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Himmlisches Blatt - Kirche auf Sylt

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<strong>Himmlisches</strong><br />

Gemeindebrief der Ev.-luth. <strong>Kirche</strong>ngemeinde List März - Mai 2010<br />

<strong>Blatt</strong><br />

[Das Thema]<br />

Lister<br />

Winterwanderung<br />

[Im Portrait]<br />

Anja Lorenzen<br />

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Beerdigungen<br />

+ Claudius Lorenzen. Am Buttgraben, 64 Jahre<br />

+ Margarete Otten, geb. Hunsmann, Westerland,<br />

früher List, 87 Jahre<br />

+ Annedora Kötting, geb. Hinrichsen, Frischwassertal,<br />

70 Jahre<br />

+ Hans Martin Hansen, Am Brünk, 73 Jahre<br />

„Es wird gesät verweslich und wird <strong>auf</strong>erstanden unverweslich.<br />

Es wird gesät in Niedrigkeit und wird <strong>auf</strong>erstehen in Herrlichkeit.“<br />

1, Korinther 15,42 f.<br />

Unsere Konfirmanden<br />

Am Sonntag, 9. Mai, 10.00 Uhr, werden in St. Jürgen konfirmiert:<br />

Felix Armonis, Am Königshafen 18; Jim Benck, Landwehrdeich 2 b<br />

Svea Edling, Am Königshafen 16; Fritz Schiller, <strong>Kirche</strong>nweg 10<br />

Lea van Wahnem, Am Brünk 28; Linda Wieck, Alte Bahnhofstraße 19<br />

Besondere Gottesdienste<br />

03. April 23.00 Uhr stimmungsvoller Osternachtsgottesdienst<br />

davor ab 20.00 Uhr Beisammensein im Pastorat<br />

04. April 10.00 Uhr Festgottesdienst mit Abendmahl<br />

zum Ostersonntag<br />

05. April 11.00 Uhr Familiengottesdienst mit Ostereiersuchen in<br />

der <strong>Kirche</strong> zum Ostermontag<br />

09. Mai 10.00 Uhr Festgottesdienst mit Abendmahl<br />

zur Konfirmation<br />

30. Mai 10.00 Uhr Festgottesdienst mit Abendmahl<br />

zur Goldenen Konfirmation<br />

Bibeltexte für heute: offener Gesprächskreis mit dem Pastor jeweils an den<br />

Montagen 22. März, 26. April und 17. Mai, 19.30 Uhr im Pastorat.<br />

Titelbild: Wie alle der Umziehenden hatten auch Sabine Wolf und Nina Eschweiler<br />

viele emsige Helfer<br />

Seite Drei<br />

Sehnsucht nach Frühlingserwachen<br />

Wir haben einen wunderschönen, langen Winter gehabt<br />

mit viel Eis und Schnee. Die Natur war im wahrsten Sinne<br />

des Wortes erstarrt. Das Leben der Schöpfung hat seine<br />

verdiente Ruhephase gehabt. Und wir Menschen haben<br />

uns teilweise notgedrungen (Glätte und Kälte haben<br />

dazu gezwungen) und teilweise aus innerem Bedürfnis<br />

nach drinnen in unsere warmen Stuben zurück gezogen.<br />

Pausen tun gut. Nun aber wird es allmählich Zeit, dass<br />

es kommt, das Frühlingserwachen! Wir haben damit<br />

begonnen, den Winter auszutreiben, etwa durch die<br />

Biike, dieses schöne, traditionelle Friesenfest mit Fackelzug, Reden, Gesang,<br />

dem großen Feuer und dem anschließenden geselligen Grünkohlessen.<br />

Ich finde, es ist für uns ganz wichtig, dass wir Rituale haben, um den Wechsel der<br />

Jahreszeiten <strong>auf</strong> immer ähnliche Weise zu begehen. So bekommt unser Leben<br />

einen Rhythmus.<br />

Auch Ostern ist solch ein jahreszeitliches Übergangsritual aus vorchristlicher Zeit,<br />

das bis heute von den Juden als Passahfest gefeiert wird. Doch wir finden die<br />

österlichen Wurzeln schon in heidnischen Aussaatfesten viel früher. Da brauchen<br />

wir keine christlichen Berührungsängste zu haben, uralte Bräuche auch kirchlich<br />

<strong>auf</strong>zugreifen, wie wir es in der Andacht am 21. Februar getan haben.<br />

Wie planen Sie eigentlich dieses Jahr Ihr Osterfest? Im Kreise der Familie oder mit<br />

Freunden? Vielleicht mit einem Osterspaziergang à la Goethe: „Vom Eise befreit<br />

sind Ströme und Bäche. Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein.“ ?<br />

Ich habe heiße Programmtipps für das lange Osterwochenende zur Abrundung<br />

Ihrer Planungen: Kommen Sie mit Ihren Lieben doch mal wieder zur <strong>Kirche</strong>,<br />

an Gründonnerstag zum Abendmahl, an Karfreitag zur Todesstunde Jesu, zur<br />

stimmungsvollen Osternacht, klassisch am Ostersonntag oder ganz locker zum<br />

bunten Familiengottesdienst mit Ostereiersuchen. Alle Informationen zu diesen<br />

Veranstaltungen finden Sie in dieser Ausgabe vom „Himmlischen <strong>Blatt</strong>“.<br />

Ich grüße Sie und Euch herzlich und freue mich <strong>auf</strong> viele Begegnungen hier und dort!<br />

Ihr / Euer Karl-Uwe Reichenbächer<br />

2 <strong>Himmlisches</strong> <strong>Blatt</strong> | März - Mai 2010<br />

<strong>Himmlisches</strong> <strong>Blatt</strong> | März - Mai 2010 3<br />

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LIS T E R WI N T E R W A N D E R U N G<br />

Jürgen Liesers professionelles Umzugsunternehmen<br />

Wenn die ersten Plusgrade das Ende eines langen Winters ankündigen und die Sehnsucht<br />

<strong>auf</strong> das Frühjahr erwacht, beginnt häufi g eine Aufb ruchstimmung und die<br />

Freude <strong>auf</strong> etwas Neues. Diese wurden vor allem Ende Februar in der Bahnhofstraße<br />

deutlich, als etliche Lister mit Kartons und Möbeln bepackt in die neu gebauten<br />

Wohnblöcke einzogen. Es schien, als wenn ein ganzes Dorf ein neues Zuhause findet.<br />

Überall zwischen Schneeresten und Eisschollen suchten Umzugswagen und<br />

als Hausstandtransporter umfunktionierte Pferdeanhänger mitsamt Zugfahrzeug<br />

ihren Weg. Es wurde geräumt, geschleppt und eingerichtet. In den Häusern wurden<br />

Schränke die Treppen hochbalanciert, und es entstand so mancher Stau der<br />

vielen Tragenden und Helfenden. Doch trotz aller Anstrengungen und Einzugshektik<br />

war überall ein Lächeln und gegenseitige Hilfe vorhanden, was die Freude<br />

der Neumieter <strong>auf</strong> ihre neuen Wohnungen widerspiegelte. Die Bahnhofstraße<br />

zeichnet nun etwas aus, das den meisten Straßen in List verloren gegangen ist. Sie<br />

wirkt wie eine belebte Dorfstraße mit spielenden Kindern und Menschen, die sich<br />

gegenseitig kennen. Dieses bestätigt auch Sabine Meyer-Hartmann, die ebenfalls<br />

in die Bahnhofstraße gezogen ist und hier eine große Chance für den ganzen Ort<br />

on Christian Buschbau<br />

sieht. „Ich habe den Eindruck, mit dem hemmungslosen Verk<strong>auf</strong><br />

der Bundesmietwohnungen ist List in den letzten Jahren in vielen<br />

Bereichen gestorben, blüht nun aber in dieser Straße wieder <strong>auf</strong>.<br />

Eigentlich wohnt jetzt ein Großteil der ganzen Einwohner hier. Wir<br />

möchten Straßenfeste feiern, und ich freue mich <strong>auf</strong> die<br />

vielen neuen sozialen Kontakte”. Vor allem der Gemeinschaftsgedanke<br />

des Ortes scheint wieder neu <strong>auf</strong>zuleben.<br />

Das bestätigt auch Petra Jedryas: „Ich habe mich<br />

total darüber gefreut, wie viele Leute mir bei meinem<br />

Umzug geholfen haben, sogar spontan, als einige meiner<br />

Helfer ausgefallen waren. Zudem sind sofort auch<br />

die neuen Nachbarn eingesprungen, als es mit der Schlepperei eng<br />

wurde. Ich bin positiv überrascht, wie gut die Stimmung und wie Sabine Meyer-Hartmann beim<br />

Transport der Fußmatte und<br />

freudig erregt alle Umziehenden und hier Wohnenden sind”. Ne-<br />

der letzten Umzugsreste<br />

ben den sozialen Aspekten sind es aber auch die neuen Wohnungen<br />

und die Bauqualität, welche die Einziehenden überzeugen. „Zwar<br />

ist die Miete etwas höher als in der Mövenbergstraße, wo wir bisher<br />

gewohnt haben, aber dafür ist alles neu, größer und schöner.<br />

Dafür bezahlen wir gerne etwas mehr”, sagen Nina Eschweiler und<br />

Sabine Wolf, die sich zu zweit eine Wohnung teilen und mit einer<br />

ganzen Truppe Umzugshelfer zu Werke gehen. „Morgen gibt es für<br />

alle Helfenden ein dickes Frühstück als Dankeschön, das haben die<br />

sich verdient”, schmunzelt Sabine Wolf. Zufrieden sind sie eigentlich<br />

alle und freuen sich <strong>auf</strong> das Leben in der neuen Gemeinschaft.<br />

Angestrengt, aber mit einem Lächeln im Gesicht zieht auch Jürgen<br />

Lieser seinen Bollerwagen in Richtung Eingangstür. Er hat es nicht<br />

weit, da er innerhalb der Bahnhofstraße umzieht und somit einen<br />

steten Pendelverkehr <strong>auf</strong>genommen hat. „Zwar haben wir jetzt nicht<br />

mehr ganz so viel Stauraum wie vorher. Aber die Wohnungen sind<br />

so ruhig und gut isoliert, dass wir kaum die Heizung <strong>auf</strong>drehen müs-<br />

Oft wurde es eng im Treppensen<br />

und von unseren Nachbarn eigentlich gar nichts hören”, merkt haus<br />

er an. Das ist an diesem emsigen Umzugstag aber nicht unbedingt<br />

so. Aus etlichen Wohnungen klingen Bohrmaschinen sowie das Quietschen und Poltern<br />

von rückenden Möbeln. Es ist schön, eine solche Betriebsamkeit in einer Lister<br />

Straße zu entdecken, denn die vielen nun hier lebenden Bürger sind die Grundlage<br />

für ein neues soziales und gemeinschaftliches Zentrum in List, das dem Ort nur gut<br />

tun kann und nach dem Wegzug vieler Einwohner sehr wünschenswert ist.<br />

4 <strong>Himmlisches</strong> <strong>Blatt</strong> | März - Mai 2010<br />

<strong>Himmlisches</strong> <strong>Blatt</strong> | März - Mai 2010 5<br />

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Aus der Arbeit<br />

des <strong>Kirche</strong>nvorstands<br />

Seit gut einem Jahr ist der neue <strong>Kirche</strong>nvorstand,<br />

das Leitungsgremium unserer <strong>Kirche</strong>ngemeinde,<br />

im Amt. Hier ein kleiner Überblick über Themen,<br />

die uns zur Zeit beschäftigen.<br />

In diesem Jahr wird unsere <strong>Kirche</strong> 75 Jahre alt.<br />

Deshalb werden wir am Wochenende vom 29.<br />

bis 31. Oktober ein Kirchweihfest mit buntem<br />

Programm feiern. Die Mitglieder des <strong>Kirche</strong>nvorstands<br />

würden sich sehr über interessierte Gemeindemitglieder<br />

freuen, die im Festausschuss<br />

mitarbeiten wollen. Bitte melden!<br />

In unsere Bensmann-Orgel ist inzwischen das noch fehlende Trompetenregister<br />

eingebaut worden. Der Orgelbauer nimmt vor der Freigabe noch letzte Feinarbeiten<br />

vor. Wir werden die Fertigstellung der Orgel festlich begehen und rechtzeitig<br />

dazu einladen. Verbinden wollen wir dies mit der Gründung eines Fördervereins<br />

„<strong>Kirche</strong> und Kultur“ mit dem Zweck, ideell und finanziell Fördernde zu gewinnen<br />

für unsere Orgelkonzerte, für den Erhalt der Orgel, der <strong>Kirche</strong> und für weitere lebendige<br />

Gemeindearbeit für Einheimische und Gäste aller Generationen.<br />

In den kommenden Monaten steht auch an, dass ich als Pastor, wie bereits vor Beginn<br />

meiner Arbeit in List durch den <strong>Kirche</strong>nkreis vorgesehen, für die Gemeinde zu<br />

75 % und für eine weitere Aufgabe <strong>auf</strong> der Insel zu 25 % pastoral be<strong>auf</strong>tragt werde.<br />

Nicht zuletzt ist unser Dünenfriedhof regelmäßig Thema in unseren <strong>Kirche</strong>nvorstandssitzungen.<br />

Wir beschäftigen uns damit, wie wir die Friedhofkapelle erhalten und den<br />

Friedhof gestalten. Er soll ein naturnaher Ort der Trauer, des Gedenkens und der Hoffnung<br />

<strong>auf</strong> die Auferstehung bleiben. Wir planen, im Rahmen unserer engen finanziellen<br />

Möglichkeiten, einen Gedenkstein <strong>auf</strong> dem Urnengemeinschaftsfeld zu errichten.<br />

Abschließend möchte ich Sie und Euch ermuntern, sich bei Fragen, Anliegen und<br />

Anregungen gerne an uns zu wenden und, wenn es um meine pastorale Arbeit geht,<br />

mich bitte direkt anzusprechen.<br />

Herzlich, Ihr / Euer Karl-Uwe Reichenbächer, Vorsitzender<br />

Wir erweitern unser<br />

kulturelles Programm<br />

Die Gemeinde List entwickelt sich weiter. Die <strong>Kirche</strong>ngemeinde List will dem<br />

Rechnung tragen, indem wir neben unseren „Konzerten bei Kerzenschein“<br />

zusätzliche Veranstaltungen in unsere schöne St. Jürgen-<strong>Kirche</strong> holen:<br />

Obertonkonzert mit Reinhard Schimmelpfeng<br />

Samstag, 27. März, 20.00 Uhr<br />

Obertonseminar „Der lichte Klang der Obertöne“<br />

mit Reinhard Schimmelpfeng<br />

Samstag, 27. März, 17.00 bis 19.00 Uhr<br />

Der Künstler sieht Obertöne „in Analogie zu den Spektralfarben des Lichts<br />

als Spektraltöne eines Klanges. Es ist Musik, die zu einem Spiegel unserer<br />

eigenen Seele werden kann.“<br />

Eintritt jeweils 12,00 €, für Konzert und Seminar zusammen 20,00 €<br />

„Pfingsten im meditativen Tanz begegnen“<br />

mit der Fortbildungsgruppe des „Emotional Dance Process“<br />

Texte, Musik und Tanz zum Thema Pfingsten werden meditativ dargeboten.<br />

Die Besucher können dem erlebnisorientierten Tanz nicht nur zuschauen,<br />

sondern haben auch die Gelegenheit, sich selber tanzend zu entdecken.<br />

Pfingstsonntag, 23. Mai, 20.00 Uhr<br />

„Viele Colibris und eine Möwe“ mit der Autorengruppe CoLibri<br />

Diese Arbeitsgruppe von zumeist schleswig-holsteinischen Autorinnen und<br />

Autoren stellt eigene Werke vor. Es gibt einen Büchertisch in der <strong>Kirche</strong>.<br />

Samstag, 05. Juni, 19.00 Uhr<br />

Hinweis in eigener Sache: Für die beiden letztgenannten Veranstaltungen<br />

ist der Eintritt frei! Wir bitten aber herzlich um eine möglichst großzügige<br />

Kollekte zur Finanzierung! Vielen Dank!<br />

6 <strong>Himmlisches</strong> <strong>Blatt</strong> | März - Mai 2010<br />

<strong>Himmlisches</strong> <strong>Blatt</strong> | März - Mai 2010 7<br />

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Ostern 2010<br />

Die Osternacht erleben!<br />

Am Abend des Karsamstags feiern wir gemeinsam die Osternacht. Die FrauengrupFrauengruppe<br />

hat den stimmungsvollen Osternachtsgottesdienst bei Kerzenschein mit vorbereitet.<br />

Nachdem das Osterlicht in die dunkle <strong>Kirche</strong> eingezogen ist, werden neben<br />

Gesängen Texte von Albert Schweitzer zu Gehör kommen.<br />

Vor dem Gottesdienst wird herzlich ins Pastorat eingeladen. Wir wollen gemeinsam<br />

essen und trinken und in geselliger Runde plaudern. Um einen Beitrag für das<br />

Buffet wird gebeten. Getränke sind vorhanden.<br />

Samstag, 03. April - 20.00 Uhr Pastorat - 23.00 Uhr St. Jürgen<br />

Familiengottesdienst unter dem Motto<br />

„Der lange Weg ins Leben“<br />

Im Gottesdienst wird die Geschichte der Emmausjünger erzählt, die nach ihrem<br />

Weg der Trauer über den Tod von Jesus dem <strong>auf</strong>erstandenen Jesus begegnen. Der<br />

Höhepunkt für die kleinen Besucher wird aber sicher das Ostereiersuchen in der<br />

<strong>Kirche</strong> sein. Kleine und Große, Alte und Junge sind herzlich willkommen zu einer<br />

fröhlichen gemeinsamen Stunde.<br />

Ostermontag, 05. April, 11.00 Uhr, St. Jürgen<br />

Abende am Meer & am Feuer<br />

Die Abende für ältere Jugendliche und Erwachsene im Pastorat beginnen mit einem<br />

gemeinsamen Essen und werden am Kamin fortgesetzt. Im Feuerschein liest der<br />

Pastor dann vor, um mit seinen Gästen ins Gespräch zu kommen. Um eine Spende<br />

zur Finanzierung von Speisen und Getränken und um Anmeldung bis 15.00 Uhr des<br />

Veranstaltungstages (Telefon 87 04 17) wird gebeten.<br />

Märchen, Mythen &<br />

Legenden der Nordamerikanischen<br />

Indianer<br />

Aus vielen Texten der nordamerika-<br />

nischen Indianer spricht eine sehr ursprüngliche,<br />

naturnahe Religiosität, die<br />

es lohnt, kennen zu lernen und mit unserer<br />

christlichen Spiritualität zu vergleichen.<br />

Freitag, 19. März, 19.30 bis 22.30 Uhr<br />

Witze & Schmunzelgeschichten zum Osterlachen<br />

Ganz besonders heiter soll es an diesem Abend in der Osterzeit zugehen. Bemer-<br />

kenswerterweise war es im Mittelalter und teilweise bis ins 19. Jahrhundert hinein<br />

üblich, dass der Pastor im Ostergottesdienst einen Witz erzählte, der die Gemeinde<br />

zum Lachen brachte. Damit sollte der Tod symbolisch verspottet und die Auferstehung<br />

Jesu als Sieg mit befreitem Lachen gefeiert werden.<br />

Freitag, 16. April, 19.30 bis 22.30 Uhr<br />

Schleswig-Holsteinische Sagen<br />

Wir tauchen ein in die Eigentümlichkeiten der heimischen Vergangenheit unseres<br />

Landes. Einiges hat geschichtliche Wurzeln, anderes ist märchenhaft fantastisch<br />

und lebt zum Teil fort in Namen und Traditionen.<br />

Freitag, 21. Mai, 19.30 bis 22.30 Uhr<br />

8 <strong>Himmlisches</strong> <strong>Blatt</strong> | März - Mai 2010<br />

<strong>Himmlisches</strong> <strong>Blatt</strong> | März - Mai 2010 9<br />

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„Inseleier” in der Grossstadt:<br />

Konirandenwochenende in Berlin<br />

Vom 4. bis 7. März war die Hauptkonfi rmandengruppe zusammen mit Sandra Armonies<br />

als Betreuerin und dem Pastor für eine Freizeit in Berlin. Es gab viel zu erkunden<br />

und entdecken: Zuerst ging es am Freitag Vormittag „ins Zentrum der Macht“, in den<br />

Deutschen Bundestag, wo die Gruppe von „ihrem“ Bundestagsabgeordneten Ingbert<br />

Liebing (er war bereits vorher zu Besuch im Konfi rmandenunterricht in List) begrüßt<br />

wurde. Nach einer Stunde <strong>auf</strong> der Besuchertribüne des Plenarsaales wurde die Kuppel<br />

des Reichstages erklommen, so dass alle die Bundeshauptstadt von oben sehen<br />

konnten. Anschließend schritten wir durchs Brandenburger Tor und die „Lister Sieben“<br />

bestaunten die modernen Glasbauwerke des Potsdamer Platzes, der ehemals größten<br />

Baustelle Europas. Dann stand<br />

eine Führung durch das Jüdische<br />

Museum <strong>auf</strong> dem Plan.<br />

Der Samstag war ausgefüllt mit<br />

dem Erkunden des „Ku’damms“,<br />

der Gedächtniskirche, des Europacenters<br />

und des größten<br />

K<strong>auf</strong>hauses des Kontinents<br />

„KaDeWe“. Hier waren<br />

zwei Mädchen sogar bei der<br />

Autogrammjagd erfolgreich.<br />

Das Shopping kam auch nicht zu kurz, und abends ging es in den 3-D-Film „Alice<br />

im Wunderland“.<br />

Am Sonntag besuchten wir zunächst einen Gottesdienst und erkundeten dann<br />

den „Checkpoint Charlie“, den ehemaligen Diplomatenübergang zur Zeit des „Eisernen<br />

Vorhangs“, als Westberlin noch Inselstadt war vor der Wende und Grenzöffnung<br />

1989.<br />

Das verlängerte Wochenende (mit Schulbefreiung für den Freitag) verging wie im<br />

Fluge. Die vielen Eindrücke von Politik, Kultur und Geschichte werden bleiben. Unser<br />

innerer Horizont hat sich geweitet, aber der weite Blick über Landschaft und<br />

Meer <strong>auf</strong> unserem Eiland ist durch nichts zu ersetzen.<br />

Karl-Uwe Reichenbächer<br />

Danke, Horst Lorenzen!<br />

Der Anstrich des Eingangsportals von St. Jürgen war in die Jahre gekommen.<br />

Der Eingangsbereich der <strong>Kirche</strong> wirkte dadurch nicht mehr so einladend. Da ließ<br />

sich Malermeister Horst Lorenzen aus List nicht lange bitten: „Die schöne, alte Eichentür<br />

schrie förmlich nach Farbe. Da habe ich Lasur besorgt und mich im September<br />

letzten Jahres an die Arbeit gemacht.“ Und da Horst Lorenzen für halbe<br />

Sachen nicht zu haben ist, verpasste er den zwei weiteren Außentüren der <strong>Kirche</strong><br />

ebenfalls einen neuen Anstrich. Da freut sich nicht nur der Fachmann: „Das hält<br />

wieder ein paar Jahre!“<br />

Danke, Horst Lorenzen, für diesen Einsatz für unsere <strong>Kirche</strong>!<br />

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Liebeserklärung<br />

an eine Orgel<br />

Was ist eigentlich das besondere an unserer Bensmann-Orgel<br />

in St. Jürgen? Birgit Wildeman, Organistin<br />

an St. Johannis in Nieblum <strong>auf</strong> Föhr, die<br />

schon oft an dem Instrument konzertiert hat,<br />

beschreibt es im folgenden Gastbeitrag, wie nur<br />

eine Künstlerin es kann:<br />

Die Orgel von Dieter Bensmann ist nicht nur die nördlichste<br />

Orgel Deutschlands, sie ist ein ganz besonderer<br />

Schatz, den kluge und feinsinnige Menschen<br />

gerade eben hier platziert haben. Schon beim Eintritt<br />

in die nüchterne, bescheidene Backsteinkirche<br />

in direkter Nachbarschaft zum nun still gelegten Kasernengelände gibt es ein freudiges<br />

Erstaunen: Der <strong>Kirche</strong>nraum wirkt so klar und licht, dezent modern und puristisch mit einer<br />

Großzügigkeit und Weite des Chorraums, die die tatsächlichen Ausmaße der kleinen<br />

<strong>Kirche</strong> nicht vermuten lassen.<br />

Die erste Begegnung mit der Orgel, das Einrichten der Bank mit den fein angepassten Klötzen,<br />

die Berührung des so zart geschliffenen, hellen, lichten Holzes, die sanft gleitenden<br />

Registerzüge, eigentlich Äußerlichkeiten, zeigen, dass der Orgelbauer sich bei jedem Detail<br />

Gedanken gemacht hat, ausprobiert hat und sich nur mit der vollkommensten, feinsten,<br />

für diesen Raum sinnvollsten Lösung zufrieden gegeben hat. Es geht dann weiter mit dem<br />

Anschlag. Eigentlich will man gar nicht mehr <strong>auf</strong>hören zu spielen, so leicht, mit genau dem<br />

richtigen Widerstand gehen die Tasten einen Tanz ein, eng umschlungen, geschmeidig,<br />

wach und <strong>auf</strong>merksam. Ein Gespräch zwischen Tasten, Fingern und Ohren, eine „Ohrenweide“.<br />

Jedes einzelne Register klingt so lebendig, natürlich und schön, dass man gut ein<br />

ganzes Konzert mit einer einzigen Flöte gestalten könnte. Sei es die Dünenflöte 2´ oder<br />

eine Hohlflöte 8´. An wenigen Orgeln ist es möglich, so differenziert zu spielen. Die Sehnsucht<br />

eines Orgelspielers, den Eintritt der Luft in die Pfeife so zu gestalten, wie ein Flötist<br />

mit seinem Atem, hier kommt man dem ganz nahe. Kommen erst noch die Zungenstimmen<br />

dazu, so wird das Klangspektrum der Orgel durch Farbigkeit und Kraft bereichert. Natürlichkeit,<br />

Sensibilität, Klangschönheit und originelle Einfachheit verbunden mit dem lichten,<br />

weiten Raum der Architektur, am äußersten Ende des Meeres, umgeben vom herben Duft<br />

der Heide und den leuchtenden weißen Dünen. Das Ohr und die Finger, alle Sinne, hängen<br />

noch lange der Erinnerung an dieses wunderbare Instrument nach.<br />

Die Konzertsaison beginnt<br />

„Konzerte bei Kerzenschein“<br />

jeweils dienstags, 20.15 Uhr in unserer St. Jürgen-<strong>Kirche</strong> zu List:<br />

06. April Sergej Tcherepanov, Orgel<br />

04. Mai Martin Stephan, Orgel<br />

01. Juni Irmelin Heiseke, Duo Gambe<br />

Ein Hinweis in eigener Sache: Für alle diese Konzerte ist der Eintritt ganz bewusst frei, um<br />

allen den Genuss der Teilnahme zu ermöglichen! Wir bitten aber herzlich um eine möglichst<br />

großzügige Kollekte zur Finanzierung unserer umfangreichen Kosten! Vielen Dank!<br />

„1001 Nacht“-<br />

Kinderfreizeit<br />

im Sommer<br />

Ein Januarwochenende haben die jugendlichen<br />

Betreuer der Evangelischen Jugend List und<br />

Pastor Reichenbächer im verschneiten Kleve<br />

in Dithmarschen verbracht, um am Ort des Geschehens<br />

die Kinderfreizeit des Sommers zu planen. Herausgekommen ist ein spannendes<br />

Konzept, das sich um das Thema „1001 Nacht“ dreht und einen fantasievollen Ausflug in den<br />

Orient bieten wird. Da auch Ali Baba und die 40 Räuber mit von der Partie sein werden, ist<br />

sich Iris Ramm sicher, „dass wir ein Thema gefunden haben, das Mädchen wie Jungs gleichermaßen<br />

anspricht“. Sie berichtet, dass das Team viel Spaß hatte beim Aushecken ganz<br />

neuer Aktivitäten: „Wir wollen echte fliegende Teppiche basteln und damit auch ein Wettfliegen<br />

veranstalten. Mehr wird noch nicht verraten!“ Aber auch viel Vertrautes wird seinen<br />

Platz finden: Es wird gebastelt, gespielt, getanzt und vieles mehr.<br />

Die Freizeit für Kinder im Alter von 7 bis 12 Jahren findet vom 21. bis 30. Juli statt. Anmeldungen<br />

ab sofort bei Iris Ramm (Telefon 87 73 64 ab 15 Uhr) oder beim Pastor (87 04<br />

17). Die Kosten liegen wieder bei 260,-- € pro Kind, Einzelregelungen sind möglich.<br />

12 <strong>Himmlisches</strong> <strong>Blatt</strong> | März - Mai 2010<br />

<strong>Himmlisches</strong> <strong>Blatt</strong> | März - Mai 2010 13<br />

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Frauenfreizeit:<br />

Restplätze frei<br />

Nur noch wenige Tage bis zum Beginn der<br />

Frauenfreizeit. Und es gibt noch Restplätze!<br />

Wer kommt spontan entschlossen mit in die<br />

„Wellness-Oase“ Haus Quellengrund in Kleve<br />

bei Friedrichstadt? Auch neue Frauen sind herzlich eingeladen, teilzunehmen.<br />

Und das ist geplant:<br />

Freitag: nachmittags Kaffee und Kuchen in Friedrichstadt, abends Film- und Klönabend<br />

(„Mitten ins Herz“)<br />

Samstag: Shopping in Husum, Kaffee und Kuchen im Haus Quellengrund, abends<br />

nach Wunsch klönen, spielen oder DVD schauen<br />

Sonntag: nach dem Frühstück Aufbruch nach Tönning zum Ostereiermarkt<br />

Freitag, 19. bis Sonntag, 21. März<br />

Kosten: 89,00 € pro Teilnehmerin plus Reisekosten<br />

Ansprechpartnerinnen:<br />

Angelika Dudek (Telefon 87 71 04) und Petra Jedryas (95 77 51).<br />

Termine der Frauengruppe<br />

17. März Vorbereitung der Osternacht<br />

24. März Kleve-Nachbesprechung<br />

03. April (Ostersamstag) gemeinsames Essen, dann Osternacht<br />

21. April Klönabend<br />

05. Mai Bilder von der Konfirmandenfreizeit<br />

19. Mai Klönabend<br />

02. Juni Vorbereitung Pilgerweg<br />

16. Juni Currywurst-Pommes-Essen<br />

30. Juni Klönabend<br />

Beginn in der Regel jeweils 20.00 Uhr, Pastorat<br />

Infos zu Terminen bei Angelika Dudek (Telefon 87 71 04)<br />

oder Petra Jedryas (01 60/5 56 34 15)<br />

iKontonummer der <strong>Kirche</strong>ngemeinde:<br />

<strong>Kirche</strong>nkreis Nordfriesland, Kontonummer 800 072 71, bei der Nord-Ostsee Sparkasse,<br />

BLZ 217 500 00. Bitte immer „<strong>Kirche</strong>ngemeinde List“ angeben und den gewünschten<br />

Verwendungszweck.<br />

Wichtige Ansprechpartner<br />

Pastorat<br />

Pastor Karl-Uwe Reichenbächer<br />

Frischwassertal 18 | 25992 List<br />

Tel.: 87 04 17, Fax: 87 18 56<br />

pastor.reichenbaecher-list@gmx.de<br />

www.kirche-<strong>auf</strong>-sylt.de/list<br />

<strong>Kirche</strong>nvorstand<br />

Elke Bürger, Tel.: 3 38 36 22<br />

Maike Diedrichsen, Tel.: 87 17 04<br />

Dierk Hinrichsen, Tel.: 87 08 33<br />

Norbert Meyer-Hartmann, Tel.: 87 06 68<br />

Ingelore Oellerking, Tel.: 87 03 81<br />

Iris Ramm, Tel.: 87 73 64<br />

Karl-Uwe Reichenbächer, Tel.: 87 04 17<br />

Saskia van Waalwijk van Doorn, Tel.: 87 74 86<br />

<strong>Kirche</strong>nmusik<br />

Hans Borstelmann, Tel.: 66 77<br />

Kreativabende<br />

im Pastorat<br />

Seit Anfang März wird im Pastorat gebastelt. Schließlich<br />

steht Ostern vor der Tür. Ein guter Anlass für die Listerin Simone<br />

Philipp, Kreativabende zu veranstalten. Steht also zunächst das Bemalen von<br />

Ostereiern <strong>auf</strong> dem Programm, stellt sich Simone Philipp vor, dass später neben Bastel-<br />

auch Handarbeiten, wie Stricken, Knüpfen und Sticken, den Abend ausfüllen. Wer<br />

lieber malt oder werkelt, darf gerne diese eigenen kreativen Projekte mit einbringen.<br />

Neben der Freude am Fertigen eigener Machwerke soll es gesellig und fröhlich zugehen.<br />

Das Material bringt jeder selbst mit oder wird durch Umlage fi nanziert.<br />

Jeden ersten und dritten Dienstag im Monat, 19.30 bis 21.30 Uhr,<br />

im Lister Pastorat, Infos bei Simone Philipp (Telefon 87 06 47)<br />

Friedhofsverwaltung<br />

Manfred Seeger<br />

Tel.: 87 12 80<br />

Friedhofsgärtnerin<br />

Saskia van Waalwijk van Doorn<br />

Tel.: 87 74 86<br />

Beratungs- und Behandlungszentrum<br />

<strong>Sylt</strong> Erziehungsberatung, Ehe- und Lebensberatung,<br />

Suchtberatung und -prävention<br />

Tel.: 8 22 20 20<br />

<strong>Sylt</strong>er Hospizverein<br />

Tel.: 92 76 84<br />

Telefonseelsorge<br />

0800 - 111 0 111 oder 0800 - 111 0 222<br />

Neu!<br />

Das H B erscheint vierteljährlich und wird an alle Haushalte im Gemeindegebiet<br />

verteilt. Redaktion: Ulrike Bergmann, Christian Buschbaum, Maren Diedrichsen,<br />

Petra Jedryas, Karl-Uwe Reichenbächer, Grafik: Dörte Beckhoff<br />

14 <strong>Himmlisches</strong> <strong>Blatt</strong> | März - Mai 2010<br />

<strong>Himmlisches</strong> <strong>Blatt</strong> | März - Mai 2010 15<br />

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Im Portrait<br />

Die Erzieherinnen der Kindergärten in List, Wenningstedt, Keitum<br />

und Rantum/Hörnum, die ihren Schützlingen das <strong>Sylt</strong>er Friesisch,<br />

das Sölring, beibringen, wurden im Dezember mit dem C. P. Hansen-Preis,<br />

dem Kulturpreis der <strong>Sylt</strong>er Gemeinden, ausgezeichnet.<br />

Damit ging die begehrte Auszeichnung erstmals auch an zwei Listerinnen,<br />

Anja Lorenzen und ADS-Kindergartenleiterin Gaby Winkler.<br />

An vorderster Front steht dabei Anja Lorenzen, die seit 2002 dafür sorgt, dass es<br />

zweimal in der Woche „Sölring Önnerrocht“ im Kindergarten gibt.<br />

Ist Sölring Deine Muttersprache? Nein. Meine Mutter und meine Oma sprachen<br />

dänisch. Mein Vater, der mit seiner Familie vom nahen Festland kam, sprach mit Eltern<br />

und Geschwistern nur plattdeutsch. Ich wuchs mit Hochdeutsch <strong>auf</strong> und lernte in<br />

der Schule dänisch. Ich bin durch meinen Mann Sönke an das Sölring gekommen. Ich<br />

habe in eine Morsumer Familie eingeheiratet, in der nur Sölring gesprochen wird. Ich<br />

musste Sölring lernen, sonst hätte ich nichts verstanden. Da ich dänisch kann, fiel es<br />

mir aber relativ leicht. Sölring ist also sozusagen meine Schwiegermuttersprache.<br />

Wie kam es, dass Sölring im Lister Kindergarten angeboten wurde? Es ging vor<br />

ungefähr 15 Jahren los, als mein Sohn Gunnar noch im Kindergarten war. Der Kindergarten<br />

suchte einen Sprachpaten und fand Gisela Petrich, die das einige Jahre<br />

gemacht hat. Ich bin ihre Nachfolgerin und habe inzwischen sogar eine 20 Stunden-<br />

Stelle im Kindergarten.<br />

Was bedeutet Sölring für Dich? Obwohl ich Urlisterin bin, fühle ich mich noch<br />

mehr als <strong>Sylt</strong>erin seit ich Sölring verstehe. Es gehört inzwischen zum alltäglichen<br />

Leben ganz selbstverständlich dazu. Ich singe an der Biike aus vollem Herzen „Üüs<br />

sölring lön“ und fühle mich noch mehr mit meiner Heimat verbunden.<br />

Wie bringst Du den Kindergartenkindern Sölring nahe? Ganz spielerisch. Wir<br />

machen Singspiele, Fingerspiele, Memory. Wir benennen Zahlen, Farben und Körperteile.<br />

Und wir haben schon einige friesische Lieder dr<strong>auf</strong>. Die Kinder haben Spaß<br />

daran, auch wenn sie keinen friesischen familiären Hintergrund haben. Ich bin oft<br />

verblüfft, wenn sie sich an schwierige Wörter erinnern.<br />

Warum sollen Kinder Sölring lernen? Zum einen macht es Sinn, Kinder früh an<br />

eine zweite Sprache heranzuführen. Bei uns bietet sich Friesisch dafür an, weil es<br />

ein kultureller Schatz der Insel <strong>Sylt</strong> ist. Die Kinder erfahren bei mir auch etwas über<br />

friesische Kultur, zum Beispiel dass mit der Biike einst die Walfänger verabschiedet<br />

wurden. Es stärkt die Verbindung zu ihrer Heimat, wie bei mir.<br />

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