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Von der Ente über den Anker zum Stern - Volksbank Dorsten eG

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Fernsehauftritte unter an<strong>der</strong>em in „daheim<br />

& unterwegs“ (WDR) und „Das Fast<br />

Food-Duell“ (Kabel 1) bekannt ist: Seine<br />

TV-Aktivitäten, Kochkurse, Bücher und<br />

Küchenevents sind in erster Linie zusätzliche<br />

Standbeine. Das gilt auch für sein<br />

jüngstes Engagement, das ihn einem weiteren<br />

Publikum näher brachte: Björn Freitag<br />

kocht seit dieser Saison für die Profifußballer<br />

des FC Schalke 04.<br />

Dabei kommt dem <strong>Stern</strong>e-Koch entgegen,<br />

was auch die Knappen in dieser Saison<br />

ins obere Tabellendrittel <strong>der</strong> Bundesliga<br />

geführt hat: Mannschaftsgeist und<br />

Lei<strong>den</strong>schaft. „Mein größter Antrieb sind<br />

meine Mitarbeiter“, sagt Björn Freitag:<br />

„Sie sind wie meine Familie. Wir spornen<br />

uns an und fangen uns auf.“ Nur so sei<br />

das Pensum zwischen mittelständischer<br />

Gastronomie und öffentlichen Aktivitäten<br />

<strong>über</strong>haupt zu schaffen. „Ich hab’ richtig<br />

gute Leute um mich herum. Wir sind einfach<br />

ein tolles Team.“<br />

Wer auf die Internetseite von Björn Freitag<br />

geht, sieht auch dort <strong>den</strong> „Gol<strong>den</strong>en<br />

<strong>Anker</strong>“ im Zentrum. Nachlesen kann man<br />

dort, dass die Geschichte des Restaurants<br />

bis ins Jahr 1911 zurückgeht. Der „Gol<strong>den</strong>e<br />

<strong>Anker</strong>“ beherbergte früher sogar<br />

ein kleines Hotel. Und vielleicht kommt es<br />

daher, dass <strong>der</strong> ganz junge Björn Freitag<br />

auch eher auf das Übernachtungsgewerbe<br />

schaute als er seine berufliche Laufbahn<br />

plante.<br />

„Aber als Hotelmanager sollte man auch<br />

Koch gelernt haben, hieß es damals –<br />

und das stimmt auch. Also habe ich das<br />

gemacht und eigentlich fand ich das Kochen<br />

auch ganz spannend“, erinnert sich<br />

<strong>der</strong> <strong>Dorsten</strong>er: „Aber dieses Schreien in<br />

<strong>der</strong> Küche – damit bin ich nach einiger<br />

Zeit nicht mehr klar gekommen. Deshalb<br />

wollte ich eigentlich aufhören. Aussteigen.<br />

Ich habe mir damals gesagt: Deine<br />

Abi-Kumpels haben ein schönes Stu<strong>den</strong>tenleben<br />

und du schälst Zwiebeln – was<br />

für ein Wahnsinn.“<br />

Doch vor 13 Jahren kam alles an<strong>der</strong>s.<br />

Freitag <strong>über</strong>nahm das Restaurant seiner<br />

Eltern und damit die Verantwortung für<br />

Haus und Mitarbeiter. Und er stellte nicht<br />

nur die vorherrschende gut bürgerliche<br />

Herr Freitag, warum sind Sie Mitglied<br />

<strong>der</strong> <strong>Volksbank</strong> <strong>Dorsten</strong>?<br />

Die <strong>Volksbank</strong> ist eine Traditionsbank. Vor<br />

allem für <strong>den</strong> Mittelstand. Schon bei <strong>der</strong><br />

Betriebs<strong>über</strong>nahme war ich <strong>Volksbank</strong>-Kunde.<br />

Wenn ich daran <strong>den</strong>ke, wie jung ich war –<br />

das nenne ich Vertrauen.<br />

Küche um, son<strong>der</strong>n auch seine Lebensweise:<br />

„Ich hatte und habe früher und<br />

heute viele gute Ideen. Der Unterschied<br />

ist <strong>der</strong>, dass ich früher die Sachen nicht zu<br />

Ende gebracht habe.“<br />

„Keinen eigenen Chef zu haben heißt,<br />

eine eigene Linie zu fin<strong>den</strong>“, sagt Freitag.<br />

Diese Unabhängigkeit ist für ihn das<br />

Beste an seinem Leben. Und wenn man<br />

ihn fragt, was das Schlimmste bisher ge-<br />

T i T e l<br />

wesen sei, fällt ihm sofort Weihnachten<br />

1997 ein: „Da habe ich mein eigenes<br />

Restaurant eröffnet und gleich im ersten<br />

Jahr breche ich mir im Dezember das linke<br />

Handgelenk, damit ich wenigstens einarmig<br />

kochen konnte, musste ich meinen<br />

Arzt davon <strong>über</strong>zeugen, mich nicht bis<br />

zur Schulter einzugipsen.“<br />

Das lässt sich nicht nur im Fernsehen und<br />

in zahlreichen Kochbüchern nachvollziehen:<br />

Rund 30 Gäste genießen an normalen<br />

Aben<strong>den</strong> im „Gol<strong>den</strong>en <strong>Anker</strong>“ regionale<br />

Küche. Dabei setzt er nicht auf <strong>den</strong><br />

letzten Modeschrei <strong>der</strong> internationalen<br />

Haute Cuisine, son<strong>der</strong>n darauf, einer guten<br />

und möglicherweise sehr bekannten<br />

Grundrezeptur etwas Ungewöhnliches<br />

hinzuzufügen. „Für jedes Gericht benötigt<br />

man, wie bei einem Musikstück etwas<br />

Beson<strong>der</strong>s – eine Idee, eine Melodie, die<br />

unverwechselbar und großartig macht“,<br />

zitiert ihn das Fachmagazin „feine adressen“.<br />

Dass er mit seiner Mannschaft auf dem<br />

richtigen Weg ist, bestätigen ihm immer<br />

wie<strong>der</strong> anonyme Tester. Guide Michelin<br />

und Gault Millau bewerten die Küche des<br />

„Gol<strong>den</strong>en <strong>Anker</strong>s“ positiv, er ist einer<br />

von vier <strong>Stern</strong>e-Köchen im Ruhrgebiet.<br />

„Zwei davon gibt es in <strong>Dorsten</strong> – das<br />

wäre doch auch einmal ein Ansatz für das<br />

Stadtmarketing“, meint Freitag schmunzelnd.<br />

Der Koch selber aber wird seine Standbeine<br />

weiter ausbauen und nach neuen<br />

suchen. Denn zahlreiche Ideen hat er<br />

immer noch. Und wenn er weiterhin zur<br />

richtigen Zeit an <strong>der</strong> richtigen Stelle ist,<br />

dann wird Schalke 04 nicht das letzte<br />

Highlight in <strong>der</strong> Karriere des Junggesellen<br />

bleiben.<br />

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