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Begleitheft zur Ausstellung - Angewandte Kunst Köln

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Liebespfand<br />

Nach den <strong>Ausstellung</strong>en „Das Mittelalter – jetzt!“ im Museum Schnütgen<br />

(2004) und „Zugabe“ im <strong>Köln</strong>ischen Stadtmuseum (2007) präsentiert<br />

sich die Arbeitsgemeinschaft des <strong>Kunst</strong>handwerks NRW erneut in einem<br />

<strong>Köln</strong>er Haus – dem Museum für <strong>Angewandte</strong> <strong>Kunst</strong>. Wie in den vorangegangenen<br />

Fällen dienen Werke aus Museumsbesitz als Inspirationsquelle<br />

für zeitgenössische Interpretationen oder als Kristallisationskern<br />

weitgehend eigenständiger, freier Ideen. Schon früh gerieten dabei die<br />

kleinen, geheimnisvollen, schönen mittelalterlichen Behältnisse in den<br />

Blick, die wegen ihrer kostbaren Gestaltung, noch mehr aber wegen<br />

ihrer oft allegorischen Darstellungen von symbolischer oder sinnlicher<br />

Liebe als Minnekästchen bezeichnet werden. Entstanden in der Zeit<br />

des deutschen Minnegesangs, bilden sie einen kostbaren Bestand des<br />

Museums.<br />

Vorzüglich läßt sich darüber spekulieren, daß in ihnen diskret sehr<br />

Privates und Intimes, Schmuck, Erinnerungsstücke und, ganz allgemein,<br />

Geschenke als Liebesbeweise, kurz: Liebespfänder aufbewahrt wurden.<br />

Heute haben sich, für jeden sicht- und fühlbar, zwar die Erscheinungsformen<br />

der Liebe verändert, nicht aber diese selbst. Daher liegt es nahe,<br />

nach den zeitgenössischen Ausdrucksformen von Zuneigung und Liebe<br />

zu forschen, nach den symbolischen oder materiellen Zeichen, die in<br />

ihrem Namen hervorgebracht und ausgetauscht werden, und nach<br />

der Art, sie – meist auch heute noch vor den Blicken anderer geschützt<br />

– aufzubewahren.<br />

Dies ist das Thema der <strong>Ausstellung</strong>. Es hat sich als offenbar so spannend,<br />

phantasieanregend und herausfordernd erwiesen, daß nicht weniger<br />

als einunddreißig Künstler aller Sparten der <strong>Angewandte</strong>n <strong>Kunst</strong> sich<br />

damit auseinandergesetzt haben.

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