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Trag was bei - Über den Kirchenbeitrag | Seite 5 Die heiligen drei ...

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2<br />

Wort des<br />

Pfarrers<br />

Liebe Mitchristinnen<br />

und Mitchristen!<br />

Weihnachten naht<br />

Bald wer<strong>den</strong> wir wieder das Weihnachtsfest<br />

feiern. Wenn der<br />

Ö3 Reporter herumgeht und Menschen<br />

befragt, <strong>was</strong> <strong>den</strong>n da gefeiert<br />

wird, sind viele der Antworten dürftig.<br />

Da wird die Familie zelebriert,<br />

ein schöner Abend mit Geschenken<br />

gefeiert, mit der Aktion „Licht ins<br />

Dunkel“ auch vielen geholfen: ein<br />

Fest der Menschlichkeit. Das führt<br />

schon näher zu dem, worum es geht:<br />

Wir feiern das Fest der Menschwerdung.<br />

Gott wird ein Mensch, kommt<br />

im Fleisch zu uns, Er wird konkret,<br />

zum Anfassen. Gott wird zur Welt<br />

gebracht, geboren. Als Mensch hat<br />

Jesus vielen geholfen, ein „menschenwürdiges“<br />

Leben zu führen und<br />

gezeigt, wie Gott das Mensch-Sein<br />

eigentlich gewollt hat. Jesus hat die<br />

Unmenschlichkeit des brutalen Todes<br />

am Kreuz ertragen, ohne von Seinem<br />

Vater zu lassen. „Ecce homo“ (Seht,<br />

der Mensch), sagt Pilatus, <strong>den</strong> Neuen<br />

Menschen, der nach dem Vorbild Jesu<br />

wieder Gott ähnlich wird, weil Gott<br />

unser konkretes Mensch–Sein angenommen<br />

hat. Ein neues Modell von<br />

Mensch-Sein, das nur in Beziehung<br />

mit Gott gelebt wer<strong>den</strong> kann und sich<br />

nur im Glauben eröffnet. Ein Mensch-<br />

Sein, dessen Grenze nicht der körperliche<br />

Verfall und der Tod ist.<br />

Wie kommt Jesus heute zur Welt?<br />

Von leben<strong>den</strong> Freun<strong>den</strong> und Verwandten<br />

feiern wir gern deren Geburtstag,<br />

wir freuen uns mit ihnen, dass sie da<br />

sind. So feiern wir nicht nur die Geburt<br />

Jesu vor mehr als 2000 Jahren,<br />

sondern im Glauben, dass der Auferstan<strong>den</strong>e<br />

<strong>bei</strong> uns ist, Seinen Geburtstag<br />

– oder anders gesagt: dass Er auch<br />

heute zur Welt kommt, konkret erfahren<br />

wird, und dass das neue Mensch-<br />

Sein in Ihm möglich ist. Doch wie geschieht<br />

dies?<br />

<strong>Die</strong> Bibel gibt uns dafür zwei wich-<br />

tige Hinweise: So sagt Paulus „Christus<br />

lebt in mir“ (Gal 2,20) und Christus<br />

verspricht „Wo zwei oder <strong>drei</strong> in<br />

meinem Namen versammelt sind, da<br />

bin ich mitten unter ihnen“ (Mt 18,20):<br />

Es geht zu Weihnachten darum, dass<br />

Jesus in meinem Herzen geboren wird,<br />

Er in mir heute zur Welt kommt. Das<br />

ist einerseits Geschenk, andererseits<br />

unsere Aufgabe in dem Sinn, dafür<br />

offen zu wer<strong>den</strong>, Ihm durch unseren<br />

Egoismus und unsere Gleichgültigkeit<br />

nicht die Tür zu verschließen. <strong>Die</strong><br />

Idee, zu Weihnachten anderen et<strong>was</strong><br />

zu schenken, ist auch eine gute Übung<br />

in der selbstlosen Liebe, ein Weg, wie<br />

wir unser Herz für <strong>den</strong> Nächsten und<br />

letztlich für Christus öffnen.<br />

„Mission“ und Jüngerschaft<br />

<strong>Die</strong> zweite Bibelstelle sagt uns, dass<br />

Christus zwischen uns geboren wer<strong>den</strong><br />

muss – dass Er durch eine Gemeinschaft,<br />

die das Evangelium lebt,<br />

heute zur Welt kommt: Das ist die<br />

„Mission“ der Kirche, wie es auch<br />

das Zweite Vatikanische Konzil, das<br />

vor 50 Jahren eröffnet wurde, ge-<br />

sehen hat: Es genügt nicht, „zur Kirche<br />

zu gehören“, oder „in die Kirche zu<br />

gehen“, sondern es ist zentral, Kirche<br />

Jesu zu SEIN: also Gemeinschaft, in<br />

der erfahren wird, dass Er mitten unter<br />

<strong>den</strong> Seinen ist. Das braucht, wie unser<br />

Kardinal in <strong>den</strong> Leitlinien für <strong>den</strong><br />

Diözesanentwicklungsprozess ge-<br />

schrieben hat, eine „Jüngerschaftsschulung“.<br />

<strong>Die</strong> Erfahrung der Weltkirche<br />

ist, dass Kirche dort lebendig<br />

bleibt und wird, wo Christen wirklich<br />

nach dem Wort Gottes leben und Gemeinschaften<br />

bil<strong>den</strong>, die Schule und<br />

Heim für Menschen sind, die unterwegs<br />

im / zum Glauben sind. Ja, wir<br />

sind alle Jünger, lassen uns von Jesus<br />

<strong>den</strong> Weg zum wahrhaften Mensch-<br />

Sein zeigen, zum erfüllten Leben mitten<br />

in dieser Welt, in der es so viele<br />

unmenschliche Dinge gibt.<br />

Welche Strukturen braucht es dann<br />

dafür?<br />

Erst auf diesem Hintergrund wird über<br />

die zukünftigen Strukturen in der Diözese<br />

geredet. Klar ist, und dazu bekennt<br />

sich auch unser Bischof, dass es<br />

aufgrund der mangeln<strong>den</strong> Ressourcen<br />

größere Räume brauchen wird – und<br />

gleichzeitig überschaubare Gemein<strong>den</strong><br />

im Nahbereich. Denn Glaube und<br />

Kirche leben von zwischenmenschlicher<br />

Nähe und personaler Kommunikation,<br />

in <strong>den</strong>en der Glaube konkret<br />

wird, zur Welt kommen kann. Deshalb<br />

muss Kirche vor Ort bleiben und erfahrbar<br />

sein! Solche lokale Glaubensgemeinschaften<br />

gibt es weltweit. Ein<br />

Modell sind „small christian communities“,<br />

die sich wöchentlich zum<br />

Bibel–Teilen und zum Erfahrungsaustausch<br />

treffen und überlegen, wie<br />

sie in ihrer Nachbarschaft als Christen<br />

leben und wirken können. Sie sind in<br />

einem größeren Pfarrraum vernetzt,<br />

und je nach Situation feiern sie in<br />

ihrer Kirche oder gemeinsam mit<br />

anderen Gemeinschaften in einer zentralen<br />

Kirche die Sonntagsmesse.<br />

Sicherlich wird es auch <strong>bei</strong> uns in diese<br />

Richtung gehen: Es wer<strong>den</strong> Pfarrgrenzen<br />

aufgebrochen, nicht aber<br />

Gemein<strong>den</strong> aufgelöst oder Kirchengebäude<br />

verkauft wer<strong>den</strong>. Wie das <strong>bei</strong>

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