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Untersuchungen zur Eignung von Mytilus edulis als Proxyarchiv

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Grundlagen<br />

len Reaktionskinetik und seiner Trägheit in Redoxreaktionen ergibt (WILLIAMS 1974,<br />

1989). SKULAN et al. (1997, 1999) richteten ihre Aufmerksamkeit auf die biologische Kon-<br />

trolle der Kalziumisotopenzusammensetzung. Sie untersuchten Kalzium in verschiedenen<br />

marinen Organismen und kamen zu dem Ergebnis, dass das Ausmaß der Kalziumfraktionie-<br />

rung in unterschiedlichen Organismen relativ einheitlich ist und dass Kalzium beim Durch-<br />

wandern der Nahrungskette isotopisch leichter wird. Das bedeutet, dass leichte<br />

Kalziumisotope in der festen Phase relativ zum Umgebungswasser angereichert sind<br />

(SKULAN et al. 1997, ZHU and MACDOUGALL 1998, DEPAOLO 2004).<br />

Kalziumisotope dienen aufgrund ihrer temperaturabhängigen Fraktionierung zwischen 40 Ca<br />

und 44 Ca <strong>als</strong> Paläothermometer, welches für verschiedene Foraminiferenarten bereits kalib-<br />

riert wurde (LEA et al. 1999).<br />

Für das Kalziumisotopenverhältnis (δ 44/40 Ca) wurde <strong>von</strong> EISENHAUER et al. 2004 folgende<br />

Notation festgelegt, um einen internationalen Vergleich zu ermöglichen:<br />

δ<br />

44 / 40<br />

⎛<br />

Ca = ⎜<br />

⎝<br />

Der gebräuchlichste Standard für die Messung <strong>von</strong> Kalziumisotopen ist das Kalziumkarbonat-<br />

Pulver NIST SRM 915a (National Institute of Standards and Technology, Standard Reference<br />

Material 915a; Johnson Matthey). Bei Messungen <strong>von</strong> Karbonaten, die im Meerwasser gebil-<br />

det wurden, wie z. B. die Schalen verschiedener mariner Organismen, ist es sinnvoll die Frak-<br />

tionierung dieser Proben auf den IAPSO-Meerwasserstandard zu normieren (International<br />

Assoziation for the Physical Sciences of the Oceans; im Folgenden „IAPSO“).<br />

Dieser IAPSO stammt aus dem Nordatlantik und wird auf seine Salinität hin (35 PSU) kon-<br />

trolliert und gegebenenfalls angepasst. Wegen der gleichmäßigen Verteilung aufgrund der<br />

langen Verweilzeit <strong>von</strong> Kalzium in den offenen Meeren (ZHU and MACDOOUGALL 1998),<br />

wird auch für den IAPSO eine konstante Kalziumisotopie angenommen. Außerdem wurden<br />

bei den vergleichenden Messungen <strong>von</strong> Meerwasser verschiedener Regionen und IAPSO kei-<br />

ne Unterschiede gefunden (HIPPLER et al. 2003).<br />

Bei der Kalziumisotopie handelt es sich um einen relativ neuen Proxy, der erst in den letzten<br />

Jahren entwickelt wurde. Ältere und somit bereits etablierte Proxies stellen beispielsweise<br />

verschiedene Elementverhältnisse wie Strontium/Kalzium (Sr/Ca) und Magnesium/Kalzium<br />

(Mg/Ca) dar.<br />

44 /<br />

44 /<br />

40<br />

Ca<br />

Ca<br />

40<br />

Probe<br />

Standard<br />

⎞<br />

−1<br />

⎟ ⋅1000<br />

⎠<br />

9

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