Geschäftsbericht 2010 - AK - Tirol
Geschäftsbericht 2010 - AK - Tirol
Geschäftsbericht 2010 - AK - Tirol
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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Über die Leistungen und Erfolge<br />
der Kammer für Arbeiter und Angestellte für <strong>Tirol</strong><br />
Wir sind für Sie da
Inhalt<br />
Übersicht Leistungen <strong>2010</strong> ..........................................................................................................2<br />
Vorwort .........................................................................................................................................3<br />
Selbstverwaltung ..........................................................................................................................4<br />
Arbeitsrecht ..................................................................................................................................8<br />
Sozialrecht ..................................................................................................................................18<br />
Lehrlings- und Jugendschutz .....................................................................................................32<br />
Wirtschaftspolitik ........................................................................................................................36<br />
Konsumentenpolitik ....................................................................................................................48<br />
Wohn- und Mietrecht ..................................................................................................................62<br />
Bildung und Kultur ......................................................................................................................72<br />
Seehof ........................................................................................................................................80<br />
Bezirkskammern ........................................................................................................................82<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ..............................................................................................90<br />
Soweit in den folgenden Ausführungen personenbezogene Bezeichnungen nur in<br />
männlicher Form angeführt sind, beziehen sie sich auf Frauen und Männer in gleicher Weise.<br />
Die Abkürzung „BK“ bei den Tabellen-Übersichten steht für Bezirkskammern.<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
1
Übersicht Leistungen <strong>2010</strong><br />
Direkte finanzielle Zuwendungen an <strong>AK</strong>-Mitglieder<br />
zinsfrei gewährtes Wohnungsdarlehen € 990.500<br />
ausbezahlte Beträge aus dem Unterstützungsfonds € 211.000<br />
direkt ausbezahlte Aus- und Weiterbildungsbeihilfen € 1,239.000<br />
Unterstützung im Rahmen der Weihnachtsaktion € 38.500<br />
Summe € 2,479.000<br />
Für die <strong>AK</strong>-Mitglieder erzielte Erfolge durch die <strong>AK</strong>-Mitarbeiter<br />
außergerichtliche Vertretungserfolge<br />
Ergebnis arbeitsrechtlicher Interventionen € 2,941.000<br />
Ergebnis konsumentenrechtlicher Interventionen € 700.000<br />
Ergebnis jugend- und lehrlingsrechtlicher Interventionen € 121.000<br />
Ergebnis wohn- und mietrechtlicher Interventionen € 115.000<br />
Summe € 3,877.000<br />
gerichtliche Vertretungserfolge<br />
Ergebnis abgeschlossener Arbeitsrecht-Rechtsschutzakten € 2,860.000<br />
Ergebnis Sozialplan Krankenhaus Kitzbühel (Schiedsgericht) € 865.000<br />
Ergebnis abgeschlossener Lehrlings-Rechtsschutzakten € 16.000<br />
Summe € 3,741.000<br />
erzielte Insolvenzgelder<br />
Insolvenzgelder Arbeitsrecht € 10,148.000<br />
Insolvenzgelder Jugend- und Lehrlingsrecht € 150.000<br />
Summe € 10.298.000<br />
Unterstützungsfonds<br />
eingereichte Anträge 759<br />
davon positiv bearbeitet 521<br />
ausbezahlte Summe € 211.000<br />
2 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>
Vorwort<br />
Vertrauen, Sicherheit und Schutz<br />
Liest oder blättert man durch den <strong>Geschäftsbericht</strong><br />
der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> für das Jahr <strong>2010</strong>, dann<br />
lässt sich erahnen, wie enorm hoch der Einsatz<br />
der Selbstverwaltung mit den Kammerrätinnen<br />
und Kammerräten sowie des<br />
Kammerbüros mit den Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern war.<br />
Der <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>, der der 158. Vollversammlung<br />
vorgelegt wird, ist damit ein<br />
eindrucksvoller Leistungsnachweis über die<br />
Arbeit der größten gesetzlichen Interessenvertretung<br />
im Land.<br />
Im Mittelpunkt aller Tätigkeiten stand: Sich<br />
für mehr Gerechtigkeit einsetzen und den <strong>AK</strong>-<br />
Mitgliedern dabei mit Recht zur Seite stehen.<br />
Bei den zahlreichen Begutachtungen und den<br />
daraus resultierenden Änderungsvorschlägen<br />
an die Gesetzgeber Bund und Land, im Rahmen<br />
der Vollversammlung und des Vorstands<br />
sowie im Zuge regelmäßiger Sitzungen der<br />
einzelnen Ausschüsse.<br />
In allen Bereichen zeigte sich die bewährte Zusammenarbeit<br />
zwischen den Funktionären und<br />
den Mitarbeitern sowie das gemeinsame Bestreben,<br />
die Interessen der Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmer bestmöglich zu vertreten.<br />
Der <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> ist auch ein Nachschlagewerk,<br />
um sich die Leistungen der einzelnen<br />
Abteilungen in der Zentrale und der<br />
Bezirkskammern in den Regionen vor Augen<br />
zu führen. Die Kurzberichte und die wichtigsten<br />
Kennzahlen dazu sind Zeugnis des hohen<br />
Engagements für die <strong>AK</strong>-Mitglieder, die<br />
täglich ihre Arbeiterkammer um Rat und Hilfe<br />
kontaktieren: Persönlich, telefonisch und immer<br />
stärker über das Internet.<br />
Die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> als das Schutzhaus der <strong>Tirol</strong>er<br />
Arbeitnehmer erlebte auch im abgelaufenen<br />
Jahr einen Ansturm an rat- und hilfesuchenden<br />
Menschen.<br />
Wie dringend nötig die Mitglieder ihre Arbeiterkammer<br />
brauchen, zeigt sich auch an ihrer<br />
hohen Zufriedenheit. Nicht ohne Stolz soll angemerkt<br />
werden, dass die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> als Institution<br />
höchstes Vertrauen und Kompetenz in<br />
der Bevölkerung genießt. Die Arbeiterkammer<br />
steht an der Spitze aller Einrichtungen in ihrem<br />
Einsatz um Gerechtigkeit, weil sie glaubwürdig,<br />
engagiert und kraftvoll die Anliegen der<br />
Mitglieder vertritt. Vertrauen vermittelt Schutz.<br />
Schutz schafft Sicherheit. Unser Dank gebührt<br />
allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im<br />
Kammerbüro, die für die <strong>AK</strong>-Mitglieder tätig<br />
waren. Unsere Anerkennung gilt den Kammerrätinnen<br />
und Kammerräten aller Fraktionen,<br />
die mit vollem Einsatz für die Interessenvertretung<br />
tätig waren.<br />
Erwin Zangerl, <strong>AK</strong> Präsident Dr. Fritz Baumann, <strong>AK</strong> Direktor<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
3
Selbstverwaltung 31.12.<strong>2010</strong><br />
<strong>AK</strong> Vorstand<br />
Präsident Erwin Zangerl<br />
Vizepräs. Verena Steinlechner-Graziadei<br />
Vizepräsident Reinhold Winkler<br />
Vizepräsident Ambros Knapp<br />
Maria Gstaltmeyr<br />
LAbg. Fritz Gurgiser<br />
Siegfried Dellemann<br />
Tanja Rupprecht<br />
Werner Salzburger<br />
Ulrike Ernstbrunner<br />
Otto Leist<br />
Kontrollausschuss<br />
Vorsitzender Günter Mayr<br />
Vorsitzender-Stv. Heribert Mariacher<br />
Karl-Heinz Eigentler<br />
Elisabeth Gollner<br />
Christian Hauser<br />
Walter Hofer<br />
Bernhard Höger<br />
Dr. Heinrich Lechner<br />
Andreas Pernlochner<br />
Markus Paratscher<br />
Hubert Preyer<br />
Martin Schaffenrath MBA MBA MPA<br />
Elfriede Moser<br />
Katharina Willi<br />
Maria Wodounik<br />
Ausschuss Arbeitsrecht<br />
Vorsitzender Günther Blaas<br />
Vorsitzender-Stv. Ernst Schwabegger<br />
LAbg. Anton Pertl<br />
Manuela Schober<br />
Gottfried Kostenzer<br />
Daniela Holaus<br />
Dr. Heinrich Lechner<br />
Hannes Urban<br />
DI (FH) Christian Larch<br />
Reinhold Appeltauer<br />
Christoph Scheiber<br />
4 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Ausschuss Betriebe und Sicherheit<br />
Vorsitzender Bernhard Höger<br />
Vorsitzender-Stv. Sieghard Wachter<br />
LAbg. Anton Pertl<br />
Edith Stimpfl<br />
Gerhard Margreiter<br />
Martin Schaffenrath MBA MBA MPA<br />
Hubert Preyer<br />
Petra Grössl-Wechselberger<br />
Hannes Urban<br />
Franz Reiter<br />
Werner Knoll<br />
Ausschuss Bildung<br />
Vorsitzender Martin Schaffenrath MBA MBA MPA<br />
Vorsitzender-Stv. Hertha Obergmeiner<br />
Klaus Purner<br />
Gottfried Kostenzer<br />
Mag. Alexander Rainer<br />
Hubert Preyer<br />
Nadja Hackl<br />
Beate Flunger<br />
Christian Matt<br />
Andreas Pernlochner<br />
Christoph Scheiber<br />
Ausschuss Frau und Beruf<br />
Vorsitzende Maria Wodounik<br />
Vorsitzende-Stv. Elfriede Moser<br />
Edith Stimpfl<br />
Eva Pedross<br />
Elisabeth Gollner<br />
Petra Grössl-Wechselberger<br />
Nadja Hackl<br />
Ernst Eppensteiner<br />
Ulrike Ernstbrunner<br />
Maria Reiter<br />
DI (FH) Christian Larch
Ausschuss Gesundheit und Pflege<br />
Vorsitzender Gerhard Hödl<br />
Vorsitzender-Stv. Manuela Schober<br />
Edith Stimpfl<br />
Michael Huber<br />
Gerhard Margreiter<br />
Elisabeth Gollner<br />
Petra Grössl-Wechselberger<br />
Beate Flunger<br />
Elfriede Moser<br />
DI (FH) Barbara Nerad<br />
Silvia Nagele<br />
Ausschuss Junge Arbeitnehmer<br />
Vorsitzender Klaus Purner<br />
Vorsitzender-Stv. Markus Paratscher<br />
Maria Wodounik<br />
Christoph Stillebacher<br />
Eva Pedross<br />
Martina Nowara<br />
Dr. Heinrich Lechner<br />
Ernst Eppensteiner<br />
Christian Matt<br />
Bernhard Höfler<br />
Ulrike Ernstbrunner<br />
Ausschuss Konsument<br />
Vorsitzende Martina Nowara<br />
Vorsitzende-Stv. Karl-Heinz Eigentler<br />
Hannes Urban<br />
Walter Hofer<br />
Günther Blaas<br />
Christoph Stillebacher<br />
Bernhard Höger<br />
Markus Paratscher<br />
Michael Radl<br />
Bernhard Höfler<br />
DI (FH) Barbara Nerad<br />
Ausschuss Recht<br />
Vorsitzender Gottfried Kostenzer<br />
Vorsitzender-Stv. Anton Lenz<br />
Klaus Purner<br />
Christoph Stillebacher<br />
Bernhard Höger<br />
Karl-Heinz Eigentler<br />
Christian Rass<br />
Martin Schaffenrath MBA MBA MPA<br />
Daniela Holaus<br />
Bernhard Höfler<br />
Franz Reiter<br />
Ausschuss Soziales<br />
Vorsitzende Elisabeth Gollner<br />
Vorsitzende-Stv. Gerhard Margreiter<br />
Gerhard Hödl<br />
Hertha Obergmeiner<br />
Gottfried Kostenzer<br />
Martina Nowara<br />
Mag. Alexander Rainer<br />
Michael Radl<br />
Christian Matt<br />
Robert Widmann<br />
Andreas Pernlochner<br />
Ausschuss Wirtschaft, Umwelt und Verkehr<br />
Vorsitzender DI (FH) Christian Larch<br />
Vorsitzender-Stv. Hubert Preyer<br />
Walter Hofer<br />
Günther Blaas<br />
Sieghard Wachter<br />
Karl-Heinz Eigentler<br />
Ernst Schwabegger<br />
Hannes Urban<br />
Michael Radl<br />
Günter Mayr<br />
Christian Hauser<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
5
6 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>
Direkte Zuwendungen an <strong>AK</strong>-Mitglieder<br />
Zinsfreies Wohnungsdarlehen<br />
Die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> gewährt förderungsbedürftigen Personen zinsfreie Darlehen zur Wohnraumbeschaffung.<br />
Die Bearbeitung und Verwaltung der Wohnungsdarlehen erfolgt durch die Finanzverwaltung<br />
der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong>.<br />
<strong>2010</strong> wurden 569 Darlehensanträge eingereicht, davon 433 positiv bearbeitet und € 990.500<br />
ausbezahlt:<br />
25 Darlehen zur Fertigstellung von Eigenheimen € 76.500<br />
85 Darlehen zum Erwerb einer Eigentumswohnung € 260.100<br />
165 Darlehen zur Bezahlung des Baukostenzuschusses € 418.300<br />
16 Darlehen für Aus- und Zubauten € 49.000<br />
8 Darlehen für Badeinbau / Badsanierung € 12.200<br />
134 Darlehen für Kaution € 174.400<br />
433 Summe positiv bearbeitete Anträge € 990.500<br />
<strong>AK</strong> Beihilfen für Aus- und Weiterbildung<br />
eingereichte Anträge positiv Förderhöhe Durchschnitt<br />
Schule 1.513 888 € 459.763 € 517,75<br />
Berufsreifeprüfung 30 30 € 21.223 € 707,43<br />
Lehre 1.052 674 € 331.433 € 491,74<br />
Lehrabschlussprüfung 2. Bildungsweg 41 40 € 13.590 € 339,75<br />
Studium 777 570 € 346.769 € 608,37<br />
Auslandsstipendien 18 15 € 10.347 € 689,80<br />
Zukunftsaktie 420 371 € 54.956 € 148,13<br />
Besondere Aus- und Weiterbildungsbeihilfen 1 1 € 700 € 700,00<br />
Summe 3.852 2.589 € 1,238.781<br />
Durch regelmäßige Anhebungen der Einkommensgrenzen und der Beihilfenhöhe wird der Kostenentwicklung<br />
Rechnung getragen. Die <strong>AK</strong> Beihilfen setzten meist dort an, wo die Beihilfen der<br />
öffentlichen Hand, d.h. des Bundes oder des Landes, nicht ausreichen oder gar nicht vergeben<br />
werden, obwohl soziale Bedürftigkeit vorliegt (z.B. Ablehnung wegen Nichterreichung des Notendurchschnitts).<br />
Unterstützungsfonds<br />
Die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> unterstützt unschuldig in Not geratene Mitglieder und deren Angehörige. Die Vergabe<br />
der Unterstützungen erfolgt (permanent) durch den Präsidenten und die Mitglieder des<br />
Vergabeausschusses. Das <strong>AK</strong>-Team arbeitet eng mit weiteren <strong>Tirol</strong>er Hilfseinrichtungen zusammen<br />
und organisiert auch die jährlichen Josefi-Treffen. Die Nachfrage nach dem <strong>AK</strong>-Unterstützungsfonds<br />
ist vor allem aufgrund geringer Einkommen und hoher Lebenshaltungskosten im<br />
Land stark steigend. <strong>2010</strong> wurden 759 Anträge eingereicht, davon 521 positiv beantwortet und<br />
€ 211.000 ausbezahlt.<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
7
Arbeitsrecht<br />
inkl. Insolvenzen und Betriebsreferat<br />
Das Wichtigste in Kürze:<br />
125.300 Beratungen<br />
30.100 persönlich in den <strong>AK</strong>s<br />
2.800 persönlich vor Ort<br />
90.000 telefonisch<br />
2.400 schriftlich<br />
3.500 außergerichtliche<br />
Interventionen<br />
779 Rechtsschutzakten<br />
2.040 Insolvenzakten<br />
8 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Vertretungserfolge:<br />
Ergebnis außergerichtlicher<br />
Interventionen € 2,941 Mio<br />
Ergebnis abgeschlossener<br />
Rechtsschutzakten € 2,860 Mio<br />
lukrierte Insolvenzgelder € 10,148 Mio<br />
Summe Vertretungserfolge € 15,949 Mio
Kollektive Interessenvertretung<br />
Begutachtungen und Stellungnahmen<br />
Bundesgesetze 7<br />
Verordnungen 3<br />
Landesgesetze 3<br />
Stellungnahmen zu Gutachten, Einzelfall- und sonstigen Entscheidungen 24<br />
Folgende Gesetzes-Begutachtungen<br />
wurden durchgeführt:<br />
• Bundesgesetz, mit dem das Beamten-<br />
Dienstrechtrechtsgesetz 1979, das<br />
Gehaltsgesetz 1956, das Vertragsbedienstetengesetz<br />
1948, das Landeslehrer-<br />
Dienstrechtsgesetz und andere geändert<br />
werden<br />
• Bundesgesetz, mit dem das Arbeitsvertragsrechts-Anpassungsgesetz,<br />
das<br />
Arbeits-und Sozialgerichtsgesetz, das<br />
Insolvenz-Entgeltsicherungsgesetz und<br />
das allgemeine Sozialversicherungsgesetz<br />
geändert werden (Lohn- und Sozialdumping-Bekämpfungsgesetz)<br />
• Bundesgesetz, mit dem das Gleichbehandlungsgesetz<br />
und das Gesetz über die<br />
Gleichbehandlungskommission und die<br />
Gleichbehandlungsanwaltschaft geändert<br />
werden<br />
• Bundesgesetz, mit dem das Arbeitsverfassungsgesetz,<br />
das Post-Betriebsverfassungsgesetz,<br />
das Landarbeitsgesetz 1984<br />
und das Urlaubsgesetz 1976 geändert<br />
werden<br />
• Bundesgesetz, mit dem das Bankwesengesetz<br />
geändert wird<br />
• Bundesgesetz, mit dem das Behinderteneinstellungsgesetz<br />
geändert wird<br />
• Novelle zum Landeslehrer-Dienstrechtsgesetz<br />
• Entwurf eines Gesetzes, mit dem das<br />
Innsbrucker Gemeindebeamtengesetz<br />
1970 geändert wird<br />
• Entwurf eines Gesetzes, mit dem das<br />
Innsbrucker Vertragsbedienstetengesetz<br />
geändert wird (8. I-VBG-Novelle)<br />
• Entwurf eines Gesetzes, mit dem das<br />
Gemeinde-Vertragsbedienstetengesetz<br />
geändert wird (12. G-VBG-Novelle)<br />
Hervorzuheben sind vor allem<br />
die Stellungnahmen<br />
zum Lohn- und Sozialdumpingbekämpfungsgesetz,<br />
da die B<strong>AK</strong> unsere Vorschläge bezüglich<br />
der Mitteilung des Verfahrensausgangs,<br />
des Auskunftsrechts der gesetzlichen Interessenvertretungen<br />
gegenüber der Zentralen<br />
Verwaltungsstrafevidenz sowie die Erhöhung<br />
der Strafdrohung bei einem Verstoß gegen die<br />
Untersagung der Dienstleistung übernommen<br />
hat;<br />
zur ArbVG-Novelle, da über unsere Initiative<br />
hin, das Vorhaben der „Betriebsurlaubs-<br />
Betriebsvereinbarung“ fallen gelassen wurde<br />
und wir uns leider ohne Erfolg, aber zu Recht<br />
- wie die spätere GPA-Initiative gezeigt hat –<br />
gegen die Verschiebung des BV-Tatbestands<br />
„leistungsbezogene Prämien- und Entgeltsysteme“<br />
ausgesprochen haben;<br />
zum Bankwesengesetz, da sich die B<strong>AK</strong> unserer<br />
Kritik über die mangelnde juristische<br />
Exaktheit bezüglich der Festlegung „nachhaltiger“<br />
Bonifikationsvereinbarungen angeschlossen<br />
hat;<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
9
zum Behinderteneinstellungsgesetz, da die<br />
geplante und auch umgesetzte Novelle zum<br />
BEinstG die Grundsätze des besonderen Kündigungsschutzes<br />
verkennt und die Aussetzung<br />
des Kündigungsschutzes keine beschäftigungsfördernde<br />
Auswirkungen haben wird;<br />
Vor allem folgende Rechtsgutachten<br />
sind zusätzlich<br />
zu erwähnen:<br />
• Arbeitsrechtliche Umsetzung des Standard<br />
Compliance Codes in Banken<br />
• Vertragliche Regelung der Arbeitskräfteüberlassung<br />
bei Betriebsübergang<br />
• Nebenbeschäftigung bei städtischen Bediensteten<br />
als eigenes Dienstverhältnis<br />
10 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
• Herausgabeanspruch des Betriebsrats auf<br />
Saldenlisten<br />
• Entgeltfortzahlung bei Dienstverhinderung<br />
wegen Vulkanaschenwolke<br />
• Zur Reduktion der Normalarbeitszeit nach<br />
BAGS-KV<br />
• BAGS-KV kraft kollektivvertraglicher Geltung<br />
vs. BAGS-KV kraft Satzung<br />
• Pflegeeltern: Freie Dienstverhältnisse oder<br />
Regelarbeitsverhältnisse?<br />
• Betriebsübergang und Kollektivvertragswechsel,<br />
v.a. zum Thema der korrekten<br />
Einstufung im neuen KV<br />
• Zur Frage der Zulässigkeit eines vom KV<br />
abweichenden Entgeltschemas sowie zur<br />
Aufzehrung von „ad-personam“-Zulagen<br />
• Urlaubsabrechnung bei Feiertagen im<br />
Schichtbetrieb<br />
Sitzungen, Vorträge und Besprechungen<br />
Sitzungen Ausschuss Arbeitsrecht 2<br />
Sitzungen Ausschuss Betriebe und Sicherheit am Arbeitsplatz 5<br />
Vertretung der Arbeitnehmerinteressen in Sitzungen, Besprechungen, Veranstaltungen 128<br />
Externe Vorträge und Schulungen 19<br />
Die bedeutendsten Gremien, in denen die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> vertreten ist, sind:<br />
• AMS-Landesdirektorium<br />
• AMS-Arbeitnehmerkurientagung<br />
• Bundeseinigungsamt Lohnverhandlungen Mindestlohntarife Hausgehilfen,<br />
Hausangestellte, Hausbesorger<br />
• Verein Arbeitsassistenz<br />
• Sozialpolitischer Arbeitskreis<br />
• Rechtsschutz-Führungskräfte<br />
• Arbeitnehmerschutz-Referenten<br />
• Insolvenz-Referenten<br />
• Mitgliedschaft beim ISA („Insolvenzschutzverband für ArbeitnehmerInnen“)<br />
• Mitwirkung bei Schlichtungsverfahren (im Anlassfall)<br />
Externe Vorträge und Schulungen wurden v.a.<br />
zu folgenden Themen durchgeführt:<br />
• Arbeitszeitrecht<br />
• Entgeltsysteme<br />
• Arbeits- und Dienstrecht für Universitätsbedienstete<br />
• Grundlagen Arbeitsrecht<br />
• Arbeitsrecht und Betriebsübergang
Ausschuss Arbeitsrecht<br />
In der Sitzung vom 11.3.<strong>2010</strong> wurden das<br />
Arbeitsprogramm der Arbeitsrechtlichen<br />
Abteilung für das Jahr <strong>2010</strong> beschlossen und<br />
die Tagesordnungspunkte des Sozialpolitischen<br />
Arbeitskreises bearbeitet.<br />
In der Sitzung vom 9. Oktober <strong>2010</strong> wurden<br />
die von der Vollversammlung zugewiesenen<br />
Anträge behandelt, die Begutachtungen zum<br />
ArbVG, zum Lohn- und Sozialdumping-Bekämpfungsgesetz<br />
sowie zum Schauspielergesetz<br />
erörtert, die Problematik der Umsetzung<br />
Standard-Compliance-Codes in Banken besprochen,<br />
ein allfälliger Neuregelungsbedarf<br />
des UrlG durch die EuGH-Rechtsprechung<br />
diskutiert und ein Ausschussantrag für die<br />
kommende Vollversammlung zur vorschussweisen<br />
Krankengeldgewährung bei Klagsführung<br />
auf krankheitsbedingte Entgeltfortzahlung<br />
gegen den Dienstgeber behandelt und<br />
beschlossen.<br />
Ausschuss Betriebe und Sicherheit am Arbeitsplatz<br />
In der Sitzung vom 15.2.<strong>2010</strong> wurde über die<br />
weitere Vorgehensweise betreffend Projekt<br />
„Qualität des Arbeitslebens älterer ArbeitnehmerInnen“<br />
beraten sowie zum Thema „Lastenhandhabung:<br />
Beurteilungstabelle und Leitfaden“<br />
berichtet.<br />
In der Sitzung vom 29.4.<strong>2010</strong> referierte Mag.<br />
Breitfuss von der AUVA zum Thema „Die Beurteilung<br />
und Einstufung von Arbeitsunfällen<br />
in der Praxis“ – mit nachfolgender intensiver<br />
Diskussion.<br />
In der Sitzung vom 1.6.<strong>2010</strong> wurde im Rahmen<br />
einer Exkursion zunächst über die sicherheits-<br />
und arbeitnehmerschutzrechtlichen<br />
bzw. –technischen Gegebenheiten eines Kraftwerksbetriebs<br />
(durch einen Mitarbeiter des<br />
Kraftwerkbetriebs Sellrain-Silz) informiert, im<br />
Anschluss fand eine Führung im Betrieb unter<br />
dem Titel „Die Kraftwerksgruppe Sellrain-Silz<br />
unter Berücksichtigung der sicherheitstechnischen<br />
und arbeitnehmerschutzrechtlichen<br />
Besonderheiten“ statt.<br />
In der Sitzung vom 7.10.<strong>2010</strong> wurde über<br />
die wichtigsten geplanten Änderungen im<br />
Arbeitsverfassungsgesetz berichtet und diskutiert,<br />
weiters über das EU-Projekt „EWC-<br />
Networking“ (zur Thematik des Europäischen<br />
Betriebsrates) informiert sowie über Aktuelles<br />
im Bereich Arbeitnehmerschutz berichtet.<br />
In der Sitzung vom 30.11.<strong>2010</strong> referierte Dipl.-<br />
Ing. Klaus Huber (Amtsleiter für den 14. Aufsichtsbezirk<br />
des Arbeitsinspektorats) zum<br />
Thema „Die Arbeitsinspektion – Organisation<br />
und Aufgaben“ – mit nachfolgender intensiver<br />
Befragung sowie Diskussion.<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
11
Individuelle Serviceleistungen<br />
Rechtsberatungen und außergerichtliche Vertretungen<br />
Arbeitsrechtliche Beratungen der Arbeitnehmer<br />
(inkl. Insolvenz-, Mobbing-, Arbeitnehmerschutz- und Gesundheitsberatungen)<br />
IBK BK Summe<br />
persönliche Beratungsgespräche 11.900 18.200 30.100<br />
Insolvenzberatungen vor Ort (circa) 1.600 1.200 2.800<br />
telefonische Beratung und Auskünfte 49.900 40.100 90.000<br />
schriftliche Anfragen / Beratungen 1.450 950 2.400<br />
Beratungen gesamt 64.850 60.450 125.300<br />
Die arbeitsrechtlichen Beratungszahlen umfassen sowohl die allgemeinen arbeitsrechtlichen<br />
Fragen als auch die die Themen Insolvenzen, Betriebsreferat, Mobbing sowie Gesundheit am<br />
Arbeitsplatz.<br />
Dabei wurden vor allem Beratungen<br />
zu folgenden Themen durchgeführt:<br />
• unzulässige Abmeldung bei krankheitsbedingter Arbeitsunfähigkeit<br />
• einseitige Urlaubsanordnung des Dienstgebers wegen mangelnder Arbeit<br />
• Änderungskündigungen durch den Dienstgeber und Anbot der einvernehmlichen Lösung<br />
bei Nichtannahme durch den Dienstnehmer<br />
• Beratungen hinsichtlich der Endabrechnung<br />
• einvernehmliche Auflösung des Dienstverhältnisses und Wiedereinstellungszusage<br />
• Abfertigung Neu, insbesondere Voraussetzungen über den Verfügungsanspruch<br />
• Rückforderungsanspruch der Betrieblichen Mitarbeitervorsorgekasse<br />
• Arbeitszeitrecht ( Gleitzeitmodell, Überstunden und tägliche Höchstgrenzen der Arbeitszeit )<br />
• unzulässige Rückverrechnung von Minusstunden mit dem Urlaub / Zeitguthaben<br />
• Verhalten nach Arbeitgeberkündigung insbesondere Arbeitnehmeransprüche bei Beendigung<br />
und Postensuchtage sowie die Möglichkeit der Kündigungsanfechtung bei älteren<br />
Arbeitnehmern<br />
• Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall<br />
• Nichtauszahlung / Umgehung des Mehrarbeitszuschlages bei Teilzeitbeschäftigten<br />
• Überprüfung von Dienstzeugnissen und Dienstverträgen<br />
12 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>
Außergerichtliche Vertretungen der Arbeitnehmer, Interventionen<br />
IBK BK Summe<br />
aus den persönlichen Beratungen entstandene Interventionsfälle 1.650 1.850 3.500<br />
für die Arbeitnehmer erzielte Vertretungserfolge in außergerichtlichen Interventionsfällen in € 1,101 Mio 1,840 Mio 2,941 Mio<br />
Neben den allgemeinen finanziellen Forderungen wurden <strong>2010</strong> auch ausstehende Dienstzeugnisse<br />
eingemahnt.<br />
Die außergerichtlichen Interventionen umfassen im Wesentlichen jene Themen, die oben im Kapitel<br />
„Rechtsberatungen“ angeführt sind. Aus nachvollziehbaren Gründen besteht die Bereitschaft<br />
der Arbeitnehmer zur Intervention häufig erst nach der Beendigung des Arbeitsverhältnisses,<br />
da während des aufrechten Bestandes des Arbeitsverhältnisses mit Repressalien seitens<br />
des Arbeitgebers zu rechnen ist.<br />
Zusätzlich sind einzelne Referenten der Arbeitsrechtlichen Abteilung immer wieder auch mit der<br />
Vertretung von Arbeitnehmern (begünstigten Behinderten) im Rahmen der Kündigungsverfahren<br />
vor dem Bundessozialamt tätig.<br />
Rechtsschutz<br />
Gewährung von kostenlosem Rechtsschutz<br />
in gerichtlichen Verfahren<br />
IBK BK Summe<br />
für die Arbeitnehmer eingebrachte Klagen 443 336 779<br />
Streitwerte der eingebrachten Klagen in € 1,726 Mio 1,152 Mio 2,878 Mio<br />
abgeschlossene gerichtliche Verfahren inkl. RS-Abschlüsse in / als Konkursverfahren 419 401 820<br />
Streitwerte der abgeschlossenen Verfahren in € (inkl. Abschlüsse als Insolvenzakt) 1,650 Mio 1,742 Mio 3,392 Mio<br />
für Arbeitnehmer erzielte Erfolge in gerichtl. Verfahren in € (inkl. Abschl. als Insolvenzakt) 1,421 Mio 1,439 Mio 2,860 Mio<br />
Zur Erklärung:<br />
nicht alle Klagen sind mit einem Streitwert versehen, siehe z.B. Kündigungsanfechtungen.<br />
Die Anfechtung von Kündigungen vor dem Arbeits- und Sozialgericht werden generell von den<br />
Referenten der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> durchgeführt. Neben den Anfechtungen werden von einigen Referenten<br />
auch Leistungsklagen bzw. Schadenersatzklagen und Feststellungsklagen persönlich vertreten.<br />
Hinzu kommen auch noch Vertretungen in anderen Angelegenheiten des Betriebsverfassungsrechts.<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
13
Erstmals wurde auch ein Verbandsklage-<br />
/ Abmahnverfahren<br />
von der <strong>Tirol</strong>er Arbeiterkammer<br />
erfolgreich durchgeführt:<br />
Dieses Rechtsinstitut ist in § 29 KSchG verankert<br />
und zielt auf die Untersagung der Verwendung<br />
gesetzwidriger Vertragsklauseln ab. Das<br />
Klagerecht liegt bei der B<strong>AK</strong>, die Verfahren<br />
werden von der Länderkammer vorbereitet<br />
und inhaltlich durchgeführt. Der Vorteil besteht<br />
darin, dass die Kammer ohne konkreten Einzelfall<br />
tätig werden darf, die Untersagung von<br />
rechtswidrigen Klauseln auch für die Zukunft<br />
wirkt und mit einer Vertragsstrafe verbunden<br />
ist, die bei einer künftigen Verwendung sofort<br />
eingeklagt werden kann – auch dies losgelöst<br />
von allfälligen Leistungsklagen einzelner Arbeitnehmer.<br />
Bei Rechtsschutzfällen im Zusammenhang<br />
mit einem Betriebsübergang muss darauf geachtet<br />
werden, dass sowohl der Erwerber als<br />
auch der Veräußerer solidarisch haften und<br />
daher im Klagsfall beide Vertragspartner geklagt<br />
werden müssen. Beispielhaft kann der<br />
Fall E.-O.-K.Catering genannt werden, bei<br />
dem vom Verpächter O. als vermeintlicher<br />
Erwerber ein Betriebsübergang kategorisch<br />
verneint wird (um nicht für Arbeitnehmer-<br />
Ansprüche einstehen zu müssen), von E. als<br />
Altpächter aber bejaht wird (um die Arbeitnehmer-Ansprüche<br />
nicht bezahlen zu müssen)<br />
14 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
und die betroffenen Arbeitnehmer gegen den<br />
Neupächter K.Catering nicht vorgehen wollen,<br />
da sie bei diesem letztendlich beschäftigt<br />
sind. Bei Kündigungsanfechtung in einem<br />
Konzernverhältnis muss in jedem Einzelfall<br />
der tatsächliche Dienstgeber geklagt werden,<br />
da ansonsten die Klage abgewiesen wird und<br />
eine Neueinreichung der Klage wegen Fristablauf<br />
nicht mehr möglich ist.<br />
Ein in diesem Jahr abgeschlossener<br />
Fall zeigt deutlich die<br />
mangelnde faktische Rechtsdurchsetzungsmöglichkeit<br />
im<br />
Arbeitsrecht auf:<br />
Die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> hat insgesamt drei Feststellungsklagen<br />
eines Betriebsrats gegen ein, der öffentlichen<br />
Hand gehörendes Unternehmen<br />
betreut. Diese drei Verfahren haben insgesamt<br />
vier Jahre beansprucht (obgleich der Arbeitgeber<br />
die beiden ersten Instanzen verloren<br />
hat, hat er die Verfahren bis zum Höchstgericht<br />
weiterverfolgt).<br />
Nachdem den Klagebegehren weitestgehend<br />
stattgegeben wurde, hat der Arbeitgeber nunmehr<br />
seinen, im aufrechten Dienstverhältnis<br />
stehenden Mitarbeitern Vergleichsangebote<br />
unterbreitet, die zum größten Teil angenommen<br />
wurden, da kaum einer der Mitarbeiter im<br />
laufenden Arbeitsverhältnis seinen Arbeitgeber<br />
klagen will.<br />
Vertretung von betroffenen Arbeitnehmern in Insolvenzverfahren<br />
IBK BK Summe<br />
eingebrachte Insolvenzanträge 1.552 488 2.040<br />
von der <strong>AK</strong> vertretene Arbeitnehmer 1.986<br />
von der <strong>AK</strong> betreute Unternehmenskonkurse 517<br />
abgeschlossene Insolvenzverfahren 1.902<br />
für die Arbeitnehmer erzielte Erfolge in Insolvenzverfahren in € 10,148 Mio<br />
Betriebsversammlungen in Insolvenzverfahren 59 6 65<br />
Teilnehmer bei Betriebsversammlungen 1.565 151 1.716<br />
Gliedert man die Unternehmenskonkurse nach Branchen, so sind die meisten Verfahren in den<br />
Branchen Bauwirtschaft, Textilwirtschaft / Leder sowie Maschinen und Metall zu verzeichnen.<br />
Im Berichtszeitraum <strong>2010</strong> ist die Zahl der von Insolvenzen betroffenen Arbeitnehmer gegenüber<br />
dem Rekordjahr 2009 nur geringfügig gesunken.
<strong>2010</strong> sind vor allem folgende Insolvenzen zu erwähnen:<br />
Raku Fritz Rambousek Vertriebs- und Produktions GmbH 31 AN<br />
Reither Immobilien Gesellschaft m..b.H. 119 AN<br />
Raffl Stahlbau GmbH (77 AN), WITO-Konstruktionen GmbH 60 AN<br />
Lederfabrik Hopfgarten GmbH 47 AN<br />
Firmengruppe rund um Fridolin Schipflinger 186 AN<br />
Technische Gebäudeausstattung – Anlagenbau Ges.m.b.H. 46 AN<br />
HAAPO Möbelfabrik Gesellschaft m.b.H. & Co. KG. 47 AN<br />
Alpen Holidays Ferienhäuser GmbH 42 AN<br />
Elektroindustriemontagen Schett & Personalbereitstellung GmbH 73 AN<br />
Neben diesen beispielhaft angeführten Großinsolvenzen wurden Arbeitnehmer aus einer Vielzahl<br />
an Kleininsolvenzen persönlich beraten und rechtsfreundlich vertreten.<br />
Für den Berichtszeitraum sind nach Abzug der Gemeinkosten ca. € 160.000 an Einnahmen,<br />
resultierend aus Fallpauschalien und Belohnungen, zu erwarten.<br />
Allgemeine Serviceleistungen<br />
Organisation von Projekten,<br />
Veranstaltungen und Aktionen, Grundlagenarbeiten<br />
Organisation von Sitzungen, Veranstaltungen 44<br />
Projekte 8<br />
Organisation von Aktionen 15<br />
Projekt „EWC-Networking“ (EU-gefördert)<br />
Bei diesem Projekt ging es um die Schaffung einer Plattform zur Gründung von EU-Betriebsräten.<br />
Betreut wurde dieses Projekt vom Betriebsreferat gemeinsam mit dem Europareferat unter<br />
Einbeziehung des ÖGB. Nachdem dieses Projekt <strong>2010</strong> erfolgreich abgeschlossen wurde, wird<br />
2011 ein Nachfolgeprojekt gestartet.<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
15
Betriebsreferat<br />
Betriebe inkl. Tätigkeiten Betriebsreferat<br />
Betriebsversammlungen, -besuche und -besichtigungen 76<br />
Betriebsratssitzungen 41<br />
Betriebsratsfonds-Revisionen 185<br />
Betriebsratsgründungen 9<br />
Vor allem folgende Betriebe<br />
wurden durch das Betriebsreferat<br />
der arbeitsrechtlichen Abteilung<br />
betreut (auszugsweise):<br />
Securitas bzw. G4S Security (Flughafen Innsbruck),<br />
Air Alps Aviation, Verein WIR, Verein<br />
Start, Hypo <strong>Tirol</strong> Bank, RLB <strong>Tirol</strong>, Heilpädagogische<br />
Familien, Aquadome Längenfeld,<br />
Sanatorium Kettenbrücke, Soziale Betriebe<br />
der Barmherzigen Schwestern, BKH Hall,<br />
Tannheimer Bergbahnen, Alko-Kober, MS-<br />
Design, Verein BIN, Pirlo (Kufstein), Perle<br />
Textil, Asfinag, Caritas, Racon West, Logis IT,<br />
Nauderer Bergbahnen, EWA St. Anton, Holz<br />
Pfeifer (Imst), Porr, Teerag-Asdag, Zillertaler<br />
Verkehrsbetriebe, Bonnevit, Duktus Hall, GKG<br />
Hall, Raika Wattens, Sozialsprengel südöstliches<br />
Mittelgebirge, Klaraheim Hall<br />
Auffallend ist hierbei, dass Umstrukturierungen,<br />
Reorganisationen, Ausgliederungen bzw.<br />
Auslagerungen immer wieder ein großes Thema<br />
darstellen.<br />
Im Sozialbereich ist andererseits festzustellen,<br />
dass der Anspruch „sozialen Verhaltens“<br />
nicht immer auf den Umgang des Betriebes<br />
mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
umgelegt wird.<br />
16 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Betriebsratsfonds-Revisionen<br />
Laut Gesetz sind die Arbeiterkammern verpflichtet,<br />
jährlich die Betriebsratsfonds zu<br />
prüfen. <strong>2010</strong> wurden durch das Betriebsreferat<br />
der Arbeitsrechtlichen Abteilung 88 Fonds<br />
und durch die Bezirkskammern 97 Fonds geprüft.<br />
Organisation, Beratung und<br />
Durchführung von Betriebsratsgründungen<br />
und Betriebsratswahlen,<br />
insbesondere bei folgenden<br />
Unternehmen:<br />
• BSN Medical<br />
• Sanatorium Kettenbrücke<br />
• Aquadome Längenfeld<br />
• Tannheimer Bergbahnen<br />
• Riser-Herde Zillertal<br />
• IKEA (Angestellten-BR und Arbeiter-BR)<br />
• MS-Design (Angestellten-BR)<br />
• St.-Vinzenz-Küchen-GmbH Zams<br />
• Bonnevit<br />
• Tyrolean Jet Service<br />
• Soziale Betriebe der Barmherzigen<br />
Schwestern<br />
Die Gründung von Betriebsratskörperschaften<br />
stellt sich immer wieder als schwieriges<br />
Unterfangen dar, da Arbeitgeber sich in den<br />
allermeisten Fällen vehement gegen Betriebsratsgründungen<br />
stellen und diese zu verhindern<br />
suchen.<br />
Häufig finden Betriebsratsgründungen bereits<br />
in einem ohnehin schon belasteten und von<br />
zahlreichen arbeitsrechtlichen Problemen gekennzeichneten<br />
betrieblichen Umfeld statt.
Elektronische Zeiterfassung<br />
So war z.B. bemerkenswert, dass bei Bonnevit<br />
den Mitarbeitern auferlegt war, ausschließlich<br />
die in der Produktionshalle verbrachte Zeit als<br />
Arbeitszeit zu rechnen (mittels elektronischer<br />
Zeiterfassung) – nicht als Arbeitszeit erfasst<br />
waren somit die Zeiten des Umziehens und<br />
der aus Hygienegründen notwendigen Vorbereitung<br />
(„Hygieneschleuse“), aber auch Zeiten<br />
des Toilettenbesuchs(!).<br />
Die aus Anlass der Betriebsratsgründung<br />
stattgefundene Betriebsversammlung fand<br />
dann auch in einer emotional „hochaufgeladenen<br />
Atmosphäre“ statt – nichtsdestotrotz<br />
konnte die Gründung erfolgreich zu Ende geführt<br />
werden.<br />
Extern durchgeführte Vorträge:<br />
Erwähnenswert erscheint auch, dass es mit<br />
der erstmaligen Durchführung einer Betriebsratswahl<br />
im Aquadome Längenfeld gelungen<br />
ist, einen Betriebsrat in einem Betrieb des<br />
Hotel- und Gastgewerbes einzurichten – in<br />
diesem Bereich ist es erfahrungsgemäß ja besonders<br />
schwierig, Betriebsratskörperschaften<br />
einzurichten.<br />
• „Arbeitsrecht“ (vor Einrichtung „Caravan“<br />
– Reintegration von Alkoholkranken am Arbeitsmarkt)<br />
• „Arbeitsrecht“ (vor Klienten bzw. Arbeitnehmern der Einrichtung Ho&Ruck)<br />
<strong>AK</strong>-Schulungsprogramm für Betriebsräte am Seehof:<br />
• „Arbeitsrecht – kurz gefasst“<br />
• „Rechte und Pflichten zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber“<br />
• „Die Betriebsvereinbarung“<br />
• „Sozialversicherungsrecht – kurz gefasst“<br />
• „Steuerrecht – Update“<br />
• „Arbeitsverfassungsrecht für Betriebsräte“<br />
• „Altersteilzeit und Pension“<br />
• „Begründung und Beendigung von Arbeitsverhältnissen<br />
– Mitwirkungsrechte des Betriebsrates“<br />
• „Der Betriebsratsfonds“<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
17
18 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Sozialrecht<br />
Das Wichtigste in Kürze:<br />
34 Gesetzesbegutachtungen<br />
46.630 Beratungen<br />
11.900 persönlich<br />
32.600 telefonisch<br />
2.130 schriftlich<br />
1.830 Rechtsschutzakten<br />
2.620 Vertretungen vor<br />
Gericht<br />
8 Wochen Kinderferienaktion<br />
mit 340 Kindern
Kollektive Interessenvertretung<br />
Begutachtungen und Stellungnahmen<br />
Bundesgesetze 15<br />
Verordnungen 15<br />
Landesgesetze 3<br />
internationale Abkommen und EU-Vorschriften 1<br />
Stellungnahmen zu Gutachten, Einzelfall- und sonstigen Entscheidungen 8<br />
Sozialrechts-Änderungsgesetz<br />
und Sozialversicherungs-Änderungsgesetz<br />
Beide Novellierungen beinhalten sowohl notwendige<br />
Abänderungen des ASVG (72. und<br />
73. Novelle) und des ALVG und sind nach Erscheinen<br />
im BGBL am 18.08.<strong>2010</strong> großteils<br />
rückwirkend mit 01.08.<strong>2010</strong> in Kraft getreten.<br />
Folgende Neuerungen sind<br />
erwähnenswert:<br />
• Anhebung der Richtsatzerhöhung für Kinder<br />
im Ausgleichszulagenrecht von bisher<br />
€ 82,16 brutto monatlich auf € 120,96 per<br />
01.09.<strong>2010</strong> (Diese Maßnahme ist durch<br />
die Einführung der Mindestsicherung<br />
erforderlich);<br />
• Einbeziehung der Mindestsicherungsempfänger<br />
in die Krankenversicherung<br />
mittels Verordnung gemäß § 9 ASVG (ab<br />
01.09.<strong>2010</strong>);<br />
• Wirksamwerden von Überweisungsbeiträgen<br />
bei Systemwechsel in das ASVG<br />
erst nach Ablauf von 5 Jahren nach ihrer<br />
Entrichtung (rückwirkendes Inkrafttreten<br />
dieser Bestimmung mit 01.06.<strong>2010</strong>, mit<br />
komplizierten Übergangsfristen, die vorsehen,<br />
dass die alte Rechtslage dann weiterhin<br />
anzuwenden ist, wenn die Übertrittserklärung<br />
vor 18.08.<strong>2010</strong> bereits erfolgt<br />
ist und der tatsächliche Übertritt ins ASVG<br />
innerhalb von 6 Monaten erfolgt).<br />
• Schaffung einer Rechtsgrundlage für die<br />
bundesweit einheitliche „Gesundheitsstraße“<br />
durch den neuen § 351b ASVG<br />
(rückwirkend mit 01.07.<strong>2010</strong>). Inhaltlich<br />
wird dabei vorgesehen, dass die Pensionsversicherungsanstalt<br />
für andere Versicherungsträger<br />
(vorwiegend dem AMS)<br />
Begutachtungen für die Beurteilung der<br />
Arbeitsfähigkeit durchzuführen hat und<br />
dass dafür pauschalierte Kostenersätze<br />
vereinbart werden können.<br />
• Änderung des § 8 Abs. 3 ALVG im Sinne<br />
einer Klarstellung, dass das AMS die von<br />
der Pensionsversicherungsanstalt gemäß<br />
§ 351b ASVG erstellten Gutachten anzuerkennen<br />
und der weiteren Betreuung des<br />
Arbeitslosen zu Grunde zu legen hat.<br />
Im Rahmen der Budgetbegleitgesetze wurden<br />
von der Sozialpolitischen Abteilung<br />
mehrere Gesetzesentwürfe begutachtet.<br />
Zu erwähnen sind folgende geplante Änderungen:<br />
75. ASVG-Novelle:<br />
Zwei Schwerpunkte sind Inhalt dieser Novelle,<br />
die mit 1.1.2011 in Kraft trat. Einerseits werden<br />
die seit langem erwarteten Bestimmungen für<br />
das Auslaufen der Langzeitversicherungspension<br />
ab 2014 festgelegt, andererseits werden<br />
weitreichende Änderungen bei den Invaliditätspensionen<br />
vorgenommen. Während die<br />
de-fakto-Abschaffung der Langzeitversichertenpension<br />
ab 2014 naturgemäß nicht<br />
die Zustimmung der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> finden konnte,<br />
wurden die meisten Maßnahmen bei Invalidität<br />
und Rehabilitation begrüßt. Neben einem<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
19
Rechtsanspruch des Versicherten auf berufliche<br />
Rehabilitation wurde auch der Grundsatz<br />
Rehabilitation vor Pension gestärkt, sodass<br />
künftig mit einem Rückgang der Pensionsgewährungen<br />
aus gesundheitlichen Gründen zu<br />
rechnen ist.<br />
Allerdings wurden in diesem Zusammenhang<br />
auch die Kriterien für die Erlangung und Aufrechterhaltung<br />
des Berufsschutzes verschärft.<br />
Grundsätzlich ist künftig die Ausübung einer<br />
qualifizierten Tätigkeit über 90 Monate in den<br />
letzten 15 Jahren erforderlich, um berufsgeschützt<br />
zu sein. Als Erleichterung für Ungelernte<br />
wurde eine neue Bestimmung aufgenommen,<br />
die vorsieht, dass Versicherte ab<br />
dem 50. Lebensjahr, die nur mehr Tätigkeiten<br />
mit geringsten Anforderungen verrichten können<br />
(z.B.: Portier) bei negativer Arbeitsmarktprognose<br />
pensioniert werden können.<br />
Darüber hinaus werden eine Reihe Maßnahmen<br />
geplant, die rein budgetären Charakter<br />
haben. So wird wieder die Aussetzung<br />
der Pensionsanpassung im ersten Jahr nach<br />
Pensionsantritt beabsichtigt, weiters eine Aliquotierung<br />
der Sonderzahlung bei Pensionsbeginn.<br />
Zusammen mit der nur 1,2%igen Erhöhung<br />
der Pensionen ab 2011 ergibt dies ein<br />
erhebliches Einsparungspotential zu Lasten<br />
der Versicherten und wurde daher von der <strong>AK</strong><br />
<strong>Tirol</strong> als einseitige Maßnahme abgelehnt.<br />
Novelle zum Bundespflege-<br />
geldgesetz:<br />
Für Personen, die ab 1.1.2011 einen Antrag<br />
auf Pflegegeld stellen, wird der Zugang zu<br />
den Stufen 1 und 2 erschwert. In der Stufe 1<br />
ist künftig ein Pflegebedarf von mehr als 60<br />
Stunden (statt bisher 50) und in der Stufe 2<br />
von mehr als 85 Stunden (statt bisher 75) erforderlich.<br />
Von diesen Maßnahmen werden<br />
jedes Jahr voraussichtlich 25.000 Personen<br />
betroffen sein; davon werden 10.000 Personen<br />
überhaupt kein Pflegegeld mehr erhalten<br />
und 15.000 Personen wird nur die Stufe<br />
1 statt der Stufe 2 zugesprochen. Betrachtet<br />
man die Neuzuerkennungen der letzten Jahre,<br />
bewirkt diese Maßnahme eine Halbierung des<br />
Zugangs in den beiden unteren Pflegegeldstufen.<br />
Dabei wird aus den Augen verloren, dass<br />
20 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
auch Personen, die die Anspruchsvoraussetzungen<br />
der Stufe 1 nunmehr nicht mehr erfüllen<br />
können, durchaus einen beträchtlichen<br />
Hilfsbedarf aufweisen. Wer beispielsweise die<br />
Wohnung nicht mehr alleine verlassen und<br />
nicht mehr einkaufen kann, die Wohnung und<br />
die Wäsche nicht reinigen kann und zusätzlich<br />
teilweise Hilfe beim An- und Auskleiden sowie<br />
beim Vorbereiten der Medikamente sowie der<br />
gründlichen Körperpflege benötigt, wird künftig<br />
kein Pflegegeld mehr erhalten. Hat er keine<br />
Angehörigen, die ihn betreuen, ist er auf Hilfen<br />
durch Dritte oder auf soziale Dienste angewiesen.<br />
Die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> hat daher die verschlechternden<br />
Maßnahmen abgelehnt und darauf<br />
hingewiesen, dass andere Strukturreformen<br />
geeigneter wären um das budgetär notwendige<br />
Sparziel zu erreichen.<br />
Novelle zum Arbeitslosen-<br />
versicherungsgesetz:<br />
Ebenfalls mit 1.1.2011 wurde die bereits geplante<br />
Anhebung des Zugangsalters für Altersteilzeitvereinbarungen<br />
ausgesetzt und<br />
das jetzt gültige Zugangsalter (53 für Frauen<br />
bzw. 58 für Männer) in das Dauerrecht übernommen.<br />
Diese Verbesserung wurde von<br />
der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> begrüßt, da damit die bis 2013<br />
vorgesehene Altersanhebung auf 55 bzw. 60<br />
Jahre nicht mehr durchgeführt wird. Unverändert<br />
bleibt allerdings das für das Blockzeitmodell<br />
vorgesehene Höchstausmaß an<br />
Freizeitphase von 2 ½ Jahren sowie die Begrenzung<br />
der Gesamtlaufzeit mit 5 Jahren.<br />
Durch die Abschaffung bisheriger Übergangsbestimmungen<br />
ist also künftig nur mehr<br />
höchstens eine fünfjährige Altersteilzeitvereinbarung<br />
möglich.
Budgetbegleitgesetze 2011 -<br />
Die Maßnahmen im<br />
Sozialbereich<br />
Die im Budgetbegleitgesetz zur Konsolidierung<br />
des Staatshaushalts vorgesehenen Maßnahmen<br />
betreffen im Sozialbereich Pensionen<br />
und Pflegegeld sowie die Familienförderung.<br />
Keine Pensionserhöhung<br />
für Pensionen über 2.310 €:<br />
Betroffen von den Sparmaßnahmen der Regierung<br />
ist unter anderem der Pensionsbereich.<br />
So werden im Jahr 2011 nur Pensionen<br />
bis zu einer Höhe von 2.000 € mit dem errechneten<br />
Anpassungsfaktor von 1,2% erhöht.<br />
Pensionen über 2.310 € werden zur Gänze<br />
auf dem Stand des Jahres <strong>2010</strong> eingefroren.<br />
Dazwischen gibt es eine lineare Einschleifregelung.<br />
Neu ist außerdem, dass Pensionen im ersten<br />
Pensionsjahr nicht erhöht und die beiden Sonderzahlungen,<br />
abhängig vom Pensionsantritt,<br />
nur noch aliquot ausbezahlt werden. Der zweite<br />
Sonderzahlungstermin wird von September<br />
auf den Oktober verlegt.<br />
Höhere Pensionsversicherungsbeiträge<br />
für Selbständige und<br />
Bauern:<br />
Selbständige und Bauern müssen künftig höhere<br />
Pensionsversicherungsbeiträge zahlen.<br />
Für Selbständige wird die Eigenleistung ab<br />
dem Jahr 2011 mit 17,5% festgesetzt (statt<br />
linear gesteigert von 16,5% im Jahr 2011<br />
bis 17,25% im Jahr 2014), die Beiträge der<br />
Bauern werden sukzessive von 15,25% im<br />
Jahr 2011 auf 16% im Jahr 2014 erhöht. Die<br />
„Partnerleistung“ des Bundes zum einheitlichen<br />
Pensionsversicherungs-Beitragssatz<br />
von 22,5% sinkt aliquot. Ab dem kommenden<br />
Jahr leistet der Bund auch keinen Beitrag<br />
mehr zur bäuerlichen Unfallversicherung, die<br />
deshalb inhaltlich und organisatorisch neu geregelt<br />
werden muss.<br />
Bürger anderer EU- bzw. EWR-Staaten, die<br />
keine österreichische (Teil-) Pension beziehen,<br />
erhalten bei niedriger Eigenpension künftig<br />
grundsätzlich keine Ausgleichszulage mehr.<br />
Aus dem Familienlastenausgleichsfonds fließen<br />
für einen befristeten Zeitraum geringere<br />
Pensionsversicherungsbeiträge für Kindererziehungszeiten.<br />
Die Verzugszinsen für rückständige<br />
Sozialversicherungsbeiträge werden<br />
angehoben.<br />
„Hackler-Regelung“ läuft<br />
schrittweise ab 1.1.2014 aus:<br />
Die besonderen Pensionsbestimmungen für<br />
Langzeitversicherte („Hackler-Regelung“) laufen<br />
schrittweise aus. Männer ab dem Jahrgang<br />
1954 werden demnach bei Vorliegen<br />
von 45 Versicherungsjahren frühestens mit 62<br />
Jahren in den Ruhestand wechseln können,<br />
für weibliche Versicherte der Jahrgänge 1959<br />
bis 1962 wird das Antrittsalter schrittweise<br />
von 55 Jahren auf das Regelpensionsalter von<br />
60 Jahren angehoben. Parallel dazu steigen<br />
die benötigten Beitragszeiten auch für Frauen<br />
auf 45 Jahre. Ab dem Jahrgang 1954 für<br />
Männer und 1959 für Frauen werden außerdem<br />
bestimmte Zeiten wie Krankengeldzeiten,<br />
Ausübungsersatzzeiten und eingekaufte<br />
Schul- und Studienzeiten nicht mehr als Beitragszeiten<br />
angerechnet.<br />
Für ältere Beschäftigte wird der Nachkauf von<br />
Schul- und Studienzeiten erheblich verteuert.<br />
Er beträgt künftig (auf Basis des Geldwerts<br />
2011 gerechnet) 957,60 € statt wie bisher<br />
312,36 € für Schul- und 624,72 € für Studienzeiten.<br />
Gegenüber Personen, die mit 62 Jahren in die<br />
„Korridorpension“ wechseln, haben Langzeitversicherte<br />
weiterhin den Vorteil niedrigerer<br />
Pensionsabschläge. So erhalten Männer mit<br />
Geburtsjahrgang 1954 eine um 6,3% höhere<br />
Pension. Allerdings wird dieser Vorteil aufgrund<br />
des im Jahr 2005 eingeführten „Pensionskontos“<br />
schrittweise geringer, bis er im<br />
Jahr 2030 auf null absinkt und die „Hackler-<br />
Regelung“ damit de facto ausläuft. So gibt es<br />
etwa bereits für den Geburtsjahrgang 1955<br />
nur noch ein Pensionsplus von 4,6%.<br />
Analog zu den neuen Bestimmungen im<br />
ASVG-Bereich werden auch entsprechende<br />
Adaptierungen im Beamtendienstrecht vorgenommen,<br />
wobei für langzeitversicherte<br />
Männer und Frauen ab dem Jahrgang 1954<br />
hier gleichermaßen ein frühestmöglicher Pen-<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
21
sionsantritt mit 62 Jahren gilt. Erforderlich<br />
dafür sind 42 Jahre beitragsgedeckte Gesamtdienstzeit;<br />
wie im ASVG-Bereich finden<br />
nachgekaufte Schul- und Studienzeiten keine<br />
Berücksichtigung mehr. Für Geburtsjahrgänge<br />
vor 1955, die zur Gänze unter das alte Beamtenpensionsrecht<br />
fallen, wird für den Nachkauf<br />
von Schul- und Studienmonaten ein „Risikozuschlag“<br />
eingeführt. Bis Ende 2013 bleibt die<br />
derzeitige Hackler-Regelung unverändert.<br />
Verpflichtende Rehabilitation<br />
vor Gewährung einer Invaliditätspension:<br />
Generell erschwert wird auch der Zugang<br />
zur Invaliditäts-, Berufsunfähigkeits- und Erwerbsunfähigkeitspension.<br />
Wer wegen geminderter<br />
Arbeitsfähigkeit vorzeitig in den<br />
Ruhestand wechseln will, muss künftig ein<br />
Rehabilitationsprogramm durchlaufen. Nur<br />
wenn ein solches nicht zumutbar bzw. zweckmäßig<br />
ist, ist einem Pensionsantrag stattzugeben.<br />
Für die Dauer der Rehabilitation gebührt<br />
den versicherten Personen „Übergangsgeld“.<br />
Im Gegenzug zum erschwerten Zugang wird<br />
der maximale Pensionsabschlag bei Zuerkennung<br />
einer Invaliditätspension ab 1.1.2012<br />
von 15% auf 13,8% gesenkt. Für Personen,<br />
die das 57. Lebensjahr vollendet und in den<br />
letzten zwanzig Jahren mindestens zehn Jahren<br />
Schwerarbeit geleistet haben, beträgt die<br />
Abschlagsreduktion, beginnend mit 1.1.2012,<br />
lediglich 11%. Diese Maßnahme ist vorerst<br />
mit Ende 2015 befristet.<br />
Neue Bestimmungen gibt es darüber hinaus<br />
für den Berufsschutz und für Härtefälle. Auch<br />
die bislang vorgesehene Gewährung einer Invaliditätspension<br />
an Witwen mit mindestens<br />
vier Kindern fällt.<br />
Um die Arbeitsfähigkeit von Erwerbstätigen<br />
zu verbessern und ein krankheitsbedingtes<br />
vorzeitiges Ausscheiden aus dem Erwerbsleben<br />
zu verhindern, wird parallel zur Neuregelung<br />
der Invaliditätspension unter dem Titel<br />
„Fit2Work“ ein spezielles Informations-, Beratungs-<br />
und Unterstützungsangebot für Arbeitnehmer<br />
und für Unternehmen geschaffen.<br />
Außerdem wird ein Rechtsanspruch auf Reha-<br />
22 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
bilitation für versicherte Personen verankert,<br />
wenn sie die Voraussetzungen für eine Invaliditäts-,<br />
Berufsunfähigkeits- oder Erwerbsunfähigkeitspension<br />
voraussichtlich erfüllen.<br />
Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen,<br />
die eine berufliche Rehabilitation absolvieren,<br />
haben künftig Anspruch auf bis zu 78<br />
Wochen Arbeitslosengeld.<br />
Die Zuzahlung der Betroffenen zu Rehabilitationsaufenthalten<br />
wird künftig – analog zu<br />
den Beträgen bei Kuraufenthalten – je nach<br />
Einkommenshöhe gestaffelt. Statt einheitlich<br />
7,17 € pro Tag (Wert <strong>2010</strong>) sind künftig zwischen<br />
0 € und 17 € zu zahlen.<br />
Altersteilzeit für Frauen<br />
weiter mit 53, für Männer<br />
ab 58 möglich:<br />
Das Modell der Altersteilzeit wird Frauen<br />
weiterhin ab 53 Jahren und Männern ab 58<br />
Jahren (jeweils sieben Jahre vor dem Regelpensionsalter)<br />
offen stehen. Allerdings wird<br />
der Zuschuss der öffentlichen Hand zum vorgesehenen<br />
Lohnausgleich (Altersteilzeitgeld)<br />
bei Inanspruchnahme der Blockvariante von<br />
55% auf 50% gesenkt. Damit soll die kontinuierliche<br />
Arbeitszeitreduktion, bei der der<br />
Zuschuss der öffentlichen Hand nach wie vor<br />
90% beträgt, weiter forciert werden.<br />
Arbeitgeber, die Langzeitarbeitslose im Auftrag<br />
des AMS in einem „Sozialökonomischen<br />
Betrieb“ oder in einem „Gemeinnützigen Beschäftigungsprojekt“<br />
– etwa im Bereich des<br />
Recycling oder der Grünraumpflege – zum<br />
Zweck der Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt<br />
beschäftigen, kann in Hinkunft bis<br />
zu einem Jahr eine Lohnsubvention („Aktivierungshilfe“)<br />
in der Höhe des zuvor bezogenen<br />
Arbeitslosengeldes gewährt werden. Dafür<br />
stehen jährlich bis zu 56 Mio. € zur Verfügung.
Familienleistungen werden<br />
gekürzt, Schulbuch-Selbstbehalt<br />
abgeschafft:<br />
Die allgemeine Altersgrenze für die Gewährung<br />
der Familienbeihilfe wird ab Juli 2011<br />
grundsätzlich vom vollendeten 26. Lebensjahr<br />
auf das vollendete 24. Lebensjahr herabgesetzt.<br />
Für Mütter, Schwangere, Präsenz- und<br />
Zivildiener sowie für Studien mit einer Mindeststudiendauer<br />
von zehn Semestern sind<br />
allerdings Ausnahmen vorgesehen. In diesen<br />
Fällen ist ein Bezug von Familienbeihilfe bis<br />
zum 25. Lebensjahr möglich. Gleiches gilt für<br />
erheblich behinderte Kinder, die sich in Berufsausbildung<br />
befinden.<br />
Für volljährige Kinder zwischen dem 18. Und<br />
21. Lebensjahr, die beim AMS arbeitssuchend<br />
vermerkt sind, sowie für die ersten drei Monate<br />
nach Abschluss einer Berufsausbildung<br />
wird, anders als bisher, ebenfalls keine Familienbeihilfe<br />
mehr gezahlt. Die Zeit zwischen der<br />
Matura und dem frühestmöglichen Beginn eines<br />
Studiums bleibt jedoch abgedeckt.<br />
Im Gegenzug dürfen volljährige Jugendliche,<br />
die sich in Berufsausbildung befinden, in Hinkunft<br />
jährlich bis zu 10.000 € (bisher 9.000 €)<br />
an steuerpflichtigem Einkommen dazuverdienen,<br />
ohne die Familienbeihilfe zu verlieren. Der<br />
Budgetkonsolidierung zum Opfer fällt auch die<br />
erst vor zwei Jahren eingeführte und jeweils<br />
im September ausgezahlte „13. Familienbeihilfe“.<br />
An ihrer Stelle wird ab kommenden Jahr<br />
im September für jedes Kind im Alter von 6 bis<br />
15 Jahren ein Zusatzbetrag zur Familienbeihilfe<br />
von 100 € gewährt.<br />
Der Mehrkindzuschlag, den Familien mit einem<br />
jährlichen Einkommen von weniger als<br />
55.000 € für das dritte und jedes weitere Kind<br />
erhalten, reduziert sich von 36,40 € auf 20 €.<br />
Zugute kommt Familien die ersatzlose Streichung<br />
des Selbstbehaltes für Schulbücher.<br />
Zugang zum Pflegegeld<br />
wird erschwert:<br />
Durch eine Änderung des Bundespflegegeldgesetzes<br />
wird der Zugang zum Pflegegeld<br />
erschwert. Um Pflegegeld der Stufe 1 zu erhalten,<br />
muss künftig ein Pflegebedarf von<br />
monatlich 60 Stunden (bisher 50 Std.) nachgewiesen<br />
werden, Pflegegeld der Stufe 2 wird<br />
ab 85 (bisher 75) Stunden Pflegebedarf zuerkannt.<br />
Gleichzeitig wird das Pflegegeld der<br />
Stufe 6 von 1.242 € auf 1.260 € erhöht. Die<br />
Zahl der Entscheidungsträger im Bereich des<br />
Bundespflegegeldgesetzes wird gemäß einer<br />
Empfehlung des Rechnungshofs reduziert.<br />
Für Menschen, die bereits Pflegegeld der Stufen<br />
1 und 2 beziehen oder noch im Jahr <strong>2010</strong><br />
beantragt haben, gelten die Änderungen nicht.<br />
Kündigungsschutz für<br />
behinderte Menschen<br />
vorübergehend ausgesetzt:<br />
Der spezielle Kündigungsschutz für Menschen<br />
mit Behinderungen wird vorübergehend ausgesetzt.<br />
Begünstigte Behinderte, die ab 2011<br />
neu eingestellt werden, können innerhalb der<br />
ersten vier Jahr wie jeder andere Arbeitnehmer<br />
gekündigt werden.<br />
Parallel dazu wird die Ausgleichstaxe für die<br />
Nichteinstellung behinderter Menschen für<br />
große Betriebe angehoben. Dienstgeber, die<br />
die Einstellungspflicht von einem begünstigten<br />
Behinderten pro 25 Arbeitnehmer nicht<br />
erfüllen, müssen 2011 für jede offene Pflichtstelle<br />
monatlich mindestens 226 € (<strong>2010</strong>: 223<br />
€) zahlen. Hat der Betrieb mehr als 100 Beschäftigte,<br />
steigt die Ausgleichstaxe auf 316<br />
€ pro offener Pflichtstelle, bei mehr als 400<br />
Beschäftigten auf 336 €. Wie bisher wird der<br />
Betrag jährlich valorisiert.<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
23
Mitgliederinfo<br />
Fachartikel, wissenschaftliche Beiträge 28<br />
<strong>2010</strong> wurden v.a. folgende Fachartikel aus aktuellem Anlass erstellt:<br />
• Absicherung für Geringfügige<br />
• Krank und nicht versichert<br />
• Welcher Job ist zumutbar?<br />
Sitzungen, Vorträge und Besprechungen<br />
Sitzungen Ausschuss Soziales 6<br />
Vertretung der Arbeitnehmerinteressen in Sitzungen, Besprechungen, Veranstaltungen 138<br />
Externe Vorträge und Schulungen 48<br />
<strong>2010</strong> wurden die sozialrechtlichen Interessen<br />
vor allem in folgenden Gremien vertreten:<br />
• Grundsicherungsbeirat des Landes <strong>Tirol</strong><br />
• Leistungsausschuss der Landesgeschäftsstelle des AMS <strong>Tirol</strong><br />
Individuelle Serviceleistungen<br />
Rechtsberatungen und außergerichtliche Vertretungen<br />
Sozialrechtliche Beratungen der Arbeitnehmer<br />
IBK BK Summe<br />
persönliche Beratungsgespräche 5.800 6.100 11.900<br />
telefonische Beratung und Auskünfte 16.200 16.400 32.600<br />
schriftliche Anfragen / Beratungen 1.530 600 2.130<br />
Beratungen gesamt 23.530 23.100 46.630<br />
Die Beratungen erfolgten vorwiegend zu Fragen des Pensionsrechts (individuelle Auskünfte<br />
zum frühest möglichen Pensionsantritt), zu Problemen mit dem AMS (Zumutbarkeit vermittelter<br />
Stellen), zu den verschiedenen Förderungen und Unterstützungen im öffentlichen Bereich (Gebührenbefreiungen<br />
etc.), zu Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten sowie zur Vorbereitung auf<br />
Gerichtsverhandlungen.<br />
24 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>
Rechtsschutz<br />
Gewährung von kostenlosem Rechtsschutz<br />
in gerichtlichen Verfahren<br />
für die Arbeitnehmer eingebrachte Klagen 1.830<br />
abgeschlossene gerichtliche Verfahren 1.950<br />
Rechtsvertretungen vor dem Landesgericht IBK als Arbeits- und Sozialgericht 2.620<br />
Von den 1.830 eingebrachten Klagen waren 1.620 gegen die Pensionsversicherung.<br />
Zusätzlich wurden 4 Berufungen beim OLG und 1 Revision beim OGH eingebracht.<br />
Weihnachtsaktion <strong>2010</strong><br />
Im Rahmen der jährlichen Weihnachtsaktion wurden diesmal insgesamt 770 Unterstützungen in<br />
Form von jeweils € 50,- zur Auszahlung gebracht. Insgesamt wurden sohin € 38.500,- vorwiegend<br />
an Pensionisten, Arbeitslose aber auch Alleinerzieherinnen vergeben.<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
25
Referat Frau und Beruf<br />
Kollektive Interessenvertretung<br />
Begutachtungen und Stellungnahmen<br />
Bundesgesetze 2<br />
Landesgesetze 1<br />
Internat. Abkommen und EU-Vorschriften 1<br />
Gesetzesbegutachtung zum neuen Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsgesetz<br />
In Zusammenarbeit mit der bildungspolitischen Abteilung wurde der Entwurf des <strong>Tirol</strong>er Kinderbildungs-<br />
und Kinderbetreuungsgesetzes begutachtet und eine Stellungnahme abgegeben.<br />
Mitgliederinfo<br />
Überarbeitung und Versand der „Wöchnerinnenbriefe“<br />
Es wurden ca. 5.400 Briefe samt Elternfahrplan an Wochengeldbezieherinnen versandt.<br />
Sitzungen, Vorträge und Besprechungen<br />
Sitzungen Ausschuss Frau und Beruf 4<br />
Vertretung der Arbeitnehmerinteressen in Sitzungen, Besprechungen, Veranstaltungen 115<br />
Externe Vorträge und Schulungen 3<br />
Veranstaltung<br />
„Equal Pay Day <strong>2010</strong>”<br />
Der Business & Professional Women Club<br />
<strong>Tirol</strong> lud zum diesjährigen „Equal Pay Day“<br />
ein. Diskutiert wurde darüber, dass die Verpflichtung<br />
„Gleicher Lohn für gleiche und für<br />
gleichwertige Arbeit“ bis heute nicht in die Realität<br />
umgesetzt wurde, obwohl internationale<br />
und nationale Gesetze dies vorschreiben. Die<br />
Journalistin und Autorin des Buches „Weißbuch<br />
Frauen Schwarzbuch Männer“ Sibylle<br />
Hamann hielt einen Vortrag zum Thema „Was<br />
Frauenarbeit wert ist“. Der Unternehmensberater<br />
Roland Ponholzer referierte über „Weiblich<br />
+ wertvoll + wissend = Mehrwert für unser<br />
Wirtschaftsleben“. Im Anschluss an die<br />
jeweiligen Vorträge wurde unter anderem über<br />
Lösungsansätze und Ziele der Initiativen diskutiert.<br />
26 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Fachtagung<br />
„Armut & Gesundheit“<br />
Thema dieser Fachtagung war der Zusammenhang<br />
zwischen sozialer Gerechtigkeit und<br />
Gesundheitsförderung. Vortragende, wie Mag.<br />
Martin Schenk, Vorsitzender der österreichischen<br />
Armutskonferenz, und Dr. Karl Nemec,<br />
Allgemeinmediziner, erläuterten die Zusammenhänge<br />
zwischen Armut und Gesundheit.<br />
Am stärksten betroffen seien Kinder, denn<br />
eine schlechte Versorgung bedeute ungleiche<br />
Chancen von Anfang an. „Die armen Kinder<br />
von heute sind die chronisch Kranken von<br />
morgen!“ so der Experte Mag. Martin Schenk.
Individuelle Serviceleistungen<br />
Rechtsberatungen und außergerichtliche Vertretungen<br />
Arbeits- und sozialrechtliche Beratungen speziell für Arbeitnehmerinnen<br />
persönliche Beratungsgespräche 820<br />
telefonische Beratung und Auskünfte 6.550<br />
schriftliche Anfragen / Beratungen 260<br />
Beratungen gesamt 7.630<br />
Dabei wurden vor allem Beratungen zu folgenden Themen durchgeführt:<br />
Beratungsangebot zu arbeits- und sozialrechtlichen Belangen wie Schwangerschaft, Mutterschutz,<br />
Wiedereinstieg, Beschäftigung während der Karenz, Elternteilzeit, Wochengeld, Kinderbetreuungsgeld,<br />
Beihilfe zum Kinderbetreuungsgeld, Kinderbetreuungs- und Familienbeihilfe,<br />
Arbeitslosen-, Kranken- und Pensionsversicherung, Zuverdienstmöglichkeiten, Förderungen,<br />
Familienhospizkarenz, Bildungskarenz, Kinderbetreuungseinrichtungen, Gleichbehandlung und<br />
Chancengleichheit;<br />
Vermittlungstätigkeit an andere Beratungsstellen, Behörden;<br />
Außergerichtliche Vertretungen der Arbeitnehmerinnen, Interventionen<br />
aus den persönlichen Beratungen entstandene Interventionsfälle 510<br />
Interventionen bei verschiedenen Institutionen und Behörden, wie AMS, Gericht, Land <strong>Tirol</strong>, Jugendwohlfahrt,<br />
Vereine, Krankenkasse und Arbeitgebern. In den meisten Fällen konnte rasch<br />
und unbürokratisch eine außergerichtliche Lösung erzielt werden.<br />
Rechtsschutz<br />
Gewährung von kostenlosem Rechtsschutz<br />
in gerichtlichen Verfahren<br />
für die Arbeitnehmer eingebrachte Klagen 3<br />
abgeschlossene gerichtliche Verfahren 49<br />
Im Jahre 2008 wurden mittels Bescheid von der TGKK Rückforderungen von Kinderbetreuungsgeld<br />
bzw. Zuschuss zum Kinderbetreuungsgeld auf Grund der Überschreitung der Zuverdienstgrenzen<br />
eingefordert. Gegen diese Bescheide hat die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> im Rahmen des Rechtschutzes<br />
Klagen am Arbeits- und Sozialgericht Innsbruck eingebracht. Daraufhin wurden die maßgeblichen<br />
Klagen durch den Verfassungsgerichtshof sowie den Obersten Gerichtshof geklärt und<br />
hatte dies eine negative Entscheidung des Gerichtes nach sich gezogen. Auf Grund der Bemühungen<br />
der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> konnten für die Betroffenen günstige Ratenzahlungsvereinbarungen mit der<br />
TGKK getroffen werden.<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
27
Klage Elternteilzeit<br />
Auf Grund der vom Referat im August 2009<br />
eingebracht Feststellungsklage sollte die Frage<br />
geklärt werden, ob bei der Firma DHL Express<br />
GmbH am Standort Inzing ein selbständiger<br />
Betrieb vorliegt oder nicht. Diese Frage<br />
war für die Klägerin insofern wichtig, weil davon<br />
abhing, ob die Klägerin einen Anspruch<br />
auf Elternteilzeit habe oder ob diese nur mit<br />
dem Arbeitgeber vereinbart werden könne.<br />
Nach längerer Prozessdauer kam der Sachverständige<br />
zum Ergebnis, dass der Standort<br />
in Inzing ein Mindestmaß an Selbständigkeit in<br />
produktionstechnischer Abwicklungssicht besitze.<br />
Die zuständige Richterin vertrat sodann<br />
in einem Beschluss die Rechtsmeinung, dass<br />
bei Ermittlung der Arbeitnehmerzahl – welche<br />
für die Elternteilzeit von großer Wichtigkeit<br />
sind – auch Leiharbeit pro Kopf gezählt werden.<br />
Sie kam zum Ergebnis, dass am Standort<br />
in Inzing 16 Arbeitnehmer dauerhaft und 7<br />
Leiharbeitnehmer beschäftigt sind. Diese, für<br />
uns günstige Rechtsansicht, führt dazu, dass<br />
die beklagte Partei einen Vergleich anbot.<br />
Nunmehr ist es so, dass die Klägerin gemäß<br />
§ 15j iVm § 15h MSchG – wie von ihr in der<br />
Elternteilzeitmeldung gewünscht – arbeiten<br />
kann.<br />
Anhängige Klage Arbeitsgericht<br />
Beim Landesgericht Innsbruck als Arbeits-<br />
und Sozialgericht wurde eine Klage eingebracht<br />
wegen Auflösung des Arbeitsverhältnisses<br />
mit Abmeldung bei der TGKK.<br />
Allgemeine Serviceleistungen<br />
Organisation von Projekten,<br />
Veranstaltungen und Aktionen, Grundlagenarbeiten<br />
28 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Die Klägerin ist schwanger. Nach der diesbezüglichen<br />
Mitteilung wurde die Klägerin<br />
im Krankenstand von der TGKK abgemeldet.<br />
Eine Beendigungserkärung gegenüber<br />
der Klägerin erfolgte nicht. Mit dem Urteil soll<br />
festgestellt werden, dass das Arbeitsverhältnis<br />
zwischen den Streitteilen nach wie vor aufrecht<br />
ist, da gem. § 10 Mutterschutzgesetz ein<br />
Kündigungsschutz besteht.<br />
Schadenersatzklage zum Thema<br />
„Auflösung eines Arbeitsverhältnisses<br />
trotz Schwangerschaft<br />
in der Probezeit“<br />
Nach mehreren Saisonbeschäftigungsverhältnissen<br />
trat unsere Klientin im Mai <strong>2010</strong><br />
neuerlich ihre Beschäftigung als Zimmermädchen<br />
an. Nach Bekanntgabe der Schwangerschaft<br />
wurde in Folge das Arbeitsverhältnis in<br />
der Probezeit gelöst. Unsere Klientin möchte<br />
zu ihrer früheren Arbeitgeberin nicht mehr zurück,<br />
sodass nach Rücksprache mit ihr eine<br />
Schadenersatzklage eingebracht wurde.<br />
Am 11.10.<strong>2010</strong> wurde dann insofern ein bedingter<br />
Vergleich geschlossen, als dass die<br />
Klägerin eine Kündigungsentschädigung von<br />
€ 3.900 brutto erhält. Weiterer Inhalt des Vergleiches<br />
ist eine Generalklausel. Der Vergleich<br />
wurde auf Grund des Umstandes geschlossen,<br />
dass sich die Klägerin derzeit in Rumänien<br />
aufhält, ihr Kind gerade geboren wurde<br />
und sie zur weiteren Verhandlungsführung extra<br />
anreisen hätte müssen.<br />
Organisation von Sitzungen, Veranstaltungen 2
Kinderferienaktion <strong>2010</strong><br />
Alle acht Wochen der Kinderferienaktionen sind zur großen Zufriedenheit von Eltern und Kindern<br />
und mit großem Erfolg durchgeführt worden. Ein großer Ansturm auf die verfügbaren Plätze war<br />
bei der neu eingeführten Salzburg-Woche zu verzeichnen. Diese und sämtliche anderen Wochen<br />
mussten aufgrund der großen Nachfrage aufgestockt werden. Auch die neu eingeführte<br />
Italienisch-Woche und das Fußballcamp erfreuten sich bei den Kindern großer Beliebtheit.<br />
Insgesamt haben an den diesjährigen Kinderferienaktionen ca. 340 Kinder teilgenommen.<br />
Nach Abschluss der diesjährigen Kinderferienaktionen wurde vom Referat Frau und Beruf Fragebögen<br />
an die teilnehmenden Kinder ausgeteilt und an die Eltern versandt. Die Bewertung der<br />
retournierten Kinderfragebögen ist sehr positiv ausgefallen.<br />
Abschluss des Projektes Vortragsreihe „Kinderbetreuungsgeld Neu“<br />
in den Bezirken<br />
Vom Referat Frau und Beruf wurde das Projekt Vortragsreihe „Kinderbetreuungsgeld Neu“ in den<br />
Bezirken koordiniert.<br />
Zum Auftakt des Projektes wurde zum Thema „Kindergeld NEU“ am 28.01.<strong>2010</strong> zunächst eine<br />
interne Veranstaltung bzw. Schulung für Kammerräte, Betriebsräte, Bezirkskammernleiter sowie<br />
interessierte Mitarbeiter in der Arbeiterkammer in Innsbruck durchgeführt. Die Schulung erfolgte<br />
zum einen durch das Referat Frau und Beruf, zum anderen wurden auch zwei informierte Vertreter<br />
der <strong>Tirol</strong>er Gebietskrankenkasse geladen. An dieser Veranstaltung haben insgesamt ca. 50<br />
Personen teilgenommen.<br />
Am 01.02.<strong>2010</strong> wurde in der Arbeiterkammer in Innsbruck ein <strong>AK</strong>-Infotag zum Thema „Kindergeld<br />
NEU“ für die interessierte Öffentlichkeit abgehalten. Im Rahmen dieses Infotages wurde<br />
vom Referat Frau und Beruf zunächst ein Impulsvortrag zum Thema Kinderbetreuungsgeld NEU<br />
abgehalten. Beigezogen wurde wiederum eine informierte Vertreterin der <strong>Tirol</strong>er Gebietskrankenkasse.<br />
Am Vortrag haben ca. 80 Personen teilgenommen. Im Anschluss an den Vortrag erfolgten<br />
Einzelberatungen im Viertelstunden-Rhythmus. Insgesamt wurden 22 Personen beraten.<br />
Vom 02.02 bis 05.02.<strong>2010</strong> stand das Referat Frau und Beruf im Rahmen einer Schwerpunktwoche<br />
zudem auch telefonisch zum Thema Kindergeld zur Verfügung.<br />
Im Zeitraum vom 23.02.<strong>2010</strong> bis zum 08.03.<strong>2010</strong> wurden in den Bezirkskammern Infoabende<br />
mit Vorträgen zum neuen Kindergeld sowie Schwerpunkt-Infotage zu diesem Thema für Interessierte<br />
vor Ort durchgeführt. Zu diesem Zweck wurden alle Bezirkskammern vom Referat Frau<br />
und Beruf mit Power-Point-Präsentationen für die jeweiligen Vorträge ausgestattet.<br />
Die einzelnen Veranstaltungen in den Bezirken wurden vom Referat Frau und Beruf koordiniert<br />
und organisiert. Die in den Bezirken abgehaltenen Vorträge sowie die Beratungstage waren nach<br />
Rücksprache mit den Bezirkskammernleitern in allen 8 Bezirken ein großartiger Erfolg.<br />
Insgesamt haben 386 Personen in den Bezirken an diesen Veranstaltungen teilgenommen und<br />
wurden 45 Personen bei den jeweiligen Beratungstagen in Form von Einzelterminen beraten.<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
29
Referat Gesundheit und Pflege<br />
Kollektive Interessenvertretung<br />
Begutachtungen und Stellungnahmen<br />
Die durchgeführten Begutachtungen und Stellungnahmen sind bereits im Kapitel Sozialrecht<br />
erläutert.<br />
Mitgliederinfo<br />
<strong>2010</strong> wurde gemeinsam mit der Bildungspolitischen Abteilung die <strong>AK</strong>-Homepage mit Informationen<br />
zur Ausbildung im Bereich der Gesundheits- und Sozialberufe erweitert. Dort wurden<br />
die einzelnen berufsrechtlichen Bestimmungen nichtärztlicher Gesundheitsberufe zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Sitzungen, Vorträge und Besprechungen<br />
Sitzungen Ausschuss Gesundheit und Pflege 9<br />
Vertretung der Arbeitnehmerinteressen in Sitzungen, Besprechungen, Veranstaltungen 3<br />
Externe Vorträge und Schulungen 5<br />
Ausschuss Gesundheit und Pflege<br />
In der Sitzung vom 25.05.<strong>2010</strong> referierte Prof. Walter Nöstlinger über „Gefährdende Arbeitsbelastungen<br />
in den Gesundheitsberufen“.<br />
Im Rahmen der. 7. Sitzung, gemeinsam mit dem Ausschuss Soziales, berichtete Dr. Karl Tragust,<br />
Direktor der Abteilung Sozialwesen der Südtiroler Landesregierung über das Südtiroler Modell<br />
der Pflegesicherung.<br />
30 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>
Individuelle Serviceleistungen<br />
Rechtsberatungen und außergerichtliche Vertretungen<br />
Arbeits- und sozialrechtliche Beratungen<br />
speziell für Arbeitnehmer in Gesundheitsberufen<br />
Seit dem Bestehen des Referates kamen Anfragen betreffend das <strong>Tirol</strong>er Sozialbetreuungsberufegesetz,<br />
insbesondere im Zusammenhang mit dem Thema Heimhilfe, Haftung bei Unternehmungen<br />
mit Klienten, Dokumentation, Personalschlüssel, Ausbildung im Gesundheits- und Sozialbereich<br />
sowie von Seiten pflegender Angehöriger Fragen über mögliche Förderungen.<br />
Allgemeine Serviceleistungen<br />
Organisation von Projekten,<br />
Veranstaltungen und Aktionen, Grundlagenarbeiten<br />
Organisation von Sitzungen, Veranstaltungen 6<br />
Vortrag „Haftung der Gesundheitsberufe“ 3<br />
Vortrag „<strong>Tirol</strong>er Sozialbetreuungsberufegesetz“ 1<br />
Sitzungen, Veranstaltungen<br />
Für die Kammerräte fand am 17.02.<strong>2010</strong> sowie am 15.04.<strong>2010</strong> eine Fortbildungsveranstaltung<br />
über das Gesundheits- und Krankenpflegegesetz statt. Referentin war bei beiden Veranstaltungen<br />
Frau DGKS Mag. Maria Buchegger-Finster.<br />
Die Referentin hielt Vorträge zum Thema „Haftung der Gesundheitsberufe“ in Kitzbühel, in Lienz<br />
sowie in der ÖGB-Fachgruppenvereinigung für Gesundheitsberufe (ÖGB/FGV). Zudem referierte<br />
die Referentin über das „<strong>Tirol</strong>er Sozialbetreuungsberufegesetz“, wobei sie vor allem auf den Sozialbetreuungsberuf<br />
der Heimhilfe einging.<br />
Für die nichtärztlichen Gesundheitsberufe organisierte das Referat im Rahmen von „Sommergesprächen“<br />
zwei Treffen. Eingeladen waren Leiter verschiedener Verbände, wie z.B. Verband der<br />
Diätologen, ÖGKV, Hebammen etc. sowie Vorstände verschiedener ARGEN (ARGE PDL Heime<br />
und Krankenhäuser, Schuldirektoren usw.).<br />
Das Referat Gesundheit und Pflege organisierte eine Veranstaltung zum Thema „Die Haftung der<br />
Gesundheitsberufe“ mit dem Vortragenden Prof. Dr. Günter Flemmich (<strong>AK</strong> Wien). Inhalte dieses<br />
Vortrages waren ua die berufstypische Problematik, die Patientenrechte sowie die Berufspflichten.<br />
Gerade Beschäftigte im Gesundheits- und Sozialbereich sind besonders burnout-gefährdet.<br />
Aus diesem Grund organisierte das Referat zu diesem Thema eine Veranstaltung, deren Titel<br />
„Burnout als Chance“ lautete. Referenten waren Dr. Oswald Hosny (Psychologe) und Dr. Anton<br />
Purtscher (Internist).<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
31
Lehrlings- und Jugendschutz<br />
Das Wichtigste in Kürze:<br />
20.000 Beratungen<br />
und Auskünfte<br />
220 schriftliche Interventionen<br />
€ 121.000 Vertretungserfolge<br />
31 Klagen für Lehrlinge<br />
€ 16.000 Vertretungserfolge<br />
77 Insolvenzvertretungen<br />
€ 150.000 Vertretungserfolge<br />
32 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
108 externe Vorträge<br />
und Schulungen von<br />
Jugendlichen<br />
500 Betriebsbesuche<br />
Lehrlings- und<br />
Projektwettbewerb<br />
34 Prüfungsbeisitze<br />
zur Lehrabschlussprüfung
Kollektive Interessenvertretung<br />
Begutachtungen und Stellungnahmen<br />
Stellungnahmen gem. § 8(13), 28(1), 13(2) BAG; Anrechnung von Schulzeiten auf Lehrzeiten, Förderungen 178<br />
Erläuterung zu Stellungnahmen gem.<br />
§ 8(13): Antrag auf Erhöhung der Lehrlingshöchstzahlen<br />
(für Betriebe, die noch einen Lehrling mehr als bisher ausbilden wollen);<br />
§ 28(1): Antrag auf Verkürzung der Lehrzeit (durch vorhergehenden Schulbesuch, Lehre etc.);<br />
§ 13(2): Antrag auf Anrechnung einer schulischen Ausbildung auf die Lehrzeit<br />
(ebenfalls durch vorhergehenden Schulbesuch);<br />
Mitgliederinfo<br />
Lehrlingszeitung, Arbeitszeitkalender, sonstige Aussendungen 7<br />
4 Nummern der Zeitung int<strong>AK</strong>t<br />
Aussendungen zu Lehrlingsförderungen<br />
Aussendung Friseur-Lehrlinge<br />
Calling-Aktion für Lehranfänger<br />
Lehrlings-Newsletter seit September <strong>2010</strong><br />
Sitzungen, Vorträge und Besprechungen<br />
Sitzungen Ausschuss Junge Arbeitnehmer 6<br />
Vertretung der Interessen Jugendlicher in Sitzungen, Besprechungen, Veranstaltungen 173<br />
Externe Vorträge und Schulungen 108<br />
Prüfungstätigkeit 34<br />
Die <strong>AK</strong>-Jugendarbeit vollzieht sich stark innerhalb der für Jugend und Arbeit bestehenden<br />
Strukturen und Netzwerke. Hautsächliche Partner sind die WK-Lehrlingsstelle, die Sparten und<br />
Innungen in der Wirtschaftskammer, die <strong>Tirol</strong>er Fachberufsschulen und der für sie zuständige<br />
Landesschulinspektor, das AMS, die <strong>Tirol</strong>er Landesregierung (SG Arbeitsmarktförderung), die<br />
Arbeitsassistenz <strong>Tirol</strong>, das Ausbilderforum, der ÖGB und seine Fachgewerkschaften, die Jugendreferenten<br />
der Schwesternkammern sowie die Bundesarbeitskammer, der Landesberufsausbildungsbeirat,<br />
der <strong>Tirol</strong>er Beschäftigungspakt, die <strong>Tirol</strong>er ArbeitsmarktförderungsgmbH, die<br />
Pädagogische Hochschule <strong>Tirol</strong>, diverse Jugendzentren, die Kinder- und Jugendanwaltschaft<br />
<strong>Tirol</strong>, das Info-Eck des Landes <strong>Tirol</strong>, die Bildungsinstitutionen BFI, WIFI, ibis acam, kaos, die<br />
Berater usw.<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
33
Individuelle Serviceleistungen<br />
Rechtsberatungen und außergerichtliche Vertretungen<br />
Arbeitsrechtliche Beratungen Jugendlicher und Lehrlinge<br />
(inkl. Insolvenz-, Mobbing- und Arbeitnehmerschutzberatungen)<br />
IBK BK Summe<br />
persönliche Beratungsgespräche 1.200 1.000 2.200<br />
telefonische Beratung und Auskünfte 13.500 3.300 16.800<br />
schriftliche Anfragen / Beratungen 250 200 450<br />
Beratungen gesamt 14.950 4.500 19.450<br />
Belehrungen gem. § 15 BAG bei vorzeitiger Beendigung des Lehrverhältnisses 133 192 325<br />
<strong>2010</strong> waren vor allem Beratungen zu folgenden Themen gefragt:<br />
Ausbildungsqualität, Arbeitszeitüberschreitung, Lehrvertragslösung, Lehrabschlussprüfung,<br />
Entlohnung, Betriebs- und Arbeitsklima, Urlaubsrecht, Entgeltfortzahlung, Berufsschulbesuch,<br />
Dienstnehmerhaftpflicht, Mutterschutz bei Lehrlingen;<br />
Außergerichtliche Vertretungen der Jugendlichen und Lehrlinge, Interventionen<br />
IBK BK Summe<br />
aus den persönlichen Beratungen entstandene Interventionsfälle 157 65 222<br />
erfolgreich abgeschlossene außergerichtliche Interventionsfälle mit dem Arbeitgeber 143 51 194<br />
für die Jugendlichen erzielte Vertretungserfolge in außergerichtlichen Interventionsfällen in € 76.000 45.000 121.000<br />
Rechtsschutz<br />
Gewährung von kostenlosem Rechtsschutz in gerichtlichen Verfahren<br />
für die Jugendlichen eingebrachte Klagen 31<br />
Streitwerte der eingebrachten Klagen in € 85.500<br />
abgeschlossene gerichtliche Verfahren 8<br />
Streitwerte der abgeschlossenen Verfahren in € 25.500<br />
für die Jugendlichen erzielte Vertretungserfolge in gerichtlichen Verfahren in € 16.000<br />
Alle Rechtsschutzakten der Jugendabteilung werden persönlich von den Referenten vor Gericht<br />
vertreten und wurden Jugendliche <strong>2010</strong> in 13 Verhandlungen betreut.<br />
Vertretung von betroffenen Jugendlichen in Insolvenzverfahren<br />
eingebrachte Insolvenzanträge 77<br />
abgeschlossene Insolvenzverfahren 86<br />
für die Jugendlichen erzielte Erfolge in Insolvenzverfahren in € 149.400<br />
34 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>
Allgemeine Serviceleistungen<br />
Mitglieder-Service<br />
Lehrlingsmappen für alle Lehranfänger, Abschlussgeschenk für Lehrabsolventen;<br />
Erhebungen und Tests<br />
Arbeitszeiterhebung im Wintertourismus<br />
Veranlassung der Studie zu Praktika gem. § 30 BAG im Rahmen des <strong>Tirol</strong>er Beschäftigungspakts<br />
Organisation von Projekten,<br />
Veranstaltungen und Aktionen, Grundlagenarbeiten<br />
Organisation von Veranstaltungen 3<br />
„Lehrlings-Projektwettbewerb“ 1<br />
Lehrlings- und Projektwettbewerb<br />
30 Teilnehmergruppen erarbeiten und präsentieren Projekte zum Arbeits- und Berufsleben.<br />
Die Preisträger werden auf eine Siegerreise nach St. Petersburg eingeladen.<br />
Zusätzlich wurden folgende weitere Veranstaltungen von der Jugendabteilung organisiert:<br />
Elterninfo zur Lehrplatzsuche<br />
Theaterpädagogikprojekt an der Friseur-Berufsschule<br />
Abend für Beisitzer an Lehrabschlussprüfungen<br />
Tagung mit Berufsschuldirektoren<br />
Treffen mit Ausbildern zur dualen Lernortkooperation im Handel<br />
Abschlusskonzert für Lehrabsolventen<br />
Betriebe<br />
IBK BK Summe<br />
Betriebsbesuche (§3a BAG-Verfahren, Arbeitsinspektor, ausgezeichneter Lehrbetrieb) 241 260 501<br />
Im Rahmen der Betriebsbesuche werden Unternehmen, die erstmals Lehrlinge ausbilden, überprüft,<br />
fallweise finden gemeinsame Betriebskontrollen mit dem Arbeitsinspektorat statt und ist<br />
die Jugendabteilung an den Firmenbesuchen zur Auswahl der „Ausgezeichneten <strong>Tirol</strong>er Lehrbetriebe“<br />
beteiligt.<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
35
Wirtschaftspolitik<br />
Steuerrecht, Umwelt<br />
und Verkehr, Statistik<br />
und Europa-Referat<br />
Das Wichtigste in Kürze:<br />
Steuerspartage <strong>2010</strong><br />
mit 9 Terminen in den Bezirken<br />
und Innsbruck<br />
mit 660 Beratungen<br />
und 1.220 Anträgen<br />
106 Begutachtungen<br />
zu Verordnungen<br />
75 Begutachtungen<br />
zu Bundesgesetzen<br />
34 Begutachtungen<br />
zu Landesgesetzen<br />
33 Begutachtungen zu internationalen<br />
Abkommen und EU-Vorschriften<br />
Koordinierung<br />
Budgetbegleitgesetze 2011 - 2014<br />
Projekt „<strong>Tirol</strong>erInnen auf der Walz“<br />
Projekt „EWC-Networking“<br />
Projekt „Pendeln im Bezirk Landeck –<br />
quantitative Befunde“<br />
36 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>
Kollektive Interessenvertretung<br />
Begutachtungen und Stellungnahmen<br />
Bundesgesetze 75<br />
Verordnungen 106<br />
Landesgesetze 34<br />
internationale Abkommen und EU-Vorschriften 33<br />
Stellungnahmen zu Gutachten, Einzelfall- und sonstigen Entscheidungen 183<br />
Budgetbegleitgesetz 2011 - 2014<br />
Die hervorstechendste Aufgabe der Wirtschaftspolitischen<br />
Abteilung im Jahr <strong>2010</strong><br />
war die inhaltliche und formale Koordinierung<br />
der Einzelstellungnahmen der Arbeiterkammer<br />
<strong>Tirol</strong> zu den Budgetbegleitgesetzen 2011<br />
– 2014. Insgesamt mussten im Zuge der Begutachtung<br />
durch die Arbeiterkammer <strong>Tirol</strong> in<br />
knapp mehr als 3 Wochen an die 1.300 Seiten<br />
Text bearbeitet und begutachtet werden.<br />
Unsere Aufgabe bestand darin, die Einzelstellungnahmen<br />
inhaltlich aufeinander abzustimmen<br />
und daraus eine Gesamtsicht zu den<br />
Budgetbegleitgesetzen zu entwickeln.<br />
Die Arbeiterkammer ist zum Schluss gekommen,<br />
dass diese zahlreichen Veränderungen<br />
der gesetzlichen Rahmenbedingungen ein<br />
„Paket der vergebenen Chancen“ darstellt!<br />
Vor dem Hintergrund aller fiskalischen Anpassungen<br />
ist die Ausgewogenheit der Belastung<br />
zwischen verschiedenen gesellschaftlichen<br />
Gruppen nicht erkennbar. Die Arbeiterkammer<br />
<strong>Tirol</strong> lehnt zwar viele Bestimmungen des Budgetbegleitgesetzes<br />
vehement ab, macht aber<br />
im Gegenzug Vorschläge, mit welchen Maßnahmen<br />
ein notwendiger Konsolidierungsbedarf<br />
abgedeckt werden könnte:<br />
• Reduzierung diverser Wirtschaftsförderungen<br />
und -zuschüsse<br />
• Erbschafts- und Schenkungssteuer ab<br />
Vermögen im Wert von € 500.000<br />
• Abschaffung des Gewinnfreibetrages der<br />
Selbständigen von 13 %<br />
• keine steuerliche Absetzbarkeit von Managergehältern<br />
• Einschränkung der Gruppenbesteuerung<br />
(steuerschonende Gewinnverschiebungen<br />
ins Ausland)<br />
• Abschaffung diverser steuerlicher Pauschalierungen<br />
(Einkommensteuer, Umsatzsteuer)<br />
• Einführung einer Vermögenssteuer unter<br />
Einbeziehung des Finanzvermögens, allerdings<br />
mit einem Freibetrag von<br />
€ 300.000<br />
• umfassende Reform der<br />
Pendlerpauschale<br />
• pauschale Besteuerung von 25 % auf Gewinne<br />
aus Grundstücksverkäufen, Umwidmungen,<br />
usw.<br />
Die Arbeiterkammer <strong>Tirol</strong> hat seit jeher gefordert,<br />
dass materiell bessergestellte Personengruppen<br />
auch stärker belastet werden können<br />
und müssen. Diese haben in der Regel höhere<br />
Ausbildungen, höhere Einkommen und haben<br />
daher auch Möglichkeiten, höhere finanzielle<br />
Belastungen oder die Reduktion von Förderungen<br />
leichter aus eigener Kraft auszugleichen.<br />
In diesem Sinne wurde die Forderung<br />
erhoben, das Paket aufzuschnüren, Unausgewogenheiten<br />
auszugleichen und offensichtliche<br />
Möglichkeiten für die Budgetkonsolidierung<br />
zu nutzen.<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
37
Weitere Kernaussagen aus der<br />
Begutachtung der Budgetbegleitgesetze:<br />
Die Arbeiterkammer sieht den hiermit eingeschlagenen<br />
Weg für die Familien und jungen<br />
Menschen in diesem Land als schwere Belastung<br />
an und lehnt daher den Gesetzesentwurf<br />
zur Änderung des Familienlastenausgleichsgesetzes<br />
in der vorliegenden Fassung ab.<br />
Wie aus den Ausführungen zu den einzelnen<br />
Gesetzen hervorgeht, setzt sich die Arbeiterkammer<br />
<strong>Tirol</strong> vehement dafür ein, dass den<br />
Bürgern auch weiterhin ein einfacher und erleichterter<br />
Zugang zu unserem Rechtssystem<br />
möglich ist. Keinesfalls darf die Entlastung<br />
der Gerichte sowie insbesondere „budgetäre<br />
Zwänge“ den Zugang zum Recht für alle Bürgerinnen<br />
und Bürger erschweren oder gar einschränken.<br />
Insgesamt wurden 140 Bundesgesetze im<br />
Zuge des Budgetbegleitgesetzes 2011 – 2014<br />
inhaltlich und formal koordiniert.<br />
Folgende weitere Begutachtungen<br />
sind noch zu erwähnen:<br />
• zahlreiche fachliche Einzelbegutachtungen<br />
im Rahmen der Budgetbegleitgesetze<br />
(Steuerreform) als fachlich zuständige<br />
Abteilung (Niederlassungs- und Aufenthaltsgesetz,<br />
FLAG, Einkommensteuergesetz,<br />
etc.);<br />
• Stellungnahme zur Konsultation des BKA<br />
zu Änderungsanregungen im Bundesvergaberecht<br />
im Unterschwellenbereich;<br />
• Koordinierte B<strong>AK</strong>-Stellungnahme im<br />
Zuge der Europareferententagung zu den<br />
6 umfassenden Vorschlägen der EU-<br />
Kommission zu einer europäischen Wirtschaftsregierung<br />
und der Verschärfung<br />
des Stabilitäts- und Wachstumspaktes;<br />
• Abgabenänderungsgesetz <strong>2010</strong>;<br />
• <strong>Tirol</strong>er Aufenthaltsabgabe;<br />
• Lohnsteuer-Wartungserlass;<br />
• Kriterienkatalog Wasserkraft in <strong>Tirol</strong> ;<br />
• Tankstellen-PreisauszeichnungsVO;<br />
38 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
• <strong>Tirol</strong>er Raumordnungsgesetz (TROG)<br />
<strong>2010</strong>;<br />
• <strong>Tirol</strong>er Bauordnung (TBO);<br />
• Verkehrsaufschließungsabgabengesetz;<br />
• <strong>Tirol</strong>er Flurverfassungslandesgesetz<br />
(TFLG);<br />
• Bewertungsgesetz-Novelle <strong>2010</strong> (BewG-<br />
Novelle <strong>2010</strong>);<br />
• ElektrizitätsWirtschaftsOrganisationsgesetz<br />
(ElWOG) <strong>2010</strong>;<br />
• Allgemeine Beförderungsbedingungen IVB<br />
/ Innbus;<br />
• NiederlassungsVO 2011;<br />
• AuslBG-WFV 2011 (Saisonierskontingent<br />
Wintertourismus);<br />
• AuslBG WT;<br />
• Bundesstatistikgesetz;<br />
• AuslBG LuF 2011, AuslBVO 2011 (laufend),<br />
FrAeG 2011 (Rot-Weiß-Rot-Karte);<br />
• Anpassung der österreichischen Verfassung<br />
an die neuen EU-Kompetenzen des<br />
österreichischen Parlaments;<br />
• VO-Vorschlag für eine Europäische Bürgerinitiative;<br />
• <strong>Tirol</strong>er Schischulgesetz (Co-Begutachtung);<br />
• <strong>Tirol</strong>er Kinderbetreuungsgesetz (Co-Begutachtung<br />
BA, Referat F&B);<br />
• <strong>Tirol</strong>er EVTZ-Gesetz;<br />
• Bundesgesetz gegen „Lohn- und Sozialdumping“<br />
(Co-Begutachtung);<br />
• Umsetzung der EBR-Richtlinie ins österreichische<br />
Recht;<br />
• RL-Vorschlag zur EU-Saisonbewilligung;<br />
• RL-Vorschlag zur Konzernentsendung aus<br />
Drittstaaten;<br />
• EPG Anpassungsgesetz und zum Fragebogen<br />
der Kommission zu Dienstleistungskonzessionen;<br />
• Nationales Reformprogramm Österreichs<br />
(Co-Begutachtung BA);<br />
• Grünbuch Europäisches Vertragsrecht;
Mitgliederinfo<br />
Fachartikel, wissenschaftliche Beiträge 11<br />
Folgende Fachartikel wurden <strong>2010</strong> publiziert:<br />
• Neuauflage Broschüre „Rauchfangkehrtarife“<br />
• Broschüre „Die neuen Arbeitsformen“<br />
• Faltblatt „Zuverdienstgrenzen“<br />
• Informationsblatt für Bezirkskammern bezüglich<br />
„Steuerpflicht von Renten aus Deutschland“<br />
• „Grunderwerbsteuer“<br />
• „Wirtschafts- u. sozialstatistisches Jahrbuch 2009“<br />
• „WISO 2“<br />
• „WISO 3“, Um- und Neustrukturierung Arbeitsmarktdaten<br />
• Neuaufstellung Bereich Arbeitsmarktstatistiken<br />
• wissenschaftlicher Artikel zum selben EuGH-Urteil in ZESAR (Zeitschrift für europäisches<br />
Sozial- und Arbeitsrecht)<br />
• EU- und verfassungsrechtliche Analyse der Änderungen im VBG und GehG zur Umsetzung<br />
der EuGH-Judikatur ins österreichische Recht<br />
Sitzungen, Vorträge und Besprechungen<br />
Sitzungen Ausschuss Wirtschaft, Umwelt und Verkehr 6<br />
Vertretung der Arbeitnehmerinteressen in Sitzungen, Besprechungen, Veranstaltungen 227<br />
Externe Vorträge und Schulungen 24<br />
Auszug der Themen, die im Ausschuss behandelt wurden:<br />
• UN-Klimagipfel in Kopenhagen;<br />
• Ablöse der <strong>Tirol</strong>er Landesabgabenordnung durch das <strong>Tirol</strong>er Abgabengesetz und die BAO;<br />
Überblick über die Gemeindeabgaben (Dr. Monika Schwaighofer, Mag. Peter Stockhauser);<br />
• Der Vertrag von Lissabon – Überblick über die Neuerungen für eine transparente, demokratischere<br />
und sozialere EU;<br />
• Vorstellung des Zukunftszentrums <strong>Tirol</strong> durch GF Dr. Björn Ludwig (Schwerpunkte Zukunftszentrum<br />
<strong>Tirol</strong>, Projekte, Auszug Trendstudie, Kooperationsmöglichkeiten und Synergieeffekte,<br />
Diskussion & Fragen);<br />
• Vorstellung Ergebnisse „Pendleranalyse Bezirk Landeck“ ;<br />
• Branchenanalyse des <strong>Tirol</strong>er Autohandels 2006 - 2008;<br />
• Branchenanalyse der <strong>Tirol</strong>er Seilbahnwirtschaft 2006 - 2008;<br />
• „Makro- und mikroökonomische Daten (Bilanzauswertungen) zur wirtschaftlichen Entwicklung<br />
von <strong>Tirol</strong>“;<br />
• Novelle <strong>Tirol</strong>er Raumordnungsgesetz – Überblick aktueller Stand;<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
39
Folgende auszugsweise Vorträge und Seminare sind zu erwähnen:<br />
• Tagung zum Vertrag von Lissabon Uni Salzburg;<br />
• trESS-Seminar zur EU-Sozialrechtskoordinierung;<br />
• Vortrag im Ausschuss Frau und Beruf zum EuGH-Urteil RS ZBR TIL<strong>AK</strong>;<br />
• Mitwirkung an der Veranstaltung der Nationalagentur „Lebenslanges Lernen“ zum Thema<br />
„Mobilität qualifiziert: Auslandserfahrung in der Lehre“ als Rapporteur des Arbeitskreises<br />
„Die praktische Umsetzung von Lehrlingsmobilität: Rahmenbedingungen und Aufwand“;<br />
• Vortrag im Ausschuss Arbeitsrecht zum vom Europareferat erwirkten EuGH-Urteil „Zentralbetriebsrat<br />
der Krankenhäuser <strong>Tirol</strong>s gegen Land <strong>Tirol</strong>“;<br />
• Vortrag bei Eures / AMS-Berater Treffen aus Bayern, Südtirol, Schweiz und Österreich in<br />
Mils zum Thema „Krankenversicherung und Familienleistungen bei Auslandspraktika“;<br />
• Vortrag zum Vertrag von Lissabon aus der Perspektive einer Arbeitnehmerinteressenvertretung<br />
für Berufsschullehrer des Faches „Politische Bildung“ in der Berufsschule für Handel /<br />
Büro;<br />
• Vorstellung des Projektes <strong>Tirol</strong>er Lehrlinge auf der Walz beim Ausbilderforum<br />
(Treffen der <strong>Tirol</strong>er Lehrlingsausbildner) in der AMG-<strong>Tirol</strong>;<br />
• Seminar „Update Arbeitnehmerveranlagung“;<br />
• Beratung zu Steuerfragen im Zuge des KBG-Vortrages des Referates Frau & Beruf<br />
im Großen Saal;<br />
• Versteuerung Pensionsabfindung von ÖGB-Pensionisten<br />
(Vergleich - Plenum im großen Saal);<br />
• Beitrag zum Seminar Betriebsratsfonds am Seehof „steuerlicher Teil“;<br />
• Steuerreferententagung (Referat „Arbeitnehmer mit Arbeit in Italien“);<br />
• „Steuer update“ – Seminar für Betriebsräte;<br />
• Referat zum Thema: „Makro- und mikroökonomische Daten zur wirtschaftlichen<br />
Entwicklung in <strong>Tirol</strong>“;<br />
• Vorstellung Pendlerstudie Landeck vor Vertretern der Sozialpartner und der<br />
Landesregierung;<br />
• Ausarbeitung und Durchführung Vortrag „Armut in <strong>Tirol</strong>“ für den Arbeitskreis Kirche<br />
und Arbeitswelt;<br />
Auszugsweise Darstellung von Vertretungen in Gremien:<br />
• AMG<br />
• BEP-Vorstand<br />
• Berufungskommission Tourismusbeitrag<br />
• Unabhängiger Finanzsenat<br />
• Integrative Betriebe <strong>Tirol</strong><br />
• Teilnahme an der Veranstaltung des Regionalmanagements<br />
West mit den Finanzamt-Vorständen<br />
von <strong>Tirol</strong> und Vorarlberg<br />
• Gemeinnützige Werkstätten <strong>Tirol</strong><br />
• Unternehmen des Öffentlichen Verkehrs<br />
(ÖBB, IVB, VVT, Post)<br />
• Jury Euregio Umweltpreis<br />
(<strong>Tirol</strong>-Südtirol-Trentino)<br />
• Kriterienkatalog Wasserkraft<br />
• Landeskulturfonds<br />
• <strong>Tirol</strong>er Bodenfonds<br />
40 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
• Raumordnungsbeirat<br />
• Untergruppe Grundfragen<br />
der Raumordnung<br />
• Untergruppe Schigebiete und Seilbahnen<br />
• Naturschutzbeirat<br />
• Elektrizitätsbeirat<br />
und Energielenkungsbeirat<br />
• Wirtschaftsbeirat der <strong>Tirol</strong>er<br />
Landesregierung<br />
• EBR-Netzwerktreffen nationaler Experten<br />
beim EGi (Europäisches Gewerkschaftsinstitut)<br />
in Brüssel<br />
• Treffen von Projektträgern<br />
mit EU-Kommission in Brüssel
Individuelle Serviceleistungen<br />
Rechtsberatungen und außergerichtliche Vertretungen<br />
persönliche Beratungen<br />
IBK BK Summe<br />
persönliche Beratungsgespräche 2.130 1.250 3.380<br />
Beratungen während der Steuersprechtage 660<br />
telefonische Beratung und Auskünfte 12.400 2.200 14.600<br />
schriftliche Anfragen / Beratungen 600 400 1.000<br />
Beratungen gesamt 15.130 3.850 19.640<br />
<strong>2010</strong> waren vor allem folgende Themen auszugsweise zu erwähnen:<br />
• Steuerspartage – intensive Beratung von Mitgliedern in Innsbruck und allen Bezirken<br />
• Arbeitnehmerveranlagung<br />
• Familienbeihilfe<br />
• Kaminkehrtarife<br />
• Bilanzanalyse und Erläuterung für Betriebsräte<br />
• Nebenbeschäftigung – steuerliche Aspekte, allgemeine Beratung (Werkvertrag,<br />
freier Dienstnehmer, selbständige Tätigkeit, etc.)<br />
• Berechnungen Altersteilzeit für Arbeitsrecht / Fertigstellung Altersteilzeit-Rechner<br />
(Excel-Programm) mit integrierter (automatischer) Lohnsteuer-Berechnung<br />
• Stromhärtefonds<br />
• Anfragen und Beschwerden zu Energierechnungen / Nachrechnungen<br />
• Energietechnische Fragen / Gebäudesanierung / Energiesysteme / Erstellung von<br />
Verbrauchsprofilen / Plausibilitätsprüfungen<br />
• Anfragen und Beschwerden über Unternehmen im Öffentlichen Personennah-<br />
und Fernverkehr<br />
• Gemeindegut-Agrargemeinschaften<br />
• <strong>Tirol</strong>er Gemeindeordnung<br />
• Nachrechnung Abgabenvorschreibungen (z.B. Erschließungskostenbeiträge,<br />
Kanal- und Wassergebühren, etc.)<br />
• technische Fragen zu Grundbuch und Servituten<br />
• rechtliche und technische Fragen zu Raumordnung und Baurecht<br />
• Außerdem sind Antworten zu Standardanfragen für alle Beratungsfelder der Wirtschaftspolitischen<br />
Abteilung ausgearbeitet worden.<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
41
Außergerichtliche Vertretungen der Arbeitnehmer, Interventionen<br />
Der Bereich der Wirtschaftspolitik berät in steuerrechtlichen Fragen, nimmt aber keine (schriftlichen)<br />
Interventionen im Namen der Mitglieder vor. Es werden jedoch Schriftstücke geschrieben<br />
(Berufungen, Stundungsansuchen, Ratenansuchen), welche den <strong>AK</strong>-Mitgliedern zur weiteren<br />
Verwendung zur Verfügung gestellt werden.<br />
aus den persönlichen Beratungen entstandene Interventionsfälle 382<br />
Die Summe Interventionen umfasste auszugsweise folgende Bereiche:<br />
• Stromhärtefonds<br />
• Arbeitnehmerveranlagung – Berufungen beim Finanzamt<br />
• Interventionen bei Energieversorgern (Stromabschaltungen, Einstellung der Gaslieferung) –<br />
TIWAG, TIGAS, IKB, u.a.<br />
• Interventionen bei ÖBB / VVT / IVB<br />
Rechtsschutz<br />
Gewährung von kostenlosem Rechtsschutz<br />
und Vertretung in gerichtlichen Verfahren<br />
• Schriftsatz in einem neuen EuGH-Verfahren zur Exportierbarkeit von Kinderbetreuungsgeld<br />
über die Dauer von 2,5 Jahren;<br />
• Beschwerde an EU-Kommission zum einkommensabhängigen Kinderbetreuungsgeld für<br />
Grenzgänger;<br />
• Erfolg vor dem EuGH in der Rechtssache ZBR Tilak zur Europarechtswidrigkeit diverser<br />
Bestimmungen des L-VBG;<br />
• Übernahme des europarechtlichen Teils einer Klage der Sozialpolitischen Abteilung gegen<br />
den PV-Bescheid über Nichtgewährung einer Invaliditätspension;<br />
Rechtsschutz wird zum Thema „Steuern“, aber auch zu allen anderen Fragen, die in der Abteilung<br />
bearbeitet werden nur in Ausnahmefällen und unter dem Titel „freiwilliger Rechtsschutz“<br />
gewährt.<br />
42 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>
Allgemeine Serviceleistungen<br />
Erhebungen und Tests<br />
Erhebungen, v.a. Heizöl- und Treibstoffpreise 7<br />
Ausarbeitung Anträge für Vollversammlung 11<br />
Themen-Recherchen für Präsidium, Ausschüsse, Presse 30<br />
Folgende durchgeführten Erhebungen und Tests sind zu erwähnen:<br />
• Ausarbeitung Gaststättenpauschalierungsverordnung und Gruppenbesteuerung<br />
• Expertise WBF Beitrag und Finanzausgleichsbestimmungen Wohnbauförderung<br />
• Auswertungen Gemeinnützige Bauvereinigungen von <strong>Tirol</strong><br />
• Ausarbeitung Bilanzstudie 2006 bis 2008 (Volkswirtschaftliche Rahmenbedingungen)<br />
• Ausarbeitung Bilanzstudie 2004 bis 2008<br />
• Analyse und Verfassen eines Beitrages der Lohnsteuerstatistik<br />
• Initiative zur Abänderung des Formulars für Schüler und Lehrlinge<br />
• Sozialpartnerpapier und -gespräche zum Thema Energie<br />
• Fachliche Begleitung Studie des Zukunftszentrums<br />
„Im Übergang: Jugendliche zwischen Ausbildungssystem und Arbeitsmarkt“<br />
• Arbeitsmarktentwicklung im ersten Halbjahr <strong>2010</strong><br />
• Begutachtungen / Recherche <strong>Tirol</strong>er Zukunftsstiftung<br />
• Recherche und Aufbereitung / Systematisierung der regelmäßig von der Statistik Austria<br />
publizierten Indizes (VPI, BPI, BKI, EPI, GHPI, usw.)<br />
• Befassung mit Einkommensbericht des Rechnungshofs<br />
Preiserhebungen:<br />
• Benzin- und Heizölpreiserhebung<br />
• Erhebung Gemeindegebühren<br />
• Preiserhebung Seilbahnen<br />
Anträge Vollversammlung:<br />
Anträge mit fachlicher Zuständigkeit der Abteilung zur Weiterbetreuung von der Vollversammlung angenommen 16<br />
Anträge von der Vollversammlung dem Ausschuss Wirtschaft, Umwelt Verkehr zugewiesen 6<br />
Anträge an die Vollversammlung aus Vorperioden – Weiterbetreuung im Berichtsjahr - laufend 5<br />
Anträge an die Vollversammlung aus Vorperioden – Abschluss und Erledigung im Berichtsjahr 6<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
43
Auszugsweise sind folgende Themen zu erwähnen:<br />
• Resolution: Gegen Belastungen im Familienbereich<br />
• Resolution: Kein Lohn- und Sozialdumping durch die Hintertüre<br />
• nachhaltige Budgetkonsolidierung durch Investitionen in den Sozialstaat<br />
• keine Privatisierung öffentlichen Eigentums und öffentlicher Dienstleistungen in <strong>Tirol</strong><br />
• Arbeitsmarktpolitik muss Einkommen stabilisieren<br />
• Maßnahmen zur Schaffung neuer Arbeitsplätze in <strong>Tirol</strong><br />
• fairer Wettbewerb durch Bestbieterprinzip bei Aufträgen der öffentlichen Hand<br />
• keine neuen Energiesteuern zum Stopfen der Haushaltslöcher<br />
• Finanz-und Wirtschaftskrise<br />
• Neugestaltung der <strong>Tirol</strong>er Pendlerförderung<br />
• längst überfällige Reform des Pendlerpauschales<br />
• Umsetzung der Fahrgastrechte im Nahverkehrsbereich<br />
• Erweiterung des Ticketangebots des VVT<br />
• Weiterbildung für Berufskraftfahrer<br />
• bundesweite Vereinheitlichung der Akkreditierung von Straßenaufsichtsorganen<br />
im fließenden Verkehr<br />
Organisation von Projekten,<br />
Veranstaltungen und Aktionen, Grundlagenarbeiten<br />
Steuerspartage in IBK und in den Bezirken 9 Termine<br />
Beratungen während der Steuerspartage 660 Mitglieder<br />
Summe der bearbeiteten Anträge während Steuerspartage 1.220<br />
Organisation von Sitzungen, Veranstaltungen 21<br />
Betriebsbesuche 9<br />
Projekt „<strong>Tirol</strong>erInnen auf der Walz“ Ganzjahresprojekt<br />
Teilnehmer „<strong>Tirol</strong>erInnen auf der Walz“ 51<br />
Projekt „EWC-Networking“<br />
Projekt „Pendeln im Bezirk Landeck - quantitative Befunde“<br />
Ganzjahresprojekt<br />
44 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>
Unterstützung<br />
von Betriebsräten:<br />
• Betreuung Betriebsrat Hypo <strong>Tirol</strong> Bank<br />
(Berufungen Sachbezugswert AN-Darlehen)<br />
• Steuerinformationsveranstaltung Post<br />
• BLA Tyrolean<br />
• BLA Heil.päd. Familien gemeinnützige<br />
GmBH<br />
• BLA KH Zams<br />
• Beratung Mitarbeitermodell Fa. Biocrates<br />
• BLA Alten- und Pflegeheime der Barmherzigen<br />
Schwestern GmbH<br />
• BLA Moser Holding GmbH und Schlüsselverlag<br />
J. Moser GmbH<br />
• Wellnesspark Pettneu a.A. (2004 bis 2009)<br />
• BLA Sanatorium Kettenbrücke<br />
„<strong>Tirol</strong>erInnen auf der Walz“<br />
<strong>2010</strong> Schüler und Lehrlinge:<br />
Erstmals wurde gemeinsam mit dem Büro für<br />
Europäische Programme (seit 2011 eingegliedert<br />
in die Standortagentur <strong>Tirol</strong>) ein eigener<br />
Projektantrag auch für Schüler und Lehrlinge<br />
gestellt, welcher im Mai <strong>2010</strong> von der Nationalagentur<br />
„Lebenslanges Lernen“ mit einem<br />
Gesamtbudget (für 2 Jahre) von € 101.936 an<br />
EU-Geldern genehmigt wurde. Von Juni bis<br />
Dezember <strong>2010</strong> konnte bereits für 30 Schüler<br />
und einen Lehrling ein Praktikum im EU-Ausland<br />
finanziert werden. Die Kosten für die Arbeiterkammer<br />
sowie den Projektpartner Land<br />
<strong>Tirol</strong> beliefen sich im Jahr <strong>2010</strong> auf je € 7.442,<br />
an EU-Geldern konnten bereits € 43.446 ausgeschüttet<br />
werden. Die beliebtesten Zielländer<br />
waren Großbritannien, Frankreich, Italien<br />
aber auch Deutschland, Spanien und Malta<br />
wurden von mehreren Schülern bereist.<br />
Aufgrund der geringen Nachfrage seitens der<br />
Lehrlinge erfolgte Mitte Dezember eine Aussendung<br />
von ca. 3.500 Foldern zum Projekt<br />
„<strong>Tirol</strong>erInnen auf der Walz“ an die Lehrlinge<br />
des 3. Lehrjahres im Zuge der Aussendung<br />
des Arbeitszeitkalenders durch die Jugendabteilung<br />
an alle Lehrlinge.<br />
Junge Arbeitnehmer:<br />
Der nunmehr bereits 4. Antrag in Kooperation<br />
mit dem BEP im Rahmen des Leonardo<br />
da Vinci-Programmes für junge Arbeitnehmer<br />
wurde im Mai <strong>2010</strong> mit € 153.090 genehmigt.<br />
In diesem Jahr konnte für gesamt 20 junge Arbeitnehmer<br />
eine berufliche Auslandserfahrung<br />
gefördert werden. Die Arbeiterkammer sowie<br />
das Land <strong>Tirol</strong> als Projektpartner hatten dabei<br />
Kosten von je € 3.800 zu tragen, die jungen<br />
Arbeitnehmer profitierten im Jahr <strong>2010</strong> von<br />
gesamt € 41.856 an EU-Geldern.<br />
Gesamt haben wir somit über diese beiden<br />
Anträge im Jahr <strong>2010</strong> ca. € 250.000 für „<strong>Tirol</strong>erInnen<br />
auf der Walz“ von der EU für die kommenden<br />
2 Jahre genehmigt bekommen.<br />
1. Projekt „EWC-Networking“<br />
Das Projekt „EWC-Networking“, in dem das<br />
<strong>AK</strong>-Europareferat die Rolle des Koordinators<br />
übernommen hat, wurde seitens der EU mit<br />
über € 60.000 für diverse Maßnahmen zur<br />
Förderung des Wissensstandes über und der<br />
Gründung von Europäischen Betriebsräten<br />
in der Europaregion <strong>Tirol</strong> / Südtirol / Trentino<br />
zur Gänze gefördert. Die Arbeiterkammer<br />
sowie die beteiligten Partner ÖGB, GPA-dip,<br />
die Südtiroler Gewerkschaftsbünde UIL-SGK,<br />
ASGB, SBG-CISL und CGIL-AGB, das Südtiroler<br />
Arbeitsförderungsinstitut AFI-IPL, der<br />
slowenische Gewerkschaftsbund ZSSS und<br />
der DGB-Bayern trugen zum Gelingen des<br />
Projektes als Eigenbeitrag ausschließlich Personalkosten<br />
bei, jedoch keine Sachkosten.<br />
Zentrale Maßnahmen des Projektes waren die<br />
Schaffung der Homepage „www.ewc-networking.eu“,<br />
eine vom <strong>AK</strong>-Europareferenten verfasste<br />
4-sprachige Broschüre zum Instrument<br />
des Europäischen Betriebsrates sowie eine<br />
Studie, in der die Ergebnisse einer Befragung<br />
von Europäischen Betriebsräten in der Europaregion<br />
ausgewertet wurden. Weiters wurde<br />
über das <strong>AK</strong>-Europareferat eine internationale<br />
Konferenz zum Europäischen Betriebsrat in<br />
Laibach organisiert, an der u.a. der Generalsekretär<br />
des Europäischen Gewerkschaftsbundes<br />
John Monks und der Berichterstatter<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
45
zur EBR-Richtlinie im Europäischen Parlament<br />
Jan Cremers (NL) teilnahmen. Die Homepage<br />
„www.ewc-networking.eu“ basiert auf einer<br />
im Zuge des Projektes erstellten Datenbank,<br />
in der alle Unternehmen und Niederlassungen<br />
von europaweit tätigen Konzernen in der Europaregion<br />
<strong>Tirol</strong> erfasst wurden, die entweder<br />
bereits über einen Europäischen Betriebsrat<br />
verfügen oder in denen ein solcher aufgrund<br />
der Erfüllung der gesetzlichen Voraussetzungen<br />
errichtet werden könnte. Weiters wurden<br />
von diesen Unternehmen die gesamten Unternehmensverzweigungen<br />
in Europa recherchiert<br />
und graphisch auf einer Landkarte auf<br />
der Homepage dargestellt. Die Homepage<br />
eröffnet weiters die Möglichkeit für Mitglieder<br />
von Europäischen Betriebsräten, sich in<br />
einem Forum auszutauschen, diverse Informationen<br />
zum Europäischen Betriebsrat herunter<br />
zu laden und sich zur Aktualisierung der<br />
eigenen Unternehmensdaten zu registrieren.<br />
Diese Homepage ist auch bereits bei anderen<br />
Länderkammern, insbesondere <strong>AK</strong> Niederösterreich<br />
und <strong>AK</strong> Vorarlberg auf reges Interesse<br />
gestoßen, wo nun überlegt wird, ein ähnliches<br />
Projekt zu initiieren.<br />
Projekt „Pendeln im Bezirk<br />
Landeck - quantitative Befunde“<br />
Das <strong>Tirol</strong>er Oberland und insbesondere der<br />
Bezirk Landeck fallen seit vielen Jahren durch<br />
ein hohes Maß an „Saisonalität“ in der Beschäftigung,<br />
und einem damit verbundenen,<br />
ausgesprochen hohen Anteil an Personen,<br />
die keiner ganzjährigen Beschäftigung nachgehen,<br />
sowie eine bemerkenswert niedrige<br />
Langzeitarbeitslosigkeit auf.<br />
Um Aufschluss über die aktuelle Situation<br />
zu bekommen, hat die Arbeiterkammer <strong>Tirol</strong><br />
anonymisierte Daten der Sozialversicherung<br />
angekauft (Fa. Synthesis, Wien – Prof. Wagner-Pinter).<br />
Daraus gehen Wohn- und Arbeitsort,<br />
Geschlecht, Altersgruppe, Grad der Ausbildung<br />
und die Einkommensklasse zu jeder<br />
Sozialversicherungsmeldung des Jahres 2008<br />
in Zusammenhang mit dem Bezirk Landeck<br />
hervor. Damit können zahlreiche strukturelle<br />
Aussagen abgeleitet werden. Nicht erfasst<br />
46 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
sind jedoch die Grenzgänger und die geringfügig<br />
Beschäftigten. So hat sich gezeigt, dass<br />
4.727 Personen in den Zentralraum <strong>Tirol</strong>s<br />
auspendeln, 3.800 davon nach Innsbruck. Mit<br />
1.206 Auspendlern in den Bezirk Imst zeigen<br />
sich auch hier noch recht enge Verflechtungen.<br />
Hingegen haben die Nachbarbezirke<br />
Bludenz (187 Auspendler) oder Reutte (91)<br />
vergleichsweise nur geringe Bedeutung und<br />
zeigen, dass diese Regionen als Arbeitsmarkt<br />
für Bewohner des Bezirkes Landeck eher unattraktiv<br />
sind.<br />
Die räumliche Analyse zeigt im Detail die Verflechtungen<br />
und Pendlerströme innerhalb des<br />
Bezirkes Landeck auf. Von den 3.462 Personen,<br />
die in der Stadt Landeck wohnen und<br />
einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung<br />
nachgehen, arbeiten ca. 1.000 auch in<br />
der Stadt (Nichtpendler), 2.465 pendeln aus,<br />
knapp über ein Drittel (794) davon nach Innsbruck.<br />
Hinsichtlich der Einpendler in den Bezirk Landeck<br />
haben Beschäftigte aus dem Bezirk Imst<br />
(1.698), Innsbruck Land (738), Kärnten (628),<br />
Steiermark (545) und Oberösterreich (434) die<br />
größte Bedeutung. Die Betrachtung der Einpendler<br />
wurde aber vorerst etwas zurückgestellt,<br />
da erst nach Kenntnis über das Auspendeln<br />
strukturelle Erkenntnisse möglich sind.<br />
Die Beschäftigungssituation des Bezirkes<br />
Landeck ist sehr stark von den Tages- und<br />
Wochenpendlern geprägt (14.342 – 56,5 %<br />
der Beschäftigten). Dies trifft jedoch nicht für<br />
die Tourismuszentren wie St. Anton, Ischgl,<br />
Galtür, Serfaus, Fiss oder Nauders zu. Dort<br />
überwiegt bei den Beschäftigten mit 60 bis 80<br />
% die Gruppe der Nichtpendler.<br />
Betrachtet man die Altersstruktur der Auspendler,<br />
so ist festzustellen, dass sie bei den<br />
Beschäftigten innerhalb des Bezirkes recht<br />
ausgeglichen ist. Im Laufe der beruflichen<br />
Entwicklung (ab dem 30. Lebensjahr) wird<br />
das Verlassen des Bezirkes aber deutlich öfter<br />
notwendig. Besonders bemerkenswert hinsichtlich<br />
der Einkommenssituation ist, dass<br />
bezogen auf den Bezirk Landeck eine höhere<br />
Ausbildung nicht auch höheres Einkommen
edingen muss. Der Anteil der Beschäftigten<br />
mit „Tertiären Bildungsgang“ (Universität,<br />
Fachhochschule, Kolleg, etc.) spielt im Bezirk<br />
insgesamt eine geringere Bedeutung (ca. 400<br />
Personen), wovon aber gut 40 % aus dem Bezirk<br />
auspendeln. Für sie ist Innsbruck der primäre<br />
Arbeitsort. Gerade dieses Pendeln in die<br />
Landeshauptstadt hat vielfach, jedoch nicht<br />
ausschließlich, mit ökonomischen Faktoren zu<br />
tun. Hier ist der Befund für den Bezirk geradezu<br />
drastisch: 80 % der weiblichen Nichtpendler<br />
verdienen weniger als 1.500 Euro brutto,<br />
61 % weniger als 1.000 Euro brutto. Bei den<br />
Auspendlerinnen nach Innsbruck liegen immer<br />
noch ca. 50 % unter einem Einkommen<br />
von 1.500 Euro brutto monatlich. Bezogen<br />
auf den männlichen Teil der Auspendler zeigt<br />
sich, dass 49 % der Pendler nach Innsbruck<br />
mehr als 3.000 Euro brutto verdienen, bei den<br />
Pendlern innerhalb des Bezirkes macht dieser<br />
Anteil aber nur 17 % aus.<br />
Die Arbeiterkammer <strong>Tirol</strong> möchte diese Unterlagen<br />
den Entscheidungsträgern im Bezirk<br />
Landeck zur Verfügung stellen, um damit das<br />
Stärken-Schwächen-Profil des Bezirkes zu<br />
verfeinern und zu vertiefen. Es soll dies ein<br />
konstruktiver Beitrag zur strukturellen Diskussion<br />
und eine Grundlage für das Erarbeiten<br />
nachhaltiger Maßnahmen sein.<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
47
Konsumentenpolitik<br />
Das Wichtigste in Kürze<br />
57.160 Beratungen<br />
9.160 persönlich<br />
44.400 telefonisch<br />
3.600 schriftlich<br />
2.400 außergerichtliche Interventionen<br />
€ 700.000 Vertretungserfolge<br />
3 Verbandsklagen<br />
5 Abmahnverfahren<br />
Infotag der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong><br />
„Tag der Ernährung und Gesundheit“<br />
Infotag der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong><br />
„Telekommunikation / Datenschutz /<br />
Datensicherheit“<br />
15 Erhebungen und Tests<br />
48 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>
Kollektive Interessenvertretung<br />
Begutachtungen und Stellungnahmen<br />
Bundesgesetze 16<br />
Verordnungen 25<br />
Internationale Abkommen und EU-Vorschriften (CO-Begutachtung) 1<br />
Landesgesetze 1<br />
Aktionsplan Konsumentenschutz <strong>2010</strong>-2013 1<br />
Folgende Begutachtungen sind besonders zu erwähnen:<br />
Bundesgesetz, mit dem das<br />
Konsumentenschutzgesetz<br />
(KSchG) geändert wird (Konsumentenschutzrechtsänderungsgesetz<br />
<strong>2010</strong> – KSchRÄG <strong>2010</strong>):<br />
In diesem Zusammenhang hat die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong><br />
gefordert, dass durch Telefonwerbung abgeschlossene<br />
Verträge generell nur dann<br />
Rechtsgültigkeit erlangen sollten, wenn sie<br />
vom Verbraucher nachträglich schriftlich bestätigt<br />
werden. Eine Ausnahme von dieser<br />
grundsätzlichen Regelung könnte allenfalls<br />
nur für telefonische Vertragsabschlüsse gelten,<br />
die durch den Verbraucher gemäß § 3<br />
Abs. 3 Ziff. 1 KSchG (aktiv) angebahnt wurden.<br />
Künftig sollen Unternehmen zumindest<br />
verpflichtet sein, dem Verbraucher innerhalb<br />
einer Woche eine Bestätigung in Schriftform<br />
oder auf einem für den Verbraucher verfügbaren<br />
dauerhaften Datenträger zu übermitteln,<br />
die neben den wesentlichen Vertragsinhalten<br />
auch die in § 5d Abs. 1 und 2 KSchG angeführten<br />
Informationen, das Datum des Vertragsabschlusses<br />
sowie die den Verbraucher<br />
aus dem Vertrag treffenden Zahlungspflichten<br />
in klarer und verständlicher Darstellung enthält.<br />
Positiv an der geplanten Gesetzesänderung<br />
ist,, dass Verträge, die während eines<br />
gemäß § 107 Abs. 1 TKG 2003 unzulässigen<br />
Anrufs im Zusammenhang mit Gewinnzusagen<br />
oder Wett- und Lotterie-Dienstleistungen<br />
ausgehandelt werden, generell nichtig sein<br />
sollen. Dennoch war insgesamt festzustellen,<br />
dass die geplanten Neuregelungen nicht ausreichend<br />
sein werden, um die Problematik der<br />
telefonischen Geschäftsanbahnung effektiv<br />
zu bekämpfen.<br />
Bundesgesetz über Maßnahmen<br />
gegen unerbetene Werbeanrufe,<br />
mit denen das Telekommunikationsgesetz<br />
2003 geändert wird:<br />
Der Entwurf wurde von der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> grundsätzlich<br />
befürwortet, da die darin vorgesehenen<br />
Regelungen eine Verbesserung gegenüber<br />
der geltenden Fassung des § 107 TKG darstellen.<br />
Die strengeren Anforderungen an die<br />
Einwilligung zur Telefonwerbung, Pflichten für<br />
Anrufer und Auftraggeber sowie zusätzliche<br />
Berechtigungen für Fernmeldebüros stellen<br />
eine sinnvolle Erweiterung der bestehenden<br />
Möglichkeiten dar. Die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> begrüßt insbesondere<br />
die Klarstellung, dass die Einwilligung<br />
des Empfängers ausdrücklich und schriftlich<br />
erfolgen muss und auch das Verbot der Rufnummernunterdrückung<br />
bzw. Rufnummernverfälschung,<br />
da die Kontaktaufnahme über<br />
Telefon fast ausschließlich mit unterdrückter<br />
Rufnummer erfolgt. Die durch den Entwurf<br />
vorgesehenen Änderungen bzw. Verbesserungen<br />
reichen nach Einschätzung der <strong>AK</strong><br />
<strong>Tirol</strong> jedoch keinesfalls aus, die bestehende<br />
Problematik unerwünschter Telefonwerbung<br />
effektiv zu lösen und Konsumenten einen<br />
ausreichenden Schutz vor gesetzeswidriger<br />
Telefonwerbung zu gewährleisten. Ohne weitere<br />
zivilrechtliche Rahmenbedingungen bzw.<br />
Sanktionsmöglichkeiten bleiben die vorgeschlagenen<br />
Neuregelungen für sich allein wirkungslos<br />
und können daher nur ergänzend zur<br />
Lösung der dargestellten Probleme beitragen.<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
49
Budgetbegleitgesetz Justiz 2011:<br />
Die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> begrüßt grundsätzlich gesetzliche<br />
Initiativen zur Verbesserung der Gerichtsorganisation<br />
bzw. von Verfahrensabläufen zu<br />
Gunsten der Bürger sowie zur Effizienzsteigerung<br />
der Gerichte. Keinesfalls darf jedoch die<br />
Entlastung der Gerichte sowie insbesondere<br />
„budgetäre Zwänge“ den Zugang zum Recht<br />
für alle Bürgerinnen und Bürger erschweren<br />
oder einschränken. Weiters wurde die viel zu<br />
kurze Begutachtungsfrist bemängelt, da es<br />
sich bei den geplanten Änderungen aufgrund<br />
budgetbegleitender Maßnahmen um eine<br />
Vielzahl an Neuerungen handelt, welche darüber<br />
hinaus gleich mehrere Rechtsbereiche<br />
betreffen.<br />
Die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> hat in zahlreichen<br />
Punkten Anlass zur Kritik gesehen,<br />
wobei folgende Punkte<br />
hervorzuheben sind:<br />
Insbesondere die mit den geplanten Gesetzesänderungen<br />
einhergehende de facto Abschaffung<br />
der „Amtstage“ im streitigen Verfahren<br />
in vielen Bereichen, womit in Zukunft<br />
eine kostenfreie rechtliche Beratung bei Gericht<br />
im Wesentlichen nur mehr sehr eingeschränkt<br />
(etwa im Familienrecht oder Exekutionsrecht)<br />
möglich gewesen wäre, wurde von<br />
der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> strikt abgelehnt. Die geplanten<br />
wesentlichen Einschränkungen in den Beratungsleistungen<br />
der Gerichte hätten ein großes<br />
Defizit im Rechtsschutz insbesondere für<br />
einkommensschwache Personen bedeutet,<br />
jedoch nicht für Personen, die sich aufgrund<br />
ihrer finanziellen Verhältnisse einen Rechtsanwalt<br />
leisten können. Es muss auch Aufgabe<br />
des Staates sein, seinen Bürgerinnen und<br />
Bürgern zumindest eine „Grundversorgung<br />
an Beratungsleistungen“ in für sie wichtigen<br />
rechtlichen Angelegenheiten zur Verfügung<br />
zu stellen und diese Aufgaben nicht allein auf<br />
Rechtsanwälte, Notare, Interessensvertretungen<br />
wie Arbeiterkammern und Gewerkschaften<br />
oder bestimmte sonstige Vereine bzw.<br />
Beratungsstellen/Beratungseinrichtungen<br />
abzuwälzen. Die in den Entwürfen vorgesehene<br />
„Vermögenszuwachssteuer“ wurde<br />
50 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
grundsätzlich begrüßt. Da die geplante Steuer<br />
jedoch auch alle Kreditnehmer (insbesondere<br />
Kreditnehmer mit Fremdwährungskrediten)<br />
betroffen hätte, die ihre Kreditverbindlichkeiten<br />
mittels wirtschaftlicher Erträge durch<br />
Fonds, Fondssparpläne, Anleihen etc. (als Tilgungsträger)<br />
am Ende der Laufzeit zurückzahlen<br />
müssen, wurde seitens der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> gefordert,<br />
im Hinblick auf die geplante Neuordnung<br />
der Besteuerung von Kapitalvermögen (Vermögenszuwachssteuer)<br />
eine Ausnahme bei<br />
bereits laufenden Kreditverträgen, bei denen<br />
eine endfällige Tilgung mittels eines zu besparenden<br />
Tilgungsträgers vertraglich vereinbart<br />
wurde, vorzusehen.<br />
Die vehemente Kritik zu den geplanten Maßnahmen<br />
hat dazu geführt, dass sowohl eine<br />
Verschlechterung der Bürger im Bereich „Zugang<br />
zum Recht“ (Abschaffung des Amtstages)<br />
als auch eine zusätzliche Belastung von<br />
Fremdwährungskreditnehmern (im Bereich<br />
der Vermögenszuwachssteuer) verhindert<br />
werden konnte. Der Amtstag soll im Wesentlichen<br />
bestehen bleiben und es soll eine Ausnahmen<br />
der Besteuerung bei Tilgungsträgern<br />
von Fremdwährungskrediten geben, indem<br />
Wertsteigerungen aus Tilgungsträgern, die<br />
vor dem 1. November <strong>2010</strong> abgeschlossen<br />
wurden, der Tilgungsplan nachweislich im<br />
Zusammenhang mit dem Darlehen steht und<br />
der Darlehensbetrag 200.000 Euro nicht übersteigt.<br />
Stellungnahme zum Aktionsplan<br />
Konsumentenschutz <strong>2010</strong>-2013:<br />
Die im Aktionsplan Konsumentenschutz<br />
<strong>2010</strong>-2013 angeführten Überlegungen und<br />
Vorschläge wurden grundsätzlich begrüßt.<br />
Zusätzlich wurden folgende kritische Anmerkungen<br />
bzw. Forderungen formuliert:<br />
Forderung einer Änderung der Rücktrittsfrist<br />
bei mangelnder Belehrung im Fernabsatzbereich<br />
von drei Monaten auf unbefristet.<br />
Die Erfahrung der letzten Jahre im Zusammenhang<br />
mit Internet-Abzocke-Verträgen und<br />
einem Telefonanbieter zeigt, dass die im Ös-
terreichischen Recht vorhandene Befristung<br />
bei mangelnder Belehrung über ihr Rücktrittsrecht<br />
den Vertrag ex tunc aufzuheben, hinderlich<br />
ist. Eine Begründung für eine derartige<br />
„kurze Frist“ ist nicht wirklich erkennbar. Nach<br />
§ 5f KSchG hat der Verbraucher kein Rücktrittsrecht<br />
bei Verträgen über Dienstleistungen,<br />
mit deren Ausführung dem Verbraucher<br />
gegenüber vereinbarungsgemäß innerhalb<br />
von 7 Werktagen ab Vertragsschluss begonnen<br />
wird. Es erscheint – ebenfalls im Hinblick<br />
auf die berüchtigten Internet-Abzocke-Fälle<br />
- erforderlich, eine besondere Erklärung des<br />
Verbrauchers zu verlangen, dass mit der<br />
Dienstleistung sofort begonnen werden soll<br />
und damit den Hinweis zu verbinden, dass<br />
das Rücktrittsrecht dann verloren geht. Derzeit<br />
wird eine Erklärung, dass mit der Dienstleistung<br />
sofort begonnen werden soll, in den<br />
AGBs häufig vorformuliert.<br />
Im Zusammenhang mit der bestehenden Regelung<br />
des § 5j KSchG ist die Notwendigkeit<br />
gegeben, den Konsumenten in die Lage zu<br />
versetzen, bei unseriösen Gewinnzusagen<br />
seine Ansprüche auch einklagen zu können.<br />
Dazu ist notwendig, dass ihm eine Adresse<br />
seines Vertragspartners bekannt ist, an der<br />
er eine Klage anbringen kann. Es erscheint<br />
in diesem Zusammenhang daher sinnvoll, die<br />
Auskunftsmöglichkeit, die § 14a UWG den<br />
klagsberechtigten Verbänden einräumt, demjenigen<br />
einzuräumen, der ein berechtigtes Interesse<br />
an einer derartigen Auskunft bescheinigen<br />
kann. Es darf durch das Verstecken<br />
hinter einem Postfach dem Verbraucher nicht<br />
die Möglichkeiten der Rechtsdurchsetzung<br />
verwehrt werden.<br />
Verbraucherbeschwerden im Zusammenhang<br />
mit dem Überschreiten von vertraglich vereinbarten<br />
Download-Limits beschäftigen die <strong>AK</strong><br />
<strong>Tirol</strong> sehr häufig. Daher wurde von den Anbietern<br />
verlangt, dass sie den Verbraucher auf<br />
das baldige Erreichen seines Limits und auch<br />
das Überschreiten des Limits sogleich mit<br />
geeigneten Methoden hinweisen. Gefordert<br />
wurde, – in Anlehnung an die EU-Roamingverordnung<br />
- dass bei Erreichen von 80 %<br />
des Download-Volumens eine erste Warnung<br />
an den Verbraucher ergeht. Nochmals ist der<br />
Verbraucher bei tatsächlichem Verbrauch seines<br />
gesamten vereinbarten Datenlimits zu informieren.<br />
Nach zusätzlicher Information über<br />
die Kosten bei weiterer Nutzung (über das vereinbarte<br />
Datenlimit hinaus) muss der Verbraucher<br />
aktiv bestätigen, dass er einer weiteren<br />
Nutzung zustimmt, andernfalls das Internet<br />
nicht weiter genutzt werden kann. Damit soll<br />
die „Kostenfalle“ bei Überschreitung des vereinbarten<br />
Datenlimits beseitigt werden.<br />
Es wurde gefordert, den Konflikt zwischen<br />
§ 165 VersVG und den Bestimmungen des<br />
EStG im Zusammenhang mit der angeblichen<br />
Unkündbarkeit von geförderter Zukunftsvorsorge<br />
gesetzlich zu bereinigen. Trotz bereits<br />
vorhandener (wenn auch divergierender)<br />
Rechtsprechung verweigern noch immer viele<br />
Unternehmen die Kündigung der geförderten<br />
Zukunftsvorsorge vor Ablauf von 10 Jahren<br />
unter Hinweis auf vorhandene gesetzliche Bestimmungen<br />
im EStG.<br />
Auch wenn der Oberste Gerichtshof zuletzt in<br />
einer Entscheidung davon ausgegangen ist,<br />
dass Provisionsvereinbarungen bei „Nettopolizzen“<br />
keine Umgehung der Bestimmung<br />
des § 176 Abs 5 Versicherungsvertragsgesetz<br />
darstellen, wurde eine Klarstellung in die eine<br />
oder andere Richtung durch den Gesetzgeber<br />
gefordert, um vorhandene Unsicherheiten<br />
endgültig zu beseitigen. Die Entscheidung des<br />
OGH selbst wurde stark kritisiert.<br />
Im Bereich des Versicherungsrechtes wurde<br />
die Einrichtung einer Schlichtungsstelle im<br />
Bereich der Finanzmarktaufsicht gefordert, an<br />
die sich die Konsumenten bei Schwierigkeiten<br />
im Zusammenhang mit Versicherungsverträgen<br />
und Leistungsfällen wenden können.<br />
Es wurde gefordert, in das Datenschutzgesetz<br />
eine Bestimmung aufzunehmen, wonach Unternehmen,<br />
die bei der Beurteilung der Bonität<br />
Ihrer Kunden „Scoringverfahren“ verwenden,<br />
den Kunden auf dieses Vorgehen hinzuweisen<br />
und auch die Beurteilungsmethoden darzulegen<br />
haben. Es soll für den Kunden bei Nichtzutreffen<br />
eine Widerspruchsmöglichkeit bestehen.<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
51
Zur Sicherstellung der Versorgung mit Postdienstleistungen<br />
wurde auf einen den durch<br />
die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> bei rund fünfzig Postpartnern<br />
durchgeführten Qualitätstest verwiesen, der<br />
zum Teil eklatante Mängel gezeigt hat. Regelmäßige<br />
Beschwerden von Verbrauchern zu<br />
Paketdienstleistungen verschiedener Anbieter<br />
lassen auch Schlampigkeiten bei der Briefzustellung<br />
befürchten. Insofern wurde darauf<br />
gedrängt, die Schließung weiterer Postfilialen<br />
zu unterlassen.<br />
Zur geplanten Neuregelung bei den 05-er<br />
Nummer (Verordnung der RTR) wurde im Rahmen<br />
eine Konsultationsverfahrens von der <strong>AK</strong><br />
<strong>Tirol</strong> darauf hingewiesen, dass die vorgesehenen<br />
Entgeltobergrenze für Dienste im Bereich<br />
für private Netze (05-er Nummern) von maximal<br />
€ 0,40 pro Minute (§ 59a) zu hoch ist, da<br />
von dem höchsten derzeit verrechneten Entgelt<br />
im Bereich „private Netze“ ausgegangen<br />
Mitgliederinfo<br />
Zu folgenden Themen wurden die Mitglieder<br />
über die rechtlichen Möglichkeiten informiert:<br />
• Aufklärung der Mitglieder über Forderungen<br />
von Banken insbesondere im Bereich<br />
von Fremdwährungskrediten und Information<br />
zur Empfehlung der FMA (laut Finanzmarktaufsicht<br />
sollen Fremdwährungskredite<br />
und endfällige Eurokredite nur mehr<br />
sehr eingeschränkt vergeben werden und<br />
das Volumen der laufenden Verträge reduziert<br />
werden. Insbesondere zum Vorgehen<br />
der Bank Austria wurde mehrfach und verstärkt<br />
informiert, da diese Bank teilweise<br />
massiven Druck auf ihre Vertragspartner<br />
ausgeübt hat.<br />
• Aufklärung über „Internet-Abzocke“ und<br />
unseriöse Internetanbieter;<br />
• Erarbeitung eines speziellen Merkblattes/<br />
„Hand-Out“ mit den wichtigsten Informationen;<br />
• Warnung und Information zu „Abo-Fallen“<br />
der Firma GMX;<br />
52 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
wird. Es wurde daher eine Senkung der Entgeltobergrenze<br />
gefordert. Weiters wurde gefordert,<br />
dass bei Anrufen zu privaten Netzen<br />
unmittelbar nach Herstellen der Verbindung<br />
in geeigneter Weise über das zur Anwendung<br />
gelangende Entgelt in Euro pro Minute informiert<br />
wird. Nach Ansicht der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> kann nur<br />
dadurch sichergestellt werden, dass bei Anrufen<br />
zu privaten Netzen (05-er Nummern) jeder<br />
Anrufer eine transparente Information über die<br />
tatsächlich verrechneten Entgelte erhält.<br />
Zusätzliche Co-Begutachtungen:<br />
Diverse Budgetbegleitgesetze<br />
Beförderungsbedingungen der Innbus GmbH<br />
• Information der Mitglieder zu Risiken bei<br />
Transaktionen mit gestohlenen Zahlungskarten<br />
(Kreditkarte, Bankomatkarte);<br />
• Warnung vor Gewinnspielen - Information<br />
und Aufklärung der Mitglieder, Anzeige bei<br />
den zuständigen Bezirksverwaltungsbehörden;<br />
• Aufklärung und rechtliche Information der<br />
Mitglieder zu Flugausfällen aufgrund des Vulkanausbruchs<br />
in Island und Unruhen in Thailand<br />
(kostenlose Stornierung, Umbuchung,<br />
Schadenersatz für Mietwagenkosten etc.);<br />
• Information und Aufklärung zu Unternehmen,<br />
die eine „Finanzsanierung“ (jedoch<br />
keinen Kredit!) anbieten;<br />
• Information zur Tätigkeit von Inkassobüros<br />
und Tipps zum Umgang mit Mahnungen<br />
und Inkassoforderungen;
• Aufklärung zu den Möglichkeiten bei<br />
unerwünschter adressierter und nichtadressierter<br />
Werbung;<br />
• Warnung vor missverständlichen und<br />
irreführenden Angeboten für Eintragungen<br />
in diverse Branchenverzeichnisse und<br />
Firmendatenbanken;<br />
• Information zur Problematik der 05-er<br />
Nummern - Forderung nach mehr Transparenz<br />
und Stopp der Abzocke;<br />
• Umfangreicher Datenabgleich und schriftliche<br />
Information aller vom Vergleich umfassten<br />
<strong>Tirol</strong>er <strong>AK</strong>-Mitglieder zum MEINL-<br />
Vergleich;<br />
• Erstellung eines „Musterschreibens“ zu<br />
unberechtigten Forderungen einer Firma<br />
aus dem Burgenland und mehrmalige<br />
Information über die Medien zum Umgang<br />
mit den zahlreichen unberechtigten Forderungen<br />
dieses Unternehmens;<br />
• Information zu Angeboten für Gold- bzw.<br />
Schmuckankauf - Anregung zahlreicher<br />
gewerberechtlicher Überprüfungen bei<br />
den zuständigen Gewerbebehörden;<br />
• Information bzw. Warnung vor unseriösen<br />
Praktiken eines Salzburger Schulfotografen,<br />
der mit Mahnungen und Inkassoschreiben<br />
versucht hat, die Bezahlung von nicht<br />
bestellten Schulfotos einzufordern;<br />
• Warnung vor „Abzock-Mails“ mit angeblichen<br />
Rechtsanwaltsforderungen wegen<br />
behaupteter Urheberrechtsverletzungen<br />
• Mehrfache Warnung vor unzulässigen<br />
Forderungen der Firma Tel64;<br />
• Broschüre „Mit dem Handy telefonieren“<br />
(Poolbroschüre) – wurde inhaltlich aktualisiert<br />
und erneuert;<br />
• Ein „Linkscanner“ (WOT – Web of Trust)<br />
als eine Schutzvorrichtung gegen unseriöse<br />
/ dubiose Internetseiten wurde auf der<br />
Homepage der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> installiert;<br />
• Zahlreiche weitere Presseaussendungen<br />
und Informationen der Mitglieder zu konsumentenrechtlich<br />
relevanten Themenbereichen;<br />
• Aufklärung über unseriöse und unzulässige<br />
Forderungen von diversen Erotikanbietern,<br />
die über das Telefon ihre Dienstleistungen<br />
anbieten;<br />
• Information zu Angeboten von diversen<br />
Modelagenturen und Online-Partnerbörsen;<br />
• Strafanzeige gegen mehrere Veranstalter<br />
unseriöser Verkaufsfahrten;<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
53
Sitzungen, Vorträge und Besprechungen<br />
Sitzungen Ausschuss Konsument 6<br />
Vertretung der Arbeitnehmerinteressen in Sitzungen, Besprechungen, Veranstaltungen 40<br />
Externe Vorträge und Schulungen 5<br />
Folgende Besprechungen bzw.<br />
Veranstaltungen sind besonders<br />
zu erwähnen:<br />
Podiumsdiskussion<br />
zum „LMSVG neu“<br />
Dabei wurde die Lebensmittelsicherheit und<br />
Lebensmittelkennzeichnung mit Vertretern<br />
des Handels, der Wirtschaftskammer, des<br />
Gesundheitsministeriums und den / der Lebensmittelbehörden<br />
/ Lebensmittelaufsicht in<br />
den Räumlichkeiten der AGES diskutiert und<br />
insbesondere darauf verwiesen, dass auf EU-<br />
Ebene im Rahmen der Verbraucherinformationsverordnung<br />
konsumentenpolitisch wichtige<br />
Forderungen umzusetzen sind.<br />
Podiumsdiskussion<br />
„Forum Geldanlage“<br />
Dabei wurde mit Vertretern von Banken, Versicherungen,<br />
Finanzdienstleistern und zahlreichen<br />
vor Ort anwesenden interessierten<br />
Konsumenten Themen wie Veranlagungsmöglichkeiten<br />
/ Veranlagungsstrategien, was<br />
tun mit den Ersparnissen in Zeiten der Euro-<br />
Schwäche, der Börsentiefs und der Geldentwertung,<br />
wo ist mein Geld sicher, bei welchen<br />
Veranlagungsprodukten fallen hohe Kosten<br />
an etc. diskutiert. Die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> konnte dabei<br />
auch über Fehlentwicklungen im Bereich der<br />
Veranlagungsberatung berichten und zu den<br />
rechtlichen Möglichkeiten bei fehlerhaften Beratungsleistungen<br />
informieren.<br />
Zusammenarbeit mit den Stadtwerken<br />
Imst (Geschäftsführung)<br />
und deren Rechtsvertreter<br />
Ziel war die Koordinierung der Vorgangsweise<br />
bei unzulässigen Forderungen an Endkunden<br />
(Verbraucher) seitens der Firma Quipcom aus<br />
54 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Rust. Es konnte gemeinsam für alle Konsumenten<br />
ein positives Ergebnis erreicht werden<br />
und eine Beendigung der massiven Forderungsbetreibung<br />
gegenüber Verbrauchern<br />
erzielt werden.<br />
Zusammenarbeit mit dem<br />
ÖAMTC <strong>Tirol</strong><br />
Es erfolgte dabei insbesondere ein reger Erfahrungsaustausch<br />
zu reiserechtlichen, versicherungsrechtlichen<br />
und KFZ-rechtlichen<br />
Problemen. Die bereits bestehende Kooperation<br />
zugunsten der Mitglieder der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> besteht<br />
unverändert weiter und wurde ausdrücklich<br />
bekräftigt.<br />
In den insgesamt 6 Sitzungen<br />
des Ausschusses Konsument<br />
wurden unter anderem folgende<br />
Themen behandelt:<br />
Es wurde über das geplante Jahresprogramm<br />
<strong>2010</strong> berichtet und abgestimmt, laufend über<br />
die aktuellen bzw. geplanten Schwerpunkte<br />
der Arbeit der Abteilung berichtet, geplante Erhebungen<br />
wurden besprochen bzw. diskutiert<br />
und über die Ergebnisse von durchgeführten<br />
Tests berichtet, die Stellungnahmen zu Vollversammlungsanträgen<br />
wurden besprochen<br />
und festgelegt und in welcher Form bestimmte<br />
Anträge weiter verfolgt werden sollen. Es<br />
wurde seitens der Abteilung über Begutachtungen<br />
von Gesetzen und Verordnungen informiert,<br />
über den Stand von Abmahn- bzw.<br />
Verbandsklageverfahren laufend und über<br />
Planungen neuer Abmahnverfahren berichtet.<br />
Das Jahresprogramm 2011 wurde im Wesentlichen<br />
besprochen und abgestimmt .
Individuelle Serviceleistungen<br />
Rechtsberatungen und außergerichtliche Vertretungen<br />
Konsumentenrechtliche Beratungen der <strong>AK</strong>-Mitglieder<br />
IBK BK Summe<br />
persönliche Beratungsgespräche 4.800 4.360 9.160<br />
telefonische Beratung und Auskünfte 24.500 19.900 44.400<br />
schriftliche Anfragen / Beratungen 2.600 1.000 3.600<br />
Beratungen gesamt 31.900 25.260 57.160<br />
Außergerichtliche Vertretungen der Arbeitnehmer, Interventionen<br />
IBK BK Summe<br />
aus den persönlichen Beratungen entstandene Interventionsfälle 1.500 900 2.400<br />
für die Arbeitnehmer erzielte Vertretungserfolge in außergerichtlichen Interventionsfällen in € 383.000 315.400 698.400<br />
Die wichtigsten Themen der<br />
Beratungen und außergerichtlichen<br />
Vertretungen waren:<br />
• Fragen zu Problemen mit endfälligen<br />
Fremdwährungskreditverträgen (schlechter<br />
Wechselkurs für Kreditnehmer, negative<br />
Entwicklung der Tilgungsträger, Druck<br />
der Banken auf Kreditnehmer);<br />
• Fragen zu Beratungsfehlern bei Finanzierungen<br />
und Veranlagungen;<br />
• Fragen zur Abrechnung bei Leasingverträgen,<br />
insbesondere im KFZ-Bereich;<br />
• Fragen zu sehr hohen Forderungen bei<br />
Überschreitung des vertraglich vereinbarten<br />
„Download-Limits“ sowie zu hohen Telefonrechnungen<br />
– Musterbriefe wurden zur<br />
Verfügung gestellt und Einsprüche für die<br />
Mitglieder verfasst, auch Schlichtungsverfahren<br />
bei der Regulierungsbehörde RTR<br />
wurden für betroffene Mitglieder durchgeführt;<br />
• Fragen zu Vertragsabschlüssen im Internet,<br />
zu unseriösen Anbietern und Problemen<br />
bei Vorauszahlungen bei Vertragsabschlüssen<br />
im Internet;<br />
• Fragen zu Versicherungsverträgen ( insbesondere<br />
zur Kündigung, Dauerrabattforderungen,<br />
Ablehnung von Versicherungsleistungen<br />
oder voreilig abgeschlossenen<br />
Verträgen und zur Höhe der Gewinnbeteiligung<br />
bei Lebensversicherungsverträgen);<br />
• Reiserechtsanfragen (Stornoforderungen,<br />
Reisemängel, Probleme mit Flügen,<br />
rechtliche Fragen in Zusammenhang mit<br />
Terroranschlägen / Unruhen und mit dem<br />
Ausbruch des Vulkans auf Island);<br />
• Anfragen zu Mängeln beim Autokauf,<br />
Kauf von technischen Geräten (Computer,<br />
Fernseher, Handy etc.) und Möbelkauf;<br />
• Anfragen zu Scheidungen, Unterhalt,<br />
Lebensgemeinschaften und Erbrecht;<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
55
Rechtsschutz<br />
für die Arbeitnehmer eingebrachte Klagen 2<br />
abgeschlossene gerichtliche Verfahren 1<br />
Streitwerte der abgeschlossenen Verfahren in € 7.500<br />
für die Arbeitnehmer erzielte Vertretungserfolge in gerichtlichen Verfahren in € 7.500<br />
neu eingebrachte Verbandsklagen 3<br />
eingebrachte Abmahnverfahren 5<br />
Gewährung von<br />
kostenlosem Rechtsschutz<br />
Verfahren gegen eine Rechtsschutzversicherung<br />
wegen Verweigerung der Bezahlung<br />
der Rechtsanwaltskosten: Gegen ein<br />
Mitglied wurde im Oktober 2008 ein dienstrechtliches<br />
Disziplinarverfahren eingeleitet.<br />
Das Verfahren hat im Jänner <strong>2010</strong> mit rechtskräftigem<br />
Freispruch geendet. Innerhalb<br />
dieses Zeitraumes war das Mitglied aufrecht<br />
rechtsschutzversichert. Seitens der Rechtsschutzversicherung<br />
wurde schriftlich sowohl<br />
für das erstinstanzliche als auch für das zweitinstanzliche<br />
Verfahren die Rechtsschutzdeckung<br />
bestätigt. In der Folge hat sich die Versicherung<br />
jedoch geweigert, die im Rahmen<br />
des dienstrechtlichen Disziplinarverfahrens<br />
entstandenen und seitens des Rechtsanwaltes<br />
zu Recht geltend gemachten restlichen<br />
Verteidigungskosten in Höhe von mehreren<br />
tausend Euro zu übernehmen. Nach Gewährung<br />
eines freiwilligen Rechtsschutzes durch<br />
die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> und in der Folge diesbezüglich<br />
eingebrachter Mahnklage hat die gegnerische<br />
Rechtsschutzversicherung die geltend gemachte<br />
Forderung in der Höhe von € 6.679,80<br />
(zzgl. Kosten in Höhe von € 786,16) vollständig<br />
beglichen und ist damit der rechtlichen Argumentation<br />
der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> zur Gänze gefolgt.<br />
Verfahren gegen einen Reiseveranstalter<br />
wegen mangelhafter Leistungserbringung:<br />
Für ein Mitglied wurden dabei insbesondere<br />
Schadenersatzansprüche gerichtlich geltend<br />
gemacht, da sich der Reiseveranstalter<br />
– außergerichtlich – geweigert hat, durch ihn<br />
verschuldete Zusatzkosten zu ersetzen. Das<br />
gerichtliche Verfahren ist noch nicht abgeschlossen.<br />
56 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Zu folgenden Themen wurden<br />
Abmahnverfahren bzw.<br />
Verbandsklagen eingebracht<br />
Abmahnungen / Verbandsklagen<br />
von Banken:<br />
Geschäftsbedingungen der Bank<br />
Austria UniCredit Group (Abmahnung<br />
und – da keine Unterwerfung<br />
– Verbandsklage):<br />
Die Bank Austria UniCredit Group hat im<br />
Herbst <strong>2010</strong> zahlreichen <strong>Tirol</strong>er, die einen<br />
endfälligen Fremdwährungskredit haben, innerhalb<br />
äußerst kurzer Fristen dazu aufgefordert,<br />
das Kreditverhältnis – meist durch sehr<br />
hohe Barerläge – zusätzlich zu besichern.<br />
Andernfalls drohe den Kreditnehmern eine<br />
Konvertierung bzw. sogar die Vertragskündigung<br />
seitens des Kreditinstituts. Zahlreiche<br />
sehr verunsicherte Kreditnehmer der Bank<br />
haben sich an die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> gewandt, da sie<br />
mit unerfüllbaren und aus Sicht der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong><br />
unzulässigen Forderungen samt Androhung<br />
von Konvertierungen bzw. Vertragskündigungen<br />
stark unter Druck gesetzt wurden. Die <strong>AK</strong><br />
<strong>Tirol</strong> hat die Forderungen der Bank vehement<br />
zurückgewiesen, die in den Forderungsschreiben<br />
der Bank angeführten Bestimmungen der<br />
allgemeinen Geschäftsbedingungen rechtlich<br />
überprüft und in der Folge den VKI mit der<br />
Abmahnung nach Ansicht der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> unzulässiger<br />
Bedingungen beauftragt. Da die Bank<br />
innerhalb der gesetzten Frist keine Unterlassungserklärung<br />
abgegeben hat, wurde in der<br />
Zwischenzeit eine Verbandsklage gegen das<br />
Kreditinstitut eingebracht. Sollte dieses Ver-
fahren positiv ausgehen, würde sich dies sehr<br />
positiv auch für viele andere Kreditnehmer<br />
auswirken und Banken könnten bei Fremdwährungskrediten<br />
nicht mehr so einfach starken<br />
Druck auf Kreditnehmer ausüben.<br />
Abmahnverfahren gegen die<br />
Sparkasse Kufstein:<br />
Im Auftrag der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> wurden insgesamt<br />
4 Klauseln in den Vertragsbedingungen der<br />
Bank abgemahnt. Die Bank hat fristgerecht<br />
eine Unterlassungserklärung zu allen vier<br />
Klauseln abgegeben. Damit konnte verhindert<br />
werden, dass die Bank durch Vereinbarungen<br />
in Kreditverträgen zu Lasten der Kreditnehmer<br />
sämtliche Risiken aus Fremdwährungskrediten<br />
einseitig auf die Kunden abwälzen kann.<br />
Mit der abgegebenen Unterlassungserklärung<br />
vermied die Bank schlussendlich eine<br />
gerichtliche Auseinandersetzung im Rahmen<br />
eines Verbandsklageverfahrens. Damit hat die<br />
<strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> auch erreicht, dass sich die Bank auf<br />
diese und sinngleiche Klauseln bei laufenden<br />
Kreditverträgen nicht mehr berufen darf.<br />
Abmahnung Volksbank <strong>Tirol</strong><br />
Innsbruck-Schwaz AG:<br />
Nach Prüfung der Vertragsbedingungen in<br />
Fremdwährungskreditverträgen der Bank<br />
wurden im Auftrag der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> insgesamt 10<br />
Vertragsklauseln abgemahnt. Das Verfahren<br />
ist nicht abgeschlossen und die Reaktion der<br />
betroffenen Bank bleibt somit abzuwarten.<br />
Allgemeine Bedingungen für<br />
die Einlagen auf PSK Bank Sparbücher<br />
der Bawag PSK Bank<br />
für Arbeit und Wirtschaft und<br />
Österreichische Postsparkasse<br />
AG (Abmahnung und - da keine<br />
Unterwerfung - Verbandsklage):<br />
Eine Erhebung der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> brachte für Sparer<br />
ernüchternde Ergebnisse. Nur wenige<br />
Banken hielten sich an die Bestimmungen<br />
des Bankwesengesetzes bei einer vorzeitigen<br />
Auflösung eines gebundenen Kapitalsparbuches,<br />
obwohl gemäß § 32 Abs. 8 BWG auf<br />
bestimmte Laufzeit gebundene Spareinlagen<br />
auch innerhalb der vereinbarten Bindefrist<br />
vorzeitig behoben werden können und für diese<br />
Vorschüsse ein Promille pro vollem Monat<br />
für die nicht eingehaltene Bindungsdauer zu<br />
berechnen sind (sogenannte „Vorschusszinsen“).<br />
Vielfach wird von Banken versucht, die<br />
Sparer mit „Auszahlungstabellen“ für eine vorzeitige<br />
Behebung von Spareinlagen zu bestrafen<br />
und nur wenige Banken gewähren ihren<br />
Kunden auch bei vorzeitiger Behebung angemessene<br />
Zinsen. Aufgrund dieser negativen<br />
Erfahrungen wurden die Vertragsbedingungen<br />
der Banken bei gebundenen Kapitalsparbüchern<br />
rechtlich überprüft und im Namen der<br />
<strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> vom VKI eine Bank angemahnt. Da<br />
keine fristgerechte Unterlassungserklärung<br />
von der Bank abgegeben wurde, musste auch<br />
in diesem Fall zwischenzeitliche eine Verbandsklage<br />
eingebracht werden.<br />
Weitere Abmahnungen /<br />
Verbandsklagen:<br />
Verkaufs- und Lieferbedingungen<br />
der Firma Josko Fenster<br />
und Türen GmbH (Abmahnung<br />
und - da keine Unterwerfung -<br />
Verbandsklage):<br />
Insgesamt 21 unzulässige Bestimmungen in<br />
den Geschäftsbedingungen des Unternehmens<br />
wurden im Auftrag der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> abgemahnt.<br />
Da das Unternehmen keine fristgerechte<br />
Unterlassungserklärung abgegeben<br />
hat, wurde eine Verbandsklage eingebracht.<br />
Letztlich hat das Unternehmen keine Klagebeantwortung<br />
mehr erstattet, sodass ein Versäumungsurteil<br />
beantragt werden konnte.<br />
Positiv (rechtskräftig) abgeschlosseneVerbandsklageverfahren<br />
gegen Banken:<br />
Verfahren gegen die Sparda<br />
Bank Villach / Innsbruck:<br />
Das OLG Graz als Berufungsgericht hat<br />
schlussendlich festgestellt, dass Banken<br />
erhöhte Kosten bei Frankenkrediten nicht<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
57
einfach durch unbestimmte oder gröblich<br />
benachteiligende Klauseln in den Kreditbedingungen<br />
auf Konsumenten überwälzen dürfen<br />
und damit die Rechtsansicht der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong><br />
vollinhaltlich bestätigt. Nach dieser Entscheidung<br />
dürfen insbesondere erhöhte Refinanzierungskosten<br />
nicht einfach überwälzt werden,<br />
auch darf die Bank nicht, wenn ihr das<br />
Risiko des Geschäftes zu groß erscheint, ohne<br />
Zustimmung des Kunden die Währung wechseln.<br />
Außerdem ist ein unbeschränktes Kündigungsrecht<br />
der Bank gröblich benachteiligend<br />
und damit unwirksam.<br />
Verfahren gegen<br />
die Volksbank Kufstein:<br />
Die Bank hatte bereits zu fünf von der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong><br />
inkriminierten Klauseln eine außergerichtliche<br />
Unterlassungserklärung abgegeben: Mit einer<br />
weiteren Vertragsklausel wollte die Bank regeln,<br />
dass erhöhte Kosten im Zusammenhang<br />
mit der Refinanzierung des Kredites, die bei ihr<br />
auftreten, vom Konsumenten getragen wer-<br />
Allgemeine Serviceleistungen<br />
Erhebungen und Tests<br />
58 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
den müssen, sonst hätte eine Konvertierung<br />
in Euro zu erfolgen. Das Gericht bestätigt unter<br />
anderem, dass diese Klausel auch Kosten<br />
umfasst, die der „innerbetrieblichen Sphäre<br />
der Bank“ zuzurechnen sind und somit auch<br />
von der Bank zu tragen sind und nicht einseitig<br />
auf den Kreditnehmer abgewälzt werden<br />
können. Das Gericht stellte auch fest, dass<br />
die Verpflichtung, entweder die erhöhten Kosten<br />
zu tragen oder in inländische Währung zu<br />
konvertieren weder geringfügig noch sachlich<br />
gerechtfertigt ist und eine solche Leistungsänderung<br />
somit dem Kreditnehmer auch nicht<br />
zumutbar ist.<br />
Demnach ist eine Bank nicht berechtigt, Risiken<br />
aus dem Spekulationsgeschäft Fremdwährungskredit<br />
einseitig auf ihre Kunden zu<br />
übertragen. Insbesondere dürfen erhöhte Refinanzierungskosten<br />
nicht einfach überwälzt<br />
werden, auch darf die Bank nicht, wenn ihr<br />
das Risiko des Geschäftes zu groß erscheint,<br />
ohne Zustimmung des Kunden die Währung<br />
wechseln.<br />
Allgemeine Erhebungen und Tests 15<br />
Ausarbeitung Anträge für Vollversammlung 7<br />
Themen-Recherchen für Präsidium, Ausschüsse, Presse 6<br />
Testerpool<br />
Um Tests und Erhebungen in ganz <strong>Tirol</strong> durchführen<br />
zu können, wurde <strong>2010</strong> ein Testerpool<br />
eingerichtet.<br />
Folgende Tests und Erhebungen<br />
sind im speziellen zu erwähnen:<br />
Postpartner:<br />
Mit Unterstützung der <strong>AK</strong>-Bezirkskammern<br />
wurde ein Test in ganz <strong>Tirol</strong> durchgeführt. Bei<br />
den Erhebungen wurden zahlreiche Mängel<br />
bzw. Unzulänglichkeiten vorgefundenen. Insgesamt<br />
brachte die Erhebung durchwegs sehr<br />
schlechte Testergebnisse, sodass die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong><br />
gefordert hat, von weiteren Postamtsschließungen<br />
Abstand zu nehmen.<br />
Erhebung „vorzeitige Behebung<br />
Kapitalsparbücher“:<br />
Aufgrund konkreter Fälle in der Beratung hat<br />
die Abteilung bei Banken erhoben, ob und unter<br />
welchen Bedingungen eine vorzeitige Behebung<br />
bei gebundenen Kapitalsparbüchern<br />
möglich ist.
Erhebung <strong>Tirol</strong>er Reisebüros:<br />
Es wurde eine Erhebung „Reisebüros“ durchgeführt<br />
und dabei 47 Reisebüros in ganz <strong>Tirol</strong><br />
getestet. Testkriterien waren Freundlichkeit<br />
und Kompetenz in der Beratung sowie die jeweiligen<br />
Informationen zu verschiedenen Einreisebestimmungen.<br />
Im Auftrag der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong><br />
wurden Kinderspielplätze<br />
in ganz <strong>Tirol</strong> von einem Sachverständigen<br />
des TÜV überprüft:<br />
Bei der Überprüfung wurden bei zahlreichen<br />
Kinderspielplätzen diverse Mängel festgestellt.<br />
Erhebung zur Einhaltung<br />
von Informationspflichten<br />
bei Auskunftsdiensten:<br />
Eine Erhebung bei insgesamt 7 österreichischen<br />
Auskunftsdiensten (im Vorwahlbereich<br />
118) wurde durchgeführt und brachte das<br />
Ergebnis, dass Auskunftspflichten sowie insbesondere<br />
die Verpflichtung zu transparenten<br />
Informationen über die Höhe der Tarife bei einer<br />
Weitervermittlung überwiegend nicht eingehalten<br />
wurde. Die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> hat die Anbieter<br />
aufgefordert, die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten<br />
und für eine transparente Information<br />
der Anrufer zu sorgen.<br />
Erhebung der Konditionen<br />
und Entgelte bei Girokonten<br />
5 ausgewählter <strong>Tirol</strong>er Banken:<br />
Dabei wurden sehr hohen „Sollzinsen“ / Überziehungszinsen<br />
(bis über 18% p.a.) und die<br />
praktische „Nullverzinsung“ bei Guthaben auf<br />
Girokonten festgestellt und die Problematik<br />
entsprechend medial thematisiert.<br />
Qualitätstest von<br />
Maroni / Kastanien:<br />
Im Auftrag der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> wurden von der AGES<br />
(bei insgesamt 7 Händlern gekaufte) Kastanien<br />
/ Maroni auf deren „Schlechtanteiles“ überprüft.<br />
Bei allen überprüften Proben wurde ein<br />
nicht unerheblicher Schlechtanteil gefunden<br />
(zwei der untersuchten Proben waren sogar<br />
„nicht für den menschlichen Verzehr geeignet“.<br />
Es gab bezüglich des Testergebnisses<br />
auch ein großes mediales Echo.<br />
Preiserhebung Gewürze und<br />
Testung ausgewählter Gewürzproben<br />
(Paprika und Curry)<br />
auf Pestizidbelastung:<br />
Es wurde eine Pestizidüberprüfung durch die<br />
AGES (14 Proben wurden übermittelt) beauftragt.<br />
Einige Produkte (insgesamt 6 von 14)<br />
enthielten zwar Pestizidrückstände, es lagen<br />
jedoch keine Grenzwertüberschreitungen vor.<br />
Bei der Erhebung wurden auch enorme Preisunterschiede<br />
festgestellt. Nachdem Gewürze<br />
und Gewürzmischungen sowie Kräuter und<br />
Kräutermischungen nicht der Grundpreisauszeichnung<br />
unterliegen, ist es für Kunden<br />
schwer einen Preisvergleich durchzuführen.<br />
Die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> hat daher eine Aufnahme von Gewürzen<br />
in die verpflichtende Grundpreisauszeichnung<br />
gefordert.<br />
Weitere Erhebungen / Tests:<br />
• Erhebung zu den Eintrittspreisen<br />
bei <strong>Tirol</strong>er Freibädern<br />
• Durchführung eines Schulartikel-<br />
Preisvergleiches<br />
• Durchführung einer Preiserhebung<br />
zu Winterreifen<br />
• Erhebung Preisauszeichnung und Preise<br />
charakteristischer Friseurdienstleistungen<br />
• Erhebung zur Sicherheit von<br />
„WLAN-Netzen“<br />
• Quartalsweise Erhebung<br />
der Lebensmittelpreise<br />
• Erhebung zu „fairer und<br />
ökologischer Mode“<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
59
Organisation von Projekten,<br />
Veranstaltungen und Aktionen, Grundlagenarbeiten<br />
Organisation von Sitzungen und Veranstaltungen 14<br />
Organisation von Projekten 2<br />
Informationstag der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong><br />
„Tag der Ernährung und<br />
Gesundheit“<br />
Eine Veranstaltung zum Thema „Ernährung<br />
und Gesundheit“ wurde durchgeführt. Dabei<br />
konnten Gesundheitsbewusste kostenlos die<br />
Möglichkeit nutzen, sich von Experten aus unterschiedlichen<br />
Bereichen fachkundig beraten<br />
zu lassen (Diätologinnen bieten persönliche<br />
Ernährungsberatung, die Apothekerkammer<br />
führt Blutdruck- und Körperfettmessungen<br />
durch, Augenoptiker und Hörgeräteakustiker<br />
testen die Seh- bzw. Hörkraft und ein Facharzt<br />
für Sport und Ernährungsmedizin hält einen<br />
Vortrag über Bewegung und Freizeitsport und<br />
beantwortet im Anschluss individuelle Fragen).<br />
Zusätzlich gab es einen Vortrag von Dr.<br />
Kurt Moosburger (Facharzt für Innere Medizin,<br />
Sport und Ernährungsmedizin).<br />
Informationstag der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong><br />
„Telekommunikation / Datenschutz<br />
/ Datensicherheit“<br />
Großer Informationstag zum Thema Internetportale<br />
(Facebook, Twitter etc.), Telefon, Handy,<br />
Internet und Datensicherheit. Beratung<br />
zu rechtlichen und technischen Fragestellungen.<br />
Im Bereich „Telekommunikation“ wurde<br />
zu Vertragsklauseln, Rechnungseinsprüchen,<br />
Kostenfallen usw. informiert. Im Bereich zu<br />
„Datensicherheit“ wurde zu technischen Fragen,<br />
wie z.B. zu WLAN-Verschlüsselung,<br />
Schutz vor Viren, Phishing, Software, Hardware<br />
usw. informiert. Im Bereich Datenschutz<br />
konnte Frau Dr. Souhrada-Kirchmayer als geschäftsführendes<br />
Mitglied der Datenschutzkommission<br />
für einen Vortrag gewonnen<br />
werden. Dabei wurde insbesondere darüber<br />
informiert, wo sich Bürger über Datenschutz<br />
erkundigen und gegen vermeintliche Verstöße<br />
gegen das Datenschutzgesetz vorgehen kön-<br />
60 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
nen, welche Gefahren bei sorglosem Umgang<br />
mit persönlichen Daten bei sozialen Netzwerken<br />
wie „Facebook“ und bei Geodatendiensten<br />
wie „google-streetview“ bestehen. Auch<br />
zu Fragen der „Videoüberwachung“ und der<br />
datenschutzrechtlichen Probleme bei diversen<br />
„Bonitätslisten bzw. Warnlisten“ verschiedenster<br />
Unternehmen wurde referiert. Bereits<br />
im Vorfeld der Veranstaltung wurde durch eine<br />
stichprobenartige Erhebung getestet, wie viele<br />
Nutzer ihre WLAN-Funknetzwerke absichern.<br />
Beteiligung am „Europatag“ zum<br />
Thema „Reisen in der EU“<br />
Gemeinsam mit dem Land <strong>Tirol</strong> und dem VKI<br />
<strong>Tirol</strong> wurde ein eigener Informationsstand betrieben,<br />
Beratungen angeboten und durchgeführt<br />
sowie diverse Informationsbroschüren<br />
aufgelegt. Auch Interviews zu reiserechtlichen<br />
Problemen wurden gegeben.<br />
Teilnahme am Impulsforum<br />
„IBET“ zum Thema „die Zukunft<br />
der Lebensmittel“<br />
Im Rahmen einer Talkrunde zum Thema „Konsumentenvertrauen<br />
bei Lebensmitteln“ wurden<br />
aktuelle Probleme diskutiert und wichtige<br />
konsumentenpolitische Forderungen im Bereich<br />
der Lebensmittelsicherheit aus Sicht der<br />
<strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> deponiert.
Vortrag am Tag der Schüler<br />
und Bildungsberatung für<br />
AHS und BMHS im Haus<br />
der Begegnung<br />
Dabei wurde zum Thema „Konsumentenrecht<br />
für Jugendliche“ referiert und dabei insbesondere<br />
zu allgemeinen Rechtsgrundlagen des<br />
Konsumentenrechts anhand typischer Probleme<br />
Jugendlicher bei ihren ersten Vertragsabschlüssen<br />
informiert.<br />
Projektpartner des Projektes<br />
„Schuldenprävention an<br />
Schulen / Schau aufs Geld“<br />
(Projekt der Bildungspolitischen<br />
Abteilung)<br />
Es wurde der entwickelte „Trainerleitfaden“,<br />
welcher als Grundlage für die Durchführung<br />
der 2-stündigen Workshops an den Schulen<br />
dient, rechtlich geprüft und zahlreiche Änderungen<br />
/ Anpassungen im Hinblick auf die<br />
aktuelle Rechtslage vorgeschlagen und in der<br />
Folge gemeinsam eingearbeitet.<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
61
62 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Wohn- und<br />
Mietrecht<br />
Das Wichtigste in Kürze<br />
16.660 Beratungen<br />
1.920 persönlich<br />
14.320 telefonisch<br />
420 schriftlich<br />
530 außergerichtliche<br />
Interventionen<br />
€ 115.000 Vertretungserfolge<br />
2 Verbandsklagen<br />
6 Abmahnverfahren
Kollektive Interessenvertretung<br />
Begutachtungen und Stellungnahmen<br />
Bundesgesetze 4<br />
Verordnungen 4<br />
Landesgesetze 2<br />
Internat. Abkommen und EU-Vorschriften 1<br />
Stellungnahmen zu Gutachten, Einzelfall- und sonstigen Entscheidungen 1<br />
Folgende Begutachtungen sind<br />
besonders zu erwähnen:<br />
Aktionsplan Konsumentenschutz<br />
<strong>2010</strong>-2013<br />
Die im Konsumentenpolitischen Forum vertretenen<br />
Einrichtungen wurden vom BMASK<br />
eingeladen, bei der Erstellung des Aktionsplanes<br />
mitzuwirken. Dieser formuliert zentrale<br />
Zielsetzungen und setzt Schwerpunkte der<br />
Konsumentenpolitik. Zu den wohnrechtlichen<br />
Forderungen des Aktionsplanes war Stellung<br />
zu nehmen. Die Forderung nach Senkung<br />
der Maklerprovisionen wurde hervorgehoben.<br />
In diesem Zusammenhang wurde auch<br />
darauf verwiesen, dass die Vergebührung<br />
von Mietverträgen ersatzlos zu streichen ist,<br />
was besonders auch für die im Falle einer<br />
Vertragsverlängerung erneut anfallenden Gebühren<br />
gilt. Wenigstens sollte der Vermieter<br />
nicht befugt sein, die gesamte Gebühr auf<br />
den Mieter zu überwälzen. Dies ist derzeit<br />
nur im Vollanwendungsbereich des MRG unzulässig.<br />
Diese im Zusammenhang mit der<br />
Forderung nach leistbarem Wohnen angeführten<br />
Punkte waren zu ergänzen, um die<br />
Forderung nach einer gesetzlichen Regelung,<br />
die auch im Teilanwendungsbereich des MRG<br />
und bei Vollausnahmen ein Verbot normiert,<br />
die Vertragserrichtungskosten auf den Mieter<br />
zu überbinden. Die Rechtsprechung des<br />
OGH zur Unwirksamkeit derartiger Klauseln<br />
in vorformulierten Mietverträgen wird nicht für<br />
ausreichend erachtet. Es wurde die Schaffung<br />
eines einheitlichen Mietrechtes eingefordert.<br />
Derzeit ist es auch für kundige Rechtsanwender<br />
nur unter größtem Aufwand möglich zu<br />
klären, welches Recht überhaupt auf ein Miet-<br />
vertragsverhältnis anzuwenden ist. Die derzeit<br />
bestehende Rechtsunsicherheit ist nicht vertretbar.<br />
Es ist auch geboten, den Schutz der<br />
Mieter in Ein- und Zweifamilienhäusern wieder<br />
zu erhöhen. Bei unbefristeten Mietverträgen<br />
besteht derzeit in derartigen Objekten kein<br />
Kündigungsschutz, zum anderen haben Mieter<br />
in derartigen Objekten bei befristeten Mietverträgen<br />
kein vorzeitiges Kündigungsrecht.<br />
Die Verteilung der Erhaltungspfl ichten zwischen<br />
Mieter und Vermieter müssen eindeutig<br />
geregelt werden. Dies gilt besonders für den<br />
Vollanwendungsbereich des MRG. Bei defekten<br />
Geräten wie etwa Boiler oder Geschirrspüler<br />
ist der Vermieter derzeit nicht zur Reparatur<br />
verpfl ichtet.<br />
Außerdem stößt die derzeitige Regelung, wonach<br />
im Vollanwendungsbereich des MRG die<br />
Nachforderung aus einer Betriebskostenabrechnung<br />
vom aktuellen Mieter zu bezahlen<br />
ist, auf völliges Unverständnis. Diese Regelung<br />
wird als ungerecht und nicht nachvollziehbar<br />
empfunden, weshalb sie zu ändern ist.<br />
Angesichts des Umstandes, dass weder vom<br />
Vermieter noch vom Mieter im Anwendungsbereich<br />
des Richtwertmietzinses die zutreffende<br />
Miete ermittelt werden kann, wurde eine<br />
Vereinfachung der Bestimmungen zum Richtwertmietzins<br />
gefordert. Dies ist ein seit Jahren<br />
aufrechtes Anliegen. Das Zu- und Abschlagssystem<br />
ist radikal zu vereinfachen.<br />
Des Weiteren wurde zum Kapitel Rechtsdurchsetzung<br />
und Zugang zum Recht jedenfalls für<br />
den Bereich Wohnrecht die Verbandsklagebefugnis<br />
der Länderkammern eingefordert. Gerade<br />
im Wohnrecht ist die Anbieterseite sehr<br />
lokal strukturiert, was ein regionales Vorgehen<br />
im Bereich des Verbandsklageverfahrens erfordert.<br />
Regionale Institutionen müssten in die<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
63
Lage versetzt werden, regional auftretende<br />
Musterverträge und Formblätter abzumahnen.<br />
Immobilienmaklerverordnung:<br />
Nach langjährigem Bemühen durch die Arbeiterkammer<br />
wurde die Immobilienmaklerverordnung<br />
novelliert und die Maklerprovision<br />
jedenfalls im Bereich des Abschlusses von<br />
Mietverträgen gesenkt. Ein Makler darf sowohl<br />
bei auf drei Jahre befristeten als auch<br />
bei unbefristeten Mietverträgen nur noch zwei<br />
statt drei Bruttomonatsmieten verlangen. Außerdem<br />
wurde die Provision für makelnde<br />
Hausverwaltungen gesenkt, von bisher zwei<br />
Bruttomonatsmieten auf nur mehr eine, bei<br />
64 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
auf drei Jahre befristeten Mietverträgen auf<br />
nur mehr eine halbe Bruttomonatsmiete. Es<br />
wurde jedoch kritisiert, dass die Maklerprovision<br />
sich aus der jeweiligen Bruttomonatsmiete<br />
errechnet, und gefordert, dass die Nettomiete<br />
ohne Betriebs- und Heizkosten als<br />
Basis für die Berechnung des Provisionsanspruches<br />
herangezogen wird, zumal diese ca.<br />
30 % des Wohnungsaufwandes ausmachen.<br />
Des Weiteren wurde die Streichung der Folgeprovision<br />
für den Fall der Verlängerung von<br />
Mietverträgen gefordert. Für den Fall der Vertragsverlängerung<br />
ist eine vermittelnde Tätigkeit<br />
des Maklers nicht ersichtlich. Außerdem<br />
wurde bemängelt, dass die Provision für Wohnungskäufer<br />
nicht gesenkt wurde.<br />
Sitzungen, Vorträge und Besprechungen<br />
Sitzungen Ausschuss Recht 4<br />
Vertretung der Arbeitnehmerinteressen in Sitzungen, Besprechungen, Veranstaltungen 49<br />
Externe Vorträge und Schulungen 0<br />
Eine Wohnrechtsexpertin der Abteilung hat<br />
an einer Podiumsdiskussion der Stadtblatt-<br />
Redaktion im Innsbrucker O-Dorf teilgenommen.<br />
Grund der Veranstaltung war ein krasser<br />
Fehler der Innsbrucker Immobilien GmbH<br />
bei den Betriebskostenabrechnungen für die<br />
Mieten. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde<br />
die Rechtslage erklärt. Zwei Mitarbeiterinnen<br />
der Abteilung haben an der Fachtagung<br />
„Wohnen und Migrationsgesellschaft in <strong>Tirol</strong><br />
zur Praxis der Wohnungsvergabe unter dem<br />
Blickwinkel der sozial-räumlichen Verteilung<br />
von Menschen mit Migrationshintergrund“<br />
teilgenommen. Wesentliche Erkenntnis dieser<br />
Veranstaltung war der Umstand, dass den<br />
Fachleuten der Wohnungsvergabe weniger<br />
der Migrationshintergrund der Wohnungswerber,<br />
sondern der Umstand zu schaffen macht,<br />
dass die angebotenen Wohnungen in vielen<br />
Fällen die finanziellen Möglichkeiten der Wohnungswerber<br />
übersteigen. Es sind vermehrt<br />
Mietkaufwohnungen am Markt, für die ein Einmalerlag<br />
aufgebracht werden muss, den sich<br />
die meisten Wohnungswerber, die im Zuge der<br />
Wohnungsvergabe bei den Gemeinden gelistet<br />
sind, nicht leisten können.<br />
Zu den Sitzungen des Ausschusses Recht ist<br />
festzuhalten, dass regelmäßig über die Arbeit<br />
der Abteilung berichtet wurde. Insoweit<br />
darf auf die übrigen Passagen des Berichtes<br />
verwiesen werden. Die den Ausschuss betreffenden<br />
Vollversammlungsanträge wurden<br />
regelmäßig zum Gegenstand der Sitzungen<br />
gemacht. Das Jahresprogramm für 2011 wurde<br />
mit dem Ausschuss besprochen.<br />
Die Einladungen zu den Länderreferententagungen<br />
Wohnpolitik / Wohnrecht wurden<br />
wahrgenommen. Dort wurden die aktuellen<br />
Stände der wohnrechtlichen Verfahren in den<br />
Länderkammern ausgetauscht. Die Erfahrungen<br />
zur neuen Maklerprovisionsverordnung<br />
wurden diskutiert. Es wurde über den Stand<br />
der Wohnrechtsnovelle berichtet, wonach<br />
derzeit eine Vereinheitlichung des Mietrechtes<br />
nicht geplant sein dürfte, sondern lediglich<br />
im Rahmen des Vollanwendungsbereiches<br />
des MRG die Regelungen zu den Erhaltungspflichten<br />
neu gestaltet werden sollen.
Individuelle Serviceleistungen<br />
Rechtsberatungen und außergerichtliche Vertretungen<br />
Wohn- und mietrechtliche Beratungen der Mietglieder<br />
IBK BK Summe<br />
persönliche Beratungsgespräche 1.440 480 1.920<br />
telefonische Beratung und Auskünfte 12.100 2.220 14.320<br />
schriftliche Anfragen / Beratungen 350 70 420<br />
Beratungen gesamt 13.890 2.770 16.660<br />
Außergerichtliche Vertretungen der Arbeitnehmer, Interventionen<br />
IBK BK Summe<br />
aus den persönlichen Beratungen entstandene Interventionsfälle 430 100 530<br />
für die Arbeitnehmer erzielte Vertretungserfolge in außergerichtlichen Interventionsfällen in € 83.900 30.600 114.500<br />
Betriebskosten<br />
Im Berichtszeitraum wurden häufig Fragen<br />
zum Thema Betriebskosten gestellt. Auffällig<br />
war insbesonders, dass gewerbliche Vermieter<br />
in vielen Fällen keine ordnungsgemäße<br />
Abrechnung gelegt haben. Es fehlte etwa der<br />
Aufteilungsschlüssel, welcher die Überprüfung<br />
einer Abrechnung erst möglich macht. In<br />
diesen Fällen wurde unsererseits interveniert<br />
und der Vermieter um Legung einer ordnungsgemäßen<br />
Abrechnung ersucht. Sofern eine<br />
Intervention nicht notwendig war, wurden die<br />
Mitglieder darüber informiert, welche Positionen<br />
überhaupt in die Betriebskostenabrechnung<br />
eingestellt werden dürfen und welche<br />
Positionen nicht zu den Betriebskosten gehören.<br />
Immer wieder wurden Ausgaben für<br />
Reparaturen und Erhaltungsarbeiten, Portokosten<br />
oder Bankspesen, Kosten für die<br />
Kaminsanierung oder extra ausgewiesene<br />
Schneeräumungskosten abgerechnet. Auch<br />
die Kosten der Entrümpelung von Sachen, die<br />
nachweislich von bestimmten Mietern oder<br />
dem Hauseigentümer stammten, versuchten<br />
Vermieter zu verrechnen. Die Mieter wurden<br />
auch ermutigt, von ihrem Einsichtnahmerecht<br />
in die Belege bei der Hausverwaltung<br />
oder beim Vermieter Gebrauch zu machen.<br />
Viele Mitglieder haben aber auch wegen ihrer<br />
Abrechnungen vorgesprochen, weil sie hohe<br />
Nachzahlungen hatten, die sich in aller Regel<br />
aus hohen Heizkosten ergaben. In diesen Fällen<br />
war eine juristische Hilfe nicht möglich.<br />
Erhaltung<br />
Des Weiteren waren die Wohnrechtsexperten<br />
mit Fragen zur Erhaltung des Mietobjekts konfrontiert.<br />
Eine Vielzahl dieser Anfragen bezog<br />
sich auf die Aufteilung der Erhaltungspflichten<br />
zwischen Vermieter und Mieter. Es ging dabei<br />
auch immer wieder um die Reparaturkosten<br />
des Boilers. Für die Beantwortung dieser<br />
Fragen, musste zunächst abgeklärt werden,<br />
ob das WGG oder das MRG (Voll- oder Teilanwendung,<br />
Vollausnahme) zur Anwendung<br />
kommt, die im Mietvertrag getroffenen Vereinbarungen<br />
waren zu überprüfen. Überwiegend<br />
fanden sich in den Verträgen unzulässige<br />
Klauseln zu Lasten der Mieter. Auch andere<br />
Fragen im Zusammenhang mit der Rückstellung<br />
der Mietwohnung stellten einen weiteren<br />
Beratungsschwerpunkt dar. Es ging also nicht<br />
nur darum, ob die Mietwohnung bei Beendigung<br />
neu ausgemalt werden muss oder nicht.<br />
Typische Fragen waren, ob Kratzer in der Badewanne,<br />
die Verschmutzung eines Teppichs<br />
oder die durch Anbringung von Bilderhaken<br />
entstandenen Löcher eine Beschädigung dar-<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
65
stellen oder aber vom Vermieter zu akzeptieren<br />
sind, da es sich um eine gewöhnliche Abnützung<br />
handelt. Diese Anfragen waren alle im<br />
Lichte der OGH-Judikatur zu den Erhaltungspflichten<br />
zu behandeln.<br />
Kautionsabrechnungen<br />
Im Zuge der Beendigung von Mietverhältnissen<br />
gab es auch immer wieder Anfragen zur<br />
Kautionsabrechnung. Nicht nur zum Thema,<br />
inwieweit der Vermieter wegen Beschädigungen<br />
Teile der Kaution einbehalten kann, sondern<br />
auch zur neuen Regelung über die sofortige<br />
Rückstellung der Kaution bei Mietende,<br />
die seit 2009 in Kraft ist. Viele Vermieter glauben<br />
noch immer sie könnten für noch anfallende<br />
Betriebskosten einen Einbehalt machen,<br />
was nicht mehr zulässig ist. Dies musste immer<br />
wieder klar gestellt werden.<br />
Mietverträge<br />
Zahlreiche Anfragen gab es auch zu befristeten<br />
Mietverträgen, etwa wie lange die Befristung<br />
sein darf und wie im Rahmen eines befristeten<br />
Mietverhältnisses die Kündigungsmöglichkeiten<br />
geregelt sind. Viele Mitglieder nehmen die<br />
Möglichkeit in Anspruch ihre Mietverträge vor<br />
Unterschriftsleistung prüfen zu lassen. Leider<br />
kommt es aber auch vor, dass zunächst Mietverträge<br />
unterzeichnet werden und dann eine<br />
Prüfung erbeten wird, was juristisch natürlich<br />
nicht wirklich sinnvoll ist.<br />
Schimmel<br />
Immer wieder sind Mieter mit Schimmelbefall<br />
in ihren Wohnungen konfrontiert. Was von<br />
Vermieterseite gerne übersehen wird, ist der<br />
Umstand, dass die Behebung des Schimmels<br />
in aller Regel in die Erhaltungspflicht des Vermieters<br />
fällt, da lediglich bei ganz oberflächlichem<br />
Schimmelbefall davon ausgegangen<br />
werden kann, dass keine Gesundheitsgefährdung<br />
vorliegt. Von der Frage der Schimmelbehebung<br />
ist die Frage der Kostentragungspflicht<br />
zu trennen.<br />
66 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Makler<br />
Einige Provisionsforderungen wurden zu Unrecht<br />
geltend gemacht, entweder weil der Vertrag<br />
nach seinem Abschluss ohne Verschulden<br />
des Mieters nicht durchgeführt wurde<br />
oder entsprechende Vorbehalte vertraglich<br />
vereinbart wurden und daher ein Provisionsanspruch<br />
gar nicht erst entstanden ist. Einige<br />
Fälle konnten erfolgreich außergerichtlich<br />
geklärt werden, in einem Falle musste, wie an<br />
anderer Stelle berichtet, Klage eingebracht<br />
werden.<br />
Wohnungseigentum<br />
Viele Wohnungseigentümer wollten wissen,<br />
wie sie sich gegen eine ihrer Meinung nach untätige<br />
Hausverwaltung wehren können. In Unkenntnis<br />
der Rechtslage und nicht gewarnt von<br />
der Hausverwaltung haben viele Wohnungseigentümer<br />
ihre Fenster auf eigene Kosten austauschen<br />
lassen. Umso größer war dann der<br />
Ärger, wenn die Gemeinschaft die Erneuerung<br />
aller Fenster beschlossen hat. Die Eigentümer,<br />
die ihre Fenster bereits ausgetauscht hatten,<br />
sollten dann quasi doppelt zahlen. Den betroffenen<br />
Wohnungseigentümern wurde geraten<br />
zu versuchen, einen Mehrheitsbeschluss dahingehend<br />
zu erlangen, dass ihnen die Kosten<br />
aus der Rücklage ersetzt werden. Weiters sollte<br />
versucht werden, die Verwalter zur Verantwortung<br />
zu ziehen.<br />
Bauträgerverträge<br />
Gut angenommen wird das Angebot an die<br />
Mitglieder, Bauträgerverträge überprüfen zu<br />
lassen. Die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> ist die einzige Einrichtung,<br />
außer der Überprüfungsmöglichkeit beim<br />
Rechtsanwalt, die ein entsprechendes Service<br />
bietet. Aufgrund der zahlreichen unzulässigen<br />
Klauseln in den Verträgen wurden die an anderer<br />
Stelle berichteten Abmahnungen durchgeführt.<br />
In allen Bereichen der Beratung wird immer<br />
wieder deutlich, dass Wohnen in <strong>Tirol</strong> für viele<br />
Mitglieder eine schwere finanzielle Belastung<br />
darstellt und einen immer größeren Anteil an<br />
den Ausgaben der Privathaushalte ausmacht.
Rechtsschutz<br />
Gewährung von kostenlosem Rechtsschutz<br />
in gerichtlichen Verfahren<br />
für die Arbeitnehmer eingebrachte Klagen 1<br />
eingebrachte Verbandsklagen 2<br />
eingebrachte Abmahnverfahren 6<br />
Verbandsklage gegen<br />
Immobilien Scheffauer GmbH<br />
Auf unser Betreiben wurde gegen die Immobilien<br />
Scheffauer GmbH 2009 eine Verbandsklage<br />
wegen irreführender Werbung eingebracht.<br />
Durch unvollständige Informationen in Immobilieninseraten<br />
wurde der Eindruck erweckt,<br />
es handle sich um preisgünstige Immobilien.<br />
Dies stellt einen klaren Verstoß gegen das<br />
Wettbewerbsrecht und die Standes- und Ausübungsregeln<br />
für Immobilienmakler dar. <strong>2010</strong><br />
wurde die Immobilien Scheffauer GmbH gerichtlich<br />
zur Unterlassung wettbewerbswidriger<br />
Werbung verpflichtet. Das Urteil wurde<br />
veröffentlicht.<br />
Abmahnverfahren<br />
Weil der einzelne Erwerber einer Eigentumswohnung<br />
vor Vertragsabschluss kaum Möglichkeiten<br />
hat, auf die Gesetzmäßigkeit des<br />
ihm vorgelegten Vertrages einzuwirken, haben<br />
sich die Wohnrechtsexperten dazu entschlossen,<br />
Bauträger abzumahnen, die besonders<br />
negativ auffallen. Diese werden über die Bundesarbeitskammer<br />
zunächst außergerichtlich<br />
aufgefordert, eine mittels Konventionalstrafe<br />
gesicherte Unterlassungserklärung abzugeben,<br />
in der sich der Bauträger verpflichtet,<br />
die beanstandeten gesetz- oder sittenwidrigen<br />
Klauseln bei Neuabschluss von Verträgen<br />
nicht mehr zu verwenden und sich auch bei<br />
bereits abgeschlossenen Bauträgerverträgen<br />
nicht mehr darauf zu berufen. Andernfalls<br />
wird über die Bundesarbeitskammer eine Verbandsklage<br />
eingebracht, die in letzter Konsequenz<br />
vor dem OGH landen kann.<br />
Da bei der Bundesarbeitskammer ein personeller<br />
Engpass gegeben ist, wurde überlegt,<br />
ob weitere Abmahnungen über den Kooperationsvertrag<br />
mit dem VKI erfolgen sollen. In<br />
einem Gespräch mit den Kollegen der B<strong>AK</strong><br />
wurde dann allerdings vereinbart, dass die<br />
Abmahnungen künftig von den Wohnrechtsexperten<br />
der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> zur Gänze ausformuliert<br />
werden; dies bedeutet zwar eine erhebliche<br />
Mehrarbeit für die Experten der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong>, hat<br />
aber auf der anderen Seite den Vorteil, dass<br />
Kosten gespart werden und die Erfolge ausschließlich<br />
den Arbeiterkammern zugeordnet<br />
werden.<br />
Abmahnverfahren gegen<br />
Wohnbau MK GmbH<br />
Der erste Bauträger, der abgemahnt wurde,<br />
die Wohnbau MK GmbH, wurde unter anderem<br />
aufgrund der persönlichen Verflechtung<br />
zwischen Bauträger und Vertragserrichter abgemahnt.<br />
Letzterer war nicht nur Geschäftsführer,<br />
sondern auch dominierender Gesellschafter<br />
der Wohnbaugesellschaft. Eine derart<br />
offensichtliche Interessenskollision ist mit dem<br />
Vertrauensverhältnis zwischen Rechtsanwalt<br />
als Vertragserrichter einerseits und dem Erwerber<br />
als seinem (angeblichen) Auftraggeber<br />
andererseits unvereinbar. Insgesamt wurden<br />
20 Klauseln abgemahnt, wobei sich der Bauträger<br />
zu 100 % unterworfen hat.<br />
Abmahnverfahren gegen<br />
Panorama Bauobjekt GmbH<br />
Als nächstes wurde eine Unterländer Firma<br />
(die Panorama Bauobjekt GmbH) wegen 48<br />
gesetz- oder auch sittenwidriger Klauseln<br />
in ihrem Bauträgervertrag abgemahnt. Es<br />
wurden unter anderem Verstöße gegen das<br />
Bauträgervertragsgesetz, das Konsumenten-<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
67
schutzgesetz und das Wohnungseigentumsgesetz<br />
abgemahnt. Auch diese Firma hat sich<br />
zur Gänze unterworfen. Mit den Rechtsanwälten<br />
der Firma fand ein Gespräch über die<br />
abgemahnten Klauseln statt. Unterschiedliche<br />
Standpunkte konnten diskutiert werden und<br />
es konnte für die Zukunft erreicht werden,<br />
dass der neue Vertrag der Firma in wesentlichen<br />
Teilen den Vorstellungen der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong><br />
entspricht. Einige Klauseln sind allerdings<br />
noch nachzuverhandeln.<br />
Dieses Beispiel belegt eindrücklich, dass die<br />
Abmahnverfahren dem verfolgten Zweck, die<br />
Vertragslandschaft zu bereinigen, gerecht<br />
werden. Es kann nicht nur für die aktuellen<br />
Verträge klargestellt werden, welche Klauseln<br />
nicht mehr verwendet werden dürfen, sondern<br />
es kann zugleich für die Zukunft erreicht werden,<br />
dass sowohl gesetzeskonforme als auch<br />
sinnvolle Verträge verwendet werden. Dabei<br />
kann es allerdings nicht Aufgabe der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong><br />
sein, die Arbeit der Rechtsvertreter, der Bauträger<br />
und Vermieter zu übernehmen und einzelne<br />
Klauseln oder sogar ganze Verträge zu<br />
formulieren. Solche Ansinnen werden, wenn<br />
auch nicht im Fall der Panorama Bauprojekt<br />
GmbH, immer wieder gestellt.<br />
Abmahnverfahren gegen<br />
Domo Planungsges.m.b.H.<br />
Da auch Mieter beim Abschluss von Mietverträgen<br />
regelmäßig mit unzulässigen Klauseln<br />
konfrontiert sind, wurde das Projekt Abmahnungen<br />
auf Mietverträge erweitert.<br />
Die Domo Planungsges.m.b.H. wurde außergerichtlich<br />
abgemahnt, insgesamt 20 Vertragsklauseln<br />
in ihren Mietverträgen nicht<br />
mehr zu verwenden. Beanstandet wurde insbesondere<br />
die unklare Mietzinsvereinbarung,<br />
wonach sich der Mietzins „an den Bestimmungen<br />
des TWFG 1991 orientiert“. Dadurch<br />
wurde fälschlich der Eindruck erweckt, der<br />
Vermieter könne unter Berufung auf die Endabrechnung<br />
der Wohnbauförderung Mietzinserhöhungen<br />
verlangen.<br />
Die Domo Planungsges.m.b.H. hat sich zur<br />
Gänze der außergerichtlichen Abmahnung<br />
68 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
unterworfen und darf sich gegenüber Mietern,<br />
selbst bei bereits abgeschlossenen Mietverträgen,<br />
nicht mehr auf die beanstandeten<br />
Klauseln berufen.<br />
Abmahnverfahren gegen<br />
die Neue Heimat <strong>Tirol</strong><br />
Es wurde auch der Bauträgervertrag eines gemeinnützigen<br />
Bauträges abgemahnt. Gegenstand<br />
der Abmahnung war der Bauträgervertrag,<br />
mit dem Wohnungen in der Wohnanlage<br />
des sogenannten „O-Dorfes 3“ auf dem ehemaligen<br />
Areal der Eugenkaserne in Innsbruck<br />
verkauft werden. 39 Klauseln dieses Bauträgervertrages<br />
mussten abgemahnt werden und<br />
zwar vor allem wegen Verstößen gegen das<br />
Bauträgervertragsgesetz, das Konsumentenschutzgesetz<br />
und das Wohnungseigentumsgesetz.<br />
Unter anderem hat die Neue Heimat<br />
sich Rücktrittsrechte einräumen lassen, die<br />
nach dem Bauträgervertragsgesetz nicht zulässig<br />
sind. Individualrechte einzelner Wohnungseigentümer<br />
sollten eingeschränkt, aber<br />
auch Gewährleistungsansprüche beschränkt<br />
werden. Es sollte versucht werden, die Hausverwaltung<br />
für eine bestimmte Laufzeit zu installieren,<br />
auch im Bereich der Sonderwünsche<br />
sollte die Position des Käufers verschlechtert<br />
werden. Die Neue Heimat hat sich zur Gänze<br />
der Abmahnung unterworfen. Hinsichtlich der<br />
Gestaltung eines neuen Vertrages wurden Gespräche<br />
geführt, und bis auf einzelne Punkte<br />
konnte auch in diesem Fall eine sinnvolle neue<br />
Vertragsgestaltung, die jedenfalls weitgehend<br />
den Gesetzen entspricht, erreicht werden.<br />
Abmahnverfahren gegen<br />
WAT Bauträger GmbH<br />
Aus einem Mietvertrag dieses Bauträgers<br />
mussten 72 Klauseln abgemahnt werden.<br />
Zunächst hat sich die Firma lediglich zu 62<br />
Klauseln der Abmahnung unterworfen, zu 10<br />
Klauseln hat sie die gesetzte Frist verstreichen<br />
lassen. Erst nach Klagseinbringung<br />
wurde auch zu den 10 anderen Klauseln die<br />
Unterwerfungserklärung abgegeben. In den<br />
Medien hat sich der Geschäftsführer der WAT<br />
Bauträger GmbH über die Klage verwundert<br />
gezeigt und bekundet, er habe mit außerge-
ichtlichen Verhandlungen gerechnet. Die von<br />
uns vorbereiteten, von der B<strong>AK</strong> dann unterschriebenen<br />
Abmahnschreiben lassen keinerlei<br />
Unklarheiten aufkommen, dass, sofern<br />
die gesetzte Frist ungenutzt verstreicht, Klage<br />
eingebracht wird. Die Klagseinbringung war<br />
auch geboten, dies bestätigt der Umstand,<br />
dass der Bauträger ein Exemplar des von ihm<br />
„überarbeiteten“ Mietvertrages zur Überprüfung<br />
vorlegt und angibt die beanstandeten<br />
Klauseln nun aus dem Vertrag gestrichen oder<br />
abgeändert zu haben. Die Durchsicht dieses<br />
„neuen“ Vertrages hat ergeben, dass er 22<br />
Klauseln enthält, zu denen sich die WAT zuvor<br />
unterworfen, also verpflichtet hat sie nicht<br />
wieder zu verwenden. Die abgemahnten und<br />
nun wieder verwendeten Klauseln beziehen<br />
sich auf so wesentliche Vertragspassagen<br />
wie die Erhaltungspflichten, also die Frage,<br />
wer Reparaturen am Mietobjekt zu zahlen hat,<br />
auf das Mietzinsminderungsrecht des Mieters,<br />
den Umgang mit Investitionen am Ende<br />
des Mietverhältnisses, die unzulässige Verpflichtung<br />
am Ende des Mietverhältnisses,<br />
das Objekt ausmalen zu müssen, unzulässige<br />
Kündigungs- bzw. Beendigungsrechte des<br />
Vermieters, überzogene Betretungsrechte des<br />
Vermieters und Kostentragungspflichten des<br />
Mieters. Viele Klauseln, die sich finanziell auf<br />
den Mieter auswirken. Die Verbandsklage wird<br />
derzeit weiter betrieben.<br />
Abmahnverfahren gegen<br />
Ing. Karl Egger<br />
Die Abmahnung der Bundesarbeitskammer<br />
wurde vorbereitet. In diesem Fall wird ein gewerblicher<br />
Vermieter abgemahnt, der in seinem<br />
Mietvertrag 40 unzulässige Klauseln verwendet.<br />
Die Klauseln regeln unzulässige Gründe<br />
der vorzeitigen Vertragsauflösung zu Gunsten<br />
des Vermieters, unzulässige Regelungen hinsichtlich<br />
der Betriebs- und Heizkostenabrechnungen,<br />
wiederum Beschränkungen der Gewährleistungsrechte<br />
und Erhaltungspflichten<br />
zu Lasten des Mieters, um nur einige für die<br />
Mieter sehr nachteilige Klauseln anzuführen.<br />
Zum Ende des Berichtszeitraumes wurde die<br />
Abmahnung zur Unterzeichnung an die Bundesarbeitskammer<br />
weitergeleitet.<br />
Individualverfahren gegen<br />
einen Makler<br />
Nach umfangreicher Korrespondenz wurde<br />
gegen eine Maklerfirma wegen der Erstattung<br />
von Maklerprovisionen in Höhe von über €<br />
11.000 eine Klage eingebracht. In diesem Fall<br />
geht es darum, dass die von uns unterstützten<br />
Kläger eine Wohnung verkaufen wollten und<br />
im Zuge dessen, ihnen vom Makler ein Haus<br />
zum Kauf angeboten wurde. Da die Eheleute<br />
sich das Haus nur leisten konnten, wenn auch<br />
die Wohnung verkauft werden würde und der<br />
Makler abklären würde, dass der Eigentümer<br />
des Hauses die Wohnung kaufen würde,<br />
wurden zwei Kaufangebote unterschrieben,<br />
bei denen jeweils vermerkt wurde, dass das<br />
eine Geschäft nicht ohne das andere durchgeführt<br />
werden soll. In der Folge wurde dann<br />
beim Rechtsanwalt ein Kauf-Tauschvertrag<br />
unterzeichnet. Der Makler stellte seine Provisionsrechnung<br />
und die Eheleute zahlten eine<br />
Provision für die Vermittlung des Käufers ihrer<br />
Eigentumswohnung und eine Provision für die<br />
Vermittlung zum Abschluss des Kaufvertrages<br />
über das Haus. Über das Vermögen des<br />
Vertragspartners der Eheleute wurde dann<br />
Konkurs eröffnet. Er war nicht mehr im Stande<br />
den Kaufpreis für die Eigentumswohnung<br />
zu zahlen. Beide Verträge konnten also ohne<br />
Verschulden der Eheleute nicht durchgeführt<br />
werden, sodass gemäß § 7 Abs. 2 Maklergesetz<br />
ein Rückerstattungsanspruch hinsichtlich<br />
der bereits gezahlten Provision besteht. Dies<br />
wurde von der Gegenseite in Abrede gestellt,<br />
weshalb Klage erhoben wurde.<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
69
Allgemeine Serviceleistungen<br />
Erhebungen und Tests<br />
Allgemeine Erhebungen und Tests 0<br />
Ausarbeitung Anträge für Vollversammlung 3<br />
Vor dem Hintergrund der OGH Rechtsprechung<br />
zu den Erhaltungspflichten, sowohl im<br />
Teilanwendungsbereich als auch im Vollanwendungsbereich<br />
des Mietrechtsgesetzes,<br />
wurde der Gesetzgeber aufgefordert, eindeutige<br />
Bestimmungen dazu zu erlassen, welche<br />
Kosten im Zusammenhang vom Vermieter<br />
und welche vom Mieter zu tragen sind. Außerdem<br />
wurde die Normierung eines einheitlichen<br />
Betriebskostenkataloges, der für alle<br />
Mietwohnungen gelten soll, gefordert. Dieser<br />
Antrag zielte auf eine Vereinheitlichung des<br />
Mietrechtes ab. Die derzeit bestehende Zersplitterung<br />
wäre damit jedenfalls im Bereich<br />
der Erhaltungspflichten und der Betriebskosten<br />
beseitigt.<br />
Des Weiteren wurde der Antrag zum Rechtsanspruch<br />
auf Auskunft über mietrechtlich relevante<br />
Gebäudedaten für Mieter und Mietinteressenten<br />
ausgearbeitet. Um Rechtsfragen,<br />
wie die Kündigungsmöglichkeit bei einem<br />
befristeten Mietverhältnis zu klären oder die<br />
Zuständigkeiten für die Instandhaltung und<br />
Erhaltung des Wohnungsinneren zu prüfen<br />
Organisation von Projekten,<br />
Veranstaltungen und Aktionen, Grundlagenarbeiten<br />
70 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
oder zu erkennen, welche Betriebs- bzw. Nebenkosten<br />
auf den Mieter überwälzt werden<br />
können, muss derzeit geklärt werden, ob ein<br />
Mietverhältnis in den Vollanwendungsbereich<br />
des MRG, den Teilanwendungsbereich oder<br />
unter die Vollausnahme fällt. Hierzu werden<br />
Daten, wie etwa jene der erstmaligen Baubewilligung,<br />
die Anzahl der selbstständigen<br />
Räumlichkeiten innerhalb eines Objektes und<br />
das Datum einer allfälligen nachträglichen<br />
Baubewilligung benötigt. Der Mieter hat aber<br />
keinen Auskunftsanspruch, weder gegenüber<br />
dem Vermieter noch gegenüber den Behörden.<br />
Wenn das Gesetz derart weitreichende<br />
Rechtsfolgen an das Vorliegen bestimmter<br />
objektiver Voraussetzung knüpft, muss aber<br />
im Sinne eines wirksamen Mieterschutzes<br />
gewährleistet sein, dass der einzelne Rechtsunterworfene<br />
Zugang zu den erforderlichen<br />
Informationen hat. Es wurde daher die gesetzliche<br />
Verankerung eines Auskunftsanspruches<br />
von Mietern oder Mietinteressenten gegenüber<br />
der Baubehörde gefordert, diese verfügt<br />
über die entsprechenden Daten.<br />
Organisation von Sitzungen und Veranstaltungen 4<br />
Organisation von Projekten 2<br />
Projekt Betriebskosten<br />
und Nebenkosten<br />
Da die Kostenbelastung der Mieter, gerade<br />
bei neu abgeschlossenen Mietverträgen extrem<br />
hoch ist, sollte erarbeitet werden, welche<br />
Kosten nicht mehr vom Vermieter auf Mieter<br />
überwälzt werden dürfen. Ziel des Projektes<br />
war es entsprechende Forderungen an den<br />
Gesetzgeber zu formulieren. Es sollte geklärt<br />
werden, ob es zu einer ausreichenden Kostenentlastung<br />
der Mieter führen würde, aus<br />
dem Betriebskostenkatalog des MRG, der<br />
nur im Vollanwendungsbereich anwendbar ist,<br />
die Positionen „Grundsteuer“, „Gebäudeversicherungskosten“<br />
und „Hausverwaltung“ zu<br />
streichen. Für Wohnungen der Teil- und Vollausnahmen<br />
des MRG sollte geprüft werden,<br />
ob es sinnvoll wäre, dass auch für diese der<br />
Betriebskostenkatalog des MRG gelten sollte.
Außerdem stand die Überlegung an, dass die<br />
Rücklage, aber auch die Kosten für Erhaltungsmaßnahmen<br />
nicht vom Mieter zu zahlen<br />
sind. Da aufgrund neuer Entscheidungen des<br />
OGH geklärt wurde, dass die Kosten für Erhaltungsmaßnahmen<br />
und die Rücklage auch<br />
im Teilanwendungsbereich und bei den Vollausnahmen<br />
nicht mehr auf die Mieter überwälzt<br />
werden dürfen und die Kosten für die<br />
Vertragserrichtung nur mehr an Mieter überwälzt<br />
werden dürfen, wenn dies vor Vertragsabschluss<br />
bekannt gegeben wurde, wurde<br />
das Projekt vorerst auf Eis gelegt, da vor allem<br />
auch Hoffnung in eine angekündigte Novelle<br />
des MRG gesetzt wurde.<br />
Projekt Abmahnungen<br />
Weil der einzelne Erwerber vor Vertragsabschluss<br />
kaum Möglichkeiten hat, auf die Gesetzmäßigkeit<br />
des ihm vorgelegten Vertrages<br />
einzuwirken, haben sich die Wohnrechtsexperten<br />
dazu entschlossen, Bauträger abzumahnen,<br />
die besonders negativ auffallen.<br />
Diese werden über die Bundesarbeitskammer<br />
zunächst außergerichtlich aufgefordert, eine<br />
mittels Konventionalstrafe gesicherte Unterlassungserklärung<br />
abzugeben, in der sich<br />
der Bauträger verpflichtet, die beanstande-<br />
ten gesetz- oder sittenwidrigen Klauseln bei<br />
Neuabschluss von Verträgen nicht mehr zu<br />
verwenden und sich auch bei bereits abgeschlossenen<br />
Bauträgerverträgen nicht mehr<br />
darauf zu berufen. Andernfalls wird über die<br />
Bundesarbeitskammer eine Verbandsklage<br />
eingebracht, die in letzter Konsequenz vor<br />
dem OGH landen kann.<br />
Wegen personeller Engpässe bei der B<strong>AK</strong><br />
werden die Abmahnungen von den Wohnrechtsexperten<br />
der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> zur Gänze ausformuliert.<br />
Das Projekt wurde auf die Abmahnung<br />
von Mietverträgen ausgeweitet, da auch<br />
Mieter keinerlei Verhandlungsposition beim<br />
Vertragsabschluss haben.<br />
Die in den Mietverträgen gefundenen unzulässigen<br />
Klauseln haben im Übrigen unmittelbare<br />
finanzielle Auswirkungen auf Mieter, wie etwa<br />
die Frage des Ausmalens bei Beendigung<br />
des Mietvertrages. In den bisher abgemahnten<br />
Verträgen finden sich zwischen 20 und 72<br />
unzulässige Klauseln. Wie katastrophal die<br />
Verträge also aussehen, lässt sich bereits aus<br />
dieser Zahl ermessen.<br />
Es wurden bisher insgesamt 238 Klauseln abgemahnt.<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
71
72 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Bildung<br />
und Kultur<br />
Das Wichtigste in Kürze<br />
26 Gesetzesbegutachtungen<br />
29 Stellungnahmen<br />
zu Verordnungen<br />
und Studienplänen<br />
17.700 Beratungen<br />
€ 1,239 Mio für Aus- und<br />
Weiterbildungsbeihilfen<br />
900 Schüler<br />
bei 170 <strong>AK</strong>-geförderten,<br />
kostengünstigen Nachhilfekursen<br />
im BFI<br />
394 Künstler bei<br />
8 Kunstmärkten mit<br />
6.550 Besuchern<br />
939 Schüler bei<br />
37 Veranstaltungen der<br />
Planspiele „Wirtschaft“<br />
305.300 Entlehnungen<br />
in den <strong>AK</strong> Büchereien
Kollektive Interessenvertretung<br />
Begutachtungen und Stellungnahmen<br />
Bundesgesetze 20<br />
Verordnungen und Studienpläne 29<br />
Landesgesetze 6<br />
Erstellung von Gutachten 9<br />
Stellungnahmen zu Gutachten, Einzelfall- und sonstigen Entscheidungen 14<br />
Wichtige Begutachtungsthemen <strong>2010</strong> waren:<br />
• Berufsreifeprüfungsgesetz<br />
• Schulunterrichtsgesetz für Berufstätige<br />
• <strong>Tirol</strong>er Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz<br />
• <strong>Tirol</strong>er Kulturförderungsgesetz <strong>2010</strong><br />
• Fachhochschulentwicklungsplan <strong>2010</strong>-2013<br />
• Verordnung Rektorat Innsbruck zur Studienberechtigungsprüfung<br />
• Qualitätssicherungs-Rahmengesetz für Hochschulen und Universitäten<br />
Konzepte und Studien<br />
Fachartikel, wissenschaftliche Beiträge 12<br />
Die Bildungspolitische Abteilung hat <strong>2010</strong> vier Studien durchgeführt<br />
bzw. in Auftrag gegeben und betreut:<br />
• „Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung“ – Erfahrungen und Instrumente von<br />
Betriebsräten Meusburger / Staubmann;<br />
• „Vom Pflegehelfer zum Primar“ – Eine Studie über Berufsmatura und Studienberechtigungsprüfung<br />
im Auftrag der <strong>Tirol</strong>er Arbeiterkammer<br />
• Nachhilfe Monitoring gemeinsam mit der B<strong>AK</strong> und Ifes mit Sonderauswertung für <strong>Tirol</strong><br />
• „Ganztagsschule konkret“ – Studie zu den Formen und zur Qualität der Nachmittagsbetreuung<br />
für Schülerinnen und Schüler in <strong>Tirol</strong> <strong>2010</strong> (Feldstudie und Auswertungen <strong>2010</strong>, Veröffentlichung<br />
im Jänner 2011)<br />
Die Initiative der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> zum Ersatz der starren Leistungsgruppen an den Hauptschulen durch<br />
eine individuell angepasste Förderung ist insoweit umgesetzt, als dies auch Teil des Konzepts<br />
der Neuen Mittelschule ist. Die Forderung wird in dem Ausmaß umgesetzt, wie es Neue Mittelschulen-Standorte<br />
geben wird.<br />
Auch die Stellungnahme der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> zur <strong>Tirol</strong>er Arbeitnehmerförderung Ende 2009 war weitestgehend<br />
erfolgreich.<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
73
Sitzungen, Vorträge und Besprechungen<br />
Sitzungen Ausschuss Bildung 7<br />
Vertretung der Arbeitnehmerinteressen in Sitzungen, Besprechungen, Veranstaltungen 241<br />
Externe Vorträge und Schulungen 39<br />
Im Ausschuss Bildung wurden die Jahresprogramme, die Vollversammlungsanträge und alle<br />
neuen Projekte besprochen und beschlossen. Überaus informativ waren die Diskussionen mit<br />
den in den Ausschuss eingeladenen Fachleuten Prof. Günter Haider (BIFIE) und LSI Dr. Reinhold<br />
Wöll.<br />
An Sitzungen anderer Gremien besonders zu erwähnen sind jene der Arbeitsgruppe „Bildungs-<br />
und Berufsberatung“ zur Fortführung der flächendeckenden Bildungsberatung in <strong>Tirol</strong>, die wiederum<br />
für drei Jahre im Rahmen eines ESF Projektes gesichert werden konnte.<br />
Die Mitarbeit in der Arbeitsgruppe „Studienberechtigungsprüfung“ an der Universität Innsbruck<br />
hat in der entsprechenden Verordnung des Rektorats einen positiven Niederschlag gefunden.<br />
Die regelmäßigen Treffen im Rahmen des FÖAM-Teams (Förderungen von Ausbildungsmaßnahmen<br />
im Lande <strong>Tirol</strong>) haben wieder zu einer informativen Broschüre und in vielen Einzelfällen zu<br />
einer guten Abstimmung der Fördermaßnahmen geführt.<br />
Mitarbeit in der Arbeitsgruppe für einen neuen Lehrberuf oder einen Ausbildungsversuch im Bereich<br />
der Sozial- und Betriebsdienstleistung.<br />
Individuelle Serviceleistungen<br />
Bildungsberatungen und außergerichtliche Vertretungen<br />
Bildungsberatungen der <strong>AK</strong>-Mitglieder<br />
IBK BK Summe<br />
persönliche Beratungsgespräche 1.900 900 2.800<br />
persönliche Beratungsgespräche während Beratungstagen in den Bezirksstellen 110 110<br />
telefonische Beratung und Auskünfte 12.000 2.000 14.000<br />
schriftliche Anfragen / Beratungen 800 800<br />
Beratungen gesamt 14.810 2.900 17.710<br />
Beratungstage in den Bezirksstellen 13<br />
Die <strong>AK</strong> Bildungsberatung erfolgte bedarfsorientiert<br />
in mehreren Stufen:<br />
Individuelle und ausführliche Beratungen erfolgen durch die Mitarbeiter der Abteilung in Innsbruck<br />
und an den Beratungsabenden in den Bezirken. Solche Beratungen erfolgen persönlich,<br />
telefonisch oder schriftlich, wobei das E-Mail die Briefform fast schon vollständig ersetzt hat.<br />
74 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>
Ein individuelles Beratungsangebot wurde den <strong>AK</strong>-Mitgliedern auch im Rahmen der vom Zukunftszentrum<br />
organisierten Laufbahnberatung zur Verfügung gestellt. Die <strong>AK</strong> hat an der Ausarbeitung<br />
und Durchführung dieses ESF-Projektes (Europäischer Sozialfonds) maßgeblich mitgewirkt.<br />
Weitere Formen der Beratung sind die themenspezifischen Informationsveranstaltungen (siehe<br />
<strong>AK</strong>-Infoabende), die Broschüren und das Internet.<br />
Folgende Broschüren wurden überarbeitet:<br />
• 14 Jahre – was nun?<br />
• Wegweiser für Beihilfen<br />
• Bewerbungs-Tipps für die Stellensuche<br />
Außergerichtliche Vertretungen der Mitglieder, Interventionen<br />
aus den persönlichen Beratungen entstandene Interventionsfälle 36<br />
Interventionsfälle betrafen die Arbeitnehmerförderung des Landes, Kursfinanzierungen durch<br />
das AMS bzw. Arbeitsstiftungen und Beihilfen für Auslandsstudien des BMWF;<br />
Rechtsschutz<br />
Der Rechtsschutz im Bereich Bildung betraf das Schulgeld am Franziskanergymnasium Hall.<br />
Auf vertraglicher Ebene konnte erreicht werden, dass die neuen Aufnahmeverträge vollinhaltlich<br />
den im Verfahren seitens der <strong>AK</strong> bzw. des VKI geforderten Änderungen angepasst wurden. In<br />
materieller Hinsicht, d.h. was die Höhe des Schulgeldes anlangt, wurde der Konflikt zwischen<br />
der Stadt Hall und dem Elternverein bzw. der Elterninitiative durch eine Neuregelung beigelegt.<br />
Diese Vereinbarung hat aber keine Rechtswirkung auf jeden Einzelfall, sodass einige Streitfälle<br />
zwischen den Vertragsparteien noch offen sind.<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
75
Bildungsförderungen, Bildungsmaßnahmen & Unterstützungen<br />
<strong>AK</strong> Beihilfen für Aus- und Weiterbildung<br />
eingereichte Anträge positiv Förderhöhe Durchschnitt<br />
Schule 1.513 888 € 459.763 € 517,75<br />
Berufsreifeprüfung 30 30 € 21.223 € 707,43<br />
Lehre 1.052 674 € 331.433 € 491,74<br />
Lehrabschlussprüfung 2. Bildungsweg 41 40 € 13.590 € 339,75<br />
Studium 777 570 € 346.769 € 608,37<br />
Auslandsstipendien 18 15 € 10.347 € 689,80<br />
Zukunftsaktie 420 371 € 54.956 € 148,13<br />
Besondere Aus- und Weiterbildungsbeihilfen 1 1 € 700 € 700,00<br />
Summe 3.852 2.589 € 1,238.781<br />
Durch regelmäßige Anhebungen der Einkommensgrenzen und der Beihilfenhöhe wird der Kostenentwicklung<br />
Rechnung getragen. Die <strong>AK</strong> Beihilfen setzten meist dort an, wo die Beihilfen der<br />
öffentlichen Hand, d.h. des Bundes oder des Landes, nicht ausreichen oder gar nicht vergeben<br />
werden, obwohl soziale Bedürftigkeit vorliegt (z.B. Ablehnung wegen Nichterreichung des Notendurchschnitts).<br />
Schulwesen, Fachhochschule, Universität<br />
BFI Schülernachhilfe Kurse 170<br />
Teilnehmer BFI Schülernachhilfe 906<br />
Die im Auftrag der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> vom BFI durchgeführten Nachhilfekurse fanden in den Semester-,<br />
Oster- und Sommerferien statt. Erstmals wurde auch für Kinder der 1. Volksschulklasse ein Lese-<br />
und Rechtschreibtraining angeboten.<br />
Allgemeine Serviceleistungen<br />
Die Bildungspolitische Abteilung hat <strong>2010</strong><br />
u.a. folgende Konzepte erstellt:<br />
• Schau aufs Geld – Konzept zur Schuldenprävention<br />
für Schülerinnen und Schüler der 8.Schulstufen<br />
• Konzept für ein dezentrales Schulungs-<br />
und Serviceangebot für Kammer- , Betriebs- und Gemeinderäte<br />
• Konzept Partnerbibliotheken<br />
• Digitale <strong>AK</strong> – Bibliothek<br />
• Zukunftsperspektiven BFI<br />
76 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>
Organisation von Projekten,<br />
Veranstaltungen und Aktionen, Grundlagenarbeiten<br />
Organisation von Sitzungen und Veranstaltungen<br />
Beratungstage in den Bezirksstellen 13<br />
Veranstaltungen Arbeitswelt und Schule 37<br />
Teilnehmer Arbeitswelt und Schule 939<br />
<strong>AK</strong>-Infoabende 17<br />
Teilnehmer <strong>AK</strong>-Infoabende 751<br />
Arbeitswelt und Schule:<br />
Regelmäßig wurden Wirtschaftsplanspiele mit Schulklassen und Mitarbeit bzw. Durchführung<br />
der Lehrgänge für Berufsorientierung und Lebenskunde bzw. der Module „Schule, Arbeit, Wirtschaft“<br />
gemeinsam mit der Pädagogischen Hochschule <strong>Tirol</strong> durchgeführt. Ausgebaut wurden<br />
die Informationsveranstaltungen zu aktuellen Themen, indem sie auch dezentral durchgeführt<br />
wurden.<br />
Themen dieser Veranstaltungen waren:<br />
• Welcher Lehrplatz ist der richtige?<br />
• Eltern als Lernbegleiter<br />
• Matura nachholen<br />
• Wer fördert was?<br />
• 14 Jahre - was nun?<br />
• 2. Bildungsweg, Förderungen, Bildungskarenz<br />
Kultur<br />
Ausstellungen im Bildungshaus Seehof 5<br />
Ausstellungen im <strong>AK</strong>-Kunstfoyer 8<br />
Ausstellungen in den Bezirkskammern 4<br />
Lesungen in der <strong>AK</strong>-Bücherei in Innsbruck 6<br />
Kunstmarkt (IBK und Bezirke) 8<br />
Teilnehmer Kunstmarkt 394<br />
Besucher Kunstmarkt 6.550<br />
Sehr gut besucht waren <strong>2010</strong> wieder die <strong>AK</strong>-Kunstmärkte, auch die Zahl der ausstellenden<br />
Künstler war sehr hoch und teilweise an der Grenze der räumlichen Möglichkeiten. Das Interesse<br />
an den ständigen Ausstellungen im <strong>AK</strong>-Foyer ist ungebrochen hoch, die Termine sind ca. eineinhalb<br />
Jahre im Voraus ausgebucht.<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
77
Bibliotheken, Freihandbücherei<br />
Entlehnungen 305.320<br />
Besucher 137.920<br />
Veranstaltungen und Lesungen in der Bücherei 16<br />
Die Zahlen „Entlehnungen“ und „Besucher“ ergeben sich aus den Zahlen der Bücherei in der<br />
Arbeiterkammer Innsbruck sowie den Außenbüchereien Kufstein, Jenbach und Wörgl.<br />
In der Bücherei in Innsbruck wurden unter anderem<br />
folgende Lesungen durchgeführt:<br />
• Christoph Feurstein, Lesung aus dem Buch „(ein)geprägt: Täter-Opfer-Menschen“<br />
• Literarische Diskussion mit Dr. Martin Maier und Reinhard Kocznar,<br />
„Arbeit wie sie im Buche steht“<br />
• Rotraud Perner „Königin! – Über weibliche Kraft…“<br />
• Thomas Raab „Der Metzger holt den Teufel“<br />
• Alexander Kostinskij, Erzählfestival „Kleiner Löwe und seine Freunde“<br />
• Christoph Habringer, Erzählfestival „Geschichte im Kopf ist wie Praline im Magen…“<br />
Unser Konzept „Nutzungsverlängerung“, d.h. bei uns nicht mehr verwendete und aus dem Bestand<br />
ausgeschiedene Werke können weiterhin über die Universitäts- und Landesbibliothek entlehnt<br />
werden, wurde auch <strong>2010</strong> umgesetzt.<br />
Die <strong>AK</strong>-Bücherei in Kundl wurde mit 1.Feber <strong>2010</strong> an die Gemeinde übergeben.<br />
Das Projekt „Partnerbibliotheken“ wurde <strong>2010</strong> grundsätzlich genehmigt.<br />
Die <strong>AK</strong> Bibliothek DIGITAL wurde gemeinsam mit 6 anderen Länderkammern unter der Projektleitung<br />
der Arbeiterkammer <strong>Tirol</strong> (ausgenommen NÖ und OÖ) betriebsfertig gemacht und geht<br />
2011 in die Umsetzung.<br />
Studienbücherei<br />
Newsletter: Gesetzesänderungen, Neuerscheinungen, Judikatur, Fachinformationen … 473<br />
Beiträge im Panoptikum 360<br />
Entlehnungen 1.273<br />
Neuanschaffungen: 2.187<br />
Studienbibliothek 395<br />
Amtsbibliotheken 1.792<br />
78 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
79
Seehof<br />
Das Bildungshaus Seehof der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> dient als Schulungseinrichtung für Funktionäre aus Arbeiterkammer<br />
und Gewerkschaft und bietet den Personalvertretungen qualitativ hochwertige<br />
Seminarräumlichkeiten mit Übernachtungsmöglichkeiten für fachbezogene Aus- und Weiterbildungen.<br />
Auch die Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen der Personalentwicklung der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> werden<br />
zum überwiegenden Teil am Seehof organisiert.<br />
Kurse und Seminare<br />
Die folgende Tabelle enthält einerseits sämtliche Kurse und Veranstaltungen im Bildungshaus<br />
Seehof und andererseits die hauptsächlich von Gewerkschaft und Arbeiterkammer durchgeführten<br />
Kurse für Betriebsräte und Personalvertretungen. „Sonstige Veranstalter“ laut folgender<br />
Übersicht sind vor allem Ämter und Behörden und Einrichtungen der Erwachsenenbildung, Vereine<br />
und Firmen.<br />
80 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Arbeiterkammer BFI & ÖGB & Gewerkschaften sonstige Veranstalter Gesamtanzahl Anteil<br />
Zukunftszentrum AN-bezogene<br />
Schulungen<br />
Anzahl Kurse<br />
01-12 2008 31 3 45 196 275 28,7%<br />
01-12 2009 29 6 54 234 323 27,6%<br />
01-12 <strong>2010</strong> 31 7 58 201 297 32,3%<br />
Anzahl Teilnehmer<br />
01-12 2008 434 35 767 3.054 4.290 28,8%<br />
01-12 2009 437 49 987 3.548 5.021 29,3%<br />
01-12 <strong>2010</strong> 459 86 1.076 3.025 4.646 34,9%<br />
Anzahl Seminartage<br />
01-12 2008 62 3 100 413 578 28,5%<br />
01-12 2009 57 11 125 456 649 29,7%<br />
01-12 <strong>2010</strong> 47 11 139 475 672 29,3%
Sonstige Veranstaltungen<br />
In etwa im Zweimonatsrhythmus finden am Seehof von der <strong>AK</strong> Innsbruck organisierte Ausstellungen<br />
mit Vernissagen, vor allem für Malerei, statt.<br />
Zu erwähnen sind vor allem auch die 7 Wochen Kinderferienaktion am Seehof während der Sommermonate<br />
und das jährlich veranstaltete Grillfest BFI mit heuer 140 Personen. Weiters wird der<br />
Seehof immer wieder für Grillfeste und Abendessen gebucht.<br />
Zu erwähnen sind auch die jährlich wiederkehrenden internationalen Seminare mit Teilnehmern<br />
aus verschiedensten Ländern. Der Seehof überzeugt hier vor allem mit der Lage über Innsbruck,<br />
mit seiner guten Küche, dem freundlichen und professionellen Personal sowie den günstigen<br />
Preisen.<br />
Neben dem täglich stattfindenden Kurs- und Seminarprogramm versorgt der Seehof die Kantine<br />
in der <strong>AK</strong> Innsbruck und wurden die Mitarbeiter der Arbeiterkammer, BFI, AMG und Seehof <strong>2010</strong><br />
mit stattlichen 13.400 3-gängigen Menüs versorgt.<br />
<strong>AK</strong>-Vernissagen <strong>AK</strong>-Kinderferienaktion diverseVeranstalter Pressekonferenz Gesamtanzahl Anteil an Gesamtveranstaltungen<br />
Anzahl Veranstaltungen<br />
01-12 2008 5 4 1 0 10 3,51%<br />
01-12 2009 5 4 3 0 12 3,58%<br />
01-12 <strong>2010</strong> 5 4 3 12 3,88%<br />
Anzahl Teilnehmer<br />
01-12 2008 300 147 120 0 567 11,67%<br />
01-12 2009 300 190 205 0 695 12,16%<br />
01-12 <strong>2010</strong> 330 190 230 750 13,90%<br />
Anzahl Seminartage<br />
01-12 2008 5 20 1 0 26 4,30%<br />
01-12 2009 5 20 4 0 29 4,28%<br />
01-12 <strong>2010</strong> 5 24 3 32 4,55%<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
81
Bezirkskammern Imst, Kitzbühel,<br />
Kufstein, Landeck, Lienz, Reutte,<br />
Schwaz und Telfs<br />
Das Wichtigste in Kürze<br />
122.230 Beratungen<br />
33.490 persönlich<br />
85.920 telefonisch<br />
2.820 schriftlich<br />
1.850 arbeitsrechtliche außergerichtliche Interventionen<br />
490 Insolvenzakten<br />
Vertretungserfolge außergerichtlicher Interventionen:<br />
Ergebnis Arbeitsrecht: € 1,840.000<br />
Ergebnis Konsumentenrecht: € 315.400<br />
Ergebnis Jugend und Lehrlinge: € 45.000<br />
Ergebnis Sozialplan Krankenhaus Kitzbühel: € 865.000<br />
2.700 sozialrechtliche außergerichtliche Vertretungen<br />
336 Arbeitsrechts-Rechtsschutzakten<br />
Ergebnis abgeschlossener Rechtsschutzakten: € 1,439.000<br />
Neueröffnung Bezirkskammer Telfs<br />
Projekt „Job ist Top“<br />
Projekt „Mei Vorsprung“<br />
Kunstmarkt <strong>2010</strong><br />
82 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>
Individuelle Serviceleistungen<br />
Hauptaufgabe der Bezirkskammern ist die Beratungs- und Servicedienstleistung der Mitglieder<br />
vor Ort in den Bezirken. Neben der allgemeinen Beratungsleistung werden auch die Rechte<br />
der Mitglieder gegenüber Arbeitgebern, Unternehmen und Behörden vertreten. In letzter Konsequenz<br />
werden arbeits- und sozialrechtliche Beratungen zu Rechtsschutz-Fällen.<br />
Beispielhaft werden in der Bezirkskammer Schwaz neben der klassischen Arbeitnehmervertretung<br />
v.a. auch die Rechte der Mitglieder gegenüber Behörden (AMS, TGKK, Finanzamt, etc.)<br />
vertreten. Dies geschieht durch Berufungen gegen Bescheide des AMS und auch der Finanzämter.<br />
Berufungen gegen TGKK-Bescheide werden von der Arbeiterkammer in Innsbruck erledigt.<br />
Rechtsberatungen und außergerichtliche Vertretungen<br />
Beratungen der Arbeitnehmer / Mitglieder<br />
Thema der Beratungen persönlich telefonisch schriftlich gesamt<br />
Arbeitsrecht 18.200 40.100 950 59.250<br />
Insolvenzen 1.200 1.200<br />
Lehrlinge und Jugend 1.000 3.300 200 4.500<br />
Sozialrecht 6.100 16.400 600 23.100<br />
Steuerrecht 1.250 2.000 3.250<br />
Konsumentenrecht 4.360 19.900 1.000 25.260<br />
Wohn- und Mietrecht 480 2.220 70 2.770<br />
Bildung und Kultur 900 2.000 2.900<br />
BERATUNGEN GESAMT 33.490 85.920 2.820 122.230<br />
Belehrungen von Lehrlingen gem. § 15 BAG bei vorzeitiger Beendigung des Lehrverhältnisses 192<br />
Die Fragen der Mitglieder aus den verschiedenen Rechtsthemen betreffen dieselben Schwerpunkte<br />
wie bereits in den Fachabteilungen erwähnt.<br />
In der Bezirkskammer Reutte konnten unter anderem deutliche Steigerungen von über 50 % in<br />
folgenden Bereichen verzeichnet werden:<br />
• Belehrungen von Jugendlichen zur Lehrvertragsauflösung<br />
• § 3a BAG Verfahren<br />
• Pensionsanträge<br />
• Arbeitnehmer-Förderungen<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
83
Außergerichtliche Vertretungen<br />
der Arbeitnehmer / Mitglieder, Interventionen<br />
ArbeitsR. Insolvenz Jugend KonsumR. SozialR.<br />
aus den persönlichen Beratungen entstandene Interventionsfälle 1.850 490 65 900 2.700<br />
für die Arbeitnehmer erzielte Vertretungserfolge in € 1,840 Mio *) 45.000 315.400<br />
*) die Vertretungserfolge aus Insolvenzfällen ist in der Gesamtsumme unter „Arbeitsrecht“ enthalten;<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> wurden in der Bezirkskammer<br />
Kufstein 4.018 persönliche Beratungen<br />
durchgeführt. Durch schriftliche Interventionen<br />
konnten € 611.300 für die Mitglieder einbringlich<br />
gemacht werden.<br />
In der Bezirkskammer Reutte war ein eklatanter<br />
Anstieg bei den Beratungen bzw. bei<br />
den Interventionen im Konsumentenschutz<br />
zu verzeichnen: bei den Konsumentenrechts-<br />
Interventionen waren es sogar 500 % (von 24<br />
im Jahr 2009 auf 135 im Jahr <strong>2010</strong>)!<br />
Ausgehend vom Vortrag zum Thema „Kindergeld<br />
neu“ am 23.02.<strong>2010</strong> ist die Nachfrage<br />
nach Beratungen zu diesem Thema in der<br />
Bezirkskammer Reutte stark angestiegen. Mit<br />
durchschnittlich 2 persönlichen Vorsprachen<br />
pro Woche zu Kinderbetreuungsgeld neu,<br />
Mutterschutz, Karenz und Wiedereinstieg wird<br />
dieser ausführliche Beratungsservice von vor<br />
allem Arbeitnehmerinnen extrem gut angenommen.<br />
In der Bezirkskammer Kitzbühel ist zusätzlich<br />
zu den täglich passierenden Beratungen,<br />
Interventionen und Rechtsschutzgewährungen<br />
im Arbeitsrecht der „Sozialplan Krankenhaus<br />
Kitzbühel“ zu erwähnen. Beginnend bereits<br />
mit August 2009 wurden 130 Mitarbeiter<br />
laufend durch die Bezirkskammer Kitzbühel<br />
betreut und während des Schiedsgerichtsverfahrens<br />
vertreten und konnte im Dezember<br />
<strong>2010</strong> ein erfolgreicher Abschluss erzielt werden.<br />
Der erzielte Geldbetrag betrug € 865.000<br />
und war ein großer Erfolg für die Verhandlungen<br />
der Arbeiterkammer.<br />
In diesem doch so spektakulärem Verhandlungsfall<br />
sind im Schnitt monatlich ca. 60 Arbeitsstunden<br />
angefallen, was alleine für das<br />
84 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Kalenderjahr <strong>2010</strong> mehr als 700 Arbeitsstunden<br />
ergibt. Darin sind auch die Stunden der<br />
Verhandlungsführung und juristischen Betreuung<br />
durch das Arbeitsrecht / Betriebsreferat<br />
der Arbeiterkammer Innsbruck enthalten.<br />
Wenn man weiß, dass seitens des Gegners,<br />
der Stadtgemeinde Kitzbühel, für die Gesamtabwicklung<br />
eine Rechtsanwaltskanzlei<br />
beauftragt war, welche hierfür Kosten von<br />
mehreren Hunderttausend Euro verrechnet,<br />
kann man den Wert der Arbeitsleistung durch<br />
die Arbeiterkammer <strong>Tirol</strong> leicht feststellen.<br />
In der Bezirkskammer Kitzbühel wurde im<br />
Fachbereich „Insolvenzen“ für 96 Dienstnehmer<br />
die komplette Insolvenzabwicklung einschließlich<br />
Anmeldung der Forderungen beim<br />
Insolvenzfonds durchgeführt.<br />
Bei der Bezirkskammer Kitzbühel sind noch<br />
besonders die Konkurse der Firmengruppe<br />
Schipflinger mit ca. 250 Dienstnehmern sowie<br />
des Hotels Steinplatte mit ca. 30 Dienstnehmern<br />
zu erwähnen. Hier wurden die Anmeldungen<br />
beim Insolvenzfonds durch die<br />
Insolvenzabteilung in Innsbruck in bester Zusammenarbeit<br />
mit der Bezirkskammer Kitzbühel<br />
durchgeführt. Nachdem die betroffenen<br />
Dienstnehmer jedoch bereits das ganze Jahr<br />
über, schon vor Konkurseröffnung unregelmäßige<br />
Zahlungen erhalten haben, teilweise<br />
nicht einmal klar, war bei welcher Firma sie<br />
überhaupt beschäftigt sind, ist eine enorme<br />
zusätzliche Inanspruchnahme der Bezirkskammer<br />
Kitzbühel daraus entstanden.<br />
In der Bezirkskammer Telfs wird neben den<br />
Beratungen in vielen verschiedenen Angelegenheiten<br />
schriftlich interveniert. Interessant<br />
ist, dass gegen Ende des Jahres die Konsu-
mentenschutz-Angelegenheiten auch in der<br />
Bezirkskammer Telfs stark zugenommen haben.<br />
Insbesondere Handy- und Internetangelegenheiten<br />
waren und sind ein großes Thema!<br />
Es konnten mehrere Erfolge auch auf kulanter<br />
Basis gefeiert werden, aber sind auch Angelegenheiten<br />
bis zu Schlichtungsverfahren vor<br />
der RTR (das ist die Telekom-Regulierungs-<br />
GmbH) durchgefochten worden.<br />
Hervorzuheben ist auch die Zahlungsunfähigkeit<br />
eines mit Lidl-Reisen kooperierenden<br />
Unternehmens in Deutschland, wo mittlerweile<br />
mit entsprechenden Argumenten voller<br />
Ausgleich einer Reise samt Versicherung nach<br />
Mauritius in der Höhe von € 4.000 eingebracht<br />
werden konnte.<br />
Im Fachbereich Arbeitsrecht ergaben sich für<br />
die Bezirkskammer Telfs mehrere Fälle mit der<br />
Arbeitsüberlassungsfirma K., wobei für die Arbeitnehmer<br />
die unberechtigt vorenthaltenen<br />
Beträge (insbesondere Sonderzahlungen, Zulagen,<br />
Überstunden und Urlaubsersatzleistungen)<br />
eingebracht werden konnten.<br />
Zu erwähnen ist weiters jenes von Holländern<br />
betriebene Hotel in Seefeld, das holländische<br />
Arbeitskräfte für 200 Arbeitsstunden im Monat<br />
mit € 300 abgespeist hat. Hier konnte die<br />
Bezirkskammer Telfs sämtliche Ansprüche<br />
gelten machen und für das einzelne Mitglied<br />
noch weitere € 1.500 lukriert werden.<br />
Weiters wurden Praktiken einer Telfer Firma<br />
abgestellt, die Mitarbeiter grundsätzlich eine<br />
Woche nach Beschäftigungsbeginn bei der<br />
TGKK angemeldet und entsprechend weniger<br />
Lohn ausbezahlt hat.<br />
Abschließend ist noch jenes <strong>AK</strong>-Mitglied zu<br />
erwähnen, welches vom Finanzamt mehr als<br />
20 Bescheide erhalten hat. Letztendlich konnte<br />
die Forderung von rund € 40.000 auf € 6,09<br />
durch den Einsatz der Bezirkskammer Telfs<br />
reduziert werden.<br />
In der Bezirkskammer Landeck wurde im<br />
Rahmen des EU-Projektes „Job ist Top“<br />
mit einem Projektvolumen in der Höhe von<br />
€ 248.000 im Herbst <strong>2010</strong> ein Beratungsbüro<br />
eingerichtet. Ziel ist es, während der Projektlaufzeit<br />
von 2,5 Jahren neben der Verbesserung<br />
von Kinderbetreuungsmöglichkeiten und<br />
einer Förderung der Mobilität von Dienstnehmern,<br />
dem Phänomen der Schwarzarbeit im<br />
Tourismus entgegen zu wirken. Durch Öffentlichkeitsarbeit<br />
und Beratung durch eine eigens<br />
dafür beschäftigte Mitarbeiterin sollen die<br />
zahlreichen Nachteile von Schwarzarbeit (fehlende<br />
Versicherungszeiten, fehlende Altersabsicherung,<br />
keine Entgeltfortzahlung, kein<br />
Urlaub, etc.) aufgezeigt werden, damit möglichst<br />
viele die Vorteile einer angemeldeten<br />
Beschäftigung für sich selbst erkennen und so<br />
die Schwarzarbeit zurückgedrängt wird.<br />
In der Bezirkskammer Schwaz ist vor allem<br />
die sehr hohe Zahl an Interventionen aus<br />
dem Bereich Konsumentenrecht hervorzuheben.<br />
Auffällig dabei ist allerdings, dass die<br />
Vertretungserfolge im Verhältnis zur Anzahl<br />
der Interventionsfälle relativ gering sind. Man<br />
könnte daher fragen, dass eigentlich sehr viel<br />
Aufwand für relativ wenig Erfolg notwendig<br />
ist? Dabei ist aber ganz wichtig zu erwähnen,<br />
dass die zahlreichen Interventionen aus<br />
interessenspolitischer Sicht zu einer Sensibilisierung<br />
der Konsumenten und auch der<br />
Unternehmen für diese Probleme geführt haben!<br />
Das Ergebnis unserer Arbeit ist daher<br />
vorwiegend die Bewusstseins-Schärfung der<br />
Firmen, dass sich der Konsument nicht mehr<br />
alles gefallen lässt und in der Arbeiterkammer<br />
<strong>Tirol</strong> eine starke Unterstützung findet!<br />
In der Bezirkskammer Imst wurden im Jahr<br />
<strong>2010</strong> insgesamt 5.660 persönliche Beratungsgespräche<br />
geführt. Zum Vergleich, im<br />
Jahr 2009 waren es insgesamt 4.717 persönliche<br />
Beratungen. Neben der klassischen arbeits-<br />
und sozialrechtlichen Beratung ist eine<br />
spürbare Nachfrage nach konsumenten- und<br />
steuerrechtlichen Informationen und Dienstleistungen<br />
erkennbar. So wurden im abgelaufenen<br />
Kalenderjahr 323 Arbeitnehmerveranlagungen<br />
sowie 740 konsumentenrechtliche<br />
Interventionen vorgenommen.<br />
Obwohl die PVA in den Bezirkskammer regelmäßige<br />
Sprechtage abhält, wenden sich viele<br />
Mitglieder vertrauensvoll an die Bezirkskam-<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
85
mern. So hat die Bezirkskammer Imst im Jahr<br />
<strong>2010</strong> insgesamt 852 Anträge ausgefüllt und<br />
abgesendet. Vielfach ging es dabei um Pensionsanträge<br />
sowie um Feststellung der Versicherungszeiten<br />
und Prüfung der versicherungsrechtlichen<br />
Anspruchsvoraussetzungen<br />
für eine Leistung aus den Versicherungsfällen<br />
des Alters zum ehest möglichen Zeitpunkt.<br />
Rechtsschutz<br />
Gewährung von kostenlosem Rechtsschutz in gerichtlichen Verfahren<br />
für die Arbeitnehmer eingebrachte Klagen aus Arbeitsrechtsthemen 336<br />
Streitwerte der eingebrachten Klagen in € 1,152 Mio<br />
abgeschlossene gerichtliche Verfahren 401<br />
Streitwerte der abgeschlossenen Verfahren in € (inkl. Abschlüsse als Insolvenzakt) 1,742 Mio<br />
für die Arbeitnehmer erzielte Vertretungserfolge in gerichtlichen Verfahren in € (inkl. Abschlüsse als Insolvenzakt) 1,439 Mio<br />
für die Arbeitnehmer eingebrachte Klagen aus Sozialrechtsthemen 950<br />
Verhandlungen am Arbeitsgericht als Laienrichter 41<br />
Die Bezirkskammer Lienz ist zunehmend mit Eigenvertretungen vor Gericht betraut.<br />
Neben der Mahnklage beim Landesgericht Innsbruck und der Verhandlung in 1. Instanz werden<br />
auch auf Basis von rechtskräftigen Urteilen Exekutionen beantragt. In letzter Konsequenz wird<br />
von der BK Lienz auch der Konkursantrag gestellt und bei Eröffnung oder Abweisung mangels<br />
Masse die Forderung der Arbeitnehmer beim Insolvenzfonds angemeldet.<br />
Außergerichtliche Vertretungen finden u.a. auch vor dem Bundessozialamt statt. Begünstige Behinderte,<br />
bei denen der Arbeitgeber einen Antrag auf Zustimmung zur Kündigung gestellt hat,<br />
werden im Verfahren vor dem Bundessozialamt durch die Bezirkskammer Schwaz direkt vertreten.<br />
In der Bezirkskammer Kufstein zum Beispiel musste in 128 Fällen gegen Arbeitgeber Klage<br />
beim Arbeits- und Sozialgericht eingebracht werden.<br />
Ebenfalls in der Bezirkskammer Kufstein wurden für 144 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />
die Ansprüche nach Konkursen bei der IEF Service GmbH angemeldet. Aus gerichtlich abgeschlossenen<br />
Fällen und zugesprochenen Insolvenzentgeltzahlungen konnte im Jahr <strong>2010</strong> ein<br />
weiterer Betrag in Höhe von € 603.500 an die Betroffenen überwiesen werden.<br />
86 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
In der Bezirkskammer Lienz gibt es immer<br />
wieder Vorsprachen von Arbeitnehmern, die<br />
keine Dienstzettel erhalten haben. Des Öfteren<br />
werden die Firmen dann angeschrieben<br />
und erreicht, dass für alle Dienstnehmer<br />
Dienstzettel nach AVRAG ausgestellt werden.<br />
Dadurch wird die Beurteilung arbeitsrechtlicher<br />
Ansprüche wesentlich erleichtert.
Kollektive Interessenvertretung<br />
Sitzungen, Vorträge und Besprechungen<br />
Vertretung der Mitgliederinteressen in Sitzungen, Besprechungen, Veranstaltungen 490<br />
Externe Vorträge und Schulungen 126<br />
Die Bezirkskammer Lienz ist beispielhaft in folgenden Gremien vertreten: Regionalbeirat AMS,<br />
Regionsmanagement Osttirol, Privatstiftung Osttiroler Bote, Nationalpark Hohe Tauern, Bezirksschulrat,<br />
Sozialmarkt Lienz;<br />
Mitarbeiter der Bezirkskammer Kitzbühel<br />
referierten bei folgenden externen Vorträgen und Schulungen:<br />
• 2 Vorträge am Polytechnischen Lehrgang Kössen<br />
• 2 Vorträge am Polytechnischen Lehrgang Hopfgarten<br />
• 4 Vorträge an der Tourismusfachschule in St. Johann<br />
• 8 Vorträge BFI<br />
Die Bezirkskammer Telfs war bei der Vortragsreihe<br />
am ECO-Telfs im Rahmen von<br />
Workshops zu bisher noch wenig bearbeitetem<br />
Thema „Arbeitsrecht und AIDS“! aktiv als<br />
Vortragender vertreten.<br />
Mitarbeiter der Bezirkskammer Lienz haben<br />
im abgelaufenen Jahr 40 Vorträge zu den Themen<br />
Arbeitsrecht und Konsumentenschutz<br />
gehalten. Die von der wirtschaftspolitischen<br />
Abteilung erstellte Pendleranalyse für den Bezirk<br />
Landeck wurde am 03.05.2011 Entscheidungsträgern<br />
des Bezirkes vorgestellt und<br />
wurden die Ergebnisse von Herrn Präsident<br />
Zangerl dem Bezirk zur weiteren Verwendung<br />
übergeben.<br />
Vertretung der Mitgliederinteressen durch die<br />
Bezirkskammer Schwaz erfolgten in Regionalbeiratssitzungen,<br />
gemeinsamen Besprechungen<br />
mit Abgeordneten des Bezirkes zum<br />
<strong>Tirol</strong>er Landtag und zum Nationalrat, Bezirksschulratssitzungen,<br />
Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen<br />
etc.<br />
Mitarbeiter der Bezirkskammer Schwaz referierten<br />
bei folgenden externen Vorträgen<br />
und Schulungen: Vorträge für Polytechnische<br />
Schulen und 4. Klassen der Hauptschulen im<br />
Bezirk Vorträge für andere Bildungseinrichtungen<br />
(BFI, die berater, JUFF, etc.).<br />
Die Bezirkskammer Kufstein führte 23 Vorträge<br />
in Schulen, bfi und bei sonstigen Bildungsanbietern<br />
durch. Weiters vertrat die<br />
Bezirkskammer Kufstein die Interessen der<br />
<strong>AK</strong>-Mitglieder bei regelmäßig wiederkehrenden<br />
Regionalbeiratssitzungen AMS.<br />
Die Bezirkskammer Imst ist Vorstandsmitglied<br />
beim SOMI. Der Imster Sozialmarkt<br />
(SOMI) ist ein Geschäft, in dem Produkte, die<br />
von Handel, Landwirtschaft und Industrie zur<br />
Verfügung gestellt werden, zu äußerst günstigen<br />
Preisen und ohne Gewinnabsicht für<br />
Menschen mit nachweislich niedrigem Einkommen<br />
angeboten werden.<br />
Zudem ist man im Vorstandsmitglied im Verein<br />
Regionalmanagement Bezirk Imst, der ein<br />
integrativer Bestandteil der Österreichischen<br />
und <strong>Tirol</strong>er Regionalpolitik ist. Ziel ist die Unterstützung<br />
einer eigenständigen und nachhaltigen<br />
Entwicklung des Bezirkes und die<br />
Stärkung der regionalen Identität.<br />
Generell werden von allen Bezirkskammern<br />
Vorträge und Schulungen gehalten:<br />
v.a. Tourismusfachschulen, Polytechnische<br />
Lehrgänge, Vorträge beim BFI, die Berater,<br />
KAOS, ibis acam etc.<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
87
Allgemeine Serviceleistungen<br />
Organisation von Projekten,<br />
Veranstaltungen und Aktionen, Grundlagenarbeiten<br />
Organisation von Sitzungen, Veranstaltungen 94<br />
Vornehmlich werden Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen<br />
für Arbeitnehmer angeboten<br />
(Bildungsberatung, Steuerspartage<br />
etc.). Insgesamt fanden in der Bezirkskammer<br />
Reutte10 Veranstaltungen mit insgesamt<br />
612 Teilnehmern und Besuchern statt, darunter<br />
allein 40 Schüler bei den Wirtschaftsplanspielen.<br />
Besonders groß war der Erfolg beim<br />
Kunstmarkt in der Bezirkskammer Reutte mit<br />
330 Besuchern.<br />
Die Bezirkskammer Kitzbühel hat im Jahr<br />
<strong>2010</strong> 12 Veranstaltungen organisiert. Besonders<br />
zu erwähnen sind dabei die Einladungen<br />
zur Vorstellung der Arbeiterkammer <strong>Tirol</strong> für<br />
sämtliche neu gewählten Betriebsräte des<br />
Bezirkes. In Summe sind zu allen Veranstaltungen<br />
der Bezirkskammer Kitzbühel sowie im<br />
Haus abgehaltenen Betriebsversammlungen<br />
ca. 950 Personen gekommen.<br />
Am 6. November <strong>2010</strong> wurde die Bezirkskammer<br />
Telfs feierlich „Neu“ eröffnet. Bei<br />
diesem selbst organisierten „Herbstmarkt“<br />
konnten interessierte Besucher die Bezirkskammer<br />
Telfs bei tollem Rahmenprogramm<br />
kennen lernen und haben sich auch Prominenz<br />
aus Politik, Wirtschaft sowie der Sozialpartner<br />
als Gäste eingefunden.<br />
Noch im Jahr <strong>2010</strong> konnte den Mitgliedern<br />
sehr erfolgreich eine Ausstellung zur „<strong>Tirol</strong>er<br />
Krippenbaukultur“ in den Räumlichkeiten der<br />
Bezirkskammer Telfs angeboten werden und<br />
wurden bei dieser 3-tägigen Veranstaltung<br />
mehr als 600 Besucher gezählt.<br />
Von der Bezirkskammer Landeck wurden 13<br />
Veranstaltungen (Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen<br />
für Arbeitnehmer, Servicetage,<br />
Vernissagen und der Kunstmarkt) mit insgesamt<br />
mehr als 800 Besuchern organisiert und<br />
88 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
erfolgreich abgehalten. 11 dieser Veranstaltungen<br />
wurden in der Bezirkskammer Landeck<br />
abgehalten, zwei davon außerhalb. Die<br />
in einem Betrieb durchgeführten Servicetage<br />
zu den Themen Steuer und Pension fanden<br />
großen Anklang und werden im Jahr 2011<br />
fortgesetzt.<br />
In der Bezirkskammer Schwaz fanden <strong>2010</strong><br />
neun Veranstaltungen zu folgenden Themen<br />
statt: Kinderbetreuungsgeld, Steuersprechtag,<br />
Vorträge zu diversen Themen, Kunstmarkt,<br />
etc.; <strong>2010</strong> gab es im Bezirk Schwaz ein damals<br />
noch tirolweit einzigartiges Projekt mit<br />
dem Namen „Mei Vorsprung“. Darin wurde<br />
vom JUFF ein Mentoring-Programm für lehrstellensuchende,<br />
und nicht ganz so einfach<br />
zu vermittelnde Jugendliche mit gleichzeitiger<br />
Unterstützung durch einen Mentor gestartet.<br />
Die überwiegende Anzahl der betreuten Jugendlichen<br />
konnte eine Lehrstelle finden und<br />
wurde das Projekt 2011 daher auch auf den<br />
Bezirk Kufstein ausgeweitet. Das Projekt wurde<br />
von den Sozialpartnern (Arbeiterkammer,<br />
Wirtschaftskammer und AMS) stark gefördert<br />
und begleitet (z.B. durch Schulungen der Jugendlichen<br />
und der Mentoren).<br />
In der Bezirkskammer Imst wurden im zu berichtenden<br />
Zeitraum insgesamt 17 Veranstaltungen<br />
abgehalten:<br />
• 9 Bildungsveranstaltungen<br />
• 2 Lesungen und<br />
• 6 Kulturveranstaltungen<br />
• Die Veranstaltungen wurden von insgesamt<br />
1.418 Personen besucht.<br />
Besonders zu erwähnen ist hier jene Vernissage,<br />
die von der Bezirkskammer Imst in<br />
Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Ötztal<br />
Bahnhof, organisiert wurde. Es war für alle<br />
sehr ergreifend, mit welchem Engagement
und Eifer die Künstler die Werke geschaffen<br />
haben und welche Begeisterung und Herzlichkeit<br />
von ihnen ausging. Höchst erfreulich<br />
war dann sowohl für die Künstler als auch die<br />
Veranstalter, dass beinahe sämtliche Werke<br />
verkauft werden konnten.<br />
Beim Imster Kunstmarkt <strong>2010</strong> nahmen insgesamt<br />
41 Künstler teil. Die Ausstellung wurde<br />
von nicht weniger als 600 Besuchern besucht.<br />
In der Bezirkskammer Lienz fanden 14 Veranstaltungen<br />
mit insgesamt 1.250 Besuchern<br />
(davon 600 Kunstmarkt) statt. Die Veranstaltungen<br />
sind überdurchschnittlich gut besucht.<br />
Betriebe inkl. Tätigkeiten Betriebsreferat<br />
Als Vortragende treten abwechselnd alle Referenten<br />
der BK Lienz auf. In der Folge werden<br />
auch viele persönlichen Beratungen zum Vortragsthema<br />
durchgeführt.<br />
In der Bezirkskammer Kufstein wurden 8<br />
Veranstaltungen durchgeführt: Kunstmarkt,<br />
Steuerspartag, Kinderbetreuungsgeld, Erben<br />
und Vererben, etc. Zusätzlich wurden von der<br />
Bezirkskammer Kufstein 4 Mitarbeiterehrungen<br />
in Betrieben durchgeführt.<br />
Betriebsversammlungen, Betriebsratssitzungen 43<br />
Betriebsbesuche 234<br />
Betriebsratsfonds-Revisionen 97<br />
Betriebsbesuche (§3a BAG-Verfahren, Arbeitsinspektor) 260<br />
Im Bezirk Landeck wurde die Belegschaft<br />
von zwei Betrieben bei der Gründung eines<br />
Betriebsrates (Abhalten von Betriebsversammlungen,<br />
Durchführen der Wahl, etc.)<br />
aktiv unterstützt. Gemeinsam mit einer bestehenden<br />
Betriebsratskörperschaft wurden die<br />
Neuwahlen des Betriebsrates organisiert und<br />
durchgeführt.<br />
Die Bezirkskammer Kufstein führte 44 Erhebungen<br />
in Betrieben nach dem Berufsausbildungsgesetz<br />
und 32 Revisionen Betriebsratsfonds<br />
durch. Die Betriebsratsfondsrevisionen<br />
finden je nach Größe und Umfang des Fonds<br />
entweder im Betrieb selbst oder bei kleinen<br />
Fonds in der Bezirkskammer statt.<br />
Die Bezirkskammer Imst organisiert regelmäßig<br />
wiederkehrende Betriebsbesuche für<br />
die Kammerräte. Es geht darum, mit den Mitarbeitern<br />
bzw. mit den Abteilungsleitern in<br />
Kontakt zu treten, Eindrücke vom Unternehmen<br />
zu gewinnen und wichtige Informationen<br />
zu erhalten. Zuletzt war man zu Gast bei der<br />
Firma MS Design in Roppen sowie bei der Firma<br />
Fleischhof Oberland in Imst.<br />
Die Bezirkskammer Lienz kümmert sich im<br />
Zuge der Umsetzung des Bezirkskonzeptes<br />
zunehmend um die Betreuung der Betriebsräte.<br />
Dabei werden nicht nur spezifische arbeitsrechtliche<br />
Fragestellungen erörtert sondern<br />
auch sozial- und konsumentenrechtliche<br />
Angelegenheiten diskutiert. Neben den 16<br />
Fondsrevisionen kann den Betriebsräten auf<br />
diese Weise eine effektive Unterstützung im<br />
Dienste der BR-Mitglieder angeboten werden.<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
89
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Das Wichtigste in Kürze<br />
835.000 Zugriffe<br />
auf www.ak-tirol.com<br />
43 Einzeltitel erschienen:<br />
<strong>Tirol</strong>er Arbeiterzeitung,<br />
<strong>AK</strong>-Konsument,<br />
Broschüren<br />
90 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
5,5 Millionen Aufl age gesamt<br />
16.500 telefonische<br />
Mitgliederkontakte<br />
161 Pressemitteilungen<br />
1.481 Berichte<br />
über die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> in Medien
Arbeitsbereiche<br />
Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit unterstützt die einerseits Selbstverwaltung, das Kammerbüro<br />
mit den Abteilungen und den Bezirkskammern beim Auftritt nach außen, in der Arbeit mit<br />
den Medien und bei Veranstaltungen und ist andererseits für das gesamte Marketing und „Außenauftritt“<br />
der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> zuständig.<br />
Hauptaufgaben u.a.:<br />
• Erstellung von Texten und Unterlagen für Aussendungen bzw. Konferenzen für Printmedien,<br />
Radio, Fernsehen sowie für die <strong>AK</strong>-<strong>Tirol</strong>-Homepage. Themensuche, recherchieren, texten,<br />
redigieren, Endkorrektur aller Veröffentlichungen der <strong>AK</strong> nach außen.<br />
• Betreuung der Medien und Koordination von Anfragen bzw. Stellungnahmen nach außen.<br />
• Betreuung der <strong>AK</strong>-Bezirkskammern im Bereich Veranstaltungen, Bewerbung und Pressearbeit.<br />
• Befüllung und redaktionelle Betreuung der <strong>AK</strong>-<strong>Tirol</strong>-Homepage und Zusammenarbeit<br />
mit der B<strong>AK</strong><br />
• Fotoreportagen sowie Betreuung und Wartung von ca. 30.000 digitalen Aufnahmen für Medien,<br />
Arbeiterzeitung, Broschüren sowie <strong>AK</strong>-Website.<br />
• Textarchiv (Sichtung und Sammlung sämtlicher Berichte über die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> aus allen <strong>Tirol</strong>er<br />
und österr. Medien. Ca. 1.000 Seiten im Jahr <strong>2010</strong> wurden archiviert).<br />
• Marketing (Budgetieren, erstellen, konzipieren und überwachen aller Marketingmaßnahmen<br />
der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong>, Mitarbeit bei B<strong>AK</strong>-Kampagnen).<br />
• Infos an Redaktionen, Themensetzung, Strategie, Kontakte mit Medienvertretern.<br />
• Veranstaltungsmanagement (Organisation, Abwicklung, Koordination, Betreuung von <strong>AK</strong>-<br />
Veranstaltungen im Haus und außerhalb).<br />
Pressetätigkeit <strong>2010</strong><br />
161 Presseaussendungen<br />
Die wichtigsten Inhalte waren zu den Bereichen Konsumentenschutz (79 Aussendungen), Bildung<br />
(23), Selbstverwaltung (22), Soziales (9), Arbeitsrecht (8), Wohnen (7), Wirtschaft (7), Jugend (6).<br />
11 Ausgaben „<strong>Tirol</strong>er Arbeiterzeitung“<br />
Themenbereiche: Steuergerechtigkeit, Einkommensverteilung, Arbeitsrecht, Konsumentenschutz,<br />
Soziales, Wohnen, Wirtschaft, Fraktionen, Jugend, Interessenpolitik, interessante Fälle,<br />
bzw. wichtige Änderungen. Jede Ausgabe mit 12 Seiten (getextet, bebildert, Artikel in den Seitenspiegel<br />
eingearbeitet, gekürzt, bzw. umgeschrieben, korrigiert, drucküberwacht).<br />
Beilage der AZ: Steuermärchen aus Österreich von <strong>AK</strong>, KAB und ÖGB. Erschienen als Aufkleber<br />
im Oktober <strong>2010</strong>.<br />
8 Pressegespräche<br />
Die wichtigsten Inhalte waren zu den Bereichen Selbstverwaltung (3), Bildung (2), Soziales (2)<br />
Wirtschaft (1).<br />
432 Pressekontakte mit Medienvertretern<br />
1.481 Berichte über die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> in <strong>Tirol</strong>er und österr. Medien. Selbstverwaltung (440), Konsumentenschutz<br />
(305), Bildung (180), Bezirke (90), Wirtschaft (81), Arbeit (68), Jugend (33).<br />
12 Ausgaben des „<strong>AK</strong>-Konsument“ Text und Layout der Konsument-Flappe<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
91
PR-Arbeit<br />
Die wichtigsten Inhalte:<br />
Interessenpolitische Anliegen der <strong>AK</strong>, Themen zu arbeitsrechtlichen, sozialrechtlichen, bildungspolitischen<br />
oder konsumentenrechtlichen Fragen. Tagespolitische Stellungnahmen des Präsidenten<br />
(Themen, Texte, Fotos und Korrekturen) Im Detail:<br />
46 <strong>AK</strong>-Boxen in der Wochenzeitung „Echo am Freitag“<br />
zu den Bereichen Bildung (13 Beiträge), Konsumentenschutz (8), Soziales (6), Arbeitsrecht (6),<br />
Wirtschaft (6), Jugend (1), Wohnen (3), Selbstverwaltung (3).<br />
24 <strong>AK</strong>-Infos in den 12 Regionalausgaben „<strong>Tirol</strong>er Woche/Rundschau“<br />
zu den Bereichen Bildung (6 Beiträge), Konsumentenschutz (7), Soziales (4), Arbeitsrecht (4),<br />
Wirtschaft (2), Wohnen (1).<br />
25 <strong>AK</strong>-Ombudsmann-Kolumnen in den 12 Bezirksblätter-Ausgaben<br />
zu den Bereichen Bildung (3 Beiträge), Konsumentenschutz (6), Soziales (4), Arbeitsrecht (5),<br />
Jugend (1), Wirtschaft (1), Selbstverwaltung (4).<br />
10 <strong>AK</strong> Seiten im Monatsmagazin „Echo“<br />
zu den Bereichen Arbeitsrecht (3 Schwerpunktartikel), Wirtschaft (2), Selbstverwaltung (5).<br />
17 <strong>AK</strong>-Kästen im Magazin „Weekend“<br />
zu den Bereichen Bildung (5 Beiträge), Konsumentenschutz (5), Soziales (2), Arbeitsrecht (1),<br />
Jugend (1), Wirtschaft (1) Wohnen (1).<br />
17 Seiten in der „TT am Sonntag“<br />
zu den Bereichen Bildung (2 Schwerpunktartikel), Konsumentenschutz (7), Arbeitsrecht (3), Jugend<br />
(1), Wirtschaft (1), Selbstverwaltung (3).<br />
11 Seiten in der „<strong>Tirol</strong>er Krone“<br />
v.a. zu den Bereichen Bildung: (2 Artikel), Konsumentenschutz (4); Soziales (2), Arbeit (1), Jugend<br />
(1), Wirtschaft (1).<br />
Vierseitiger Mantel in der TT<br />
Am 19. Juni erschien in allen acht Regionalausgaben der TT ein auf den jeweiligen Bezirk adaptierter<br />
<strong>AK</strong>-Mantel, in dem alle Mitarbeiterinne und Mitarbeiter der jeweiligen Bezirkskammer, alle<br />
<strong>AK</strong>-Kammerrätinnen und -Kammerräte aus den Bezirken sowie die Haupttätigkeitsbereiche der<br />
Bezirkskammer vorgestellt wurden. Die insgesamt 32 Seiten wurden getextet und bebildert und<br />
im Vorfeld sämtliche Verhandlungen, Vorarbeiten, Fotos und Texte abgewickelt bzw. durchgeführt<br />
und verfasst.<br />
25 Texte für die Bezirkskammern<br />
zu den Bereichen Bildung (7 Artikel), Soziales (10), Wirtschaft (8).<br />
92 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>
Inserate<br />
Direkter Draht, telefonische Sprechstunde<br />
Schaltung, Korrektur und Überwachung von <strong>AK</strong> Inseraten: 23-mal „Direkter Draht“ in: TT, Krone,<br />
BB, Kleine Zeitung.<br />
Veranstaltungen in <strong>AK</strong>-Bezirkskammern<br />
44 Inserate v.a. zu den Bereichen Bildung (13 Inserate), Soziales (16), Wirtschaft (15).<br />
Internetportal www.ak-tirol.com<br />
Redaktion und Betreuung<br />
Laufende redaktionelle Wartung und Einspeisung neuer Inhalte, pro Tag ca. drei inhaltliche Aktualisierungen.<br />
Nutzer-Analyse <strong>2010</strong> - Gesamt-Zugriffe: 852.642<br />
2008: ~ 675.000 Besuche<br />
2009: ~ 756.000 Besuche + 81.000 Visits gegenüber 2008<br />
<strong>2010</strong>: ~ 853.000 Besuche + 97.000 Visits gegenüber 2009<br />
Den Fachbereichen zuordenbare Zugriffe:<br />
41.850 Arbeit & Recht<br />
23.911 Steuer & Geld<br />
23.095 Konsument<br />
18.151 Beruf & Familie<br />
14.543 Bildung<br />
23.756 Bücherei<br />
9.141 Jugend<br />
gesamt 154.447 Besuche<br />
Weitere interessante Zugriffsthemen (auszugsweise) - gesamt 45.390 Besuche<br />
20.928 Kontakt<br />
8.190 Servicerechner<br />
6.892 Termine (Beratungen, Ausstellungen, Lesungen, Direkter Draht)<br />
9.380 Formulare & Anträge<br />
Die verbleibenden 77 % der Zugriffe (das sind ca. 653.000 Visits) erfolgten über Suchmaschinen<br />
zu spezifischen Themen und passierten daher die Zugriffe direkt (d.h. ohne Umweg über die <strong>AK</strong><br />
Homepage-Pfade) auf die einzelnen Beiträge und können daher diese Zugriffe nicht auf die spezifischen<br />
Fachbereiche zugeordnet werden. (Bsp. Fachartikel „Steuerausgleich leicht gemacht“<br />
– 17.860 Zugriffe)<br />
14 Newsletter<br />
davon: 6 „Newsletter für Betriebsräte“, 4„Lehrlingsnewsletter“, 4 „<strong>AK</strong>-Veranstaltungen zu Bildungsthemen“<br />
mit 1744 Abonnenten<br />
davon: 351 „Newsletter für Betriebsräte”, 1.267 „Lehrlingsnewsletter”, 12 „<strong>AK</strong>-Veranstaltungen<br />
zu Bildungsthemen”<br />
B<strong>AK</strong>-Portal<br />
Laufende Mitarbeit in diversen Arbeitskreisen bzw. Ausschüssen für Österreichweit, bzw. auf das<br />
jeweilige Bundesland mutierte Inhalte und Adaptierungen (Sechs Meetings).<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
93
Veranstaltungen<br />
Josefs-Messe (19.3.<strong>2010</strong>, Jesuitenkirche)<br />
Gesamtabwicklung, Koordination mit Diözese und KAB, Text und Gestaltung von Einladungen,<br />
Plakaten und Messprogramm. Auswahl der Musik, Einholen der Genehmigungen, Agape. Ankündigungen<br />
und Aussendungen. rund 400 Messbesucher.<br />
Steuerspartage in den Bezirken (8.-24.3.<strong>2010</strong>)<br />
Zwischen 8. März und 24. März kamen insgesamt 659 Personen zu persönlicher Steuerberatung.<br />
Terminkoordination (in Kooperation mit den <strong>AK</strong>-Steuerexperten), Einrichten einer Hotline<br />
für Anmeldungen, Betreuung und Abwicklung, Texten und Schalten von Inseraten und PR-Texte<br />
in allen Bezirksmedien mutiert nach dem jeweiligen Tag, Aussendungen, Sonderseiten und Berichte<br />
in der Arbeiterzeitung.<br />
Lehrabschlusskonzert Culcha Candela (9.7.<strong>2010</strong>)<br />
Für das erstmals stattfindende Lehrabschlussfest für ca. 1.000 Jugendliche auf der Festung<br />
Kufstein wurden die Vorarbeiten geleistet, Auswahl der Gruppen, Verhandlungen mit Veranstalter,<br />
Layout und Druck der Einladungskarten, Einrichten einer Hotline. Zusammenarbeit mit der<br />
Jugendabteilung.<br />
Medienfest (26.8.<strong>2010</strong>)<br />
Terminkoordination, Auswahl Location (Seehof), Gespräche und Planung mit Caterer, Musik,<br />
Bühne, Zelt und Bustransfer organisiert. Layout und Text Einladungen, sowie Versand an alle<br />
Medienvertreter. Anmeldungen entgegengenommen, letzte Koordination mit dem Caterer, sowie<br />
Zeltaufbau und Stromversorgung. Es kamen rund 150 Gäste.<br />
Mitarbeiterfest (27.8.<strong>2010</strong>)<br />
Terminkoordination, Auswahl Location (Seehof), Gespräche und Planung mit Caterer, Musik,<br />
Bühne, Zelt, Kinderbetreuung und Bustransfer organisiert. Layout und Text Einladungen, sowie<br />
Versand an alle Mitarbeiter, Kammerräte, Koordination der Kinderbetreuung, Bustransfer etc.<br />
Zum Mitarbeiterfest kamen insgesamt 200 Gäste, die vor Ort betreut wurden.<br />
Betriebsräte-Treffen, Innsbrucker Messe, (7.10.<strong>2010</strong>)<br />
Musik-, Cateringauswahl, Einladungen, Anmeldungsabwicklung, Organisation. Bilanz: 800 begeisterte<br />
Betriebs-, Kammerräte und Gemeinderäte im Messe-Festzelt.<br />
<strong>AK</strong> Telfs Wiedereröffnung (6.11.<strong>2010</strong>)<br />
Layout und Text Einladungen, Ausschreibung und Druck, sowie Versand an alle Bezirkskammern,<br />
Kammerräte, Repräsentanten, Landtag, Bundesrat. Organisation, Bewerbung in den Bezirksmedien,<br />
Auswahl der Musik, Gestaltung, Zelt. Rund 500 Besucher wurden vor Ort betreut.<br />
<strong>AK</strong> Jubilarfeier <strong>2010</strong>/2011:<br />
Es wurden 16.982 Jubilare aus ganz <strong>Tirol</strong>, die länger als 25 Jahre beschäftigt sind, zu insgesamt<br />
sechs Jubilarfeiern eingeladen. Die Geehrten erhielten eine Urkunde in einer Mappe und eine<br />
Einladung zur einer der sechs Feiern (vier davon in der Innsbrucker Messehalle am 15. Jänner<br />
um 10 Uhr und um 19 Uhr, am 22. Jänner um 10 Uhr und um 19 Uhr sowie je eine in Matrei i. O.<br />
am 29. Jänner und in Reutte auf der Burg Ehrenberg am 19. Februar).<br />
94 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>
Die PR-Stelle gestaltete und textete die Einladungen,<br />
Urkunden und Mappen, sorgte für<br />
die zeitgerechte Bearbeitung der zahlreichen<br />
Retouren. Ebenso wurden die Vorarbeiten erledigt,<br />
sämtliche Kommunikationstelefonate<br />
geführt.<br />
Weiters wurden die Künstler verpflichtet, die<br />
Aufbaupläne und das Catering für die große<br />
Messehalle sowie für das Tauerncenter<br />
Matrei und die Ehrenberger Klause in Reutte<br />
koordiniert, sämtliche organisatorischen<br />
Maßnahmen für einen reibungslosen Ablauf<br />
gesetzt (Feuerpolizei, Veranstalterhaftpflicht,<br />
Rettungsdienst, Bewachung, Betreuung der<br />
Künstler etc). Zu den Feiern wurden 6.400.<br />
Jubilare begrüßt.<br />
Veröffentlichungen<br />
Lage der Arbeitnehmer <strong>2010</strong><br />
Schwerpunkt: „Armut und soziale Ausgrenzung<br />
in <strong>Tirol</strong>“. Koordination mit den Abteilungen,<br />
Endredaktion, Textierung, Drucküberwachung,<br />
Druck in 4.700 Auflage und Versand<br />
an: Betriebsräte, Kammerräte, Geschäftsstellen,<br />
Repräsentanten des Landes, Medien,<br />
Gemeinden, Regierung, Abgeordnete, B<strong>AK</strong>,<br />
ÖGB und LVS. Vorstellung bei einer Pressekonferenz.<br />
<strong>Tirol</strong>weites Medienecho.<br />
Broschüren<br />
20 Broschüren erschienen. Korrekturen, Bildauswahl,<br />
Grafik, Ausschreibung, Drucküberwachung.<br />
Die Titel im Detail: Steuer sparen,<br />
Wirtschaft- und sozialstatistisches Jahrbuch,<br />
Elternfahrplan, sozialrechtliche Bestimmungen,<br />
Ein Baby kommt, Pflegegeld, geringfügige<br />
Beschäftigung, Leiharbeit, Urlaub,<br />
Betriebspension, Betriebsübergang, Teilzeitarbeit,<br />
Kündigung, Betriebsratsfonds, Lehrlings-<br />
und Jugendschutz, Arbeiten in den<br />
Ferien, Pflichtpraktikum im Hotel- und Gastgewerbe,<br />
14 Jahre was nun?, Wegweiser für<br />
Beihilfen und Bewerbung.<br />
Mitgliederbetreuung<br />
Telefonische Mitgliederbetreuung<br />
Die insgesamt 16.501 telefonischen Gespräche<br />
mit <strong>AK</strong>-Mitgliedern in <strong>Tirol</strong> im Jahr <strong>2010</strong><br />
bestätigen die fortlaufend hohe Qualität der<br />
Leistungen der Arbeiterkammer in <strong>Tirol</strong>. Hohe<br />
Zufriedenheit kennzeichnet die Stimmungslage<br />
der <strong>AK</strong>-Mitglieder im Jahr <strong>2010</strong>! Zu den Ergebnissen<br />
im Detail: 12 Prozent der Mitglieder<br />
hatten Kontakt zu ihrer <strong>AK</strong>. Dabei zeigt sich:<br />
Vor allem bei Fragen zum Thema Kündigung<br />
bzw. Arbeitslosigkeit und arbeitsrechtlichen<br />
Problemen hat man sich <strong>2010</strong> an die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong><br />
gewandt, aber auch zum Thema Pension.<br />
Besonders erfreulich ist die schon eingangs<br />
erwähnte sehr hohe Zufriedenheit: Die Kontaktsuchenden<br />
zeigen sich auch <strong>2010</strong> durchwegs<br />
mit den Leistungen ihrer Arbeiterkammer<br />
zufrieden – die beeindruckende Mehrheit<br />
von 92 Prozent war mit der Leistung der <strong>AK</strong><br />
zufrieden, Verbesserungspotentiale werden<br />
weiterhin hin nur ganz vereinzelt geäußert.<br />
Veränderungen sind für die Arbeiterkammer<br />
<strong>Tirol</strong> bei den Kommunikationswegen spürbar:<br />
Das Medium Internet hat an Bedeutung gewonnen.<br />
In der Jahresauswertung <strong>2010</strong> wird<br />
das Internet erstmals zum beliebtesten Informationsweg<br />
knapp vor der Hotline gewählt.<br />
Die hohe Zufriedenheit der Mitglieder mit ihrer<br />
Arbeiterkammer wird auch durch die wahrgenommene<br />
Betreuungskompetenz unterstrichen:<br />
drei Viertel der Mitglieder fühlen sich gut<br />
betreut, lediglich drei Prozent wünschen sich<br />
mehr Engagement ihrer Kammer.<br />
Mailings<br />
2 Ausgaben verschickt. Arbeitszeitkalender<br />
für Lehrlinge: 13.000 Stück Auflage mit Begleitbrief<br />
des Präsidenten, Negativsteuer für<br />
Lehrlinge: Brief mit Steuerformular an alle<br />
13.000 Lehrlinge<br />
Mitgliederdatenbank – Adressänderungen<br />
Laufende Aktualisierung der Adressen von <strong>AK</strong>-<br />
Mitgliedern aufgrund telefonischer, persönlicher<br />
Angaben oder E-Mail. Adressverwaltung<br />
für die Zusendung der Zeitschrift Konsument,<br />
Auflistung an den VKI weitergeleitet.<br />
<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
95
Marketingaktivitäten<br />
B<strong>AK</strong>-Kampagne „Gerechtigkeit muss sein!“<br />
Gemeinsam mit allen Länderkammern wurde in sieben Meetings mit der Agentur D&M die Kampagne<br />
„Gerechtigkeit muss sein!“ entwickelt“, die im Vorfeld des geplanten Budgeteinsparungsprogrammes<br />
eingesetzt und erfolgreich wahrgenommen wurde. Die Filmspots liefen im ORF-<br />
Fernsehen sowie in allen Privatkanälen ein Monat lang im Juni sowie im September. Zusätzlich<br />
gab es laufende Mitarbeit in diversen Arbeitskreisen bzw. Ausschüssen. Zwei Kurse für Zeitungsgestaltung<br />
bzw. Textierung für alle <strong>AK</strong>-Redakteurinnen und Redakteure.<br />
<strong>AK</strong>-Hörfunkspots<br />
36 Hörfunkspots: Pro Ausgabe <strong>AK</strong>-Konsument wurden monatlich drei Spots produziert. Aufbereitung<br />
der Texte, Abnahme der Produktion. Ausstrahlung in Radio Ö2, U1, Life, fallweise Radio<br />
Osttirol.<br />
<strong>Tirol</strong> TV<br />
12 Studio- bzw. Frühstücksinterviews mit <strong>AK</strong> Präsident.<br />
Themensetzung, Abgleichen der Inhalte, Aufnahmeüberwachung.<br />
<strong>Tirol</strong> TV vor Ort<br />
Beginnend mit der <strong>AK</strong> Lienz wird jeden Monat je eine <strong>Tirol</strong> TV Sendung von der jeweiligen Bezirkskammer<br />
ausgestrahlt. Die weiteren Bezirke im Jahr <strong>2010</strong>: Kufstein und Telfs.<br />
96 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>
Wir sind für Sie da<br />
Impressum<br />
Medieninhaber und Verleger:<br />
Kammer für Arbeiter und Angestellte für <strong>Tirol</strong><br />
Maximilianstraße 7, 6020 Innsbruck<br />
Verfasser: <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong><br />
Fotos: Fotowerk Aichner, Fotolia.de
Arbeiterkammer <strong>Tirol</strong><br />
Maximilianstraße 7, 6020 Innsbruck<br />
www.ak-tirol.com<br />
ak@tirol.com<br />
<strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> in den Bezirken:<br />
Imst, Rathausstraße 1, 6460 Imst<br />
Kitzbühel, Rennfeld 13, 6370 Kitzbühel<br />
Kufstein, Arkadenplatz 2, 6330 Kufstein<br />
Landeck, Malserstraße 11, 6500 Landeck<br />
Lienz, Beda-Weber-Gasse 22, 9900 Lienz<br />
Reutte, Mühler Straße 22, 6600 Reutte<br />
Schwaz, Münchner Straße 20, 6130 Schwaz<br />
Telfs, Moritzenstraße 1, 6410 Telfs<br />
kostenlose <strong>AK</strong>-Servicenummer:<br />
Tel. 0800/22 55 22