Funk Forum 4/2007 - Funk Gruppe

den Bemühungen, sich kostenmäßig
schlanker aufzustellen, werden weiterhin
Arbeitsplätze zuhauf abgebaut
und ganze Bereiche umgeschichtet. Wir
Versicherungsmakler sind die Leidtragenden,
wenn die Versicherer ihre Aufgaben
nicht mehr mit der gebotenen
Qualität und Sorgfalt erledigen können.
Unser Kunde erwartet von uns zu Recht
verlässliche, schrankfertige Dokumentierungen.
Die Fehlerquoten steigen,
und aus der Beseitigung dieser Fehler
resultieren erhebliche Mehrkosten, die
uns nicht ersetzt werden. Auf der anderen
Seite liefern sich die Versicherer
nach wie vor einen Verdrängungswettbewerb.
Es wäre nicht das erste Mal in
den letzten 30 Jahren, dass nach einer
solchen Niedrigpreisphase ein erheblicher
Preisruck nach oben entstehen
würde. Dies unseren Kunden zu vermitteln
und dafür Verständnis zu wecken,
wird eine besondere Herausforderung
sein. Aus gutem Grund haben wir Ihnen
deshalb empfohlen, Ihre Versicherungsverträge
- soweit dies denn möglich war
- möglichst mittelfristig zu verlängern.
Wir sehen deutlich, dass die Schadensquoten
wachsen, insbesondere auch in
der Kfz-Versicherung, die in Anbetracht
des über 20 Milliarden Euro liegenden
Prämienvolumens für alle Prämienentwicklungen
- nach oben wie nach unten
- immer die Ausgangssparte ist. Schadensquoten
und Handlingkosten zusammengenommen
(die so genannte claims
ratio) entwickelt eine Tendenz zu 100 %.
Die Luft für die Versicherer wird also
merklich dünner.
Wettbewerb, der unseren Kunden zugute
kommt, wenn dies auch manchmal
nicht von Nachhaltigkeit geprägt ist,
wollen wir nicht beklagen. Leider stellen
wir aber fest, dass in diesem Wettbewerb
die üblichen Spielregeln nicht
mehr wie früher gewohnt eingehalten
werden. Das gesprochene Wort gilt
nicht mehr, wenn es am nächsten Tag
nicht mehr opportun ist. Häufig mangelt
es an Fairness im Wettbewerb, auch
und gerade zwischen Maklerfirmen.
Um des kurzfristigen Erfolges willen,
werden langfristig nachhaltige Konzepte
unterlaufen und der Kunde merkt dies
häufig mangels Transparenz nicht. Diese
Entwicklung, die man als Kulturverlust
bezeichnen kann, ist beileibe nicht auf
die Assekuranz beschränkt, sondern
scheint als Ausfluss des Zeitgeistes die
gesamte Wirtschaft zu erfassen.
Als erfreulich zu berichten ist, dass
große ausländische Versicherer den
deutschen Markt zusätzlich entdeckt
haben mit der Folge zusätzlicher Zeichnungskapazität
und auf Sicht gesehen
von Ausweichmöglichkeiten für uns als
Makler. Zu nennen sind hier der spanische
Marktführer MAFRE, die australische
QBE und die japanische MITSUI
SUMI TOMO.
Hätten wir doch auch auf anderen Gebieten
in Deutschland einen stärkeren
Wettbewerb, z. B. bei den Energiepreisen.
Dort wird so kräftig abgeschöpft,
dass man sich um die positive wirtschaftliche
Entwicklung in unserem
Land Sorgen machen muss.
Dennoch ist die Hoffnung groß, dass
auch das Jahr 2008 ein gutes Jahr werden
wird. Wir bei Funk gehen zuversichtlich
in das neue Jahr und wünschen
Ihnen, Ihren Familien und natürlich Ihrem
Unternehmen alles erdenklich Gute.
Bleiben Sie uns verbunden, wir werden
auch im Jahr 2008 unser Bestes für Sie
geben.
Ihr
Dr. Dieter Schwanke