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Der Weg der Sinne - Grafenast

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Kunst auf dem Berg<br />

<strong>Der</strong> <strong>Weg</strong> <strong>der</strong> <strong>Sinne</strong><br />

6220 Schritte für die Seele<br />

A 6136 Pill bei Schwaz, am Hochpillberg


Bewegend und sinnlich<br />

Sich und die Natur auf neue Art wahrnehmen<br />

Ein autofreier Wan<strong>der</strong>weg, <strong>der</strong> sich von den drei Hotels ausgehend<br />

durch die unberührte Natur schlängelt, war ein lange gehegter Wunsch<br />

<strong>der</strong> Hochpillberger. Es sollte eine geschlossene und nicht zu schwierige<br />

Runde für Jung und Alt sein. Und alle <strong>Sinne</strong> sollten miteingebunden<br />

werden, bewusstes Wahrnehmen und ein befreiendes Innehalten sollte<br />

sich dem Wan<strong>der</strong>er eröffnen.<br />

Ein Ziel war auch, möglichst viele alte Pfade in die Route einzubinden.<br />

<strong>Der</strong> ursprüngliche Loasweg bildet dabei das Kernstück des <strong>Weg</strong>es. Die<br />

jüngere Langlaufloipe hat sich als Verbindung für einen Rundweg ange-<br />

boten. Die <strong>Weg</strong>e dazwischen legte Norbert Geisler, <strong>der</strong> rührige<br />

<strong>Weg</strong>ebetreuer des Tourismusverbandes unter Anleitung von Gert van <strong>der</strong><br />

Woude, einem holländischen Gartenarchitekten, mit viel Gespür an.<br />

2


Die Fußsohle dient uns am <strong>Weg</strong> als Sensor. Fichtennadelboden, Gras,<br />

Bergwiese, Sumpf, Wurzeln, Kieselsteine, große Steine, weiches Moos,<br />

Gebirgswasser und Dümpel. Auf <strong>der</strong> Fußsohle sitzen Punkte für alle<br />

wichtigen Organe, mit <strong>der</strong> Sohle spüren wir, und die Energie kann in<br />

unseren Körper eindringen.<br />

Kalt, warm, hart, weich, rauh, glatt ... All das kann tief empfunden<br />

werden. Aber auch flüchtige Empfindungen wie Tau, Dunst, Kühle im<br />

Sommerwald, angenehme Hitze an kühlen Tagen durch die Bewegung,<br />

Nebel, Stille, Rauschen, Vogelstimmen, Licht und Schatten können<br />

beim Wan<strong>der</strong>er viele Empfindungen auslösen.<br />

Eigene Kindheitserinnerungen werden wachgerufen und unsere Kin<strong>der</strong><br />

können neue Empfindungen erfahren. An den Sohlen Kuhfladen spü-<br />

ren, durch den Schlamm latschen, den Kontakt zum Wasser in <strong>der</strong> Erde<br />

spüren. Über runde Steine durch das sprudelnde Gebirgswasser laufen,<br />

dann das wohlige Prickeln spüren und zum Abschluß eine Fußwaschung<br />

im naturklaren Gebirgswasser. O<strong>der</strong> in Hängematten inmitten <strong>der</strong><br />

Natur die Seele baumeln lassen.<br />

Als erstes sichtbares Zeichen am <strong>Weg</strong> <strong>der</strong> <strong>Sinne</strong> wurde eine<br />

Lärchenbrücke von Norbert Geisler errichtet. Sie führt in harmonischem<br />

Schwung über ein Biotop, das wir den Wan<strong>der</strong>ern nicht vorenthalten<br />

wollten. Ein Bächlein rauscht durch eine unberührte Bergwiese. Die<br />

Schönheit und Naturbelassenheit kann sogar Stressgeplagte auf an<strong>der</strong>e<br />

Gedanken bringen und inspirieren. Das zweite Merkmal für den <strong>Weg</strong><br />

<strong>der</strong> 6220 Schritte spricht einen weiteren Sinn an, <strong>der</strong> tief in uns als<br />

Sehnsucht nach Kunst und Schönheit verankert ist. Im Einklang mit <strong>der</strong><br />

Natur können dabei noch tiefere Empfindungen wachgerufen werden.<br />

Künstler erleben den Pfad und setzen ihre Zeichen. Interaktive Werke<br />

entstehen entlang des Rundwan<strong>der</strong>weges. Jedes Jahr beherbergen die<br />

drei Hotels am Hochpillberg drei Künstler für die Zeit ihres Schaffens.<br />

So entstehen neue Kunstwerke am <strong>Weg</strong> <strong>der</strong> <strong>Sinne</strong> und auch <strong>der</strong> <strong>Weg</strong><br />

geht seinen <strong>Weg</strong>.<br />

Natur trifft Kultur.<br />

3


1<br />

Norbert Geisler<br />

Lärchenbrücke<br />

Norbert Geisler, Pillberg, 2003<br />

Sponsor und Eigentümer: TVB Schwaz-Pill<br />

Nachdem 2003 <strong>der</strong> <strong>Weg</strong> geschaffen war, konnte das erste Projekt<br />

in Angriff genommen werden. Ein kleines Gebirgsbächlein rauscht<br />

durch eine Pflanzenwelt die seit mehr als 50 Jahren nicht von<br />

Menschenhand verän<strong>der</strong>t wurde.<br />

Dieses einmalige Biotop einer Bergwiese sollte erhalten bleiben<br />

und doch von Wan<strong>der</strong>ern bewun<strong>der</strong>t werden können. So war die<br />

Idee einer Brücke darüber naheliegend.<br />

Norbert Geisler, <strong>der</strong> alle Wan<strong>der</strong>wege in <strong>der</strong> Region Schwaz und<br />

Pill betreut, konnte für den Brückenbau gewonnen werden. In<br />

kühnem Schwung entlang des natürlichen Hanges führt seine<br />

Brücke aus wasserabweisen<strong>der</strong> Lärche über die Pflanzenwelt ans<br />

an<strong>der</strong>e "Ufer".<br />

4


2<br />

Wolfgang Völker<br />

<strong>Der</strong> Wächter<br />

Wolfgang Völker, Frankfurt, 2004<br />

Sponsor und Eigentümer: Biohotel <strong>Grafenast</strong><br />

Wolfgang Völker leitete im Biohotel <strong>Grafenast</strong> Bildhauer-<br />

Workshops. Dabei nahm <strong>der</strong> Wunsch nach einer Arbeit von<br />

Wolfgang Völker immer mehr Gestalt an. In dieser Zeit ließ Familie<br />

Unterlechner ihr gesamtes Grundstück nach Feng Shui durch-<br />

leuchten. Es wurde das Umfeld vor dem Hotel nach diesen<br />

Erkenntnissen umgestaltet. Ein Wunsch des Feng-Shui-Meisters<br />

war eine massive Barriere in <strong>der</strong> Kurve, die zum Hoteleingang<br />

führt, damit die Energie zum Hotel und nicht den Abhang hinun-<br />

ter fließe. Da kam das Projekt von Wolfgang Völker gerade richtig.<br />

Wolfgang Völker: ”Schon beim Aussuchen im Steinbruch hatte<br />

dieser Stein eine kraftvolle und energetische Wirkung auf mich,<br />

die mich nicht mehr losließ. Durch meine Arbeit sollte <strong>der</strong><br />

Grundcharakter des Steines nicht zerstört werden.<br />

Die Vor<strong>der</strong>seite symbolisiert einen Kopf. Das Auge des Kopfes ist<br />

mit Messing unterlegt Diese Arbeit ist dankenswerterweise von<br />

Arno Schnei<strong>der</strong>, Goldschmied in Schwaz, ausgeführt worden. Die<br />

Rückseite ist so gut wie nicht bearbeitet. Es ist ausschließlich ein<br />

Labyrinth eingearbeitet, das Hansjörg Unterlechner im World<br />

Wide Web entdeckte. Es stammt ganz zufällig aus einer Kirche im<br />

Odenwald, aus meiner Gegend!”<br />

5


3<br />

Othmar Wolf<br />

49 Fundstücke<br />

Otmar Wolf, Innsbruck<br />

2004, Sponsor-Eisen Orgler, Schwaz<br />

Die Tätigkeit des meditativen Suchens nach Fundstücken war für<br />

Otmar Wolf ein wichtiger Teil seiner Arbeit.<br />

Er bearbeitete manche <strong>der</strong> gefundenen Stücke, manche setzte er<br />

direkt als Abfall zu den Artefakten in eine spannungsvolle<br />

Beziehung.<br />

Otmar Wolf:<br />

“49 Fundstücke soll hinweisen, kann die Phantasie des Betrachters<br />

anregen. Jedes Ding ist ungewiß, könnte abfallen, an<strong>der</strong>e werden<br />

dazu kommen. Wir haben es mit Dingen, Gegenständen zu tun,<br />

die entstanden, gebraucht wurden, verloren, weggeworfen, vergehen<br />

und sich verän<strong>der</strong>n. <strong>Der</strong> kreative Geist spielt mit den<br />

Dingen, die er liebt.<br />

W für Westen = Wolf. O für Osten = Otma.<br />

Fundstücke auf Stahlrohrrahmen, 4.5 m lang, 3,3 m Höhe,<br />

mit 250 m Stahlseil befestigt.<br />

Gefunden in <strong>der</strong> Nähe o<strong>der</strong> am <strong>Weg</strong> <strong>der</strong> <strong>Sinne</strong> im Juli 2004.<br />

Für Freunde des Geistes, <strong>der</strong> Natur und <strong>der</strong> Kunst”<br />

6


4<br />

Reinhold Neururer<br />

Sensomatrix-LED<br />

Reinhold Neururer, Tarrenz,<br />

2004, Sponsor - Holz Frischeis, Kramsach<br />

<strong>Der</strong> Oberinntaler Künstler aus dem Ort <strong>der</strong> Dadaisten Max Ernst &<br />

Co. konzipierte eine Installation aus Lärchenholz, die Impulse <strong>der</strong><br />

Natur veranschaulichen sollte. Er versuchte einen Brückenschlag<br />

zur Elektronik, die die Energieimpulse <strong>der</strong> Natur, die dem Boden<br />

entströmen, darstellen könnte.<br />

Reinhold Neururer: “SEN/SOR MESSFÜHLER,<br />

GERÄT ZUM MESSEN PHYSIKALISCHER GRÖßEN (z.B. in <strong>der</strong><br />

Atmosphäre, im Weltraum), die als Zahlenwerk über Funk weiter-<br />

geleitet werden (


5<br />

Ursula Beiler<br />

Sterngarten<br />

Ursula Beiler, Silz, 2004<br />

Sponsor: Holz Frischeis, Kramsach<br />

Die Oberinntaler Bildhauerin, Sculptress, zieht mit ihren Arbeiten<br />

sehr weite Kreise. Ihre Werke fügen sich nicht nur in ganz<br />

Österreich in unterschiedlichste Landschaften, sie überraschen<br />

auch in Deutschland, Italien, Korea, Australien und Neuseeland.<br />

Sie ist in allen Materialien zuhause, ihr bevorzugter Werkstoff ist<br />

aber Holz. Sie entwickelt mit <strong>der</strong> groben Motorsäge sehr feine<br />

Formen, es entstehen Arbeiten, die mit <strong>der</strong> Natur in Einklang<br />

schwingen. Auch ihr Sterngarten fügt sich in einmaliger Poesie in<br />

den Piller Gemeindewald. Die Sterne sind auf <strong>der</strong>en ursprüngliche,<br />

pure Form angelegt. Die schlankgeschnittenen Strahlen leuchten<br />

mit ihrer zartweißen Lasur schon von weitem, ihr Schnitt <strong>der</strong> Säge<br />

zeigt den interessanten Gegensatz zu den feingeschliffenem Rund<br />

<strong>der</strong> Sternenkörper. <strong>Der</strong> Sternengarten ist ein lebhaftes Zeichen<br />

eines aufgeweckten künstlerischen Wollens, das sich seinen <strong>Weg</strong><br />

freigesägt hat. Die Bildhauerin steht mitten im Prozeß des<br />

Hervorbringens und lässt großzügig archaischen Formen ihren<br />

Lauf. Lärche bemalt, Durchmesser 280, 310, 350 cm.<br />

Stern so hell, Stern so klar, mache einen Wunsch mir wahr.<br />

8


6<br />

Hansjörg Unterlechner, Pillberg, 2003-2004,<br />

Sponsor und Eigentümer: Biohotel <strong>Grafenast</strong><br />

Ein Wasserboiler, vormals unter dem Hoteldach. Ein Heizkolben<br />

für diesen Boiler, vom Elektrizitätswerk des Großvaters Toni<br />

Unterlechner gespeist. Zusätzliche Boilerheizschlangen verbunden<br />

mit Heizschlangen vom alten Küchenherd. Kupferdrähte <strong>der</strong><br />

Fernleitung E - Werk nach <strong>Grafenast</strong>.<br />

<strong>Der</strong> Boiler wurde in drei Teile zerschnitten, <strong>der</strong> kleinere Teil mit den<br />

Heizschlangen verbunden.<br />

Er symbolisiert das männliche Prinzip. Die zwei größeren Boilerteile<br />

und <strong>der</strong> elektrische Heizkolben als Blütenstempel stehen für das<br />

Weibliche.<br />

Großvaters<br />

Energiekreislauf<br />

Kupferdrähte winden sich von den Heizschlangen hoch hinauf<br />

und im Bogen wie<strong>der</strong> zur weiblichen Urblüte hinunter.<br />

Die Drähte symbolisieren Samen, ihre Zahl ist die glückliche 8.<br />

Nicht alle Samen erreichen den Blütenstempel. <strong>Der</strong> hohe Bogen ist<br />

die Verbindung von männlich und weiblich, von Yin und Yang.<br />

Die Installation bildet das Südtor des Gartens.<br />

Süden ist ein Symbol für Feuer und Wärme – damit schließt sich<br />

<strong>der</strong> Gedanke zu Großvaters Energiekreislauf.<br />

9


7<br />

A.R.T. Unterlechner<br />

Kugelbaumhaus<br />

A.R.T. Unterlechner, Pillberg, 2004<br />

Sponsor und Eigentümer: Toni Unterlechner<br />

Toni Unterlechner hatte sich als Sommerprogramm vorgenom-<br />

men, seinen Keller auszubauen- ein lang gehegter Wunsch seiner<br />

Frau. Aber es kam an<strong>der</strong>s- nur ganz schnell ein Baumhaus für die<br />

Kin<strong>der</strong>, dann <strong>der</strong> Keller!<br />

Toni Unterlechner: “Ein recht lustiges Projekt konnten wir im<br />

Rahmen des Kunstwan<strong>der</strong>weges verwirklichen. Auf einem zu fäl-<br />

lenden Zirbenbaum bauten wir ein Kugelbaumhaus. Die Holzkugel<br />

ist mit biegsamem Sperrholz beplankt. Die dichte Haut bildet eine<br />

Bitumenbeschichtung mit rostenden Metallsplittern.<br />

Talseitig schwebe ich nun in meinem Büro durch das 6-teilige<br />

Fenster über dem Inntal bis nach Innsbruck!”<br />

10


8<br />

Feng Shui<br />

Energie-Steinkreis<br />

Nach Feng Shui, 2004<br />

Sponsor: TVB Silberregion-Karwendel<br />

Nachdem Feng-Shui bereits an einer Stelle des Pfades (Nr.2) einge-<br />

flossen ist, kam <strong>der</strong> Wunsch auf <strong>der</strong> kraftvollen Naunz-Alm, einen<br />

Energiesteinkreis zu errichten. Ein geschützter Platz, das Finden<br />

<strong>der</strong> richtigen Steine, die den 5 Elementen in Material, Farbe und<br />

Form entsprechen sollten, war eine Herausfor<strong>der</strong>ung. Es sollten<br />

auch Steine, die in <strong>der</strong> Gegend vorkommen, gewählt werden. Die<br />

fünf Wandlungsphasen Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser ver-<br />

körpern alles, was in <strong>der</strong> Natur vorkommt. Sie stellen fünf Arten<br />

von Lebensenergie dar und können von Yin o<strong>der</strong> Yang geprägt<br />

sein. Um die Wirkung <strong>der</strong> Wandlungsphasen dieser fünf Energien<br />

= Elemente zu erfassen, ist es notwendig, sich von einer einseitig<br />

materiellen Sichtweise zu trennen. Bei den Wandlungsphasen sind<br />

vor allem die Entsprechungen von Bedeutung, wie Himmelsrichtung,<br />

Energiebewegung, Form, Farbe Muster und Materialbeschaffenheit.<br />

Die Zyklen <strong>der</strong> “Schöpfung/Stärkung” und <strong>der</strong> “Schwächung”<br />

finden sie beim Steinkreis auf Holztafeln, ebenso die Zuordnung<br />

nach den Himmelsrichtungen. <strong>Der</strong> rote, spitze Feuerstein im<br />

Süden ist leicht zu erkennen. Erden Sie sich in <strong>der</strong> Mitte o<strong>der</strong> bei<br />

einem, Ihnen sympathischen Element, indem Sie sich hinsetzen<br />

und verweilen. Sie werden Kräfte tanken.<br />

11


9<br />

Margaretha Langer, Kufstein, 2005<br />

Sponsor: Sägewerk Hans Hauser, Schwaz<br />

Das Projekt <strong>der</strong> Kufsteiner Künstlerin stand von Anfang an in einer inni-<br />

gen Verbindung mit <strong>der</strong> Natur. Sie wolle aus Baumharz verschiedene<br />

Formen gießen. Aber woher sollte die benötigte Menge an Baumharz<br />

kommen?<br />

Margaretha Langer<br />

Natürliches Kunst-Harz<br />

Margareta Langer: “Pech, 7- teilig auf Lärchenstämmen, Sommer 2005.<br />

Durch seinen starken Geruch ist das Harz von Nadelbäumen einer <strong>der</strong><br />

sinnlichsten Stoffe, die <strong>der</strong> Wald zu bieten hat. Was lag näher, als sich<br />

diesem faszinierenden Material auch auf <strong>der</strong> künstlerischen Ebene zu<br />

nähern. Auf vielen Wan<strong>der</strong>ungen habe ich das Pech gesammelt, danach<br />

gekocht und in verschiedene Formen gegossen. So einfach wie das<br />

klingt, ist das allerdings nicht. Harz ist kein statisches Material. Es<br />

bewegt und verformt sich in <strong>der</strong> Wärme. Im Winter wird es spröde.<br />

Irgendwann wird es sich unter dem Lichteinfluss (UV-Strahlung) zerset-<br />

zen .Historisch gesehen hatte das Baumharz seit dem Urbeginn <strong>der</strong><br />

Menschheit eine große Bedeutung, nicht nur wegen seiner hervorra-<br />

genden Brenneigenschaften, son<strong>der</strong>n auch als Heißkleber und als<br />

Arzneimittel. Mein persönlicher Zugang liegt in meiner Kindheit, als<br />

meine Brü<strong>der</strong> zur Fackelherstellung Pech zu sammeln begannen. Das<br />

Kochen desselben war ein spannen<strong>der</strong> und abenteuerlicher Akt. Bei<br />

Überhitzung hat es sich immer wie<strong>der</strong> selbst entzündet. Den Geruch<br />

von Harz verbinde ich mit Abenteuer und Freiheit.”<br />

12


10<br />

Nora Schöpfer<br />

Zeiträume - Copendence<br />

Nora Schöpfer, Innsbruck, 2005<br />

Sponsor: Wings of change, Fulpmes<br />

Nora Schöpfer: ”Seit 2002 installiere ich Fadenkörper vor allem im<br />

Freien aber auch in Räumen. Die aus Fäden o<strong>der</strong> Seilen in den Raum<br />

o<strong>der</strong> zwischen Bäume gespannten geometrischen Körper sind<br />

transparente, schwebend anmutende Kuben. Sie erscheinen fast so<br />

als sehe man nur einen Augenblick.<br />

Durch das schwebende, transparente und doch klar konstruierte<br />

Erscheinungsbild werden die Aspekte Zeit, Raum und Materie<br />

bewegt. Geometrische Leerräume thematisieren das Illusorische <strong>der</strong><br />

Materie, die Vergänglichkeit, aber auch, durch das exakte Spannen<br />

zwischen den Punkten, welches die Voraussetzung für die Form <strong>der</strong><br />

Körper bildet, die Interpendenz und Verbindung zwischen den<br />

Bezugssystemen und den Beziehungen selbst.”<br />

Wenn bei Ihrem Rundgang Zeit und Raum zusammenpassen, wer-<br />

den Sie die Arbeit entdecken- auf das eiserne Hinweisschild am<br />

<strong>Weg</strong>esrand achten! Übrigens, Nora Schöpfer installierte auch im<br />

berühmten Giardino di Daniel Spoerri, dem Skulpturengarten “Hic<br />

terminus haeret” in <strong>der</strong> Toskana ihre geometrischen Leerräume.<br />

13


14<br />

Bürgermeistersteig<br />

Standorte alter<br />

Barfussstrecke<br />

Fusswaschung<br />

Kellerjochweg<br />

Sperrkette<br />

Bru<strong>der</strong>waldweg<br />

18<br />

Einstieg 12<br />

Liftstation<br />

Sessellift<br />

2<br />

Biomasseheizwerk<br />

Heilkräutergarten<br />

7 Hotel <strong>Grafenast</strong><br />

Webcam<br />

21/ I 1 6<br />

Bach 16 22 4<br />

Bushaltestelle<br />

Hotel Frieden<br />

3<br />

Kellerjochbahn<br />

19<br />

1 Norbert Geisler | Lärchenbrücke<br />

2 Wolfgang Völker | <strong>Der</strong> Wächter<br />

3 Othmar Wolf | 49 Fundstücke<br />

4 Reinhold Neururer | Sensomatrix-LED<br />

5 Ursula Beiler | Sterngarten<br />

Hotel Hubertus<br />

6 H.J.Unterlehner | Grossvaters Energiekreislauf<br />

7 A.R.T. Unterlechner | Kugelbaumhaus<br />

8 Feng Shui | Energie-Steinkreis<br />

Doppelsesselbahn<br />

Loipenweg<br />

9 Margaretha Langer | Natürliches Kunst-Harz<br />

10 Nora Schöpfer | Zeiträume – Copendence<br />

11 Rosemarie Sternagl | Naturarchive I + II<br />

14<br />

WEG DER<br />

Hoferweg<br />

Bushaltestelle<br />

Parkplatz<br />

20 Einst


Seele baumeln<br />

SINNE<br />

17<br />

ieg<br />

Barfussstrecke15<br />

Labyrinth<br />

20<br />

Hoferweg<br />

5<br />

Brunnen<br />

<strong>Weg</strong>gatter<br />

12 HAKI- Hans Kirchmair | Tor zu den 6 <strong>Sinne</strong>n<br />

13 Matthias Pflug | Dissidenten<br />

14 Herbert Hackl | Raum hören, Form sehen<br />

15 Gernot Candolini | Labyrinth auf <strong>der</strong> Kohlstatt<br />

16 Johannes Hai<strong>der</strong> | Das Wort steht auf dem Berg<br />

17 Wolfgang Wallner | Worte UND <strong>Weg</strong>e verbinden<br />

18 Norbert Geisler | Holzknechthütte<br />

19 Patrick Baumüller | CABRIO LAUDATIO<br />

20 Alfred Bradler | „<strong>Der</strong> Wald“ I – II<br />

Einstieg<br />

Loas, Gamsstein, Gilfert<br />

21 Wolfgang Hoffelner | Waldklangsofa I – VII<br />

22 Gernot Ehrsam | Große Metamorphose<br />

10<br />

21/ I V<br />

Loasweg<br />

13<br />

Pillbergstrasse<br />

11<br />

Loasweg<br />

8<br />

Energiesteinkreis<br />

Wasserbassin<br />

9<br />

<strong>Weg</strong>gatter<br />

Loassattel<br />

Naunz<br />

Almen<br />

15


11<br />

Rosemarie Sternagl<br />

Naturarchive I + II<br />

Rosemarie Sternagl, Schwaz, 2005<br />

Sponsor: TVB Silberregion-Karwendel<br />

Rosemarie Sternagl ist mit dem <strong>Weg</strong> <strong>der</strong> <strong>Sinne</strong> ganz beson<strong>der</strong>s<br />

verbunden. Sie steht Hansjörg Unterlechner mit ihrem profunden<br />

Wissen bei <strong>der</strong> Auswahl <strong>der</strong> Künstler entscheidend zur Seite. Auch<br />

ist es ihr gelungen, die Grundbesitzer entlang des Pfades von <strong>der</strong><br />

Sinnhaftigkeit des Konzeptes zu überzeugen. In <strong>der</strong> Galerie am<br />

Berg im Biohotel <strong>Grafenast</strong> fand auch schon eine große Ausstellung<br />

ihrer plastischen Arbeiten statt.<br />

Rosemarie Sternagl: “Natur-Archive I und II.” 2 Betonstelen mit<br />

Tontäfelchen und Acrylfenster mit Naturalien.<br />

Archiv I - Auf den einbetonierten Terracottaplättchen sind<br />

Abdrücke von Naturalien, die ich auf meinen Streifzügen durch<br />

das Gebiet gesammelt habe. Diese selektive Bestandsaufnahme<br />

wurde einzementiert in die Säule. Diese Arbeit bezieht sich auf<br />

das (vergebliche) Anhalten <strong>der</strong> Zeit und dreht sich um das Thema<br />

Vergänglichkeit/Gedächtnis.<br />

Archiv II - mit Naturalien aus dem Gebiet. Diese sind auf die o.g.<br />

Abdrücke bezogen. Diese “banalen” Fundstücke in ihrer leisen,<br />

unaufdringlichen Schönheit sind wie in einem Schaufenster einge-<br />

lassen und sind nun ER-INNER-UNG.<br />

Durch die Aufstellung am Waldrand und weil die Stelen aufeinan-<br />

<strong>der</strong> bezogen sind, sind es auch Tore an jenem Grenzgebiet.<br />

16


12<br />

HAKI- Hans Kirchmair<br />

Tor zu den 6 <strong>Sinne</strong>n<br />

Hans Kirchmair, Buch, 2006<br />

Sponsor: Biohotel <strong>Grafenast</strong><br />

Hans Kirchmair fand seine Ausbildung bei Künstlern fern von<br />

Akademien, und vor allem bei Naturvölkern. Er bekam Zugang zu<br />

ihren Ritualen, zu ihrer Mystik, die für ihn und den Ausdruck<br />

seiner Kunst eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung haben. <strong>Der</strong> zweite<br />

Zugang in seiner Kunst ist die Neugier, das Staunen können, das<br />

Entdecken von Verlorengegangenem und Neuem. Zwangsläufig<br />

tauchen daher die vier Elemente und die fünf <strong>Sinne</strong> in seinen<br />

Werken auf. Die Verbindung Ökologie- Mensch- Ökonomie spie-<br />

gelt sich in seinen Arbeiten.<br />

Dieser Herausfor<strong>der</strong>ung stellte sich <strong>der</strong> Künstler auch am <strong>Weg</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Sinne</strong>. Mehr sei nicht verraten!<br />

Haki: "Tor <strong>der</strong> sechs <strong>Sinne</strong>. In einer Zeit, wo man dem Menschen<br />

einredet, wie er zu denken, zu arbeiten und zu leben hat, möchte<br />

ich Abstand halten, meine Skulptur zu beschreiben. Dafür den<br />

Betrachter auffor<strong>der</strong>n, selbst seine <strong>Sinne</strong> zu gebrauchen.<br />

Mich würden natürlich auch Rückmeldungen freuen.<br />

www.atelier-haki.at. Danke, Haki."<br />

17


13<br />

Matthias Pflug, Innsbruck, 2006<br />

Sponsor: Tischlerei Hauser, Schwaz<br />

Matthias Pflug, ein Feldforscher, Videoperformer, Fotograf und<br />

Musiker, präsentierte seine Arbeit schon im Vorfeld als perfektes<br />

Modell im Maßstab 1:4. <strong>Der</strong> Künstler sieht in einem Dissidenten<br />

ein Streben nach Unabhängigkeit von Politik, was eine ungefärb-<br />

tere Denkweise ermöglicht. Die dadurch gewonnene Freiheit<br />

schützt vor Irritationen, bringt <strong>der</strong> Natur näher und erlaubt<br />

Transparenz.<br />

Matthias Pflug: " ich beschäftige mich mit materie und struktur<br />

sowohl in abstrakter als auch in konkreter weise. <strong>Der</strong>en erschei-<br />

nungsformen und verän<strong>der</strong>ungen versuche ich mit hilfe <strong>der</strong> tech-<br />

nik "fumage" festzuhalten. das aufbringen des russes auf das glas<br />

und die versiegelung ist eine arbeitsweise mit hoher konzentrati-<br />

on. Es geht sehr schnell und trägt eine starke gestalterische kom-<br />

ponente in sich, da dabei russverdichtung und russauftrag<br />

bestimmt werden. Es ist <strong>der</strong> entscheidende moment, indem ich<br />

unmittelbar erkenne, ob das werk mit dem konzept und den<br />

gedanken <strong>der</strong> umsetzung übereinstimmen.<br />

Bei <strong>der</strong> arbeit "dissidenten", die die möglichkeit bietet, bei ihr zu<br />

verweilen, um sich und die drei anwesenden zeitgeister, vor- und<br />

an<strong>der</strong>sdenker zu spüren, in sich zu gehen, verwendete ich drei<br />

geschwärzte holzstelen, denen materie entnommen wurde. Die<br />

spuren <strong>der</strong> entnommenen "transformierten" materie halte ich auf<br />

glas fest."<br />

18<br />

Matthias Pflug<br />

Dissidenten


14<br />

Herbert Hackl<br />

Raum hören, Form sehen<br />

Herbert Hackl, Wien, 2006<br />

Sponsor: Sparkasse Schwaz<br />

Herbert Hackl beschäftigt sich nach seinen Pariser Jahren neben<br />

<strong>der</strong> bildenden Kunst sehr intensiv mit Yoga. <strong>Der</strong> Künstler schuf<br />

seine Arbeit aus Plexiglasrohren und Nirostastahl ganz spontan für<br />

den <strong>Weg</strong> <strong>der</strong> <strong>Sinne</strong>. Er traf bereits in Wien umfangreiche<br />

Vorbereitungen, um die Skulptur noch im Spätherbst in <strong>Grafenast</strong><br />

vollenden zu können. Die drei Ohrenpaare drehen sich schon bei<br />

leichtem Wind, sie hören in den Raum, sie lassen durch ihre expo-<br />

nierte Position weiten Raum entstehen.<br />

Herbert Hackl: "Vom Raum des Hörens. <strong>Der</strong> leisen inneren Stimme<br />

Gehör schenken. Sich gehörig sein. <strong>Der</strong> Raum ist allumfassend, in<br />

dem sich das Licht erweisen kann. Bewußtsein des äußeren<br />

Raumes, Bewußtsein des inneren Raumes. Ein Raum, ein<br />

Bewußtsein.<br />

Je<strong>der</strong> und Alles ist ICH, ist Mittelpunkt."<br />

19


15<br />

Gernot Candolini<br />

Labyrinth auf <strong>der</strong> Kohlstatt<br />

Gernot Candoloni, Innsbruck, 2007<br />

Sponsor: TVB Silberregion Karwendel<br />

Ein Herzenswunsch für den <strong>Weg</strong> <strong>der</strong> <strong>Sinne</strong> geht 2007 in Erfüllung,<br />

ein Labyrinth aus liegenden Baumstämmen ist entstanden- halb<br />

im Hochwald und halb auf einer Lichtung, einer ehemaligen<br />

Kohlstätte <strong>der</strong> Familie Josef Kreidl. Gernot Candolini hat das<br />

Labyrinth, dem knidischen Typus ähnlich, harmonisch in die<br />

Landschaft eingefügt, Norbert Geisler hat es bravourös mit 340<br />

Laufmetern Rundholz verwirklicht.<br />

Candolini: " Labyrinthe sind nicht nur ein Schmuckstück für die<br />

Augen o<strong>der</strong> ein Rätsel für den Geist. Sie sind ein Gleichnis für den<br />

Lebensweg des Menschen. Ungeachtet aller Schleifen und<br />

Wendungen führt das Labyrinth stets zur Mitte. Es lädt uns ein,<br />

sich auf den <strong>Weg</strong> zu machen und sich selbst näher zu kommen.<br />

Das Labyrinth weiß um den <strong>Weg</strong> des Menschen. Es ist wie ein Bild<br />

unserer Reise durch die Zeit. Nur auf dem <strong>Weg</strong> lernen wir das<br />

Leben zu nehmen, wie es ist."<br />

20


16<br />

Johannes Hai<strong>der</strong>, NN-fabrik, Oslip, 2007<br />

Sponsor: Ernst <strong>Der</strong>feser, Vomp<br />

<strong>Der</strong> Satz ist eine 18 m lange, 75 cm hohe und 15 cm blockstarke<br />

Skulptur aus Betonbuchstaben. <strong>Der</strong> formal-ästhetische Reiz besteht<br />

einerseits im Wörtlichnehmen <strong>der</strong> sprachlichen Aussage, an<strong>der</strong>er-<br />

seits im Kontrast zwischen Natur und Kunst, dem Grün o<strong>der</strong> Weiß<br />

<strong>der</strong> Landschaft und dem Grau des Betons. Es ist eine poetische<br />

Skulptur, die sich selbst interpretiert. <strong>Der</strong> kunsthistorische und litera-<br />

rische Kontext ist die konkrete Poesie. Diese wird durch die<br />

Betonplastik Johannes Hai<strong>der</strong>s aus <strong>der</strong> Zweidimensionalität in die<br />

Drei dimensionali tät transferiert, gewinnt durch die Räumlichkeit eine<br />

zusätzliche Dimension. Sie vermag auch zu provozieren, indem sie<br />

den Wi<strong>der</strong>spruch zwischen dem Wirken <strong>der</strong> Natur und menschli-<br />

chem Schaffen explizit zur Sprache bringt. Die Skulptur versteht sich<br />

von selbst. Je<strong>der</strong> <strong>der</strong> sie wahrnimmt, kann sie ohne fachwissen-<br />

schaftlichen Kommentar verstehen.<br />

Hai<strong>der</strong> ist mit diesem Objekt etwas Wesent liches gelungen:<br />

Kunsttheorie und praktische Umsetzung eines Kunstwerkes zu verei-<br />

nigen.<br />

Johannes Hai<strong>der</strong><br />

Das Wort steht auf dem Berg<br />

21


17<br />

Wolfgang Wallner, Hall, 2008<br />

Sponsor: Biohotel <strong>Grafenast</strong>, Pill<br />

Durch die versetzte Bemalung <strong>der</strong> Bäume ist es nur direkt vom<br />

<strong>Weg</strong> aus möglich, das Wortbild zu erkennen. Damit wird dieser<br />

Punkt ohne spezielle Bezeichnung mit Wichtigkeit und Funktion<br />

versehen.<br />

Das dargestellte Wort als kopulative Konjunktion, verbindet<br />

Wörter, Wortgruppen und Sätze miteinan<strong>der</strong>. Damit hat es im<br />

Bereich <strong>der</strong> Sprache eine ähnliche Funktion von <strong>Weg</strong>en, die im<br />

geographischen Kontext Örtlichkeiten miteinan<strong>der</strong> verbinden. <strong>Der</strong><br />

genau bestimmte Ort <strong>der</strong> Betrachtung bezeichnet in dieser<br />

Übersetzung den Platz des Wortes im Satzbau. Wo hingegen eine<br />

falsche Perspektive, sprich ein Wort am falschen Platz im<br />

Satzgefüge zu Unverständnis, am falschen Ort zu Nichterkennen<br />

führt.<br />

Wolfgang Wallner<br />

Worte UND <strong>Weg</strong>e verbinden<br />

WORTE und KUNST und WEGE verbinden.<br />

22


18<br />

Norbert Geisler<br />

Holzknechthütte<br />

Norbert Geisler, Pillberg, 2008<br />

Sponsor: Österreichische Bundesforste, Schwaz<br />

Schon länger schlummerte die Idee einer authentischen<br />

Holzknechthütte im Betreuer des <strong>Weg</strong>es <strong>der</strong> <strong>Sinne</strong>. Und im Mai<br />

2008 war es dann soweit- es lagen frisch gefällte Stämme im<br />

nahen Wald, Norbert Geisler konnte die Rinden in großen Stücken<br />

schälen und gerade pressen. Sie dienen als Dach. Das statische<br />

Gerüst wird aus den obersten Teilen <strong>der</strong> Stämme, aus dünnen<br />

Stangen, zusammengefügt. Moos im Inneren sorgt für die nötige<br />

Wärme und Geborgenheit an kalten Tagen. Auch die Feuerstelle,<br />

die ja hauptsächlich als Kochstelle dient (für das berühmte<br />

„Muas“), macht die Hütte heimelig.<br />

Norbert Geisler konnte die gesamten Fertigkeiten zum Bau einer<br />

Hütte, die schon fast in Vergessenheit geraten sind, perfekt<br />

umsetzen und damit für uns bewahren.<br />

23


19<br />

Patrick Baumüller, Wien, 2008<br />

Sponsor: Sto´a–Bany, Münster<br />

Eine interaktive Skulptur im öffentlichen Erholungsraum- man<br />

erkennt eine Art Kanzel, welche in Richtung Wald zeigt. Es ist ein<br />

Speakerscorner mit spiegelnden Oberflächen, an <strong>der</strong> sich ein<br />

selbsternannter Redner festhalten kann. Die Sprechrichtung ist<br />

aber in Richtung Bäume, man steht mit dem Rücken zur Audienz.<br />

Das Spiegelmosaik vermittelt im Ruhezustand die mögliche Aura<br />

einer gelungenen Rede, bzw. verleiht <strong>der</strong> inszenierten Aktion<br />

einen gewissen Showcharakter, bei dem es bisweilen mehr um die<br />

Oberfläche, als um den Inhalt geht. <strong>Der</strong> Protagonist kann aber<br />

auch eine psychisch-seelische Reinigungswirkung am bereitge-<br />

stellten Objekt festmachen, wenn er dies zu seinen Gunsten zu<br />

nutzen weiß.<br />

Patrick Baumüller<br />

CABRIO LAUDATIO<br />

<strong>Der</strong> Speakerscorner wurde mit spektakulären Rednern einge-<br />

weiht, darunter auch <strong>der</strong> Schwazer Bürgermeister, Dr. Hans<br />

Lintner. Ein Umstand ist jedoch unwi<strong>der</strong>rufbar- man spricht in den<br />

Wald – und so schallt es auch zurück.<br />

24


20<br />

Alfred Bradler<br />

„<strong>Der</strong> Wald“ I – II<br />

Alfred Bradler, Ulm, 2008<br />

Sponsor: Carl Stahl, Gurt- und Bandweberei, Herbrechtingen<br />

Alfred Bradler zog seinen roten Faden bereits für eine Installation<br />

zur 100 Jahrfeier von <strong>Grafenast</strong> von <strong>der</strong> Natur bis zum Grün<strong>der</strong>,<br />

Toni Unterlechner.<br />

Am <strong>Weg</strong> <strong>der</strong> <strong>Sinne</strong> ist die gesamte Arbeit als eine Installation ein-<br />

schließlich <strong>der</strong> Markierungen zu verstehen und wird durch das<br />

Zusammenwirken <strong>der</strong> einzelnen Positionen zum Kunstwerk.<br />

<strong>Der</strong> „Vorhang“ im Wald könnte das Geheimnisvolle des Waldes<br />

lüften. Er macht den Wald deutlicher sichtbar und erlebbar.<br />

<strong>Der</strong> „Kahlschlag“ mit den geringelten Baumstrünken soll als<br />

Symbol für die Nutzung des Waldes stehen, aber auch die<br />

Verletzbarkeit des Waldes aufzeigen.<br />

Es kommen ästhetische Momente hinzu, die zueinan<strong>der</strong> in<br />

Spannung stehen und gemeinsam die notwendige Kraft entwik-<br />

keln- alles verbunden durch die „Markierungen".<br />

25


21<br />

Wolfgang Hoffelner, Wildon/Steiermark, 2009<br />

Sponsor: holzbau natur, Innsbruck<br />

Wolfgang Hoffelners künstlerisches Schaffen ist von <strong>der</strong><br />

Verbindung Material mit Ur-Ton geprägt. Er möchte unaufdringli-<br />

che <strong>Sinne</strong>sreize für den Betrachter erlebbar machen. In diesem<br />

<strong>Sinne</strong> verwirklichte er sieben Klanginstallationen entlang des<br />

<strong>Weg</strong>es <strong>der</strong> <strong>Sinne</strong>. Die erste Klangskulptur befindet sich bei <strong>der</strong><br />

Lärchenbrücke, die weiteren Installationen sind an, bzw. in<br />

Baumstümpfen entlang des <strong>Weg</strong>es zu finden. Das „Herzstück“<br />

<strong>der</strong> Chakren-Klanginstallation ist das WALDKLANGSOFA, welches<br />

speziell mit dem Herz-Chakren-Klang bestückt wurde, zweimal in<br />

Metall, einmal mit Akazienholz.<br />

Die einzelnen Chakren-Klänge sind römisch nummeriert,<br />

von I bis VII:<br />

Wolfgang Hoffelner<br />

Waldklangsofa I – VII<br />

I Wurzel-Chakra, Tageston 194,18 Hz<br />

II Bauch-Chakra, Synodischer Mondton 210,42 Hz<br />

III Solarplexus-Chakra, Sonnenton 126,22 Hz<br />

IV Herz-Chakra, Jahreston,Om 136,10 Hz<br />

V Hals-Chakra, Merkurton 141,27 Hz<br />

VI Stirn-Chakra, Venuston 221,23 Hz<br />

VII Scheitel-Chakra, Ton des platonischen Jahres 172,06 Hz<br />

26


22<br />

Gernot Ehrsam<br />

Große Metamorphose<br />

Gernot Ehrsam, Erfurt, 2010<br />

Sponsor. Stadtgemeinde Schwaz<br />

Dreizehn Stelen aus Lärchenholz bilden einen Kreis von 10 Metern<br />

Durchmesser. Vier Stelen, die figürlich dargestellt sind, symbolisie-<br />

ren die westlichen Elemente: Wasser, Erde, Feuer und Luft.<br />

Neun Stelen, die abstrakt gestaltet sind, stehen zum großen Teil<br />

für die asiatischen Elemente: Wasser, Metall, Holz, Feuer und Erde.<br />

<strong>Der</strong> Kreis schließt sich allseitig – eine Hangwiese wird zum Natur-<br />

Tempel, <strong>der</strong> Ort strahlt sakrale Kraft aus. <strong>Der</strong> Wan<strong>der</strong>er ist einge-<br />

laden, in die Mitte zu treten und mit allen <strong>Sinne</strong>n den symboli-<br />

schen Formenwandel und die Symbiose <strong>der</strong> Elemente zu erleben.<br />

Zusätzlich befindet sich am oberen Teil des <strong>Weg</strong>es <strong>der</strong> <strong>Sinne</strong><br />

(zwischen Steinkreis und Schiabfahrt) die vierteilige Arbeit<br />

„Blitzaste“, die sich aus drei Kreuzen und einem Mobile zusam-<br />

mensetzt und thematisch wie auch räumlich in enger Beziehung<br />

zur „Großen Metamorphose“ steht.<br />

27


Gastfreundschaft am <strong>Weg</strong> <strong>der</strong> <strong>Sinne</strong><br />

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HOTEL FRIEDEN<br />

6136 - Pill, Pillbergstraße 200, Tel 05242/62329<br />

www.hotel-frieden.at<br />

Gastfreundschaft, sich zu Hause fühlen. Wer ein tolles Panorama<br />

und ein sportlich-legeres Ambiente zu schätzen weiß und sich<br />

gerne mit kulinarischen Köstlichkeiten verwöhnen lässt, ist hier<br />

richtig, direkt am <strong>Weg</strong> <strong>der</strong> <strong>Sinne</strong>.<br />

BIO-HOTEL GRAFENAST<br />

6136 - Pill, Am Hochpillberg, Tel 05242/63209<br />

www.grafenast.at<br />

Über 100 Jahre Gastfreundschaft. Auf <strong>der</strong> Panoramaterrasse und<br />

im kuscheligen Holzhaus setzt sich <strong>der</strong> <strong>Weg</strong> <strong>der</strong> <strong>Sinne</strong> fort. Kehren<br />

Sie ein, genießen Sie den herrlichen Blick über das Tal, stärken Sie<br />

sich mit einer zünftigen, biologischen Jaus'n...<br />

ALPENHOF HUBERTUS<br />

6136 - Pill, Pillbergstraße 191, Tel 05242/62472<br />

www.alpenhof-hubertus.at<br />

Ankommen, wohlfühlen. Besser kann man das gemütliche Haus<br />

nicht beschreiben. Einzigartiger Alpenfernblick auf <strong>der</strong> Terrasse,<br />

mit einer Liegewiese und einem Spielplatz für die Kin<strong>der</strong>.<br />

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RZ_<strong>Weg</strong><strong>der</strong><strong>Sinne</strong>.qxp 05.06.2007 10:45 Seite 20<br />

Beim Verfassen dieser Zeilen kam bei<br />

Beim Verfassen dieser Zeilen kam bei mir viel Freude auf. Es erfüllt mich<br />

mir viel Freude auf. Es erfüllt mich mit<br />

mit Stolz, was durch den <strong>Weg</strong> Stolz, <strong>der</strong> was <strong>Sinne</strong> durch schon den <strong>Weg</strong> alles <strong>der</strong> entstand <strong>Sinne</strong> und wieviel<br />

in dieser kurzen Zeit des Bestehens schon alles entstand schon bewegt und wieviel werden in die- konnte. Mein<br />

ser kurzen Zeit des Bestehens schon bewegt werden konnte. Mein<br />

Dank gilt den teilnehmenden Künstlern, die mit viel Idealismus wertvolle<br />

Dank gilt den teilnehmenden Künstlern, die mit viel Idealismus<br />

und wertvolle feinsinnige und feinsinnige Arbeiten Arbeiten geschaffen geschaffen haben. Und ein ein beson<strong>der</strong>es<br />

Dankeschön beson<strong>der</strong>es auch Dankeschön an die Grundbesitzer, auch an die Grundbesitzer, die die Aufstellung die die<strong>der</strong><br />

Kunstwerke<br />

Aufstellung <strong>der</strong> Kunstwerke auf ihren Grundstücken begrüßen<br />

auf ihren Grundstücken begrüßen und erlauben, an die Hotels am<br />

und erlauben, an die Hotels am Hochpillberg, die die Aufenthalte<br />

Hochpillberg, <strong>der</strong> Künstler die ermöglichten, die Aufenthalte an die Sponsoren, <strong>der</strong> Künstler die Materialien ermöglichten, zur an die<br />

Verfügung stellten, an den Tourismusverband Silberregion-<br />

Sponsoren, die Materialien zur Verfügung stellten, an den Tourismusverband<br />

Karwendel für seine Unterstützung und last but not least, an<br />

Silberregion-Karwendel Norbert Geisler, <strong>der</strong> den für <strong>Weg</strong> seine <strong>der</strong> Unterstützung <strong>Sinne</strong> mit sehr viel und Herzblut last but not least, an<br />

Norbert betreut. Geisler, <strong>der</strong> den <strong>Weg</strong> <strong>der</strong> <strong>Sinne</strong> mit sehr viel Herzblut betreut.<br />

Sportzentrum<br />

ca. 10 km<br />

<strong>Grafenast</strong><br />

Hansjörg Unterlechner<br />

Hansjörg Unterlechner<br />

Verein “<strong>Weg</strong> <strong>der</strong> <strong>Sinne</strong> Hochpillberg”<br />

Verein “<strong>Weg</strong> <strong>der</strong> <strong>Sinne</strong> Hochpillberg”<br />

Pillbergstraße 205<br />

Pillbergstraße 205<br />

6130 Pill<br />

Telefon +43 5242/63209 6136 Pill<br />

Telefon +43 5242/63209<br />

Mit dem Regiobus Nr. 8 ( Pillberg)<br />

Mit dem Regiobus Nr. 8 ( Pillberg)<br />

von Schwaz und von Pill erreichbar<br />

von Schwaz und von Pill erreichbar

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