Großherzogtum Luxemburg - Gouvernement du Grand-Duché de ...
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Alles Wissenswerte über das<br />
<strong>Großherzogtum</strong> <strong>Luxemburg</strong><br />
Geografie<br />
Geschichte<br />
Politisches System<br />
Staatliche Symbole<br />
Wirtschaft<br />
Bevölkerung<br />
Sprachen<br />
Bil<strong>du</strong>ng<br />
Kultur
Herausgeber<br />
Presse- und Informationsamt<br />
<strong>de</strong>r <strong>Luxemburg</strong>er Regierung,<br />
Verlagsabteilung<br />
Übersetzer<br />
Patrick Wilwert<br />
Layout<br />
Repères Communication<br />
Druck<br />
Imprimerie Centrale<br />
ISBN 978-2-87999-231-0<br />
September 2012<br />
Sämtliche Zahlen in dieser Broschüre<br />
stammen vom Statec.
Alles Wissenswerte über das <strong>Großherzogtum</strong> <strong>Luxemburg</strong><br />
Inhaltsverzeichnis<br />
4 6 8 12 14 16 18 20 24 26<br />
Auf einen Blick<br />
Geografie<br />
Geschichte<br />
Politisches System<br />
Staatliche Symbole<br />
Wirtschaft<br />
Bevölkerung<br />
Sprachen<br />
Bil<strong>du</strong>ng<br />
Kultur
4<br />
Alles Wissenswerte über das <strong>Großherzogtum</strong> <strong>Luxemburg</strong><br />
Auf einen Blick<br />
Offizielle Bezeichnung<br />
<strong>Großherzogtum</strong> <strong>Luxemburg</strong><br />
Hauptstadt<br />
<strong>Luxemburg</strong><br />
Nationalfeiertag<br />
23. Juni<br />
Währung<br />
Euro<br />
Geografie<br />
Geografische Koordinaten<br />
49° 37’ nördliche Breite und 6° 08’ östliche Länge<br />
Fläche<br />
2 586 km 2 , davon 85,5 % Wald- und landwirtschaft -<br />
liche Flächen (2011)<br />
Nachbarlän<strong>de</strong>r<br />
Belgien, Deutschland, Frankreich<br />
Klima<br />
In <strong>Luxemburg</strong> herrscht ein gemäßigtes Klima.<br />
Die Jahres<strong>du</strong>rchschnittstemperatur bewegt sich<br />
zwischen -2,6 °C (<strong>du</strong>rchschnittlicher Tiefstwert)<br />
und 21,6 °C (<strong>du</strong>rchschnittlicher Höchstwert)<br />
(1981-2010).<br />
Territorium<br />
Administrative Glie<strong>de</strong>rung<br />
• 3 Distrikte (<strong>Luxemburg</strong>, Diekirch, Grevenmacher)<br />
• 12 Kantone (Capellen, Clerf, Diekirch, Echternach,<br />
Esch an <strong>de</strong>r Alzette, Grevenmacher, <strong>Luxemburg</strong>,<br />
Mersch, Redingen an <strong>de</strong>r Attert, Remich,<br />
Vian<strong>de</strong>n, Wiltz)<br />
• 106 Gemein<strong>de</strong>n<br />
• 4 Wahlbezirke (Sü<strong>de</strong>n, Osten, Zentrum, Nor<strong>de</strong>n)<br />
Gerichtliche Glie<strong>de</strong>rung<br />
• 2 Gerichtsbezirke (<strong>Luxemburg</strong>, Diekirch) mit<br />
3 Frie<strong>de</strong>nsgerichten (<strong>Luxemburg</strong>, Esch an <strong>de</strong>r<br />
Alzette, Diekirch)<br />
Bevölkerung<br />
Gesamtbevölkerung<br />
524 900 Einwohner, davon 229 900 Auslän<strong>de</strong>r,<br />
was 43,8 % <strong>de</strong>r Gesamtbevölkerung entspricht<br />
(Januar 2012)<br />
Bevölkerungsreichste Städte<br />
<strong>Luxemburg</strong> (99 900 Einwohner)<br />
Esch an <strong>de</strong>r Alzette (30 900 Einwohner)<br />
Differdingen (22 300 Einwohner)<br />
(Januar 2012)<br />
Sprachen<br />
Lan<strong>de</strong>ssprache<br />
<strong>Luxemburg</strong>isch (Lëtzebuergesch)<br />
Verwaltungssprachen<br />
Französisch, Deutsch, <strong>Luxemburg</strong>isch
Politisches System<br />
Staatsform<br />
Parlamentarische Demokratie<br />
in Form einer konstitutionellen Monarchie<br />
Staatsoberhaupt<br />
S. K. H. Großherzog Henri<br />
(Thronbesteigung: 7. Oktober 2000)<br />
BELGIEN<br />
Wiltz<br />
Redingen<br />
an <strong>de</strong>r Attert<br />
Clerf<br />
Capellen<br />
Diekirch<br />
Mersch<br />
Vian<strong>de</strong>n<br />
<strong>Luxemburg</strong><br />
Esch an <strong>de</strong>r Alzette<br />
Echternach<br />
Grevenmacher<br />
Remich<br />
FRANKREICH<br />
Distrikt <strong>Luxemburg</strong><br />
Distrikt Diekirch<br />
Distrikt Grevenmacher<br />
DEUTSCHLAND<br />
NüTzLiche AdreSSeN<br />
Institut national <strong>de</strong> la statistique<br />
et <strong>de</strong>s étu<strong>de</strong>s économiques (Statec)<br />
(Nationales Institut für Statistik und Wirtschaftsstudien)<br />
Centre administratif Pierre Werner<br />
13, rue Érasme<br />
L-1468 Luxembourg<br />
Tel.: (+352) 247-84219<br />
info@statec.etat.lu<br />
www.statistiques.lu<br />
Service information et presse<br />
<strong>du</strong> gouvernement<br />
(Presse- und Informationsamt <strong>de</strong>r Regierung)<br />
33, boulevard F.D. Roosevelt<br />
L-2450 Luxembourg<br />
Tel.: (+352) 247-82181<br />
info@sip.etat.lu<br />
www.gouvernement.lu<br />
Office national <strong>du</strong> tourisme<br />
(Nationales Frem<strong>de</strong>nverkehrsamt)<br />
B.P. 1001<br />
L-1010 Luxembourg<br />
Tel.: (+352) 42 82 82 10<br />
info@visitluxembourg.lu<br />
www.visitluxembourg.lu<br />
Empfohlene Websites<br />
www.luxembourg.lu<br />
www.promoteluxembourg.com<br />
www.etat.lu<br />
5
6<br />
Alles Wissenswerte über das <strong>Großherzogtum</strong> <strong>Luxemburg</strong><br />
Geografie<br />
Das <strong>Großherzogtum</strong> <strong>Luxemburg</strong> liegt im Herzen<br />
Westeuropas zwischen Belgien, Deutschland und<br />
Frankreich. Das Land glie<strong>de</strong>rt sich in zwei natürli<br />
che Regionen: das Ösling im Nor<strong>de</strong>n sowie das<br />
Gutland mit <strong>de</strong>m Moseltal im Osten und <strong>de</strong>m<br />
„Minettebecken“ im Sü<strong>de</strong>n.<br />
Die Gesamtfläche <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s beträgt 2 586 km2 ,<br />
wovon 828 km2 auf das Ösling und 1 758 km2 auf<br />
das Gutland entfallen.<br />
hauptstadt<br />
<strong>Luxemburg</strong>-Stadt liegt 300 m über <strong>de</strong>m Meeres spiegel.<br />
Die Hauptstadt überrascht <strong>du</strong>rch <strong>de</strong>n Kontrast<br />
zwischen <strong>de</strong>n mo<strong>de</strong>rnen Vierteln auf einem schroff<br />
abfallen<strong>de</strong>n Felsplateau und <strong>de</strong>n drei Unterstadtvierteln<br />
Grund, Clausen und Pfaffenthal.<br />
Seit <strong>de</strong>n 1960er Jahren befin<strong>de</strong>t sich auf <strong>de</strong>m nordöst<br />
lich <strong>de</strong>r Stadt gelegenen Kirchberg-Plateau das<br />
Europaviertel mit <strong>de</strong>n europäischen Institutionen.<br />
regionen<br />
Die landschaftliche Vielfalt macht einen wesentlichen<br />
Teil <strong>de</strong>r Attraktivität <strong>de</strong>s <strong>Großherzogtum</strong>s aus,<br />
das sich in die zwei Hauptregionen Ösling und<br />
Gut land glie<strong>de</strong>rt.<br />
• Das Ösling im Nor<strong>de</strong>n ist Teil <strong>de</strong>s Ar<strong>de</strong>nnenmassivs<br />
und grenzt an die <strong>de</strong>utsche Eifel. Diese stark<br />
bewal<strong>de</strong>te Region macht ein Drittel (32 %) <strong>de</strong>s<br />
Staatsgebietes aus und zieht zahlreiche Touristen<br />
an. In diesem Teil <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s liegt mit 560 m<br />
Höhe auch <strong>de</strong>r höchstgelegene Punkt <strong>Luxemburg</strong>s<br />
(Wilwerdingen). Es gibt hier hoch gelegene Dörfer,<br />
Flüsse und Seen. Auf steilen Hängen wachsen<br />
Eichen- und Kiefernwäl<strong>de</strong>r. Das Klima ist rauer. Die<br />
wichtigsten Städte dieser Region sind Wiltz, Clerf<br />
und Vian<strong>de</strong>n.<br />
- Das Plateau von Ulflingen im Nor<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Öslings<br />
besteht hauptsächlich aus Ackerland und ist<br />
nur schwach bewal<strong>de</strong>t. Es ist die kälteste und<br />
zugleich regenreichste Zone <strong>Luxemburg</strong>s.<br />
- Das von Flüssen <strong>du</strong>rchschnittene Ar<strong>de</strong>nnen -<br />
plateau unterhalb <strong>de</strong>s Wiltzer Beckens ist mit<br />
seinen vom Kontrast zwischen Formen und<br />
Farben, Plateaus und Wäl<strong>de</strong>rn geprägten Landschaften<br />
<strong>de</strong>r typischste Teil <strong>de</strong>s Öslings.<br />
Die Grenzregion zwischen Ösling und Gutland ist<br />
dank ihrer vielfältigen und fruchtbaren Bö<strong>de</strong>n eine<br />
<strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendsten Agrargebiete <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s.<br />
• Das Gutland im Sü<strong>de</strong>n und in <strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />
umfasst mit <strong>de</strong>r Hauptstadt <strong>de</strong>n restlichen Teil<br />
(68 %) <strong>de</strong>s Staatsgebietes. Es ist hauptsächlich von<br />
Fel<strong>de</strong>rn und Wäl<strong>de</strong>rn be<strong>de</strong>ckt. Hier die wichtigsten<br />
Regionen:<br />
- Das Sandsteinplateau von <strong>Luxemburg</strong> ist <strong>de</strong>r<br />
dominieren<strong>de</strong> Teil <strong>de</strong>s Gutlan<strong>de</strong>s. Es umfasst die<br />
schönsten Waldgebiete <strong>Luxemburg</strong>s.<br />
- Die Mergelsenken bil<strong>de</strong>n die größte und typischste<br />
Landschaftsregion <strong>de</strong>s Gutlan<strong>de</strong>s. Sie breiten<br />
sich am Fuß <strong>de</strong>r Dogger- und Sandsteinhänge<br />
<strong>Luxemburg</strong>s aus und bestehen aus breiten Tälern.<br />
Mehr als zwei Drittel <strong>de</strong>r Fläche wird landwirtschaftlich<br />
genutzt.<br />
- Das Moseltal ist aufgrund seiner Größe und<br />
land schaftlichen Vielfalt das imposanteste Tal<br />
in <strong>Luxemburg</strong>. Vor allem <strong>du</strong>rch <strong>de</strong>n Weinbau<br />
wur<strong>de</strong> es zu einem <strong>de</strong>r wichtigsten touristischen<br />
Anziehungspunkte <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s.<br />
- Die Region Müllerthal-Kleine <strong>Luxemburg</strong>er Schweiz<br />
liegt nördlich <strong>de</strong>s Moseltals an <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />
Grenze; <strong>de</strong>r wichtigste Ort <strong>de</strong>r Region ist Echternach,<br />
eine <strong>de</strong>r ältesten Städte Luxem burgs.<br />
- Das Land <strong>de</strong>r Roten Er<strong>de</strong> liegt südlich <strong>de</strong>r Mergelsenken.<br />
Die Landschaft ist von <strong>de</strong>r In<strong>du</strong>strie geprägt,<br />
da aus <strong>de</strong>r roten Er<strong>de</strong> Eisenerz gewonnen<br />
wur<strong>de</strong> – aus diesem Grund heißt diese Region<br />
auf <strong>Luxemburg</strong>isch „Minett“ (von „Minette“,<br />
<strong>de</strong>r lothringischen Bezeichnung für Eisenerz).<br />
Wichtigste Städte sind Esch an <strong>de</strong>r Alzette, die<br />
zweitgrößte Stadt <strong>de</strong>s <strong>Großherzogtum</strong>s, sowie<br />
Differdingen und Dü<strong>de</strong>lingen.
- Im Tal <strong>de</strong>r Sieben Schlösser, das sich über eine<br />
Distanz von 24 km erstreckt, befin<strong>de</strong>n sich<br />
die Schlösser Mersch, Schoenfels und Hollenfels,<br />
die bei<strong>de</strong>n Schlösser von Ansemburg, Schloss<br />
Septfontaines und Schloss Koerich. Die Schlösser<br />
sind eingebettet in einer von Wiesen und alten<br />
Dörfern geprägten Landschaft, die zu aus giebi gen<br />
Spaziergängen einlädt.<br />
Klima<br />
<strong>Luxemburg</strong> hat kein wirklich klar <strong>de</strong>finiertes Klima:<br />
Es schwankt zwischen <strong>de</strong>m ozeanischen Klima <strong>de</strong>r<br />
Atlantikregion (geringe jahreszeitliche Schwan kungen,<br />
mil<strong>de</strong> und regnerische Winter) und <strong>de</strong>m kontinen<br />
talen Klima <strong>de</strong>s osteuropäischen Flach lan<strong>de</strong>s<br />
(ausgeprägte jahreszeitliche Schwan kun gen, strenge<br />
Winter und regnerische Sommer).<br />
Der ozeanische Einfluss hat Nie<strong>de</strong>rschläge in je<strong>de</strong>r<br />
Jahreszeit zur Folge, während <strong>de</strong>r kontinentale<br />
Ein fluss im Winter eine trockene und schnei<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
Kälte mit sich bringt. Von Mai bis Mitte Oktober<br />
ist das Klima gemäßigt. Juli und August sind die<br />
wärmsten Monate, während Mai und Juni oft am<br />
sonnigsten sind. Im September und Oktober hat<br />
<strong>Luxemburg</strong> oft seinen eigenen Altweibersommer.<br />
Die Jahres<strong>du</strong>rchschnittstemperatur beträgt 9,4 °C<br />
und bewegt sich zwischen -2,6 °C (<strong>du</strong>rchschnittlicher<br />
Tiefstwert) und 21,6 °C (<strong>du</strong>rchschnittlicher<br />
Höchstwert) (1981-2010).<br />
Zwischen <strong>de</strong>m Nor<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>m Sü<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />
bestehen geringe Temperaturunterschie<strong>de</strong>; sie<br />
hängen mit <strong>de</strong>m Höhenunterschied zusammen<br />
und betragen ungefähr 2 °C.<br />
Flussnetz<br />
Die vier größten Flüsse <strong>de</strong>s <strong>Großherzogtum</strong>s sind<br />
die Mosel, die Sauer, die Our und die Alzette. Zu<br />
<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>rn Flüssen gehören die Mess, die Mamer,<br />
die Eisch, die Attert und die Wark im Westen; die<br />
Wiltz, die Clerf und die Blees im Nor<strong>de</strong>n sowie die<br />
Weiße Ernz, die Schwarze Ernz, die Syr und die<br />
Gan<strong>de</strong>r im Osten. Die Petruss ist ein kleinerer<br />
Wasserlauf, <strong>de</strong>r <strong>du</strong>rch <strong>Luxemburg</strong>-Stadt fließt und<br />
in die Alzette mün<strong>de</strong>t.<br />
Mit Ausnahme <strong>de</strong>r Korn, die das Land im Südwesten<br />
in Richtung Maasbecken verlässt, gehören<br />
über die Mosel sämtliche luxemburgischen Flüsse<br />
zum Rheinbecken.<br />
Administrative Glie<strong>de</strong>rung<br />
Das Staatsgebiet glie<strong>de</strong>rt sich in 3 Distrikte<br />
(<strong>Luxemburg</strong>, Diekirch, Grevenmacher),<br />
12 Kantone, 106 Gemein<strong>de</strong>n und 4 Wahlbezirke.<br />
Der Distrikt <strong>Luxemburg</strong> umfasst die Kantone<br />
Luxem burg, Capellen, Esch an <strong>de</strong>r Alzette und<br />
Mersch, <strong>de</strong>r Distrikt Diekirch die Kantone Diekirch,<br />
Clerf, Redingen an <strong>de</strong>r Attert, Vian<strong>de</strong>n und Wiltz<br />
und <strong>de</strong>r Distrikt Greven macher die Kantone<br />
Grevenmacher, Echter nach und Remich.<br />
Die Distriktskommissare haben Aufsichtsbefugnisse<br />
und fungieren als Bin<strong>de</strong>glied zwischen <strong>de</strong>r Regierung<br />
und <strong>de</strong>n lokalen Behör<strong>de</strong>n.<br />
Obersauerstausee<br />
© Christof Weber/SIP<br />
NüTzLiche AdreSSeN<br />
Office national <strong>du</strong> tourisme<br />
(Nationales Frem<strong>de</strong>nverkehrsamt)<br />
B.P. 1001<br />
L-1010 Luxembourg<br />
Tel.: (+352) 42 82 82 10<br />
info@visitluxembourg.lu<br />
www.visitluxembourg.lu<br />
7
8<br />
Alles Wissenswerte über das <strong>Großherzogtum</strong> <strong>Luxemburg</strong><br />
Geschichte<br />
die Ursprünge <strong>Luxemburg</strong>s<br />
Der Name <strong>Luxemburg</strong> (Lucilinburhuc) wird erstmals<br />
um 963 in einer Tauschurkun<strong>de</strong> erwähnt, <strong>du</strong>rch<br />
die Graf Siegfried von <strong>de</strong>r Abtei Sankt Maxi min in<br />
Trier ein kleines Fort auf <strong>de</strong>m als Bockfelsen bekannten<br />
Felsvorsprung über <strong>de</strong>m Alzettetal erwarb.<br />
Diese Befestigungsanlage wur<strong>de</strong> zum Aus gangspunkt,<br />
von <strong>de</strong>m aus die Grafen von Luxem burg im<br />
Laufe <strong>de</strong>s 11., 12. und 13. Jahrhun<strong>de</strong>rts ver schie<strong>de</strong>ne<br />
Gebiete zu einem ein heitlichen Terri torium<br />
vereinten. En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 13. Jahrhun<strong>de</strong>rts um fasste die<br />
Grafschaft <strong>Luxemburg</strong> ein aus ge <strong>de</strong>hntes Gebiet<br />
zwischen Maas und Mosel.<br />
Vom haus <strong>Luxemburg</strong> zur<br />
habsburger dynastie<br />
Anfang <strong>de</strong>s 14. Jahrhun<strong>de</strong>rts kam das Haus <strong>Luxemburg</strong><br />
auf <strong>de</strong>n Kaiserthron und spielte auf euro päischer<br />
Ebene eine entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Rolle. 1308 wur<strong>de</strong><br />
Graf Heinrich VII. von <strong>de</strong>n Kurfürsten zum <strong>de</strong>utschen<br />
König gewählt. Ein päpstlicher Legat krönte ihn 1312<br />
in Rom zum Kaiser. Sein Sohn Johann, genannt <strong>de</strong>r<br />
Blin<strong>de</strong>, wur<strong>de</strong> König von Böhmen. Später tru gen<br />
nach einan<strong>de</strong>r drei an<strong>de</strong>re Mitglie <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Luxembur<br />
ger Dynastie die Königs- o<strong>de</strong>r sogar die Kaiserkrone:<br />
Karl IV. (1346-1378), Wenzel (1376-1400) und<br />
Sigismund (1410-1437). 1354 wur<strong>de</strong> die Grafschaft<br />
Luxem burg <strong>du</strong>rch Karl IV. zum Herzogtum erhoben.<br />
Mit <strong>de</strong>m To<strong>de</strong> Kaiser Sigismunds im Jahre 1437<br />
starb das Geschlecht <strong>de</strong>r <strong>Luxemburg</strong>er männ li cherseits<br />
aus. 1443 eroberte <strong>de</strong>r Herzog von Burgund<br />
Philipp <strong>de</strong>r Gute die Stadt <strong>Luxemburg</strong>. Das Herzogtum<br />
<strong>Luxemburg</strong> wur<strong>de</strong> damit zu einer Provinz <strong>de</strong>r<br />
Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>. In <strong>de</strong>n vier darauf folgen<strong>de</strong>n Jahr hun<strong>de</strong>rten<br />
sollte <strong>Luxemburg</strong> das politische Schicksal<br />
dieses Territorialgefüges teilen. Das Herzogtum gehörte<br />
nacheinan<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Burgun<strong>de</strong>rn (15. Jahrhun<strong>de</strong>rt),<br />
<strong>de</strong>n spanischen Habsburgern (16. und 17.<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rt) und <strong>de</strong>n österreichischen Habsburgern<br />
(18. Jahrhun<strong>de</strong>rt), mit einer kurzen Unter brechung<br />
zwischen 1684 und 1697, als das Land unter französischer<br />
Herrschaft stand. Im europäischen Kräftespiel<br />
kam <strong>Luxemburg</strong> eine große strategische Be<strong>de</strong>utung<br />
zu. Die Stadt <strong>Luxemburg</strong> wur<strong>de</strong> dabei schrittweise<br />
zu einer gefürchteten Festung ausgebaut, die, als<br />
„Gibraltar <strong>de</strong>s Nor<strong>de</strong>ns“ bezeichnet, zum Zankapfel<br />
<strong>de</strong>r europäischen Mächte wur<strong>de</strong>. 1795 wur<strong>de</strong> sie<br />
<strong>du</strong>rch die französischen Revolutionstruppen erobert.<br />
Das Land wur<strong>de</strong> anschließend als Départe ment<br />
<strong>de</strong>s Forêts (Wäl<strong>de</strong>r<strong>de</strong>partement) von Frankreich<br />
annektiert.<br />
Auf <strong>de</strong>m Weg zur entstehung eines<br />
unabhängigen Staates<br />
Der Zusammenbruch <strong>de</strong>s napoleonischen Reiches<br />
im Jahr 1815 hatte ebenfalls Folgen für <strong>de</strong>n Status<br />
<strong>Luxemburg</strong>s. Im selben Jahr nämlich beschlossen<br />
die auf <strong>de</strong>m Wiener Kongress versammelten europäischen<br />
Großmächte die Grün<strong>du</strong>ng eines großen<br />
nie<strong>de</strong>rländischen Königreiches, um etwaigen Ambitionen<br />
Frankreichs entgegenzuwirken. Das zum<br />
<strong>Großherzogtum</strong> erhobene <strong>Luxemburg</strong> war zwar<br />
theoretisch ein unabhängiger Staat, doch war es<br />
Ehemalige Befestigungsanlagen <strong>de</strong>r Hauptstadt<br />
© Christof Weber/SIP
© SIP<br />
<strong>du</strong>rch Personalunion an Wilhelm I. von Oranien-<br />
Nassau gebun<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r sowohl König <strong>de</strong>r<br />
Nie<strong>de</strong>r lan<strong>de</strong> als auch Großherzog von <strong>Luxemburg</strong><br />
war. Gleichzeitig kam es <strong>du</strong>rch <strong>de</strong>n Beitritt<br />
zum Deutschen Bund zur Stationierung einer<br />
preußi schen Garnison in <strong>de</strong>r Festung.<br />
Beim Ausbruch <strong>de</strong>r Belgischen Revolution im Jahr<br />
1830 kämpfte ein Teil <strong>de</strong>r <strong>Luxemburg</strong>er Bevölkerung<br />
auf Seiten <strong>de</strong>r belgischen Aufstän dischen und<br />
gab somit seiner Ablehnung <strong>de</strong>r Politik Wilhelms I.<br />
Ausdruck. Die Großmächte beschlossen daraufhin,<br />
Belgier und Nie<strong>de</strong>rlän<strong>de</strong>r <strong>du</strong>rch die Grün<strong>du</strong>ng <strong>de</strong>s<br />
belgischen Königreiches im Jahr 1831 zu trennen.<br />
Eine Lösung für <strong>Luxemburg</strong> wur<strong>de</strong> allerdings nicht<br />
sofort gefun<strong>de</strong>n. Da es zu keiner Einigung zwischen<br />
<strong>de</strong>m belgischen Parlament und Wilhelm I. kam,<br />
stand die Festungsstadt unter holländischer Herrschaft,<br />
während <strong>de</strong>r Rest <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s von <strong>de</strong>r belgischen<br />
Übergangsregierung verwaltet wur<strong>de</strong>.<br />
Durch <strong>de</strong>n Londoner Vertrag vom 19. April 1839<br />
kam es schließlich zur Aufteilung <strong>de</strong>s Großher zogtums<br />
<strong>Luxemburg</strong> zwischen <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn.<br />
Dieses Datum gilt als Ausgangspunkt für die Entstehung<br />
eines unabhängigen luxemburgischen<br />
Staates. Der französischsprachige Teil <strong>de</strong>s ehemaligen<br />
Herzogtums ging dabei an Belgien. Damit<br />
wur<strong>de</strong>n die Grenzen <strong>de</strong>s <strong>Großherzogtum</strong>s fest gelegt;<br />
sie sind seit<strong>de</strong>m nicht mehr geän<strong>de</strong>rt wor <strong>de</strong>n.<br />
Da mit <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n keine terri toriale Verbin<strong>du</strong>ng<br />
mehr bestand, war <strong>de</strong>r König-Groß her zog<br />
nunmehr gezwungen, <strong>Luxemburg</strong> eine eigene<br />
Verwaltung zuzugestehen. Durch eine Ver fas sungsurkun<strong>de</strong><br />
aus <strong>de</strong>m Jahr 1841 sowie drei aufeinan<strong>de</strong>rfolgen<strong>de</strong><br />
Verfassungen aus <strong>de</strong>n Jahren 1848, 1856<br />
und 1868 erhielt <strong>de</strong>r junge Staat eine institu tio nelle<br />
Grundlage; ebenso wur<strong>de</strong>n hier <strong>du</strong>rch die Grundrechte<br />
und -freiheiten <strong>de</strong>r Bürger garan tiert. Bei<br />
<strong>de</strong>r Staatsform han<strong>de</strong>lt es sich um eine repräsentative<br />
Demokratie in Form einer konsti tu tionellen<br />
Monarchie.<br />
Ab diesem Zeitpunkt begann sich ein Nationalgefühl<br />
herauszubil<strong>de</strong>n, das sich im Aufkommen<br />
patriotischer Lie<strong>de</strong>r sowie in <strong>de</strong>r Entwicklung einer<br />
luxemburgischsprachigen Literatur nie<strong>de</strong>rschlug.<br />
Von 1839 bis zum ersten Weltkrieg<br />
Nach <strong>de</strong>m Londoner Vertrag von 1839 blieb das<br />
<strong>Großherzogtum</strong> <strong>Luxemburg</strong> <strong>du</strong>rch die Mitgliedschaft<br />
im Deutschen Bund an Deutschland und<br />
<strong>du</strong>rch die Dynastie (Oranien-Nassau) an die<br />
Nie<strong>de</strong>r lan<strong>de</strong> gebun<strong>de</strong>n.<br />
Als Agrarstaat mit einer hohen Auswan<strong>de</strong>rungsquote<br />
konnte <strong>Luxemburg</strong> nicht autark bestehen. Aus<br />
diesem Grund ließ Wilhelm II., <strong>de</strong>r Sohn Wilhelms I.,<br />
das Land 1842 <strong>de</strong>m Deutschen Zoll verein beitreten.<br />
Ab <strong>de</strong>r zweiten Hälfte <strong>de</strong>s 19. Jahrhun <strong>de</strong>rts kam es,<br />
bedingt <strong>du</strong>rch die Ent <strong>de</strong>ckung von Eisenerzvorkommen<br />
und <strong>de</strong>n Bau von Eisenbahnen zur Beför<strong>de</strong>-<br />
rung <strong>de</strong>r Kohle, zu einem starken Wirtschaftswachstum<br />
im Land. Der Bedarf an Arbeitskräften führte<br />
gegen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19. Jahr hun <strong>de</strong>rts zu einer starken<br />
Einwan<strong>de</strong>rung.<br />
Durch <strong>de</strong>n Londoner Vertrag von 1867 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
internationale Status <strong>de</strong>s <strong>Großherzogtum</strong>s ge festigt.<br />
<strong>Luxemburg</strong> wur<strong>de</strong> ein auf ewig neutraler und<br />
unbe waffneter Staat unter <strong>de</strong>r Garantie <strong>de</strong>r Unter -<br />
zeich ner mächte. Preußen zog seine Garnison aus<br />
<strong>de</strong>r Festung ab, die daraufhin geschleift wur<strong>de</strong>.<br />
Die Personalunion <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong> mit <strong>Luxemburg</strong><br />
en<strong>de</strong>te erst 1890 mit <strong>de</strong>m Tod Wilhelms III.: Mit<br />
<strong>de</strong>m Tod <strong>de</strong>s letzten männlichen Nachkommen<br />
<strong>de</strong>r Dynastie Oranien-Nassau ging die großherzogliche<br />
Krone an <strong>de</strong>n Zweig Nassau-Weilburg, die<br />
einzige Linie <strong>de</strong>s Hauses Nassau mit einem männlichen<br />
Nachkommen. Damit erhielt <strong>Luxemburg</strong><br />
eine eigene Dynastie, <strong>de</strong>ren erster Vertreter Großherzog<br />
Adolph war.<br />
Trotz <strong>de</strong>r im Londoner Vertrag gewährten Garan tien<br />
kam es 1914 zur Invasion <strong>Luxemburg</strong>s <strong>du</strong>rch die<br />
<strong>de</strong>utschen Truppen. Die Besetzung beschränkte<br />
sich allerdings auf <strong>de</strong>n militärischen Bereich. Der<br />
Das Stadtviertel Grund<br />
© Christof Weber/SIP<br />
9
Luxem burger Staat protestierte gegen <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen<br />
Einmarsch, hielt jedoch an seiner strikten<br />
Neu tra li tät gegenüber <strong>de</strong>n Krieg führ en<strong>de</strong>n Staaten<br />
fest. Großher zogin Marie-Adélaï<strong>de</strong> und die Regierung<br />
blieben im Amt, was nach <strong>de</strong>m Ersten Weltkrieg<br />
politische Folgen nach sich zog.<br />
10<br />
die zwischenkriegszeit<br />
Nach <strong>de</strong>m Abzug <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Truppen im Jahr<br />
1918 warfen Vertreter <strong>de</strong>r Linken Marie-Adélaï<strong>de</strong><br />
vor, <strong>de</strong>r Besatzungsmacht entgegengekommen<br />
zu sein, und for<strong>de</strong>rten die Absetzung <strong>de</strong>r Dynastie.<br />
Im Januar 1919 dankte die Großherzogin zugunsten<br />
ihrer Schwester Charlotte ab.<br />
Im September 1919 beschloss die <strong>Luxemburg</strong>er<br />
Regierung, ein Doppelreferen<strong>du</strong>m abzuhalten,<br />
bei <strong>de</strong>m es sowohl um die Staatsform (Monarchie<br />
o<strong>de</strong>r Republik) als auch um die wirtschaftliche<br />
Aus richtung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s nach <strong>de</strong>m Austritt aus <strong>de</strong>m<br />
Zollverein ging. Die Bevölkerung, die erstmals mit<br />
allgemeinem Wahlrecht abstimmte, sprach sich mit<br />
großer Mehrheit für die Monarchie und eine Wirt-<br />
Großherzogin Charlotte 1944<br />
© Archives Cour grand-<strong>du</strong>cale<br />
schaftsunion mit Frankreich aus. Nach <strong>de</strong>m Frankreich<br />
hierzu jedoch nicht mehr bereit war, grün<strong>de</strong>te<br />
die <strong>Luxemburg</strong>er Regierung 1921 eine Wirtschaftsunion<br />
mit Belgien, die Belgisch-luxem burgische<br />
Wirtschaftsunion (BLWU). Luxem burg führte <strong>de</strong>n<br />
belgischen Franc als BLWU-Währ ung ein, behielt<br />
aber gleichzeitig <strong>de</strong>n begrenzt emittierten <strong>Luxemburg</strong>er<br />
Franc bei.<br />
Nach <strong>de</strong>r Rezession <strong>de</strong>r unmittelbaren Nachkriegszeit<br />
kam es zu einer Zeit <strong>de</strong>s wirtschaftlichen Aufschwungs.<br />
Allerdings war ab 1929 auch <strong>Luxemburg</strong><br />
von <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise betroffen.<br />
Auf internationaler Ebene festigte <strong>Luxemburg</strong> seine<br />
Position in <strong>de</strong>n 1930er Jahren <strong>du</strong>rch eine aktive<br />
Beteiligung an <strong>de</strong>r Arbeit <strong>de</strong>s Völkerbunds in Genf<br />
bei gleichzeitiger Beibehaltung seiner Neutralität.<br />
<strong>de</strong>r zweite Weltkrieg<br />
Am 10. Mai 1940 marschierten die <strong>de</strong>utschen Truppen<br />
erneut in <strong>Luxemburg</strong> ein. Großherzogin Charlotte<br />
und die <strong>Luxemburg</strong>er Regierung gingen ins Exil und<br />
engagierten sich auf Seiten <strong>de</strong>r Alliierten.<br />
Die <strong>de</strong>utsche Besetzung be<strong>de</strong>utete das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
luxemburgischen Unabhängigkeit. Die Einführung<br />
einer <strong>de</strong>utschen Zivilverwaltung zeigte <strong>de</strong>n Willen<br />
<strong>de</strong>r Nazis, die luxemburgischen Staatsstrukturen zu<br />
zerschlagen und die Bevölkerung zu germa ni sieren.<br />
Mit großem Propagandaaufwand wur<strong>de</strong> versucht,<br />
die <strong>Luxemburg</strong>er für das Reich zu gewinnen.<br />
Ab 1942 wur<strong>de</strong>n die jungen Luxem burger in die<br />
Wehr macht zwangsrekrutiert. Bei <strong>de</strong>r Mehrheit <strong>de</strong>r<br />
Be völkerung zeigte sich ein starker nationaler Zusammenhalt.<br />
Wie in an<strong>de</strong>ren besetzten Gebieten<br />
entstan<strong>de</strong>n Wi<strong>de</strong>r stands bewegungen. Die Besatzungsmacht<br />
reagierte darauf mit Terror und Deportation.<br />
2 % <strong>de</strong>r gesamten <strong>Luxemburg</strong>er Bevölkerung<br />
verloren während <strong>de</strong>s Zweiten Weltkriegs ihr Leben.<br />
Nach <strong>de</strong>r Befreiung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>du</strong>rch die alliierten<br />
Truppen im Jahr 1944 kam es im Rahmen <strong>de</strong>s<br />
Marshall-Plans zu umfangreichen Anstrengungen zur<br />
Mo<strong>de</strong>rnisierung und Schaffung von Infra struk turen.<br />
Das Stadtviertel Kirchberg<br />
© Christof Weber/SIP<br />
die Öffnung zur Welt<br />
Der Zweite Weltkrieg führte zu einer Neuorien tierung<br />
<strong>de</strong>r luxemburgischen Außenpolitik. Auf grund<br />
seines Engagements an <strong>de</strong>r Seite <strong>de</strong>r Alliierten<br />
gab das Land seinen Neutralitätsstatus auf und<br />
beteiligte sich am Aufbau aller auf multi la teraler<br />
Zusammenarbeit beruhen<strong>de</strong>n Orga ni sa tionen<br />
<strong>de</strong>r Nachkriegszeit. Das Großher zog tum ist Grün<strong>du</strong>ngsmitglied<br />
<strong>de</strong>r Vereinten Nationen (UNO),<br />
<strong>de</strong>s Benelux, <strong>de</strong>r Organisation für euro päi sche<br />
wirt schaft liche Zusammenarbeit (OEEC), <strong>de</strong>s<br />
Brüsseler Pakts, <strong>de</strong>s Europarats und <strong>de</strong>s<br />
Nord atlantik-Pakts (NATO).<br />
<strong>Luxemburg</strong> beteiligte sich ebenfalls aktiv am europäischen<br />
Aufbauwerk. So wur<strong>de</strong> das Land 1951<br />
Mitglied <strong>de</strong>r Europäischen Gemeinschaft für Kohle<br />
und Stahl (EGKS) und 1957 <strong>de</strong>r Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft<br />
(EWG). Die Grün<strong>du</strong>ng <strong>de</strong>r EGKS<br />
läutete eine neue Wach stums perio<strong>de</strong> ein und <strong>de</strong>r<br />
Beitritt zur EWG war Ausgangspunkt für eine Zeit<br />
wirtschaftlicher Expansion. Als erster Arbeitssitz<br />
<strong>de</strong>r EGKS wur<strong>de</strong> die Stadt <strong>Luxemburg</strong> im Laufe <strong>de</strong>r<br />
Jahre – neben Straßburg und Brüssel – ebenfalls<br />
Sitz wichtiger Gemeinschaftsinstitutionen.
Aufbruch ins 21. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />
Heute ist <strong>Luxemburg</strong> auf europäischer und internationaler<br />
Ebene gut vertreten. Als Mitgliedstaat<br />
<strong>de</strong>r Europäischen Union und <strong>de</strong>s Euro-Währungsgebietes<br />
ist das Land <strong>du</strong>rch seine aktive Rolle<br />
bei <strong>de</strong>r europäischen Integration gekennzeichnet.<br />
Sein internationales Engagement spiegelt sich<br />
vor allem in seiner öffentlichen Entwicklungshilfe<br />
wi<strong>de</strong>r, die fast 1 % <strong>de</strong>s Bruttonationaleinkommens<br />
(BNE) ausmacht, womit das <strong>Großherzogtum</strong> zu<br />
<strong>de</strong>n fünf Län<strong>de</strong>rn gehört, die mehr als 0,7 % ihres<br />
BNE für Entwicklungszusammenarbeit aufwen<strong>de</strong>n.<br />
<strong>Luxemburg</strong> wird als Musterbeispiel für eine gelungene<br />
Öffnung zum Ausland angesehen und gilt mit<br />
einem Auslän<strong>de</strong>ranteil von 43,8 % als europäischer<br />
Mikrokosmos. Aufgrund seiner geringen Größe<br />
konnte <strong>Luxemburg</strong> das Image eines beschaulichen<br />
Lan<strong>de</strong>s von „menschlichen Ausmaßen“ bei be hal ten.<br />
NüTzLiche AdreSSeN<br />
Archives nationales <strong>de</strong> Luxembourg<br />
(Staatsarchiv <strong>Luxemburg</strong>)<br />
Plateau <strong>du</strong> Saint-Esprit<br />
L-1475 Luxembourg<br />
Tel.: (+352) 247-86660<br />
archives.nationales@an.etat.lu<br />
www.anlux.lu<br />
Université <strong>du</strong> Luxembourg<br />
(Universität <strong>Luxemburg</strong>)<br />
Campus Walferdange<br />
Unité <strong>de</strong> recherche IPSE<br />
Route <strong>de</strong> Diekirch<br />
L-7220 Walferdange<br />
Tel.: (+352) 46 66 44-9000<br />
www.uni.lu<br />
Bibliothèque nationale <strong>de</strong> Luxembourg<br />
(Nationalbibliothek)<br />
37, boulevard F.D. Roosevelt<br />
L-2450 Luxembourg<br />
Tel.: (+352) 22 97 55-1<br />
info@bnl.etat.lu<br />
www.bnl.lu<br />
Musée national d’histoire et d’art<br />
(Nationalmuseum für Geschichte und Kunst)<br />
Marché-aux-Poissons<br />
L-2345 Luxembourg<br />
Tel.: (+352) 47 93 30-1<br />
musee@mnha.etat.lu<br />
www.mnha.lu<br />
Musée d’histoire <strong>de</strong> la Ville <strong>de</strong> Luxembourg<br />
(Historisches Museum <strong>de</strong>r Stadt <strong>Luxemburg</strong>)<br />
14, rue <strong>du</strong> Saint-Esprit<br />
L-1475 Luxembourg<br />
Tel.: (+352) 47 96-4500<br />
mhvl@2musees.vdl.lu<br />
www.musee-hist.lu<br />
Centre virtuel <strong>de</strong> la connaissance sur l’Europe<br />
(Virtuelles Zentrum für Wissen über Europa)<br />
Château <strong>de</strong> Sanem<br />
L-4992 Sanem<br />
Tel.: (+352) 59 59 20-1<br />
info@cvce.eu<br />
www.cvce.eu<br />
11
12<br />
Alles Wissenswerte über das <strong>Großherzogtum</strong> <strong>Luxemburg</strong><br />
Politisches System<br />
Das <strong>Großherzogtum</strong> <strong>Luxemburg</strong>, das seit <strong>de</strong>m<br />
Lon doner Vertrag vom 19. April 1839 als sou veräner<br />
und unabhängiger Staat besteht, ist eine parla menta<br />
ri sche Demokratie in Form einer konsti tu tio nellen<br />
Mo narchie, <strong>de</strong>ren Krone inner halb <strong>de</strong>r Familie<br />
Nassau erblich ist.<br />
Wie in je<strong>de</strong>r parlamentarischen Demokratie besteht<br />
auch in <strong>Luxemburg</strong> eine flexible Teilung <strong>de</strong>r Ge walten:<br />
Zwischen Legislative und Exekutive gibt es<br />
zahl reiche Verbin<strong>du</strong>ngen. Lediglich die Judi ka tive<br />
ist vollkommen unabhängig.<br />
Legislative<br />
Am Gesetzgebungsverfahren sind die Abge ordnetenkammer,<br />
die Regierung und <strong>de</strong>r Staatsrat beteiligt.<br />
Die Abgeordnetenkammer (Parlament) besteht aus<br />
60 Abgeordneten, die alle fünf Jahre in all ge meiner<br />
Wahl gewählt wer<strong>de</strong>n; sie allein hat die Legislative<br />
inne. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, Gesetz entwürfe<br />
<strong>de</strong>r Regierung o<strong>de</strong>r eigene Gesetzes vorlagen<br />
zu verabschie<strong>de</strong>n. Die Abge ordneten ver fügen über<br />
par lamentarisches Initia ti vrecht, das <strong>du</strong>rch das Einbringen<br />
von Gesetzes vorlagen ausgeübt wird.<br />
Auch <strong>de</strong>r Großherzog besitzt ein legislatives Initiativ -<br />
recht, das aber <strong>de</strong> facto von <strong>de</strong>r Regierung ausge<br />
übt wird. Aufgrund dieses Initia ti vrechts, das<br />
auch als Initiative <strong>de</strong>r Regierung bezeich net wird,<br />
kann die Regierung, und das ist <strong>de</strong>r Nor mal fall,<br />
Gesetzentwürfe in die Abgeordneten kam mer einbringen<br />
– wo sie in <strong>de</strong>r Regel über eine Mehr heit<br />
verfügt. Die von <strong>de</strong>r Abgeordneten kam mer ver abschie<strong>de</strong>ten<br />
Gesetze wer<strong>de</strong>n vom Groß her zog verkün<br />
<strong>de</strong>t und veröffentlicht. Bin<strong>de</strong>nd wird <strong>de</strong>r Gesetzestext<br />
im An schluss an <strong>de</strong>ssen Veröff ent lichung in<br />
<strong>de</strong>r Gesetzes sammlung „Mémorial “.<br />
Der Staatsrat ist ein 21 Mitglie<strong>de</strong>r umfassen<strong>de</strong>s<br />
Beratungsorgan, wobei die Räte vom Großherzog<br />
ernannt und entlassen wer<strong>de</strong>n. Im luxem bur gi schen<br />
Einkammersystem übt <strong>de</strong>r Staatsrat <strong>de</strong>n ausgleichen<strong>de</strong>n<br />
Einfluss einer zweiten gesetz ge ben<strong>de</strong>n Versammlung<br />
aus.<br />
Abgeordnetenkammer<br />
© Chambre <strong>de</strong>s députés<br />
Im Hinblick auf die Gesetzgebung ist das Gutachten<br />
<strong>de</strong>s Staatsrates obligatorisch für alle in die Abgeordneten<br />
kammer eingebrachten Gesetzent würfe<br />
und Gesetzesvorlagen einzu holen, und dies vor <strong>de</strong>m<br />
Votum <strong>de</strong>r Abgeordneten. Die Gesetze wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />
Kammer zweimal zur Abstim mung vorgelegt, wobei<br />
die zweite Abstimmung frühestens drei Monate<br />
nach <strong>de</strong>r ersten statt fin <strong>de</strong>n kann. Falls die Abgeordneten<br />
kammer im Ein ver ständ nis mit <strong>de</strong>m Staatsrat<br />
hierauf verzichtet, muss die zweite Abstimmung<br />
nicht erfolgen, was die Regel ist.<br />
Außer in dringen<strong>de</strong>n Fällen, die <strong>de</strong>m Ermessen <strong>de</strong>s<br />
Großherzogs unterliegen, muss je<strong>de</strong>r Entwurf zu<br />
einer großherzoglichen Verordnung <strong>de</strong>m Staatsrat<br />
zur Stellungnahme vorgelegt wer<strong>de</strong>n.<br />
Zu <strong>de</strong>n Aufgaben <strong>de</strong>s Staatsrates gehört es außer<strong>de</strong>m,<br />
zu sämtlichen Än<strong>de</strong>rungsanträgen im Zusam -<br />
men hang mit Gesetzentwürfen <strong>de</strong>r Regie rung,<br />
Ge setz es vor la gen <strong>de</strong>s Parlamentes sowie Ent würfen<br />
zu groß her zog li chen Verordnungen ein Gut achten<br />
abzugeben.<br />
Im Rahmen seines Gutachtens ist <strong>de</strong>r Staatsrat<br />
ver pflich tet, grundsätzlich die Vereinbarkeit <strong>de</strong>r<br />
Ge setz estexte mit höherrangigem Recht wie <strong>de</strong>r Verfas<br />
sung, internationalen Abkommen und Ver trä gen<br />
sowie <strong>de</strong>n allgemeinen Rechts grund sätzen zu prüfen.
exekutive<br />
Die Exekutive wird vom Großherzog und <strong>de</strong>n<br />
Regie rungsmitglie<strong>de</strong>rn, die ihn bei <strong>de</strong>r Aus übung<br />
seiner verfassungsmäßigen Befugnisse unter stützen,<br />
aus geübt.<br />
Der Großherzog ist das Staatsoberhaupt. Seine<br />
Per son ist unantastbar, was be<strong>de</strong>utet, dass er nicht<br />
zur Ver ant wortung gezogen wer<strong>de</strong>n kann: Er kann<br />
we<strong>de</strong>r angeklagt noch gerichtlich belangt wer<strong>de</strong>n.<br />
Aus <strong>de</strong>r Nicht ver ant wort lichkeit <strong>de</strong>s Großherzogs<br />
er gibt sich die Verant wortlichkeit <strong>de</strong>r Minister. Damit<br />
eine Handlung <strong>de</strong>s Großherzogs wirksam wer<strong>de</strong>n<br />
kann, muss sie von einem Mitglied <strong>de</strong>r Regierung<br />
ge gengezeichnet wer<strong>de</strong>n, das da<strong>du</strong>rch die<br />
volle Ver ant wortung dafür über nimmt. Im Zusammen<br />
hang mit Handlungen, die direkt o<strong>de</strong>r indirekt<br />
mit <strong>de</strong>m Ministeramt zusammenhängen, han<strong>de</strong>lt<br />
es sich hier bei um eine allgemeine Verant wor tung.<br />
Diese kann sowohl die juristische, d.h. straf- o<strong>de</strong>r<br />
zivil recht liche Verantwortung als auch die poli tische<br />
Ver ant wortung umfassen. Grundsätzlich muss je<strong>de</strong><br />
Hand lung, für die <strong>de</strong>r Großherzog eine Unterschrift<br />
geleistet hat, <strong>de</strong>m Regierungsrat vorher zur Beratung<br />
vorgelegt wor<strong>de</strong>n sein.<br />
I. I. K. K. H. H. <strong>de</strong>r Großherzog und die Großherzogin<br />
© SIP/Nicolas Bouvy<br />
Formal hat <strong>de</strong>r Großherzog laut Verfassung das<br />
Recht, seine Regierung nach eigenem Ermessen<br />
zu sam men zusetzen, d.h. Ministerien zu bil<strong>de</strong>n<br />
und die Ressorts zu verteilen und <strong>de</strong>ren Mit glie <strong>de</strong>r<br />
zu ernen nen. In <strong>de</strong>r Praxis bestimmt <strong>de</strong>r Groß her zog<br />
aufgrund <strong>de</strong>s Er gebnisses <strong>de</strong>r alle fünf Jahre stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Parla ments wahlen <strong>de</strong>n „Infor mateur“ (d.h.<br />
eine mit Son dierungs ge sprächen beauf tragte Person)<br />
und/o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n „Formateur“ (Regierungs bildner),<br />
<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Regel Premier minister wird. Der Regierungsbildner<br />
schlägt die Regierungs mit glie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m<br />
Großherzog vor, welcher sie ernennt und vereidigt.<br />
Ein und <strong>de</strong>rselbe Minister leitet oft mehrere Ressorts,<br />
da ihre Zahl viel höher ist als die <strong>de</strong>r zu stän digen<br />
Minister.<br />
Die neuernannte Regierung stellt ihr politisches Programm<br />
<strong>de</strong>r Abgeordnetenkammer vor, die ihr <strong>du</strong>rch<br />
eine Abstimmung das Vertrauen auss pricht. Die Regierung<br />
verfügt somit in <strong>de</strong>r Abge ordneten kammer<br />
über eine Mehrheit, auf die sie sich stützen kann.<br />
Die Regierung als Ganzes sowie je<strong>de</strong>r Minister einzeln<br />
sind vor <strong>de</strong>r Abgeordnetenkammer politisch verantwortlich<br />
für das, was sie tun. Als Rechts fol ge ihrer<br />
poli tischen Verantwortung müssen die Minister von<br />
ihrem Amt zurücktreten, falls ihnen die Ab ge ord ne ten -<br />
kammer das Vertrauen entzieht (Miss trauens antrag).<br />
Es ist üblich, dass die Minister bei <strong>de</strong>r ersten in <strong>de</strong>r<br />
Abge ordneten kammer ver lo renen Ab stimmung zu -<br />
rück treten. Aufgrund <strong>de</strong>r Ver fassung hat <strong>de</strong>r Groß herzog<br />
je<strong>de</strong>r zeit das Recht, ein Regierungs mitglied ab zusetzen,<br />
doch ist es in <strong>de</strong>r Praxis so, dass <strong>de</strong>r Rück tritt<br />
eines Ministers o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r gesamten Regie rung <strong>de</strong>m<br />
Groß herzog vom Premier minister ange boten wird.<br />
Judikative<br />
Die Judikative obliegt gemäß <strong>de</strong>r Verfassung <strong>de</strong>n<br />
Ge richten. Sie sind in <strong>de</strong>r Ausübung ihrer Funktionen<br />
unabhängig.<br />
Neben <strong>de</strong>m Verfassungsgerichtshof umfasst die<br />
Ge richts barkeit zwei Zweige: die or<strong>de</strong>nt liche Gerichts<br />
barkeit (Obergerichtshof, Bezirks gerichte, Frie<strong>de</strong>ns<br />
ge richte) und die Ver waltungs gerichtsbarkeit<br />
(Verwaltungs gerichtshof, Ver waltungs gericht).<br />
NüTzLiche AdreSSeN<br />
Chambre <strong>de</strong>s députés<br />
(Abgeordnetenkammer)<br />
19, rue <strong>du</strong> Marché-aux-Herbes<br />
L-1728 Luxembourg<br />
Tel.: (+352) 46 69 66-1<br />
chd@chd.lu<br />
www.chd.lu<br />
Conseil d’État<br />
(Staatsrat)<br />
5, rue Sigefroi<br />
L-2536 Luxembourg<br />
Tel.: (+352) 47 30 71<br />
info@conseil-etat.public.lu<br />
www.conseil-etat.public.lu<br />
Palais grand-<strong>du</strong>cal<br />
(Großherzoglicher Palast)<br />
17, rue <strong>du</strong> Marché-aux-Herbes<br />
L-1728 Luxembourg<br />
Tel.: (+352) 47 48 74- 1<br />
service.presse@gdl.etat.lu<br />
www.monarchie.lu<br />
Service information et presse<br />
<strong>du</strong> gouvernement<br />
(Presse- und Informationsamt <strong>de</strong>r Regierung)<br />
33, boulevard F.D. Roosevelt<br />
L-2450 Luxembourg<br />
Tel.: (+352) 247-82181<br />
info@sip.etat.lu<br />
www.gouvernement.lu<br />
Service central <strong>de</strong> législation<br />
(Zentrales Amt für Gesetzgebung)<br />
43, boulevard F.D. Roosevelt<br />
L-2450 Luxembourg<br />
Tel.: (+352) 247-82956<br />
SCL@scl.etat.lu<br />
www.legilux.lu<br />
Empfohlene Websites<br />
www.etat.lu<br />
www.justice.public.lu<br />
13
14<br />
Alles Wissenswerte über das <strong>Großherzogtum</strong> <strong>Luxemburg</strong><br />
Staatliche Symbole<br />
Staatsflagge<br />
Die erste bekannte Flagge trug Graf Wilhelm von<br />
<strong>Luxemburg</strong> im Jahr 1123. Sie war horizontal gestreift,<br />
wahrscheinlich in <strong>de</strong>n Farben Gelb und Rot.<br />
Die heutige luxemburgische Flagge besteht aus drei<br />
horizontalen Streifen in <strong>de</strong>n Farben Rot, Weiß und<br />
Himmelblau. Trotz <strong>de</strong>r starken Ähnlichkeit zwischen<br />
<strong>de</strong>n Flaggen <strong>Luxemburg</strong>s und <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>r lan<strong>de</strong> unterschei<strong>de</strong>t<br />
sich die nie<strong>de</strong>rländische Flagge <strong>du</strong>rch einen<br />
kobaltblauen Streifen.<br />
Die meisten mo<strong>de</strong>rnen blauweißroten Flaggen gehen<br />
mehr o<strong>de</strong>r weniger direkt auf die Trikolore <strong>de</strong>r<br />
1. Französischen Republik zurück. Sogar die sehr alte<br />
nie<strong>de</strong>rländische Flagge erhielt die Farben Rot, Weiß<br />
und Blau offiziell erst 1795, unter franzö si schem<br />
Einfluss, <strong>du</strong>rch die Batavische Republik.<br />
Die luxemburgische Flagge sowie das Staatswappen<br />
sind <strong>du</strong>rch das Gesetz vom 23. Juni 1972 über die<br />
staatlichen Embleme geschützt. Das Rot <strong>de</strong>r Flagge<br />
entspricht <strong>de</strong>r Farbe Pantone 032 C, das Blau <strong>de</strong>r<br />
Farbe Pantone 299 C (groß herzogliche Verordnung<br />
vom 27. Juli 1993).<br />
© Christof Weber/SIP<br />
Nationalhymne<br />
Die Nationalhymne besteht aus <strong>de</strong>r ersten und letz ten<br />
Strophe <strong>de</strong>s Lie<strong>de</strong>s „Ons Heemecht“ (Un sere Heimat)<br />
von 1859, einem Text <strong>de</strong>s Dichters Michel Lentz,<br />
<strong>de</strong>r von Jean-Antoine Zinnen vertont wur<strong>de</strong>. Sie<br />
wur<strong>de</strong> zum ersten Mal 1864 anlässlich einer großen<br />
Feierlichkeit in Ettelbrück öffentlich vorge tragen.<br />
Die luxemburgische Nationalhymne ist ein be wegen<br />
<strong>de</strong>r Appel zum Frie<strong>de</strong>n. In ihr kommt die ganze<br />
Freu<strong>de</strong> darüber zum Ausdruck, dass das Land 1839<br />
in Frie<strong>de</strong>n und in zunehmen<strong>de</strong>m Wohlstand die<br />
Unabhängigkeit erlangt hat.<br />
hymne <strong>de</strong>s großherzoglichen hauses<br />
Der „Wilhelmus“ wur<strong>de</strong> <strong>du</strong>rch ein Trompetensignal<br />
o<strong>de</strong>r eine Kavalleriefanfare inspiriert, <strong>de</strong>ren ält este<br />
schriftliche Spuren aus <strong>de</strong>m 16. Jahrhun<strong>de</strong>rt stammen.<br />
Der „Wilhelmus“ erklingt, wenn ein Mitglied<br />
<strong>de</strong>r großherzoglichen Familie bei einer offiziel len<br />
Feier ankommt sowie wenn es diese wie<strong>de</strong>r ver lässt.<br />
Nationalfeiertag<br />
Seit En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 18. Jahrhun<strong>de</strong>rts ist es üblich, <strong>de</strong>n<br />
Ge burtstag <strong>de</strong>s Herrschers zu feiern. Während <strong>de</strong>r<br />
lan gen Herrschaft von Großherzogin Charlotte (1919-<br />
1964) fan<strong>de</strong>n diese Feierlichkeiten mitten im Win ter,<br />
am 23. Januar, am Geburtstag <strong>de</strong>r Herr scherin statt.<br />
Durch großherzoglichen Beschluss vom 23. De zember<br />
1961 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Tag <strong>de</strong>r öffentlichen Feier zum<br />
Geburtstag <strong>de</strong>s Herrschers und damit <strong>de</strong>r Nationalfeiertag<br />
jeweils auf <strong>de</strong>n 23. Juni festgelegt, was<br />
vor allem mit <strong>de</strong>n Witterungsverhältnissen zu tun<br />
hatte. Die Feierlichkeiten beginnen bereits am<br />
Vorabend <strong>de</strong>s Geburtstages.<br />
Der Ausdruck „Nationalfeiertag“ kommt in <strong>de</strong>n<br />
Gesetzestexten nicht vor. Er wird dort als „Tag <strong>de</strong>r<br />
öffentlichen Feier <strong>de</strong>s Geburtstags <strong>de</strong>s Großherzogs“<br />
bezeichnet.
Wappen<br />
Der Ursprung <strong>de</strong>s luxemburgischen Staatswappens<br />
reicht bis ins Mittelalter zurück. Es wur<strong>de</strong> um<br />
das Jahr 1235 von Graf Heinrich V. von <strong>Luxemburg</strong><br />
fest gelegt. Bereits 1123 trug Graf Wilhelm von<br />
Luxem burg auf seinem Reitersiegel ein gestreiftes<br />
Banner. Die meisten Nachkommen <strong>de</strong>s ersten<br />
Hauses Lu xem burg trugen ein gestreiftes Wappen,<br />
während die Nach kommen <strong>de</strong>s Hauses Namur<br />
einen Löwen trugen.<br />
Das Wappen <strong>de</strong>s <strong>Großherzogtum</strong>s <strong>Luxemburg</strong> exi stiert<br />
in drei Größen: So gibt es das kleine Wappen,<br />
das mittlere Wappen und das große Wappen. Es<br />
besteht im Wesentlichen aus zehn Streifen in Silber<br />
und Azurblau, auf <strong>de</strong>nen ein auf recht stehen <strong>de</strong>r<br />
roter Löwe mit gol<strong>de</strong>ner Krone, gol<strong>de</strong>nen Krallen,<br />
gol<strong>de</strong>ner Zunge sowie einem ge spal tenen Schwanz<br />
abgebil<strong>de</strong>t ist, <strong>de</strong>ssen Teile kreuz weise übereinan<strong>de</strong>r<br />
gelegt sind.<br />
Das Wappen ist <strong>du</strong>rch das Gesetz vom 23. Juni 1972<br />
über die staatlichen Embleme geschützt, wel ches<br />
<strong>du</strong>rch das Gesetz vom 27. Juli 1993 geän<strong>de</strong>rt und<br />
ergänzt wur<strong>de</strong>.<br />
Wappen am großherzoglichen Palast<br />
© Christof Weber/SIP<br />
NüTzLiche AdreSSeN<br />
Archives nationales <strong>de</strong> Luxembourg<br />
(Staatsarchiv <strong>Luxemburg</strong>)<br />
Plateau <strong>du</strong> Saint-Esprit<br />
L-1475 Luxembourg<br />
Tel.: (+352) 247-86660<br />
archives.nationales@an.etat.lu<br />
www.anlux.lu<br />
Commission héraldique <strong>de</strong> l’État<br />
(Staatliche Heraldikkommission)<br />
4, rue <strong>de</strong> la Congrégation<br />
L-1352 Luxembourg<br />
15
16<br />
Alles Wissenswerte über das <strong>Großherzogtum</strong> <strong>Luxemburg</strong><br />
Wirtschaft<br />
<strong>Luxemburg</strong> verdankt seinen Wohlstand <strong>de</strong>r Ent <strong>de</strong>ckung<br />
von Eisenerz im Sü<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s in <strong>de</strong>n<br />
1840er Jahren. Diese Ent<strong>de</strong>ckung sollte einer ganzen<br />
Region, <strong>de</strong>m „Minett“ (von „Minette“, <strong>de</strong>r lothringischen<br />
Be zeich nung für Eisenerz), ihren Namen<br />
geben und <strong>de</strong>n Übergang von einem Agrarstaat zu<br />
einem In<strong>du</strong>strie staat einleiten.<br />
in<strong>du</strong>strie<br />
Die Anfänge <strong>de</strong>r luxemburgischen In<strong>du</strong>strie, die bis in<br />
die Mitte <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts zurückreichen, sind vor<br />
allem von <strong>de</strong>r Eisen- und Stahlin<strong>du</strong>strie geprägt. Diese<br />
behielt ihre beherrschen<strong>de</strong> Stellung bis zum Ölschock<br />
von 1973, <strong>de</strong>r zu einer Umgestaltung <strong>de</strong>r luxem bur gischen<br />
In<strong>du</strong>strie führte und mit <strong>de</strong>r Entwick lung <strong>de</strong>s<br />
tertiären Sektors gleichzeitig die Her aus bil<strong>du</strong>ng einer<br />
Dienst leistungs wirtschaft begün stigte.<br />
2002 fusionierte die ARBED (Aciéries réunies <strong>de</strong><br />
Bur bach, Eich, Du<strong>de</strong>lange – Vereinigte Stahlwerke<br />
von Burbach, Eich, Dü<strong>de</strong>lingen) mit <strong>de</strong>n zwei Stahlkonzernen<br />
Usinor und Aceralia zu Arcelor, <strong>de</strong>m weltweit<br />
größten Stahlpro<strong>du</strong>zenten. Durch die Fusion<br />
zwi schen Arcelor und Mittal Steel im Jahr 2006 entstand<br />
<strong>de</strong>r ArcelorMittal-Konzern, <strong>de</strong>r im Stahlsektor<br />
weltweit auf Platz eins rangiert.<br />
Die in<strong>du</strong>strielle Diversifizierung gehört zu <strong>de</strong>n ständi<br />
gen Zielen <strong>de</strong>r Wirtschaftspolitik. Sie begüns tigte<br />
die Herausbil<strong>du</strong>ng an<strong>de</strong>rer In<strong>du</strong>strie sekto ren, etwa<br />
im Materialbereich (DuPont <strong>de</strong> Nemours, Guardian<br />
Glass) o<strong>de</strong>r im Bereich <strong>de</strong>r Automobil zulieferin<strong>du</strong>strie<br />
(Goodyear, Delphi).<br />
Finanzplatz<br />
Nach<strong>de</strong>m sich <strong>de</strong>r Finanzplatz in <strong>de</strong>n 1960er und<br />
1970er Jahren zunächst im Bereich <strong>de</strong>r Euro marktaktivitäten<br />
spezialisiert hatte, wandte er sich später<br />
<strong>de</strong>r Vermögensverwaltung für Privatkun<strong>de</strong>n und ab<br />
<strong>de</strong>n 1980er Jahren <strong>de</strong>r Domizilierung und Ver wal tung<br />
von Investmentfonds zu. Seinen Erfolg ver dankt er<br />
vor allem einer großen politischen und so zialen Stabi<br />
lität sowie einem mo<strong>de</strong>rnen Regulierungs- und<br />
Rechtsrahmen, <strong>de</strong>r dank eines per m anenten Dialoges<br />
zwischen Regierung, Gesetz geber und Privat sektor<br />
ständig <strong>de</strong>r Marktent wick lung ange passt wird.<br />
Dieser mo<strong>de</strong>rne Regulierungs- und Rechtsrahmen<br />
sowie die Weltoffenheit <strong>Luxemburg</strong>s zogen Banken,<br />
Ver sicherungsgesellschaften, Investment fondsaufleger<br />
und spezialisierte Dienstleister aus aller Welt an.<br />
Der von kompetenten und proaktiv han<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Aufsichtsbehör<strong>de</strong>n<br />
kontrollierte Finanzplatz hat eine ausgeprägte<br />
Kultur <strong>de</strong>s Investorenschutzes entwickelt und<br />
wen<strong>de</strong>t strenge Regeln zur Bekämpfung <strong>de</strong>r Geldwäsche<br />
an. Am Finanzplatz arbeiten multi kul tu rel le<br />
und mehrsprachige Spezialistenteams mit um fassen<strong>de</strong>m<br />
Finanz-Know-how und einer profun<strong>de</strong>n Kennt nis<br />
<strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>rungen einer internationalen Kundschaft.<br />
Der Finanzplatz <strong>Luxemburg</strong> ist nach <strong>de</strong>n USA<br />
das welt weit zweitgrößte Zentrum für Investmentfonds,<br />
das be<strong>de</strong>utendste europäische Zentrum<br />
für Captive-Rück ver sicherungsunternehmen und<br />
das größte Zen trum <strong>de</strong>s Euro-Währungsgebiets<br />
im Privat banken bereich.<br />
digitalwirtschaft, Medien und<br />
audiovisuelle Pro<strong>du</strong>ktion<br />
<strong>Luxemburg</strong> spielte seit jeher eine Vorreiterrolle in <strong>de</strong>r<br />
europäischen Medienlandschaft. Zwei Medien- und<br />
Kom munikationsriesen wur<strong>de</strong>n in <strong>Luxemburg</strong> gegrün<strong>de</strong>t<br />
und setzen ihre Entwicklung heute vom Großher<br />
zogtum aus fort: RTL Group, größter euro päischer<br />
Fern seh- und Rundfunkanbieter, und SES, mit einer<br />
Flotte von mehr als 40 Satelliten weltweit führen<strong>de</strong>r<br />
Dienst leistungs anbieter in <strong>de</strong>n Bereichen Kom mu nikation<br />
und Fernsehübertragung.<br />
Seit<strong>de</strong>m haben sich rund um diese bei<strong>de</strong>n Stand beine<br />
viele an<strong>de</strong>re Unternehmen aus <strong>de</strong>n mit Medien<br />
sowie Informations- und Kommuni kat ions technologien<br />
(IKT) zusammen hängen<strong>de</strong>n Bereichen in <strong>Luxemburg</strong><br />
nie <strong>de</strong>r gelassen.<br />
Die Diversifizierungsanstrengungen <strong>de</strong>r Regierung in<br />
diesem Sektor führten nämlich zu einer opti ma len<br />
Vernetzung mit <strong>de</strong>n großen europäischen Zentren,<br />
zur Nie<strong>de</strong>rlassung hochleistungsfähiger Daten zentren<br />
und zu einem für die Digitalwirtschaft günstigen
Re gelungsumfeld mit u.a. attraktiven Rah men bedingungen<br />
für die Verwaltung von geisti gem Eigentum<br />
und Domänennamen. Daneben ver fügt Luxem burg<br />
im Informatikbereich über eine <strong>de</strong>r welt weit höchsten<br />
Expertenquoten. Auß er <strong>de</strong>m ge hören Informationssicherheit<br />
und hoch leis tungs fähi ge Telekommunikationsnetze<br />
zu <strong>de</strong>n Priori täten <strong>de</strong>r Regierung<br />
im Bereich Forschung und Ent wick lung.<br />
Angesichts dieser Rahmenbedingungen haben sich<br />
inzwischen neben zahlreichen kleinen und mittleren<br />
Unternehmen (KMU) auch multinationale Unternehmen<br />
aus <strong>de</strong>r Digitalwirtschaft wie Amazon.com,<br />
eBay, PayPal, iTunes, Netflix, Skype o<strong>de</strong>r Vodafone<br />
sowie be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Unternehmen aus <strong>de</strong>m Gaming-<br />
Bereich (Online-Spiele) wie Innova, Kabam o<strong>de</strong>r<br />
Nexon im <strong>Großherzogtum</strong> nie<strong>de</strong>rgelassen. Sie<br />
bestätigen damit die Positionierung <strong>Luxemburg</strong>s<br />
als regelrechtes Nervenzentrum für Unternehmensaktivitäten<br />
aus <strong>de</strong>n Bereichen Datenverarbeitung,<br />
E-Commerce und Kommunikation im Allgemeinen.<br />
Der Bereich audiovisuelle Pro<strong>du</strong>ktion profitiert<br />
ebenfalls von <strong>de</strong>r proaktiven Politik <strong>de</strong>r Regierung,<br />
und zwar über mehrere staatliche Unterstützungsprogramme<br />
zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Entwicklung dieses<br />
Sektors.<br />
Logistik<br />
Dank seiner geografischen Lage – im Herzen<br />
<strong>de</strong>r europäischen Märkte und ungefähr gleich<br />
weit von <strong>de</strong>n großen europäischen Frachthäfen<br />
wie Antwer pen o<strong>de</strong>r Rotterdam entfernt –, ist<br />
Luxem burg eine i<strong>de</strong>ale Plattform für Aktivitäten<br />
aus <strong>de</strong>m Logistik bereich.<br />
Der internationale Flughafen <strong>Luxemburg</strong> steht<br />
beim Frachtverkehr europaweit an fünfter Stelle.<br />
Außer<strong>de</strong>m ist Cargolux die größte Frachtfluggesellschaft<br />
in Europa. Dieser Sektor wird gestärkt <strong>du</strong>rch<br />
die Einrichtung einer neuen Freihan<strong>de</strong>lszone in <strong>de</strong>r<br />
Nähe <strong>de</strong>s Flughafens. Die Logistikaktivitäten umfassen<br />
jedoch nicht nur <strong>de</strong>n eigentlichen Gütertransport,<br />
son<strong>de</strong>rn Ziel ist es Dienstleistungen mit<br />
Mehrwert (Verpackung, Aufbereitung, Versen<strong>du</strong>ng<br />
und Fakturierung von Waren) anzubieten.<br />
Forschung und innovation<br />
Die Regierung hat in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren konse<br />
quent in die Forschung investiert und eine ganze<br />
Reihe von Instrumenten zur direkten und indirekten<br />
För<strong>de</strong>rung dieses Bereiches eingeführt.<br />
So wur<strong>de</strong> im Juni 2009 ein gesetzlicher Rahmen<br />
zur För<strong>de</strong>rung von Forschung, Entwicklung und In -<br />
nova tion geschaffen, um die Innovationsfähigkeit<br />
von Un ternehmen sowie privaten und öffentlichen<br />
Forschungseinrichtungen zu stimulieren.<br />
Mit 140 Millionen Euro hat die Regierung 2008<br />
erheblich in <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r Gesundheitstechnologien<br />
investiert, um die wirtschaftliche Diversifizierung<br />
in einem wachstumsstarken und zukunftsorientierten<br />
Sektor zu för<strong>de</strong>rn.<br />
Darüber hinaus för<strong>de</strong>rt die Regierung die Ent wicklung<br />
von Umwelttechnologien mit <strong>de</strong>m Ziel, sämtliche<br />
Aktivitäten sowohl im Bereich Güter pro<strong>du</strong> ktion<br />
als auch bei <strong>de</strong>r Dienst leistungs erbrin gung im<br />
Hin blick auf eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung<br />
neu zu gestalten.<br />
Die neuen Investmentfonds, welche die Regierung<br />
über die Société nationale <strong>de</strong> crédit et d’investissement<br />
(SNCI − Nationale Kredit- und Investitionsgesellschaft)<br />
grün<strong>de</strong>te, geben <strong>de</strong>r Entwicklung<br />
dieser bei<strong>de</strong>n Marktnischen neue Impulse.<br />
© Communautés européennes<br />
NüTzLiche AdreSSeN<br />
Ministère <strong>de</strong> l’Économie<br />
et <strong>du</strong> Commerce extérieur<br />
(Ministerium für Wirtschaft und Außenhan<strong>de</strong>l)<br />
19-21, boulevard Royal<br />
L-2449 Luxembourg<br />
Tel.: (+352) 2478-2478<br />
info@eco.public.lu<br />
www.eco.public.lu<br />
Ministère <strong>de</strong>s Finances<br />
(Ministerium <strong>de</strong>r Finanzen)<br />
3, rue <strong>de</strong> la Congrégation<br />
L-1352 Luxembourg<br />
Tel.: (+352) 247-82600<br />
Ministere-Finances@fi.etat.lu<br />
www.mf.public.lu<br />
Ministère <strong>de</strong>s Classes moyennes<br />
et <strong>du</strong> Tourisme<br />
(Ministerium für Mittelstand und Tourismus)<br />
19-21, boulevard Royal<br />
L-2449 Luxembourg<br />
Tel.: (+352) 247-84751<br />
info@mcm.public.lu<br />
www.mcm.public.lu<br />
Luxembourg for Business<br />
19-21, boulevard Royal<br />
L-2449 Luxembourg<br />
Tel.: (+352) 247-84116<br />
info@luxembourgforbusiness.lu<br />
www.luxembourgforbusiness.lu<br />
Luxembourg for Business<br />
Proud to Promote ICT<br />
5, rue Large<br />
L-1917 Luxembourg<br />
Tel.: (+352) 247-82167<br />
info@l4ict.lu<br />
www.investinluxembourg.lu/ict<br />
Luxembourg for Finance<br />
12, rue Érasme<br />
L-1468 Luxembourg<br />
Tel.: (+352) 27 20 21-1<br />
lff@lff.lu<br />
www.lff.lu<br />
Empfohlene Website<br />
www.guichet.lu<br />
17
18<br />
Alles Wissenswerte über das <strong>Großherzogtum</strong> <strong>Luxemburg</strong><br />
Bevölkerung<br />
Nach <strong>de</strong>r um 1870 einsetzen<strong>de</strong>n In<strong>du</strong>strialisierung<br />
kam es in <strong>Luxemburg</strong> zu einem starken Bevölk erungs<br />
anstieg. Dieser ist hauptsächlich auf die<br />
an halten<strong>de</strong> Einwan<strong>de</strong>rung seit En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<br />
<strong>de</strong>rts zurückzuführen. Im Jahr 1910 zählte<br />
Lu xem burg 260 000 Ein wohner; mit 524 900 Ein-<br />
wohnern im Januar 2012 hat sich diese Zahl innerhalb<br />
eines Jahr hun<strong>de</strong>rts verdoppelt.<br />
Allerdings wuchs die Bevölkerung nicht gleich mä ßig,<br />
so dass diesbezüglich vier Perio<strong>de</strong>n zu unterschei<strong>de</strong>n<br />
sind: eine Phase <strong>de</strong>s Bevölkerungs rückgangs<br />
während <strong>de</strong>r ersten vier Jahrzehnte <strong>de</strong>s<br />
20. Jahr hun<strong>de</strong>rts, ein (mo<strong>de</strong>rater) Babyboom in <strong>de</strong>n<br />
1950er und 1960er Jahren, ein sehr rapi<strong>de</strong>r Rückgang<br />
in <strong>de</strong>n 1970er Jahren und ein erneutes Wachstum<br />
seit <strong>de</strong>n 1990er Jahren, das mit <strong>de</strong>r steig en <strong>de</strong>n<br />
Geburten ziffer zusammen hängt, die ihrerseits vor<br />
allem auf einen sprunghaften Anstieg <strong>de</strong>r Einwan<strong>de</strong>rung<br />
zurückzuführen ist.<br />
eine plurale Gesellschaft<br />
Bis zum Ersten Weltkrieg war das Land <strong>du</strong>rch eine<br />
hohe, vor allem wirtschaftlich bedingte Aus wan<strong>de</strong>rung<br />
nach Übersee gekennzeichnet. Doch sollte<br />
sich das Auswan<strong>de</strong>rungsland Luxem burg mit <strong>de</strong>r In<strong>du</strong>strialisierung<br />
En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19. Jahr hun<strong>de</strong>rts all mäh lich<br />
zum Einwan <strong>de</strong>rungs land ent wickeln. Nach diesem<br />
ersten Immigrations schub kam es in <strong>de</strong>n 1960er und<br />
1970er Jahren zu weiteren Einwan<strong>de</strong>rungswellen,<br />
bei <strong>de</strong>nen infolge einer proaktiven Immigrationspolitik<br />
zahlreiche italienische und portugiesische<br />
Einwan<strong>de</strong>rer nach <strong>Luxemburg</strong> kamen, um im Stahlund<br />
Bausektor zu arbeiten.<br />
Zurzeit setzt sich die Bevölkerung fast zur Hälfte aus<br />
Nichtluxemburgern zusammen: 229 900 Men schen<br />
sind Auslän<strong>de</strong>r, was 43,8 % <strong>de</strong>r Gesamt be völkerung<br />
entspricht. Rund 86 % <strong>de</strong>r in Luxem burg leben<strong>de</strong>n<br />
Auslän<strong>de</strong>r sind Staats ange hörige eines <strong>de</strong>r 27 EU-<br />
Mitgliedstaaten. Die größten Aus län<strong>de</strong>rgemeinschaften<br />
bil<strong>de</strong>n die Portugiesen (37 %) und Franzosen (14 %),<br />
gefolgt von <strong>de</strong>n Italienern (8 %) und Belgiern (8 %);<br />
alles in allem leben in <strong>Luxemburg</strong> Angehörige von<br />
mehr als 160 Nationalitäten.<br />
Strukturelle Verän<strong>de</strong>rungen<br />
in <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />
• Bevölkerung und Demografie<br />
Die <strong>Luxemburg</strong>er Bevölkerung ist <strong>du</strong>rch anhalten<strong>de</strong>s<br />
Wachstum gekennzeichnet. Die Zahl<br />
<strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r pro Frau lag 2011 bei 1,51. Die Gesamtzahl<br />
<strong>de</strong>r Geburten lag bei 5 639 und ist<br />
seit <strong>de</strong>m Jahr 2000 leichten Schwankungen<br />
unterworfen. Die Geburten ausländischer<br />
Kin<strong>de</strong>r machen in <strong>Luxemburg</strong> rund 50 % aller<br />
Geburten aus.<br />
Anfang 2012 waren 29 % <strong>de</strong>r Bevölkerung<br />
<strong>de</strong>s <strong>Großherzogtum</strong>s weniger als 25 Jahre alt,<br />
während die 25-64-Jährigen 57 % und die ab<br />
65-Jährigen 14 % ausmachten.<br />
© Christof Weber/SIP
• Bevölkerung und Beschäftigung<br />
In <strong>de</strong>r zweiten Hälfte <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts ist ein<br />
stetiger Beschäftigungsanstieg zu verzeichnen.<br />
In <strong>de</strong>n vergangenen zehn Jahren hat sich die Zahl<br />
<strong>de</strong>r Grenzgänger aus Frankreich, Belgien und<br />
Deutschland verdoppelt und lag 2011 bei über<br />
155 000. Die unselbstständige Erwerbsbevölkerung<br />
<strong>Luxemburg</strong>s setzt sich zu 71 % aus Grenzgängern<br />
(45 %) und in <strong>Luxemburg</strong> leben<strong>de</strong>n<br />
Auslän<strong>de</strong>rn (26 %) zusammen.<br />
Die Beschäftigungsquote <strong>de</strong>r Frauen ist von<br />
44,8 % im Jahr 1995 auf 61,7 % im Jahr 2011<br />
gestiegen.<br />
die luxemburgische Staatsbürgerschaft<br />
Das Gesetz vom 23. Oktober 2008 über die luxemburgische<br />
Staatsbürgerschaft ist am 1. Januar 2009<br />
in Kraft getreten. Ziel <strong>de</strong>r Reform war es, das Staatsbürgerschaftsrecht<br />
<strong>de</strong>n gesellschaftlichen Verän<strong>de</strong>rungen<br />
anzupassen.<br />
Die luxemburgische Staatsbürgerschaft wird <strong>du</strong>rch<br />
Geburt, Volladoption bzw. einfache Adoption o<strong>de</strong>r<br />
Einbürgerung erworben. Durch sie erhält ein Auslän<strong>de</strong>r<br />
sämtliche mit <strong>de</strong>r Eigenschaft eines <strong>Luxemburg</strong>ers<br />
verbun<strong>de</strong>nen bürgerlichen und politischen<br />
Rechte.<br />
Für eine Einbürgerung muss <strong>de</strong>r Bewerber folgen<strong>de</strong><br />
Bedingungen erfüllen:<br />
• Zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r Stellung <strong>de</strong>s Antrags 18 Jahre<br />
alt sein;<br />
• Unmittelbar vor <strong>de</strong>r Antragstellung seit min <strong>de</strong>stens<br />
7 aufeinan<strong>de</strong>rfolgen<strong>de</strong>n Jahren über eine<br />
Aufenthaltserlaubnis für <strong>Luxemburg</strong> ver fügen<br />
und seit <strong>de</strong>mselben Zeitraum tatsächlich dort<br />
wohnen;<br />
• Hinreichen<strong>de</strong> aktive und passive Kenntnisse in<br />
min<strong>de</strong>stens einer <strong>de</strong>r drei Verwaltungsspra chen<br />
<strong>Luxemburg</strong>s (Französisch, Deutsch, Luxem bur gisch)<br />
sowie die erfolgreiche Teilnahme an einer Prüfung<br />
zur Bewertung <strong>de</strong>r Sprach kennt nisse im gesproche<br />
nen Luxem burgisch nach weisen (es sei <strong>de</strong>nn,<br />
er hat min<strong>de</strong>stens 7 Jahre seiner Schulzeit in<br />
Luxem burg absolviert o<strong>de</strong>r verfügte vor <strong>de</strong>m<br />
31. Dezember 1984 über eine Auf ent haltserlaubnis<br />
für <strong>Luxemburg</strong> und wohnt seit min<strong>de</strong>stens<br />
diesem Zeitpunkt dort);<br />
• An min<strong>de</strong>stens drei Kursen in Staatsbürgerkun<strong>de</strong><br />
teilgenommen haben (es sei <strong>de</strong>nn, er hat min<strong>de</strong>stens<br />
7 Jahre seiner Schulzeit in Luxem burg<br />
absolviert o<strong>de</strong>r verfügte vor <strong>de</strong>m 31. Dezem ber<br />
1984 über eine Aufenthaltserlaubnis für <strong>Luxemburg</strong><br />
und wohnt seit min<strong>de</strong>stens diesem Zeitpunkt<br />
dort);<br />
• Das Unbescholtenheitserfor<strong>de</strong>rnis erfüllen.<br />
Die wichtigste Neuerung besteht in <strong>de</strong>r all ge meinen<br />
Anwen<strong>du</strong>ng <strong>de</strong>s Prinzips <strong>de</strong>r doppel ten Staatsbürgerschaft.<br />
Personen, welche die luxem burgische<br />
Staatsbürgerschaft er werben möchten, müssen<br />
ihre ursprüngliche Staats angehörigkeit nicht mehr<br />
aufgeben. Außer <strong>de</strong>m verliert man die luxemburgische<br />
Staats bürger schaft nicht mehr bei freiwilligem<br />
Erwerb einer ausländischen Staatsbürgerschaft.<br />
Das Gesetz enthält ebenfalls Bestimmungen über<br />
Verlust, Aberkennung, Wie<strong>de</strong>rerlangung und<br />
Nachweis <strong>de</strong>r luxemburgischen Staatsbürgerschaft<br />
sowie über <strong>de</strong>n Verzicht darauf.<br />
NüTzLiche AdreSSeN<br />
Ministère <strong>de</strong> la Justice<br />
(Ministerium <strong>de</strong>r Justiz)<br />
Centre administratif Pierre Werner<br />
13, rue Érasme<br />
L-1468 Luxembourg<br />
Tel.: (+352) 247-84537<br />
info@mj.public.lu<br />
www.mj.public.lu<br />
Institut national <strong>de</strong> la statistique<br />
et <strong>de</strong>s étu<strong>de</strong>s économiques (Statec)<br />
(Nationales Institut für Statistik und Wirtschaftsstudien)<br />
Centre administratif Pierre Werner<br />
13, rue Érasme<br />
L-1468 Luxembourg<br />
Tel.: (+352) 247-84219<br />
info@statec.etat.lu<br />
www.statistiques.lu<br />
19
20<br />
Alles Wissenswerte über das <strong>Großherzogtum</strong> <strong>Luxemburg</strong><br />
Sprachen<br />
Die Sprachsituation in <strong>Luxemburg</strong> ist <strong>du</strong>rch <strong>de</strong>n<br />
Gebrauch und die gesetzliche Anerkennung von<br />
drei Sprachen, <strong>Luxemburg</strong>isch, Französisch und<br />
Deutsch, gekennzeichnet.<br />
Geschichtlicher überblick<br />
Die Mehrsprachigkeit in <strong>Luxemburg</strong> ist das Ergebnis<br />
<strong>de</strong>s historisch gewachsenen Nebenein an <strong>de</strong>r bestehens<br />
von zwei Sprach- und Kultur ge mein schaften:<br />
einer romanischen und einer germanischen.<br />
Im 14. Jahrhun<strong>de</strong>rt bestand das Gebiet aus zwei großen<br />
Teilen: Im französischsprachigen Teil wur<strong>de</strong> wallonisch<br />
gesprochen, während im <strong>de</strong>utsch sprach igen<br />
Teil <strong>de</strong>r luxemburgische Dialekt ver wen <strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>.<br />
Schrift- und Verwaltungs sprachen waren das damalige<br />
Französisch und Deutsch. Die Stadt Luxem burg<br />
stellte eine Ausnahme dar, <strong>de</strong>nn ob wohl sie im<br />
<strong>de</strong>utsch sprachigen Teil lag, war die gän gige Sprache<br />
dort Französisch.<br />
Nach<strong>de</strong>m das Deutsche bereits unter <strong>de</strong>r fran zö sischen<br />
Besetzung im 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt an Be<strong>de</strong>u tung<br />
verloren hatte, begünstigte die Rück kehr <strong>de</strong>r<br />
fran zö si schen Truppen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 18. Jahrh un<strong>de</strong>rts<br />
die Aus brei tung <strong>de</strong>s Französischen, das schließlich<br />
auch in <strong>de</strong>n Lokal ver waltungen <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschsprachigen<br />
Teils ver wen <strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>. Im Jahr 1804 wur<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r Co<strong>de</strong> Napoléon (französisches bürgerliches<br />
Gesetz buch) eingeführt; sein Einfluss ist bis heute<br />
wirk sam, da das Französische immer noch alleinige<br />
Gesetz gebungssprache ist.<br />
Durch die großherzoglichen Beschlüsse von 1830,<br />
1832 und 1834 wur<strong>de</strong> die Wahlfreiheit zwischen<br />
Deutsch und Französisch bestätigt. Im Bereich <strong>de</strong>r<br />
Verwaltung wur<strong>de</strong> das Französische als Sprache <strong>de</strong>r<br />
angesehenen Bürger <strong>de</strong>m Deutschen gegen über<br />
klar bevorzugt. Das Deutsche wur<strong>de</strong> hingegen als<br />
Schriftsprache im politischen Bereich verwen<strong>de</strong>t,<br />
um Gesetze und Verordnungen zu kommentieren<br />
und diese Texte für alle verständ lich zu machen. In<br />
<strong>de</strong>r Grundschule wur<strong>de</strong> nur Deutsch gelehrt, während<br />
das Französische erst in <strong>de</strong>r Sekundarstufe<br />
hinzukam.<br />
© SIP<br />
Nach <strong>de</strong>m Londoner Vertrag von 1839 und <strong>de</strong>r<br />
Teilung <strong>de</strong>s <strong>Großherzogtum</strong>s befand sich das<br />
Staatsge biet <strong>de</strong>s neuen unabhängigen Lan<strong>de</strong>s ganz<br />
auf <strong>de</strong>utsch sprachigem Gebiet. Den angesehenen<br />
Bürgern Luxem burgs gelang es jedoch, das Französische<br />
in Ver waltung, Justiz und politischem Leben<br />
<strong>du</strong>rch zusetzen. Durch das Gesetz vom 26. Juli 1843<br />
wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Französischunterricht in <strong>de</strong>n Grundschulen<br />
eingeführt. Damit war Französisch ebenso<br />
wie Deutsch ein obligatorisches Unterrichtsfach.<br />
Die <strong>de</strong>utsch-französische Zweisprachigkeit wur<strong>de</strong><br />
in <strong>de</strong>r Verfassung von 1848 festgeschrieben, die<br />
vorsieht, dass je<strong>de</strong>r nach Belieben die <strong>de</strong>utsche<br />
o<strong>de</strong>r französische Sprache verwen<strong>de</strong>n kann.<br />
Während <strong>de</strong>s gesamten 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts sprachen<br />
die <strong>Luxemburg</strong>er im Alltag neben Französisch
© SIP<br />
und Deutsch einen moselfränkischen Dialekt, <strong>de</strong>r<br />
bis zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahrhun<strong>de</strong>rts als Lëtzebuerger<br />
Däitsch (<strong>Luxemburg</strong>er Deutsch) bezeichnet wur<strong>de</strong>.<br />
Mit <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>s Nationalgefühls wur<strong>de</strong><br />
Lëtzebuergesch schließlich zur Muttersprache <strong>de</strong>r<br />
<strong>Luxemburg</strong>er. In <strong>de</strong>n Grundschulen wur<strong>de</strong> es ab<br />
1912 unterrichtet. Dass die <strong>Luxemburg</strong>er sich ihrer<br />
Sprache eng verbun<strong>de</strong>n fühlen, zeigten sie vor<br />
allem während <strong>de</strong>s Zweiten Weltkriegs, als das<br />
<strong>Luxemburg</strong>ische zum Ausdruck <strong>de</strong>s Wi<strong>de</strong>rstands<br />
und <strong>de</strong>s nationalen Zusammenhalts wur<strong>de</strong>, mit<br />
<strong>de</strong>m sie auf die Zwangsgermanisierung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />
<strong>du</strong>rch die <strong>de</strong>utsche Besatzungsmacht reagierten.<br />
die heutige Situation<br />
Erst mit <strong>de</strong>m Gesetz vom 24. Februar 1984 über<br />
die Sprachenregelung wur<strong>de</strong> die luxemburgische<br />
Sprach i<strong>de</strong>ntität erstmals offiziell anerkannt und<br />
das Luxem burgische als Lan<strong>de</strong>ssprache bestätigt.<br />
Zusam men mit Deutsch und Französisch ist Luxembur<br />
gisch Verwaltungs- und Justizsprache, wo<strong>du</strong>rch<br />
die luxem burgische Sprache zum ersten Mal Eingang<br />
in die Verwaltung fand.<br />
Eine Bestätigung seiner soziokulturellen Be<strong>de</strong>utung<br />
brachte 1989 die Anerkennung <strong>de</strong>s Luxem bur gischen<br />
auf europäischer Ebene <strong>du</strong>rch das Pro gramm<br />
Lingua – eine Aktion zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Lehrens<br />
und Lernens von Sprachen.<br />
Dank <strong>de</strong>r Grün<strong>du</strong>ng <strong>de</strong>s Conseil permanent <strong>de</strong> la<br />
langue luxembourgeoise (Ständiger Rat für luxemburgische<br />
Sprache) und <strong>de</strong>r Reform <strong>de</strong>r Rechtschrei<br />
bung im Jahr 1999 ist es möglich, besser auf<br />
die stei g en<strong>de</strong> Nachfrage nach Büchern über die<br />
luxem bur gische Sprache (Lehrbücher, Gram ma ti ken,<br />
Wörterbücher) zu reagieren.<br />
Das neue, am 1. Januar 2009 in Kraft getretene<br />
Ge setz vom 23. Oktober 2008 über die luxem burgische<br />
Staatsbürgerschaft stellt insofern eine weitere<br />
wichtige Etappe dar, als es für die Erlangung <strong>de</strong>r<br />
Staats bürgerschaft neben an<strong>de</strong>ren Bedingungen<br />
eine hin reichen<strong>de</strong> aktive und passive Kenntnis <strong>de</strong>r<br />
luxem burgischen Sprache vorsieht, wo<strong>du</strong>rch diese<br />
als Integra tions faktor anerkannt wird.<br />
Die Aufwertung <strong>de</strong>r luxemburgischen Sprache<br />
spiegelt sich auch im Gesetz vom 22. Mai 2009<br />
wi<strong>de</strong>r, <strong>du</strong>rch das die Tätigkeit <strong>de</strong>s Luxem bur gischlehrers<br />
und das „Zertifikat Lëtzebuerger Sprooch<br />
a Kultur“ (Zertifikat <strong>Luxemburg</strong>ische Sprache und<br />
Kultur) eingeführt wur<strong>de</strong>. Dieses dient als Nachweis<br />
von Sprach- und Lehrkompetenzen für <strong>Luxemburg</strong>isch<br />
sowie von Kenntnissen im Bereich <strong>de</strong>r<br />
luxembur gischen Zivilisation und Kultur. Seit <strong>de</strong>m<br />
aka <strong>de</strong>mischen Jahr 2009/2010 bietet die Uni ver sität<br />
Luxem burg außer<strong>de</strong>m einen „master en langues,<br />
cul tu res et médias – Lëtzebuerger Studien“ (Master<br />
in Sprachen, Kulturen und Medien – Lëtze buer ger<br />
Studien) an, <strong>du</strong>rch <strong>de</strong>n es erstmals mög lich ist,<br />
an <strong>de</strong>r Uni versität luxemburgische Sprache, Literatur<br />
und Kultur zu studieren.<br />
Obwohl die historisch gewachsene Zwei sprachigkeit<br />
sich <strong>du</strong>rch die verschie<strong>de</strong>nen Einwan<strong>de</strong>rungswellen<br />
zu einer Mehrsprachigkeit entwickelt hat und die<br />
hier le ben <strong>de</strong>n Aus län<strong>de</strong>r heute fast die Hälfte<br />
<strong>de</strong>r Bevölk erung aus machen, käme niemand auf<br />
die I<strong>de</strong>e, das Französische und Deutsche zu rückzudrängen.<br />
Die Be<strong>de</strong>utung dieser bei<strong>de</strong>n Sprachen<br />
be schränkt sich nicht auf <strong>de</strong>n politischen Bereich,<br />
son <strong>de</strong>rn ist auch Aus druck <strong>de</strong>r nationalen I<strong>de</strong>n tität,<br />
die aus <strong>de</strong>m Neben ein an <strong>de</strong>r be stehen von romanischer<br />
und ger ma nischer Welt erwachsen ist.<br />
Durch die Beibe hal tung <strong>de</strong>s Französischen und<br />
<strong>de</strong>s Deutschen bleibt <strong>Luxemburg</strong> ein symbolischer<br />
Ort für die Begegnung zwischen romanischer<br />
und germanischer Kultur, sowie zwischen vielen<br />
an<strong>de</strong> ren zeitgenössischen Kulturen. Die Aner kennung<br />
<strong>de</strong>s <strong>Luxemburg</strong>ischen be<strong>de</strong>utet für die<br />
tradi tionelle Zweisprachigkeit eine Stärkung und<br />
eine Bereicherung.<br />
© SIP<br />
21
die soziopolitische dimension<br />
<strong>de</strong>r Mehrsprachigkeit<br />
Die Mehrsprachigkeit ist eine Realität, die im täglichen<br />
Leben <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s tief verwurzelt ist und alle<br />
Ebenen <strong>de</strong>r Gesellschaft prägt.<br />
Politik<br />
In <strong>de</strong>r Abgeordnetenkammer (Parlament) ist die<br />
Sprachenverwen<strong>du</strong>ng nicht ausdrücklich geregelt,<br />
so dass die Abgeordneten die Sprache ihrer Wahl<br />
benutzen können. Die regulären Debatten wer<strong>de</strong>n<br />
auf <strong>Luxemburg</strong>isch abgehalten, während Fragen<br />
an die Regierung üblicherweise auf Französisch<br />
formuliert wer<strong>de</strong>n. Die Gesetze wer<strong>de</strong>n hingegen<br />
ausschließlich auf Französisch verfasst.<br />
22<br />
© SIP<br />
Verwaltung<br />
Laut Gesetz von 1984 können im Verwaltungs- und<br />
Justizbereich „Französisch, Deutsch o<strong>de</strong>r <strong>Luxemburg</strong>isch<br />
verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n“. Der Bürger kann<br />
Ge suche an Verwaltungen in einer dieser drei<br />
Spra chen verfassen, wobei die Verwaltung „nach<br />
Maß gabe <strong>de</strong>s Möglichen“ verpflichtet ist, in ihrer<br />
Antwort die vom Antragsteller gewählte Sprache<br />
zu benutzen. Bei <strong>de</strong>r täglichen Arbeit in <strong>de</strong>n<br />
Verwaltungen wird Französisch als Schriftsprache,<br />
<strong>Luxemburg</strong>isch hingegen als gesprochene Sprache<br />
(für Arbeit und Kommunikation) bevorzugt.<br />
Bil<strong>du</strong>ngswesen<br />
Sprachen genießen im <strong>Luxemburg</strong>er Schulsystem<br />
einen hohen Stellenwert. Die mehrsprachige<br />
Tradition <strong>de</strong>s Bil<strong>du</strong>ngswesens be<strong>de</strong>utet einen<br />
enormen Vorteil für die Schüler, gleichzeitig aber<br />
auch eine Herausfor<strong>de</strong>rung angesichts einer<br />
zunehmend heterogenen Schülerschaft. Rund die<br />
Hälfte <strong>de</strong>r Schüler sprechen zu Hause als erste<br />
Sprache eine an<strong>de</strong>re Sprache als <strong>Luxemburg</strong>isch.<br />
Deutsch wird ab <strong>de</strong>m ersten Jahr <strong>de</strong>s zweiten<br />
Lernzyklus <strong>de</strong>r Grundschule (im Alter von 6 Jahren)<br />
unterrichtet, während Französisch ab <strong>de</strong>m darauffolgen<strong>de</strong>n<br />
Jahr auf <strong>de</strong>m Lehrplan steht. Arbeitssprache<br />
im Grundschulunterricht, während <strong>de</strong>r<br />
ersten Jahre <strong>de</strong>s Sekundarunterrichts sowie im<br />
technischen Sekundarunterricht ist Deutsch. Im<br />
Sekundarunterricht dominiert ab <strong>de</strong>m vierten Jahr<br />
das Französische.<br />
Im Sekundarunterricht sowie im technischen<br />
Sekundarunterricht kommt ab einem bestimmten<br />
Zeitpunkt Englisch hinzu, wobei die Schüler <strong>de</strong>s<br />
Sekundarunterrichts zusätzlich Latein, Spanisch<br />
o<strong>de</strong>r Italienisch wählen können.<br />
Während <strong>de</strong>r gesamten Schulzeit macht <strong>de</strong>r Sprachunterricht<br />
50 % <strong>de</strong>r Gesamtstun<strong>de</strong>nzahl aller Fächer<br />
aus.<br />
Medien<br />
Deutsch ist seit jeher die bevorzugte Sprache <strong>de</strong>r<br />
Printmedien, auch wenn Französisch in <strong>de</strong>n traditionellen<br />
Tageszeitungen und bestimmten Woch enzeitungen<br />
inzwischen einen höheren Stellen wert<br />
genießt. Auf <strong>Luxemburg</strong>isch verfasste Artikel bleiben<br />
dagegen die Ausnahme.<br />
Verschie<strong>de</strong>ne Pressepro<strong>du</strong>kte – Tageszeitungen,<br />
Wochenzeitungen und Periodika –, die sich an<br />
bestimmte in <strong>Luxemburg</strong> leben<strong>de</strong> Auslän<strong>de</strong>rgemeinschaften<br />
o<strong>de</strong>r an die Grenzgänger wen<strong>de</strong>n,<br />
sind in <strong>de</strong>n letzten Jahrzehnten neu auf <strong>de</strong>n Markt<br />
gekommen; sie sind ganz in portugiesischer,<br />
französischer bzw. englischer Sprache verfasst.<br />
Bei <strong>de</strong>n lan<strong>de</strong>sweiten und lokalen Radiosen<strong>de</strong>rn<br />
dominiert vor allem das <strong>Luxemburg</strong>ische, während<br />
<strong>de</strong>r Stellenwert <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Sprachen (vor allem<br />
Französisch und Englisch) abhängig von <strong>de</strong>r Programm<br />
gestaltung bzw. vom (portugiesischen, spanischen<br />
o<strong>de</strong>r italienischen) Zielpublikum variiert.<br />
Der einzige lan<strong>de</strong>sweite Fernsehsen<strong>de</strong>r strahlt zwar<br />
nur Programme in luxemburgischer Sprache aus,<br />
doch wer<strong>de</strong>n die Fernsehnachrichten mit französischen<br />
bzw. <strong>de</strong>utschen Untertiteln angeboten. Außer<strong>de</strong>m<br />
wer<strong>de</strong>n seit Herbst 2008 fünfminütige Kurznachrichten<br />
in französischer Sprache ausgestrahlt.<br />
Kultur<br />
Im <strong>Luxemburg</strong>er Kulturleben spielen die verschie<strong>de</strong>nen<br />
Sprachen alle eine Rolle, auch wenn ihre<br />
jeweilige Be<strong>de</strong>utung je nach Kunstbereich variiert.<br />
Während Literaturpro<strong>du</strong>ktion und Veröffent lichun gen<br />
in luxemburgischer Sprache inzwischen einen einzigartigen<br />
Aufschwung erleben, er schei nen gleichzeitig,<br />
je nach sprachlicher Affi nität <strong>de</strong>s be treff en<strong>de</strong>n<br />
Autors, zahlreiche Werke in fran zö sischer bzw.<br />
<strong>de</strong>utscher Sprache. Bei <strong>de</strong>n von Buch hand lun gen<br />
und Bibliotheken ver brei teten Wer ken han <strong>de</strong>lt es<br />
sich vor allem um französisch- und <strong>de</strong>utsch sprachi ge<br />
© SIP/Charles Caratini
Ver öffent li chun gen, jedoch auch um Werke in englischer<br />
o<strong>de</strong>r noch an<strong>de</strong>ren Sprachen. Außer<strong>de</strong>m<br />
bieten manche Buch hand lun gen auss chließlich<br />
französi sche, <strong>de</strong>utsche, englische, italien ische bzw.<br />
portugiesische Ver öffent lichungen an.<br />
Theaterstücke wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Originalsprache auf<br />
<strong>Luxemburg</strong>isch, Französisch, Deutsch o<strong>de</strong>r Englisch<br />
aufgeführt, und dies sowohl von luxemburgischen<br />
Truppen als auch von <strong>de</strong>n großen Ensembles aus<br />
Deutschland, Frankreich und Belgien.<br />
Im Kino wer<strong>de</strong>n ausländische Filme systematisch in<br />
<strong>de</strong>r Originalsprache mit französischen und nie <strong>de</strong>rländischen<br />
o<strong>de</strong>r auch <strong>de</strong>utschen Untertiteln gezeigt.<br />
Beruf und Gesellschaft<br />
Das öffentliche Leben wäre un<strong>de</strong>nkbar ohne das<br />
Nebeneinan<strong>de</strong>rbestehen, ja sogar <strong>de</strong>n gleichzeitigen<br />
Gebrauch mehrerer Sprachen, <strong>de</strong>ren Verwen<strong>du</strong>ng<br />
je nach Ort und Tätigkeit variiert.<br />
Da die erwerbstätige Bevölkerung mehrheitlich<br />
aus Auslän<strong>de</strong>rn – in <strong>Luxemburg</strong> leben<strong>de</strong>n Aus län<strong>de</strong>rn<br />
und Grenzgängern aus Frankreich, Belgien<br />
und Deutschland – besteht, ist die wicht igste Verkehrssprache<br />
Französisch, gefolgt von <strong>Luxemburg</strong>isch,<br />
Deutsch, Englisch und Portugiesisch.<br />
Französisch wird vor allem im Han<strong>de</strong>lssektor sowie<br />
im Hotel- und Gaststättengewerbe, und zwar hauptsächlich<br />
in <strong>de</strong>r Hauptstadt und Umgebung, ver wen<strong>de</strong>t.<br />
Der Nor<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s stellt eine Aus nahme<br />
dar, insofern als dies die einzige Region <strong>de</strong>s Lan <strong>de</strong>s<br />
ist, wo <strong>Luxemburg</strong>isch öfter verwen<strong>de</strong>t wird als<br />
Fran zösisch.<br />
Englisch ist Verkehrssprache <strong>de</strong>r großen aus ländischen<br />
Gemeinschaft, die bei <strong>de</strong>n euro päi schen<br />
Institutionen, im Bankensektor und in <strong>de</strong>r In<strong>du</strong>s trie<br />
beschäftigt ist.<br />
Angesichts <strong>de</strong>r großen portugiesischen Einwan<strong>de</strong>rer<br />
gemeinschaft verwen<strong>de</strong>n die Portugiesen<br />
ihre Muttersprache häufig sowohl am Arbeitsplatz<br />
(vor allem im Bausektor sowie im Hotel-, Gaststätten-<br />
und Reinigungsgewerbe) als auch in <strong>de</strong>r<br />
Freizeit (Vereine, Vereinigungen, Lokale …).<br />
einige Wörter auf Lëtzebuergesch<br />
Moien Guten Tag<br />
Äddi Auf Wie<strong>de</strong>rsehen<br />
Jo Ja<br />
Nee Nein<br />
Wann ech gelift Bitte<br />
Merci Danke<br />
Gär geschitt! Gern geschehen!<br />
Wéi geet et? Wie geht’s?<br />
NüTzLiche AdreSSeN<br />
Ministère <strong>de</strong> la Culture<br />
(Ministerium für Kultur)<br />
4, boulevard F.D. Roosevelt<br />
L-2450 Luxembourg<br />
Tel.: (+352) 247-86619<br />
info@mc.public.lu<br />
www.mc.public.lu<br />
Université <strong>du</strong> Luxembourg<br />
(Universität <strong>Luxemburg</strong>)<br />
162A, avenue <strong>de</strong> la Faïencerie<br />
L-1511 Luxembourg<br />
Tel.: (+352) 46 66 44-6000<br />
www.uni.lu<br />
Institut national <strong>de</strong>s langues<br />
(Nationales Sprachinstitut)<br />
21, boulevard <strong>de</strong> la Foire<br />
L-1528 Luxembourg<br />
Tel.: (+352) 26 44 30-1<br />
info@insl.lu<br />
www.insl.lu<br />
Empfohlene Website<br />
www.cpll.lu<br />
23
24<br />
Alles Wissenswerte über das <strong>Großherzogtum</strong> <strong>Luxemburg</strong><br />
Bil<strong>du</strong>ng<br />
Aufgrund <strong>de</strong>r luxemburgischen Verfassung ist <strong>de</strong>r<br />
Staat befugt, das Bil<strong>du</strong>ngswesen zu organisieren<br />
und zu regeln. Aus diesem Grund sind die meisten<br />
Schu len öffentliche und kostenlose Einrichtungen.<br />
Aller dings gibt es auch einige Privatschulen, die<br />
nach <strong>de</strong>n gleichen Lehrplänen unterrichten und auf<br />
die gleichen Abschlüsse vorbereiten, <strong>de</strong>ren Unterricht<br />
je doch kostenpflichtig ist. Neben <strong>de</strong>n öff entlichen<br />
und privaten Schulen unterrichten einige<br />
kos ten pflichtige ausländische Schulen nach an<strong>de</strong>ren<br />
Lehr plänen und bieten <strong>de</strong>shalb nicht die gleichen<br />
Abschlüsse an.<br />
Schulsystem<br />
Grundschule<br />
Das im September 2009 in Kraft getretene Gesetz<br />
vom 6. Februar 2009 fasst unter <strong>de</strong>r Bezeichnung<br />
„Grundschule“ die ersten neun Schuljahre zusammen,<br />
die sich auf vier Lernzyklen verteilen.<br />
• Der erste Zyklus umfasst ein (fakultatives) Jahr<br />
früh kindliche Erziehung und zwei (obligatorische)<br />
Vorschuljahre.<br />
© Christof Weber/SIP<br />
Die frühkindliche Erziehung wen<strong>de</strong>t sich an Kin<strong>de</strong>r<br />
ab 3 Jahre. Sie ist Teil <strong>de</strong>r Anstrengungen im<br />
Hinblick auf eine bessere Sozialisation <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r<br />
und das Erlernen <strong>de</strong>s <strong>Luxemburg</strong>ischen als Verkehrssprache<br />
aller Kin<strong>de</strong>r, unabhängig von <strong>de</strong>ren<br />
Staatsangehörigkeit.<br />
Die frühkindliche Erziehung ist obligatorisch für<br />
Kin<strong>de</strong>r, die vor <strong>de</strong>m 1. September <strong>de</strong>s jeweiligen<br />
Jahres das 4. Lebensjahr vollen<strong>de</strong>t haben.<br />
• Der zweite, dritte und vierte Zyklus entsprechen<br />
<strong>de</strong>r Primarstufe, wobei je<strong>de</strong>r Zyklus eine normale<br />
Dauer von zwei Jahren hat.<br />
Die Primarstufe wen<strong>de</strong>t sich an alle Kin<strong>de</strong>r, die<br />
vor <strong>de</strong>m 1. September <strong>de</strong>s jeweiligen Jahres das<br />
6. Lebensjahr vollen<strong>de</strong>t haben.<br />
Sekundarunterricht und<br />
technischer Sekundarunterricht<br />
Nach <strong>de</strong>r Grundschule besuchen die Schüler nach<br />
entsprechen<strong>de</strong>r Beratung entwe<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Sekundarunterricht<br />
o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n technischen Sekundarunterricht.<br />
Der Sekundarunterricht (7 Jahre) bereitet in erster<br />
Linie auf ein Hochschulstudium vor. Der technische<br />
Sekundarunterricht (je nach Fachrichtung 6 bis<br />
8 Jahre) ist stärker auf das Berufsleben ausgerichtet,<br />
ermöglicht jedoch ebenfalls <strong>de</strong>n Zugang zu einem<br />
Hochschulstudium.<br />
Hochschulwesen<br />
Eine Hochschulausbil<strong>du</strong>ng wird von mehreren<br />
technischen Gymnasien angeboten, die in vier<br />
großen Ausbil<strong>du</strong>ngsbereichen arbeiten: Verwaltung<br />
und Han<strong>de</strong>l, allgemeine Technik, Kunst, Gesundheits-<br />
und Sozialberufe. Diese Ausbil<strong>du</strong>ngen, die<br />
verschie<strong>de</strong>ne Studiengänge und Fachgebiete umfassen<br />
und sich über drei Jahre erstrecken, führen<br />
zu einem Fachhochschulabschluss (BTS – brevet <strong>de</strong><br />
technicien supérieur).<br />
Universitätsstudiengänge wer<strong>de</strong>n seit <strong>de</strong>m aka<strong>de</strong>mischen<br />
Jahr 2003/2004 von <strong>de</strong>r Universität<br />
Luxem burg angeboten. Lehre und Forschung fin<strong>de</strong>n<br />
in Fakul täten und interdisziplinären Zentren statt,
in <strong>de</strong>nen Lehr- und Forschungsaktivitäten im Hinblick<br />
auf trans ver sale und interdisziplinäre Fragen<br />
organisiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Mit drei Studienabschnitten, von <strong>de</strong>nen je<strong>de</strong>r zu<br />
einem eigenen aka<strong>de</strong>mischen Grad führt, wird<br />
eine komplette universitäre Ausbil<strong>du</strong>ng angeboten.<br />
Der erste Studienabschnitt führt zum Grad eines<br />
Bachelors, <strong>de</strong>r zweite zum Master und <strong>de</strong>r dritte<br />
zur Promotion.<br />
Eine <strong>de</strong>r Aufgaben <strong>de</strong>r Universität besteht darin,<br />
<strong>de</strong>n notwendigen Bezug zwischen Lehr- und Forschungstätigkeit<br />
sicherzustellen. Aus diesem Grund<br />
baut sie die Bereiche Grundlagen-, ange wandte<br />
und Technologieforschung aus. Die For schungstätigkeit<br />
erfolgt über Projekte, die auf grund von<br />
Vereinbarungen mit Institutionen, Orga nisationen,<br />
Firmen sowie nationalen und inter nationalen<br />
Forschungseinrichtungen statt fin<strong>de</strong>n.<br />
Sprachunterricht<br />
Die Lehrkräfte sprechen vor allem während <strong>de</strong>s<br />
ersten Zyklus <strong>de</strong>r Grundschule <strong>Luxemburg</strong>isch mit<br />
ihren Schülern. Ziel ist die Entwicklung <strong>de</strong>r Sprachfähigkeit<br />
aller Kin<strong>de</strong>r und insbeson<strong>de</strong>re von Auslän<strong>de</strong>rkin<strong>de</strong>rn,<br />
da die Schule oft <strong>de</strong>r erste Ort ist,<br />
wo sie Kontakt mit dieser Sprache bekommen.<br />
Der Sprachunterricht genießt während <strong>de</strong>r gesamten<br />
Schulzeit einen hohen Stellenwert. Ab <strong>de</strong>m Alter<br />
von 6 Jahren, also im ersten Jahr <strong>de</strong>s zweiten Zyklus,<br />
lernen die Kin<strong>de</strong>r auf Deutsch lesen und schreiben,<br />
wobei diese Sprache für alle Grund schulfächer mit<br />
Ausnahme von Französisch Arbeits sprache bleibt.<br />
Der Französischunterricht beginnt im zweiten Jahr<br />
<strong>de</strong>s zweiten Zyklus.<br />
Während <strong>de</strong>r ersten drei Jahre <strong>de</strong>s Sekundarunterrichts<br />
sowie <strong>de</strong>s technischen Sekundarunterrichts<br />
wer<strong>de</strong>n alle Fächer außer Französisch und Mathematik<br />
auf Deutsch unterrichtet. Während im Sekundarunterricht<br />
ab <strong>de</strong>m vierten Jahr Französisch<br />
Arbeitssprache für alle nichtsprachlichen Fächer<br />
ist, dominiert im technischen Sekundarunterricht<br />
weiterhin das Deutsche. Englisch wird ab <strong>de</strong>m<br />
zweiten Jahr unterrichtet, wobei im Sekundarunterricht<br />
weitere Sprachen (Latein, Spanisch o<strong>de</strong>r<br />
Italienisch) als Wahlfächer hinzukommen. <strong>Luxemburg</strong>isch<br />
wird während einer Stun<strong>de</strong> pro Woche in<br />
<strong>de</strong>n unteren Klassen <strong>de</strong>s Sekundarunterrichts und<br />
<strong>de</strong>s technischen Sekundarunterrichts gelehrt. In <strong>de</strong>n<br />
Einglie<strong>de</strong>rungsklassen lernen Schüler, die erst seit<br />
kurzem im Land leben, <strong>Luxemburg</strong>isch nach einer<br />
eigens hierfür entwickelten Metho<strong>de</strong>.<br />
In <strong>de</strong>n wenigen ausländischen – französischen, britischen,<br />
internationalen – Schulen in <strong>Luxemburg</strong><br />
stehen Französisch und Englisch im Mittelpunkt,<br />
obwohl auch <strong>de</strong>m Deutsch-, ja sogar <strong>de</strong>m <strong>Luxemburg</strong>ischunterricht<br />
ein gewisser Stellenwert eingeräumt<br />
wird.<br />
Die Universität <strong>Luxemburg</strong> steht ebenfalls im Zei chen<br />
<strong>de</strong>r Mehrsprachigkeit: Im Gesetz vom 12. August<br />
2003 über <strong>de</strong>ren Grün<strong>du</strong>ng wird nämlich betont,<br />
dass ihre Arbeit auf <strong>de</strong>r Grundlage „<strong>de</strong>r Mehrsprachigkeit<br />
ihrer Lehrveranstaltungen“ erfolgt. Die<br />
Spra chen <strong>de</strong>r Universität sind Fran zö sisch, Englisch<br />
und Deutsch. Dank <strong>de</strong>r Mehr sprachig keit können<br />
<strong>Luxemburg</strong>er Stu<strong>de</strong>nten auch an ausländischen<br />
Hochschulen in <strong>de</strong>utsch-, fran zö sisch- o<strong>de</strong>r eng lischsprachigen<br />
Län<strong>de</strong>rn studieren.<br />
Universität <strong>Luxemburg</strong><br />
© Christof Weber/SIP<br />
NüTzLiche AdreSSeN<br />
Ministère <strong>de</strong> l’É<strong>du</strong>cation nationale<br />
et <strong>de</strong> la Formation professionnelle<br />
(Ministerium für Erziehung und Berufsausbil<strong>du</strong>ng)<br />
29, rue Aldringen<br />
L-1118 Luxembourg<br />
Tel.: (+352) 247-85100<br />
info@men.lu<br />
www.men.lu<br />
Ministère <strong>de</strong> l’Enseignement supérieur<br />
et <strong>de</strong> la Recherche<br />
(Ministerium für Hochschulwesen und Forschung)<br />
20, montée <strong>de</strong> la Pétrusse<br />
L-2327 Luxembourg<br />
Tel.: (+352) 247-85134<br />
www.mesr.public.lu<br />
Université <strong>du</strong> Luxembourg<br />
(Universität <strong>Luxemburg</strong>)<br />
162A, avenue <strong>de</strong> la Faïencerie<br />
L-1511 Luxembourg<br />
Tel.: (+352) 46 66 44-6000<br />
www.uni.lu<br />
25
26<br />
Alles Wissenswerte über das <strong>Großherzogtum</strong> <strong>Luxemburg</strong><br />
Kultur<br />
Die Eigenart <strong>de</strong>r Kultur in <strong>Luxemburg</strong> besteht darin,<br />
dass sie in <strong>de</strong>r Lage ist, je<strong>de</strong>n von außen Kommen<strong>de</strong>n<br />
<strong>du</strong>rch ihr reiches und hochwertiges Angebot,<br />
ihre Multikulturali tät sowie ihre Mehrsprachigkeit<br />
zu überraschen. Der Besucher wird mitgerissen<br />
von dieser spru<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n kulturellen Aktivität, die<br />
<strong>de</strong>n Alltag prägt und auch für die schnelle und<br />
kontinuierliche Entwicklung <strong>de</strong>r <strong>Luxemburg</strong>er Kulturszene<br />
kennzeichnend ist.<br />
Kultur in <strong>Luxemburg</strong> – aktuell und<br />
doch geschichtsträchtig<br />
Obwohl <strong>Luxemburg</strong> aufgrund seiner Geschichte<br />
so wie seiner geografischen Lage seit <strong>de</strong>m Mittelalter<br />
von zwei großen Kulturen, <strong>de</strong>r fran zö sischen<br />
Musée d’art mo<strong>de</strong>rne <strong>Grand</strong>-Duc Jean<br />
© Christof Weber/SIP<br />
und <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen, geprägt wur<strong>de</strong>, konnte die<br />
einheimi sche Kulturszene doch ihre Eigenart und<br />
I<strong>de</strong>ntität bewahren – eine „persönliche Note“, die<br />
eine Synthese aus Ver gangenheit und Gegen wart<br />
darstellt.<br />
Die <strong>Luxemburg</strong>er Kultur konnte viel an interna tionaler<br />
Anerkennung gewinnen, als sich das Land auf<br />
1995 vorbereitete: Damals wur<strong>de</strong> die Stadt <strong>Luxemburg</strong><br />
– die 1994 in die UNESCO-Liste <strong>de</strong>s Welterbes<br />
<strong>de</strong>r Menschheit aufgenommen wur<strong>de</strong> – zum ersten<br />
Mal europäische Kulturhauptstadt. <strong>Luxemburg</strong> ist<br />
die bislang einzige Stadt, die diesen Titel zwei mal<br />
tragen <strong>du</strong>rfte, wobei mit „<strong>Luxemburg</strong> und Großregion,<br />
Europäische Kulturhauptstadt 2007“ ein inno<br />
va tives Konzept entwickelt wur<strong>de</strong>, das auf <strong>de</strong>r<br />
Zusammen arbeit mit <strong>de</strong>n an gren zen <strong>de</strong>n Regionen<br />
<strong>de</strong>r Nachbarlän<strong>de</strong>r beruht.<br />
Im Hinblick auf sowie im Anschluss an 1995<br />
wur<strong>de</strong>n viele ebenso anspruchsvolle wie faszi nier<br />
en <strong>de</strong> Kultur einrichtungen errichtet bzw. reno viert:<br />
die vom Architekten Christian <strong>de</strong> Port zam parc<br />
ent wor fene Philharmonie, das Théâtre natio nal<br />
<strong>du</strong> Luxem bourg, das von Ieoh Ming Pei errich tete<br />
Musée d’art mo<strong>de</strong>rne <strong>Grand</strong>-Duc Jean, das Centre<br />
culturel <strong>de</strong> rencontre Abbaye <strong>de</strong> Neu münster,<br />
das <strong>Grand</strong> Théâtre <strong>de</strong> la Ville <strong>de</strong> Luxem bourg, die<br />
Kultur fabrik in Esch an <strong>de</strong>r Alzette, das Trifolion in<br />
Echternach, das Centre <strong>de</strong>s arts pluriels Ed. Juncker<br />
in Ettelbrück, die Rockhal – Centre <strong>de</strong> musiques<br />
amplifiées in Esch-Belval, das neue Centre national<br />
<strong>de</strong> l’audiovisuel in Dü<strong>de</strong>lingen ...<br />
eine Kultur <strong>de</strong>r Kulturen<br />
Mit einer Bevölkerung, die mehr als 160 Nationalitä<br />
ten umfasst, ist das im Herzen Europas gele ge ne<br />
<strong>Luxemburg</strong> eine Kreuzung <strong>de</strong>r Kulturen. Respekt,<br />
Toleranz und Offenheit sind <strong>de</strong>mnach kenn zeichnend<br />
für die Kultur in <strong>Luxemburg</strong>, <strong>de</strong>ssen multikul<br />
tu relles Umfeld viele Möglichkeiten bietet und<br />
eben falls die Beson<strong>de</strong>rheit mehrerer Sprachen<br />
aufweist.
Kultur im Alltag<br />
Trotz <strong>de</strong>r geringen Größe <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s gibt es in<br />
<strong>Luxemburg</strong> eine beeindrucken<strong>de</strong> Zahl von talentierten<br />
Berufskünstlern sowie von mo<strong>de</strong>rnen Kultureinrichtungen<br />
und -standorten. Kultur gehört zum<br />
Alltag <strong>de</strong>r Menschen unabhängig davon, ob sie<br />
aktiv o<strong>de</strong>r passiv daran teilnehmen. Die volkstümliche<br />
Kultur ist ebenfalls sehr verbreitet. So wie das<br />
künstlerische und kreative Potential – vor allem <strong>de</strong>r<br />
jungen Talente – wird die gesamte <strong>Luxemburg</strong>er<br />
Kulturszene staatlicherseits entschie<strong>de</strong>n geför<strong>de</strong>rt<br />
bzw. unterstützt und wür<strong>de</strong> es verdienen, jenseits<br />
<strong>de</strong>r Grenzen noch bekannter zu sein. Da<strong>du</strong>rch, dass<br />
viele <strong>Luxemburg</strong>er Künstler in <strong>de</strong>r internationalen<br />
Berufswelt anerkannt sind, kommt es außer<strong>de</strong>m zu<br />
Zusammenarbeit und internationalen Partnerschaften<br />
mit renommierten Kultureinrichtungen, so dass<br />
ein reiches und vielfältiges Kulturangebot hier eine<br />
Selbstverständlichkeit ist.<br />
(Autor: Ministerium für Kultur)<br />
Philharmonie<br />
© Jörg Hejkal<br />
NüTzLiche AdreSSeN<br />
Ministère <strong>de</strong> la Culture<br />
(Ministerium für Kultur)<br />
4, boulevard F.D. Roosevelt<br />
L-2450 Luxembourg<br />
Tel.: (+352) 247-86619<br />
info@mc.public.lu<br />
www.mc.public.lu<br />
Empfohlene Websites<br />
Bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Künste und Kultur, Museen<br />
http://culture.luxembourg.public.lu<br />
www.statermuseeen.lu<br />
www.musee.lu<br />
Literatur<br />
www.bnl.lu<br />
www.cnl.lu<br />
Theater<br />
www.theatre.lu<br />
Tanz<br />
www.danse.lu<br />
Musik<br />
www.philharmonie.lu<br />
www.rockhal.lu<br />
www.ugda.lu<br />
Architektur, kulturelles Erbe<br />
www.fondarch.lu<br />
www.anlux.lu<br />
www.ssmn.public.lu<br />
Audiovisuelle Medien, Fotografie<br />
www.cna.public.lu<br />
www.filmfund.lu<br />
Großregion<br />
www.espaceculturelgr.eu<br />
www.plurio.org<br />
27
33, bd Roosevelt<br />
L-2450 Luxembourg<br />
Tel.: (+352) 247-82181<br />
Fax: (+352) 47 02 85<br />
edition@sip.etat.lu<br />
www.gouvernement.lu<br />
www.luxembourg.lu