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Huckarde diskutierte - Dortmunder & Schwerter Stadtmagazine

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18<br />

Fotos und<br />

Dokumente:<br />

Günter Spranke<br />

Schule in <strong>Huckarde</strong><br />

— 3. Teil<br />

Schon bald nach ihrer Zerstörung<br />

durch die Bomben des 2. Weltkrieges<br />

wurden die Schulen in<br />

<strong>Huckarde</strong> wieder aufgebaut und bereits<br />

im August 1945 konnte erneut<br />

Schulunterricht erteilt werden.<br />

Hungerwinter<br />

Das Gebäude der Mädchenschule<br />

an der Varzinerstraße war wieder<br />

instand gesetzt worden, aber im<br />

extrem kalten Winter 1946 drohte<br />

der Unterricht immer wieder auszufallen.<br />

Der <strong>Huckarde</strong>r Franz Josef Kortmann<br />

erinnert sich daran, dass er und<br />

ein Mitschüler auf der Zeche Hansa<br />

Kohlen „organisierten“, um die<br />

Schulräume wenigstens notdürftig<br />

beheizen zu können.<br />

Es war die Zeit der Schulspeisungen<br />

und der Carepakete, die Menschen<br />

waren froh, langsam wieder zur Nor-<br />

malität zurückzukehren. Der Lehrer<br />

Strotkamp hatte den strengen Rektor<br />

Send im Unterricht abgelöst und<br />

entfachte bei den Kindern neben<br />

dem Sinn für Ordnung auch die Liebe<br />

zur Musik.<br />

Im Jahre 1948 war das Gebäude der<br />

Hansaschule wieder für den Unterricht<br />

nutzbar. Die evangelischen<br />

Kinder besuchten diese Lehranstalt,<br />

die nun zwischenzeitlich Urbanusschule<br />

II hieß. Als im Jahre 1953<br />

das neue Schulgebäude, später<br />

Gildenschule genannt, an der Friedrichsruherstraße<br />

eröffnet wurde, zogen<br />

die Urbanusschulen dort ein.<br />

Die mehr als 1800 Schüler wurden<br />

nun in 37 Klassen von 34 Lehrern<br />

in 16 Klassenräumen schichtweise<br />

unterrichtet. Das Gebäude der Gildenschule,<br />

das aufgrund der hohen<br />

Schülerzahlen mehrfach ausgebaut<br />

wurde, beherbergte auch die Be-<br />

Gildengrundschule an der Friedrichsruherstraße<br />

zirks-Volkshochschule für <strong>Huckarde</strong>.<br />

Der Name Hansaschule ging auf die<br />

im Jahre 1955 an der Welkenerstraße<br />

neu erbaute Schule mit 650<br />

Schülern und 14 Lehrern über.<br />

Durch Bergschäden bedingt, sackte<br />

das Gebäude jedoch über einen Meter<br />

ab und musste im Jahre 1966<br />

durch Stempel abgestützt werden.<br />

Die Schulreform<br />

Die Kinder wurden traditionell zu<br />

Ostern eingeschult, bis zum Jahr<br />

1966, als der Schulbeginn vom<br />

Frühjahr auf die Zeit nach den Sommerferien<br />

verlegt wurde.<br />

Das alte Gebäude der Hansaschule am Rahmer Wald<br />

In diese Zeit fielen nicht nur zwei<br />

Kurzschuljahre, sondern auch eine<br />

Schulreform, die die Volksschulen<br />

8 Schuljahre) auflöste und im Jahre<br />

1968 das heute noch weitgehend<br />

gültige System der Grundschulen<br />

und der weiterführenden Hauptschulen<br />

mit der Schulpflicht bis zur<br />

neunten Klasse etablierte. In <strong>Huckarde</strong><br />

wurden die Urbanusschulen<br />

beidseits der Varzinerstraße und die<br />

Hansaschule am Rahmer Wald als<br />

Grundschulen weitergeführt.<br />

Die Gildenschule an der Friedrichsruherstraße<br />

wurde „Hauptschule in<br />

Versuchsform“, an der Rossbachstraße<br />

wurde eine neue moderne<br />

Hauptschule mit Sprachlabor, Lehrküche<br />

und Turnhalle gebaut.<br />

Da nun geburtenstarke Jahrgänge<br />

ins Schulalter kamen und immer<br />

mehr Kinder die höhere Schulbildung<br />

anstrebten, reichte das zahlenmäßige<br />

Angebot an Realschulen<br />

und Gymnasien bald nicht mehr<br />

aus.<br />

Weil es in <strong>Huckarde</strong> neben den<br />

Hauptschulen keine weiterführenden<br />

Schulen gab, besuchten immer<br />

mehr Kinder die neu gebauten<br />

Schulzentren in Kirchlinde, Dorstfeld<br />

und Nette.<br />

Die Schulen heute<br />

Erst mit der Errichtung einer Gesamtschule<br />

an der Parsevalstraße<br />

war es möglich in <strong>Huckarde</strong> höhere<br />

Bildungsabschlüsse zu erreichen<br />

und die Schullaufbahn mit der<br />

„Mittlere Reife“ oder dem Abitur zu<br />

beenden.<br />

Das Gebäude der Gesamtschule wurde<br />

im Jahre 1985 eröffnet und nach<br />

dem ehemaligen Bundespräsidenten<br />

„Gustav Heinemann Gesamtschule“<br />

genannt. Das Schulgebäude umfasst<br />

ein großzügiges Forum, das auch<br />

von den <strong>Huckarde</strong>r Vereinen genutzt<br />

werden kann und eine moderne<br />

Sporthalle. Die <strong>Huckarde</strong>r Biblio-

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