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chenem und zeichenhaft Vernommenem sollen weitgehend<br />

identisch sein. Für einen Gestalter heißt das, nicht die Organisation<br />

und Funktionalität von visuellen Reizen, sondern die Frage,<br />

welche Auffassung und Eindrücke beim Publikum als »Gegenleistung«<br />

entstehen, sollen für seine Gestaltung maßgeblich<br />

sein. Nicht Raumwirkungen mit entsprechender »Reiztopografie«<br />

zu Zwecken der Konditionierung, sondern szenografische<br />

Entwürfe, die sich aus dem Gebrauch, der Bedeutung, aus dem<br />

Verhalten oder dem Erlebnis in öffentlich zugänglichen Ausstellungsräumen<br />

herleiten, sollten zum Einsatz kommen.<br />

Eine derartige Umpolung der Produzentenästhetik auf die Rezipientenanalyse<br />

soll jedoch keinesfalls nur zur Erfüllung eines<br />

vordergründigen Publikumsgeschmacks führen. Im Gegenteil,<br />

die Aussichten auf noch Unbekanntes, auf Neues und Überraschendes,<br />

die Öffnung des Unverhofften gibt der verbalen oder<br />

nonverbalen Vermittlung erst ihren Sinn. Dass der Empfänger<br />

die Zeichen der Objekte möglichst als authentisch versteht,<br />

heißt nicht, dass er sie längst und vollständig kannte. Das Neue<br />

und Überraschende bestimmt den Anteil der Rezeption, der den<br />

Mehrwert und die Nachhaltigkeit für jede Erfahrung in narrativen<br />

Räumen ausmacht. »Das hätte ich nicht erwartet!« kann als<br />

höchste Form von rezeptiver Äußerung über den Zustand eingestuft<br />

werden, den wir üblicherweise mit Begeisterung oder<br />

Faszination bezeichnen. Neben der Erkenntnis und dem Erlebnis<br />

in Ausstellungen ist es vor allem das Staunen, das gute Ausstellungskonzepte<br />

erzeugen sollen.<br />

.<br />

B | Szenografie in Museen<br />

Gänzlich unabhängig von theoretischen Überlegungen haben<br />

Museen das alltägliche Thema der Präsentation von Objekten<br />

in ihren Räumen. Dabei muss man unterscheiden, ob sie Räume<br />

als Gegebenheit (z. B. alte Industriearchitektur), als Darstellungsmittel<br />

(z. B. Hängung im »white cube«) oder als dargestellten<br />

Bedeutungsinhalt (z. B. szenisch gestaltete Innenarchitektur)<br />

verwenden. In jedem dieser drei Fälle findet Vermittlung<br />

durch Gestaltung statt. Man kann nicht nichtgestalten, wie dies<br />

für jede Kommunikation gilt. Insofern kann man für Museen<br />

ganz allgemein definieren:<br />

Szenografie betrifft alle Maßnahmen, die eine beabsichtigte<br />

oder zufällige Raumbildung in öffentlich zugänglichen Räumen<br />

darstellen und dem Zweck des Ausstellens in Museen dienen.<br />

Grundkenntnisse in Szenografie sind deswegen für alle Kuratoren<br />

und Direktoren wichtig. Dies gilt auch für diejenigen im<br />

Museumswesen, die allen gestalterischen Maßnahmen zugunsten<br />

einer reinen Objektpräsentation eher skeptisch gegenüberstehen.<br />

Denn professionelle Ausstellungsplanung muss davon<br />

ausgehen, dass jede Präsentationsform ihre jeweilige »Sprache«<br />

entwickelt. Zudem besteht die Forderung an professionelle Ausstellungsregie<br />

des Kurators, denn die meisten Gestalterbüros<br />

besitzen heute ein hohes fachliches Niveau. Dem kann seitens<br />

der Auftraggeber längst nicht mehr nur die Haltung »Gefällt<br />

mir« oder »Gefällt mir nicht« genügen, vielmehr müssen fachlich<br />

fundierte Vorstellungen vorausgesetzt werden. Vorgege-<br />

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