, werden die Funktionen stimmig eingebunden<br />
und den neuen Ansätzen des Weinmarketings entsprechend angepasst.<br />
Dadurch entsteht eine authentische Atmosphäre.<br />
Foto: Architektengruppe Naujack + Rumpenhorst<br />
5
7Winzerkeller Sommerach,<br />
Sommerach/Main, 2006<br />
Architekten: hofmann keicher ring architekten, Wurzburg<br />
mit Reinhard May, Wurzburg<br />
Wettbewerb mit: Architekt Dipl.-Ing. (FH) <strong>Matthias</strong> <strong>Braun</strong>, Wurzburg<br />
In der vorhandenen Kubatur einer Winzergenossenschaft aus der zweiten<br />
Hälfte des 20. Jahrhunderts entstand durch konsequenten Umbau in<br />
bemerkenswerter Weise eine zeitgemäße <strong>Architektur</strong>: Nicht alleine die<br />
Fassade wurde durchgreifend umgestaltet, auch im Inneren entstand<br />
ganz im Gegensatz zur vorgefundenen Fassdauben-Romantik eine<br />
funktionale und gleichzeitig im Detail wie im Material hochwertige<br />
Raumgestaltung. Aus einem dunklen, eher bedrückenden Innenraum heraus<br />
wurde eine helle und freundliche Atmosphäre entwickelt.<br />
Foto: Gerhard Hagen, Bamberg<br />
6<br />
6Sächsisches Staatsweingut<br />
Schloss Wackerbarth, Radebeul, 2002<br />
Architekten: heizHaus <strong>Architektur</strong> Stadtplanung, Dresden<br />
Landschaftsarchitekten: Haufe.Lohse.Pätzig, Dresden<br />
Mit dem Neubau der Produktionsanlage und der Sanierung des barocken<br />
Schlosses Wackerbarth ging die Umgestaltung der vernachlässigten<br />
Anlage zu einem Erlebnisweingut einher. In die Gestaltung integriert wurden<br />
Produktion, Präsentation und Verkauf in idealtypischer Weise.<br />
Reizvoll ist der Kontrast zwischen der historischen Schlossanlage mit<br />
Orangerie und der zeitgemäßen <strong>Architektur</strong> der Produktionsanlage. Auf<br />
der Höhe der Zeit ist die erdgeschossige Präsentation der Barriquefässer.<br />
Foto: Lothar Sprenger, Dresden<br />
8 Winebar VIA VAI,<br />
Stuttgart, 2004<br />
Architekten: Lamott Architekten BDA, Stuttgart;<br />
Grafikkonzept: Buro Uebele Visuelle Kommunikation, Stuttgart<br />
Bei der Winebar in Stuttgart ist der Umgang mit dem Gebäudebestand<br />
hervorzuheben: Es entstand eine zeitgemäß-trendige Weingastronomie,<br />
in der internationale Weine verkostet werden können. Der Umbau trägt in<br />
seiner Gestaltungssprache offenkundig dem Ansinnen des Bauherren,<br />
eine wertige Gastronomie zu etablieren, in hohem Maße Rechnung. Die<br />
Höhenunterschiede des vorgefundenen Baubestandes wurden geschickt<br />
in die Gestaltung einbezogen und seiner Vielgestaltigkeit mit konse quen -<br />
ter Klarheit begegnet.<br />
Foto: Werner Huthmacher, Berlin
9Verkaufsraum Staatsweingut Weinsberg,<br />
Weinsberg, 1999<br />
Architekten: Burogemeinschaft Eisele + Mattes, Heilbronn<br />
Der neue Verkaufsraum wurde in die bestehende Anlage aus den 70er<br />
Jahren des 20. Jahrhunderts eingebaut und als „Schaufenster“ für den<br />
Weinverkauf des Staatsweingutes Weinsberg gestaltet. Er wirkt einladend,<br />
öffnet sich zum Hof und ermöglicht eine übersichtliche<br />
Präsentation der Produkte des Staatsweingutes. In seiner architektonischen<br />
Qualität korrespondiert er mit den angebotenen Weinen.<br />
Foto: Atelier Lünig, Bad Friedrichshall<br />
11 Weinwerk & Kelterhaus, Weingut am Stein,<br />
Würzburg, 2005<br />
Architekten: hofmann keicher ring architekten, Würzburg<br />
mit Reinhard May, Würzburg<br />
Wettbewerb mit: Architekt Dipl.-Ing. (FH) <strong>Matthias</strong> <strong>Braun</strong>, Würzburg<br />
Ein junges Winzerpaar und ein junges Architektenteam haben in einer<br />
gelungen Symbiose zusammengearbeitet. Selbstbewusste Solitäre wurden<br />
mitten in den Weinberg als Erlebnisräume eines Weinbaubetriebes in<br />
exponierter Lage oberhalb der Stadt Würzburg und vis-à-vis der alten<br />
Residenz eingepflanzt. Die Anlage lebt von den abwechslungsreichen<br />
Durch- und Ausblicken zwischen Innen- und Außenräumen. Mit dem<br />
Weingut am Stein wurde eine neue Attraktion für eine der berühmtesten<br />
Weinlagen in Würzburg geschaffen.<br />
Foto: Gerhard Hagen, Bamberg<br />
10 Weinkeller des Staatlichen Hofkellers,<br />
Würzburg, 2006<br />
Architekten: archicult GmbH breunig Architekten, Zell/Main;<br />
Lichtdesign: Christoph Pullmann, Zwingenberg<br />
DOSSIER<br />
Die Inszenierung des Weines im Zusammenhang mit der Kulturgeschichte<br />
des Hofkellers war Ziel der Umgestaltung. Museum, Verkostung, Verkauf<br />
und kulturelle Nutzung wurden als Funktionsbereiche bei der<br />
Umgestaltung des Weinkellers integriert. Die Wegeführung durch das<br />
historische Kellergewölbe wird nun durch Licht wirkungsvoll, aber angemessen<br />
in Szene gesetzt. Mit der zur Verfügung bestehenden<br />
Gebäudesubstanz wurde eine zeitgemäße Gestaltungslinie umgesetzt,<br />
ohne dem Bestand sein Recht zu nehmen.<br />
Foto: Thomas Nutt, Hamburg<br />
7
WEIN BAUT.<br />
Innovative <strong>Architektur</strong>konzepte als Marketing-Strategie<br />
für Weinbau und Tourismus.<br />
Internationale Tagung am 25. April 2007<br />
im Rahmen der INTERVITIS INTERFRUCTA Messe Killesberg, Stuttgart,<br />
CCA, Tagungsraum Ia, 9:00 – 17:00 Uhr<br />
Moderation: Petra Klein, Südwestrundfunk<br />
Willkommen im Wein- und <strong>Architektur</strong>erlebnisland<br />
Baden-Württemberg<br />
Minister Peter Hauk MdL, Stuttgart<br />
Reisen zum Wein - Die <strong>Architektur</strong> des Weins im<br />
Kontext zum Weintourismus<br />
Dr. Hermann Kolesch, Veitshöchheim<br />
Südtirol – Eldorado für <strong>Architektur</strong>- und Weinliebhaber<br />
Prof. Andreas Gottlieb Hempel, Brixen, und Gerd Bergmeister, Brixen<br />
Wie wird Wein am anderen Ende der Welt vermarktet?<br />
Die <strong>Architektur</strong> der Peregrine Winery in Neuseeland<br />
Greg Hay, Queenstown, Neuseeland<br />
Mehrwert <strong>Architektur</strong><br />
Wolfgang Riehle, Stuttgart<br />
Weinarchitektur – mehr als ein Dach<br />
über dem Kopf des Kunden<br />
Bernd Wechsler, Oppenheim<br />
Beispiele aus Deutschland<br />
Baden-Württemberg: Weingärtner Brackenheim eG,<br />
Franken: Weingut am Stein, Würzburg,<br />
Symbiose von Landschaft, Weinbau und <strong>Architektur</strong><br />
Architekten gerner°gernerplus, Wien, und Winzer Leo Hillinger,<br />
Jois/Burgenland<br />
Von Corporate Design zu Corporate Architecture<br />
Friedrich Lörcher, Weinsberg<br />
Dreiklang „Wein aus gutem Haus in schöner Landschaft“<br />
Dr. Günter Bäder, Weinsberg, im Gespräch mit Heike Marx,<br />
Geschäftsführerin der Remstal-Route<br />
Veranstalter: Architektenkammer Baden-Württemberg und Staatliche<br />
Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg in<br />
Zusammenarbeit mit dem Deutschen Weinbauverband e.V.<br />
DEUTSCHER ARCHITEKTURPREIS WEIN 2007<br />
Preisverleihung<br />
25. April 2007, INTERVITIS INTERFRUCTA, Messe Killesberg<br />
17:15 – 19:00 Uhr, Moderation: Petra Klein, SWR<br />
Wein + <strong>Architektur</strong><br />
Norbert Weber, Präsident des Deutschen Weinbauverbandes, Bonn<br />
Staatssekretär Prof. Dr. Siegfried Englert, Ministerium für Wirtschaft,<br />
Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz, Mainz,<br />
und Günther Franz, Vorsitzender der Jury „Deutscher <strong>Architektur</strong>preis<br />
Wein“, Mainz<br />
Vorstellung der nominierten Objekte<br />
Heinz Gert Woschek, Fachpublizist, Mainz, und Astrid Sibylle Tober,<br />
8<br />
REBEN + RÄUME<br />
DOSSIER<br />
Eine Ausstellung des Landesmuseums Koblenz<br />
auf der INTER VITIS INTERFRUCTA,<br />
Messe Killesberg, Stuttgart, Halle 5.2, 22. – 26. April 2007<br />
Rheinland-Pfalz ist Deutschlands Weinland Nummer Eins: rund 70 % der<br />
gesamten deutschen Erntemenge werden hier produziert. In der vom<br />
Rhein und seinen Nebenflüssen geprägten Region wurde schon immer<br />
Wein angebaut – zumindest seitdem die römischen Eroberer vor fast<br />
2000 Jahren die ersten Weinberge an der Mosel anlegten. Über die Jahr -<br />
hunderte ist auf diese Weise eine einzigartige vom Weinbau gestaltete<br />
Landschaft entstanden.<br />
2000 Jahre Weinbau im heutigen Rheinland-Pfalz haben eine ebenso<br />
lange Baukultur hervorgebracht. Manch ein Gebäude ist über Jahr -<br />
hunderte genutzt und durch Umbauten immer wieder neuen Erforder -<br />
nissen angepasst worden.<br />
Die Sonderausstellung „Weinland Rheinland-Pfalz", die vom Landes -<br />
museum Koblenz in Zusammenarbeit mit Burgen, Schlösser, Altertümer<br />
Rheinland-Pfalz konzipiert worden ist, möchte auf diese einzigartige<br />
Vielfalt der Weinlandschaften hinweisen.<br />
Freie Innenarchitektin, Horb am Neckar, Mitglieder der Jury<br />
Preisverleihung und Empfang<br />
Veranstalter: Architektenkammer Rheinland-Pfalz und Ministerium für<br />
Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz in<br />
Zusammenarbeit mit dem Deutschen Weinbauverband e.V.<br />
Anmeldung zur Tagung und zur Preisverleihung<br />
DWV Deutscher Weinbauverband e.V.<br />
Heussallee 26, D-53113 Bonn, Telefon +49(0)228-949325-16<br />
Telefax +49(0)228-949325-23, E-Mail: cveltz@dwv-online.de<br />
Das Anmeldeformular steht unter www.intervitis-interfructa.de als<br />
Download zur Verfügung.