Kontakt 1/2012 - BDKJ Speyer

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Inhalt Editorial 2 Kontakt 01 • 2012 Solidarisch sein Seite 3 Schwerpunkt „Vamos!“ - nach Bolivien Seite 4 Leben und Lernen mit Straßenkindern Seite 6 „Russland, wir kommen!“ Seite 8 Warum Kalkutta das Lachen nicht verlernen darf Seite 10 Interview „Es geht um ein partnerschaftliches Geben und Nehmen“ Seite 12 Diözese Solidarität mit Slumbewohnern gezeigt Seite 14 Besserer Schutz für Kinder? Seite 16 Persönlich Engagiert vor Ort Seite 18 Medienecke Das gefällt uns! Seite 20 Standpunkt Wählen mit 16! Seite 21 Verbände Schutz für Kinder und Jugendliche Seite 22 Neuer DPSG-Diözesanvorstand gewählt Seite 23 KjG beschließt Verhaltenskodex Seite 24 150 Jugendliche bei Grulabi/„Lass es knacken!“ Seite 25 Summertime im Winter Seite 26 Dekanate Auftakt in Pirmasens und Landau Seite 27 Ökumenisch und bunt Seite 28 Glamour in Schifferstadt Seite 29 Stellenangebot Seite 30 BDKJ-Bundesverband Seite 31 News & Namen Seite 32 Mitarbeiter/-innen des Schwerpunktteils dieser Ausgabe: Martin Schulz, Katrin Maino, Katharina Goldinger, Jörg Nottebaum. Das Referat für Öffentlichkeitsarbeit im BDKJ wird gefördert vom Land Rheinland-Pfalz. Beilagen (nur bei einem Teil der Auflage): KjG-Treffpunkt; DPSG-Nachtschicht; JUKI-Lichtblick Titelfoto: DPSG-Diözesanverband Speyer. Erscheinungsdatum der nächsten Ausgabe: 2. Juli 2012; Red.schluss: 1. Juni 2012.
Solidarisch sein von Felix Goldinger Ich setze mich gerne für Andere ein! Schon früh hab ich gelernt, dass es viele Gründe gibt, nicht nur sich selbst im Blick zu haben. Zu diesen Gründen zählen für mich das christliche Menschenbild und die damit verbundene Würde einer und eines jeden Einzelnen. Deshalb finde ich es auch immer wieder überwältigend zu sehen, wie sich Menschen füreinander einsetzen. Nach großen Katastrophen werden über die Medien atemberaubende Summen zusammengetragen. Aber auch im Kleinen gibt es starke Zeichen der Solidarität, wenn zum Beispiel nach einem Hausbrand Kleider und Lebensmittel in einem Dorf gesammelt werden. Viele junge Menschen zieht es ins Ausland um die Hilfe ganz konkret werden zu lassen: sich selbst hinten anstellen, für Andere da sein, Projekte voranbringen und mit neuen Augen sehen lernen - auch die eigene Welt zu Hause. Ähnlich ist es auch mit den Partnerschaftsprojekten unserer Verbände: sie wollen ganz konkrete Zeichen setzen, sich stark machen für Frieden und Gerechtigkeit auf unserer Erde. Solidarität ist eine tolle Sache! Sie hat aber eine natürliche Grenze: das eigene Wohlergehen. Gibt es eine Ökonomie der Hilfsbereitschaft? Unter dem eigenen Einsatz leiden oft auch andere: Freunde und Familie, schulische Leistungen, die eigene Gesundheit. Es gilt also auch: Solidarität gebührt auch mir selbst! In aller Munde ist momentan der Begriff „Burn out“: das nicht nur Topmanager ausbrennen, sondern auch Ehrenamtliche in sozialen Organisationen ist kein Geheimnis mehr. Und das Partnerschaftsarbeit und soziales Engagement zwar einerseits Freundschaften entstehen lässt, andererseits aber auch zum Handikap für Beziehungen werden kann- das brauche ich euch vermutlich nicht erzählen. Solidarität umfasst also sowohl die Anderen als auch mich selbst. Solidarität braucht das Gleichgewicht. Und das wiederum braucht den Austausch. Das gilt für die Planung und Durchführung von Partnerschaftstreffen in besonderer Weise: da geht es ja ums Kennenlernen, um fremde Sprachen und die Überwindung von kulturellen und sprachlichen Hindernissen; den Dialog also. Ein wichtiges Schlagwort- auch innerkirchlich. Wer verstehen will, warum die Dinge sind wie sie sind, der muss das Gespräch suchen: offen und ehrlich. Dazu haben die Bischöfe eingeladen. Ein bisschen ist das schon so, als ob man in eine fremde Welt eintaucht. Für viele Menschen in unserer Gesellschaft ist die katholische Kirche zu etwas Exotischem geworden, etwas, das sie erst wieder neu entdecken müssen. Für sie sind wir mit unseren Projekten und Angeboten Brückenbauer/-innen und Dolmetscher/-innen: Wir können ihnen etwas von dem übersetzen, was ihnen fremd wurde. So sind wir in den Jugendverbänden ein wichtiger Partner im Dialogprozess. Eines unser größten Projekte, das auch im kommenden Jahr wieder sehr viel Aufmerksamkeit in der Gesellschaft wecken wird, ist die 72-Stunden-Aktion. Von den vielen Infos, die es hierzu noch auszutau- Foto: BDKJ-Diözesanverband Editorial Felix Goldinger, BDKJ-Diözesanvorsitzender schen gibt mal ganz abgesehen, ist eines klar: Diese Aktion erzählt viel von der Solidarität mit Anderen, sie wirkt vor Ort aber auch in die Welt hinein, sie kann nur gelingen, weil wir Partner haben und uns selbst zum Anwalt für andere machen! Die 72-Stunden-Aktion wird uns wieder an die Grenzen führen, auch an die Grenze der Solidarität: irgendwann werden wir den Punkt erreichen, an dem der Hunger zu groß oder die Müdigkeit zu stark wird. Dann ist es Zeit für eine Pause. Das gilt übrigens für jedes ehrenamtliche Engagement: Gönn dir ab und an mal eine Pause und sei solidarisch mit dir selbst! Solidarität ist eine tolle Sache! Sie hat aber eine natürliche Grenze: das eigene Wohlergehen. Kontakt 01 • 2012 3
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