Kontakt 1/2012 - BDKJ Speyer
Kontakt 1/2012 - BDKJ Speyer
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D 43542<br />
<strong>Kontakt</strong><br />
Magazin des <strong>BDKJ</strong> <strong>Speyer</strong> und der<br />
Abteilung Jugendseelsorge im<br />
Bischöflichen Ordinariat <strong>Speyer</strong><br />
www.bdkj-speyer.de<br />
01 Frühjahr <strong>2012</strong><br />
Miteinander<br />
Jugendverbände pflegen Partnerschaften weltweit
Inhalt<br />
Editorial<br />
2 <strong>Kontakt</strong> 01 • <strong>2012</strong><br />
Solidarisch sein Seite 3<br />
Schwerpunkt<br />
„Vamos!“ - nach Bolivien Seite 4<br />
Leben und Lernen mit Straßenkindern Seite 6<br />
„Russland, wir kommen!“ Seite 8<br />
Warum Kalkutta das Lachen nicht verlernen darf Seite 10<br />
Interview<br />
„Es geht um ein partnerschaftliches Geben und Nehmen“ Seite 12<br />
Diözese<br />
Solidarität mit Slumbewohnern gezeigt Seite 14<br />
Besserer Schutz für Kinder? Seite 16<br />
Persönlich<br />
Engagiert vor Ort Seite 18<br />
Medienecke<br />
Das gefällt uns! Seite 20<br />
Standpunkt<br />
Wählen mit 16! Seite 21<br />
Verbände<br />
Schutz für Kinder und Jugendliche Seite 22<br />
Neuer DPSG-Diözesanvorstand gewählt Seite 23<br />
KjG beschließt Verhaltenskodex Seite 24<br />
150 Jugendliche bei Grulabi/„Lass es knacken!“ Seite 25<br />
Summertime im Winter Seite 26<br />
Dekanate<br />
Auftakt in Pirmasens und Landau Seite 27<br />
Ökumenisch und bunt Seite 28<br />
Glamour in Schifferstadt Seite 29<br />
Stellenangebot Seite 30<br />
<strong>BDKJ</strong>-Bundesverband Seite 31<br />
News & Namen Seite 32<br />
Mitarbeiter/-innen des Schwerpunktteils dieser Ausgabe: Martin Schulz, Katrin Maino, Katharina Goldinger, Jörg Nottebaum.<br />
Das Referat für Öffentlichkeitsarbeit im <strong>BDKJ</strong> wird gefördert vom Land Rheinland-Pfalz.<br />
Beilagen (nur bei einem Teil der Auflage): KjG-Treffpunkt; DPSG-Nachtschicht; JUKI-Lichtblick<br />
Titelfoto: DPSG-Diözesanverband <strong>Speyer</strong>. Erscheinungsdatum der nächsten Ausgabe: 2. Juli <strong>2012</strong>; Red.schluss: 1. Juni <strong>2012</strong>.
Solidarisch sein<br />
von Felix Goldinger<br />
Ich setze mich gerne für Andere<br />
ein! Schon früh hab ich gelernt, dass<br />
es viele Gründe gibt, nicht nur sich<br />
selbst im Blick zu haben. Zu diesen<br />
Gründen zählen für mich das christliche<br />
Menschenbild und die damit<br />
verbundene Würde einer und eines<br />
jeden Einzelnen.<br />
Deshalb finde ich es auch immer<br />
wieder überwältigend zu sehen, wie<br />
sich Menschen füreinander einsetzen.<br />
Nach großen Katastrophen<br />
werden über die Medien atemberaubende<br />
Summen zusammengetragen.<br />
Aber auch im Kleinen gibt es starke<br />
Zeichen der Solidarität, wenn zum<br />
Beispiel nach einem Hausbrand Kleider<br />
und Lebensmittel in einem Dorf<br />
gesammelt werden.<br />
Viele junge Menschen zieht es ins<br />
Ausland um die Hilfe ganz konkret<br />
werden zu lassen: sich selbst hinten<br />
anstellen, für Andere da sein,<br />
Projekte voranbringen und mit neuen<br />
Augen sehen lernen - auch die eigene<br />
Welt zu Hause.<br />
Ähnlich ist es auch mit den Partnerschaftsprojekten<br />
unserer Verbände:<br />
sie wollen ganz konkrete Zeichen<br />
setzen, sich stark machen für Frieden<br />
und Gerechtigkeit auf unserer<br />
Erde.<br />
Solidarität ist eine tolle Sache! Sie<br />
hat aber eine natürliche Grenze: das<br />
eigene Wohlergehen. Gibt es eine<br />
Ökonomie der Hilfsbereitschaft?<br />
Unter dem eigenen Einsatz leiden oft<br />
auch andere: Freunde und Familie,<br />
schulische Leistungen, die eigene<br />
Gesundheit. Es gilt also auch: Solidarität<br />
gebührt auch mir selbst!<br />
In aller Munde ist momentan der<br />
Begriff „Burn out“: das nicht nur<br />
Topmanager ausbrennen, sondern<br />
auch Ehrenamtliche in sozialen Organisationen<br />
ist kein Geheimnis mehr.<br />
Und das Partnerschaftsarbeit und<br />
soziales Engagement zwar einerseits<br />
Freundschaften entstehen lässt, andererseits<br />
aber auch zum Handikap<br />
für Beziehungen werden kann- das<br />
brauche ich euch vermutlich nicht<br />
erzählen.<br />
Solidarität umfasst also sowohl die<br />
Anderen als auch mich selbst. Solidarität<br />
braucht das Gleichgewicht.<br />
Und das wiederum braucht den Austausch.<br />
Das gilt für die Planung und<br />
Durchführung von Partnerschaftstreffen<br />
in besonderer Weise: da<br />
geht es ja ums Kennenlernen, um<br />
fremde Sprachen und die Überwindung<br />
von kulturellen und sprachlichen<br />
Hindernissen; den Dialog also.<br />
Ein wichtiges Schlagwort- auch<br />
innerkirchlich. Wer verstehen will,<br />
warum die Dinge sind wie sie sind,<br />
der muss das Gespräch suchen: offen<br />
und ehrlich. Dazu haben die Bischöfe<br />
eingeladen. Ein bisschen ist das<br />
schon so, als ob man in eine fremde<br />
Welt eintaucht. Für viele Menschen<br />
in unserer Gesellschaft ist die<br />
katholische Kirche zu etwas Exotischem<br />
geworden, etwas, das sie erst<br />
wieder neu entdecken müssen. Für<br />
sie sind wir mit unseren Projekten<br />
und Angeboten Brückenbauer/-innen<br />
und Dolmetscher/-innen: Wir können<br />
ihnen etwas von dem übersetzen,<br />
was ihnen fremd wurde. So sind wir<br />
in den Jugendverbänden ein wichtiger<br />
Partner im Dialogprozess.<br />
Eines unser größten Projekte, das<br />
auch im kommenden Jahr wieder<br />
sehr viel Aufmerksamkeit in der<br />
Gesellschaft wecken wird, ist die<br />
72-Stunden-Aktion. Von den vielen<br />
Infos, die es hierzu noch auszutau-<br />
Foto: <strong>BDKJ</strong>-Diözesanverband<br />
Editorial<br />
Felix Goldinger,<br />
<strong>BDKJ</strong>-Diözesanvorsitzender<br />
schen gibt mal ganz abgesehen, ist<br />
eines klar: Diese Aktion erzählt viel<br />
von der Solidarität mit Anderen, sie<br />
wirkt vor Ort aber auch in die Welt<br />
hinein, sie kann nur gelingen, weil<br />
wir Partner haben und uns selbst<br />
zum Anwalt für andere machen! Die<br />
72-Stunden-Aktion wird uns wieder<br />
an die Grenzen führen, auch an die<br />
Grenze der Solidarität: irgendwann<br />
werden wir den Punkt erreichen,<br />
an dem der Hunger zu groß oder<br />
die Müdigkeit zu stark wird. Dann<br />
ist es Zeit für eine Pause. Das gilt<br />
übrigens für jedes ehrenamtliche<br />
Engagement: Gönn dir ab und an mal<br />
eine Pause und sei solidarisch mit dir<br />
selbst!<br />
Solidarität ist eine tolle<br />
Sache! Sie hat aber eine<br />
natürliche Grenze: das<br />
eigene Wohlergehen.<br />
<strong>Kontakt</strong> 01 • <strong>2012</strong> 3
Schwerpunkt<br />
„Vamos!“ - nach Bolivien<br />
Die DPSG pflegt eine Partnerschaft mit Pfadfinder/-innen aus Südamerika<br />
Schon der Name drückt aus, dass<br />
er etwas bewegen will: „VAMOS!“<br />
- „Auf!“ „Los!“ „Gehen wir!“ – so<br />
heißt der Arbeitskreis der Deutschen<br />
Pfadfinderschaft St. Georg<br />
(DPSG), Diözesanverband <strong>Speyer</strong>,<br />
der seit drei Jahren eine Partnerschaft<br />
mit bolivianischen Pfadfindern<br />
und Pfadfinderinnen aus<br />
dem Ort Tarija aufbaut. Seit 2009<br />
sind die sieben Mitglieder des AKs<br />
dabei, <strong>Kontakt</strong>e zu pflegen und<br />
durch Gespräche, gegenseitige<br />
Besuche und gemeinsame Aktionen<br />
zu festigen. Referent für den DPSG-<br />
Arbeitskreis ist Martin Schulz, der<br />
über „VAMOS!“ und die Geschichte<br />
der Partnerschaft berichtet.<br />
Wie es begann<br />
Seit mehr als 48 Jahren gibt es inzwischen<br />
die Partnerschaft zwischen<br />
der DPSG und der Asociation de<br />
Scouts de Bolivia (ASB).<br />
1964 hat es mit einem Entwicklungshilfeprojekt<br />
angefangen. Damals<br />
wurde ein Schulungszentrum ge-<br />
4 <strong>Kontakt</strong> 01 • <strong>2012</strong><br />
schaffen. Während der Militärdiktatur<br />
in den 60er und 70er Jahren war<br />
der <strong>Kontakt</strong> schwierig. Erst 1983 –<br />
nach dem Ende der Diktatur – konnte<br />
wieder ein regelmäßiger <strong>Kontakt</strong><br />
aufgebaut werden, der direkt in eine<br />
Jahresaktion „Saatgut für Bolivien“<br />
1984/85 mündete. Bei einer weiteren<br />
Jahresaktion zusammen mit den<br />
Partnern in Bolivien wurde 1987<br />
unter dem Motto „Viva Cochabamba“<br />
das Nationalzentrum der bolivianischen<br />
Pfadfinder gebaut. Diese Jahresaktion<br />
war eine der erfolgreichsten<br />
in der Geschichte der DPSG. Bis<br />
heute wird das Zentrum sowohl von<br />
der Nationalebene der bolivianischen<br />
Pfadfinder als auch von Gruppen<br />
aus den verschiedenen Distrikten<br />
genutzt. Neben der finanziellen<br />
Unterstützung steht vor allem der<br />
Gedanke des voneinander Lernens im<br />
Mittelpunkt der Partnerschaft. 1999<br />
gab es die nächste Jahresaktion zum<br />
Thema Bildung mit dem ASB zusammen:<br />
„Movida Bolivia“.<br />
Begegnungsreisen<br />
2008 fand eine große bundesweite<br />
Begegnungsreise nach Bolivien<br />
statt. 26 Leiterinnen und Leiter von<br />
Pfadfindergruppen aus Deutschland<br />
waren mit dabei, darunter auch ein<br />
Vertreter aus dem Diözesanverband<br />
<strong>Speyer</strong>. Es wurde über Inhalte und<br />
Zukunft der Partnerschaft beraten<br />
und viele Ideen diskutiert. Ein Ergebnis<br />
war die Jahresaktion 2010 mit<br />
dem Blick auf Kinderrechte in unseren<br />
beiden Ländern unter dem Motto<br />
„Tenemos derechos – Wir sind Rechthaber!“.<br />
Im Rahmen dieser Jahresaktion<br />
hat eine Delegation aus Tarija<br />
den Diözesanverband (DV) <strong>Speyer</strong><br />
2010 besucht. Es gab Begegnungen<br />
auf Diözesanebene und Stammesebene.<br />
Bei dem Begegnungswochenende<br />
im Diözesanzentrum der DPSG in<br />
Waldhambach haben die Pfadfinder<br />
aus Tarija die Pfadfinder aus dem DV<br />
<strong>Speyer</strong> zu einem Gegenbesuch eingeladen.<br />
Im September/Oktober 2011<br />
reisten dann zehn Gruppenleiter/-<br />
Eine Delegation von Pfadfinder/-innen aus Tarija war 2010 bei der DPSG in Waldhambach zu Gast.
Fotos (2): DPSG-Diözesanverband <strong>Speyer</strong><br />
jekt noch nicht weit<br />
fortgeschritten ist und<br />
sich noch in der Planungsphase<br />
befindet.<br />
Bei ihrem Besuch in Bolivien pflanzten die Pfadfinder einen Baum.<br />
innen aus dem DV-<strong>Speyer</strong> nach Boli-<br />
vien und besuchten die Pfadfinder in<br />
Tarija. Es war der erste Besuch einer<br />
Delegation des DPSG-Diözesanverbands<br />
<strong>Speyer</strong> in Bolivien. Die Gruppe<br />
wurde sehr herzlich aufgenommen,<br />
erlebte eine große Gastfreundschaft<br />
und kehrte reich an Impressionen<br />
und neu gewonnenen Freundschaften<br />
zurück.<br />
Ein Zitat aus dem Reisebericht:<br />
„An einem Abend saßen wir lange<br />
mit den Leitern zusammen und<br />
überlegten, wie eine Partnerschaft<br />
zwischen der DPSG <strong>Speyer</strong> und dem<br />
ASB Tarija aussehen kann. Schöne<br />
und schwierige Erfahrungen wurden<br />
ausgetauscht. Wir merken, dass es<br />
Zeit braucht, einander kennen zu<br />
lernen und dass es unterschiedliche<br />
Mentalitäten und Gepflogenheiten<br />
gibt. Aber wir sehen die große<br />
Chance, die in einer Partnerschaft<br />
liegt, den Reichtum der Anderen zu<br />
entdecken, voneinander zu lernen<br />
und miteinander an einer besseren<br />
Welt zu bauen. Deshalb wollen wir<br />
uns weiter für eine Partnerschaft<br />
einsetzen.“<br />
Die Pfadfinder aus Tarija wollen ein<br />
Bildungszentrum für Kinder bauen,<br />
eine Art Bibliothek in dem sich die<br />
Kinder treffen können. Den Pfadfindergruppen<br />
in Tarija stehen keine<br />
Gruppenräume zur Verfügung. Alle<br />
Gruppenstunden finden immer unter<br />
freien Himmel statt (bei jedem<br />
Wetter).<br />
Leider gibt es noch Probleme mit<br />
dem Grundstück, so dass das Pro-<br />
Was „VAMOS!“ will<br />
Ziel unseres Engagements ist eine<br />
Partnerschaft von bolivianischen und<br />
deutschen Pfadfindern und Pfadfinderinnen<br />
auf Diözesanebene und<br />
wenn möglich auch auf Stammesebene<br />
entstehen zu lassen. Wichtig ist<br />
uns dabei, eine Partnerschaft aufzubauen,<br />
in der es um soziale <strong>Kontakt</strong>e<br />
und einen Austausch für beide Seiten<br />
geht und wir nicht „nur“ ein Projekt<br />
finanziell unterstützen. Das kann<br />
natürlich auch Bestandteil sein, ist<br />
aber nicht Grundvoraussetzung!<br />
Das heißt im Einzelnen:<br />
* Wir wollen die Partnerschaft<br />
bis in die Gruppen vor Ort<br />
bringen und Stammes-Partnerschaften<br />
fördern.<br />
* Wir wollen regelmäßige<br />
Begegnungsreisen planen<br />
und durchführen.<br />
* Wir wollen die Pfadfinder<br />
aus Tarija bei ihrem Projekt:<br />
„Proyecto para los ninos“<br />
unterstützen.<br />
* Wir wollen eine Freiwilligen<br />
Stelle in Tarija einrichten.<br />
* Wir haben ein Freundschaftsnetzwerk<br />
als Forum<br />
für Bilder, Aktionen,<br />
Texte (Facebook) eingerichtet.<br />
* Wir wollen gemeinsame<br />
Themen (Jahresthemen?)<br />
auswählen, die in beiden<br />
den Ländern bearbeitet<br />
werden - verbunden<br />
mit sozialem Engagement in<br />
der Gesellschaft und einem<br />
Einsatz für den Frieden.<br />
* Wir wollen einen Bolivientag<br />
Foto: privat<br />
Schwerpunkt<br />
pro Jahr durchführen.<br />
* Wir wollen über Bolivien<br />
als Land und das Pfadfinden<br />
dort informieren/aufmerksam<br />
machen.<br />
Für <strong>2012</strong> plant der AK zusammen<br />
einen Tag, an dem beide Seiten<br />
etwas für die andere machen. Hierzu<br />
laufen die Vorbereitungen und wir<br />
sind gespannt, wie sich das umsetzen<br />
lässt. 2013 haben wir die bolivianischen<br />
Pfadfinder zu unserem Diözesanlager<br />
eingeladen und hoffen auf<br />
regen Besuch.<br />
Ein oder eine Freiwillige/r aus<br />
Deutschland wäre eine große Unterstützung<br />
für das Projekt in Tarija.<br />
Auch für die entstehende Partnerschaft<br />
zwischen der ASB Tarija und<br />
der DPSG DV <strong>Speyer</strong> wäre es bestimmt<br />
von Vorteil eine FSJ-Stelle<br />
einzurichten.<br />
Wir haben jetzt schon Anfragen aus<br />
unserem Verband. Eine Gruppenleiterin<br />
hat uns konkret angesprochen<br />
und möchte schon im Oktober <strong>2012</strong><br />
auf eigene Kappe nach Tarija fahren<br />
und in einer Schule mitarbeiten.<br />
Nach unseren letzten Informationen<br />
haben die Pfadfinder in Tarija schon<br />
alles geregelt, damit diese Freiwillige<br />
kommen kann.<br />
Als Ansprechpartner für das Projekt<br />
bin ich zu erreichen:<br />
Tel.: 0 6326. 96 540 77<br />
Handy: 0151. 24 00 92 30<br />
E-Mail: vamos@dpsg-speyer.org<br />
Martin Schulz<br />
engagiert sich seit<br />
1989 ehrenamtlich<br />
in der DPSG. Er ist<br />
als Arbeitspädagoge<br />
in einer Werkstatt<br />
für Menschen<br />
mit Behinderung<br />
beschäftigt.<br />
<strong>Kontakt</strong> 01 • <strong>2012</strong> 5
Schwerpunkt<br />
Leben und Lernen mit Straßenkindern<br />
Der KjG-Diözesanverband pflegt eine Partnerschaft mit einem Projekt in Caruaru/Brasilien<br />
Seit 1991 besteht eine Partner-<br />
schaft zwischen COMVIVA - „Centro<br />
de Educação Popular Comunidade<br />
Viva (Erziehungszentrum Gemeinschaft<br />
Leben) - einem Projekt für<br />
Kinder und Jugendliche in der<br />
brasilianischen Stadt Caruaru - und<br />
dem Diözesanverband <strong>Speyer</strong> der<br />
Katholischen Jungen Gemeinde<br />
(KjG). Durch gegenseitige Informationen,<br />
durch den Einsatz einzelner<br />
KjGler/innen als Freiwillige im<br />
Projekt und durch einen Austausch<br />
wird diese Partnerschaft gepflegt.<br />
Im Sommer 2003 besuchten 14<br />
Junge Erwachsene der KjG das<br />
Projekt, erlebten drei Wochen den<br />
Alltag und kamen in <strong>Kontakt</strong> mit<br />
den Kindern, Jugendlichen und<br />
den Erzieher/-innen. 2004 fand der<br />
Rückbesuch der Erzieher/-innen in<br />
Deutschland statt, bei dem sie vor<br />
allem die Verbandsarbeit der KjG,<br />
aber auch soziale Projekte kennen<br />
lernten.<br />
In allen Projektbereichen von COM-<br />
6 <strong>Kontakt</strong> 01 • <strong>2012</strong><br />
VIVA gehören folgende Angebote<br />
zum Programm: regelmäßige Hausbesuche,<br />
Gespächsangebote für die<br />
Eltern, Gruppenarbeit mit den Eltern<br />
und den Jugendlichen, Psychologische<br />
Gruppenangebote und auch<br />
individuelle Betreuung sowie die<br />
Begleitung in den öffentlichen Schulen.<br />
Außerdem vertreten Projektmitarbeiter<br />
die Rechte der Kinder<br />
und Jugendlichen in verschiedenen<br />
politischen Gremien auf Stadt-, Landes-<br />
und Bundesebene und organisieren<br />
Aktionen zur Sensibilisierung der<br />
Gesellschaft für Themen wie Kinderund<br />
Jugendrechte und zur Ablehnung<br />
von Gewalt gegen Kinder und<br />
Jugendliche. Regelmäßig angeboten<br />
werden auch Fortbildungen für die<br />
Erzieher/-innen im Projekt.<br />
Katrin Maino (KjG-Diözesanleiterin)<br />
war 2010 als letzte Freiwillige in<br />
dem Projekt und berichtet aus<br />
ihrer Sicht über die Angebote.<br />
Die Trommelgruppe ist eines der Angebote bei COMVIVA.<br />
COMVIVA besteht aus mehreren<br />
Einrichtungen, in verschiedenen<br />
Stadtvierteln und für verschiedene<br />
Altersgruppen. In den Häusern wird<br />
für Kinder und Jugendliche, die<br />
aus sehr ärmlichen Verhältnissen<br />
stammen, die ihr Leben zum großen<br />
Teil auf der Straße verbringen und<br />
Erfahrungen mit Gewalt, Drogen,<br />
Prostitution mitbringen, Essen und<br />
Hausaufgabenbetreuung angeboten.<br />
Außerdem können sie verschiedene<br />
Workshops und Freizeitaktivitäten<br />
besuchen. Generell ist zu sagen,<br />
dass alle Mitarbeiter – die Erzieher/innen,<br />
Sozialarbeiter/-innen, Köchinnen,<br />
Psycholog/-innen... - im Leben<br />
der Kinder und Jugendlichen wichtig<br />
sind, da sie sich um sie kümmern. Sie<br />
sind ihre Bezugsperson, setzen sich<br />
für die Kinder ein, die so die Chance<br />
haben, einfach mal Kind zu sein.<br />
Ein Haus für Kinder<br />
Im ersten Haus werden Kinder im Alter<br />
von sechs bis 13 Jahren betreut.<br />
Fotos (2): COMVIVA, Beate Kästle-Silva
Nur bei COMVIVA bekommen Straßenkinder in Caruaru regelmäßig etwas zu essen.<br />
Sie sind in eine Vormittags- und Kunstworkshops. Einige Jugendliche<br />
eine Nachmittagsgruppe eingeteilt, haben ein enormes Talent in diesen<br />
entsprechend dem Schulsystem. Bereichen und können es so etwas<br />
Da es nicht gewährleistet ist, dass ausleben. Sie werden jedoch wahr-<br />
die Kinder in ihren Familien Essen scheinlich nie die Möglichkeit haben,<br />
bekommen, spielen die zwei Mahlzeiten<br />
eine wichtige Rolle. Neben<br />
dieses gewinnbringend zu nutzen.<br />
der Hausaufgabenbetreuung ist es Das dritte Haus liegt im Stadtzen-<br />
den Erzieher/-innen wichtig, mit trum und wird von Kindern und<br />
den Kindern allgemeine Themen wie Jugendlichen besucht, die auf der<br />
z.B. die Verkehrsregeln zu behan- Straße leben. Ist man in der Stadt<br />
deln oder einfach einmal ein Spiel unterwegs, trifft man sie oft und<br />
zu spielen. Hier gibt es eine Paten- sieht sie beim Betteln, beim Deaschaft<br />
mit der städtischen Fakultät. len mit Drogen oder einfach beim<br />
Studierende, die den Semesterbei- Schlafen. Die Kinder und Jugendlitrag<br />
nicht voll aufbringen können, chen stammen meistens vom „Mur-<br />
haben die Möglichkeit im Projekt ro“, einem Berg, der in der Mitte<br />
mitzuarbeiten und werden dann von der Stadt liegt und der gefährlichste<br />
den Studiengebühren befreit.<br />
Teil der Stadt ist. Selbst Jugendliche,<br />
die dort aufgewachsen sind<br />
Ein Haus für Jugendliche<br />
und gelegentlich noch dort wohnen,<br />
Das zweite Haus ist für Jugendliche haben Angst im Dunkeln nach Hause<br />
ab 13 Jahren. Die Jugendlichen, die zu gehen, da sie dann um ihr Leben<br />
dort hinkommen, schnüffeln oft Kle- fürchten müssen. Die Eltern der Kinber,<br />
was eine sehr verbreitete Form der, die ins Projekt kommen, sind oft<br />
des Drogenkonsums ist, oder rauchen im Gefängnis auf Grund von Drogen-<br />
Marihuana. Sie leben zwar bei ihren handel, Missbrauch oder sonstigen<br />
Familien, deren Alltag aber ist oft<br />
von Gewalt und Drogenmissbrauch<br />
Gewaltverbrechen.<br />
geprägt. In das Haus dürfen aller- Offener Starfvollzug<br />
dings keine Drogen oder Waffen mit- Insgesamt können auch 80 Jugendgebracht<br />
werden. Die Jugendlichen liche, die in Konflikt mit den Geset-<br />
bekommen ebenfalls zwei Mahlzeizen gekommen sind und zu einem<br />
ten und werden von Erzieher/-innen offenen Strafvollzug „Liberdade<br />
betreut. Meist gibt es verschiedene Assistida“ verurteilt wurden, durch<br />
Angebote wie z.B. Percussion- oder COMVIVA von einem Team aus einer<br />
Rechtsanwältin, einer Psychologin<br />
und einer Sozialarbeiterin begleitet<br />
werden. Zu COMVIVA gehört<br />
außerdem eine Bäckerei, in der 40<br />
Jugendliche eine Berufsausbildung<br />
zum Bäcker und Konditor machen<br />
können.<br />
Zur Zeit ist es leider nicht möglich<br />
ein Freiwilliges Soziales Jahr in dem<br />
Projekt zu machen, da Brasilien<br />
nicht mehr als Entwicklungsland<br />
gelten möchte und daher auch keine<br />
Entwicklungshelfer dort hin können.<br />
Bisher war ein Freiwilligendienst nur<br />
dadurch möglich. Wie der <strong>Kontakt</strong><br />
von KjG Seite zum Projekt gehalten<br />
werden kann, ist zum jetzigen<br />
Zeitpunkt noch nicht klar, da die<br />
Freiwilligen immer eine wichtige Informationsquelle<br />
und <strong>Kontakt</strong>person<br />
zum Projekt waren.<br />
Die Finanzierung der Angebote von<br />
COMVIVA ist immer wieder schwierig,<br />
zugesagte öffentliche Mittel werden<br />
nur unregelmäßig ausgezahlt - deshalb<br />
sind Spenden sehr wichtig. Über<br />
den KjG-Diözesanverband, Kontonummer<br />
14005655; Liga Bank <strong>Speyer</strong>,<br />
BLZ 750 903 00; Stichwort „Straßenkinderprojekt“<br />
kann man COMVIVA<br />
unterstützen.<br />
Fazit: Aus meiner Zeit in Brasilien habe ich<br />
viele Erinnerungen und Eindrücke mitgenommen.<br />
Es gab Höhen und Tiefen, aber<br />
ich bin dankbar, dass ich dort sein durfte,<br />
nette Menschen, eine neue Kultur, eine<br />
neue Sprache kennenlernen und viele tolle<br />
Erfahrungen sammeln durfte.<br />
Katrin Maino ist<br />
Studentin und KjG-<br />
Diözesanleiterin.<br />
Foto: privat Schwerpunkt<br />
<strong>Kontakt</strong> 01 • <strong>2012</strong> 7
Schwerpunkt<br />
„Russland, wir kommen!“<br />
Die JUNGE KIRCHE SPEYER will Partnerschaft mit Jugendgruppe in Russland aufbauen<br />
Die JUNGE KIRCHE SPEYER (JUKI)<br />
will eine Partnerschaft mit einer<br />
Jugendgruppe aus Kursk aufbauen.<br />
Die Vorbereitungen dafür laufen<br />
schon länger (wir berichteten<br />
mehrfach im KONTAKT). Jetzt steht<br />
der erste Besuch des deutschen<br />
Jugendverbandes in Russland an.<br />
Katharina Goldinger, ehemalige<br />
Referentin der JUNGEN KIRCHE,<br />
berichtet über die Vorbereitungen.<br />
Die JUKI „paXt an“. Das tut sie zwar<br />
jetzt schon länger und auch sehr<br />
ausführlich - und so manchem JUKIler<br />
entlockt der Schriftzug des Logos<br />
allein schon einen Seufzer - aber<br />
jetzt sind wir auf der Zielgeraden:<br />
die Fahrt nach Moskau und Kursk<br />
steht im Sommer auf dem Programm;<br />
für Kids startete im März die PaXan-<br />
Projektreihe „Abenteuer Neuland“.<br />
Wir haben uns zwei Jahre Zeit<br />
genommen, um uns mit Russland,<br />
88 <strong>Kontakt</strong> 01 • <strong>2012</strong><br />
mit der sicher komplizierten Geschichte<br />
von Deutschen und Russen,<br />
mit Versöhnung und Ökumene zu<br />
beschäftigen. In dieser Zeit ist einiges<br />
passiert: Diözesankonferenzen,<br />
Schulungen und Verbandsjugendtage<br />
standen im Zeichen von „PaX an!“,<br />
der Arbeitskreis Spiri besuchte die<br />
russische Gemeinde in Darmstadt,<br />
unser Russlandblog ging online, wir<br />
haben eine Ausleihkiste mit Büchern<br />
und Filmen zum Thema zusammengestellt,<br />
werden noch russisch<br />
kochen (gebacken haben wir schon)<br />
und auch die Mitglieder der Kinderstufe<br />
kennen sich aus mit U-Bahn-<br />
Plänen in Moskau und kyrillischer<br />
Schrift.<br />
Hindernisse<br />
Aha, dachten wir: wir sind bestens<br />
vorbereitet für die Planungen unserer<br />
Fahrt nach Kursk! Kann ja nicht<br />
so schwer sein… Irrtum! Was sich<br />
als besonderes Relikt aus der Zeit<br />
des Eisernen Vorhangs in Russland<br />
gehalten hat, ist die Skepsis gegen-<br />
über „dem Westen“ und ein wahrer<br />
Kontrollzwang von Behördenseite.<br />
Mit dem Konsulat <strong>Kontakt</strong> aufzunehmen<br />
ist weder telefonisch noch per<br />
Email ohne weiteres möglich. Und<br />
als das Telefonat gelang, fühlte ich<br />
mich wie ein Staatsverbrecher mit<br />
Attentatsabsichten: ob ich wohl wieder<br />
gedenke auszureisen? Ob ich das<br />
auch beweisen könne (Arbeitsvertrag<br />
wäre gut; Nachweis über Wohneigentum;<br />
Geburtsurkunden der Kinderalles<br />
im Original natürlich). Wann ich<br />
in Russland wohin reisen wolle- nach<br />
Kursk?! Was wollen Sie in Kursk? Haben<br />
sie Verwandte in Russland?<br />
Ah ja, wieder was gelernt: „kundenorientierte<br />
Service-Center“ gibt´s<br />
in Russland nicht. Teil 2: die Ticketbuchung.<br />
Diesmal mit „Service-Center“.<br />
Das hat die Lufthansa nämlich.<br />
Kundenorientiert? Naja. Warteschleifen<br />
über Warteschleifen. Nach einer<br />
Viertelstunde dann eine genervte<br />
Call-Center-Angestellte: Gruppenreise?<br />
Welche Gruppe? Wohin?<br />
Wann? Welche Sitzplätze? Namen der<br />
Teilnehmer/-innen zwecks verbindlicher,<br />
namentlicher Platzreservie-<br />
Foto: pixelio
Beim letzten Verbandsjugendtag der JUKI<br />
war Russland Thema.<br />
rung? Wie- da kann sich kurzfristig<br />
noch was ändern? Dann geht das so<br />
nicht. Ich verbinde sie weiter. Warteschleife…<br />
etc.<br />
Schön. Wie gut, dass es das Ferienwerk<br />
gibt, das nützliche Tipps zum<br />
Umgehen des Lufthansa- Service-<br />
Centers gibt….<br />
Partnergruppe „ohne Gesichter“<br />
Und dann: die „Kursker“. Das ist<br />
unserer Partnergruppe. Gesichter<br />
hat sie leider immer noch nicht.<br />
Jugendarbeit sieht hier eben anders<br />
aus als dort. Die Planung ist Sache<br />
des Pfarrers- nicht der Jugendlichen.<br />
Und Absprachen trifft man eher kurzfristig<br />
und auch eher aus dem Bauch<br />
heraus: „Ist doch erst im Sommer.<br />
Bis dahin findet sich eine Lösung.“<br />
Aha. Eigentlich hätten wir planungswütigen<br />
Deutschen die klaren Ansagen<br />
zu Unterkunft und Verpflegung<br />
zwecks Kalkulation ja gerne so etwa<br />
im Januar… Njet.<br />
Foto: JUNGE KIRCHE SPEYER<br />
Probleme mit der Post<br />
Kennen lernen wollten wir unsere<br />
Partner in Kursk aber schon vorab,<br />
und zwar nicht nur den Pfarrer: wir<br />
haben Karten gebastelt, geschrieben<br />
(und übersetzen lassen) und nebenbei<br />
beim ersten Vortreffen gelernt,<br />
wie man Tee aus dem Samowar trinkt<br />
und warum Vegetarier in Russland<br />
keine Überlebenschance haben- was<br />
ein Fünftel unserer „Besetzung“ in<br />
Panik versetzte: ein Trainingslager<br />
zum Fleischessen müsse her! Kein<br />
Ding- das lässt sich einrichten ;-).<br />
Die Karten haben wir mit einem<br />
Weihnachtsbrief nach Kursk geschickt<br />
und waren optimistisch:<br />
vielleicht können wir auf dem guten,<br />
alten Postweg mit den Jugendlichen<br />
ins Gespräch kommen- mal ohne die<br />
Zwischeninstanz Pfarrer. Fatal Error.<br />
Der Brief ist erst Ende Januar angekommen<br />
- aber besser spät als nie.<br />
Anerkennung für Austausch<br />
Eine Spitzenmeldung erreichte uns<br />
kurz vor Weihnachten: wir sind eine<br />
anerkannte Gruppe im Jugendaustausch,<br />
unser Förderantrag liegt nun<br />
bei der Stiftung Deutsch-Russischer<br />
Jugendaustausch und das heißt<br />
zumindest, dass die Frage der Visa<br />
etwas vereinfacht wird.<br />
Manchmal frage ich mich, warum<br />
wir uns nicht eine Partnergruppe in<br />
Österreich gesucht haben. Oder in<br />
Frankreich. Und Italien soll ja auch<br />
schön sein.<br />
Nein, genau deswegen: weil Russland<br />
komplett anders ist und weil wir mit<br />
„PaX an!“ die unglaubliche Chance<br />
haben, diesem „Ganz-Anders“ auf<br />
den Grund zu gehen. Ich bin sehr<br />
gespannt auf die Jugendlichen dort<br />
und ihre Lebenswelt: vermutlich<br />
verdrehen die gerade den Kopf über<br />
unserer deutsche Antragsflut, die sie<br />
Foto: Andreas Narr<br />
Schwerpunkt<br />
PaX an - Programm<br />
* An- und Abreise über Moskau<br />
- dort zwei Tage Aufenthalt mit<br />
Stadtbesichtigung, Kremlführung,<br />
Besuch einer orthodoxen<br />
Gemeinde.<br />
* Reise nach Kursk und<br />
Treffen der Partnergruppe -<br />
gemeinsames Programm:<br />
* Besuch des Klosters Korennaja<br />
Pustyn<br />
* Besuch der Gedenkstätte zur<br />
Panzerschlacht von Kursk im<br />
Zweiten Weltkrieg und Gespräch<br />
mit Zeitzeugen<br />
* Kennenlernen der Stadt Kursk<br />
* Besuch der Universität<br />
* Ausflug ins Umland<br />
und vieles mehr, was noch nicht<br />
endgültig feststeht!<br />
unterzeichnen, gegenzeichnen und<br />
in Kopie weiterreichen müssen….Ist<br />
ja schließlich erst im Sommer. Tja,<br />
die Welten sind verschieden. Ist das<br />
nicht toll?<br />
Katharina Goldinger<br />
war bis Ende März<br />
<strong>2012</strong> Referentin für<br />
den Verband JUNGE<br />
KIRCHE SPEYER.<br />
<strong>Kontakt</strong> 01 • <strong>2012</strong> 9
Schwerpunkt<br />
Warum Kalkutta das Lachen nicht verlernen darf<br />
Eine Reisereportage zur Misereor/<strong>BDKJ</strong>-Jugendaktion <strong>2012</strong><br />
Im November 2011 war eine Rei-<br />
segruppe aus dem Bistum <strong>Speyer</strong>,<br />
darunter auch <strong>BDKJ</strong>-Diözesanpräses<br />
Andreas Sturm und <strong>BDKJ</strong>-<br />
Diözesanvorsitzende Kirsten Glaser<br />
mit Misereor-Vertretern zu Besuch<br />
in der indischen Millionenstadt<br />
Kalkutta. Sie besuchten dort ein<br />
Hilfsprojekt für Müllsammler und<br />
Müllsammlerinnen - eines der Projekte,<br />
die durch das Geld, das beim<br />
Solilauf am 10. März in Kaiserslautern<br />
zusammenkam, unterstützt<br />
wurde. Wie diese Menschen leben,<br />
beschreibt Misereor-Mitarbeiter<br />
Jörg Nottebaum.<br />
Rafiqkul ist zwölf. Sein Gesicht ist<br />
wesentlich älter. Nur selten zeigt er<br />
sein unbeschwertes, junges Lachen.<br />
Meistens dann, wenn er gemeinsam<br />
mit seinen neunjährigen Zwillingsbrüdern<br />
Maidul und Saidul die Schule<br />
10 <strong>Kontakt</strong> 01 • <strong>2012</strong><br />
besuchen oder Fußball spielen darf.<br />
Für letzteres bleibt leider viel zu<br />
wenig Zeit.<br />
Die drei Brüder wohnen im Tiljala-<br />
Railway-Squatter, das zum Armenviertel<br />
„Park Circus“ gehört - mitten<br />
in Kalkutta, direkt an den gefährlichen<br />
Bahngleisen. Im Viertelstundentakt<br />
donnern hier die Güter- und<br />
Personenzüge direkt vor den provisorischen<br />
Wohnhütten vorbei, die<br />
unzähligen Familien Schutz vor den<br />
Fluten des Monsun-Regens oder der<br />
Kälte des Winters bieten müssen. Da<br />
die Schienen für die Anwohner auch<br />
als öffentlicher Waschraum, gemeinsame<br />
Spielfläche oder einziger<br />
Begegnungsplatz herhalten müssen,<br />
ereignet sich fast wöchentlich ein<br />
grausamer Unfall: viele Menschen<br />
haben hier ihre Beine, Arme oder gar<br />
ihr Leben verloren…<br />
Die Menschen an den Bahngleisen<br />
Früh um fünf brechen Maidul, Saidul und Rafiqkul zum Müllsammeln auf.<br />
leben auch sonst am Rand der Gesellschaft;<br />
die viel zitierte Energie<br />
des aufstrebenden Schwellenlandes<br />
Indien hat sie bisher noch nicht<br />
erreicht. Im Gegenteil: in den letzten<br />
20 Jahren haben die Arbeitslosigkeit,<br />
die Analphabetenrate, die Schulabbrüche<br />
und die menschliche Armut<br />
besorgniserregend zugenommen. Die<br />
meisten müssen von dem leben, was<br />
die anderen nicht mehr brauchen:<br />
Vom Müll, den die indische Metropole<br />
tagtäglich in großen Mengen auswirft.<br />
„Tomorrow is too late“, mahnt<br />
Mohammed Alamgir und korrigiert<br />
sich selbst, indem er sinngemäß sagt:<br />
„Nein, heute schon kann es für viele<br />
hier zu spät sein!“ Aus dieser Motivation<br />
heraus hat er 1995 die Nichtregierungsorganisation<br />
Tiljala SHED<br />
ins Leben gerufen - der Träumer<br />
wurde zum Macher. Heute trägt die<br />
Fotos (2): © Schwarzbach/MISEREOR
Arbeit seines gesamten Teams aus<br />
Ärzt/-innen, Sozialarbeiter/-innen<br />
und Lehrer/-innen menschenwürdige<br />
Früchte. Überlebensnotwendige<br />
Früchte für die Menschen in den<br />
Armenvierteln Park Circus, Tangra,<br />
Topsia oder Mit Meher Ali Lane.<br />
Finanziell unterstützt wird die<br />
Organisation durch das Hilfswerk<br />
Misereor. Mit Spendengeldern aus<br />
Deutschland ermöglicht Misereor<br />
Tiljala SHED eine nachhaltige Hilfe<br />
zur Selbsthilfe.<br />
So gibt es seit 1999 auch eine<br />
„Müllsammler/-innen-Vereinigung<br />
von Kalkutta“, die gemeinsam den<br />
Müllverkauf neu strukturiert hat und<br />
bis heute wirksam für die Interessen<br />
ihrer Mitglieder eintritt. Als sichere<br />
Sammel- und Lagerplätze für den<br />
Müll, der wiederverwertbar ist und<br />
weiterverkauft wird, wurden eigene<br />
Hütten und kleine Hallen errichtet.<br />
Diese dienen gleichzeitig als Notunterkünfte<br />
für Kinder und Frauen, die<br />
auf der Flucht vor Gewalt Schutz und<br />
einen sicheren Ort benötigen.<br />
Kalkutta, die Hauptstadt des Bundesstaates<br />
Westbengalen, ist die<br />
drittgrößte Stadt Indiens mit einer<br />
offiziellen Bevölkerungszahl von<br />
etwa 5 Millionen Menschen. Tatsächlich<br />
beherbergt diese quirlige Stadt,<br />
die als „City of Joy“ bezeichnet<br />
wird, inklusive ihrer Randbezirke jedoch<br />
bis zu 15 Millionen Frauen und<br />
Männer, Junge und Alte. Getrieben<br />
von persönlicher Verzweiflung oder<br />
angelockt von den Verheißungen<br />
großer Städte verlassen immer mehr<br />
Menschen ihre ländliche Heimat und<br />
ziehen in die großen Ballungszentren<br />
wie Kalkutta.<br />
Doch noch einmal zurück zu Rafiqkul<br />
und seiner Geschichte:<br />
Frühmorgens um 5 Uhr ist seine<br />
Banges Spiel, bevor der nächste<br />
Zug vorbeidonnert..<br />
donnert, geht ihr Spiel weiter.<br />
Dass aber auch das Fußballspielen<br />
gefährlich sein kann, hat<br />
Rafiqkul am Donnerstag erfahren;<br />
seitdem klafft an seinem<br />
rechten Knie eine tiefe<br />
Wunde. Bei den schlechten<br />
hygienischen Gegebenheiten<br />
sowie dem Müllsammeln ohne<br />
kurze Nacht zu Ende. Dann steht Ra-<br />
Schutzkleidung führt dieses<br />
fiqkul gemeinsam mit seinen Brüdern leicht zu einer Entzündung, die zu<br />
auf, um Müll zu sammeln. Ausge- gefährlichem Wund-Fieber führen<br />
rüstet mit großen Plastiksäcken und kann. So ist Rafiqkul froh, dass an<br />
einer langen Metallgabel stochern sie diesem Samstag die Gesundheitssta-<br />
im stinkenden Unrat ihres Viertels. tion von Tiljala SHED geöffnet hat.<br />
Meistens suchen sie Plastikflaschen, Dort, wo sonst sein Schulunterricht<br />
Plastikfolien oder -becher. Dass sie stattfindet, untersucht die Ärztin<br />
beim späteren Weiterverkauf an Lina Banerjee pro Sprechstunde<br />
einen Zwischenhändler nicht übers zwischen 200 und 400 Patienten des<br />
Ohr gehauen werden, verdanken Armenviertels. Hier wird auch Rafiq-<br />
Rafiqkul und die anderen Müllkinder kuls Wunde gesäubert und mit einem<br />
dem Misereor-Partner. Er hat sie in Schutzverband geschlossen. Für die<br />
Verhandlungsstrategien geschult Heilsalbe braucht der Zwölfjährige<br />
und stellt selbst eigene Zwischen- dank der hilfreichen Spendengelder<br />
händler, sodass den Kindern für ihre aus Deutschland nichts zu bezahlen.<br />
harte Arbeit „fairer“ Lohn sicher ist. Über die kostenfreien Medikamen-<br />
Umgerechnet 10 Cent für 1 Kilote freuen sich besonders auch die<br />
gramm Plastik ist allerdings auch bei besorgten Mütter, die mit ihren<br />
geringeren Lebenshaltungskosten fiebrigen Kleinkindern die engagierte<br />
hart verdientes Geld!<br />
Ärztin aufsuchen.<br />
Mit den eingenommenen Rupien MIisereor, Tiljala SHED und Jugend-<br />
unterstützt Rafiqkul den Lebensunliche wie Rafiqkul haben unsere<br />
terhalt seiner Familie, den Rest zahlt Unterstützung verdient: Damit Kal-<br />
er bei der kleinen, aber verlässlichen kutta, die „City of Joy“, das Lachen<br />
Bank von Tiljala SHED ein. Hier hat<br />
jedes Kind sein eigenes Sparbuch. So<br />
ist das schwer verdiente Geld sicher<br />
und kann nicht kurzsichtig ausgege-<br />
nicht verlernt.<br />
ben oder gar verloren oder gestohlen<br />
werden.<br />
Jörg Nottebaum ist<br />
Referent für<br />
Fußball oder das Brettspiel Carom<br />
Bildungs- und<br />
– beides spielen die Kinder auf den<br />
Bahngleisen gern. Kündigt ein Zug<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
bei der<br />
Misereor-Arbeitsstelle<br />
seine Durchfahrt an, nehmen sie<br />
routiniert die Spielsteine von den<br />
Gleisen, das Spielbrett kann stehen<br />
bleiben. Ist der Zug dann vorbeigein<br />
Berlin.<br />
Foto: privat Schwerpunkt<br />
<strong>Kontakt</strong> 01 • <strong>2012</strong> 11
Foto: Wilke-Zech<br />
Interview<br />
„Es geht um ein partnerschaftliches Geben und Nehmen“<br />
Pfarrer Alois Eichenlaub hat langjährige Erfahrungen mit Freiwilligen gesammelt<br />
Seit mehr als<br />
50 Jahren<br />
lebt und<br />
arbeitet<br />
er in Peru:<br />
der aus<br />
Herxheim<br />
bei Landau<br />
stammende<br />
Pfarrer Alois Eichenlaub Pfarrer Alois<br />
Eichenlaub.<br />
Wenn er von seinen langjährigen<br />
Erfahrungen in dem südamerikanischen<br />
Land erzählt, spürt man die<br />
tiefe Verbundenheit des 80-Jährigen<br />
zu den Menschen dort und<br />
dem, was er in der Stadt Cajamarca<br />
aufgebaut hat. Eine der Einrichtungen<br />
ist ein Zentrum für arbeitende<br />
Kinder, die sich in der Organisation<br />
„Manthoc“ zusammengeschlossen<br />
haben. In dieser Einrichtung, zu<br />
der auch eine Schule gehört, arbeiten<br />
seit vielen Jahren auch junge<br />
Freiwillige aus Deutschland mit, die<br />
über den <strong>BDKJ</strong>-Diözesanverband<br />
<strong>Speyer</strong> dort ein soziales Jahr absolvieren.<br />
Wir haben Pfarrer Eichenlaub<br />
bei einem Treffen mit den<br />
Freiwilligen für <strong>2012</strong>/2013 nach<br />
seinen Erfahrungen mit diesem<br />
„Dienst“ gefragt.<br />
Was können die jungen Freiwilligen<br />
aus Deutschland, die nach der Schule,<br />
ohne Ausbildung, nach Cajamarca<br />
kommen, überhaupt tun?<br />
„Es geht nicht darum, dass die jungen<br />
Freiwilligen einen „Arbeitsplatz“<br />
besetzen, sondern es geht um ein<br />
partnerschaftliches Geben und Nehmen<br />
zwischen den Freiwilligen und<br />
den Menschen dort. Am Anfang sind<br />
es die Freiwilligen, die als „Lernende“<br />
in der neuen Umgebung, Sprache,<br />
Kultur eher die „Nehmenden“<br />
12 <strong>Kontakt</strong> 01 • <strong>2012</strong><br />
sind. Dann, mit der Zeit, sind sie es,<br />
die durch ihren Einsatz zu „Gebenden“<br />
werden.<br />
Es gibt zwei Bereiche, in denen<br />
sich die Freiwilligen gut einbringen<br />
können: in der Schule, zum Beispiel<br />
bei der Betreuung von „schwierigen“<br />
Kindern, die eine spezielle Unterstützung<br />
brauchen, um dem Unterricht<br />
folgen zu können oder bei der<br />
Begleitung der Gruppen arbeitender<br />
Kinder.<br />
Außerdem werden für viele „Spezialaufgaben“,<br />
Helfer und Helferinnen<br />
gebraucht. Freiwillige begleiten<br />
zum Beispiel Kinder, wenn sie zu<br />
einem Sehtest oder ins Krankenhaus<br />
müssen. Da die Kinder meist<br />
unterernährt sind, gibt es auch eine<br />
Schulspeisung, bei der Freiwillige<br />
in der Essensausgabe oder in der<br />
Küche mithelfen und darauf achten,<br />
dass die Kinder nach den Mahlzeiten<br />
spülen und aufräumen.<br />
Eine ganz wichtige Aufgabe ist die<br />
Begleitung der Gruppen arbeitender<br />
Kinder. Diese Kinder müssen arbeiten,<br />
um etwas zu essen zu haben.<br />
Sie putzen zum Beispiel die Scheiben<br />
vor den Grabkammern auf Friedhöfen<br />
oder arbeiten als Lastenträger.<br />
In regelmäßigen Gruppenstunden,<br />
bei denen die Freiwilligen die für die<br />
Gruppe zuständigen „Colaboradores“<br />
unterstützen, sprechen die Kinder<br />
über selbst gewählte Themen. Dabei<br />
geht es zum Beispiel um die Lösung<br />
von Konflikten oder gemeinsame<br />
Aktionen. Grundidee dabei ist, dass<br />
sie selbst für sich Verantwortung<br />
übernehmen lernen, sich organisieren,<br />
die Möglichkeit haben, das zu<br />
bewältigen, was sie beschäftigt. Die<br />
Kinder wählen aus ihrer Gruppe auch<br />
Delegierte, die sich etwa alle zwei<br />
Wochen im Zentrum von „Manthoc“<br />
zu einem Schulungstag treffen, bei<br />
dem sie auch über die Probleme in<br />
ihren Gruppen sprechen.“<br />
Welche Erfahrungen haben sie über<br />
die Jahre mit jungen Freiwilligen<br />
aus Deutschland gemacht?<br />
„Die meisten Freiwilligen haben<br />
schnell ein ganz herzliches Verhältnis<br />
zu den Kindern und zu den Mitarbeitern<br />
und Mitarbeiterinnen. Je länger<br />
sie da sind, desto mehr Aufgaben<br />
übernehmen sie und müssen sich<br />
sogar dagegen wehren, vereinnahmt<br />
zu werden. Ich merke es immer daran,<br />
dass sie im Laufe ihres Einsatzes<br />
immer weniger Zeit haben, mit mir<br />
zu plaudern… Am Ende des Jahres<br />
fließen immer Tränen – auf beiden<br />
Seiten.“<br />
Hat sich das Interesse an einem solchen<br />
Einsatz in den letzten Jahren<br />
verändert?<br />
„Die Zahl der Interessenten hat sehr<br />
zugenommen. Das hängt sicher auch<br />
mit dem „weltwärts-Programm“<br />
zusammen. Nicht geändert hat sich<br />
die Motivation der jungen Menschen:<br />
die meisten nutzen das Jahr<br />
als Chance zur Orientierung für ihr<br />
Leben, als Möglichkeit, den (schulischen)<br />
„Zeitstress“ loszuwerden und<br />
FSJ in Chile<br />
Neben den Stellen bei „Manthoc“<br />
gibt es zurzeit beim <strong>BDKJ</strong>-Diözesanverband<br />
noch einen Platz<br />
für einen Freiwilligendienst im<br />
Ausland: das Kinderheim „Las<br />
Parras“ in der südchilenischen<br />
Stadt Valdivia. Infos zu dem Projekt<br />
und dem Trägerverein unter:<br />
www.casa-esperanza.de.
Foto: Wilke-Zech<br />
Interview<br />
Arbeit einen starken Rückhalt in<br />
der Diözese – das ist aber schon<br />
viele Jahre vorbei. Jetzt ist<br />
der Rückhalt sehr mager, unser<br />
Bischof unterstützt uns kaum und<br />
auch bei den Protesten gegen die<br />
Goldminen hatte er nicht den Mut<br />
etwas zu sagen. Aber Gott sei<br />
Dank gibt es doch auch Priester<br />
und andere kirchliche Gruppen,<br />
die sich aus ihrem Glauben heraus<br />
für die Menschen einsetzen.“<br />
Bei einem Heimatbesuch traf sich Pfr. Eichenlaub mit den beiden künftigen Freiwilligen bei<br />
Noch einmal zurück zu den Freiwilligen:<br />
Was wünschen Sie sich –<br />
„Manthoc“ Jana Apperdanier (links) und Felicitas Pfirrmann (rechts) sowie der bisherigen Referentin<br />
für das Freiwillige Soziale Jahr, Manuela Roehr ( links hinten) und Anna Nunenmann, die<br />
im letzten Jahr in Peru gearbeitet hat.<br />
was sollten ehemalige Freiwillige<br />
nach ihrer Rückkehr tun?<br />
einfach intensiv ‚zu leben’. Es ist imminen in der Nähe der Stadt. Durch<br />
mer wieder beeindruckend, wie sich den Abbau des Edelmetalls wird „Besonders wichtig wäre es, dass<br />
die jungen Freiwilligen in diesem die herrschende Wasserknappheit sie – zurück in der Heimat – in ihren<br />
Jahr entwickeln, neue Fähigkeiten verschlimmert und das Grundwasser Familien, Freundeskreisen, am<br />
entdecken und sich auch trauen, ihre mit Chemikalien verseucht. Es gab Studienplatz, immer wieder deutlich<br />
Meinung zu vertreten oder über ihre Proteste gegen die Zerstörung.<br />
machen, dass vor allem die reichen<br />
Erlebnisse etwas zu schreiben.“ Was sagen Sie jungen Freiwilligen, Länder schuld daran sind, dass zum<br />
die sich aktiv in diesen Konflikt ein- Beispiel Kinder in Peru aber auch<br />
Wie sehen Sie die Zukunft des Freimischen wollen?<br />
in ganz vielen anderen Ländern<br />
willigendienstes in Peru?<br />
arbeiten müssen, um überleben zu<br />
„Schon in der Vorbereitung auf den können. Im Zuge der Globalisierung,<br />
„Das ist eine schwierige Frage. Die Einsatz bei uns in Peru wird mit den durch freie Handelszonen hat sich<br />
Probleme vor Ort nehmen zu. Wir Freiwilligen über solche Konfliktla- die Abhängigkeit der armen von den<br />
stützen uns in unserer Arbeit auf gen gesprochen. Bei gewalttätigen reichen Ländern verstärkt. Arme<br />
jeden Fall auf unser peruanisches Auseinandersetzungen sollten sie Länder werden ausgebeutet und<br />
Personal. Da die Freiwilligen kei- sich natürlich zurückhalten. Wenn al- haben dadurch kaum eine Chance,<br />
nen „Arbeitsplatz“ im eigentlichen lerdings Kindergruppen von Manthoc ihre Situation aus eigener Kraft zu<br />
Sinn haben, hängt davon nicht die mit protestieren, ist es verständlich, verbessern.<br />
Zukunft der Einrichtung ab. Aber mit wenn sie „ihre“ Kinder begleiten. In Ich wünsche mir außerdem schon<br />
ihren unterschiedlichen Begabungen der Regel ist es aber auf jeden Fall lange, dass es auch umgekehrt für<br />
und ihrer Unterstützung machen die besser, wenn man sich als Freiwilli- junge Menschen aus Peru die Mög-<br />
Freiwilligen manches möglich, was ger an eine Menschenrechtsgruppe lichkeit gäbe, ein Freiwilliges Sozia-<br />
ohne sie nicht geht und deshalb wür- vor Ort wendet, wenn man etwas tun les Jahr in Deutschland zu machen.<br />
den sie uns auf jeden Fall fehlen.“ will.“<br />
Und dafür wäre eine Werbung und<br />
Unterstützung von ehemaligen Frei-<br />
Es gibt ja in Cajamarca den Konflikt Wie steht die Kirche vor Ort zu dem willigen ebenfalls sehr hilfreich.“<br />
zwischen den Menschen, die auf<br />
sauberes Trinkwasser angewiesen<br />
Konflikt bzw. auch zu der Arbeit von<br />
„Manthoc“?<br />
Das Interview führte Christine Wilke-Zech<br />
sind und den Betreibern von Gold- „Lange Zeit hatten wir bei unserer<br />
<strong>Kontakt</strong> 01 • <strong>2012</strong> 13
Diözese<br />
Solidarität mit Slumbewohnern gezeigt<br />
Auftakt für <strong>BDKJ</strong>/Misereor-Jugendaktion mit Solilauf und Eine-Welt-Fest<br />
Es piept, mal ganz schnell hinterei-<br />
nander, dann wieder in größeren Abständen.<br />
Unaufhörlich, drei Stunden<br />
lang, in Kaiserslautern in der Klostergasse<br />
in Höhe des Eingangs zur<br />
St. Martins Kirche, wo durch einen<br />
blauen, aufgeblasenen Plastikbogen<br />
immer wieder junge und ältere<br />
Läuferinnen und Läufer durchlaufen.<br />
Nicht unbedingt ein schöner Ton,<br />
aber das, was von dem Team von<br />
Meisterchip hier elektronisch per<br />
Chip so unüberhörbar gezählt wird,<br />
bedeutet Hoffnung. Denn jeder Piep<br />
ist eine Runde mehr beim Solilauf<br />
zugunsten von zwei Misereor-Projekten<br />
in Hongkong und Kalkutta.<br />
14 <strong>Kontakt</strong> 01 • <strong>2012</strong><br />
Mit Spaß dabei: Mitglieder der Stadtgruppe Kaiserslautern der Katholischen Studierenden Jugend (KSJ) beim Solilauf.<br />
Zum Auftakt der Misereor/<strong>BDKJ</strong>-<br />
Jugendaktion hatten am 10. März<br />
die Pfarrei St. Martin, der <strong>BDKJ</strong>-<br />
Diözesanverband und das Team der<br />
Jugendaktion zu dem Lauf und einem<br />
Eine-Welt-Fest eingeladen. Dazu<br />
gehörte ein Bühnenprogramm mit<br />
Livemusik und Interviews, moderiert<br />
von RPR1 Moderator Ralf Schwoll,<br />
sowie zahlreiche Infostände verschiedener<br />
Eine-Welt-Initiativen, ein<br />
Jugendprogramm und zum Abschluss<br />
ein Jugendgottesdienst.<br />
950 Meter lang war der Parcours<br />
durch die Altstadt von Kaiserslautern.<br />
393 Läuferinnen und Läufer<br />
aus der ganzen<br />
Diözese, darunter<br />
Mitglieder der katholischenJugendverbände,Messdienergruppen,<br />
Firmlinge, Schüler<br />
aus Kaiserslautern<br />
Foto: Wilke-Zech<br />
Die Chips zur elektronischen Rundenmessung<br />
müssen richtig befestigt werden.<br />
und viele Erwachsene machten mit.<br />
„Hop, hop, hop“ - entlang der<br />
Strecke und auf dem Martinsplatz<br />
feuerten Zuschauer die Läufer/-innen<br />
immer wieder an. „Du bist schon<br />
über 50 Euro los!“, triumphierte<br />
stolz eine junge Läuferin mit Gruß<br />
an ihren Vater. Die Sportlerinnen und<br />
Sportler bezahlten fünf Euro Startgebühr<br />
oder ließen sich von Sponsoren<br />
jede Runde honorieren. „Ich habe<br />
noch während des Laufes Sponsoren<br />
gewonnen“, so Isabelle Gayer, die<br />
mit ihrer Kollegin vom <strong>BDKJ</strong>-Dekanatsvorstand<br />
Kaiserslautern, Maria<br />
Fuchs, mitlief. Und auch wenn es am<br />
Ende bei der Siegerehrung um die<br />
schnellsten Zeiten und die meisten<br />
Runden ging – gewonnen haben alle<br />
und besonders die „Käfigmenschen“<br />
in Hongkong und die Müllsammler,<br />
die in Kalkutta von der Organisation<br />
Tiljala SHED betreut werden (siehe<br />
Reportage S. 10). Mitarbeiter Mohammed<br />
Shafkat Alam war in Kaiserslau-<br />
Foto: View
Foto: View<br />
Diözese<br />
Kirsten Glaser und Andreas Sturm beantworten<br />
Fragen zu ihrer Indienreise.<br />
Schönenberg-Kübelberg,<br />
schilderte<br />
ihre Erfahrungen<br />
bei ihrem einjährigen<br />
Dienst als<br />
Freiwillige in einer<br />
tern dabei und berichtete über das<br />
Engagement seiner Organisation.<br />
Zum Solilauf gekommen war auch<br />
Lai Chan SZE von der Organisation<br />
Society for Community Oganization<br />
(SoCO). Sie erklärte, wie sie sich in<br />
Hongkong um sogenannte „Cage-People“<br />
kümmert. Menschen, die in nur<br />
zwei Quadratmeter großen Käfigen<br />
leben müssen, weil sie keine andere<br />
„Wohnung“ finanzieren können. Die<br />
Hälfte des Solilauf-Erlöses ist für<br />
dieses Engagement bestimmt.<br />
Landwirtschaftsschule<br />
in Brasilien:<br />
„Man stößt an Grenzen,<br />
weil man nicht allen<br />
helfen kann, denen<br />
Mit 88 Runden am Ende auf Platz zwei der Teamwertung: der<br />
man helfen möchte. Ich<br />
Diözesanausschuss/die Diözesanleitung der KjG.<br />
würde es aber sofort<br />
ten Kirche St. Martin, den Weihbi-<br />
wieder machen.“ Martin Schulz und schof Otto Georgens gemeinsam mit<br />
Eric Gailus, Mitglieder der Deutschen Erzbischof Kleda, Pfarrer Andreas<br />
Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG), Keller von der Pfarrei St. Martin und<br />
stellten das Partnerschaftsprojekt <strong>BDKJ</strong>-Diözesanpräses Andreas Sturm<br />
„VAMOS!“ vor (siehe Bericht auf S. zelebrierte, standen thematisch die<br />
4.). Erzbischof Samuel Kleda, Leiter Lebensbedingungen von Jugend-<br />
der Diözese Douala in Kamerun, lichen in den Armenvierteln der<br />
Bei den Interviews auf der Bühne<br />
kamen <strong>BDKJ</strong>-Diözesanpräses Andreas<br />
Sturm und <strong>BDKJ</strong>-Diözesanvorsitzende<br />
Kirsten Glaser, die beim Solilauf auch<br />
mitlief, zu Wort. Sie erzählten kurz<br />
über ihre Reise nach Kalkutta, bei<br />
der sie das Projekt für Müllsammler<br />
besuchten. „Das was wir dort erlebt<br />
haben, hat alle unsere Vorstellungen<br />
gesprengt. Es war für uns schockierend<br />
zu sehen, dass Menschen mit<br />
Tieren gemeinsam im Müll nach<br />
etwas Verwertbaren suchen“, so<br />
Andreas Sturm.<br />
Carmen Gardin, KjG-Mitglied aus<br />
der sich im Rahmen der Misereor-<br />
Fastenaktion als Gast in der Diözese<br />
<strong>Speyer</strong> aufhielt, beantwortete<br />
Fragen zu seinem von dem Hilfswerk<br />
unterstützten Projekt zur beruflichen<br />
Ausbildung armer Jugendlicher. Für<br />
Musik und Unterhaltung zwischen<br />
den Interviews sorgten Gruppen<br />
der Tanzschule Marquardt, das<br />
Saxophon-Quartett „Lazy tongues“,<br />
eine Trommelgruppe von Studenten<br />
aus Ruanda und die Angklunggruppe<br />
„Farbtöne“ der Lebenshilfe Kaiserslautern.<br />
Parallel zum Programm auf dem Martinsplatz,<br />
zu dem auch die Infostän-<br />
Großstädte in aller Welt im Mittelpunkt:<br />
ausgegrenzt, ohne Zugang zu<br />
Bildung, ohne Dach über dem Kopf,<br />
ohne gültige Ausweispapiere, ohne<br />
Krankenversicherung, ohne Schutz<br />
vor sexueller Gewalt, ohne Zugang<br />
zu sauberem Wasser.<br />
„Misereor super turbem – das Elend<br />
der Menschen geht mir zu Herzen:<br />
Compassion, Solidarität. Die regelmäßige<br />
Spenderin, der geduldige<br />
Unterschriftensammler, der Verkauf<br />
im Eine-Welt-Laden, die Betreuung<br />
eines Projektes, der jährliche<br />
Hungermarsch, der heutige Solilauf<br />
in Kaiserslautern – das alles sind For-<br />
Stadt, Rand, Schluss...?“ 2.012 - so fragt<br />
die Misereor/<strong>BDKJ</strong>-Jugendaktion. Sie will<br />
Jugendliche für das Eine-Welt-Engagemement<br />
begeistern und zeigen, dass Jugendliche<br />
aus Deutschland Jugendlichen aus den<br />
Slums dieser Welt helfen können. Wie das<br />
gehen kann, dazu findet man Tipps und Material<br />
auf www.jugendaktion.de. Außerdem<br />
gibt es dort Geschichten und Interviews mit<br />
Jugendlichen wie Rafikul (siehe S. 10).<br />
de der Eine-Welt-Initiativen<br />
gehörten, hatten beim Jugendprogramm<br />
auf dem Unionsplatz<br />
Kinder und Jugendliche<br />
die Chance, eine Kletterwand<br />
zu erklimmen, eine Slumhütte<br />
zu bauen oder ferngesteuerte<br />
„Mini-Tuaregs“ einen Racing-<br />
Parcours entlang zu führen.<br />
Beim abschließenden Jugendgottesdienst<br />
in der vollbesetzmen,<br />
in denen das „misereor super<br />
turbam“ Gestalt annimmt,“ so Weihbischof<br />
Georgens in seiner Predigt.<br />
Er dankte im Namen von Misereor für<br />
dieses Engagement als Zeichen der<br />
Solidarität. Als Gast des Eine-Welt-<br />
Festes hatte er den Solilauf verfolgt<br />
und bei der Siegerehrung allen Beteiligten<br />
seinen Dank ausgesprochen.<br />
Christine Wilke-Zech<br />
Foto: Wilke-Zech<br />
<strong>Kontakt</strong> 01 • <strong>2012</strong> 15
Diözese<br />
Besserer Schutz für Kinder?<br />
Das neue Bundeskinderschutzgesetz beinhaltet Chancen und Herausforderungen<br />
Beim letzten „Forum Jugendpas-<br />
toral“ war es gerade Thema: das<br />
neue, am 1. Januar <strong>2012</strong> in Kraft getretene,<br />
Bundeskinderschutzgesetz.<br />
Die neuen Regelungen sollen einen<br />
besseren Schutz vor Vernachlässigung<br />
und Gewalt von Kindern bieten.<br />
Allerdings können sie die Arbeit für<br />
Ehrenamtliche in der Jugendarbeit<br />
auch erschweren.<br />
Aber was ist das Bundeskinderschutzgesetz<br />
überhaupt?<br />
Das Bundeskinderschutzgesetz<br />
(BKiSchG) zielt darauf ab, Misshandlungen<br />
und Vernachlässigung<br />
von Kindern vorzubeugen und den<br />
Schutz des Kindes durch gesetzlich<br />
geregelte Auflagen zu gewährleisten.<br />
Dabei wird präventiv bei Eltern,<br />
Familiengerichten, Kinderärzten und<br />
allen, die mit Kindern und Jugendlichen<br />
zusammen arbeiten, also<br />
auch Mitarbeitern der Jugendarbeit,<br />
angeknüpft.<br />
Das neue Gesetz ist nicht wie - man<br />
vermuten könnte - ein neues eigenständiges<br />
Gesetz, sondern eine<br />
16 <strong>Kontakt</strong> 01 • <strong>2012</strong><br />
Sammlung mehrerer Verordnungen,<br />
die bestehende Gesetze ergänzen<br />
und vervollständigen.<br />
Das Gesetz besteht aus sechs Artikeln.<br />
Der Artikel 1 enthält das Gesetz<br />
zur Kooperation und Information<br />
im Kinderschutz (KKG).<br />
Der Artikel 2 enthält Änderungen<br />
des Sozialgesetzbuches (SGB) VIII:<br />
So wurde beispielsweise der Paragraph<br />
8a, der sich mit dem Thema<br />
Kindeswohlgefährdung beschäftigt,<br />
um einen neuen Paragraphen 8b<br />
erweitert, der mit „Fachliche Beratung<br />
und Begleitung zum Schutz von<br />
Kindern und Jugendlichen“ einen<br />
Beratungsanspruch für Personen, die<br />
beruflich mit Kindern und Jugendlichen<br />
in <strong>Kontakt</strong> stehen, festschreibt.<br />
Der Artikel 3 bezieht sich auf die<br />
Änderungen anderer Gesetze.<br />
In den Beratungen des Bundestagsausschusses<br />
neu aufgenommen<br />
wurde der Artikel 4: Evaluation. Bis<br />
zum 31. Dezember 2015 muss der<br />
Deutsche Bundestag über die Ergebnisse<br />
einer von der Bundesregierung<br />
durchzuführenden Evaluation der<br />
Wirkungen des Gesetzes informiert<br />
werden.<br />
Artikel 5 enthält die Bekanntmachungserlaubnis<br />
für das SGB VIII.<br />
Artikel 6 legt das Inkrafttreten für<br />
den 1.1.<strong>2012</strong> fest.<br />
(Quelle: Norbert Struck,<br />
Forum Erziehungshilfen 1/<strong>2012</strong>)<br />
Wie ist das neue Gesetz entstanden?<br />
Nachdem das Gesetzgebungsvorhaben<br />
in der 16. Legislaturperiode<br />
letztlich gescheitert war, wurde das<br />
Thema von der neuen Bundesregierung<br />
in der 17. Legislaturperiode<br />
wieder aufgegriffen. Am 16. März<br />
2011 wurde der Regierungsentwurf<br />
„eines Gesetzes zur Stärkung eines<br />
aktiven Schutzes von Kindern und<br />
Jugendlichen – Bundeskinderschutzgesetz<br />
(BKiSchG)“ veröffentlicht.<br />
Über viele Pfade hat dieser Entwurf<br />
dann am 14. Dezember 2011 in der<br />
Sitzung des Vermittlungsausschusses<br />
seine endgültigen Inhalte gefunden<br />
und trat somit – wie geplant – zum<br />
1. Januar <strong>2012</strong> in Kraft<br />
Was ist wichtig für die Jugendarbeit?<br />
Der Paragraph 72 a hat nun einen<br />
neuen Namen: „Tätigkeitsausschluss<br />
einschlägig vorbestrafter Personen“.<br />
Er beschäftigt sich nunmehr in den<br />
Abs. 3 und 4 auch mit neben- oder<br />
Foto: Fotolia
ehrenamtlich tätigen Personen. Mit<br />
den freien Trägern sollen Vereinbarungen<br />
darüber getroffen werden,<br />
welche Tätigkeiten nur nach Vorlage<br />
eines Führungszeugnisses ausgeübt<br />
werden dürfen. Die Kriterien hierfür<br />
sollen „Art, Intensität und Dauer des<br />
<strong>Kontakt</strong>es“ sein.<br />
Das heißt:<br />
* Es können Führungszeugnisse<br />
für Ehrenamtliche verlangt<br />
werden.<br />
* Kommunen entscheiden wer<br />
und zu welchem Zweck ein<br />
Führungszeugnis vorlegen<br />
muss.<br />
* ggf. könnte eine Bezuschussung<br />
daran gekoppelt werden.<br />
Was war besonders umstritten?<br />
Der Paragraph 79a „Qualitätsentwicklung<br />
in der Kinder- und Jugendhilfe“<br />
war einer der umstrittensten<br />
Paragraphen während des gesamten<br />
Gesetzgebungsverfahrens und fand<br />
erst im Vermittlungsausschuss seine<br />
endgültige Fassung. In ihm werden<br />
jetzt die Jugendämter zur Erklärung<br />
ihrer „Grundsätze und Maßstäbe<br />
für die Bewertung der Qualität<br />
sowie geeignete Maßnahmen zu<br />
ihrer Gewährleistung“ verpflichtet.<br />
Dies bezieht sich auf alle von ihnen<br />
wahrgenommenen Aufgaben. Besonders<br />
herausgestrichen sind aber<br />
„Qualitätsmerkmale für die Sicherung<br />
der Rechte von Kindern und<br />
Jugendlichen in Einrichtungen und<br />
ihren Schutz vor Gewalt“. Allerdings<br />
hat Paragraph 74 Abs. 1 Nr. 1 SGB VIII<br />
(Finanzierung von Trägern der freien<br />
Jugendhilfe) mit dieser Bestimmung<br />
verknüpft - indem es dort heisst:<br />
„… 1. die fachlichen Voraussetzungen<br />
für die geplante Maßnahme<br />
erfüllt und die Beachtung der Grund-<br />
Foto: Fotolia; Marzanna Syncerz<br />
sätze und Maßstäbe der Qualitätsentwicklung<br />
und Qualitätssicherung<br />
nach § 79a gewährleistet….“<br />
Das heißt:<br />
* Führungszeugnisse oder<br />
andere schwer erfüllbare<br />
Auflagen für Wochenenden<br />
und Sommerlager - kann<br />
jetzt jede Kommune den<br />
Jugendverbänden auferlegen.<br />
* Qualitätskriterien werden<br />
nicht mehr vereinbart, sondern<br />
auferlegt.<br />
Was steht jetzt an?<br />
Für Jugendverbände und Jugendgruppen<br />
ergibt sich durch das<br />
Inkrafttreten des BKiSchG noch keine<br />
direkte Handlungsnotwendigkeit.<br />
Die beiden relevanten Regelungen<br />
- Paragraph 72a (4) zu den Führungszeugnissen<br />
von Ehrenamtlichen bei<br />
freien Trägern und Paragraph 79a ( in<br />
Verbindung mit Paragraph 74 Qualitätsentwicklung)<br />
- richten sich an<br />
den öffentlichen Träger. Derzeit wird<br />
versucht, möglichst bundesweit glei-<br />
Diözese<br />
Kinder stehen unter einem besonderen Schutz.<br />
che Regelungen über entsprechende<br />
Empfehlungen zu finden. Darum<br />
bemühen sich unter anderem der<br />
Bundesjugendring und alle Landesjugendringe.<br />
Wichtig ist:<br />
Wenn öffentliche Träger bereits jetzt<br />
Vereinbarungen im Sinne des Paragraphen<br />
72a(4) schließen und nicht<br />
die bundesweiten Hinweise abwarten<br />
wollen, sollten örtliche Jugendgruppen<br />
unbedingt <strong>Kontakt</strong> zum <strong>BDKJ</strong><br />
aufnehmen, um das weitere Vorgehen<br />
abzustimmen.<br />
Bewertung des neuen Gesetzes<br />
Der Kinderschutz steht natürlich zu<br />
Recht im Vordergrund des Gesetzes.<br />
Aber es stellt das Ehrenamt und die<br />
Selbstorganisation von Jugendarbeit<br />
vor große Herausforderungen. Wir<br />
hoffen derzeit, dass sich die Politik<br />
auf bundes- oder zumindest landesweite<br />
Regelungen einigen kann.<br />
Weitere Informationen zum Thema<br />
bietet die Seite des deutschen Bundesjugendringes<br />
www.DBJR.de .<br />
Kirsten Glaser<br />
<strong>Kontakt</strong> 01 • <strong>2012</strong> 17
Persönlich<br />
Engagiert vor Ort<br />
Junge Mitglieder in den Pfarrgemeinderäten wollen die Zukunft in ihren Gemeinden mitgestalten<br />
Im letzten November wurden neue Räte in den Pfarreien des Bistums <strong>Speyer</strong> gewählt. Junge Frauen und Männer aus<br />
den Reihen der Jugendverbände vertreten dort die Interessen von Kindern und Jugendlichen. Wir haben einige von<br />
ihnen nach ihrer Motivation für ihr Engagement gefragt:<br />
Charlotte Jöckel, 22 Jahre, Studentin, JUNGE<br />
KIRCHE, Mitglied im PGR der Pfarrei St. Martin,<br />
Ludwigshafen-Oppau:<br />
„Ich habe schon zum zweiten Mal kandidiert, weil<br />
ich denke, dass es wichtig ist, dass die Jugendlichen<br />
einer Pfarrei in diesem Gremium vertreten<br />
sind. Ich werde den Mund aufmachen und meine Meinung sagen, sonst<br />
läuft alles, wie wir es schon immer gemacht haben.“<br />
Judith Wiencierz, 21 Jahre, Studentin,<br />
Kolpingjugend, Mitglied im PGR<br />
der Gemeinde St. Albert, Ludwigshafen-Pfingstweide:<br />
„Kandidiert habe ich, da ich mich<br />
gerne ehrenamtlich engagiere und<br />
es auch wichtig finde, die Interessen<br />
der Gemeindemitglieder, gerade<br />
auch der jüngeren Generation zu vertreten und nach außen zu<br />
tragen. Außerdem sind die nächsten vier Jahre entscheidend im<br />
Hinblick auf die Umstrukturierung der einzelnen Pfarreien. Etwas<br />
Konkretes habe ich mir noch nicht überlegt... aber natürlich habe<br />
ich das Ziel, den Leuten, die mich gewählt haben zu zeigen, dass<br />
ihre Entscheidung und das mir entgegengebrachte Vertrauen<br />
richtig war.“<br />
18 <strong>Kontakt</strong> 01 • <strong>2012</strong><br />
Sarah Schlosser, 18, Schülerin, KjG,<br />
Mitglied im PGR der Gemeinde von<br />
St. Johannes Baptist Harthausen (gehört<br />
zur Pfarreiengemeinschaft mit<br />
Dudenhofen, Hanhofen):<br />
„Ich habe kandidiert, weil ich finde,<br />
dass bei uns im Dorf die Jugend<br />
oftmals missverstanden wird und<br />
ich deshalb als Stellvertreter für<br />
die Jugend in Harthausen die Bande<br />
zwischen Jugend und Pfarrgemeinde<br />
stärken<br />
möchte.<br />
Außerdem<br />
möchte ich<br />
über meine<br />
Grenzen<br />
hinauswachsen<br />
und neue<br />
Erfahrungen<br />
sammeln. Ich bin im Katechese-Komittee<br />
und im Jugendausschuss und<br />
habe vor, die Stellung der Jugend in<br />
der Pfarrgemeinde zu stärken - ich<br />
werde schauen was noch so kommt.“<br />
Tobias Felber, 32 Jahre, DPSG, Energieelektroniker und Chemikant, Mitglied im PGR St. Michael/St.<br />
Cäcilia in Dannstadt-Schauernheim:<br />
„Ich bin seit 1999 im Pfarrgemeinderat mit dabei und durfte schon Vieles erleben. Auch wenn die<br />
Arbeit nicht immer ganz einfach ist, so macht mir es dennoch Spaß, mit engagierten Leuten das<br />
Gemeindeleben zu gestalten. Zudem bin ich wieder Vertreter der Jugendgruppierung in unserer<br />
Pfarrei, der DPSG. Das ist ebenfalls eine echte Aufgabe und Herausforderung. Etwas Konkretes<br />
habe ich mir noch nicht vorgenommen, aber das neue Konzept Gemeindepastoral braucht Engagement.<br />
Sicher wird man einiges, was man in der Pfarrei liebgewonnen hat, aufgeben müssen, aber<br />
man muss auch die Chancen sehen, die der Wandel bietet. Und diesen Wandel will ich im Pfarrgemeinderat<br />
gestalten.“<br />
Fotos (9): privat
Lukas Buschbacher, 24 Jahre, Student, JUNGE<br />
KIRCHE, Mitglied im PGR der Pfarrei St. Bonifatius<br />
Limburgerhof (bildet mit Pfarreien Neuhofen,<br />
Waldsee, Altrip und Otterstadt eine Pfarreiengemeinschaft):<br />
„Viele Leute reden davon, dass sich Kirche nicht<br />
weiterentwickelt und nur auf der Stelle tritt. Leider<br />
sind diese dann nicht bereit aktiv zu werden und Kirche gemeinsam mitzugestalten.<br />
Ich weiß, dass sich Kirche bewegen kann und auch bewegt. Durch<br />
die Mithilfe der Pfarrgemeinderäte kann in den Pfarreien christliche Gemeinschaft<br />
gelebt und immer wieder neu erfahrbar werden. Genau aus diesem<br />
Grund habe ich mich für eine zweite Periode zur Wahl gestellt. Ich will durch<br />
mein Engagement dabei helfen, die Gemeinschaft in St. Bonifatius, aber auch<br />
darüber hinaus, in unserer Pfarreiengemeinschaft mit Leben zu füllen und aufzeigen<br />
wie modern Kirche und Glaube auch in der heutigen Zeit sein kann.<br />
Es ist mit wichtig zu zeigen, dass Kirche aus vielen verschiedenen Menschen,<br />
Gruppen und Verbänden besteht, die aber nicht nur für sich alleine existieren.<br />
Kirche lebt aus einer aktiven Gemeinschaft, in der alle zusammenkommen<br />
können und Gottesdienste und Kirchenfest als Ausdruck des gemeinsamen<br />
christlichen Glaubens feiern wollen. Mit unserem neuen Pfarrer Frank Aschenberger<br />
und unserem relativen jungen Pfarrgemeinderat will ich versuchen<br />
in Frühsschichten, Themengottesdiensten und anderen Aktionen, wie unsere<br />
ökumenische Kirchenmeile, die Menschen für den Glauben zu begeistern.“<br />
Tristan Kohlmayer, 21 Jahre, Praktikant bei einer<br />
Bank, Student, KjG, Mitglied im Gemeindeausschuss<br />
der „Projektpfarrei“ St. Martin Kaiserslautern:<br />
„Ich habe kandidiert, weil ich schon zuvor im PGR<br />
tätig war, mir dieses Ehrenamt sehr gut gefällt und<br />
ich aktiv an „meiner” Kirche von morgen mitbauen<br />
möchte, besonders auch, was die Umstrukturierung<br />
im Zusammenhang mit der „Gemeindepastoral 2015” angeht. Konkret habe<br />
ich mir vorgenommen, die Jugendlichen in unserer Gemeinde zu repräsentieren<br />
und mich zunächst dafür einzusetzen, dass in unseren Pfarreirat mindestens<br />
zwei Jugendvertreter delegiert werden.“<br />
Marie-Christin Mayer, 19 Jahre, Studentin,<br />
JUKI, Mitglied in dem gemeinsamen PGR von<br />
Böhl-Iggelheim und Haßloch:<br />
„Ich habe kandidiert, weil jetzt die Zeit ist,<br />
in der unsere zwei Pfarreien, Böhl-Iggelheim<br />
und Haßloch, zusammengeführt werden und<br />
weil wir deshalb gerade jetzt viel bewirken<br />
und verändern können. Ich finde es spannend zu sehen, wie diese<br />
Gemeinschaft wächst, was für Vorteile entstehen, aber auch welche<br />
Probleme auftauchen und bin gespannt, wie wir diese lösen können.<br />
Außerdem finde ich es wichtig, dass in jedem PGR auch die Jugendarbeit<br />
vertreten ist, und ich ihre Anliegen, Wünsche und Vorschläge<br />
einbringen kann, sowohl als Messdienerin, als auch als Verbandlerin.“<br />
Persönlich<br />
Regina Lothschuetz, 24<br />
Jahre, Erzieherin, KjG Kübelberg,<br />
Mitglied im PGR der<br />
Pfarrei Kübelberg/Elschbach:<br />
„Dies ist meine zweite Legislaturperiode;<br />
beim ersten Mal<br />
bin ich als Jugendvertreterin<br />
in den PGR gewählt worden.<br />
Auch dieses Mal bin ich dort<br />
als Jugendvertreterin. Ich<br />
habe kandidiert, weil ich aktiv<br />
an der Entwicklung in meiner<br />
Heimatpfarrei mitarbeiten<br />
möchte. Ich möchte dafür<br />
sorgen, dass die Jugendarbeit<br />
in der Pfarrei nicht zu kurz<br />
kommt.“<br />
Juliane Schlich,<br />
17 Jahre,<br />
Schülerin, KjG,<br />
Obermessdienerin,<br />
gewählt<br />
in den PGR St.<br />
Martin, Niederkirchen:<br />
„Durch meine Tätigkeit als Obermessdienerin<br />
in unserer Pfarrgemeinde und<br />
Gruppenleiterin in der KjG Niederkirchen,<br />
wurde ich bereits 2010 in den PGR<br />
als Vertreterin der Jugend berufen. Die<br />
abwechslungsreichen Tätigkeiten und der<br />
Einblick in die verschiedenen Gemeindearbeiten,<br />
die ich dort erhalten habe,<br />
bewegten mich deshalb für den PGR 2011<br />
zu kandidieren. Ich möchte mich durch<br />
mein Engagement im Hinblick auf die<br />
neue Pfarreienstruktur 2015 in unsere Gemeinde<br />
einbringen und mich speziell dort<br />
für die Jugendinteressen unserer Pfarrei<br />
einsetzen.“<br />
<strong>Kontakt</strong> 01 • <strong>2012</strong> 19
Foto: PR; Filmstarts.de<br />
Medienecke<br />
Das gefällt uns!<br />
Film - Literatur - Musik<br />
Huhn mit Pflaume<br />
Könnt ihr euch noch an Persepolis erinnern? 2006 wurde<br />
dieser Film in Mainz bei den Filmfesttagen gezeigt. Von dem<br />
gleichen Regie-Duo ist der Film „Huhn mit Pflaume“ (ein Nationalgericht<br />
im Iran). Die Geschichte: Ein Musiker möchte sterben,<br />
weil seine Geige, durch die er berühmt geworden ist und<br />
mit der er all seine Gefühle zum Ausdruck bringen konnte,<br />
kaputt ist. Er legt sich ins Bett und wartet auf den Tod. Als<br />
nichts passiert, fängt er an, über sich nachzudenken. Er hatte<br />
als junger Mann ein Mädchen heiraten wollen. Deren Vater<br />
war jedoch gegen diese Verbindung, weil er es dem Geiger<br />
nicht zutraute, als Künstler ausreichend für den Lebensunterhalt seiner Tochter<br />
sorgen zu können. Der Musiker heiratete später eine Frau, die er nicht liebte. Dieses<br />
Leid hat er bislang über seine Geige ausdrücken und verarbeiten können. Und<br />
jetzt hat diese Frau seine Violine bei einem Ehestreit zerschlagen. Welchen Preis hat<br />
die eine oder andere Entscheidung in meinem Leben? – eine Grundfrage des Films,<br />
die auch die Zuschauer beschäftigt. Sehenswert! Karolina Krzyworzeka, JUKI-Diözesanleiterin<br />
Poulet aux prunes - Huhn mit Pflaume, Frankreich 2011; Regie und Buch: Marjane Satrapi, Vincent Paronnaud.<br />
20 <strong>Kontakt</strong> 01 • <strong>2012</strong><br />
Jonathan Hayes: Martyrium<br />
Das Romandebüt „Martyrium“ von Jonathan Hayes, von<br />
Beruf forensischer Pathologe, gefällt mir sehr gut.<br />
In New York begeht ein Serienkiller mehrere Morde. Der<br />
Pathologe Jenner ermittelt: der Mörder scheint besessen<br />
von einem religiösen Wahn, seine Morde orientieren sich an<br />
dem Märtyrertod von Heiligen. Am Ehrentag der Heiligen<br />
schlägt er zu...und Jenners Freundin Ana hat bald Namenstag.<br />
Nach einem etwas stockendem Anfang konnte ich das<br />
Buch kaum noch aus der Hand legen! Empfehlenswert für alle, die gern Krimis<br />
oder Thriller lesen und dabei gerne mitfiebern.<br />
Song für Pirmasens<br />
„Kann von dort etwas Gutes kommen?“ fragt Natanael etwas verwundert, als Philippus<br />
ihm von Jesu Herkunft erzählt (Joh 1, 46). So ähnlich reagieren manche Leute, wenn ich<br />
erzähle, wo ich Abi gemacht habe, abends unterwegs war und heute noch sehr gerne bin:<br />
in Pirmasens! Viele belächeln diese Stadt oder schreiben sie sogar ab. Aber nicht alle!<br />
Die Jugendkulturwerkstatt hat den „Song für Pirmasens“ auf die Beine gestellt. Kids,<br />
Jugendliche, Erwachsene, Menschen mit Behinderung, alte Leute stellen in diesem Song,<br />
der mal nach „guter alter Zeit“, mal nach Funk und Rapp, mal sanft und klassisch, mal<br />
laut und schnell klingt, ihre Stadt vor. Eine tolle Idee, ein cooles Projekt und Menschen,<br />
die zeigen, dass „von dort etwas Gutes kommt“. Hut ab! Oder besser gesagt: Ohren auf –<br />
hört und schaut´s euch an: www.jukuwe-pirmasens.de/jukuwe.<br />
Steffen Dully, Geistlicher Leiter im <strong>BDKJ</strong>-Dekanatsverband Pirmasens<br />
Foto: privat<br />
Beate Kerber<br />
Karolina Krzyworzeka<br />
Beate Kerber, Mitglied im <strong>BDKJ</strong>-Dekanatsvorstand in Kaiserslautern<br />
Jonathan Hayes: Martyrium; Droemer Knaur-Verlag; Taschenbuch; München 2008; Euro: 8, 95.<br />
Steffen Dully<br />
Foto: privat<br />
Foto: privat
Wählen mit 16!<br />
Von Felix Goldinger<br />
Fast ist es schon ein alter Hut! Die<br />
Jugendverbände fordern seit Jahren<br />
die Absenkung des Wahlalters<br />
auf 16 Jahre. Mittlerweile sieht es<br />
auch so aus, als ob diesem Wunsch<br />
in der aktuellen Legislaturperiode<br />
des rheinland-pfälzischen Landtages<br />
entsprochen werden kann: Die<br />
Fraktionen von SPD und Bündnis 90/<br />
Grüne haben sich für das Wahlalter<br />
16 ausgesprochen. Eine entsprechende<br />
Verfassungsänderung kann aber<br />
nur mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit<br />
durchgesetzt werden. Um auch die<br />
Fraktion der CDU von den guten<br />
Argumenten für eine Absenkung<br />
zu überzeugen, hat der rheinlandpfälzische<br />
Landesjugendring in den<br />
vergangenen Monaten versucht,<br />
möglichst viele Unterstützer/-innen<br />
zu finden und eine Online-Petition<br />
gestartet.<br />
Warum uns in den Jugendverbänden<br />
die Absenkung des Wahlalters<br />
so wichtig ist? In vielen politischen<br />
Entscheidungen sind Jugendliche von<br />
heute in besonderer Weise betroffen:<br />
egal ob es nun um die Bildungspolitik<br />
des Landes, eine gerechtere<br />
Steuerpolitik, den Umweltschutz<br />
„Es wird sich lohnen,<br />
jungen Menschen Gehör zu<br />
verschaffen! Denn gerade<br />
junge Ideen sind solche,<br />
die innovativ sind und eine<br />
Gesellschaft voranbringen<br />
können.“<br />
oder die Perspektiven auf dem<br />
Arbeitsmarkt geht: die Themen betreffen<br />
Jugendliche ganz direkt und<br />
deshalb sollten sie hier eine Stimme<br />
bekommen!<br />
Wenn ich mir die Beteiligung an<br />
der Online-Petition heute - Mitte<br />
März und damit gut zwei Wochen<br />
bevor die Liste geschlossen wird -<br />
anschaue, frage ich mich: Wollen<br />
Jugendliche diese Stimme überhaupt<br />
wahrnehmen? Die Beteiligung lässt<br />
zu wünschen übrig… nicht mal 700<br />
Stimmen sind bislang zusammengekommen.<br />
Eigentlich könnte man sich<br />
das dann doch auch sparen? Wenn<br />
Jugendliche nicht mal online für<br />
ihr Recht auf Mitsprache eintreten<br />
wollen, werden sie dann überhaupt<br />
den unbequemen Weg zur Wahlurne<br />
gehen?<br />
Vielleicht noch nicht bei der nächsten<br />
Kommunal- oder Landtagswahl.<br />
Ich bin aber überzeugt davon, dass<br />
Demokratie auch ein Lernprozess ist.<br />
Der Souverän unseres Staates – das<br />
Volk – will nicht immer mitregieren,<br />
lässt es sich manchmal aus der Hand<br />
nehmen oder ist sich vielleicht gar<br />
nicht bewusst, welche Entscheidungsmacht<br />
in seinen Händen liegt,<br />
wenn er ein Kreuzchen auf einem<br />
farbigen Blatt Papier hinterlässt.<br />
Ein ganz anderes Bild zeichnen die<br />
vielen Mahnwachen rund um den<br />
11. März, bei denen Tausende der<br />
Atomkatastrophe von Fukushima gedachten,<br />
die Friedensmärsche gegen<br />
Rechts, „Stuttgart21“- und auch der<br />
Solilauf in Kaiserslautern: Mitbestimmen!<br />
Mitmachen! Sich einsetzen!<br />
Es wird sich lohnen, jungen Menschen<br />
Gehör zu verschaffen! Denn<br />
gerade junge Ideen sind solche, die<br />
Standpunkt<br />
Felix Goldinger ist <strong>BDKJ</strong>-<br />
Diözesanvorsitzender und<br />
vertritt den <strong>BDKJ</strong> <strong>Speyer</strong><br />
im Landesjugendring von<br />
Rheinland-Pfalz.<br />
innovativ sind und eine Gesellschaft<br />
voranbringen können. Zu bequem<br />
darf man es sich aber nicht machen:<br />
alleine die Absenkung des Wahlalters<br />
wird noch nicht ausreichen.<br />
„Damit junge Menschen ihr Wahlrecht<br />
verantwortlich ausüben können,<br />
müssen sie mehr Möglichkeiten<br />
bekommen, sich im Vorfeld umfassend<br />
zu informieren und vorzubereiten.<br />
Dazu gehört auch, dass die<br />
Politik Themen transparenter und<br />
auch für junge Menschen verständlicher<br />
darstellt. Denn wer es mit der<br />
politischen Mitgestaltung von Kindern<br />
und Jugendlichen ernst meint,<br />
muss diese auch richtig informieren<br />
und ansprechen.“ Diesem Statement<br />
des Landesjugendringes kann ich nur<br />
zustimmen. Politische Prozesse, die<br />
verständlich und transparent geführt<br />
werden: Hut ab!<br />
Der Link zur Online-Petition (bis Ende<br />
März <strong>2012</strong>):<br />
http://openpetition.de/petition/online/wahlalter-ab-16-in-rlp<br />
.<br />
<strong>Kontakt</strong> 01 • <strong>2012</strong> 21<br />
Foto: <strong>BDKJ</strong>-Diözesanverband
Foto: Archiv; Diözesanverband Kolpingjugend<br />
Verbände<br />
Schutz für Kinder und Jugendliche<br />
Kolpigjugend beschließt Verhaltenskodex zur Prävention gegen sexualisierte Gewalt<br />
Delegierte der Kolpingjugend aus dem gesamten Bistum<br />
<strong>Speyer</strong> trafen sich Mitte November 2011 zu einer außerordentlichen<br />
Diözesankonferenz. Grund dieses Treffens<br />
war ein Beschluss der <strong>BDKJ</strong>-Diözesanversammlung im<br />
Mai 2011. Die Mitgliedsverbände des <strong>BDKJ</strong> beschlossen<br />
damals, bis zum Jahresende eigene Verhaltensrichtlinien<br />
zum Schutz vor sexualisierter Gewalt zu verabschieden.<br />
Seit fast zwei Jahren beschäftigen sich die Jugendverbände<br />
im <strong>BDKJ</strong> mit diesem Thema: Wie können wir die uns<br />
anvertrauten Kinder und Jugendlichen vor verschiedenen<br />
Arten von Gewalt schützen?<br />
Achtsamer Umgang mit Nähe und Distanz<br />
Ein wichtiger Baustein in einer Reihe von Schutzmaßnahmen<br />
ist ein Verhaltenskodex, den jeder in der Jugendarbeit<br />
tätige Ehrenamtliche unterschreiben soll. In diesem<br />
Kodex verpflichten sich die Verantwortlichen, achtsam<br />
mit dem Thema „Nähe und Distanz“ umzugehen, auf<br />
Anzeichen von Gewalt gegen Kinder und Jugendliche zu<br />
achten und sich aktiv dazu zu verhalten.<br />
Ein Kodex schützt nicht zu 100 Prozent vor möglichen<br />
Vorfällen und ist nicht die alleinige Antwort auf dieses<br />
Problem. Die Kolpingjugend verpflichtete sich deshalb in<br />
einem weiteren Beschluss, das Thema Schutz vor Kindeswohlgefährdung<br />
in ihre Arbeit einzubetten und die<br />
22 <strong>Kontakt</strong> 01 • <strong>2012</strong><br />
Gruppenleiter/-innen zu sensibilisieren und zu schulen.<br />
Jede/-r Gruppenleiter/-in hat eine Vorbildfunktion und<br />
muss wissen, wie man bestimmte kritische Situationen<br />
erkennt und sich in ihnen verhält. Unterstützung und<br />
Beratung bieten das Diözesanleitungsteam der Kolpingjugend<br />
und die Referent/-innen in den Katholischen<br />
Jugendzentralen.<br />
In Kolpingwerk eingebunden<br />
Mit den Beschlüssen der Diözesankonferenz hat sich die<br />
Kolpingjugend Diözesanverband <strong>Speyer</strong> gestärkt. Sie ist<br />
sich ihrer wichtigen Aufgabe und Verantwortung in der<br />
Jugendarbeit bewusst. Die Kolpingjugend steht nicht<br />
allein, sondern ist eingebettet in den generationenübergreifenden<br />
Verband des Kolpingwerks. Die Kolpingjugend<br />
möchte zukünftig den Schutz von Kindern und Jugendlichen<br />
im gesamten<br />
Verband zur Sprache<br />
bringen: Auf<br />
der kommenden<br />
Diözesanversammlung<br />
im Mai <strong>2012</strong><br />
wird das Diözesanleitungsteam<br />
den<br />
Verhaltenskodex<br />
als Beschlussantrag<br />
einbringen. Dies<br />
unterstützte auf der<br />
Diözesankonferenz<br />
nachdrücklich der<br />
Diözesanvorsitzende<br />
des Kolpingwerkes,<br />
Diakon Andreas W.<br />
Stellmann.<br />
In den Gruppenleiter/-innen-Schulungen der Kolpingjugend wird auch das Thema<br />
Prävention gegen sexualisierte Gewalt behandelt.<br />
Richard Heitz
Foto: DPSG-Diözesanverband <strong>Speyer</strong><br />
Neuer DPSG-Diözesanvorstand gewählt<br />
Verhaltenskodex zur Prävention gegen sexualisierte Gewalt beschlossen<br />
Bei einer außerordentlichen Diözesanversammlung Ende<br />
November im saarländischen Völklingen-Ludweiler hat<br />
der Diözesanverband der Deutschen Pfadfinderschaft St.<br />
Georg (DPSG) im Bistum <strong>Speyer</strong> zwei neue Vorstandsmitglieder<br />
gewählt.<br />
Steffen Bischoff (29), Fachinformatiker aus Zweibrücken,<br />
wurde zum neuen Diözesanvorsitzenden des katholischen<br />
Pfadfinderverbandes gewählt. Neuer Kurat der DPSG ist<br />
Christian Knoll (45), Gemeindereferent aus Ludwigshafen.<br />
Beide wurden ohne Gegenstimmen von der Versammlung<br />
gewählt. Steffen Bischoff war zuvor langjähriger Referent<br />
der Jungpfadfinderstufe, Christian Knoll war Kurat der<br />
Pfadfinderstufe. Für den Posten der Diözesanvorsitzenden<br />
gab es keine Kandidatinnen.<br />
Erste Ziele des neuen Vorstandes<br />
Steffen Bischof und Christian Knoll erläuterten der<br />
Versammlung ihre Ziele. So ist beiden insbesondere die<br />
Stärkung der einzelnen<br />
Stufen, eine Klärung<br />
der Strukturen zwischen<br />
Bezirks- und Diözesanebene<br />
sowie eine Verbesserung<br />
der<br />
Möglichkeiten zur Auseinandersetzung<br />
mit der<br />
eigenen Spiritualität<br />
ein Anliegen. Daneben<br />
ist dem neuen Vorstand<br />
noch die Vertretung auf<br />
Bundesebene und im<br />
<strong>BDKJ</strong> besonders wich-<br />
Christian Knoll ist neuer tig.<br />
DPSG-Diözesankurat.<br />
Kodex beschlossen<br />
Auf der Tagesordnung stand außerdem die Entscheidung<br />
über einen Kodex zur Vorbeugung gegen sexualisierte<br />
Gewalt. Der von einem Ausschuss erarbeitete Vorschlag<br />
wurde mit kleinen Änderungen von der Versammlung<br />
einstimmig angenommen. In dem neuen Kodex sind klare<br />
Richtlinien im Umgang mit sexualisierter Gewalt enthalten.<br />
Arbeit an Umsetzungsvorschlag<br />
Weiterhin beschloss die Versammlung die Fortführung der<br />
Arbeitsgruppe „Kodex“. Sie wurde beauftragt, bis zur<br />
Foto: DPSG-Diözesanverband <strong>Speyer</strong><br />
Steffen Bischof, neuer<br />
DPSG-Diözesanvorsitzender.<br />
Verbände<br />
ordentlichen Versammlung<br />
im März <strong>2012</strong> einen<br />
Umsetzungsvorschlag im<br />
Rahmen der Vorgaben der<br />
Bistumsleitung zu erarbeiten.<br />
Vor Beginn der Diözesanversammlung<br />
hatten<br />
die Stufenkonferenzen<br />
stattgefunden, bei denen<br />
die Delegierten der unterschiedlichen<br />
Altersstufen<br />
gewählt worden waren.<br />
Neuer Diözesan-<br />
arbeitskreis Spiritualität<br />
Christian Knoll<br />
Ob Morgen- oder Abendimpuls, Lagergottesdienst,<br />
Route Spirituelle oder Friedenslichtaktion, Pfadfinderei<br />
und Spiritualität gehören zusammen.<br />
Der neue Diözesanarbeitskreis Spiritualität der<br />
DPSG will diese Arbeit bündeln und koordinieren<br />
und somit neue spirituelle Impulse in den Diözesanverband<br />
geben.<br />
Glauben in Alltagssituationen verorten, gemeinsam<br />
seinen Glauben leben und mit flinken Händen und<br />
Füßen, wachen Augen und einem weitem Herz für<br />
die Sache Jesu eintreten - das steht im Mittelpunkt<br />
der Arbeit.<br />
Der Arbeitskreis konstituiert sich gerade und sucht<br />
noch Mitarbeiter/-innen. Ansprechpartner ist Diözesankurat<br />
Christian Knoll, Tel. 0 62 32. 1 02-487;<br />
EMail: christian.knoll@bistum-speyer.de .<br />
DPSG-Diözesanverband <strong>Speyer</strong><br />
<strong>Kontakt</strong> 01 • <strong>2012</strong> 23
Verbände<br />
KjG beschließt Verhaltenskodex<br />
Nachwuchskonferenz zur Stärkung der Kindermitbestimmung<br />
„Wir mischen mit!“ - dieser Grundsatz steht für das<br />
Jahresthema Kindermitbestimmung der Katholischen<br />
Jungen Gemeinde (KjG). Neben dem Thema „Prävention<br />
gegen sexualisierte Gewalt“ stand es bei der Herbstdiözesankonferenz<br />
der KjG am 12. und 13. November 2011<br />
in Spesbach auf der Tagesordnung.<br />
Verhaltenskodex beschlossen<br />
Bei der Versammlung beschlossen die Delegierten weitreichende<br />
Präventivmaßnahmen zum Thema sexualisierte<br />
Gewalt. Kern des überarbeiteten Konzeptes ist ein<br />
Verhaltenskodex, den alle Haupt- wie Ehrenamtlichen<br />
des Kinder- und Jugendverbandes unterzeichnen sollen.<br />
„Schon lange sensibilisiert die KjG die Jugendlichen und<br />
jungen Erwachsenen im Umgang mit sexualisierter Gewalt.<br />
Vor allem für Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter<br />
ist es elementar, Gewalt an Kindern zu erkennen und<br />
richtig damit umzugehen. Für das eine Kind ist eine Umarmung<br />
eine nette Geste, für ein anderes Kind stellt eine<br />
solche bereits eine Grenzüberschreitung dar“, erläutert<br />
Christopher Stangohr, Diözesanleiter der KjG.<br />
In der Katholischen jungen Gemeinde im Diözesanverband<br />
<strong>Speyer</strong> gab es zwar bislang keinerlei Vorfälle, Ziel der<br />
KjG ist es jedoch, bereits vorbeugend aktiv zu werden.<br />
Elisa Pfeiffer, Vertreterin des Dekanats Kaiserslautern im<br />
24 <strong>Kontakt</strong> 01 • <strong>2012</strong><br />
Die Delegierten der KjG-Diözesankonferenz setzen sich für Kindermitbestimmung und den Schutz vor sexualisierter Gewalt ein.<br />
Diözesanausschuss der KjG, erklärt: „Es geht uns darum,<br />
von Anfang an ein täterfeindliches Umfeld zu schaffen<br />
und uns klar gegen sexualisierte Gewalt zu positionieren.<br />
Der Verhaltenskodex und aufmerksame Gruppenleiter/innen<br />
schrecken potentielle Täter ab und unsere Mitglieder,<br />
insbesondere die Kinder, werden dadurch geschützt.“<br />
Eine Konferenz speziell für Kinder<br />
Um Kindermitbestimmung ganz praktisch umzusetzen,<br />
hat die KjG-Diözesankonferenz einstimmig beschlossen,<br />
zukünftig eine Diözesankonferenz speziell für Kinder und<br />
Jugendliche zu veranstalten. Die Ergebnisse dieser Nachwuchskonferenz<br />
sollen unmittelbar in die Beratungen des<br />
gesamten Verbandes eingehen. So arbeitet die KjG noch<br />
näher und kindgerechter an ihrer Basis.<br />
Mona Eisenbarth<br />
Foto: KjG-Diözesanverband <strong>Speyer</strong>
150 Jugendliche bei Grulabi<br />
KjG-Schulung für Gruppenleiter/-innen<br />
Über 150 Jugendliche aus der ganzen Diözese wurden<br />
beim letzten „Grulabi“ der Katholischen jungen Gemeinde<br />
(KjG) Ende Dezember 2011 in Bad Dürkheim und<br />
Homburg zu Gruppenleiter/-innen ausgebildet. In zehn<br />
thematisch unterschiedlich ausgestalteten Kursen erlernten<br />
sie alles, was sie benötigen, um künftig eine Kinderoder<br />
Jugendgruppe in ihrer Pfarrei leiten zu können.<br />
Vom Aufbau einer Gruppenstunde über die rechtlichen<br />
Grundlagen bis hin zu gruppendynamischen Prozessen war<br />
der Inhalt der Ausbildung breit gestreut, unter Berücksichtigung<br />
des jeweiligen Kenntnisstandes der Teilnehmer.<br />
Susann Kahl, Gruppenleiterin in der Pfarrei St. Pankratius<br />
Berghausen betonte: „Ich habe in den vergangen Tagen<br />
viel gelernt, was mir bei meiner Arbeit in der Gruppenstunde<br />
in Berghausen weiterhilft. Vor allem der <strong>Kontakt</strong><br />
mit anderen Jugendlichen, die Verantwortung für eine<br />
Gruppe übernehmen, war sehr bereichernd.“<br />
Doch neben dem Erlernen neuer Inhalte und Fähigkeiten<br />
durfte auch der Spaß nicht zu kurz kommen. In Kleingruppen<br />
erarbeiteten sich die Jugendlichen eigenverantwortlich<br />
ihr Programm für den Bunten Abend, der wie<br />
die gesamte Veranstaltung an eine exklusive Kreuzfahrt<br />
erinnern sollte.<br />
„Wie immer freuen<br />
wir uns, dass so viele<br />
Jugendliche den Weg<br />
in unsere Schulungen<br />
finden und sich dort<br />
aktiv einbringen.<br />
Während ihre Klassenkameraden<br />
sich erholen oder in ihre Freizeit investieren,<br />
opfern diese Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter ihre<br />
wertvolle Zeit, um sich fortzubilden. Das verdient unser<br />
aller Respekt“ erklärt Mona Eisenbarth, die Jugendbildungsreferentin<br />
der KjG <strong>Speyer</strong>.<br />
Die nächste Ausbildung, zu denen übrigens auch<br />
Ministrant/-innen herzlich eingeladen sind, findet nach<br />
Ostern statt. Weitere Informationen sind jederzeit unter<br />
www.kjg-speyer.de oder unter info@kjg-speyer.de<br />
erhältlich.<br />
Rebecca Lauer<br />
Foto: KjG-St.Joseph <strong>Speyer</strong><br />
Verbände<br />
„Lass es knacken!“<br />
KjG-St. Joseph <strong>Speyer</strong> organisiert Bandabend<br />
Peng! war eine der drei Nachwuchsbands, die in <strong>Speyer</strong> auftraten.<br />
„LASS KNACKEN“ - unter diesem Motto organisierte die<br />
KjG aus der Gemeinde St.Joseph in <strong>Speyer</strong> am 6. Januar<br />
zum ersten Mal einen neuen Bandabend für Nachwuchsmusiker.<br />
Seit Jahren schon veranstaltet die KjG diverse<br />
Feste, um Jugendlichen die Möglichkeit zu bieten, in<br />
<strong>Speyer</strong> auszugehen. Doch dieses Mal stand alles im Zeichen<br />
der Live-Musik.<br />
Drei Bands gestalteten mit jeweils 45 Minuten Spielzeit<br />
mit ihren Tracks den Abend.<br />
Den Anfang machte die fünfköpfige Band „Backsteingeflüster“<br />
mit Raphael, Gustav, Lukas, Dome & Sebastian.<br />
Wie man so schön sagt „Aller Anfang ist schwer“ – aber<br />
nicht für diese Band. Direkt zu Beginn gab die Band Vollgas<br />
und zog das Publikum in ihren Bann.<br />
Mit aufgeheizter Stimmung ging es mit „Tucan Party“<br />
(Sven, Jan, Philipp & Moritz) weiter. Die relativ junge<br />
Band, gegründet 2009, zog gleich und forderte das Publikum<br />
mit „Ich brauch keine Schuhe mehr“ die Schuhe<br />
auszuziehen.<br />
Nachdem die Hartgesottenen ihre Schuhe zurück erobert<br />
hatten, stürmte die letzte Band des Abends die Bühne.<br />
Mit Trompetensound, harten Riffs und Publikumseinsatz<br />
sorgte „Peng!“ (Eric, Florian, Filipp, Moritz & Marcel) für<br />
die Abrundung eines gelungenen „Lass knacken“ Abends.<br />
Alle Bands zusammen überzeugten mit viel Liebe zur<br />
Musik und Engagement - es hat sich gelohnt, diese Veranstaltung<br />
zu besuchen!<br />
Die Organisatoren planen im Spätjahr <strong>2012</strong> einen zweiten<br />
Bandabend, um weiteren regionalen Bands die Chance zu<br />
geben, ihr Talent zu zeigen.<br />
Wer mitmachen will kann sich per E-Mail unter: jugendbuero-stjoseph@gmx.de<br />
anmelden.<br />
Infos: www.kjg-stjoseph-speyer.de .<br />
Lena Eberhard<br />
<strong>Kontakt</strong> 01• <strong>2012</strong><br />
25
Verbände<br />
Summertime im Winter<br />
JUNGE KIRCHE schult Gruppenleiter/-innen<br />
Sommer mitten im Winter? Ja, das geht bei der JUNGEN<br />
KIRCHE SPEYER (JUKI): Unter dem Motto „Summertime!<br />
PaX an geht in die Winterpause“ hat die JUKI zwischen<br />
Weihnachten und Silvester in Bad Dürkheim drei Ausbildungsmodule<br />
für zukünftige Gruppenleiter/-innen<br />
angeboten.<br />
Im Basiskurs lernten „Gruppenleiter- Newcomer“ alles,<br />
was Einsteiger wissen müssen und machten sich in<br />
den Bereichen Gruppenstunden- und Eventplanung und<br />
-durchführung, Rechte und Pflichten und Spielepädagogik<br />
fit für den Start.<br />
Im Modul „Spiele- und Erlebnispädagogik“ wurde fleißig<br />
geübt, was Gruppen motiviert und antreibt: gemeinsam<br />
wurden Grundlagen der Spiele- und Erlebnispädagogik<br />
erarbeitet, jede Menge Spiele getestet und katalogisiert,<br />
Spieleketten entwickelt und Geo-Caching ausprobiert.<br />
Die SchuWerk (Schulungswerkstatt) bot indes eine<br />
Teamerausbildung an: hier lernten die „alten Hasen“<br />
unter den Gruppenleiter/-innen alles, um selbst im<br />
Schulungsteam mitzuarbeiten und Gruppenleiter/-innen<br />
auszubilden.<br />
Mit insgesamt knapp 60 Personen war das Christophorushaus<br />
in Bad Dürkheim gut gefüllt und bot natürlich<br />
neben allen Lerninhalten auch Zeit für´s Kennenlernen<br />
von JUKIler/-innen aus anderen Pfarreien als der eige-<br />
26 <strong>Kontakt</strong> 01 • <strong>2012</strong><br />
Einstieg in die Gruppenleiter/-innen Schulung: Aufwärmen für Summertime.<br />
Fotos (2): JUNGE KIRCHE SPEYER<br />
Basiswissen für Gruppenleiter/-innen vermittelte die JUKI in<br />
mehreren Arbeitsgruppen während der Winterschulung.<br />
nen Heimatpfarrei. Ein buntes Rahmenprogramm sorgte-<br />
treu dem Motto „Summertime“- mit Palmen, Strand<br />
und Liegestühlen für das nötige Urlaubsgefühl. Auch der<br />
Abschlussabend - eine Sondersendung „Sommer- Wetten-<br />
Dass?!“ - bleibt sicher lange im Gedächtnis. Dafür sorgte<br />
nicht zuletzt ein großartiges Schulungsteam, dass wie<br />
in jedem Jahr viel Zeit und größtenteils ehrenamtliche<br />
Vorbereitungsarbeit investiert hatte.<br />
Mit dem traditionellen „JUKI-Silvester“ hatten<br />
Teilnehmer/-innen und Teamer am Vorabend des eigentlichen<br />
Jahreswechsels die Gelegenheit, ein gelungenes<br />
JUKI-Jahr zu verabschieden und einem neuen JUKI-Jahr<br />
<strong>2012</strong> entgegenzufiebern. Höhepunkte des neuen Jahres<br />
sind sicher die Kinder- und Jugendstufenaktionen rund<br />
um das Russland-Deutschland-Projekt PaX an, sowie die<br />
Fahrt nach Moskau und Kursk im Sommer.<br />
Die nächste Schulung findet<br />
in der Woche nach Ostern in<br />
Homburg statt. Informationen<br />
hierzu sowie zur Verbandsarbeit<br />
der JUNGEN KIRCHE und<br />
konkrete Gruppenstunden- und<br />
Projektberatung für Hauptamtliche<br />
und Gruppenleiter/innen<br />
in den Pfarreien gibt es<br />
bei:<br />
JUNGE KIRCHE SPEYER, Diözesanbüro,<br />
Webergasse 11,<br />
67346 <strong>Speyer</strong>,<br />
E-Mail: junge-kirche-speyer@<br />
bistum-speyer.de,<br />
www.junge-kirche-speyer.de.<br />
Katharina Goldinger
Foto: Pressestelle der Stadt Landau<br />
Auftakt in Pirmasens und Landau<br />
Sternsingeraussendungsfeiern in zwei Dekanaten<br />
Dekanate<br />
Am 4. Januar veranstaltete der<br />
<strong>BDKJ</strong>-Dekanatsvorstand in Pirmasens<br />
eine Sternsingeraussendung,<br />
zu der alle Sternsingergruppen<br />
aus dem Dekanat geladen waren.<br />
Den Auftakt der Veranstaltung<br />
bildete ein Empfang im Alten<br />
Rathaus mit Bürgermeister Peter<br />
Scheidel. Nach der Begrüßung<br />
der zahlreichen Gruppen ging es<br />
noch kurz für ein Gruppenfoto<br />
auf die Schlosstreppe, bevor<br />
dann alle gemeinsam nach St.<br />
Pirmin liefen, um dort den Aussendungsgottesdienst<br />
mit Pfarrer<br />
Carsten Leinhäuser zu feiern.<br />
Nach dem stimmungsvollen und<br />
festlichen Gottesdienst waren<br />
alle Könige und ihre Begleiter zu<br />
einem gemütlichen Beisammensein<br />
bei Essen und Trinken eingeladen. Die weit über 200 Teilnehmer waren sehr zufrieden mit der Veranstaltung, die der<br />
<strong>BDKJ</strong>-Vorstand zum ersten Mal im Dekanat erfolgreich organisiert hatte. Lisa Schallert<br />
Foto: PIlger<br />
Rund 90 Sternsinger und<br />
Sternsingerinnen aus dem<br />
Dekanat Landau versammelten<br />
sich am Dreikönigstag<br />
auf dem Rathausplatz in<br />
Landau. Dort wurden sie von<br />
Johanna Metzger, Markus<br />
Boos und Franziska Roth,<br />
dem Dekanatsvorstand des<br />
<strong>BDKJ</strong> Landau, und Oberbürgermeister<br />
Hans-Dieter<br />
Schlimmer begrüßt. NachdemDekanatsjugendseelsorger<br />
Pfr. Martin Olf die Kreide<br />
gesegnet hatte, wurde der<br />
Segensspruch „Christus mansionem<br />
benedicat – Christus<br />
segne dieses Haus“ über dem<br />
Eingang des Rathauses angebracht.<br />
Danach zogen die vielen „Könige“ und Sternträger durch die Innenstadt zur Kirche Hl. Kreuz, wo sie gemeinsam<br />
einen Gottesdienst feierten. Der <strong>BDKJ</strong> Landau freute sich über die gute Resonanz der Aktion, die erstmals dekanatsweit<br />
angeboten wurde.<br />
Susanne Kaiser-Zech<br />
<strong>Kontakt</strong> 01 • <strong>2012</strong> 27
Dekanate<br />
Ökumenisch und bunt<br />
Nacht der offenen Kirche in Hallgarten<br />
Schon die ungewöhnliche Beleuchtung<br />
machte klar, dass an diesem<br />
Abend in der katholischen Kirche in<br />
Hallgarten eine außergewöhnliche<br />
Veranstaltung stattfand - orange und<br />
blaue Strahler tauchten die Wände<br />
in ein ganz besonderes Licht.<br />
Die evangelische Jugend im Dekanat<br />
Obermoschel und der Bund der Deutschen<br />
Katholischen Jugend (<strong>BDKJ</strong>)<br />
hatten Ende Januar gemeinsam zu<br />
einer spirituellen Nacht eingeladen.<br />
Viele Kinder, Jugendliche und<br />
Erwachsene fanden den Weg in das<br />
Gotteshaus, zur ökumenischen Nacht<br />
der Offenen Kirche.<br />
Mehrere kreative Angebote lockten<br />
gleich zu Beginn vor allem die<br />
jüngeren Besucher. Hier konnten<br />
Kugelschreiber, Postkarten und<br />
Leuchttüten gestaltet werden.<br />
Andere konnten sich in die Leseecke<br />
zurückziehen oder bei der Zettelwirtschaft<br />
Gedanken mitnehmen. Ein<br />
großes Mandala auf dem Fußboden<br />
wurde im Lauf des Abends von vielen<br />
Teilnehmer/-innen mit buntem Sand<br />
28 <strong>Kontakt</strong> 01 • <strong>2012</strong><br />
Ein Anziehungspunkt bei der Nacht der offenen Kirche: das Mandala aus buntem Sand.<br />
ausgefüllt. Führungen gab es durch<br />
den ökumenischen Bibelgarten der<br />
Kirchengemeinden. Ein Stand des<br />
Eine-Welt-Ladens aus Feilbingert mit<br />
Produkten und Informationen zum<br />
fairen Handel fand viele Interessierte.<br />
Gespräche über Gott und die<br />
Leuchttüten basteln - eines der kreativen Workshop-Angebote bei der Nacht der offenen Kirche.<br />
Welt entstanden in den Kirchenbänken<br />
und im Kirchenbistro auf der<br />
Empore, wo sich jung und alt mit<br />
Speisen und Getränken stärkten.<br />
Stündliche Impulse in ganz unterschiedlicher<br />
Weise unterbrachen die<br />
Geschäftigkeit in allen Ecken des<br />
Kirchenraums.<br />
Jutta Baltes<br />
Fotos (2): <strong>BDKJ</strong>-Dekanatsverband Donnersberg
Glamour in Schifferstadt<br />
<strong>BDKJ</strong> im Dekanat <strong>Speyer</strong> prämiert acht Jugendgruppen für Filmbeiträge<br />
Das Pfarrzentrum Herz-Jesu-Schiffer-<br />
stadt hatte sich zu einer Film– und<br />
Schauspielmetropole gewandelt, die<br />
Hollywood alle Ehre gemacht hätte.<br />
Mehr als 100 Jungschauspieler- und<br />
Regisseure waren Ende Oktober letzten<br />
Jahres der Einladung des <strong>BDKJ</strong>-<br />
Dekanats <strong>Speyer</strong> zur „Oscarnacht“<br />
gefolgt.<br />
Nachdem die Stars und Sternchen<br />
in entsprechender Abendgarderobe<br />
den roten Teppich im Blitzlichthagel<br />
der „internationalen Presse“ überschritten<br />
und großzügig Autogramme<br />
verteilt hatten, konnten sie sich im<br />
Foyer mit einem antialkoholischen<br />
Cocktail stärken.<br />
Nach der feierlichen Begrüßung der<br />
Ehrengäste durch den <strong>BDKJ</strong> Dekanatsvorstand<br />
<strong>Speyer</strong> (Tobias Felber<br />
und Jonas Haussmann) wurde der<br />
grandiose <strong>BDKJ</strong> Dekanatsfilm „Katholisch-jung-kreativ“<br />
der Öffentlichkeit<br />
zum ersten Mal gezeigt.<br />
Dieser Film entstand aus acht Filmbeiträgen<br />
von Kindern -und Jugend-<br />
gruppen des <strong>BDKJ</strong>. Er zeigt, wie<br />
facettenreich und bunt katholische<br />
Jugendverbandsarbeit sein kann.<br />
Nach einer kurzen Pause, bei der<br />
sich die Jury zur Beratung zurückzog,<br />
wurde mit großer Spannung die Nominierung<br />
des Oscars erwartet.<br />
Preisverleihung in mehreren<br />
Kategorien<br />
Der erste Oscar an diesem Abend<br />
für den „besten Soundtrack“ bekam<br />
unter tobenden Beifall die DPSG<br />
Otterstadt verliehen, die KjG Harthausen<br />
erhielt den Ehren-Oscar für<br />
„den besten Jungschauspieler“. Die<br />
JUNGE KIRCHE Mutterstadt war der<br />
Favorit unter der Kategorie „lustigste<br />
Filmdarstellung“, während die<br />
JUNGE KIRCHE Limburgerhof einen<br />
Oscar für „ den visionärsten Filmbeitrag“<br />
erhielt. Die Minis Lambsheim<br />
bestachen durch ihre Tanzeinlagen,<br />
während die Ministranten ihrer Nachbargemeinde<br />
Gerolsheim für den<br />
Oscar „bestes Drehbuch“ nominiert<br />
wurden. Das Publikum war fast nicht<br />
mehr zu halten, als die die KjG St,<br />
Josef ihren Oscar für „den besten<br />
Schnitt“ entgegen nahm und ebenso,<br />
als die Frankenthaler Jugendgruppe<br />
LuPaJa ihren Oscar für die Katego-<br />
Strahlende Oscar-Gewinner/-innen.<br />
rie „Cosmopolitican“ überreicht<br />
bekam.<br />
„Zuerst hatten wir gar keinen Plan<br />
gehabt, doch dann hat das Drehen<br />
und Schneiden ganz viel Spaß ge<br />
Dekanate<br />
„Oscar like“ - der <strong>BDKJ</strong>-Dekanatsvorstand:<br />
Tobias Felber (links) und Jonas Haussmann.<br />
Fotos (2): <strong>BDKJ</strong>-Dekanatsverband <strong>Speyer</strong><br />
macht“, so Jonas Damian von der<br />
KjG St. Josef. „Dies ist unser erster<br />
Oscar und wir sind total stolz drauf,<br />
der bekommt einen Ehrenplatz“, so<br />
eine Ministrantin von Gerolsheim.<br />
„Auf jeden Fall sind wir bei der<br />
nächsten Aktion des <strong>BDKJ</strong> wieder dabei“,<br />
ergänzte ihre Gruppenleiterin<br />
Carmen Günther. „Mit dem Film ist<br />
es gelungen zu zeigen, wie vielseitig<br />
und attraktiv katholische Jugendverbandsarbeit<br />
sein kann, von daher soll<br />
der Film in vielen öffentlichen Gremien,<br />
Gruppen und Veranstaltungen<br />
gezeigt werden“ so Tobias Felber.<br />
Die Oscar-Nacht endete um Mitternacht<br />
mit einer Aftershowparty, bei<br />
der sich die Jungstars und Stars bei<br />
Rock und Pop noch einmal richtig<br />
ausleben konnten.<br />
Nähere Infos zu dem Film gibt es<br />
in der Katholischen Jugendzentrale<br />
<strong>Speyer</strong> unter:<br />
Tel. 06 21. 59 29 828-0 oder<br />
kjz-speyer@bistum-speyer.de.<br />
Claudia Möller-Mahnke<br />
<strong>Kontakt</strong> 01 • <strong>2012</strong> 29
Stellenangebot<br />
Wahlausschreibung<br />
Der <strong>BDKJ</strong>-Diözesanverband <strong>Speyer</strong> sucht ab Juli <strong>2012</strong> eine weibliche ehrenamtliche Vorsitzende<br />
Wir bieten<br />
o ein engagiertes Team von Kolleginnen und Kollegen<br />
o eine individuelle Einarbeitung und Möglichkeiten zur Fortbildung<br />
o die eigenständige Übernahme von interessanten Arbeitsfeldern<br />
o den Einblick in verschiedenste Arbeitsbereiche<br />
o <strong>Kontakt</strong>e innerhalb und außerhalb der Diözese<br />
o ein breites Erfahrungsfeld und die Möglichkeit, jugendpolitisch zu handeln<br />
o eine Fahrtkosten- und Telefonkostenerstattung<br />
o eine qualifizierte Bestätigung über ehrenamtliches Engagement<br />
Zu deinen Aufgaben gehören:<br />
o Vertretung der Interessen des <strong>BDKJ</strong> <strong>Speyer</strong> in Kirche, Staat und Gesellschaft<br />
o Vertretung des Diözesanverbandes <strong>Speyer</strong> auf Landes- und Bundesebene<br />
o <strong>Kontakt</strong> und Unterstützung für Verbände und Dekanate<br />
o Planung, Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen und Gremienarbeit<br />
o die konzeptionelle und strategische Gestaltung des Diözesanverbandes<br />
o die Mitarbeit in bzw. die Unterstützung von Projekten, Kampagnen und Veranstaltungen<br />
Wir suchen eine Frau, die<br />
o sich mit den Zielen, Inhalten und Aufgaben kath. Jugendverbandsarbeit identifiziert<br />
o Verantwortung übernehmen möchte<br />
o interessiert ist an jugendverbands- und jugendpolitischer Arbeit<br />
o bereit ist, sich in das Vorstandsteam einzubringen<br />
o Spaß an Gremienarbeit hat<br />
o flexibel ist und über ausreichend Zeit für Sitzungen und weitere Termine verfügt<br />
30 <strong>Kontakt</strong> 01 • <strong>2012</strong><br />
Die Amtszeit beträgt drei Jahre. Wiederwahl ist möglich.<br />
Die Wahl findet im Rahmen der <strong>BDKJ</strong>-Diözesanversammlung am<br />
15. bis 17. Juni <strong>2012</strong> statt<br />
Bewerbung und Wahlvorschläge bitte bis zum 11.05.<strong>2012</strong> an<br />
bdkj-asj@bistum-speyer.de schicken.<br />
Weitere Auskünfte erteilt der Diözesanvorstand!<br />
www.bdkj-speyer.de
<strong>BDKJ</strong>-Verband<br />
Unterstützung Dokumentation Neue Sinus-Studie<br />
Sternsinger spenden für Sudan<br />
Mit einem Nothilfepaket in einer<br />
Gesamthöhe von 30.000 Euro unterstützten<br />
die Sternsinger im Februar<br />
Flüchtlingsfamilien im Südsudan. Die<br />
Familien sind vor den gewaltsamen<br />
Auseinandersetzungen verfeindeter<br />
Volksgruppen in der Region Pibor, im<br />
Osten Südsudans, geflohen. Mehr als<br />
3.000 Menschen sind dort durch die<br />
Unruhen bereits ums Leben gekommen,<br />
unter ihnen über 2.000 Frauen<br />
und Kinder. Insgesamt befinden<br />
sich über 50.000 Menschen auf der<br />
Flucht.<br />
In der Diözese Malakal haben 10.000<br />
Flüchtlinge Schutz gefunden, über<br />
6.000 von ihnen sind Kinder. Um die<br />
Menschen zunächst mit dem Nötigsten<br />
zu versorgen, werden vor allem<br />
Hirse und warme Decken benötigt.<br />
Mit der Nothilfe der Sternsinger<br />
können über 1.300 Kinder und Mütter<br />
drei Monate lang versorgt werden.<br />
Seit 1999 unterstützt die Aktion Dreikönigssingen<br />
Projekte in der Diözese<br />
Malakal. Den Schwerpunkt machen<br />
dabei Projekte im Bildungsbereich<br />
aus. Hunderttausende Kinder in<br />
Afrika, aber auch in Lateinamerika,<br />
Asien, Ozeanien sowie Osteuropa<br />
profitieren von der Hilfe der Sternsinger<br />
aus Deutschland.<br />
Bei der vergangenen Aktion waren in<br />
ganz Deutschland 500.000 Mädchen<br />
und Jungen als Sternsinger unterwegs<br />
und sammelten Spenden für<br />
Not leidende Kinder in aller Welt.<br />
Träger der Aktion Dreikönigssingen<br />
sind das Kindermissionswerk „Die<br />
Sternsinger“ und der Bund der Deutschen<br />
Katholischen Jugend (<strong>BDKJ</strong>).<br />
Urte Podszuweit<br />
Ergebnisse einer FSJ-Tagung<br />
Foto: Verlag Haus Altenberg<br />
Im Verlag Haus Altenberg ist eine<br />
neue Dokumentation mit dem Titel:<br />
„Jugendfreiwilligendienste - Herausforderungen<br />
und Positionen“ erschienen.<br />
Darin findet man die Ergebnisse<br />
einer Fachtagung des Bundesarbeitskreises<br />
Freiwilliges Soziales Jahr<br />
(FSJ), die unter dem Thema: „Das<br />
FSJ und der neue Bundesfreiwilligendienst<br />
- Positionsbestimmung im<br />
Spannungsfeld von Konkurrenz und<br />
Kooperation“ stand.<br />
Die Dokumentation widmet sich unter<br />
anderem folgenden Fragen:<br />
Freiwilligendienste wirken, aber wie<br />
lässt sich das belegen? Lassen sich<br />
Freiwilligendienste wirklich für alle<br />
gesellschaftlichen Gruppen öffnen?<br />
Mit welchem Begriff politischer<br />
Bildung wollen wir in den Jugendfreiwilligendiensten<br />
arbeiten? Wie<br />
können zivilgesellschaftliche Autonomie-<br />
und Partizipationsansprüche<br />
grundsätzlich gesichert werden?<br />
Das Buch hat 112 Seiten, kostet<br />
7,90 Euro und kann unter http://<br />
shop.jhd-gmbh.de bestellt werden.<br />
Herausgegeben wurde es von Uwe<br />
Slüter, ehemaliger FSJ-Referent beim<br />
<strong>BDKJ</strong>-Bundesverband.<br />
wil<br />
Wie ticken 14 bis 17-Jährige?<br />
Grafik: Sinus; <strong>BDKJ</strong>-Bundesverband<br />
Darstellung aus der letzten Sinus-<br />
Jugendstudie, die 2008 veröffentlicht<br />
wurde.<br />
Im April wird die neue Sinus-Studie<br />
„Wie ticken Jugendliche? <strong>2012</strong>.<br />
Lebenswelten von Jugendlichen<br />
im Alter von 14 bis 17 Jahren in<br />
Deutschland“ erscheinen.<br />
Auftraggeber der Studie sind neben<br />
dem <strong>BDKJ</strong> die Bundeszentrale für<br />
politische Bildung, die Deutsche<br />
Kinder- und Jugendstiftung, das<br />
Bischöfliche Hilfswerk Misereor, die<br />
Bischöfliche Medienstiftung der Diözese<br />
Rottenburg-Stuttgart sowie der<br />
Südwestrundfunk (SWR).<br />
Die Untersuchung geht davon aus,<br />
dass sich in unserer Gesellschaft in<br />
den letzten Jahren der soziokulturelle<br />
Wandel beschleunigt hat. Gerade<br />
in der untersuchten Altersgruppe sei<br />
dieser Wandel frühzeitig und deutlich<br />
spürbar. Die Studie soll aufzeigen,<br />
welche jugendlichen Lebenswelten<br />
es in Deutschland gibt und<br />
wie Jugendliche in diesen verschiedenen<br />
Welten ihren Alltag (er)leben.<br />
Das Buch wird ab Anfang April <strong>2012</strong><br />
im Verlag Haus Altenberg und in<br />
dessen Onlineshop: http://shop.jhdgmbh.de/<br />
erhältlich sein.<br />
Infos zum Sinus-Institut findet man<br />
auch unter: www.sinus-institut.de.<br />
wil<br />
<strong>Kontakt</strong> 01 • <strong>2012</strong> 31
Logo: AK-NGL<br />
News & Namen<br />
Jubiläum<br />
20. Musikwerkstatt<br />
„Lasst uns<br />
ziehn zu den<br />
Quellen des<br />
Lebens“ –<br />
unter diesem<br />
Motto fand im<br />
Jugendhaus<br />
St. Christophorus<br />
in Bad Dürkheim die 20.<br />
Musikwerkstatt „Neues Geistliches<br />
Lied“ (NGL) statt. 90 Sängerinnen<br />
und Sänger aus Jugendchören und<br />
Bands im Bistum <strong>Speyer</strong> waren der<br />
Einladung des Arbeitskreises „Neues<br />
Geistliches Lied“, der die Fortbildung<br />
gemeinsam mit dem Bund der<br />
Deutschen Katholischen Jugend<br />
(<strong>BDKJ</strong>) und der Abteilung Jugendseelsorge<br />
des Bistums <strong>Speyer</strong> organisiert<br />
hatte, gefolgt.<br />
Pater Norbert M. Becker, Theologe,<br />
Komponist und Texter gestaltete die<br />
„Jubiläumsmusikwerkstatt“. Wie in<br />
jedem Jahr stand auch dieses Mal<br />
die chorische Arbeit im Mittelpunkt.<br />
Am Abschlussabend der Musikwerkstatt<br />
wurde Heinrich Grimm, Kirchenmusiker<br />
i. R., der 18 Jahre in<br />
dem diözesanen Arbeitskreis „Neues<br />
Geistliches Lied“ mitgearbeitet hat,<br />
im Rahmen eines Galaabends verabschiedet.<br />
Die Planungen für die 21. Musikwerkstatt<br />
beginnen in den nächsten<br />
Wochen. Darüber hinaus findet im<br />
Herbst die dritte Junge Musikwerkstatt<br />
statt. Zielgruppe sind hier<br />
Jugendliche von 14 bis 27 Jahren.<br />
Informationen und <strong>Kontakt</strong>: Arbeitskreis<br />
„Neues geistliches Lied“<br />
Christian Knoll, E-Mail: bdkj.relbild@bistum-speyer.de.<br />
32 <strong>Kontakt</strong> 01 • <strong>2012</strong><br />
Christian Knoll<br />
Plakat: Heitz<br />
Benefizkonzert<br />
Thomas‘ Plan C für Misereor<br />
Bereits<br />
zum dritten<br />
Mal hatte<br />
Thomas<br />
Heitz, lange<br />
Zeit aktiv<br />
im <strong>BDKJ</strong><br />
Ludwigshafen,<br />
ein<br />
Benefizkonzert<br />
für die<br />
2-Euro-Aktion des katholischen<br />
Hilfswerkes Misereor initiiert. 140<br />
Zuhörer/-innen ließen sich im Januar<br />
von der Musik der Reggaegruppe<br />
„Mojosoundz“ und der HipHop-<br />
Gruppe „Danjo San and the Mr. Miagi<br />
Experience“ im Kulturzentrum „Das<br />
Haus“ in Ludwigshafen begeistern.<br />
750 Euro kamen dabei als Gewinn<br />
und Spende für Kinder- und Jugendprojekte<br />
in Liberia, Argentinien,<br />
Ruanda und Indien zusammen.<br />
Im Zwischenprogramm berichteten<br />
Misereor-Mitarbeiterin Petra Kilian<br />
über die 2-Euro-Aktion und Thomas<br />
Heitz von seinen Erlebnissen während<br />
eines einjährigen Engagements<br />
in einem Projekt für Straßenkinder<br />
im indischen Delhi.<br />
Das Konzert, veranstaltet von der<br />
Kolpingjugend aus Ludwigshafen-<br />
Pfingstweide und dem <strong>BDKJ</strong>-Diözesanverband<br />
<strong>Speyer</strong>, wurde ermöglicht<br />
in Zusammenarbeit mit dem<br />
„Jugend hilft“-Fond der Kinderhilfsorganisation<br />
„Children for a better<br />
World e.V.“.<br />
Alle Informationen zu dem Konzert<br />
und zu weiteren Plänen - für ein<br />
Konzert Thomas‘ Plan D unter<br />
www.thomasplan.de .<br />
Thomas Heitz<br />
Foto: privat<br />
Foto: <strong>BDKJ</strong>-Archiv<br />
Veränderungen<br />
Wechsel im „Jugendamt“<br />
In der AbteilungJugendseelsorge<br />
im<br />
Bischöflichen<br />
Ordinariat in<br />
<strong>Speyer</strong> gibt<br />
es ab dem<br />
1. April <strong>2012</strong><br />
Christian Lee einen neuen<br />
Mitarbeiter:<br />
Christian Lee, vielen bekannt als<br />
Mitglied im <strong>BDKJ</strong>-Dekanatsvorstand<br />
in Kaiserslautern, wird dort ein Freiwilliges<br />
Soziales Jahr (FSJ) absolviern.<br />
Wir wünschen ihm einen guten Start<br />
und viel Spaß an seinem neuen Arbeitsplatz.<br />
Verabschieden<br />
müssen wir<br />
uns von zwei<br />
Kolleginnen:<br />
Manuela<br />
Roehr,<br />
bisherige<br />
Referentin für<br />
Manuela Roehr den Bereich<br />
Soziale Dienste/Soziale<br />
Bildung wechselt zum<br />
Caritasverband im Bistum Trier.<br />
Katharina Goldinger, bisher Referentin<br />
für die JUNGE KIRCHE SPEYER,<br />
wird eine neue Stelle im Bischöflichen<br />
Ordinariat in <strong>Speyer</strong> antreten.<br />
Wir danken beiden für ihr Engagement<br />
in der<br />
Abteilung<br />
Jugendseelsorge<br />
und<br />
wünschen<br />
ihnen für ihren<br />
weiteren<br />
Lebensweg<br />
alles Gute<br />
Katharina Goldinger<br />
und Gottes<br />
Segen!<br />
Andreas Sturm<br />
Foto: Andreas Narr
Foto: privat<br />
Logo: <strong>BDKJ</strong>-Donnersberg<br />
Schindler bleibt<br />
Die letzte-<br />
Dekanatsver-<br />
sammlung des<br />
<strong>BDKJ</strong> Donnersberg<br />
fand am<br />
1. Dezember<br />
2011 statt.<br />
Eingeladen<br />
waren die Vertreterinnen<br />
Joachim Schindler und Vertreter<br />
aller Gruppen und Verbände sowie<br />
alle, die sich für die pfarreiübergreifende<br />
Arbeit des <strong>BDKJ</strong> interessieren.<br />
Die Delegierten bestätigten Gemeindereferent<br />
Joachim Schindler<br />
aus Rockenhausen für weitere zwei<br />
Jahre in seinem Amt als geistlicher<br />
Leiter. Weitere Vorstandsposten<br />
konnten leider nicht besetzt werden.<br />
Luisa Berrang (KjG) und Dominik<br />
Weber (JUKI) unterstützen aber<br />
weiterhin als beratende Mitglieder<br />
die Vorstandsarbeit.<br />
Jutta Baltes<br />
Franziska<br />
Roth (J-GCL)<br />
und Markus<br />
Boos (KjG)<br />
wurden von<br />
den Delegierten<br />
der<br />
verschiedenen<br />
Verbandsgruppen<br />
bei<br />
Franziska Roth<br />
der außerordentlichen<br />
<strong>BDKJ</strong>-Versammlung im<br />
Dekanat Landau im November neu in<br />
den Vorstand gewählt. Damit ist der<br />
Vorstand komplett besetzt!<br />
Nach ihrer<br />
zweijährigen<br />
Amtszeit<br />
wurde Lisa<br />
Leininger<br />
von ihren<br />
bisherigen<br />
Vorstandskollegen<br />
Johanna<br />
Metzger (KjG)<br />
Markus Boos<br />
und Pfarrer<br />
Martin Olf (Jugendseelsorger) verabschiedet.<br />
Susanne Kaiser-Zech<br />
News & Namen<br />
Vorstand besetzt Storminger gewählt<br />
Wahl im <strong>BDKJ</strong> Donnersberg Wahl im <strong>BDKJ</strong> Landau Wahl im <strong>BDKJ</strong> Bad Dürkheim<br />
Foto: privat<br />
Logo: <strong>BDKJ</strong>-Landau<br />
Foto: privat<br />
Foto: privat<br />
Jan Storminger(Kolpingjugend)<br />
wurde bei der<br />
Versammlung<br />
des <strong>BDKJ</strong> im<br />
Dekanat Bad<br />
Dürkheim am<br />
9. Februar<br />
<strong>2012</strong> zum De-<br />
Jan Storminger<br />
kanatsvorsitzenden<br />
gewählt. Simon Bastian, seit<br />
zwei Jahren im Amt, kandidierte<br />
aus beruflichen Gründen nicht mehr,<br />
wird den Vorstand aber als dritter<br />
Delegierter auf die <strong>BDKJ</strong>-Diözesanversammlung<br />
begleiten.<br />
Der neu gewählte Jan Storminger<br />
teilt sich die Vorstandsarbeit mit<br />
Rebekka Brust (KjG), deren Amtszeit<br />
noch ein Jahr läuft. Um den Vorstand<br />
in seiner Außenvertretung zu unterstützen,<br />
wählte die Versammlung<br />
weitere Delegierte: Alexander Hanke<br />
und Annika Bär (Kolpingjugend)<br />
für den Dekanatsrat, Dominik Waßner<br />
und Christoph Wieland (DPSG)<br />
für den Stadtjugendring Neustadt<br />
sowie Alexander Hanke auch für den<br />
Kreisjugendring Bad Dürkheim.<br />
Jahres- und Kassenbericht des Vorstands<br />
wurden entgegengenommen,<br />
der Finanzierungsplan <strong>2012</strong> verabschiedet.<br />
Beim TOP Jahresplanung<br />
beschloss die Versammlung, erneut<br />
zum <strong>BDKJ</strong>-Grillfest auf Dekanatsebene<br />
einzuladen. Außerdem soll als<br />
gemeinsame <strong>BDKJ</strong>-Aktion der Dekanate<br />
Bad Dürkheim, Ludwigshafen<br />
und <strong>Speyer</strong> Ende Oktober eine Nacht<br />
der offenen Kirche in Schifferstadt<br />
stattfinden.<br />
Monika Gößwald<br />
<strong>Kontakt</strong> 01 • <strong>2012</strong> 33
Logo: LUMEN<br />
News & Namen<br />
Neues Programm Aufbruch wagen Schulvisionen<br />
LUMEN erweitert Angebot Teilnahme am Katholikentag Blogger/-innen gesucht<br />
Zum ersten Mal hat die Jugend-<br />
kirche LUMEN in Ludwigshafen ein<br />
Jahresmotto für ihr neues Programm<br />
gewählt: „All you can...“. Zu dem<br />
regelmäßigen Gottesdienstangebot -<br />
jeden zweiten Sonntag im Monat die<br />
WORTgemeinschaft und jeden vierten<br />
Sonntag die MAHLgemeinschaft,<br />
jeweils um 18 Uhr - sind im ersten<br />
Halbjahr <strong>2012</strong> eine Reihe weiterer<br />
Veranstaltungen gekommen, wie zum<br />
Beispiel das Angebot zum Katholikentag<br />
(siehe Artikel rechts), eine Movie-<br />
Night „All you can...Watch!“, ein<br />
Spieletag „All you can...Play“ und<br />
anderes.<br />
Im Februar machte im Rahmen der<br />
Misereor Fastenaktion in der Diözese<br />
<strong>Speyer</strong> die „Cage-People“-Ausstellung<br />
in LUMEN Station. An der Vernissage<br />
zur Eröffnung mit Weihbischof<br />
Otto Georgens nahmen auch Schüler<br />
und Schülerinnen des benachbarten<br />
Geschwister Scholl Gymnasiums<br />
teil und gestalteten mit ihrem Chor<br />
unter Leitung von Sabine Nebel die<br />
Feier mit.<br />
Alle Infos zu LUMEN und den aktuellen<br />
Programm-Flyer findet man<br />
unter:<br />
www.lumen-ludwigshafen.de.<br />
34 <strong>Kontakt</strong> 01 • <strong>2012</strong><br />
Christine Wilke-Zech<br />
Foto: Plakat Katholikentag<br />
Wer will „Einen neuen Aufbruch<br />
wagen?“... und mit zum Katholikentag<br />
in Mannheim fahren? Der<br />
<strong>BDKJ</strong>-Diözesanverband <strong>Speyer</strong> und<br />
die Abteilung Jugendseelsorge bieten<br />
Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />
die Möglichkeit, gemeinsam den<br />
Katholikentag vom 16. bis 20. Mai zu<br />
erleben. Im „Angebotspaket“ enthalten<br />
sind Dauerkarte, Programmheft<br />
und die Unterkunft mit Frühstück<br />
im „Gemeinschaftsquartier LUMEN“<br />
in Ludwigshafen für alle Teilnehmer<br />
und Teilnehmerinnen aus der Diözese<br />
<strong>Speyer</strong>.<br />
Jugendliche unter 16 Jahren können<br />
mit einer Gruppe teilnehmen;<br />
Jugendliche und junge Erwachsene<br />
ab 16 als Einzelperson oder mit einer<br />
Gruppe.<br />
Die Kosten:<br />
* 71, - Euro für Jugendliche<br />
bis 25 und Student/-innen<br />
* 91, - Euro für erwachsene<br />
Teilnehmer/-innen ab 26<br />
Jahren<br />
* 20, - Euro für Menschen mit<br />
Behinderung oder Bezieher/<br />
-innen von Alg II (auch deren<br />
Kinder)<br />
Alle weiteren Infos zum Angebot und<br />
zur Anmeldung unter:<br />
www.bdkj-speyer.de.<br />
Anmeldeschluss ist der 20. April<br />
<strong>2012</strong>.<br />
wil<br />
Logo: Felix Goldinger<br />
Da muss jede und jeder durch - und<br />
jeder und jede kann etwas dazu<br />
sagen - oder? Die Rede ist von „der<br />
Schule“. Im <strong>BDKJ</strong>-Diözesanverband<br />
<strong>Speyer</strong> ist das Thema „Schule“ ein<br />
Dauerbrenner und es gibt auch<br />
einen eigenen Ausschuss „Visionen<br />
von Schule“, der sich darum kümmert,<br />
neue Ideen zu sammeln, wie<br />
der <strong>BDKJ</strong> Schule für alle verbessern<br />
kann. Seit ein paar Monaten gibt es<br />
deshalb auch den Blog „Visionen von<br />
Schule“, der dazu einlädt neu, anders<br />
und vor allem kreativ der Frage<br />
nachzugehen: Wie müsste Schule eigentlich<br />
sein? Jeder kann etwas dazu<br />
beitragen und mitbloggen oder die<br />
Diskussion auf Facebook verfolgen.<br />
Es geht ganz einfach: logt euch unter<br />
http://schulvisionen.blogspot.com/<br />
ein und schreibt etwas, kommentiert<br />
und diskutiert mit!<br />
Eine andere Möglichkeit ist, sich in<br />
einem Studienteil bei den anstehenden<br />
Diözesankonferenzen mit dem<br />
Thema „Schulvisisonen“ auseinanderzusetzen.<br />
Der <strong>BDKJ</strong>-Ausschuss<br />
„Visionen von Schule“ hat dazu ein<br />
Materialpaket zusammengestellt,<br />
mit dem man gut arbeiten kann. Die<br />
erarbeiteten Thesen sollen dann im<br />
Ausschuss gebündelt und bei einer<br />
Veranstaltung mit Bildungsexperten<br />
diskutiert werden. Geplant ist<br />
am Ende des Prozesses eine neue<br />
Stellungnahme des <strong>BDKJ</strong> zum Thema<br />
„Schule“ vorzulegen.<br />
wil
Foto: Caritas, Diözesanverband <strong>Speyer</strong><br />
Betreuer gesucht<br />
Caritas-Kinderfreizeit im Juli<br />
Der Caritasverband für die Diözese<br />
<strong>Speyer</strong> veranstaltet in den Sommerferien<br />
eine dreiwöchige Kindererholung<br />
in Natz bei Brixen in Südtirol.<br />
Teilnehmen können Kinder im Alter<br />
zwischen sechs und 13 Jahren. Die<br />
Kinderfreizeit beginnt am 13. Juli<br />
und dauert bis zum 3. August <strong>2012</strong>.<br />
Ehrenamtliche Betreuer gestalten<br />
mit den Kindern ein abwechslungsreiches<br />
Ferienprogramm. Der<br />
Caritasverband sucht dafür junge<br />
Erwachsene ab 18 Jahren, die bei<br />
der Kindererholung in Natz als<br />
ehrenamtliche Betreuerinnen und<br />
Betreuer mitwirken und die Leitung<br />
einer kleinen Gruppe übernehmen.<br />
Das Angebot richtet sich an „junge<br />
Menschen, die gern mit Kinder arbeiten<br />
oder einen pädagogischen Beruf<br />
erlernen“, erklärt Maria Johann vom<br />
Caritas-Zentrum Landau. Während<br />
der dreiwöchigen Kindererholung<br />
sind die Betreuer Ansprechpartner<br />
und Vertrauensperson für die Kinder<br />
in ihrer Gruppe. Ein Betreuerkurs<br />
des Caritasverbandes dient der Vorbereitung<br />
auf diese Aufgabe.<br />
Information und Anmeldung:<br />
Caritas-Zentrum Landau<br />
Königstrasse 39/41<br />
Maria Johann<br />
Telefon: 0 63 41. 93 55-115<br />
E-Mail: maria.johann@caritas-speyer.de.<br />
Caritasverband <strong>Speyer</strong><br />
Erfolgreiche Nikolaus-Aktion<br />
News & Namen<br />
Vorfahrt gewährt Antrittsbesuch<br />
Logo: <strong>BDKJ</strong>-Diözesanverband <strong>Speyer</strong><br />
Ein neues Logo, das beim deutschen<br />
Patentamt geschützt wurde, 13.740<br />
verkaufte fair gehandelte Schokoladen-Nikoläuse<br />
und mit dem <strong>BDKJ</strong><br />
Trier ein neuer Kooperationspartner:<br />
Das waren die Fakten, die unsere<br />
Aktion „Vorfahrt für den Nikolaus“<br />
im Jahr 2011 geprägt haben.<br />
Zum dritten Mal haben wir die Aktion<br />
organisiert und zum dritten Mal<br />
wurde sie für den <strong>BDKJ</strong> ein voller<br />
Erfolg. Neben unzähligen Kindertagesstätten<br />
haben sich auch viele<br />
Verbandsgruppen an der Aktion<br />
beteiligt - mit Nikolausaktionen,<br />
Weihnachtsmarktständen und sogar<br />
einem ganzen Kinderwochenende. In<br />
unserer Jugendkirche LUMEN konnten<br />
Weihnachtsmänner im Schoko-<br />
Fondue eingeschmolzen werden und<br />
im Anschluss gegen Nikoläuse eingetauscht<br />
werden. Durch die Kooperation<br />
mit dem <strong>BDKJ</strong> Trier wurde die<br />
Umsetzung einer neuen Homepage<br />
möglich. Dadurch konnte die Aktion<br />
noch besser repräsentiert und für die<br />
Öffentlichkeit zugänglich gemacht<br />
werden. Sie wurde gut angenommen<br />
und vielfach genutzt. In der Online-<br />
Kritik von Radio RPR haben wir sogar<br />
3x Daumen hoch bekommen!<br />
Auch für dieses Jahr gibt es schon<br />
neue Ideen, die die Aktion ein weiteres<br />
Mal zum Erfolg führen sollen!<br />
Also seid auch ihr wieder dabei,<br />
wenn es im Advent wieder heisst:<br />
Vorfahrt für den Nikolaus!<br />
Kirsten Glaser<br />
Foto: Landry; Bischöfl. Pressestelle <strong>Speyer</strong><br />
<strong>BDKJ</strong>-Vorstand bei Bischof<br />
Zu Gast bei Bischof Wiesemann (v.l.n.r.):<br />
Dirk Tänzler, Pfarrer Simon Rapp<br />
und Ursula Fehling.<br />
Jugendbischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann<br />
hat Mitte Dezember 2011 den<br />
Bundesvorstand des Bundes der Deutschen<br />
Katholischen Jugend (<strong>BDKJ</strong>)<br />
in <strong>Speyer</strong> zu einem Antrittsbesuch<br />
empfangen.<br />
Ursula Fehling, Dirk Tänzler und<br />
Pfarrer Simon Rapp berieten mit dem<br />
Vorsitzenden der Jugendkommission<br />
der Deutschen Bischofskonferenz<br />
unter anderem die pastorale Situation<br />
in Deutschland, den kirchlichen<br />
Dialogprozess und die 72-Stunden-<br />
Aktion des <strong>BDKJ</strong> 2013.<br />
In offener Gesprächsatmosphäre<br />
lobte Bischof Wiesemann die Arbeit<br />
der katholischen Jugendverbände<br />
und –organisationen in Deutschland.<br />
Und er kündigte seinen persönlichen<br />
Besuch bei der <strong>BDKJ</strong> Hauptversammlung<br />
im Mai 2013 in Altenberg an.<br />
Michael Kreuzfelder<br />
<strong>Kontakt</strong> 01 • <strong>2012</strong> 35
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Bund der Deutschen Katholischen Jugend (<strong>BDKJ</strong>) und<br />
Abteilung Jugendseelsorge im Bischöflichen Ordinariat<br />
der Diözese <strong>Speyer</strong><br />
Postfach 2130<br />
67331 <strong>Speyer</strong><br />
Tel. 0 62 32. 1 02-331<br />
Fax 0 62 32. 1 02-406<br />
E-Mail: info@bdkj-speyer.de<br />
www.bdkj-speyer.de<br />
Verantwortlich:<br />
Felix Goldinger (V.i.S.d.P),<br />
Andreas Sturm, Kirsten Glaser<br />
Redaktion:<br />
Christine Wilke-Zech (wil), Felix Goldinger<br />
Layout:<br />
Philipp Gentner (Rahmen), Christine Wilke-Zech<br />
Druck:<br />
Gemeindebriefdruckerei.de<br />
Auflage 2650 Ex.<br />
Der Bezugspreis von 10 Euro ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.