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IV Prozesse<br />

Verträge zu den anderen Vertriebskanälen definiert werden. Darüber hinaus muss<br />

eine Vertragsstrategie etwas darüber aussagen, ob man eher Rabattverträge über<br />

Generika oder Alt-Originale oder vorrangig innovative Verträge über patentgeschützte<br />

Substanzen abschließen will. Genauso wichtig ist die Überlegung, ob<br />

man die unternehmensspezifische Vertragsstrategie mit Fokus auf die eigenen<br />

Produkte oder auf Produkt-Service-Kombinationen ausrichten will. Man kann<br />

sich <strong>als</strong> Hersteller auch über seine Vertragsstrategie am Markt positionieren. Die<br />

Vertragsstrategie sollte ebenso zum Ausdruck bringen, mit welchen Kostenträgern<br />

man bevorzugt Verträge abschließen will und mit welchen eher nicht. Parallel zur<br />

Qualität des Produktportfolios wird man eine entsprechende Vertragsstrategie<br />

wählen. Es kann daher eine Präferenz- ebenso wie eine Massenmarktstrategie<br />

für den Hersteller richtig sein.<br />

Zur Vertragsstrategie gehören auch Aussagen über die bevorzugten Versorgungssettings<br />

für die Vertragsumsetzung sowie zur Kooperationsstrategie mit den<br />

Wettbewerbern. Grundsätzlich ist eine Vertragsstrategie ein konzeptionelles<br />

Konstrukt, eine strategische Leitlinie für das Management. <strong>Sie</strong> sollte jährlich<br />

einem kritischen Review unterzogen werden. Zur Umsetzung der Vertragsstrategie<br />

empfiehlt es sich, ein unternehmensspezifisches Handbuch „Vertragsmanagement“<br />

zu erstellen, in dem darüber hinaus die operativen Schritte und Prozesse<br />

niedergelegt werden, um operationale Exzellenz sicherzustellen.<br />

Ebenso werden auch die Kostenträger sich für eine spezifische Vertragsstrategie<br />

entscheiden müssen, denn auf Angebote der Industrie (push) oder auf eigene<br />

Ausschreibungen (pull) zu vertrauen ist eigentlich zu wenig. Man wird sich in<br />

Abhängigkeit von dem kassenspezifischen Morbiditätsspektrum für eine bestimmte<br />

Vertragsstrategie entscheiden. Neben dem Morbiditätsspektrum werden<br />

auch marktstrategische Entscheidungen die Vertragsstrategie maßgeblich<br />

beeinflussen.<br />

Wenn die Vertragsstrategien vom Hersteller und Kostenträger gut zusammenpassen,<br />

dann werden sich langfristige strategische Partnerschaften herauskristallisieren.<br />

Wenn der Fit eher nicht gegeben ist, kann das zu erheblichen Nachteilen<br />

im Markt führen.<br />

Handbuch Direktverträge

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