lubecker bergenfahrer - Hansischer Geschichtsverein
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111. Die Denkwürdigkeiten des Schüttingsrechnungsbuches.<br />
1520-1527·<br />
Im dritten Jahrzehnt des sechzehnten Jahrhunderts hat man aufs<br />
neue, vermutlich angeregt durch das von Christian von Geren gegebene<br />
Beispiel, einzelne Denkwürdigkeiten dem Schiittingsrechnungsbuche einverleibt.<br />
Diese Eintragungen, welche die Jahre 1520-1527 behandeln,<br />
weisen sämtlich ungewandte Schriftzüge und einen meist ungefügen Satzbau<br />
auf. Sie werden von Bergenfahrern, in erster Linie von damaligen<br />
Schüttingsschaffern herrühren, wie denn auch die dortigen Rechnungsbuchungen<br />
vom Winter 1521/22 ab ebenfalls durchgängig yon ungeübten<br />
Händen stammen.<br />
Der früheste, auf BI. 126 bund 127 a enthaltene bruchstückartige<br />
Bericht (I) betrifft die Verhandlungen, welche 1520 der Uebergabe<br />
Stockholms an König Christian JI. voraufgingen. Die Handschrift ist die<br />
des Bergenfahrers Hans Reckemann, wie ein Vergleich mit der Urschrift<br />
seiner Lübeckischen Chronik 1 ergiebt. Da Reckemann im Winter 1521/22<br />
Schüttingsschaffer war 2, wird er als solcher das Rechnungsbuch in die<br />
Hände bekommen und die Eintragung vorgenommen haben. Dass er den<br />
Zeitpunkt der Handlung um ein volles Vierteljahr verlegt, beweist, wie<br />
oberflächlich unterrichtet er war; offenbar giebt seine Schilderung nur<br />
eine landläufige Erzählung wieder.<br />
Die schlichten chronikalischen Angaben zu dem Zeitraum 1523-1527<br />
(li-VI) behandeln ausnahmslos Vorgänge aus der nächsten Interessensphäre<br />
der Bergenfahrer und sind ziemlich gleichzeitig mit den Ereignissen<br />
aufgezeichnet. Sie beruhen, soweit ersichtlich, auf guter Sachkenntnis.<br />
Von diesen Nachrichten bilden die auf BI. 139b-140b enthaltenen<br />
Angaben zu den Jahren 1523, 1524 und 1526 (11-V) ein zusammenhängendes<br />
Stück. Sie rühren von vier verschiedenen Händen her. An<br />
erster Stelle steht ein Verzeichnis der Schiffe, die in den Jahren 1523 und<br />
1524 zwischen Bergen und Lübeck durch Unwetter und Seeraub verloren<br />
gingen (11). Es ist von derselben Hand und mit derselben Tinte gebucht, wie<br />
die Schüttingsabrechnung über den Winter 1523/24. Dies Verzeichnis ist<br />
von einer sonst nicht nachweisbaren Hand um die im Jahre 1523 zwischen<br />
Hamburg und Bergen gebliebenen Schiffe erweitert (III). Die demnächst<br />
1 Vgl. S. 345.<br />
2 Vgl. S. 287.<br />
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