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Unternehmensteuerrecht<br />

Sommersemester 2010<br />

Teil E:<br />

Wichtige Sonderthemen<br />

der laufenden Besteuerung<br />

I.<br />

<strong>Offene</strong> <strong>und</strong> <strong>verdeckte</strong><br />

<strong>Gewinnausschüttungen</strong><br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 1


GLIEDERUNG: OFFENE UND VERDECKTE GEWINNAUSSCHÜTTUNGEN<br />

A Einführung<br />

B Gesellschaftsrechtliche Maßnahmen<br />

1. Übersicht<br />

2. WG/NZ/LST ohne Gegenleistung<br />

3. WG gegen Gegenleistung<br />

C Schuldrechtliche Maßnahmen<br />

1. Übersicht<br />

1. WG gegen unangemessenes Entgelt<br />

2. NZ/LST gegen unangemessenes Entgelt<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 2


A EINFÜHRUNG [1/2]<br />

�<br />

ÜBERSICHT:<br />

von außen:<br />

inhaber-/gesellschafterveranlasst<br />

<strong>Offene</strong><br />

<strong>Gewinnausschüttungen</strong><br />

Eigenkapitalveränderungen<br />

von innen:<br />

Gewinne/Verluste<br />

Eigenkapitalminderungen Eigenkapitalerhöhungen<br />

Verdeckte<br />

<strong>Gewinnausschüttungen</strong><br />

Ausbringungen (Minderung Gesellschaftsrechte)<br />

<strong>Offene</strong><br />

Einlagen<br />

Verdeckte<br />

Einlagen<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 3


A EINFÜHRUNG [2/2]<br />

�<br />

GRUNDLEGENDE UNTERSCHEIDUNG:<br />

GESELLSCHAFTSRECHTLICHE / SCHULDRECHTLICHE MASSNAHMEN<br />

Gesellschaftsrechtliche<br />

Maßnahmen<br />

(unmittelbare EK-Berührung<br />

WG*/NZ*/LST*<br />

ohne Gegenleistung<br />

des Gesellschafters<br />

(z.B. oGA, vGA)<br />

WG*<br />

gegen Gegenleistung<br />

des Gesellschafters<br />

(z.B. Ausbringung)<br />

EK-Verminderung<br />

durch:<br />

Schuldrechtliche Maßnahmen<br />

(Gewinnauswirkung =<br />

mittelbare EK-Berührung)<br />

WG*<br />

(z.B. Verkauf WG gegen<br />

zu niedriges Entgelt<br />

NZ*/LST*<br />

(z.B. Dienstleistung<br />

gegen zu hohe Bezüge)<br />

ENTNAHME-<br />

GRUNDSÄTZE<br />

TAUSCHGRUND-<br />

SÄTZE<br />

AUFspaltung unentgeltl./entgeltl.<br />

Teil:<br />

Kombination<br />

ABspaltung<br />

unentgeltlicher Teil:<br />

ENTNAHME-<br />

ENTNAHME- + GRUNDSÄTZE<br />

VERÄUSSERUNGS-<br />

UStR * WG 2010 = [E.I.], Wirtschaftsgüter; 14.06.2010 / NZ = Nutzungen; LZ = Leistungen<br />

GRUNDSÄTZE<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk<br />

Rest:<br />

AUFWAND<br />

4


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [1/47]<br />

1. ÜBERSICHT [1/1]<br />

�<br />

ÜBERSICHT GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN:<br />

Gesellschaftsrechtliche<br />

Maßnahmen<br />

(unmittelbare EK-Berührung<br />

WG*/NZ*/LST*<br />

ohne Gegenleistung<br />

des Gesellschafters<br />

(z.B. oGA, vGA)<br />

WG*<br />

gegen Gegenleistung<br />

des Gesellschafters<br />

(z.B. Ausbringung)<br />

EK-Verminderung<br />

durch:<br />

Schuldrechtliche Maßnahmen<br />

(Gewinnauswirkung =<br />

mittelbare EK-Berührung)<br />

WG*<br />

(z.B. Verkauf WG gegen<br />

zu niedriges Entgelt<br />

NZ*/LST*<br />

(z.B. Dienstleistung<br />

gegen zu hohe Bezüge)<br />

ENTNAHME-<br />

GRUNDSÄTZE<br />

TAUSCHGRUND-<br />

SÄTZE<br />

AUFspaltung unentgeltl./entgeltl.<br />

Teil:<br />

Kombination<br />

ABspaltung<br />

unentgeltlicher Teil:<br />

ENTNAHME-<br />

ENTNAHME- + GRUNDSÄTZE<br />

VERÄUSSERUNGS-<br />

UStR * WG 2010 = [E.I.], Wirtschaftsgüter; 14.06.2010 / NZ = Nutzungen; LZ = Leistungen<br />

GRUNDSÄTZE<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk<br />

Rest:<br />

AUFWAND<br />

5


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [2/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [1/41]<br />

�<br />

ÜBERSICHT:<br />

Gesellschaftsrechtliche<br />

Maßnahmen<br />

(unmittelbare EK-Berührung<br />

WG*/NZ*/LST*<br />

ohne Gegenleistung<br />

des Gesellschafters<br />

(z.B. oGA, vGA)<br />

WG*<br />

gegen Gegenleistung<br />

des Gesellschafters<br />

(z.B. Ausbringung)<br />

EK-Verminderung<br />

durch:<br />

Schuldrechtliche Maßnahmen<br />

(Gewinnauswirkung =<br />

mittelbare EK-Berührung)<br />

WG*<br />

(z.B. Verkauf WG gegen<br />

zu niedriges Entgelt<br />

NZ*/LST*<br />

(z.B. Dienstleistung<br />

gegen zu hohe Bezüge)<br />

ENTNAHME-<br />

GRUNDSÄTZE<br />

TAUSCHGRUND-<br />

SÄTZE<br />

AUFspaltung unentgeltl./entgeltl.<br />

Teil:<br />

Kombination<br />

ABspaltung<br />

unentgeltlicher Teil:<br />

ENTNAHME-<br />

ENTNAHME- + GRUNDSÄTZE<br />

VERÄUSSERUNGS-<br />

UStR * WG 2010 = [E.I.], Wirtschaftsgüter; 14.06.2010 / NZ = Nutzungen; LZ = Leistungen<br />

GRUNDSÄTZE<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk<br />

Rest:<br />

AUFWAND<br />

6


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [3/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [2/41]<br />

�<br />

ÜBERSICHT:<br />

<strong>Offene</strong><br />

Gewinnausschüttung<br />

(oGA)<br />

WG/NZ/LST<br />

ohne Gegenleistung<br />

Entnahme<br />

Verdeckte<br />

Gewinnausschüttung<br />

(vGA)<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 7


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [3/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [2a/41]<br />

�<br />

GRUNDSÄTZE:<br />

�<br />

EINZELUNTERNEHMEN (EU):<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

Der Einzelunternehmer ist zivilrechtlicher Eigentümer der betrieblich <strong>und</strong> privat<br />

genutzten Wirtschaftsgüter<br />

Betriebsvermögen des Einzelunternehmers entsteht durch Widmungsvorgang<br />

Daher sind Übertragungsvorgänge im zivil- <strong>und</strong> steuerrechtlichen Sinn nicht<br />

denkbar<br />

Dementsprechend kann ein Einzelunternehmer auch keine Gewinnanteile (offen oder<br />

verdeckt) an sich herauskehren<br />

Bei Einzelunternehmen sind offene oder <strong>verdeckte</strong> <strong>Gewinnausschüttungen</strong> nicht<br />

möglich<br />

Die steuerlichen Korrekturen, die bei der Widmung von WG, NZ oder LST zu<br />

außerbetrieblichen Zwecken erforderlich sind, erfolgen durch Anwendung der<br />

ENTNAHME-Regelung (§ 4 Abs. 1 Satz 1 EStG)<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 8


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [3/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [2b/41]<br />

�<br />

GRUNDSÄTZE:<br />

�<br />

MITUNTERNEHMERSCHAFTEN (MUS) / KAPITALGESELLSCHAFTEN<br />

(KAPGES):<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

MUS ist in zivilrechtlicher Hinsicht teilrechtsfähig <strong>und</strong> steuerrechtlich Subjekt der<br />

Gewinnermittlung (beachte die Trennung der Sphären in der 1. <strong>und</strong> 2. Stufe der<br />

Gewinnermittlung bei MUS)<br />

�<br />

Arbeitsunterlage zu D.III. der Vorlesung<br />

KapGes ist eigenständiges Steuersubjekt<br />

�<br />

Arbeitsunterlage zu D.IV. der Vorlesung<br />

Die steuerliche Selbständigkeit von MUS <strong>und</strong> KapGes zwingt zu einer Anerkennung<br />

von Übertragungs- <strong>und</strong> Leistungsvorgängen zwischen Gesellschafter <strong>und</strong><br />

Gesellschaft; dies gilt auch für die Beurteilung bei MUS (dort auf der 1. Stufe der<br />

Gewinnermittlung)<br />

Dementsprechend kann es eine Entnahme im Wortsinn des § 4 Abs. 1 Satz 1 EStG<br />

bei MUS <strong>und</strong> KapGes nicht geben, weil § 4 Abs. 1 Satz 1 EStG lediglich von einer<br />

„Umwidmung“ von WG, NZ <strong>und</strong> LST eines einzelnen Rechtsträgers (EU) von<br />

betrieblichen zu außerbetrieblichen Zwecken ausgeht:<br />

Bei MUS <strong>und</strong> KapGes kommt es demgegenüber immer zu Übertragungs- <strong>und</strong><br />

Leistungsvorgängen zwischen zwei Rechtsträgern<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 9


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [3/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [2c/41]<br />

�<br />

GRUNDSÄTZE:<br />

�<br />

MITUNTERNEHMERSCHAFTEN (MUS) / KAPITALGESELLSCHAFTEN<br />

(KAPGES):<br />

�<br />

Bei MUS <strong>und</strong> KapGes kann man im Fall der Übertragung von WG oder NZ/LST aus<br />

geschellschaftsrechtlichen Gründen wegen des Rechtsträgerwechsels statt von<br />

Entnahmen von (offenen) oder <strong>verdeckte</strong>n Gewinnauschüttungen sprechen<br />

Gleichwohl hat sich der Begriff der Gewinnausschüttung bei MUS nicht<br />

durchgesetzt; man spricht hier – wie bei dem EU – von „Entnahme“. Gemeint ist hier<br />

aber ein Entnahmebegriff im weiteren Sinn, für den die Gr<strong>und</strong>sätze des § 4 Abs. 1<br />

Satz 1 EStG entsprechend gelten.<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 10


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [4/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [3/41]<br />

�<br />

BEGRIFFSABGRENZUNG:<br />

� <strong>Offene</strong> Gewinnausschüttung (oGA)<br />

� Definition:<br />

Auskehrung von Gewinnanteilen unter Beachtung gesetzlicher <strong>und</strong><br />

gesellschaftsvertraglicher Vorschriften<br />

� Nicht auf EU, sondern nur auf MUS <strong>und</strong> KapGes anwendbar (EU kann<br />

nicht ausschütten) � bei EU Entnahme<br />

� nur auf Wirtschaftsgüter anwendbar, da Nutzungen <strong>und</strong> Leistungen<br />

üblicherweise nicht als Gewinnanteile ausgekehrt werden<br />

� Gesellschaftsrechtliche Probleme (vor allem bei Kapitalgesellschaften):<br />

� Zulässigkeit der Vorabausschüttung (bei Aktiengesellschaften)<br />

� Zulässigkeit der Sachausschüttung (bei Aktiengesellschaften)<br />

� Wirksamkeit des Gesellschafter- bzw. Hauptversammlungsbeschlusses<br />

(z.B. Einladung, Vollversammlung, Niederschrift)<br />

� Wenn die vorstehenden Anforderungen nicht erfüllt sind:<br />

Gr<strong>und</strong>sätze der <strong>verdeckte</strong>n Gewinnausschüttung!<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 11


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [5/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [4/41]<br />

�<br />

BEGRIFFSABGRENZUNG:<br />

� Verdeckte Gewinnausschüttung (vGA)<br />

� Definition:<br />

Vermögensminderung oder Verhinderung einer Vermögensmehrung,<br />

� durch das Gesellschaftsverhältnis veranlasst ist,<br />

� sich auf die Höhe des Einkommens auswirkt,<br />

� <strong>und</strong> in keinem Zusammenhang mit einer oGA steht<br />

�<br />

� ständige Rechtsprechung des BFH zur vGA bei Kapitalgesellschaften<br />

Eine Veranlassung durch das Gesellschaftsverhältnis ist anzunehmen:<br />

� wenn ein ordentlicher <strong>und</strong> gewissenhafter Geschäftsleiter die<br />

Vermögensminderung oder verhinderte Vermögensmehrung gegenüber<br />

einem Nichtgesellschafter unter sonst gleichen Umständen nicht<br />

hingenommen hätte (Drittvergleich; BFH v. 27. 7. 1988, BStBl. II 1989, 57)<br />

� Unüblichkeit kann sich auch aus anderen Kriterien ergeben, selbst wenn<br />

Fremdvergleich erfüllt ist (BFH v. 6. 12. 1995, BStBl. II 1996, 383)<br />

� nahestehende Person reicht aus (BFH v. 18. 12. 1996, BStBl. II 1997,<br />

301; BMF, Schreiben v. 20. 5. 1999, BStBl. I 1999, 514)<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

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B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [6/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [5/41]<br />

�<br />

BEGRIFFSABGRENZUNG:<br />

� Verdeckte Gewinnausschüttung (vGA)<br />

� Nicht auf EU, sondern nur auf MUS <strong>und</strong> KapGes anwendbar (EU kann<br />

nicht ausschütten) � bei EU Entnahme<br />

� vGA ist Auffangtatbestand: alle gesellschaftsrechtlich veranlassten<br />

Eigenkapitalverminderungen oder verhinderten Eigenkapitalerhöhungen, die<br />

keine oGA sind<br />

� vGA erfasst daher WG <strong>und</strong> NZ/LST<br />

� Beispiele:<br />

� MUS/KapGes veräußert WG an Gesellschafter unter Preis<br />

� Gesellschafter veräußert WG an MUS/KapGes über Preis<br />

� MUS/KapGes gewährt Gesellschafter Darlehen zu unangemessen niedrigen<br />

Zinsen<br />

� Gesellschafter erhält unangemessen hohe Bezüge für Tätigkeit als<br />

Geschäftsführer<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 13


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [7/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [6/41]<br />

�<br />

BEGRIFFSABGRENZUNG:<br />

� Verdeckte Gewinnausschüttung (vGA)<br />

� Sonderproblem: vGA an beherrschenden Gesellschafter<br />

� vGA liegt vor, wenn nicht von vorneherein klar <strong>und</strong> eindeutig bestimmt<br />

ist, ob <strong>und</strong> in welcher Höhe für die Leistung des Gesellschafters ein Entgelt<br />

zu zahlen ist oder wenn nicht entsprechend der klaren Vereinbarung<br />

verfahren wird (BFH v. 22. 2. 1989, BStBl. II 1989, 631)<br />

� Beherrschende Stellung liegt vor bei:<br />

� Stimmenmehrheit<br />

� Zusammenrechnung von Stimmen bei Gleichlauf von Interessen mit<br />

anderen Gesellschaftern (Status des nahen Angehörigen allein reicht<br />

jedoch nicht)<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 14


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [8/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [7/41]<br />

�<br />

STEUERLICHE BEHANDLUNG:<br />

� Überblick:<br />

Folgen für ausschüttendes<br />

Unternehmen<br />

(MUS/KapGes)<br />

Steuerliche Behandlung<br />

Folgen für<br />

Ausschüttungsempfänger<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 15


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [9/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [8/41]<br />

�<br />

STEUERLICHE BEHANDLUNG:<br />

� Überblick:<br />

Folgen für ausschüttendes<br />

Unternehmen<br />

(MUS/KapGes)<br />

Steuerliche Behandlung<br />

Folgen für<br />

Ausschüttungsempfänger<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 16


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [10/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [9/41]<br />

�<br />

FOLGEN FÜR AUSSCHÜTTENDES UNTERNEHMEN:<br />

ENTNAHME-GRUNDSÄTZE<br />

� Beschreibung der ENTNAHME-Gr<strong>und</strong>sätze:<br />

� § 4 Abs. 1 Satz 2 EStG als Gr<strong>und</strong>norm:<br />

„Entnahmen sind alle Wirtschaftsgüter (Barentnahmen, Waren,<br />

Erzeugnisse, Nutzungen <strong>und</strong> Leistungen), die der Steuerpflichtige dem<br />

Betrieb für sich, für seinen Haushalt oder für andere betriebsfremde<br />

Zwecke im Laufe des Wirtschaftsjahres entnommen hat“<br />

� Gegenstand der Entnahme:<br />

Gegenstand der Entnahme<br />

Wirtschaftsgüter Nutzungen <strong>und</strong> Leistungen<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 17


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [11/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [10/41]<br />

�<br />

FOLGEN FÜR AUSSCHÜTTENDES UNTERNEHMEN:<br />

� Beschreibung der ENTNAHME-Gr<strong>und</strong>sätze<br />

� Entnahme als Eigenkapitalminderung zu „betriebsfremden Zwecken“<br />

� Betrieb i.S.v. § 4 Abs. 1 Satz 1 EStG<br />

keine Entnahme<br />

Betriebs-<br />

stätte 1<br />

Betrieb I<br />

Betriebs-<br />

stätte 2<br />

Entnahme<br />

Entnahme<br />

Betriebs-<br />

teil 1<br />

Betrieb II<br />

keine Entnahme<br />

Betriebs-<br />

teil 2<br />

Privat-<br />

vermögen<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

* Einzelheiten: Vorlesung IStR<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 18


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [12/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [11/41]<br />

�<br />

FOLGEN FÜR AUSSCHÜTTENDES UNTERNEHMEN:<br />

� Beschreibung der ENTNAHME-Gr<strong>und</strong>sätze<br />

� Entnahme als Eigenkapitalminderung zu „betriebsfremden Zwecken“<br />

� betriebsfremde Zwecke:<br />

zu privaten Zwecken<br />

Argument:<br />

Private Zwecke sind ausdrücklich<br />

in § 4 Abs. 1 Satz 2 EStG<br />

genannt<br />

„betriebsfremde Zwecke“<br />

zu fremdbetrieblichen<br />

Zwecken<br />

Argument:<br />

Entnahmebegriff ist betriebsbezogen;<br />

fremdbetriebliche Zwecke werden<br />

auch von Entnahmebegriff erfasst<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

Fiktion: ausl. Betriebsstätte (BS)*<br />

Argument:<br />

ausl. BS ist eigentlich unselbst. Betriebsteil:<br />

Überführung somit keine Entnahme,<br />

daher gesetzliche Fiktion erforderlich * Einzelheiten: Vorlesung IStR<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 19


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [13/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [12/41]<br />

�<br />

FOLGEN FÜR AUSSCHÜTTENDES UNTERNEHMEN:<br />

� Beschreibung der ENTNAHME-Gr<strong>und</strong>sätze<br />

� Entnahme als Eigenkapitalminderung zu „betriebsfremden Zwecken“<br />

� „betriebsfremde Zwecke“:<br />

�<br />

�<br />

�<br />

Definition „Betrieb“<br />

„jede organisatorische Zusammenfassung personeller, sachlicher <strong>und</strong> anderer<br />

Arbeitmittel zu einer selbständigen Einheit, die auf die Erreichung eines arbeits-<br />

bzw. produktionstechnischen Zwecks gerichtet ist, wenn sie der Erzielung von<br />

Gewinneinkünften nach § 2 Abs. 2 Nr. 1 EStG dient“<br />

Definition „Teilbetrieb“ (TB)<br />

„organisch geschlossener, mit einer gewissen Selbständigkeit ausgestatteter Teil<br />

des Gesamtbetriebs, der für sich betrachtet alle Merkmale eines Betriebs i.S.d.<br />

EStG aufweist, der als solcher lebensfähig ist“<br />

Abgrenzung „Teilbetrieb“(TB)/“unselbständiger Betriebsteil“ (BT)<br />

• Sowohl TB als auch BT sind Teile des Gesamtbetriebs<br />

• TB hat Bedeutung für §16 EStG <strong>und</strong> §§ 20, 24 UmwStG<br />

• TB muss zusätzlich die vorgennanten Kriterien aufweisen<br />

• TB erfüllt oft auch die Voraussetzungen einer Betriebsstätte (BS; § 12 AO)<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 20


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [14/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [13/41]<br />

�<br />

FOLGEN FÜR AUSSCHÜTTENDES UNTERNEHMEN:<br />

� Beschreibung der ENTNAHME-Gr<strong>und</strong>sätze<br />

� Entnahme als Eigenkapitalminderung zu „betriebsfremden Zwecken“<br />

� „betriebsfremde Zwecke“:<br />

�<br />

Beachte:<br />

• Einzelunternehmer kann mehrere Betriebe <strong>und</strong> PV unterhalten<br />

� ggf. Abgrenzungsprobleme zwischen zweitem Betrieb <strong>und</strong> TB<br />

• MUS <strong>und</strong> KapGes können nur einen einheitlichen Betrieb haben; sie haben<br />

kein PV<br />

Argument: Zweck des „einheitlichen“ Betriebs ist durch gewerblichen<br />

Unternehmensgegenstand vorgegeben<br />

� Ausnahme bei MUS: durch Mitunternehmer privat genutzte Wirtschaftsgüter<br />

(Transparenzprinzip, es gilt § 12 EStG); bei KapGes sind dagegen auch<br />

diese Wirtschaftsgüter BV (Trennungsprinzip)<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 21


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [15/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [14/41]<br />

�<br />

FOLGEN FÜR AUSSCHÜTTENDES UNTERNEHMEN:<br />

� Beschreibung der ENTNAHME-Gr<strong>und</strong>sätze<br />

� Entnahme als Eigenkapitalminderung zu „betriebsfremden Zwecken“<br />

� „betriebsfremde Zwecke“ erfordern entsprechenden<br />

Entnahmewillen:<br />

� Stpfl. muss klar <strong>und</strong> eindeutig seinen Willen zum Ausdruck bringen,<br />

das bisher zum Betriebsvermögen gehörende Wirtschaftsgut auf<br />

Dauer nicht mehr betrieblich zu nutzen<br />

� Beachte: Für das Vorliegen einer Entnahme ist es nicht erforderlich,<br />

dass der Unternehmer den Willen zur Realisierung der stillen<br />

Reserven hat oder dass er sich der Konsequenzen einer Entnahme<br />

bewusst ist (BFH v. 31. 1. 1985, BStBl. II, 395<br />

� Ausnahme: Substituierende Rechtsvorgänge („Entnahmen ohne<br />

Entnahmewillen“)<br />

� Ausscheiden eines Mitunternehmers: Zwangsentnahme des<br />

Sonderbetriebsvermögens<br />

� Wegfall der tatbestandlichen Voraussetzungen einer<br />

Betriebsaufspaltung<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 22


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [16/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [15/41]<br />

�<br />

FOLGEN FÜR AUSSCHÜTTENDES UNTERNEHMEN:<br />

� Steuerfolgen der Entnahme<br />

� Überblick:<br />

Problemkreis 1:<br />

Hinzurechnung des<br />

Werts des abgehenden<br />

WG/NZ/LST<br />

bei dem abgebenden<br />

Unternehmen –<br />

mit welchem Wert ?<br />

3 Problemkreise:<br />

Problemkreis 2:<br />

Hinzurechnung entnahmebedingterSchuldzinsen<br />

?<br />

Problemkreis 3:<br />

Einbehaltung von<br />

Kapitalertragsteuer<br />

(KESt) durch<br />

ausschüttendes<br />

Unternehmen ?<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 23


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [17/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [16/41]<br />

�<br />

FOLGEN FÜR AUSSCHÜTTENDES UNTERNEHMEN:<br />

� Steuerfolgen der Entnahme<br />

� Überblick:<br />

Problemkreis 1:<br />

Hinzurechnung des<br />

Werts des abgehenden<br />

WG/NZ/LST<br />

bei dem abgebenden<br />

Unternehmen –<br />

mit welchem Wert ?<br />

3 Problemkreise:<br />

Problemkreis 2:<br />

Hinzurechnung entnahmebedingterSchuldzinsen<br />

?<br />

Problemkreis 3:<br />

Einbehaltung von<br />

Kapitalertragsteuer<br />

(KESt) durch<br />

ausschüttendes<br />

Unternehmen ?<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 24


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [18/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [17/41]<br />

�<br />

FOLGEN FÜR AUSSCHÜTTENDES UNTERNEHMEN:<br />

� Steuerfolgen der Entnahme<br />

� Problemkreis 1: Wertzurechnung abgehendes WG/NZ/LST<br />

� Hintergr<strong>und</strong>: Entnahmen führen zunächst zur EK-Minderung.<br />

Entnahmen dürfen aber den steuerlichen Gewinn nicht mindern<br />

(§ 4 Abs. 1 Satz 2 EStG, § 8 Abs. 3 KStG)<br />

� Werthinzurechnung erforderlich<br />

� Mit welchem Wert?<br />

Gr<strong>und</strong>satz: Teilwert<br />

(§ 6 Abs. 1 Nr. 4 S. 1 Hs. 1 EStG)<br />

Bewertung der Entnahme<br />

Ausnahme 2: Buchwert<br />

(§ 6 Abs. 5 EStG)<br />

Ausnahme 1: Gemeiner Wert<br />

(§ 6 Abs. 1 Nr. 4 S. 1 Hs. 2 EStG,<br />

§ 12 Abs. 1 KStG)<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 25


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [19/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [18/41]<br />

�<br />

FOLGEN FÜR AUSSCHÜTTENDES UNTERNEHMEN:<br />

� Steuerfolgen der Entnahme<br />

� Problemkreis 1: Wertzurechnung abgehendes WG/NZ/LST<br />

� Gr<strong>und</strong>satz: Entnahme zum TEILWERT (§ 6 Abs. 1 Nr. 4 Hs. 1 EStG)<br />

� gilt gr<strong>und</strong>sätzlich für alle Entnahmen (abgesehen von<br />

nachfolgenden Ausnahmen 1 <strong>und</strong> 2)<br />

� Teilwertdefinition: Teil eines gedachten Gesamtkaufpreises für<br />

den ganzen Betrieb bei Unternehmensfortführung (going<br />

concern;§ 6 Abs. 1 Nr. 1 Satz 3 EStG, § 10 BewG)<br />

� Abgrenzung: Einzelveräußerungspreis (§ 9 BewG)<br />

� Wertansatz:<br />

WG:<br />

einschließlich stiller Reserven<br />

(Ausnahme Vorräte: HK)<br />

TW-Wertansatz<br />

NZ/LST:<br />

nur Kosten<br />

(keine stillen Reserven denkbar)<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

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B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [20/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [19/41]<br />

�<br />

FOLGEN FÜR AUSSCHÜTTENDES UNTERNEHMEN:<br />

� Steuerfolgen der Entnahme<br />

� Problemkreis 1: Wertzurechnung abgehendes WG/NZ/LST<br />

� Ausnahme 1: Entnahme zum GEMEINEN WERT (§ 6 Abs. 1 Nr. 4 Hs.<br />

2 EStG<br />

� einer Entnahme für betriebsfremde Zwecke steht der Ausschluss<br />

oder die Beschränkung des deutschen Besteuerungsrechts<br />

gleich (§ 4 Abs. 1 Satz 3 EStG, § 12 Abs. 1 KStG):<br />

Überführung WG in<br />

ausländische DBA-Freistellungs-BS<br />

Argument:<br />

Deutschland muss künftige<br />

Veräußerungsgewinne/Nutzungen<br />

freistellen<br />

3 Fälle denkbar:<br />

Überführung WG in<br />

ausländische Nicht-DBAoder<br />

DBA-Anrechnungs-BS<br />

Argument:<br />

Deutschland muss ausl. Steuern<br />

aus Veräußerungen/Nutzungen<br />

anrechnen (§ 34c Abs. 1 EStG)<br />

Sitzverlegung einer SE<br />

ins europäische Ausland<br />

Argument:<br />

Sitzverlegung kann aufgr<strong>und</strong><br />

bestimmter DBA zum Ausschluss<br />

des BesteuerungsR<br />

hins. Anteile an SE führen<br />

(z.B. DBA/Cz, DBA/Zy)<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 27


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [21/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [20/41]<br />

�<br />

FOLGEN FÜR AUSSCHÜTTENDES UNTERNEHMEN:<br />

� Steuerfolgen der Entnahme<br />

� Problemkreis 1: Wertzurechnung abgehendes WG/NZ/LST<br />

� Ausnahme 1: Entnahme zum GEMEINEN WERT (§ 6 Abs. 1 Nr. 4 Hs.<br />

2 EStG<br />

� Beachte:§ 4 Abs. 1 Satz 3 EStG (Ansatz GEMEINER WERT) gilt<br />

nicht hinsichtlich Anteile an SE bei Sitzverlegung ins<br />

europäische Ausland (§ 4 Abs. 1 Satz 4 EStG, § 12 Abs. 1 Hs. 2<br />

KStG) � hier verbleibt es beim steuerlichen BUCHWERT:<br />

• Nach bestimmten DBA richtet sich das Besteuerungsrecht hinsichtlich des<br />

Veräußerungsgewinns aus Anteilen an KapGes nach der Ansässigkeit der<br />

KapGes, so dass Besteuerungsrecht Deutschlands eigentlich ausgeschlossen<br />

ist <strong>und</strong> Ansatz zum GEMEINEN WERT geboten wäre (z.B. DBA/<br />

Cz, DBA/Zy)<br />

• Aber: FRL verbietet Besteuerung Veräußerungsgewinn, so dass Ansatz<br />

zum BUCHWERT europarechtlich geboten<br />

• Jedoch wird die spätere Veräußerung der Anteile steuerlich erfasst (§ 15<br />

Abs. 1a EStG, § 12 Abs. 1 Hs. 2 KStG) � treaty override!<br />

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21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 28


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [22/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [21/41]<br />

�<br />

FOLGEN FÜR AUSSCHÜTTENDES UNTERNEHMEN:<br />

� Steuerfolgen der Entnahme<br />

� Problemkreis 1: Wertzurechnung abgehendes WG/NZ/LST<br />

� Ausnahme 1: Entnahme zum GEMEINEN WERT (§ 6 Abs. 1 Nr. 4 Hs.<br />

2 EStG<br />

� Bei Ansatz mit GEMEINEM WERT wird Steuerbelastung aus<br />

Entnahmegewinn bei Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens<br />

auf Antrag durch Bildung eines Ausgleichspostens über fünf<br />

Jahre verteilt (§ 4g EStG, § 12 Abs. 1 Hs. 2 KStG)<br />

� erforderlich, um Europarechtswidrigkeit des Gewinnansatzes<br />

zu vermeiden<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 29


�<br />

B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [23/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [22/41]<br />

FOLGEN FÜR AUSSCHÜTTENDES UNTERNEHMEN:<br />

� Steuerfolgen der Entnahme<br />

� Problemkreis 1: Wertzurechnung abgehendes WG/NZ/LST<br />

� Ausnahme 2: Entnahme zum BUCHWERT (§ 6 Abs. 5 EStG)<br />

Gilt nur für EU <strong>und</strong> MUS, nicht für KapGes!<br />

Erfasst ist die Überführung von Einzel-Wirtschaftsgütern<br />

�<br />

�<br />

aus eigenem BV<br />

• in anderes BV desselben Stpfl. (§ 6 Abs. 5 Satz 1 EStG)<br />

• in SBV desselben Stpfl. (§ 6 Abs. 5 Satz 2 EStG)<br />

• in Gesamthandsvermögen einer MUS (§ 6 Abs. 5 Satz 3<br />

Nr. 1 EStG)<br />

aus SBV des Stpfl.<br />

• in eigenes BV (§ 6 Abs. 5 Satz 2 EStG)<br />

• in anderes SBV desselben Stpfl. (§ 6 Abs. 5 Satz 2 EStG)<br />

• in Gesamthandsvermögen derselben MUS (§ 6 Abs. 5 Satz 3<br />

Nr. 2 EStG)<br />

• in Gesamthandsvermögen einer anderen MUS (§ 6 Abs. 5<br />

Satz 3 Nr. 2 EStG)<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 30


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [24/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [23/41]<br />

�<br />

FOLGEN FÜR AUSSCHÜTTENDES UNTERNEHMEN:<br />

� Steuerfolgen der Entnahme<br />

� Problemkreis 1: Wertzurechnung abgehendes WG/NZ/LST<br />

� Ausnahme 2: Entnahme zum BUCHWERT (§ 6 Abs. 5 EStG)<br />

Erfasst ist die Überführung von Wirtschaftsgütern<br />

�<br />

aus Gesamthandsvermögen einer MUS<br />

• in eigenes BV des Stpfl. (§ 6 Abs. 5 Satz 3 Nr. 1 EStG)<br />

• in SBV des Stpfl. bei derselben MUS (§ 6 Abs. 5 Satz 3 Nr. 2 EStG)<br />

• in SBV des Stpfl. bei einer anderen MUS (§ 6 Abs. 5 Satz 3 Nr. 2 EStG)<br />

Beachte:<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

Übertragung zwischen Schwesterpersonengesellschaften ist nicht erfasst<br />

§ 6 Abs. 5 EStG erfasst nur die Überführung von WG, nicht NZ/LST<br />

Behaltensfrist: drei Jahre nach Abgabe der StErkl. (§ 6 Abs. 5 Satz 4 EStG)<br />

Keine Buchwertfortführung bei mittelbarer Begünstigung von<br />

Kapitalgesellschaften als Mitunternehmer (§ 6 Abs. 5 Satz 5 EStG)<br />

Falls diese Voraussetzungen nicht erfüllt sind: TEILWERT<br />

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B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [25/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [24/41]<br />

�<br />

FOLGEN FÜR AUSSCHÜTTENDES UNTERNEHMEN:<br />

� Steuerfolgen der Entnahme<br />

� Problemkreis 1: Wertzurechnung abgehendes WG/NZ/LST<br />

� Ausnahme 2: Entnahme zum BUCHWERT (§ 6 Abs. 5 EStG)<br />

Folgende Übertragungsvorgänge sind erfasst:<br />

SBV 1<br />

GeshV 1<br />

BV 1<br />

nicht zulässig! � TW!<br />

BV 2<br />

GeshV 2<br />

SBV 2<br />

MUS 1 MUS 2<br />

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21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 32


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [26/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [25/41]<br />

�<br />

FOLGEN FÜR AUSSCHÜTTENDES UNTERNEHMEN:<br />

� Steuerfolgen der Entnahme<br />

� Überblick:<br />

Problemkreis 1:<br />

Hinzurechnung des<br />

Werts des abgehenden<br />

WG/NZ/LST<br />

bei dem abgebenden<br />

Unternehmen –<br />

mit welchem Wert ?<br />

3 Problemkreise:<br />

Problemkreis 2:<br />

Hinzurechnung entnahmebedingterSchuldzinsen<br />

?<br />

Problemkreis 3:<br />

Einbehaltung von<br />

Kapitalertragsteuer<br />

(KESt) durch<br />

ausschüttendes<br />

Unternehmen ?<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 33


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [27/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [26/41]<br />

�<br />

FOLGEN FÜR AUSSCHÜTTENDES UNTERNEHMEN:<br />

� Steuerfolgen der Entnahme<br />

� Problemkreis 2: Hinzurechnung entnahmebedingter Schuldzinsen ?<br />

� Nichtabzugsfähigkeit bestimmter Schuldzinsen bei<br />

“Überentnahmen” i.S.v.§ 4 Abs. 4a EStG<br />

� § 4 Abs. 4a EStG gilt nur für Einzelunternehmen <strong>und</strong> MUS<br />

� § 4 Abs. 4a EStG gilt nicht für Körperschaften<br />

Argument: Entnahmevorgänge aus Körperschaften führen – anders<br />

als Entnahmen aus Einzelunternehmen oder MUS – bei den<br />

Gesellschaftern zu stpfl. Erträgen (Trennungsprinzip); daher ist<br />

Berücksichtigung von Schuldzinsen systemimmanent<br />

� Einzelheiten: Arbeitsunterlage zu E.IV der Vorlesung<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 34


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [28/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [27/41]<br />

�<br />

FOLGEN FÜR AUSSCHÜTTENDES UNTERNEHMEN:<br />

� Steuerfolgen der Entnahme<br />

� Überblick:<br />

Problemkreis 1:<br />

Hinzurechnung des<br />

Werts des abgehenden<br />

WG/NZ/LST<br />

bei dem abgebenden<br />

Unternehmen –<br />

mit welchem Wert ?<br />

3 Problemkreise:<br />

Problemkreis 2:<br />

Hinzurechnung entnahmebedingterSchuldzinsen<br />

?<br />

Problemkreis 3:<br />

Einbehaltung von<br />

Kapitalertragsteuer<br />

(KESt) durch<br />

ausschüttendes<br />

Unternehmen ?<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 35


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [29/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [28/41]<br />

�<br />

FOLGEN FÜR AUSSCHÜTTENDES UNTERNEHMEN:<br />

� Steuerfolgen der Entnahme<br />

� Problemkreis 2: Einbehaltung von KESt?<br />

� Rechtsgr<strong>und</strong>lage: § 43 EStG<br />

� § 43 EStG erfasst ausschließlich Kapitalerträge i.S.v. § 20 EStG<br />

Personengesellschaften:<br />

sind bei Gesellschaftern<br />

Einkünfte aus GewBetrieb<br />

(Transparenz)<br />

� Keine KESt-Pflicht!<br />

Ausschüttungen durch<br />

Kapitalgesellschaften:<br />

sind bei Gesellschaftern<br />

Kapitalerträge<br />

(Trennungsprinzip)<br />

� KESt-Pflicht!<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 36


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [30/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [29/41]<br />

�<br />

FOLGEN FÜR AUSSCHÜTTUNGSEMPFÄNGER:<br />

� Überblick<br />

Folgen für ausschüttendes<br />

Unternehmen<br />

(MUS/KapGes)<br />

Steuerliche Behandlung<br />

Folgen für<br />

Ausschüttungsempfänger<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 37


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [31/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [30/41]<br />

�<br />

FOLGEN FÜR AUSSCHÜTTUNGSEMPFÄNGER:<br />

� Unterscheide nach dem ausschüttendem Betrieb:<br />

aus<br />

Einzelunternehmen,<br />

Mitunternehmerschaft<br />

Ausschüttung/Entnahme<br />

aus<br />

Kapitalgesellschaft<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 38


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [32/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [31/41]<br />

�<br />

FOLGEN FÜR AUSSCHÜTTUNGSEMPFÄNGER:<br />

� Unterscheide nach dem ausschüttendem Betrieb:<br />

aus<br />

Einzelunternehmen,<br />

Mitunternehmerschaft<br />

Ausschüttung/Entnahme<br />

aus<br />

Kapitalgesellschaft<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 39


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [33/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [32/41]<br />

�<br />

FOLGEN FÜR AUSSCHÜTTUNGSEMPFÄNGER:<br />

� Ausschüttung/Entnahme aus Mtunternehmerschaft:<br />

… einkommensteuerpflichtig:<br />

• erhöhter Gewinn ist als Einkünfte<br />

aus GewBetr zu versteuern<br />

(§ 15 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 EStG)<br />

• Ausschüttung kann bei ThesaurierungsrücklageNachversteuerung<br />

(§ 34a Abs. 4 EStG)<br />

auslösen<br />

• Entnahme ist keine Anschaffung!<br />

Ausschüttungsempfänger ist …<br />

… körperschaftsteuerpflichtig:<br />

• wie bei Einkommensteuerpflichttigen<br />

(siehe links):<br />

Einkünfte aus Gewerbebetrieb<br />

(§ 8 Abs. 2 KStG i.V.m. § 15<br />

Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 EStG)<br />

• Nachversteuerung (§ 34a<br />

EStG) nicht denkbbar, da KSt-<br />

Pflicht<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 40


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [33/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [32a/41]<br />

�<br />

FOLGEN FÜR AUSSCHÜTTUNGSEMPFÄNGER:<br />

� Ausschüttung/Entnahme aus Mtunternehmerschaft:<br />

ESt-pflichtiger Ausschüttungsempfänger:<br />

bei 45 % ESt-Satz, ohne KiSt,<br />

400 % GewSt-Hebesatz, einschl.<br />

SolZ:<br />

47,44 % Steuerbelastung<br />

Steuerbelastung<br />

der Ausschüttung:<br />

KSt-pflichtiger Ausschüttungsempfänger:<br />

bei 15 % KSt <strong>und</strong> 400 % GewSt-<br />

Hebesatz, einschl. SolZ:<br />

29,83 % Steuerbelastung<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 41


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [34/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [33/41]<br />

�<br />

FOLGEN FÜR AUSSCHÜTTUNGSEMPFÄNGER:<br />

� Unterscheide nach dem ausschüttendem Betrieb:<br />

aus<br />

Einzelunternehmen,<br />

Mitunternehmerschaft<br />

Ausschüttung/Entnahme<br />

aus<br />

Kapitalgesellschaft<br />

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21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 42


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [35/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [34/41]<br />

�<br />

FOLGEN FÜR AUSSCHÜTTUNGSEMPFÄNGER:<br />

� Ausschüttung/Entnahme aus Kapitalgesellschaft<br />

� Überblick:<br />

Ausschüttungsempfänger ist …<br />

… einkommensteuerpflichtig … körperschaftsteuerpflichtig<br />

Unterscheide wiederum:<br />

ESt-Pflichtiger hält Beteiligung<br />

an KapGes im …<br />

… Betriebsvermögen … Privatvermögen<br />

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21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 43


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [36/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [35/41]<br />

�<br />

FOLGEN FÜR AUSSCHÜTTUNGSEMPFÄNGER:<br />

� Ausschüttung/Entnahme aus Kapitalgesellschaft<br />

� Überblick:<br />

Ausschüttungsempfänger ist …<br />

… einkommensteuerpflichtig … körperschaftsteuerpflichtig<br />

Unterscheide wiederum:<br />

ESt-Pflichtiger hält Beteiligung<br />

an KapGes im …<br />

Fallgruppe 1<br />

… Betriebsvermögen … Privatvermögen<br />

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21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 44


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [37/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [36/41]<br />

�<br />

FOLGEN FÜR AUSSCHÜTTUNGSEMPFÄNGER:<br />

� Ausschüttung/Entnahme aus Kapitalgesellschaft<br />

� Fallgruppe 1: Ausschüttungsempfänger ist einkommensteuerpflichtig<br />

� Alternative 1: Beteiligung an KapGes liegt im BV<br />

� Anspruch auf Ausschüttungsgegenstand erfüllt Voraussetzungen von<br />

Einkünften aus KapV (§ 20 Abs. 1 Nr. 1 EStG) <strong>und</strong> Einkünften aus<br />

GewBetr (§ 15 EStG)<br />

� § 15 EStG ist vorrangig (§ 20 Abs. 3 EStG)<br />

� Es gilt Realisationsprinzip: Anspruch genügt<br />

� Höhe: “wahrer Wert” einschließlich angemessener Gewinnaufschlag<br />

(BFH I R 150/82 BStBl. II 1987, 455); es besteht somit keine<br />

Korrespondenz mit Bewertung bei KapGes (TW) � anders: bei MUS<br />

� Einkünfte sind mit 40 % steuerbefreit (§ 3 Nr. 40 Satz 1 Buchst. a<br />

EStG: Teileinkünfteverfahren); auf Antrag gilt die Abgeltungssteuer<br />

(§ 32d Abs. 2 Nr. 3 EStG)<br />

� einbehaltene KESt wird auf die Einkommensteuer angerechnet<br />

(§ 36 Abs. 2 Nr. 2 EStG)<br />

� Gewerbesteuer: steuerfrei bei mindestens 15 % Beteiligungsquote<br />

(gewerbesteuerliches Schachtelprivileg; § 9 Nr. 2a GewStG)<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 45


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [38/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [37/41]<br />

�<br />

FOLGEN FÜR AUSSCHÜTTUNGSEMPFÄNGER:<br />

� Ausschüttung/Entnahme aus Kapitalgesellschaft<br />

� Fallgruppe 1: Ausschüttungsempfänger ist einkommensteuerpflichtig<br />

� Alternative 2: Beteiligung an KapGes liegt im PV<br />

� Zufluss auf Ausschüttungsgegenstand erfüllt Voraussetzungen von<br />

Einkünften aus KapV (§ 20 Abs. 1 Nr. 1 EStG)<br />

� Es gilt Zuflussprinzip: Zufluss erforderlich<br />

� Höhe: “wahrer Wert” einschließlich angemessener Gewinnaufschlag<br />

(BFH I R 150/82 BStBl. II 1987, 455); es besteht somit keine<br />

Korrespondenz mit Bewertung bei KapGes (TW)<br />

� Einkünfte unterliegen der Abgeltungssteuer (§ 32d Abs. 1 EStG)<br />

� einbehaltene KESt wird auf die Einkommensteuer angerechnet<br />

(§ 36 Abs. 2 Nr. 2 EStG)<br />

� Beachte: Wegen der Geltung des Teileinkünfteverfahrens/Abgeltungssteuer<br />

führt vGA in beiden Alternativen oft zur steuerlichen<br />

Entlastung bei Ausschüttungsempfänger<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 46


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [38/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [37a/41]<br />

�<br />

FOLGEN FÜR AUSSCHÜTTUNGSEMPFÄNGER:<br />

� Ausschüttung/Entnahme aus Kapitalgesellschaft<br />

� Fallgruppe 1: Ausschüttungsempfänger ist einkommensteuerpflichtig<br />

�<br />

�<br />

Steuerbelastung:<br />

� Ausschüttung ist vorbelastet mit 29,83 % KSt, SolZ <strong>und</strong> GewSt<br />

(Definitivbelastung auf KapGes-Ebene)<br />

� Es stehen daher nur 70,17 % zur Ausschüttung zur Verfügung<br />

� Es erfolgt eine gemilderte einkommensteuerliche Nachbelastung durch TEK<br />

(Ausschüttung ins BV) bzw. AbgSt (Ausschüttung ins PV)<br />

Nachbelastung (bei 45 % ESt-Satz, SolZ ohne KiSt):<br />

� TEK (Ausschüttung ins BV): 47,475 % * 60 % = 28,485 %<br />

entspricht 19,99 % Nachbelastung (bezogen auf 70,17 %)<br />

� AbgSt (Ausschüttung ins PV): 26,25 %<br />

entspricht 18,42 % Nachbelastung (bezogen auf 70,17 %)<br />

� Gesamtbelastung: 49,82 % (TEK) bzw. 48,25 % (AbgSt)<br />

Beachte: Wegen der Geltung des Teileinkünfteverfahrens/Abgeltungssteuer<br />

führt vGA in beiden Alternativen oft zur steuerlichen Entlastung<br />

bei Ausschüttungsempfänger<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 47


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [39/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [38/41]<br />

�<br />

FOLGEN FÜR AUSSCHÜTTUNGSEMPFÄNGER:<br />

� Ausschüttung/Entnahme aus Kapitalgesellschaft<br />

� Überblick:<br />

Ausschüttungsempfänger ist …<br />

… einkommensteuerpflichtig … körperschaftsteuerpflichtig<br />

Unterscheide wiederum:<br />

ESt-Pflichtiger hält Beteiligung<br />

an KapGes im …<br />

… Betriebsvermögen … Privatvermögen<br />

Fallgruppe 2<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 48


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [40/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [39/41]<br />

�<br />

FOLGEN FÜR AUSSCHÜTTUNGSEMPFÄNGER:<br />

� Ausschüttung/Entnahme aus Kapitalgesellschaft<br />

� Fallgruppe 2: Ausschüttungsempfänger ist körperschaftsteuerpflichtig<br />

� Anspruch auf Ausschüttungsgegenstand ist laufender Ertrag aus<br />

Gewerbebetrieb (§ 8 Abs. 2 KStG)<br />

� Es gilt Realisationsprinzip: Anspruch genügt<br />

� Steuerbefreiung gemäß § 8b KStG:<br />

� Einkünfte sind gr<strong>und</strong>sätzlich in voller Höhe steuerbefreit (§ 8b Abs.<br />

1 KStG)<br />

� 5 % der Einkünfte gelten als nichtabzugsfähige Betriebsausgaben<br />

(§ 8b Abs. 5 Satz 1 KStG) � insoweit KSt-Pflicht<br />

� § 8b KStG gilt nicht für Finanzunternehmen (§ 8b Abs. 7 KStG; z.B.<br />

Holdinggesellschaften mit Beteiligungen im Umlaufvermögen)<br />

� volle KSt-Pflicht<br />

� einbehaltene KESt wird auf die Einkommensteuer angerechnet<br />

(§ 31 Abs. 1 KStG i.V.m. § 36 Abs. 2 Nr. 2 EStG)<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 49


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [41/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [40/41]<br />

�<br />

FOLGEN FÜR AUSSCHÜTTUNGSEMPFÄNGER:<br />

� Ausschüttung/Entnahme aus Kapitalgesellschaft<br />

� Fallgruppe 2: Ausschüttungsempfänger ist körperschaftsteuerpflichtig<br />

� Gewerbesteuer:<br />

� § 8b Abs. 1 KStG ist anwendbar: insoweit keine GewSt-Pflicht<br />

� nichtabzugsfähige Betriebsausgaben gemäß § 8b Abs. 5 KStG sind<br />

jedoch gewst-pflichtig (§ 9 Nr. 2a Satz 4 GewStG)<br />

� Falls § 8b KStG nicht anwendbar ist: steuerfrei bei mindestens 15<br />

% Beteiligungsquote (gewerbesteuerliches Schachtelprivileg; § 9<br />

Nr. 2a GewStG) � falls diese Voraussetzung nicht erfüllt ist: volle<br />

GewSt-Pflicht<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

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B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [41/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [40a/41]<br />

�<br />

FOLGEN FÜR AUSSCHÜTTUNGSEMPFÄNGER:<br />

� Ausschüttung/Entnahme aus Kapitalgesellschaft<br />

� Fallgruppe 2: Ausschüttungsempfänger ist körperschaftsteuerpflichtig<br />

�<br />

�<br />

Gewerbesteuer:<br />

� § 8b Abs. 1 KStG ist anwendbar: insoweit keine GewSt-Pflicht<br />

� nichtabzugsfähige Betriebsausgaben gemäß § 8b Abs. 5 KStG sind jedoch<br />

gewst-pflichtig (§ 9 Nr. 2a Satz 4 GewStG)<br />

� Falls § 8b KStG nicht anwendbar ist: steuerfrei bei mindestens 15 %<br />

Beteiligungsquote (gewerbesteuerliches Schachtelprivileg; § 9 Nr. 2a<br />

GewStG) � falls diese Voraussetzung nicht erfüllt ist: volle GewSt-Pflicht<br />

Steuerbelastung:<br />

� Ausschüttung ist vorbelastet mit 29,83 % KSt, SolZ <strong>und</strong> GewSt<br />

(Definitivbelastung auf KapGes-Ebene)<br />

� Es stehen daher nur 70,17 % zur Ausschüttung zur Verfügung<br />

� Es erfolgt eine geringfügige körperschaft- <strong>und</strong> gewerbesteuerliche<br />

Nachbelastung wegen der Fiktion nichtabzugsfähiger Betriebsausgaben<br />

Nachbelastung:<br />

29,83 % * 5 % = 1,49 %, entspricht einer Nachbelastung (bezogen auf 70,17<br />

%) in Höhe von 1,05 %<br />

� Konsequenz: Nachbelastung führt zu geringfügigem Kaskadeneffekt!<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 51


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [42/47]<br />

2. WG/NZ/LST OHNE GEGENLEISTUNG [41/41]<br />

�<br />

FOLGEN FÜR AUSSCHÜTTUNGSEMPFÄNGER:<br />

� Ausschüttung/Entnahme aus Kapitalgesellschaft<br />

� Sonderproblem: Rückgängigmachung einer vGA<br />

� Spätere Rückgängigmachung einer vGA (z.B. als Schadensersatz<br />

durch KapGes oder Rückgewähr durch Gesellschafter) beseitigt weder<br />

die Folgen auf Ebene der KapGes noch beim Gesellschafter (BFH VIII<br />

R 4/01 DB 2004, 2671; FG Düsseldorf EFG 2007, 926; Rev. VIII R 10/07)<br />

� Rückgängigmachung einer vGA wird isoliert betrachtet <strong>und</strong> als <strong>verdeckte</strong><br />

Einlage behandelt (hierzu: Arbeitsunterlage zu Teil D.II der Vorlesung)<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 52


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [43/47]<br />

3. WG GEGEN GEGENLEISTUNG [1/5]<br />

�<br />

ÜBERSICHT:<br />

Gesellschaftsrechtliche<br />

Maßnahmen<br />

(unmittelbare EK-Berührung<br />

WG*/NZ*/LST*<br />

ohne Gegenleistung<br />

des Gesellschafters<br />

(z.B. oGA, vGA)<br />

WG*<br />

gegen Gegenleistung<br />

des Gesellschafters<br />

(z.B. Ausbringung)<br />

EK-Verminderung<br />

durch:<br />

Schuldrechtliche Maßnahmen<br />

(Gewinnauswirkung =<br />

mittelbare EK-Berührung)<br />

WG*<br />

(z.B. Verkauf WG gegen<br />

zu niedriges Entgelt<br />

NZ*/LST*<br />

(z.B. Dienstleistung<br />

gegen zu hohe Bezüge)<br />

ENTNAHME-<br />

GRUNDSÄTZE<br />

TAUSCHGRUND-<br />

SÄTZE<br />

AUFspaltung unentgeltl./entgeltl.<br />

Teil:<br />

Kombination<br />

ABspaltung<br />

unentgeltlicher Teil:<br />

ENTNAHME-<br />

ENTNAHME- + GRUNDSÄTZE<br />

VERÄUSSERUNGS-<br />

UStR * WG 2010 = [E.I.], Wirtschaftsgüter; 14.06.2010 / NZ = Nutzungen; LZ = Leistungen<br />

GRUNDSÄTZE<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk<br />

Rest:<br />

AUFWAND<br />

53


B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [44/47]<br />

3. WG GEGEN GEGENLEISTUNG [2/5]<br />

�<br />

GRUNDSÄTZE:<br />

�<br />

�<br />

gesellschaftsrechtlich begründete Übertragungs- <strong>und</strong> Leistungsvorgänge<br />

ohne Gegenleistung (offene <strong>und</strong> <strong>verdeckte</strong> <strong>Gewinnausschüttungen</strong>) sind<br />

keine Veräußerungs- <strong>und</strong> Anschaffungsgeschäfte (arg. e. § 23 Abs. 1 Satz 2<br />

EStG)<br />

Begründung: keine Gegenleistung<br />

� Anwendung Entnahmegr<strong>und</strong>sätze<br />

Gesellschaftsrechtlich begründete Übertragungs- <strong>und</strong> Leistungsvorgänge<br />

gegen Minderung von Gesellschaftsrechte (Ausbringung) sind dagegen<br />

Veräußerungs- <strong>und</strong> Anschaffungsgeschäfte<br />

Begründung: Minderung der Gesellschaftsrechte ist Gegenleistung<br />

� Gr<strong>und</strong>satz: Anwendung von § 6 Abs. 6 EStG (Tauschgr<strong>und</strong>sätze)<br />

� Ausnahme bei Übertragung WG in BV gegen Minderung Gesell-<br />

schaftsrechte: Anwendung von § 6 Abs. 5 EStG (Vorrang gegen-<br />

über § 6 Abs. 6 EStG, vgl. § 6 Abs. 6 a.E. EStG)<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

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B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [45/47]<br />

3. WG GEGEN GEGENLEISTUNG [3/5]<br />

�<br />

TAUSCHGRUNDSÄTZE (§ 6 Abs. 6 EStG):<br />

� Übersicht:<br />

Folgen für abgebendes<br />

Unternehmen<br />

Tauschgr<strong>und</strong>sätze:<br />

Folgen für empfangenden<br />

Gesellschafter<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

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B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [46/47]<br />

3. WG GEGEN GEGENLEISTUNG [4/5]<br />

�<br />

TAUSCHGRUNDSÄTZE (§ 6 Abs. 6 EStG):<br />

�<br />

Folgen für abgegebendes Unternehmen:<br />

�<br />

�<br />

Gr<strong>und</strong>satz (§ 6 Abs. 6 EStG)<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

Bewertung abgehendes Wirtschaftsgut mit dem “gemeinen Wert des<br />

hingegebenen Wirtschaftsguts”<br />

hingegebenes Wirtschaftsgut ist der Teil der Beteiligung, um den die Beteiligung<br />

im Wege der Ausbringung gemindert wird<br />

Unternehmens-/Beteiligungsbewertung erforderlich<br />

abgegebendes Unternehmen erzielt Veräußerungsgewinn oder –verlust<br />

gilt für Mitunternehmerschaften <strong>und</strong> Körperschaften<br />

Ausnahme: Übertragung WG in BV/SBV (§6 Abs. 5 EStG)<br />

�<br />

Ansatz mit dem steuerlichen Buchwert: keine Realisierung stiller Reserven<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

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B GESELLSCHAFTSRECHTLICHE MASSNAHMEN [47/47]<br />

3. WG GEGEN GEGENLEISTUNG [5/5]<br />

�<br />

TAUSCHGRUNDSÄTZE (§ 6 Abs. 6 EStG):<br />

�<br />

Folgen für empfangenden Gesellschafter:<br />

�<br />

�<br />

Gesellschafter schafft das Wirtschaftsgut mit dem gemeinen Wert seiner<br />

hingegebenen Beteiligung (§ 6 Abs. 6 EStG) oder mit dem steuerlichen Buchwert (§<br />

6 Abs. 5 EStG) an<br />

Folgen bei Veräußerungsgewinn/Veräußerungsverlust auf Ebene der Gesellschaft:<br />

�<br />

�<br />

Gesellschafter ist Mitunternehmer:<br />

�<br />

Gesellschafter erzielt Gewinn oder Verlust aus der Veräußerung eines<br />

Mitunternehmeranteils (§ 16 EStG)<br />

� näher Arbeitsunterlage zu Teil F.II der Vorlesung<br />

Gesellschafter ist Gesellschafter einer Körperschaft:<br />

�<br />

Gesellschafter erzielt Einkünfte aus Kapitalvermögen (§ 20 Abs. 2 EStG bei<br />

Beteiligung im Privatvermögen), Gewinn oder Verlust aus der Veräußerung<br />

einer wesentlichen Beteiligung (§ 17 Abs. 4 EStG bei Beteiligung im<br />

Privatvermögen) oder Einkünfte aus Gewerbebetrieb (bei Beteiligung im<br />

Betriebsvermögen)<br />

� näher Arbeitsunterlage zu Teil F.II der Vorlesung<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

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C SCHULDRECHTLICHE MASSNAHMEN [1/20]<br />

1. ÜBERSICHT [1/1]<br />

Gesellschaftsrechtliche<br />

Maßnahmen<br />

(unmittelbare EK-Berührung<br />

WG*/NZ*/LST*<br />

ohne Gegenleistung<br />

des Gesellschafters<br />

(z.B. oGA, vGA)<br />

WG*<br />

gegen Gegenleistung<br />

des Gesellschafters<br />

(z.B. Ausbringung)<br />

EK-Verminderung<br />

durch:<br />

Schuldrechtliche Maßnahmen<br />

(Gewinnauswirkung =<br />

mittelbare EK-Berührung)<br />

WG*<br />

(z.B. Verkauf WG gegen<br />

zu niedriges Entgelt<br />

NZ*/LST*<br />

(z.B. Dienstleistung<br />

gegen zu hohe Bezüge)<br />

ENTNAHME-<br />

GRUNDSÄTZE<br />

TAUSCHGRUND-<br />

SÄTZE<br />

AUFspaltung unentgeltl./entgeltl.<br />

Teil:<br />

Kombination<br />

ABspaltung<br />

unentgeltlicher Teil:<br />

ENTNAHME-<br />

ENTNAHME- + GRUNDSÄTZE<br />

VERÄUSSERUNGS-<br />

UStR * WG 2010 = [E.I.], Wirtschaftsgüter; 14.06.2010 / NZ = Nutzungen; LZ = Leistungen<br />

GRUNDSÄTZE<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk<br />

Rest:<br />

AUFWAND<br />

58


C SCHULDRECHTLICHE MASSNAHMEN [2/20]<br />

2. WG GEGEN UNANGEMESSENES ENTGELT [1/10]<br />

�<br />

ÜBERSICHT:<br />

Gesellschaftsrechtliche<br />

Maßnahmen<br />

(unmittelbare EK-Berührung<br />

WG*/NZ*/LST*<br />

ohne Gegenleistung<br />

des Gesellschafters<br />

(z.B. oGA, vGA)<br />

WG*<br />

gegen Gegenleistung<br />

des Gesellschafters<br />

(z.B. Ausbringung)<br />

EK-Verminderung<br />

durch:<br />

Schuldrechtliche Maßnahmen<br />

(Gewinnauswirkung =<br />

mittelbare EK-Berührung)<br />

WG*<br />

(z.B. Verkauf WG gegen<br />

zu niedriges Entgelt<br />

NZ*/LST*<br />

(z.B. Dienstleistung<br />

gegen zu hohe Bezüge)<br />

ENTNAHME-<br />

GRUNDSÄTZE<br />

TAUSCHGRUND-<br />

SÄTZE<br />

AUFspaltung unentgeltl./entgeltl.<br />

Teil:<br />

Kombination<br />

ABspaltung<br />

unentgeltlicher Teil:<br />

ENTNAHME-<br />

ENTNAHME- + GRUNDSÄTZE<br />

VERÄUSSERUNGS-<br />

UStR * WG 2010 = [E.I.], Wirtschaftsgüter; 14.06.2010 / NZ = Nutzungen; LZ = Leistungen<br />

GRUNDSÄTZE<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk<br />

Rest:<br />

AUFWAND<br />

59


C SCHULDRECHTLICHE MASSNAHMEN [3/20]<br />

2. WG GEGEN GEGEN UNANGEMESSENES ENTGELT [2/10]<br />

�<br />

GRUNDSÄTZE:<br />

�<br />

EINZELUNTERNEHMEN:<br />

�<br />

�<br />

Der Einzelunternehmer kann zivilrechtlich mit sich keine Verträge über die<br />

Übertragung von WG schließen<br />

Konsequenz: Es gibt auch im Steuerrecht kein Leistungsaustausch zwischen<br />

dem Einzelunternehmer als<br />

�<br />

�<br />

Inhaber steuerlichen Privatvermögens – einerseits – <strong>und</strong><br />

Inhaber eines oder mehrerer steuerlicher Betriebsvermögen – anderer-<br />

seits –.<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

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C SCHULDRECHTLICHE MASSNAHMEN [4/20]<br />

2. WG GEGEN GEGEN UNANGEMESSENES ENTGELT [3/10]<br />

�<br />

GRUNDSÄTZE:<br />

�<br />

MITUNTERNEHMERSCHAFTEN/KÖRPERSCHAFTEN<br />

�<br />

�<br />

Aufgr<strong>und</strong> der gesellschaftsrechtlichen Teilrechtsfähigkeit (PersGes) bzw.<br />

Vollrechtsfähigkeit (KapGes) kann eine PersGes/KapGes mit ihrem Gesellschafter<br />

Verträge über die Übertragung von WG abschließen<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Steuersubjektfähigkeit (MUS: nur Steuersubjekt der Gewinnermittlung;<br />

KapGes: volle Steuersubjektfähigkeit) werden diese Vorgänge auch steuerrechtlich<br />

berücksichtigt (bei MUS: Gewinnermittlung erster Stufe)<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

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C SCHULDRECHTLICHE MASSNAHMEN [5/20]<br />

2. WG GEGEN GEGEN UNANGEMESSENES ENTGELT [4/10]<br />

�<br />

GRUNDSÄTZE:<br />

�<br />

Übertragungsgeschäft ist einzuordnen als entgeltliches Geschäft<br />

(Veräußerungs- bzw. Anschaffungsgeschäft) oder unentgeltliches Geschäft<br />

Einordnung<br />

entgeltliches Geschäft unentgeltliches Geschäft<br />

stl. Behandlung als<br />

Veräußerung/Anschaffung<br />

stl. Behandlung nach<br />

Entnahmegr<strong>und</strong>sätzen<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 62


C SCHULDRECHTLICHE MASSNAHMEN [6/20]<br />

2. WG GEGEN GEGEN UNANGEMESSENES ENTGELT [5/10]<br />

�<br />

VERÄUSSERUNGS-/ANSCHAFFUNGSGESCHÄFT:<br />

�<br />

�<br />

�<br />

Definition:<br />

�<br />

�<br />

�<br />

Übertragung wirtschaftliches Eigentum an dem Wirtschaftsgut<br />

auf ein anderes Steuersubjekt (MUS genügt)<br />

gegen (angemessene) Gegenleistung<br />

Steuerliche Folgen bei MUS/KapGes:<br />

�<br />

�<br />

Veräußerung an Gesellschafter ist laufender Geschäftsvorfall im Rahmen der<br />

Einkünfte aus Gewerbebetrieb <strong>und</strong> führt zur Gewinn- bzw. Verlustrealisierung:<br />

Veräußerungserlös ./. Buchwert = Gewinn/Verlust<br />

Anschaffung vom Gesellschafter führt zu Anschaffungskosten<br />

Steuerliche Folgen bei dem Gesellschafter:<br />

�<br />

�<br />

Anschaffung von Gesellschaft führt zu Anschaffungskosten<br />

Veräußerung an Gesellschaft führt zu Veräußerungsgewinn/-verlust<br />

BEACHTE: Gewinn/Verlust ist nur steuerbar bei Gewinneinkünften,<br />

Spekulationsgeschäft (§ 23 EStG), Veräußerung von Kapitalvermögen (§ 20 Abs.<br />

2 EStG), Veräußerung wesentlicher Beteiligungen (§ 17 EStG), Veräußerung<br />

umwandlungssteuerrechtlich geb<strong>und</strong>ener Wirtschaftsgüter (§ 22 UmwStG)<br />

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C SCHULDRECHTLICHE MASSNAHMEN [7/20]<br />

2. WG GEGEN GEGEN UNANGEMESSENES ENTGELT [6/10]<br />

�<br />

UNENTGELICHES ÜBERTRAGUNGSGESCHÄFT:<br />

�<br />

�<br />

�<br />

Definition:<br />

�<br />

�<br />

�<br />

Übertragung wirtschaftliches Eigentum an dem Wirtschaftsgut<br />

auf ein anderes Steuersubjekt (MUS genügt)<br />

ohne Gegenleistung<br />

Steuerliche Folgen bei MUS/KapGes: Entnahme-/Ausschüttungsgr<strong>und</strong>sätze (s.o.)<br />

sind anzuwenden, d.h.<br />

�<br />

�<br />

Entnahme zum Teilwert (Normalfall)<br />

Entnahme zum Buchwert (bei MUS betr. Entnahme in BV/SBV)<br />

Steuerliche Folgen bei dem Gesellschafter:<br />

�<br />

�<br />

�<br />

bei Entnahme aus MUS: Einkünfte aus Gewerbebetrieb (MUS)<br />

Bei Ausschüttung aus KapGes: Einkünfte aus KapVermögen (natürliche Person/PV)<br />

bzw. Gewerbebebtrieb (natürliche Person/BV bzw. KapGes)<br />

BEACHTE: Entnahme aus MUS in PV ist keine Anschaffung (arg. e. § 23 Abs. 1<br />

Satz 2 EStG), da unentgeltlicher Vorgang<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 64


C SCHULDRECHTLICHE MASSNAHMEN [8/20]<br />

2. WG GEGEN GEGEN UNANGEMESSENES ENTGELT [7/10]<br />

�<br />

PROBLEM: ÜBERTRAGUNG WG GEGEN UNANGEMESSENES ENTGELT<br />

�<br />

�<br />

Bei Übertragung gegen unangemessenes Entgelt ist Übertragungsvorgang<br />

aufzuspalten in (1) die Übertragung eines ideellen Anteils des Wirtschaftsgut gegen<br />

angemessenes Entgelt <strong>und</strong> (2) die Übertragung eines weiteren ideellen Anteils des<br />

Wirtschaftsguts ohne Gegenleistung<br />

Kombination von Veräußerungs- <strong>und</strong> Entnahmegr<strong>und</strong>sätzen!<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

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C SCHULDRECHTLICHE MASSNAHMEN [9/20]<br />

2. WG GEGEN GEGEN UNANGEMESSENES ENTGELT [8/10]<br />

�<br />

PROBLEM: ÜBERTRAGUNG WG GEGEN UNANGEMESSENES ENTGELT<br />

�<br />

Beispiel 1: Mitunternehmerschaft liefert WG unter Preis an Mitunternehmer<br />

(Unter-Preis-Lieferung)<br />

voll entgeltliches Geschäft<br />

(entgeltliches Geschäft mit 30/120 = 25 %)<br />

Aufteilung AK: 70*25 % = 17,5<br />

bei Lieferung in Privatvermögen<br />

oder Betriebsvermögen:<br />

Veräußerungsgewinn = VP 30 ./. AK 17,5 = 12,5<br />

Unter-Preis-Lieferung<br />

(z.B. AK 70, TW/GW 120, VP 30)<br />

voll unentgeltliches Geschäft<br />

(unentgeltliches Geschäft mit 90/120 = 75 %)<br />

Aufteilung AK: 70 *75 % = 52,5<br />

bei Lieferung in Privatvermögen:<br />

Entnahmegewinn = 120*75 % ./. AK 52,5 = 37,5<br />

bei Lieferung in Betriebsvermögen:<br />

Buchwertfortführung (§ 6 Abs. 5 EStG): AK 52<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

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C SCHULDRECHTLICHE MASSNAHMEN [10/20]<br />

2. WG GEGEN GEGEN UNANGEMESSENES ENTGELT [9/10]<br />

�<br />

PROBLEM: ÜBERTRAGUNG WG GEGEN UNANGEMESSENES ENTGELT<br />

�<br />

Beispiel 1: Mitunternehmer liefert WG über Preis an Mitunternehmerschaft<br />

(Unter-Preis-Lieferung)<br />

voll entgeltliches Geschäft<br />

(entgeltliches Geschäft mit 120/150 = 80 %)<br />

Aufteilung AK: 70*80 % =56<br />

bei Lieferung aus Privatvermögen:<br />

Veräußerungsgewinn: VP 150*80 % ./. AK 56 = 64<br />

(sofern Vorr. §§ 17, 23 EStG o. § 21 UmwStG erf.)<br />

bei Lieferung aus Betriebsvermögen:<br />

(immer) Veräußerungsgew.:<br />

VP 150*80 % ./. AK 56 = 64<br />

Über-Preis-Lieferung<br />

(z.B. AK 70, TW/GW 120, VP 150)<br />

voll unentgeltliches Geschäft<br />

(unentgeltliches Geschäft mit 30/150 = 20 %)<br />

Aufteilung AK: 70 *20 % = 14<br />

bei Lieferung aus Privatvermögen oder<br />

Betriebsvermögen:<br />

Entnahme zum TW = 150* 20 % ./. AK 14 = 16<br />

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21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 67


C SCHULDRECHTLICHE MASSNAHMEN [11/20]<br />

2. WG GEGEN GEGEN UNANGEMESSENES ENTGELT [10/10]<br />

�<br />

PROBLEM: ÜBERTRAGUNG WG GEGEN UNANGEMESSENES ENTGELT<br />

�<br />

Frage: Wem ist bei MUS der durch den unentgeltlichen Teil verursachte Mehrgewinn<br />

zuzurechnen?<br />

�<br />

�<br />

BFH: Zurechnung bei dem Gesellschafter (BFH v. 6. 8. 1985, BStBl. II 1986, 17)<br />

Literatur: Verteilung nach dem gesellschaftsvertraglichen<br />

Gewinnverteilungsschlüssel <strong>und</strong> Anrechnung der <strong>verdeckte</strong>n Zuwendung auf<br />

den Gewinnanteil des begünstigten Gesellschafters (vgl. Knobbe-Keuk,<br />

Unternehmenssteuerrecht, 1993, S. 429)<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

21.06.2010 © Dr. Paul Richard Gottschalk 68


C SCHULDRECHTLICHE MASSNAHMEN [12/20]<br />

3. NZ/LST GEGEN UNANGEMESSENES ENTGELT [1/9]<br />

�<br />

ÜBERSICHT:<br />

Gesellschaftsrechtliche<br />

Maßnahmen<br />

(unmittelbare EK-Berührung<br />

WG*/NZ*/LST*<br />

ohne Gegenleistung<br />

des Gesellschafters<br />

(z.B. oGA, vGA)<br />

WG*<br />

gegen Gegenleistung<br />

des Gesellschafters<br />

(z.B. Ausbringung)<br />

EK-Verminderung<br />

durch:<br />

Schuldrechtliche Maßnahmen<br />

(Gewinnauswirkung =<br />

mittelbare EK-Berührung)<br />

WG*<br />

(z.B. Verkauf WG gegen<br />

zu niedriges Entgelt<br />

NZ*/LST*<br />

(z.B. Dienstleistung<br />

gegen zu hohe Bezüge)<br />

ENTNAHME-<br />

GRUNDSÄTZE<br />

TAUSCHGRUND-<br />

SÄTZE<br />

AUFspaltung unentgeltl./entgeltl.<br />

Teil:<br />

Kombination<br />

ABspaltung<br />

unentgeltlicher Teil:<br />

ENTNAHME-<br />

ENTNAHME- + GRUNDSÄTZE<br />

VERÄUSSERUNGS-<br />

UStR * WG 2010 = [E.I.], Wirtschaftsgüter; 14.06.2010 / NZ = Nutzungen; LZ = Leistungen<br />

GRUNDSÄTZE<br />

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Rest:<br />

AUFWAND<br />

69


C SCHULDRECHTLICHE MASSNAHMEN [13/20]<br />

3. NZ/LST GEGEN UNANGEMESSENES ENTGELT [2/9]<br />

�<br />

GRUNDSÄTZE:<br />

�<br />

EINZELUNTERNEHMEN:<br />

�<br />

�<br />

Der Einzelunternehmer kann zivilrechtlich mit sich keine Verträge über<br />

Nutzungen oder Leistungen schließen<br />

Konsequenz: Es gibt auch im Steuerrecht kein Leistungsaustausch zwischen<br />

dem Einzelunternehmer als<br />

�<br />

�<br />

Inhaber steuerlichen Privatvermögens – einerseits – <strong>und</strong><br />

Inhaber eines oder mehrerer steuerlicher Betriebsvermögen – anderer-<br />

seits –.<br />

UStR 2010 [E.I.], 14.06.2010 /<br />

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C SCHULDRECHTLICHE MASSNAHMEN [14/20]<br />

3. NZ/LST GEGEN UNANGEMESSENES ENTGELT [3/9]<br />

�<br />

GRUNDSÄTZE:<br />

�<br />

MITUNTERNEHMERSCHAFTEN/KÖRPERSCHAFTEN<br />

�<br />

�<br />

�<br />

Aufgr<strong>und</strong> der gesellschaftsrechtlichen Teilrechtsfähigkeit (PersGes) bzw.<br />

Vollrechtsfähigkeit (KapGes) kann eine PersGes/KapGes mit ihrem Gesellschafter<br />

Verträge über die sowie NZ/LST abschließen<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Steuersubjektfähigkeit (MUS: nur Steuersubjekt der Gewinnermittlung;<br />

KapGes: volle Steuersubjektfähigkeit) werden diese Vorgänge auch steuerrechtlich<br />

berücksichtigt (bei MUS: Gewinnermittlung erster Stufe)<br />

BEACHTE:<br />

Bei MUS sind Absprachen zwischen der MUS <strong>und</strong> MU über die Erbringung von<br />

LST zusätzlich von Gewinnverteilungsabreden abzugrenzen<br />

(siehe nachfolgendes Schaubild:)<br />

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C SCHULDRECHTLICHE MASSNAHMEN [15/20]<br />

3. NZ/LST GEGEN UNANGEMESSENES ENTGELT [4/9]<br />

�<br />

GRUNDSÄTZE:<br />

�<br />

MITUNTERNEHMERSCHAFTEN/KÖRPERSCHAFTEN<br />

�<br />

Schaubild: Abgrenzung von LST des Mitunternehmers von<br />

Gewinnverteilungsabreden<br />

Leistung ist<br />

außerhalb des Gesellschaftsvertrags<br />

vereinbart:<br />

Aufwand/Ertrag in der<br />

Steuerbilanz der MUS<br />

(1. Stufe)<br />

Leistungen<br />

des Mitunternehmers<br />

Leistung ist<br />

im Gesellschaftsvertrag<br />

vereinbart:<br />

Aufwand/Ertrag<br />

in Steuerbilanz der MUS nur,<br />

wenn Vorgang in Handelsbilanz<br />

ausgewiesen<br />

Vergütung der Leistung<br />

erfolgt über Gewinnverteilung:<br />

Berücksichtigung nur<br />

bei der Gewinnverteilung,<br />

kein Aufwand/Ertrag<br />

in der Steuerbilanz der MUS<br />

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C SCHULDRECHTLICHE MASSNAHMEN [16/20]<br />

3. NZ/LST GEGEN UNANGEMESSENES ENTGELT [5/9]<br />

�<br />

GRUNDSÄTZE:<br />

�<br />

NZ/LST ist einzuordnen als entgeltliches Geschäft oder unentgeltliches Geschäft<br />

Einordnung<br />

entgeltliches Geschäft unentgeltliches Geschäft<br />

Behandlung nach<br />

allgemeinen Gr<strong>und</strong>sätzen<br />

stl. Behandlung nach<br />

Entnahmegr<strong>und</strong>sätzen<br />

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C SCHULDRECHTLICHE MASSNAHMEN [17/20]<br />

3. NZ/LST GEGEN UNANGEMESSENES ENTGELT [6/9]<br />

�<br />

ENTGELTLICHE NZ/LST:<br />

�<br />

�<br />

Steuerliche Folgen bei MUS/KapGes:<br />

�<br />

entgeltliche NZ/LST an Gesellschafter ist laufender Geschäftsvorfall im Rahmen<br />

der Einkünfte aus Gewerbebetrieb <strong>und</strong> führt zur Gewinn- bzw. Verlustrealisierung:<br />

z.B. Buchung von Miet- oder Personalaufwand<br />

Steuerliche Folgen bei dem Gesellschafter:<br />

�<br />

�<br />

Mitunternehmer: von der Gesellschaft geschuldete Erlöse aus NZ/LST sind SBE<br />

(2. Stufe der Gewinnermittlung) <strong>und</strong> damit Einkünfte aus Gewerbebetrieb<br />

Gesellschaft KapGes: von der Gesellschaft gezahlte Erlöse sind Einkünfte aus<br />

VuV (bzw. Gewerbebetrieb bei Vermietung aus BV) oder NA<br />

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C SCHULDRECHTLICHE MASSNAHMEN [18/20]<br />

3. NZ/LST GEGEN UNANGEMESSENES ENTGELT [7/9]<br />

�<br />

UNENTGELICHE NZ/LST:<br />

�<br />

�<br />

Steuerliche Folgen bei MUS/KapGes: Entnahme-/Ausschüttungsgr<strong>und</strong>sätze (s.o.)<br />

sind anzuwenden, d.h.<br />

�<br />

�<br />

Entnahme zum Teilwert (d.h. zu den Kosten der NZ/LST)<br />

Entnahme zum Buchwert (bei MUS) nicht möglich, da kein WG<br />

Steuerliche Folgen bei dem Gesellschafter:<br />

�<br />

�<br />

bei Entnahme aus MUS: Einkünfte aus Gewerbebetrieb (MUS)<br />

Bei Ausschüttung aus KapGes: Einkünfte aus KapVermögen (natürliche Person/PV)<br />

bzw. Gewerbebebtrieb (natürliche Person/BV bzw. KapGes)<br />

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C SCHULDRECHTLICHE MASSNAHMEN [19/20]<br />

3. NZ/LST GEGEN UNANGEMESSENES ENTGELT [8/9]<br />

�<br />

PROBLEM: ÜBERTRAGUNG WG GEGEN UNANGEMESSENES ENTGELT<br />

�<br />

�<br />

�<br />

Bei Leistung gegen unangemessenes Entgelt ist die Leistung aufzuspalten in (1) einen<br />

voll entgeltlichen Teil <strong>und</strong> (2) einen voll unentgeltlichen Teil<br />

Praktisch erfolgt dies durch Ermittlung einer angemessenen Gegenleistung <strong>und</strong><br />

Behandlung der Differenz nach Entnahme-/Ausschüttungsgr<strong>und</strong>sätzen<br />

Auch hier Kombination von allgemeinen Gr<strong>und</strong>sätzen <strong>und</strong> Entnahmegr<strong>und</strong>sätzen!<br />

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C SCHULDRECHTLICHE MASSNAHMEN [20/20]<br />

3. NZ/LST GEGEN UNANGEMESSENES ENTGELT [9/9]<br />

�<br />

PROBLEM: ÜBERTRAGUNG WG GEGEN UNANGEMESSENES ENTGELT<br />

�<br />

�<br />

�<br />

Frage: Wem ist bei MUS der durch den unentgeltlichen Teil verursachte Mehrgewinn<br />

zuzurechnen?<br />

�<br />

�<br />

BFH: Zurechnung bei dem Gesellschafter (BFH v. 6. 8. 1985, BStBl. II 1986, 17)<br />

Literatur: Verteilung nach dem gesellschaftsvertraglichen Gewinnverteilungsschlüssel <strong>und</strong><br />

Anrechnung der <strong>verdeckte</strong>n Zuwendung auf den Gewinnanteil des begünstigten<br />

Gesellschafters (vgl. Knobbe-Keuk, Unternehmenssteuerrecht, 1993, S. 429)<br />

Konsequenz: In der Praxis spielen NZ/LST des Mitunternehmers gegen<br />

unangemessenes Entgelt der MUS (z.B. überhöhte GF-Bezüge oder überhöhte<br />

Mieten) keine Rolle.<br />

Begründung:<br />

�<br />

�<br />

Bisher hat MU das Entgelt insgesamt als Einkünfte aus Gewerbebetrieb versteuert<br />

Feststellung der Unangemessenheit ist aus fiskalischer Sicht nicht erforderlich:<br />

�<br />

�<br />

�<br />

Angemessene Vergütung � Einkünfte aus Gewerbebetrieb des MU (SBE)<br />

Unangemessener Teil � Hinzurechnung des Aufwands: Einkünfte aus Gewerbebetrieb (1.<br />

Stufe), jedoch nach BFH-Rechtsprechung dem Gesellschafter zuzurechnen<br />

Gesamtbezüge sind <strong>und</strong> bleiben Einkünfte aus Gewerbebetrieb<br />

BEACHTE: Anders ist dies bei NZ/LST gegen unangemessen hohe Entgelte der<br />

KapGes (Einkünfteerhöhung KSt + GewSt bei KapGes) <strong>und</strong> Zufluss vGA (Einkünfte<br />

KapV) bei Gesellschafter<br />

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