Kopie von FB_2010 - Nationalpark Hainich
Kopie von FB_2010 - Nationalpark Hainich
Kopie von FB_2010 - Nationalpark Hainich
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Forschungsbericht im Rahmen der Biodiversitäts-Exploratorien<br />
Beobachtung Blüten eingebracht, die aus diesem Grund ebenfalls gelb oder weiß<br />
waren (Weiß: Alliaria petiolata, Anthriscus sylvestris, Cardaria draba, Chaerophyllum<br />
spec., Daucus carota, Heracleum sphondylium, Leucanthemum vulgare, Trifolium<br />
repens und Tripleurospermum indorum. Gelb: Brassica napus, Bunias orientalis,<br />
Crepis biennis, Leontodon spec., Lotus corniculatus, Pastinaca sativa, Ranunculus<br />
spec., Taraxacum officinale und Tragopogon spec.). Alle Beobachtungen mit der Art<br />
Ranunculus spec. als gelb blühende Hintergrundart wurden auf den Grünlandplots im<br />
<strong>Nationalpark</strong> durchgeführt, da diese Art vor allem dort in hoher Dichte zu finden war.<br />
Jede Beobachtung dauerte 15 Minuten und wurde entweder direkt oder mit Hilfe<br />
einer Videokamera durchgeführt. Während der Beobachtungsintervalle wurde notiert,<br />
wieviele Individuen der verschiedenen Insektenarten die Blüten besuchten und wie<br />
lange sich die Besucher auf den Blüten aufhielten. Die Insekten wurden dabei so<br />
genau wie möglich, mindestens aber auf Familienebene bestimmt (z.B. Coleoptera,<br />
Diptera, Hymenoptera, Lepidoptera). In den anschließenden statistischen Analysen<br />
wurde die Häufigkeit und Identität der blütenbesuchenden Insekten je nach<br />
Kombinationen der Blütenfarben <strong>von</strong> beobachteten Blüten und umgebender<br />
Massenblüte verglichen.<br />
Nach dem ursprünglichen Arbeitsprotokoll war geplant zu beobachten, wie lange<br />
blütenbesuchende Insekten brauchen, um sich für eine Blüte zu entscheiden und auf<br />
ihr zu landen, sobald sie in einen vorher definierten Beobachtungsraum<br />
eingedrungen waren. Nach wenigen Versuchen mit dieser Methode wurde schnell<br />
klar, dass diese zum einen nur bei hoher Insektendichte sinnvoll ist, weil nur ein<br />
Bruchteil der Insekten, die in einen überschaubaren Beobachtungsraum eindrangen,<br />
anschließend eine der dort befindlichen Blüten anflog. Außerdem war es schwierig,<br />
potentiell blütenbesuchende Insekten auf einer Wiese zu beobachten, da sie vor dem<br />
komplexen Hintergrund schnell verloren gingen. Es war weiterhin vorgesehen, Blüten<br />
in verschiedenen Farben einzufärben. Wir sind <strong>von</strong> diesem Vorhaben abgerückt, da<br />
in früheren Untersuchungen festgestellt wurde, dass blütenbesuchende Insekten<br />
gefärbte Blüten vernachlässigen und ihnen ungefärbte Blüten vorziehen, wenn<br />
solche in Reichweite zu finden sind. Um diesen Effekt zu vermeiden, haben wir<br />
entschieden, nur echte, ungefärbte Blüten für unsere Untersuchungen zu verwenden.<br />
Wir haben schließlich auch das Design der Experimente verändert und den<br />
36