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Geschäftsbericht 2010 - AK - Tirol

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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Über die Leistungen und Erfolge<br />

der Kammer für Arbeiter und Angestellte für <strong>Tirol</strong><br />

Wir sind für Sie da


Inhalt<br />

Übersicht Leistungen <strong>2010</strong> ..........................................................................................................2<br />

Vorwort .........................................................................................................................................3<br />

Selbstverwaltung ..........................................................................................................................4<br />

Arbeitsrecht ..................................................................................................................................8<br />

Sozialrecht ..................................................................................................................................18<br />

Lehrlings- und Jugendschutz .....................................................................................................32<br />

Wirtschaftspolitik ........................................................................................................................36<br />

Konsumentenpolitik ....................................................................................................................48<br />

Wohn- und Mietrecht ..................................................................................................................62<br />

Bildung und Kultur ......................................................................................................................72<br />

Seehof ........................................................................................................................................80<br />

Bezirkskammern ........................................................................................................................82<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ..............................................................................................90<br />

Soweit in den folgenden Ausführungen personenbezogene Bezeichnungen nur in<br />

männlicher Form angeführt sind, beziehen sie sich auf Frauen und Männer in gleicher Weise.<br />

Die Abkürzung „BK“ bei den Tabellen-Übersichten steht für Bezirkskammern.<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

1


Übersicht Leistungen <strong>2010</strong><br />

Direkte finanzielle Zuwendungen an <strong>AK</strong>-Mitglieder<br />

zinsfrei gewährtes Wohnungsdarlehen € 990.500<br />

ausbezahlte Beträge aus dem Unterstützungsfonds € 211.000<br />

direkt ausbezahlte Aus- und Weiterbildungsbeihilfen € 1,239.000<br />

Unterstützung im Rahmen der Weihnachtsaktion € 38.500<br />

Summe € 2,479.000<br />

Für die <strong>AK</strong>-Mitglieder erzielte Erfolge durch die <strong>AK</strong>-Mitarbeiter<br />

außergerichtliche Vertretungserfolge<br />

Ergebnis arbeitsrechtlicher Interventionen € 2,941.000<br />

Ergebnis konsumentenrechtlicher Interventionen € 700.000<br />

Ergebnis jugend- und lehrlingsrechtlicher Interventionen € 121.000<br />

Ergebnis wohn- und mietrechtlicher Interventionen € 115.000<br />

Summe € 3,877.000<br />

gerichtliche Vertretungserfolge<br />

Ergebnis abgeschlossener Arbeitsrecht-Rechtsschutzakten € 2,860.000<br />

Ergebnis Sozialplan Krankenhaus Kitzbühel (Schiedsgericht) € 865.000<br />

Ergebnis abgeschlossener Lehrlings-Rechtsschutzakten € 16.000<br />

Summe € 3,741.000<br />

erzielte Insolvenzgelder<br />

Insolvenzgelder Arbeitsrecht € 10,148.000<br />

Insolvenzgelder Jugend- und Lehrlingsrecht € 150.000<br />

Summe € 10.298.000<br />

Unterstützungsfonds<br />

eingereichte Anträge 759<br />

davon positiv bearbeitet 521<br />

ausbezahlte Summe € 211.000<br />

2 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>


Vorwort<br />

Vertrauen, Sicherheit und Schutz<br />

Liest oder blättert man durch den <strong>Geschäftsbericht</strong><br />

der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> für das Jahr <strong>2010</strong>, dann<br />

lässt sich erahnen, wie enorm hoch der Einsatz<br />

der Selbstverwaltung mit den Kammerrätinnen<br />

und Kammerräten sowie des<br />

Kammerbüros mit den Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern war.<br />

Der <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>, der der 158. Vollversammlung<br />

vorgelegt wird, ist damit ein<br />

eindrucksvoller Leistungsnachweis über die<br />

Arbeit der größten gesetzlichen Interessenvertretung<br />

im Land.<br />

Im Mittelpunkt aller Tätigkeiten stand: Sich<br />

für mehr Gerechtigkeit einsetzen und den <strong>AK</strong>-<br />

Mitgliedern dabei mit Recht zur Seite stehen.<br />

Bei den zahlreichen Begutachtungen und den<br />

daraus resultierenden Änderungsvorschlägen<br />

an die Gesetzgeber Bund und Land, im Rahmen<br />

der Vollversammlung und des Vorstands<br />

sowie im Zuge regelmäßiger Sitzungen der<br />

einzelnen Ausschüsse.<br />

In allen Bereichen zeigte sich die bewährte Zusammenarbeit<br />

zwischen den Funktionären und<br />

den Mitarbeitern sowie das gemeinsame Bestreben,<br />

die Interessen der Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer bestmöglich zu vertreten.<br />

Der <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> ist auch ein Nachschlagewerk,<br />

um sich die Leistungen der einzelnen<br />

Abteilungen in der Zentrale und der<br />

Bezirkskammern in den Regionen vor Augen<br />

zu führen. Die Kurzberichte und die wichtigsten<br />

Kennzahlen dazu sind Zeugnis des hohen<br />

Engagements für die <strong>AK</strong>-Mitglieder, die<br />

täglich ihre Arbeiterkammer um Rat und Hilfe<br />

kontaktieren: Persönlich, telefonisch und immer<br />

stärker über das Internet.<br />

Die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> als das Schutzhaus der <strong>Tirol</strong>er<br />

Arbeitnehmer erlebte auch im abgelaufenen<br />

Jahr einen Ansturm an rat- und hilfesuchenden<br />

Menschen.<br />

Wie dringend nötig die Mitglieder ihre Arbeiterkammer<br />

brauchen, zeigt sich auch an ihrer<br />

hohen Zufriedenheit. Nicht ohne Stolz soll angemerkt<br />

werden, dass die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> als Institution<br />

höchstes Vertrauen und Kompetenz in<br />

der Bevölkerung genießt. Die Arbeiterkammer<br />

steht an der Spitze aller Einrichtungen in ihrem<br />

Einsatz um Gerechtigkeit, weil sie glaubwürdig,<br />

engagiert und kraftvoll die Anliegen der<br />

Mitglieder vertritt. Vertrauen vermittelt Schutz.<br />

Schutz schafft Sicherheit. Unser Dank gebührt<br />

allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im<br />

Kammerbüro, die für die <strong>AK</strong>-Mitglieder tätig<br />

waren. Unsere Anerkennung gilt den Kammerrätinnen<br />

und Kammerräten aller Fraktionen,<br />

die mit vollem Einsatz für die Interessenvertretung<br />

tätig waren.<br />

Erwin Zangerl, <strong>AK</strong> Präsident Dr. Fritz Baumann, <strong>AK</strong> Direktor<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

3


Selbstverwaltung 31.12.<strong>2010</strong><br />

<strong>AK</strong> Vorstand<br />

Präsident Erwin Zangerl<br />

Vizepräs. Verena Steinlechner-Graziadei<br />

Vizepräsident Reinhold Winkler<br />

Vizepräsident Ambros Knapp<br />

Maria Gstaltmeyr<br />

LAbg. Fritz Gurgiser<br />

Siegfried Dellemann<br />

Tanja Rupprecht<br />

Werner Salzburger<br />

Ulrike Ernstbrunner<br />

Otto Leist<br />

Kontrollausschuss<br />

Vorsitzender Günter Mayr<br />

Vorsitzender-Stv. Heribert Mariacher<br />

Karl-Heinz Eigentler<br />

Elisabeth Gollner<br />

Christian Hauser<br />

Walter Hofer<br />

Bernhard Höger<br />

Dr. Heinrich Lechner<br />

Andreas Pernlochner<br />

Markus Paratscher<br />

Hubert Preyer<br />

Martin Schaffenrath MBA MBA MPA<br />

Elfriede Moser<br />

Katharina Willi<br />

Maria Wodounik<br />

Ausschuss Arbeitsrecht<br />

Vorsitzender Günther Blaas<br />

Vorsitzender-Stv. Ernst Schwabegger<br />

LAbg. Anton Pertl<br />

Manuela Schober<br />

Gottfried Kostenzer<br />

Daniela Holaus<br />

Dr. Heinrich Lechner<br />

Hannes Urban<br />

DI (FH) Christian Larch<br />

Reinhold Appeltauer<br />

Christoph Scheiber<br />

4 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Ausschuss Betriebe und Sicherheit<br />

Vorsitzender Bernhard Höger<br />

Vorsitzender-Stv. Sieghard Wachter<br />

LAbg. Anton Pertl<br />

Edith Stimpfl<br />

Gerhard Margreiter<br />

Martin Schaffenrath MBA MBA MPA<br />

Hubert Preyer<br />

Petra Grössl-Wechselberger<br />

Hannes Urban<br />

Franz Reiter<br />

Werner Knoll<br />

Ausschuss Bildung<br />

Vorsitzender Martin Schaffenrath MBA MBA MPA<br />

Vorsitzender-Stv. Hertha Obergmeiner<br />

Klaus Purner<br />

Gottfried Kostenzer<br />

Mag. Alexander Rainer<br />

Hubert Preyer<br />

Nadja Hackl<br />

Beate Flunger<br />

Christian Matt<br />

Andreas Pernlochner<br />

Christoph Scheiber<br />

Ausschuss Frau und Beruf<br />

Vorsitzende Maria Wodounik<br />

Vorsitzende-Stv. Elfriede Moser<br />

Edith Stimpfl<br />

Eva Pedross<br />

Elisabeth Gollner<br />

Petra Grössl-Wechselberger<br />

Nadja Hackl<br />

Ernst Eppensteiner<br />

Ulrike Ernstbrunner<br />

Maria Reiter<br />

DI (FH) Christian Larch


Ausschuss Gesundheit und Pflege<br />

Vorsitzender Gerhard Hödl<br />

Vorsitzender-Stv. Manuela Schober<br />

Edith Stimpfl<br />

Michael Huber<br />

Gerhard Margreiter<br />

Elisabeth Gollner<br />

Petra Grössl-Wechselberger<br />

Beate Flunger<br />

Elfriede Moser<br />

DI (FH) Barbara Nerad<br />

Silvia Nagele<br />

Ausschuss Junge Arbeitnehmer<br />

Vorsitzender Klaus Purner<br />

Vorsitzender-Stv. Markus Paratscher<br />

Maria Wodounik<br />

Christoph Stillebacher<br />

Eva Pedross<br />

Martina Nowara<br />

Dr. Heinrich Lechner<br />

Ernst Eppensteiner<br />

Christian Matt<br />

Bernhard Höfler<br />

Ulrike Ernstbrunner<br />

Ausschuss Konsument<br />

Vorsitzende Martina Nowara<br />

Vorsitzende-Stv. Karl-Heinz Eigentler<br />

Hannes Urban<br />

Walter Hofer<br />

Günther Blaas<br />

Christoph Stillebacher<br />

Bernhard Höger<br />

Markus Paratscher<br />

Michael Radl<br />

Bernhard Höfler<br />

DI (FH) Barbara Nerad<br />

Ausschuss Recht<br />

Vorsitzender Gottfried Kostenzer<br />

Vorsitzender-Stv. Anton Lenz<br />

Klaus Purner<br />

Christoph Stillebacher<br />

Bernhard Höger<br />

Karl-Heinz Eigentler<br />

Christian Rass<br />

Martin Schaffenrath MBA MBA MPA<br />

Daniela Holaus<br />

Bernhard Höfler<br />

Franz Reiter<br />

Ausschuss Soziales<br />

Vorsitzende Elisabeth Gollner<br />

Vorsitzende-Stv. Gerhard Margreiter<br />

Gerhard Hödl<br />

Hertha Obergmeiner<br />

Gottfried Kostenzer<br />

Martina Nowara<br />

Mag. Alexander Rainer<br />

Michael Radl<br />

Christian Matt<br />

Robert Widmann<br />

Andreas Pernlochner<br />

Ausschuss Wirtschaft, Umwelt und Verkehr<br />

Vorsitzender DI (FH) Christian Larch<br />

Vorsitzender-Stv. Hubert Preyer<br />

Walter Hofer<br />

Günther Blaas<br />

Sieghard Wachter<br />

Karl-Heinz Eigentler<br />

Ernst Schwabegger<br />

Hannes Urban<br />

Michael Radl<br />

Günter Mayr<br />

Christian Hauser<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

5


6 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>


Direkte Zuwendungen an <strong>AK</strong>-Mitglieder<br />

Zinsfreies Wohnungsdarlehen<br />

Die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> gewährt förderungsbedürftigen Personen zinsfreie Darlehen zur Wohnraumbeschaffung.<br />

Die Bearbeitung und Verwaltung der Wohnungsdarlehen erfolgt durch die Finanzverwaltung<br />

der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong>.<br />

<strong>2010</strong> wurden 569 Darlehensanträge eingereicht, davon 433 positiv bearbeitet und € 990.500<br />

ausbezahlt:<br />

25 Darlehen zur Fertigstellung von Eigenheimen € 76.500<br />

85 Darlehen zum Erwerb einer Eigentumswohnung € 260.100<br />

165 Darlehen zur Bezahlung des Baukostenzuschusses € 418.300<br />

16 Darlehen für Aus- und Zubauten € 49.000<br />

8 Darlehen für Badeinbau / Badsanierung € 12.200<br />

134 Darlehen für Kaution € 174.400<br />

433 Summe positiv bearbeitete Anträge € 990.500<br />

<strong>AK</strong> Beihilfen für Aus- und Weiterbildung<br />

eingereichte Anträge positiv Förderhöhe Durchschnitt<br />

Schule 1.513 888 € 459.763 € 517,75<br />

Berufsreifeprüfung 30 30 € 21.223 € 707,43<br />

Lehre 1.052 674 € 331.433 € 491,74<br />

Lehrabschlussprüfung 2. Bildungsweg 41 40 € 13.590 € 339,75<br />

Studium 777 570 € 346.769 € 608,37<br />

Auslandsstipendien 18 15 € 10.347 € 689,80<br />

Zukunftsaktie 420 371 € 54.956 € 148,13<br />

Besondere Aus- und Weiterbildungsbeihilfen 1 1 € 700 € 700,00<br />

Summe 3.852 2.589 € 1,238.781<br />

Durch regelmäßige Anhebungen der Einkommensgrenzen und der Beihilfenhöhe wird der Kostenentwicklung<br />

Rechnung getragen. Die <strong>AK</strong> Beihilfen setzten meist dort an, wo die Beihilfen der<br />

öffentlichen Hand, d.h. des Bundes oder des Landes, nicht ausreichen oder gar nicht vergeben<br />

werden, obwohl soziale Bedürftigkeit vorliegt (z.B. Ablehnung wegen Nichterreichung des Notendurchschnitts).<br />

Unterstützungsfonds<br />

Die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> unterstützt unschuldig in Not geratene Mitglieder und deren Angehörige. Die Vergabe<br />

der Unterstützungen erfolgt (permanent) durch den Präsidenten und die Mitglieder des<br />

Vergabeausschusses. Das <strong>AK</strong>-Team arbeitet eng mit weiteren <strong>Tirol</strong>er Hilfseinrichtungen zusammen<br />

und organisiert auch die jährlichen Josefi-Treffen. Die Nachfrage nach dem <strong>AK</strong>-Unterstützungsfonds<br />

ist vor allem aufgrund geringer Einkommen und hoher Lebenshaltungskosten im<br />

Land stark steigend. <strong>2010</strong> wurden 759 Anträge eingereicht, davon 521 positiv beantwortet und<br />

€ 211.000 ausbezahlt.<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

7


Arbeitsrecht<br />

inkl. Insolvenzen und Betriebsreferat<br />

Das Wichtigste in Kürze:<br />

125.300 Beratungen<br />

30.100 persönlich in den <strong>AK</strong>s<br />

2.800 persönlich vor Ort<br />

90.000 telefonisch<br />

2.400 schriftlich<br />

3.500 außergerichtliche<br />

Interventionen<br />

779 Rechtsschutzakten<br />

2.040 Insolvenzakten<br />

8 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Vertretungserfolge:<br />

Ergebnis außergerichtlicher<br />

Interventionen € 2,941 Mio<br />

Ergebnis abgeschlossener<br />

Rechtsschutzakten € 2,860 Mio<br />

lukrierte Insolvenzgelder € 10,148 Mio<br />

Summe Vertretungserfolge € 15,949 Mio


Kollektive Interessenvertretung<br />

Begutachtungen und Stellungnahmen<br />

Bundesgesetze 7<br />

Verordnungen 3<br />

Landesgesetze 3<br />

Stellungnahmen zu Gutachten, Einzelfall- und sonstigen Entscheidungen 24<br />

Folgende Gesetzes-Begutachtungen<br />

wurden durchgeführt:<br />

• Bundesgesetz, mit dem das Beamten-<br />

Dienstrechtrechtsgesetz 1979, das<br />

Gehaltsgesetz 1956, das Vertragsbedienstetengesetz<br />

1948, das Landeslehrer-<br />

Dienstrechtsgesetz und andere geändert<br />

werden<br />

• Bundesgesetz, mit dem das Arbeitsvertragsrechts-Anpassungsgesetz,<br />

das<br />

Arbeits-und Sozialgerichtsgesetz, das<br />

Insolvenz-Entgeltsicherungsgesetz und<br />

das allgemeine Sozialversicherungsgesetz<br />

geändert werden (Lohn- und Sozialdumping-Bekämpfungsgesetz)<br />

• Bundesgesetz, mit dem das Gleichbehandlungsgesetz<br />

und das Gesetz über die<br />

Gleichbehandlungskommission und die<br />

Gleichbehandlungsanwaltschaft geändert<br />

werden<br />

• Bundesgesetz, mit dem das Arbeitsverfassungsgesetz,<br />

das Post-Betriebsverfassungsgesetz,<br />

das Landarbeitsgesetz 1984<br />

und das Urlaubsgesetz 1976 geändert<br />

werden<br />

• Bundesgesetz, mit dem das Bankwesengesetz<br />

geändert wird<br />

• Bundesgesetz, mit dem das Behinderteneinstellungsgesetz<br />

geändert wird<br />

• Novelle zum Landeslehrer-Dienstrechtsgesetz<br />

• Entwurf eines Gesetzes, mit dem das<br />

Innsbrucker Gemeindebeamtengesetz<br />

1970 geändert wird<br />

• Entwurf eines Gesetzes, mit dem das<br />

Innsbrucker Vertragsbedienstetengesetz<br />

geändert wird (8. I-VBG-Novelle)<br />

• Entwurf eines Gesetzes, mit dem das<br />

Gemeinde-Vertragsbedienstetengesetz<br />

geändert wird (12. G-VBG-Novelle)<br />

Hervorzuheben sind vor allem<br />

die Stellungnahmen<br />

zum Lohn- und Sozialdumpingbekämpfungsgesetz,<br />

da die B<strong>AK</strong> unsere Vorschläge bezüglich<br />

der Mitteilung des Verfahrensausgangs,<br />

des Auskunftsrechts der gesetzlichen Interessenvertretungen<br />

gegenüber der Zentralen<br />

Verwaltungsstrafevidenz sowie die Erhöhung<br />

der Strafdrohung bei einem Verstoß gegen die<br />

Untersagung der Dienstleistung übernommen<br />

hat;<br />

zur ArbVG-Novelle, da über unsere Initiative<br />

hin, das Vorhaben der „Betriebsurlaubs-<br />

Betriebsvereinbarung“ fallen gelassen wurde<br />

und wir uns leider ohne Erfolg, aber zu Recht<br />

- wie die spätere GPA-Initiative gezeigt hat –<br />

gegen die Verschiebung des BV-Tatbestands<br />

„leistungsbezogene Prämien- und Entgeltsysteme“<br />

ausgesprochen haben;<br />

zum Bankwesengesetz, da sich die B<strong>AK</strong> unserer<br />

Kritik über die mangelnde juristische<br />

Exaktheit bezüglich der Festlegung „nachhaltiger“<br />

Bonifikationsvereinbarungen angeschlossen<br />

hat;<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

9


zum Behinderteneinstellungsgesetz, da die<br />

geplante und auch umgesetzte Novelle zum<br />

BEinstG die Grundsätze des besonderen Kündigungsschutzes<br />

verkennt und die Aussetzung<br />

des Kündigungsschutzes keine beschäftigungsfördernde<br />

Auswirkungen haben wird;<br />

Vor allem folgende Rechtsgutachten<br />

sind zusätzlich<br />

zu erwähnen:<br />

• Arbeitsrechtliche Umsetzung des Standard<br />

Compliance Codes in Banken<br />

• Vertragliche Regelung der Arbeitskräfteüberlassung<br />

bei Betriebsübergang<br />

• Nebenbeschäftigung bei städtischen Bediensteten<br />

als eigenes Dienstverhältnis<br />

10 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

• Herausgabeanspruch des Betriebsrats auf<br />

Saldenlisten<br />

• Entgeltfortzahlung bei Dienstverhinderung<br />

wegen Vulkanaschenwolke<br />

• Zur Reduktion der Normalarbeitszeit nach<br />

BAGS-KV<br />

• BAGS-KV kraft kollektivvertraglicher Geltung<br />

vs. BAGS-KV kraft Satzung<br />

• Pflegeeltern: Freie Dienstverhältnisse oder<br />

Regelarbeitsverhältnisse?<br />

• Betriebsübergang und Kollektivvertragswechsel,<br />

v.a. zum Thema der korrekten<br />

Einstufung im neuen KV<br />

• Zur Frage der Zulässigkeit eines vom KV<br />

abweichenden Entgeltschemas sowie zur<br />

Aufzehrung von „ad-personam“-Zulagen<br />

• Urlaubsabrechnung bei Feiertagen im<br />

Schichtbetrieb<br />

Sitzungen, Vorträge und Besprechungen<br />

Sitzungen Ausschuss Arbeitsrecht 2<br />

Sitzungen Ausschuss Betriebe und Sicherheit am Arbeitsplatz 5<br />

Vertretung der Arbeitnehmerinteressen in Sitzungen, Besprechungen, Veranstaltungen 128<br />

Externe Vorträge und Schulungen 19<br />

Die bedeutendsten Gremien, in denen die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> vertreten ist, sind:<br />

• AMS-Landesdirektorium<br />

• AMS-Arbeitnehmerkurientagung<br />

• Bundeseinigungsamt Lohnverhandlungen Mindestlohntarife Hausgehilfen,<br />

Hausangestellte, Hausbesorger<br />

• Verein Arbeitsassistenz<br />

• Sozialpolitischer Arbeitskreis<br />

• Rechtsschutz-Führungskräfte<br />

• Arbeitnehmerschutz-Referenten<br />

• Insolvenz-Referenten<br />

• Mitgliedschaft beim ISA („Insolvenzschutzverband für ArbeitnehmerInnen“)<br />

• Mitwirkung bei Schlichtungsverfahren (im Anlassfall)<br />

Externe Vorträge und Schulungen wurden v.a.<br />

zu folgenden Themen durchgeführt:<br />

• Arbeitszeitrecht<br />

• Entgeltsysteme<br />

• Arbeits- und Dienstrecht für Universitätsbedienstete<br />

• Grundlagen Arbeitsrecht<br />

• Arbeitsrecht und Betriebsübergang


Ausschuss Arbeitsrecht<br />

In der Sitzung vom 11.3.<strong>2010</strong> wurden das<br />

Arbeitsprogramm der Arbeitsrechtlichen<br />

Abteilung für das Jahr <strong>2010</strong> beschlossen und<br />

die Tagesordnungspunkte des Sozialpolitischen<br />

Arbeitskreises bearbeitet.<br />

In der Sitzung vom 9. Oktober <strong>2010</strong> wurden<br />

die von der Vollversammlung zugewiesenen<br />

Anträge behandelt, die Begutachtungen zum<br />

ArbVG, zum Lohn- und Sozialdumping-Bekämpfungsgesetz<br />

sowie zum Schauspielergesetz<br />

erörtert, die Problematik der Umsetzung<br />

Standard-Compliance-Codes in Banken besprochen,<br />

ein allfälliger Neuregelungsbedarf<br />

des UrlG durch die EuGH-Rechtsprechung<br />

diskutiert und ein Ausschussantrag für die<br />

kommende Vollversammlung zur vorschussweisen<br />

Krankengeldgewährung bei Klagsführung<br />

auf krankheitsbedingte Entgeltfortzahlung<br />

gegen den Dienstgeber behandelt und<br />

beschlossen.<br />

Ausschuss Betriebe und Sicherheit am Arbeitsplatz<br />

In der Sitzung vom 15.2.<strong>2010</strong> wurde über die<br />

weitere Vorgehensweise betreffend Projekt<br />

„Qualität des Arbeitslebens älterer ArbeitnehmerInnen“<br />

beraten sowie zum Thema „Lastenhandhabung:<br />

Beurteilungstabelle und Leitfaden“<br />

berichtet.<br />

In der Sitzung vom 29.4.<strong>2010</strong> referierte Mag.<br />

Breitfuss von der AUVA zum Thema „Die Beurteilung<br />

und Einstufung von Arbeitsunfällen<br />

in der Praxis“ – mit nachfolgender intensiver<br />

Diskussion.<br />

In der Sitzung vom 1.6.<strong>2010</strong> wurde im Rahmen<br />

einer Exkursion zunächst über die sicherheits-<br />

und arbeitnehmerschutzrechtlichen<br />

bzw. –technischen Gegebenheiten eines Kraftwerksbetriebs<br />

(durch einen Mitarbeiter des<br />

Kraftwerkbetriebs Sellrain-Silz) informiert, im<br />

Anschluss fand eine Führung im Betrieb unter<br />

dem Titel „Die Kraftwerksgruppe Sellrain-Silz<br />

unter Berücksichtigung der sicherheitstechnischen<br />

und arbeitnehmerschutzrechtlichen<br />

Besonderheiten“ statt.<br />

In der Sitzung vom 7.10.<strong>2010</strong> wurde über<br />

die wichtigsten geplanten Änderungen im<br />

Arbeitsverfassungsgesetz berichtet und diskutiert,<br />

weiters über das EU-Projekt „EWC-<br />

Networking“ (zur Thematik des Europäischen<br />

Betriebsrates) informiert sowie über Aktuelles<br />

im Bereich Arbeitnehmerschutz berichtet.<br />

In der Sitzung vom 30.11.<strong>2010</strong> referierte Dipl.-<br />

Ing. Klaus Huber (Amtsleiter für den 14. Aufsichtsbezirk<br />

des Arbeitsinspektorats) zum<br />

Thema „Die Arbeitsinspektion – Organisation<br />

und Aufgaben“ – mit nachfolgender intensiver<br />

Befragung sowie Diskussion.<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

11


Individuelle Serviceleistungen<br />

Rechtsberatungen und außergerichtliche Vertretungen<br />

Arbeitsrechtliche Beratungen der Arbeitnehmer<br />

(inkl. Insolvenz-, Mobbing-, Arbeitnehmerschutz- und Gesundheitsberatungen)<br />

IBK BK Summe<br />

persönliche Beratungsgespräche 11.900 18.200 30.100<br />

Insolvenzberatungen vor Ort (circa) 1.600 1.200 2.800<br />

telefonische Beratung und Auskünfte 49.900 40.100 90.000<br />

schriftliche Anfragen / Beratungen 1.450 950 2.400<br />

Beratungen gesamt 64.850 60.450 125.300<br />

Die arbeitsrechtlichen Beratungszahlen umfassen sowohl die allgemeinen arbeitsrechtlichen<br />

Fragen als auch die die Themen Insolvenzen, Betriebsreferat, Mobbing sowie Gesundheit am<br />

Arbeitsplatz.<br />

Dabei wurden vor allem Beratungen<br />

zu folgenden Themen durchgeführt:<br />

• unzulässige Abmeldung bei krankheitsbedingter Arbeitsunfähigkeit<br />

• einseitige Urlaubsanordnung des Dienstgebers wegen mangelnder Arbeit<br />

• Änderungskündigungen durch den Dienstgeber und Anbot der einvernehmlichen Lösung<br />

bei Nichtannahme durch den Dienstnehmer<br />

• Beratungen hinsichtlich der Endabrechnung<br />

• einvernehmliche Auflösung des Dienstverhältnisses und Wiedereinstellungszusage<br />

• Abfertigung Neu, insbesondere Voraussetzungen über den Verfügungsanspruch<br />

• Rückforderungsanspruch der Betrieblichen Mitarbeitervorsorgekasse<br />

• Arbeitszeitrecht ( Gleitzeitmodell, Überstunden und tägliche Höchstgrenzen der Arbeitszeit )<br />

• unzulässige Rückverrechnung von Minusstunden mit dem Urlaub / Zeitguthaben<br />

• Verhalten nach Arbeitgeberkündigung insbesondere Arbeitnehmeransprüche bei Beendigung<br />

und Postensuchtage sowie die Möglichkeit der Kündigungsanfechtung bei älteren<br />

Arbeitnehmern<br />

• Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall<br />

• Nichtauszahlung / Umgehung des Mehrarbeitszuschlages bei Teilzeitbeschäftigten<br />

• Überprüfung von Dienstzeugnissen und Dienstverträgen<br />

12 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>


Außergerichtliche Vertretungen der Arbeitnehmer, Interventionen<br />

IBK BK Summe<br />

aus den persönlichen Beratungen entstandene Interventionsfälle 1.650 1.850 3.500<br />

für die Arbeitnehmer erzielte Vertretungserfolge in außergerichtlichen Interventionsfällen in € 1,101 Mio 1,840 Mio 2,941 Mio<br />

Neben den allgemeinen finanziellen Forderungen wurden <strong>2010</strong> auch ausstehende Dienstzeugnisse<br />

eingemahnt.<br />

Die außergerichtlichen Interventionen umfassen im Wesentlichen jene Themen, die oben im Kapitel<br />

„Rechtsberatungen“ angeführt sind. Aus nachvollziehbaren Gründen besteht die Bereitschaft<br />

der Arbeitnehmer zur Intervention häufig erst nach der Beendigung des Arbeitsverhältnisses,<br />

da während des aufrechten Bestandes des Arbeitsverhältnisses mit Repressalien seitens<br />

des Arbeitgebers zu rechnen ist.<br />

Zusätzlich sind einzelne Referenten der Arbeitsrechtlichen Abteilung immer wieder auch mit der<br />

Vertretung von Arbeitnehmern (begünstigten Behinderten) im Rahmen der Kündigungsverfahren<br />

vor dem Bundessozialamt tätig.<br />

Rechtsschutz<br />

Gewährung von kostenlosem Rechtsschutz<br />

in gerichtlichen Verfahren<br />

IBK BK Summe<br />

für die Arbeitnehmer eingebrachte Klagen 443 336 779<br />

Streitwerte der eingebrachten Klagen in € 1,726 Mio 1,152 Mio 2,878 Mio<br />

abgeschlossene gerichtliche Verfahren inkl. RS-Abschlüsse in / als Konkursverfahren 419 401 820<br />

Streitwerte der abgeschlossenen Verfahren in € (inkl. Abschlüsse als Insolvenzakt) 1,650 Mio 1,742 Mio 3,392 Mio<br />

für Arbeitnehmer erzielte Erfolge in gerichtl. Verfahren in € (inkl. Abschl. als Insolvenzakt) 1,421 Mio 1,439 Mio 2,860 Mio<br />

Zur Erklärung:<br />

nicht alle Klagen sind mit einem Streitwert versehen, siehe z.B. Kündigungsanfechtungen.<br />

Die Anfechtung von Kündigungen vor dem Arbeits- und Sozialgericht werden generell von den<br />

Referenten der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> durchgeführt. Neben den Anfechtungen werden von einigen Referenten<br />

auch Leistungsklagen bzw. Schadenersatzklagen und Feststellungsklagen persönlich vertreten.<br />

Hinzu kommen auch noch Vertretungen in anderen Angelegenheiten des Betriebsverfassungsrechts.<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

13


Erstmals wurde auch ein Verbandsklage-<br />

/ Abmahnverfahren<br />

von der <strong>Tirol</strong>er Arbeiterkammer<br />

erfolgreich durchgeführt:<br />

Dieses Rechtsinstitut ist in § 29 KSchG verankert<br />

und zielt auf die Untersagung der Verwendung<br />

gesetzwidriger Vertragsklauseln ab. Das<br />

Klagerecht liegt bei der B<strong>AK</strong>, die Verfahren<br />

werden von der Länderkammer vorbereitet<br />

und inhaltlich durchgeführt. Der Vorteil besteht<br />

darin, dass die Kammer ohne konkreten Einzelfall<br />

tätig werden darf, die Untersagung von<br />

rechtswidrigen Klauseln auch für die Zukunft<br />

wirkt und mit einer Vertragsstrafe verbunden<br />

ist, die bei einer künftigen Verwendung sofort<br />

eingeklagt werden kann – auch dies losgelöst<br />

von allfälligen Leistungsklagen einzelner Arbeitnehmer.<br />

Bei Rechtsschutzfällen im Zusammenhang<br />

mit einem Betriebsübergang muss darauf geachtet<br />

werden, dass sowohl der Erwerber als<br />

auch der Veräußerer solidarisch haften und<br />

daher im Klagsfall beide Vertragspartner geklagt<br />

werden müssen. Beispielhaft kann der<br />

Fall E.-O.-K.Catering genannt werden, bei<br />

dem vom Verpächter O. als vermeintlicher<br />

Erwerber ein Betriebsübergang kategorisch<br />

verneint wird (um nicht für Arbeitnehmer-<br />

Ansprüche einstehen zu müssen), von E. als<br />

Altpächter aber bejaht wird (um die Arbeitnehmer-Ansprüche<br />

nicht bezahlen zu müssen)<br />

14 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

und die betroffenen Arbeitnehmer gegen den<br />

Neupächter K.Catering nicht vorgehen wollen,<br />

da sie bei diesem letztendlich beschäftigt<br />

sind. Bei Kündigungsanfechtung in einem<br />

Konzernverhältnis muss in jedem Einzelfall<br />

der tatsächliche Dienstgeber geklagt werden,<br />

da ansonsten die Klage abgewiesen wird und<br />

eine Neueinreichung der Klage wegen Fristablauf<br />

nicht mehr möglich ist.<br />

Ein in diesem Jahr abgeschlossener<br />

Fall zeigt deutlich die<br />

mangelnde faktische Rechtsdurchsetzungsmöglichkeit<br />

im<br />

Arbeitsrecht auf:<br />

Die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> hat insgesamt drei Feststellungsklagen<br />

eines Betriebsrats gegen ein, der öffentlichen<br />

Hand gehörendes Unternehmen<br />

betreut. Diese drei Verfahren haben insgesamt<br />

vier Jahre beansprucht (obgleich der Arbeitgeber<br />

die beiden ersten Instanzen verloren<br />

hat, hat er die Verfahren bis zum Höchstgericht<br />

weiterverfolgt).<br />

Nachdem den Klagebegehren weitestgehend<br />

stattgegeben wurde, hat der Arbeitgeber nunmehr<br />

seinen, im aufrechten Dienstverhältnis<br />

stehenden Mitarbeitern Vergleichsangebote<br />

unterbreitet, die zum größten Teil angenommen<br />

wurden, da kaum einer der Mitarbeiter im<br />

laufenden Arbeitsverhältnis seinen Arbeitgeber<br />

klagen will.<br />

Vertretung von betroffenen Arbeitnehmern in Insolvenzverfahren<br />

IBK BK Summe<br />

eingebrachte Insolvenzanträge 1.552 488 2.040<br />

von der <strong>AK</strong> vertretene Arbeitnehmer 1.986<br />

von der <strong>AK</strong> betreute Unternehmenskonkurse 517<br />

abgeschlossene Insolvenzverfahren 1.902<br />

für die Arbeitnehmer erzielte Erfolge in Insolvenzverfahren in € 10,148 Mio<br />

Betriebsversammlungen in Insolvenzverfahren 59 6 65<br />

Teilnehmer bei Betriebsversammlungen 1.565 151 1.716<br />

Gliedert man die Unternehmenskonkurse nach Branchen, so sind die meisten Verfahren in den<br />

Branchen Bauwirtschaft, Textilwirtschaft / Leder sowie Maschinen und Metall zu verzeichnen.<br />

Im Berichtszeitraum <strong>2010</strong> ist die Zahl der von Insolvenzen betroffenen Arbeitnehmer gegenüber<br />

dem Rekordjahr 2009 nur geringfügig gesunken.


<strong>2010</strong> sind vor allem folgende Insolvenzen zu erwähnen:<br />

Raku Fritz Rambousek Vertriebs- und Produktions GmbH 31 AN<br />

Reither Immobilien Gesellschaft m..b.H. 119 AN<br />

Raffl Stahlbau GmbH (77 AN), WITO-Konstruktionen GmbH 60 AN<br />

Lederfabrik Hopfgarten GmbH 47 AN<br />

Firmengruppe rund um Fridolin Schipflinger 186 AN<br />

Technische Gebäudeausstattung – Anlagenbau Ges.m.b.H. 46 AN<br />

HAAPO Möbelfabrik Gesellschaft m.b.H. & Co. KG. 47 AN<br />

Alpen Holidays Ferienhäuser GmbH 42 AN<br />

Elektroindustriemontagen Schett & Personalbereitstellung GmbH 73 AN<br />

Neben diesen beispielhaft angeführten Großinsolvenzen wurden Arbeitnehmer aus einer Vielzahl<br />

an Kleininsolvenzen persönlich beraten und rechtsfreundlich vertreten.<br />

Für den Berichtszeitraum sind nach Abzug der Gemeinkosten ca. € 160.000 an Einnahmen,<br />

resultierend aus Fallpauschalien und Belohnungen, zu erwarten.<br />

Allgemeine Serviceleistungen<br />

Organisation von Projekten,<br />

Veranstaltungen und Aktionen, Grundlagenarbeiten<br />

Organisation von Sitzungen, Veranstaltungen 44<br />

Projekte 8<br />

Organisation von Aktionen 15<br />

Projekt „EWC-Networking“ (EU-gefördert)<br />

Bei diesem Projekt ging es um die Schaffung einer Plattform zur Gründung von EU-Betriebsräten.<br />

Betreut wurde dieses Projekt vom Betriebsreferat gemeinsam mit dem Europareferat unter<br />

Einbeziehung des ÖGB. Nachdem dieses Projekt <strong>2010</strong> erfolgreich abgeschlossen wurde, wird<br />

2011 ein Nachfolgeprojekt gestartet.<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

15


Betriebsreferat<br />

Betriebe inkl. Tätigkeiten Betriebsreferat<br />

Betriebsversammlungen, -besuche und -besichtigungen 76<br />

Betriebsratssitzungen 41<br />

Betriebsratsfonds-Revisionen 185<br />

Betriebsratsgründungen 9<br />

Vor allem folgende Betriebe<br />

wurden durch das Betriebsreferat<br />

der arbeitsrechtlichen Abteilung<br />

betreut (auszugsweise):<br />

Securitas bzw. G4S Security (Flughafen Innsbruck),<br />

Air Alps Aviation, Verein WIR, Verein<br />

Start, Hypo <strong>Tirol</strong> Bank, RLB <strong>Tirol</strong>, Heilpädagogische<br />

Familien, Aquadome Längenfeld,<br />

Sanatorium Kettenbrücke, Soziale Betriebe<br />

der Barmherzigen Schwestern, BKH Hall,<br />

Tannheimer Bergbahnen, Alko-Kober, MS-<br />

Design, Verein BIN, Pirlo (Kufstein), Perle<br />

Textil, Asfinag, Caritas, Racon West, Logis IT,<br />

Nauderer Bergbahnen, EWA St. Anton, Holz<br />

Pfeifer (Imst), Porr, Teerag-Asdag, Zillertaler<br />

Verkehrsbetriebe, Bonnevit, Duktus Hall, GKG<br />

Hall, Raika Wattens, Sozialsprengel südöstliches<br />

Mittelgebirge, Klaraheim Hall<br />

Auffallend ist hierbei, dass Umstrukturierungen,<br />

Reorganisationen, Ausgliederungen bzw.<br />

Auslagerungen immer wieder ein großes Thema<br />

darstellen.<br />

Im Sozialbereich ist andererseits festzustellen,<br />

dass der Anspruch „sozialen Verhaltens“<br />

nicht immer auf den Umgang des Betriebes<br />

mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

umgelegt wird.<br />

16 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Betriebsratsfonds-Revisionen<br />

Laut Gesetz sind die Arbeiterkammern verpflichtet,<br />

jährlich die Betriebsratsfonds zu<br />

prüfen. <strong>2010</strong> wurden durch das Betriebsreferat<br />

der Arbeitsrechtlichen Abteilung 88 Fonds<br />

und durch die Bezirkskammern 97 Fonds geprüft.<br />

Organisation, Beratung und<br />

Durchführung von Betriebsratsgründungen<br />

und Betriebsratswahlen,<br />

insbesondere bei folgenden<br />

Unternehmen:<br />

• BSN Medical<br />

• Sanatorium Kettenbrücke<br />

• Aquadome Längenfeld<br />

• Tannheimer Bergbahnen<br />

• Riser-Herde Zillertal<br />

• IKEA (Angestellten-BR und Arbeiter-BR)<br />

• MS-Design (Angestellten-BR)<br />

• St.-Vinzenz-Küchen-GmbH Zams<br />

• Bonnevit<br />

• Tyrolean Jet Service<br />

• Soziale Betriebe der Barmherzigen<br />

Schwestern<br />

Die Gründung von Betriebsratskörperschaften<br />

stellt sich immer wieder als schwieriges<br />

Unterfangen dar, da Arbeitgeber sich in den<br />

allermeisten Fällen vehement gegen Betriebsratsgründungen<br />

stellen und diese zu verhindern<br />

suchen.<br />

Häufig finden Betriebsratsgründungen bereits<br />

in einem ohnehin schon belasteten und von<br />

zahlreichen arbeitsrechtlichen Problemen gekennzeichneten<br />

betrieblichen Umfeld statt.


Elektronische Zeiterfassung<br />

So war z.B. bemerkenswert, dass bei Bonnevit<br />

den Mitarbeitern auferlegt war, ausschließlich<br />

die in der Produktionshalle verbrachte Zeit als<br />

Arbeitszeit zu rechnen (mittels elektronischer<br />

Zeiterfassung) – nicht als Arbeitszeit erfasst<br />

waren somit die Zeiten des Umziehens und<br />

der aus Hygienegründen notwendigen Vorbereitung<br />

(„Hygieneschleuse“), aber auch Zeiten<br />

des Toilettenbesuchs(!).<br />

Die aus Anlass der Betriebsratsgründung<br />

stattgefundene Betriebsversammlung fand<br />

dann auch in einer emotional „hochaufgeladenen<br />

Atmosphäre“ statt – nichtsdestotrotz<br />

konnte die Gründung erfolgreich zu Ende geführt<br />

werden.<br />

Extern durchgeführte Vorträge:<br />

Erwähnenswert erscheint auch, dass es mit<br />

der erstmaligen Durchführung einer Betriebsratswahl<br />

im Aquadome Längenfeld gelungen<br />

ist, einen Betriebsrat in einem Betrieb des<br />

Hotel- und Gastgewerbes einzurichten – in<br />

diesem Bereich ist es erfahrungsgemäß ja besonders<br />

schwierig, Betriebsratskörperschaften<br />

einzurichten.<br />

• „Arbeitsrecht“ (vor Einrichtung „Caravan“<br />

– Reintegration von Alkoholkranken am Arbeitsmarkt)<br />

• „Arbeitsrecht“ (vor Klienten bzw. Arbeitnehmern der Einrichtung Ho&Ruck)<br />

<strong>AK</strong>-Schulungsprogramm für Betriebsräte am Seehof:<br />

• „Arbeitsrecht – kurz gefasst“<br />

• „Rechte und Pflichten zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber“<br />

• „Die Betriebsvereinbarung“<br />

• „Sozialversicherungsrecht – kurz gefasst“<br />

• „Steuerrecht – Update“<br />

• „Arbeitsverfassungsrecht für Betriebsräte“<br />

• „Altersteilzeit und Pension“<br />

• „Begründung und Beendigung von Arbeitsverhältnissen<br />

– Mitwirkungsrechte des Betriebsrates“<br />

• „Der Betriebsratsfonds“<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

17


18 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Sozialrecht<br />

Das Wichtigste in Kürze:<br />

34 Gesetzesbegutachtungen<br />

46.630 Beratungen<br />

11.900 persönlich<br />

32.600 telefonisch<br />

2.130 schriftlich<br />

1.830 Rechtsschutzakten<br />

2.620 Vertretungen vor<br />

Gericht<br />

8 Wochen Kinderferienaktion<br />

mit 340 Kindern


Kollektive Interessenvertretung<br />

Begutachtungen und Stellungnahmen<br />

Bundesgesetze 15<br />

Verordnungen 15<br />

Landesgesetze 3<br />

internationale Abkommen und EU-Vorschriften 1<br />

Stellungnahmen zu Gutachten, Einzelfall- und sonstigen Entscheidungen 8<br />

Sozialrechts-Änderungsgesetz<br />

und Sozialversicherungs-Änderungsgesetz<br />

Beide Novellierungen beinhalten sowohl notwendige<br />

Abänderungen des ASVG (72. und<br />

73. Novelle) und des ALVG und sind nach Erscheinen<br />

im BGBL am 18.08.<strong>2010</strong> großteils<br />

rückwirkend mit 01.08.<strong>2010</strong> in Kraft getreten.<br />

Folgende Neuerungen sind<br />

erwähnenswert:<br />

• Anhebung der Richtsatzerhöhung für Kinder<br />

im Ausgleichszulagenrecht von bisher<br />

€ 82,16 brutto monatlich auf € 120,96 per<br />

01.09.<strong>2010</strong> (Diese Maßnahme ist durch<br />

die Einführung der Mindestsicherung<br />

erforderlich);<br />

• Einbeziehung der Mindestsicherungsempfänger<br />

in die Krankenversicherung<br />

mittels Verordnung gemäß § 9 ASVG (ab<br />

01.09.<strong>2010</strong>);<br />

• Wirksamwerden von Überweisungsbeiträgen<br />

bei Systemwechsel in das ASVG<br />

erst nach Ablauf von 5 Jahren nach ihrer<br />

Entrichtung (rückwirkendes Inkrafttreten<br />

dieser Bestimmung mit 01.06.<strong>2010</strong>, mit<br />

komplizierten Übergangsfristen, die vorsehen,<br />

dass die alte Rechtslage dann weiterhin<br />

anzuwenden ist, wenn die Übertrittserklärung<br />

vor 18.08.<strong>2010</strong> bereits erfolgt<br />

ist und der tatsächliche Übertritt ins ASVG<br />

innerhalb von 6 Monaten erfolgt).<br />

• Schaffung einer Rechtsgrundlage für die<br />

bundesweit einheitliche „Gesundheitsstraße“<br />

durch den neuen § 351b ASVG<br />

(rückwirkend mit 01.07.<strong>2010</strong>). Inhaltlich<br />

wird dabei vorgesehen, dass die Pensionsversicherungsanstalt<br />

für andere Versicherungsträger<br />

(vorwiegend dem AMS)<br />

Begutachtungen für die Beurteilung der<br />

Arbeitsfähigkeit durchzuführen hat und<br />

dass dafür pauschalierte Kostenersätze<br />

vereinbart werden können.<br />

• Änderung des § 8 Abs. 3 ALVG im Sinne<br />

einer Klarstellung, dass das AMS die von<br />

der Pensionsversicherungsanstalt gemäß<br />

§ 351b ASVG erstellten Gutachten anzuerkennen<br />

und der weiteren Betreuung des<br />

Arbeitslosen zu Grunde zu legen hat.<br />

Im Rahmen der Budgetbegleitgesetze wurden<br />

von der Sozialpolitischen Abteilung<br />

mehrere Gesetzesentwürfe begutachtet.<br />

Zu erwähnen sind folgende geplante Änderungen:<br />

75. ASVG-Novelle:<br />

Zwei Schwerpunkte sind Inhalt dieser Novelle,<br />

die mit 1.1.2011 in Kraft trat. Einerseits werden<br />

die seit langem erwarteten Bestimmungen für<br />

das Auslaufen der Langzeitversicherungspension<br />

ab 2014 festgelegt, andererseits werden<br />

weitreichende Änderungen bei den Invaliditätspensionen<br />

vorgenommen. Während die<br />

de-fakto-Abschaffung der Langzeitversichertenpension<br />

ab 2014 naturgemäß nicht<br />

die Zustimmung der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> finden konnte,<br />

wurden die meisten Maßnahmen bei Invalidität<br />

und Rehabilitation begrüßt. Neben einem<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

19


Rechtsanspruch des Versicherten auf berufliche<br />

Rehabilitation wurde auch der Grundsatz<br />

Rehabilitation vor Pension gestärkt, sodass<br />

künftig mit einem Rückgang der Pensionsgewährungen<br />

aus gesundheitlichen Gründen zu<br />

rechnen ist.<br />

Allerdings wurden in diesem Zusammenhang<br />

auch die Kriterien für die Erlangung und Aufrechterhaltung<br />

des Berufsschutzes verschärft.<br />

Grundsätzlich ist künftig die Ausübung einer<br />

qualifizierten Tätigkeit über 90 Monate in den<br />

letzten 15 Jahren erforderlich, um berufsgeschützt<br />

zu sein. Als Erleichterung für Ungelernte<br />

wurde eine neue Bestimmung aufgenommen,<br />

die vorsieht, dass Versicherte ab<br />

dem 50. Lebensjahr, die nur mehr Tätigkeiten<br />

mit geringsten Anforderungen verrichten können<br />

(z.B.: Portier) bei negativer Arbeitsmarktprognose<br />

pensioniert werden können.<br />

Darüber hinaus werden eine Reihe Maßnahmen<br />

geplant, die rein budgetären Charakter<br />

haben. So wird wieder die Aussetzung<br />

der Pensionsanpassung im ersten Jahr nach<br />

Pensionsantritt beabsichtigt, weiters eine Aliquotierung<br />

der Sonderzahlung bei Pensionsbeginn.<br />

Zusammen mit der nur 1,2%igen Erhöhung<br />

der Pensionen ab 2011 ergibt dies ein<br />

erhebliches Einsparungspotential zu Lasten<br />

der Versicherten und wurde daher von der <strong>AK</strong><br />

<strong>Tirol</strong> als einseitige Maßnahme abgelehnt.<br />

Novelle zum Bundespflege-<br />

geldgesetz:<br />

Für Personen, die ab 1.1.2011 einen Antrag<br />

auf Pflegegeld stellen, wird der Zugang zu<br />

den Stufen 1 und 2 erschwert. In der Stufe 1<br />

ist künftig ein Pflegebedarf von mehr als 60<br />

Stunden (statt bisher 50) und in der Stufe 2<br />

von mehr als 85 Stunden (statt bisher 75) erforderlich.<br />

Von diesen Maßnahmen werden<br />

jedes Jahr voraussichtlich 25.000 Personen<br />

betroffen sein; davon werden 10.000 Personen<br />

überhaupt kein Pflegegeld mehr erhalten<br />

und 15.000 Personen wird nur die Stufe<br />

1 statt der Stufe 2 zugesprochen. Betrachtet<br />

man die Neuzuerkennungen der letzten Jahre,<br />

bewirkt diese Maßnahme eine Halbierung des<br />

Zugangs in den beiden unteren Pflegegeldstufen.<br />

Dabei wird aus den Augen verloren, dass<br />

20 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

auch Personen, die die Anspruchsvoraussetzungen<br />

der Stufe 1 nunmehr nicht mehr erfüllen<br />

können, durchaus einen beträchtlichen<br />

Hilfsbedarf aufweisen. Wer beispielsweise die<br />

Wohnung nicht mehr alleine verlassen und<br />

nicht mehr einkaufen kann, die Wohnung und<br />

die Wäsche nicht reinigen kann und zusätzlich<br />

teilweise Hilfe beim An- und Auskleiden sowie<br />

beim Vorbereiten der Medikamente sowie der<br />

gründlichen Körperpflege benötigt, wird künftig<br />

kein Pflegegeld mehr erhalten. Hat er keine<br />

Angehörigen, die ihn betreuen, ist er auf Hilfen<br />

durch Dritte oder auf soziale Dienste angewiesen.<br />

Die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> hat daher die verschlechternden<br />

Maßnahmen abgelehnt und darauf<br />

hingewiesen, dass andere Strukturreformen<br />

geeigneter wären um das budgetär notwendige<br />

Sparziel zu erreichen.<br />

Novelle zum Arbeitslosen-<br />

versicherungsgesetz:<br />

Ebenfalls mit 1.1.2011 wurde die bereits geplante<br />

Anhebung des Zugangsalters für Altersteilzeitvereinbarungen<br />

ausgesetzt und<br />

das jetzt gültige Zugangsalter (53 für Frauen<br />

bzw. 58 für Männer) in das Dauerrecht übernommen.<br />

Diese Verbesserung wurde von<br />

der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> begrüßt, da damit die bis 2013<br />

vorgesehene Altersanhebung auf 55 bzw. 60<br />

Jahre nicht mehr durchgeführt wird. Unverändert<br />

bleibt allerdings das für das Blockzeitmodell<br />

vorgesehene Höchstausmaß an<br />

Freizeitphase von 2 ½ Jahren sowie die Begrenzung<br />

der Gesamtlaufzeit mit 5 Jahren.<br />

Durch die Abschaffung bisheriger Übergangsbestimmungen<br />

ist also künftig nur mehr<br />

höchstens eine fünfjährige Altersteilzeitvereinbarung<br />

möglich.


Budgetbegleitgesetze 2011 -<br />

Die Maßnahmen im<br />

Sozialbereich<br />

Die im Budgetbegleitgesetz zur Konsolidierung<br />

des Staatshaushalts vorgesehenen Maßnahmen<br />

betreffen im Sozialbereich Pensionen<br />

und Pflegegeld sowie die Familienförderung.<br />

Keine Pensionserhöhung<br />

für Pensionen über 2.310 €:<br />

Betroffen von den Sparmaßnahmen der Regierung<br />

ist unter anderem der Pensionsbereich.<br />

So werden im Jahr 2011 nur Pensionen<br />

bis zu einer Höhe von 2.000 € mit dem errechneten<br />

Anpassungsfaktor von 1,2% erhöht.<br />

Pensionen über 2.310 € werden zur Gänze<br />

auf dem Stand des Jahres <strong>2010</strong> eingefroren.<br />

Dazwischen gibt es eine lineare Einschleifregelung.<br />

Neu ist außerdem, dass Pensionen im ersten<br />

Pensionsjahr nicht erhöht und die beiden Sonderzahlungen,<br />

abhängig vom Pensionsantritt,<br />

nur noch aliquot ausbezahlt werden. Der zweite<br />

Sonderzahlungstermin wird von September<br />

auf den Oktober verlegt.<br />

Höhere Pensionsversicherungsbeiträge<br />

für Selbständige und<br />

Bauern:<br />

Selbständige und Bauern müssen künftig höhere<br />

Pensionsversicherungsbeiträge zahlen.<br />

Für Selbständige wird die Eigenleistung ab<br />

dem Jahr 2011 mit 17,5% festgesetzt (statt<br />

linear gesteigert von 16,5% im Jahr 2011<br />

bis 17,25% im Jahr 2014), die Beiträge der<br />

Bauern werden sukzessive von 15,25% im<br />

Jahr 2011 auf 16% im Jahr 2014 erhöht. Die<br />

„Partnerleistung“ des Bundes zum einheitlichen<br />

Pensionsversicherungs-Beitragssatz<br />

von 22,5% sinkt aliquot. Ab dem kommenden<br />

Jahr leistet der Bund auch keinen Beitrag<br />

mehr zur bäuerlichen Unfallversicherung, die<br />

deshalb inhaltlich und organisatorisch neu geregelt<br />

werden muss.<br />

Bürger anderer EU- bzw. EWR-Staaten, die<br />

keine österreichische (Teil-) Pension beziehen,<br />

erhalten bei niedriger Eigenpension künftig<br />

grundsätzlich keine Ausgleichszulage mehr.<br />

Aus dem Familienlastenausgleichsfonds fließen<br />

für einen befristeten Zeitraum geringere<br />

Pensionsversicherungsbeiträge für Kindererziehungszeiten.<br />

Die Verzugszinsen für rückständige<br />

Sozialversicherungsbeiträge werden<br />

angehoben.<br />

„Hackler-Regelung“ läuft<br />

schrittweise ab 1.1.2014 aus:<br />

Die besonderen Pensionsbestimmungen für<br />

Langzeitversicherte („Hackler-Regelung“) laufen<br />

schrittweise aus. Männer ab dem Jahrgang<br />

1954 werden demnach bei Vorliegen<br />

von 45 Versicherungsjahren frühestens mit 62<br />

Jahren in den Ruhestand wechseln können,<br />

für weibliche Versicherte der Jahrgänge 1959<br />

bis 1962 wird das Antrittsalter schrittweise<br />

von 55 Jahren auf das Regelpensionsalter von<br />

60 Jahren angehoben. Parallel dazu steigen<br />

die benötigten Beitragszeiten auch für Frauen<br />

auf 45 Jahre. Ab dem Jahrgang 1954 für<br />

Männer und 1959 für Frauen werden außerdem<br />

bestimmte Zeiten wie Krankengeldzeiten,<br />

Ausübungsersatzzeiten und eingekaufte<br />

Schul- und Studienzeiten nicht mehr als Beitragszeiten<br />

angerechnet.<br />

Für ältere Beschäftigte wird der Nachkauf von<br />

Schul- und Studienzeiten erheblich verteuert.<br />

Er beträgt künftig (auf Basis des Geldwerts<br />

2011 gerechnet) 957,60 € statt wie bisher<br />

312,36 € für Schul- und 624,72 € für Studienzeiten.<br />

Gegenüber Personen, die mit 62 Jahren in die<br />

„Korridorpension“ wechseln, haben Langzeitversicherte<br />

weiterhin den Vorteil niedrigerer<br />

Pensionsabschläge. So erhalten Männer mit<br />

Geburtsjahrgang 1954 eine um 6,3% höhere<br />

Pension. Allerdings wird dieser Vorteil aufgrund<br />

des im Jahr 2005 eingeführten „Pensionskontos“<br />

schrittweise geringer, bis er im<br />

Jahr 2030 auf null absinkt und die „Hackler-<br />

Regelung“ damit de facto ausläuft. So gibt es<br />

etwa bereits für den Geburtsjahrgang 1955<br />

nur noch ein Pensionsplus von 4,6%.<br />

Analog zu den neuen Bestimmungen im<br />

ASVG-Bereich werden auch entsprechende<br />

Adaptierungen im Beamtendienstrecht vorgenommen,<br />

wobei für langzeitversicherte<br />

Männer und Frauen ab dem Jahrgang 1954<br />

hier gleichermaßen ein frühestmöglicher Pen-<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

21


sionsantritt mit 62 Jahren gilt. Erforderlich<br />

dafür sind 42 Jahre beitragsgedeckte Gesamtdienstzeit;<br />

wie im ASVG-Bereich finden<br />

nachgekaufte Schul- und Studienzeiten keine<br />

Berücksichtigung mehr. Für Geburtsjahrgänge<br />

vor 1955, die zur Gänze unter das alte Beamtenpensionsrecht<br />

fallen, wird für den Nachkauf<br />

von Schul- und Studienmonaten ein „Risikozuschlag“<br />

eingeführt. Bis Ende 2013 bleibt die<br />

derzeitige Hackler-Regelung unverändert.<br />

Verpflichtende Rehabilitation<br />

vor Gewährung einer Invaliditätspension:<br />

Generell erschwert wird auch der Zugang<br />

zur Invaliditäts-, Berufsunfähigkeits- und Erwerbsunfähigkeitspension.<br />

Wer wegen geminderter<br />

Arbeitsfähigkeit vorzeitig in den<br />

Ruhestand wechseln will, muss künftig ein<br />

Rehabilitationsprogramm durchlaufen. Nur<br />

wenn ein solches nicht zumutbar bzw. zweckmäßig<br />

ist, ist einem Pensionsantrag stattzugeben.<br />

Für die Dauer der Rehabilitation gebührt<br />

den versicherten Personen „Übergangsgeld“.<br />

Im Gegenzug zum erschwerten Zugang wird<br />

der maximale Pensionsabschlag bei Zuerkennung<br />

einer Invaliditätspension ab 1.1.2012<br />

von 15% auf 13,8% gesenkt. Für Personen,<br />

die das 57. Lebensjahr vollendet und in den<br />

letzten zwanzig Jahren mindestens zehn Jahren<br />

Schwerarbeit geleistet haben, beträgt die<br />

Abschlagsreduktion, beginnend mit 1.1.2012,<br />

lediglich 11%. Diese Maßnahme ist vorerst<br />

mit Ende 2015 befristet.<br />

Neue Bestimmungen gibt es darüber hinaus<br />

für den Berufsschutz und für Härtefälle. Auch<br />

die bislang vorgesehene Gewährung einer Invaliditätspension<br />

an Witwen mit mindestens<br />

vier Kindern fällt.<br />

Um die Arbeitsfähigkeit von Erwerbstätigen<br />

zu verbessern und ein krankheitsbedingtes<br />

vorzeitiges Ausscheiden aus dem Erwerbsleben<br />

zu verhindern, wird parallel zur Neuregelung<br />

der Invaliditätspension unter dem Titel<br />

„Fit2Work“ ein spezielles Informations-, Beratungs-<br />

und Unterstützungsangebot für Arbeitnehmer<br />

und für Unternehmen geschaffen.<br />

Außerdem wird ein Rechtsanspruch auf Reha-<br />

22 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

bilitation für versicherte Personen verankert,<br />

wenn sie die Voraussetzungen für eine Invaliditäts-,<br />

Berufsunfähigkeits- oder Erwerbsunfähigkeitspension<br />

voraussichtlich erfüllen.<br />

Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen,<br />

die eine berufliche Rehabilitation absolvieren,<br />

haben künftig Anspruch auf bis zu 78<br />

Wochen Arbeitslosengeld.<br />

Die Zuzahlung der Betroffenen zu Rehabilitationsaufenthalten<br />

wird künftig – analog zu<br />

den Beträgen bei Kuraufenthalten – je nach<br />

Einkommenshöhe gestaffelt. Statt einheitlich<br />

7,17 € pro Tag (Wert <strong>2010</strong>) sind künftig zwischen<br />

0 € und 17 € zu zahlen.<br />

Altersteilzeit für Frauen<br />

weiter mit 53, für Männer<br />

ab 58 möglich:<br />

Das Modell der Altersteilzeit wird Frauen<br />

weiterhin ab 53 Jahren und Männern ab 58<br />

Jahren (jeweils sieben Jahre vor dem Regelpensionsalter)<br />

offen stehen. Allerdings wird<br />

der Zuschuss der öffentlichen Hand zum vorgesehenen<br />

Lohnausgleich (Altersteilzeitgeld)<br />

bei Inanspruchnahme der Blockvariante von<br />

55% auf 50% gesenkt. Damit soll die kontinuierliche<br />

Arbeitszeitreduktion, bei der der<br />

Zuschuss der öffentlichen Hand nach wie vor<br />

90% beträgt, weiter forciert werden.<br />

Arbeitgeber, die Langzeitarbeitslose im Auftrag<br />

des AMS in einem „Sozialökonomischen<br />

Betrieb“ oder in einem „Gemeinnützigen Beschäftigungsprojekt“<br />

– etwa im Bereich des<br />

Recycling oder der Grünraumpflege – zum<br />

Zweck der Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt<br />

beschäftigen, kann in Hinkunft bis<br />

zu einem Jahr eine Lohnsubvention („Aktivierungshilfe“)<br />

in der Höhe des zuvor bezogenen<br />

Arbeitslosengeldes gewährt werden. Dafür<br />

stehen jährlich bis zu 56 Mio. € zur Verfügung.


Familienleistungen werden<br />

gekürzt, Schulbuch-Selbstbehalt<br />

abgeschafft:<br />

Die allgemeine Altersgrenze für die Gewährung<br />

der Familienbeihilfe wird ab Juli 2011<br />

grundsätzlich vom vollendeten 26. Lebensjahr<br />

auf das vollendete 24. Lebensjahr herabgesetzt.<br />

Für Mütter, Schwangere, Präsenz- und<br />

Zivildiener sowie für Studien mit einer Mindeststudiendauer<br />

von zehn Semestern sind<br />

allerdings Ausnahmen vorgesehen. In diesen<br />

Fällen ist ein Bezug von Familienbeihilfe bis<br />

zum 25. Lebensjahr möglich. Gleiches gilt für<br />

erheblich behinderte Kinder, die sich in Berufsausbildung<br />

befinden.<br />

Für volljährige Kinder zwischen dem 18. Und<br />

21. Lebensjahr, die beim AMS arbeitssuchend<br />

vermerkt sind, sowie für die ersten drei Monate<br />

nach Abschluss einer Berufsausbildung<br />

wird, anders als bisher, ebenfalls keine Familienbeihilfe<br />

mehr gezahlt. Die Zeit zwischen der<br />

Matura und dem frühestmöglichen Beginn eines<br />

Studiums bleibt jedoch abgedeckt.<br />

Im Gegenzug dürfen volljährige Jugendliche,<br />

die sich in Berufsausbildung befinden, in Hinkunft<br />

jährlich bis zu 10.000 € (bisher 9.000 €)<br />

an steuerpflichtigem Einkommen dazuverdienen,<br />

ohne die Familienbeihilfe zu verlieren. Der<br />

Budgetkonsolidierung zum Opfer fällt auch die<br />

erst vor zwei Jahren eingeführte und jeweils<br />

im September ausgezahlte „13. Familienbeihilfe“.<br />

An ihrer Stelle wird ab kommenden Jahr<br />

im September für jedes Kind im Alter von 6 bis<br />

15 Jahren ein Zusatzbetrag zur Familienbeihilfe<br />

von 100 € gewährt.<br />

Der Mehrkindzuschlag, den Familien mit einem<br />

jährlichen Einkommen von weniger als<br />

55.000 € für das dritte und jedes weitere Kind<br />

erhalten, reduziert sich von 36,40 € auf 20 €.<br />

Zugute kommt Familien die ersatzlose Streichung<br />

des Selbstbehaltes für Schulbücher.<br />

Zugang zum Pflegegeld<br />

wird erschwert:<br />

Durch eine Änderung des Bundespflegegeldgesetzes<br />

wird der Zugang zum Pflegegeld<br />

erschwert. Um Pflegegeld der Stufe 1 zu erhalten,<br />

muss künftig ein Pflegebedarf von<br />

monatlich 60 Stunden (bisher 50 Std.) nachgewiesen<br />

werden, Pflegegeld der Stufe 2 wird<br />

ab 85 (bisher 75) Stunden Pflegebedarf zuerkannt.<br />

Gleichzeitig wird das Pflegegeld der<br />

Stufe 6 von 1.242 € auf 1.260 € erhöht. Die<br />

Zahl der Entscheidungsträger im Bereich des<br />

Bundespflegegeldgesetzes wird gemäß einer<br />

Empfehlung des Rechnungshofs reduziert.<br />

Für Menschen, die bereits Pflegegeld der Stufen<br />

1 und 2 beziehen oder noch im Jahr <strong>2010</strong><br />

beantragt haben, gelten die Änderungen nicht.<br />

Kündigungsschutz für<br />

behinderte Menschen<br />

vorübergehend ausgesetzt:<br />

Der spezielle Kündigungsschutz für Menschen<br />

mit Behinderungen wird vorübergehend ausgesetzt.<br />

Begünstigte Behinderte, die ab 2011<br />

neu eingestellt werden, können innerhalb der<br />

ersten vier Jahr wie jeder andere Arbeitnehmer<br />

gekündigt werden.<br />

Parallel dazu wird die Ausgleichstaxe für die<br />

Nichteinstellung behinderter Menschen für<br />

große Betriebe angehoben. Dienstgeber, die<br />

die Einstellungspflicht von einem begünstigten<br />

Behinderten pro 25 Arbeitnehmer nicht<br />

erfüllen, müssen 2011 für jede offene Pflichtstelle<br />

monatlich mindestens 226 € (<strong>2010</strong>: 223<br />

€) zahlen. Hat der Betrieb mehr als 100 Beschäftigte,<br />

steigt die Ausgleichstaxe auf 316<br />

€ pro offener Pflichtstelle, bei mehr als 400<br />

Beschäftigten auf 336 €. Wie bisher wird der<br />

Betrag jährlich valorisiert.<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

23


Mitgliederinfo<br />

Fachartikel, wissenschaftliche Beiträge 28<br />

<strong>2010</strong> wurden v.a. folgende Fachartikel aus aktuellem Anlass erstellt:<br />

• Absicherung für Geringfügige<br />

• Krank und nicht versichert<br />

• Welcher Job ist zumutbar?<br />

Sitzungen, Vorträge und Besprechungen<br />

Sitzungen Ausschuss Soziales 6<br />

Vertretung der Arbeitnehmerinteressen in Sitzungen, Besprechungen, Veranstaltungen 138<br />

Externe Vorträge und Schulungen 48<br />

<strong>2010</strong> wurden die sozialrechtlichen Interessen<br />

vor allem in folgenden Gremien vertreten:<br />

• Grundsicherungsbeirat des Landes <strong>Tirol</strong><br />

• Leistungsausschuss der Landesgeschäftsstelle des AMS <strong>Tirol</strong><br />

Individuelle Serviceleistungen<br />

Rechtsberatungen und außergerichtliche Vertretungen<br />

Sozialrechtliche Beratungen der Arbeitnehmer<br />

IBK BK Summe<br />

persönliche Beratungsgespräche 5.800 6.100 11.900<br />

telefonische Beratung und Auskünfte 16.200 16.400 32.600<br />

schriftliche Anfragen / Beratungen 1.530 600 2.130<br />

Beratungen gesamt 23.530 23.100 46.630<br />

Die Beratungen erfolgten vorwiegend zu Fragen des Pensionsrechts (individuelle Auskünfte<br />

zum frühest möglichen Pensionsantritt), zu Problemen mit dem AMS (Zumutbarkeit vermittelter<br />

Stellen), zu den verschiedenen Förderungen und Unterstützungen im öffentlichen Bereich (Gebührenbefreiungen<br />

etc.), zu Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten sowie zur Vorbereitung auf<br />

Gerichtsverhandlungen.<br />

24 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>


Rechtsschutz<br />

Gewährung von kostenlosem Rechtsschutz<br />

in gerichtlichen Verfahren<br />

für die Arbeitnehmer eingebrachte Klagen 1.830<br />

abgeschlossene gerichtliche Verfahren 1.950<br />

Rechtsvertretungen vor dem Landesgericht IBK als Arbeits- und Sozialgericht 2.620<br />

Von den 1.830 eingebrachten Klagen waren 1.620 gegen die Pensionsversicherung.<br />

Zusätzlich wurden 4 Berufungen beim OLG und 1 Revision beim OGH eingebracht.<br />

Weihnachtsaktion <strong>2010</strong><br />

Im Rahmen der jährlichen Weihnachtsaktion wurden diesmal insgesamt 770 Unterstützungen in<br />

Form von jeweils € 50,- zur Auszahlung gebracht. Insgesamt wurden sohin € 38.500,- vorwiegend<br />

an Pensionisten, Arbeitslose aber auch Alleinerzieherinnen vergeben.<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

25


Referat Frau und Beruf<br />

Kollektive Interessenvertretung<br />

Begutachtungen und Stellungnahmen<br />

Bundesgesetze 2<br />

Landesgesetze 1<br />

Internat. Abkommen und EU-Vorschriften 1<br />

Gesetzesbegutachtung zum neuen Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsgesetz<br />

In Zusammenarbeit mit der bildungspolitischen Abteilung wurde der Entwurf des <strong>Tirol</strong>er Kinderbildungs-<br />

und Kinderbetreuungsgesetzes begutachtet und eine Stellungnahme abgegeben.<br />

Mitgliederinfo<br />

Überarbeitung und Versand der „Wöchnerinnenbriefe“<br />

Es wurden ca. 5.400 Briefe samt Elternfahrplan an Wochengeldbezieherinnen versandt.<br />

Sitzungen, Vorträge und Besprechungen<br />

Sitzungen Ausschuss Frau und Beruf 4<br />

Vertretung der Arbeitnehmerinteressen in Sitzungen, Besprechungen, Veranstaltungen 115<br />

Externe Vorträge und Schulungen 3<br />

Veranstaltung<br />

„Equal Pay Day <strong>2010</strong>”<br />

Der Business & Professional Women Club<br />

<strong>Tirol</strong> lud zum diesjährigen „Equal Pay Day“<br />

ein. Diskutiert wurde darüber, dass die Verpflichtung<br />

„Gleicher Lohn für gleiche und für<br />

gleichwertige Arbeit“ bis heute nicht in die Realität<br />

umgesetzt wurde, obwohl internationale<br />

und nationale Gesetze dies vorschreiben. Die<br />

Journalistin und Autorin des Buches „Weißbuch<br />

Frauen Schwarzbuch Männer“ Sibylle<br />

Hamann hielt einen Vortrag zum Thema „Was<br />

Frauenarbeit wert ist“. Der Unternehmensberater<br />

Roland Ponholzer referierte über „Weiblich<br />

+ wertvoll + wissend = Mehrwert für unser<br />

Wirtschaftsleben“. Im Anschluss an die<br />

jeweiligen Vorträge wurde unter anderem über<br />

Lösungsansätze und Ziele der Initiativen diskutiert.<br />

26 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Fachtagung<br />

„Armut & Gesundheit“<br />

Thema dieser Fachtagung war der Zusammenhang<br />

zwischen sozialer Gerechtigkeit und<br />

Gesundheitsförderung. Vortragende, wie Mag.<br />

Martin Schenk, Vorsitzender der österreichischen<br />

Armutskonferenz, und Dr. Karl Nemec,<br />

Allgemeinmediziner, erläuterten die Zusammenhänge<br />

zwischen Armut und Gesundheit.<br />

Am stärksten betroffen seien Kinder, denn<br />

eine schlechte Versorgung bedeute ungleiche<br />

Chancen von Anfang an. „Die armen Kinder<br />

von heute sind die chronisch Kranken von<br />

morgen!“ so der Experte Mag. Martin Schenk.


Individuelle Serviceleistungen<br />

Rechtsberatungen und außergerichtliche Vertretungen<br />

Arbeits- und sozialrechtliche Beratungen speziell für Arbeitnehmerinnen<br />

persönliche Beratungsgespräche 820<br />

telefonische Beratung und Auskünfte 6.550<br />

schriftliche Anfragen / Beratungen 260<br />

Beratungen gesamt 7.630<br />

Dabei wurden vor allem Beratungen zu folgenden Themen durchgeführt:<br />

Beratungsangebot zu arbeits- und sozialrechtlichen Belangen wie Schwangerschaft, Mutterschutz,<br />

Wiedereinstieg, Beschäftigung während der Karenz, Elternteilzeit, Wochengeld, Kinderbetreuungsgeld,<br />

Beihilfe zum Kinderbetreuungsgeld, Kinderbetreuungs- und Familienbeihilfe,<br />

Arbeitslosen-, Kranken- und Pensionsversicherung, Zuverdienstmöglichkeiten, Förderungen,<br />

Familienhospizkarenz, Bildungskarenz, Kinderbetreuungseinrichtungen, Gleichbehandlung und<br />

Chancengleichheit;<br />

Vermittlungstätigkeit an andere Beratungsstellen, Behörden;<br />

Außergerichtliche Vertretungen der Arbeitnehmerinnen, Interventionen<br />

aus den persönlichen Beratungen entstandene Interventionsfälle 510<br />

Interventionen bei verschiedenen Institutionen und Behörden, wie AMS, Gericht, Land <strong>Tirol</strong>, Jugendwohlfahrt,<br />

Vereine, Krankenkasse und Arbeitgebern. In den meisten Fällen konnte rasch<br />

und unbürokratisch eine außergerichtliche Lösung erzielt werden.<br />

Rechtsschutz<br />

Gewährung von kostenlosem Rechtsschutz<br />

in gerichtlichen Verfahren<br />

für die Arbeitnehmer eingebrachte Klagen 3<br />

abgeschlossene gerichtliche Verfahren 49<br />

Im Jahre 2008 wurden mittels Bescheid von der TGKK Rückforderungen von Kinderbetreuungsgeld<br />

bzw. Zuschuss zum Kinderbetreuungsgeld auf Grund der Überschreitung der Zuverdienstgrenzen<br />

eingefordert. Gegen diese Bescheide hat die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> im Rahmen des Rechtschutzes<br />

Klagen am Arbeits- und Sozialgericht Innsbruck eingebracht. Daraufhin wurden die maßgeblichen<br />

Klagen durch den Verfassungsgerichtshof sowie den Obersten Gerichtshof geklärt und<br />

hatte dies eine negative Entscheidung des Gerichtes nach sich gezogen. Auf Grund der Bemühungen<br />

der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> konnten für die Betroffenen günstige Ratenzahlungsvereinbarungen mit der<br />

TGKK getroffen werden.<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

27


Klage Elternteilzeit<br />

Auf Grund der vom Referat im August 2009<br />

eingebracht Feststellungsklage sollte die Frage<br />

geklärt werden, ob bei der Firma DHL Express<br />

GmbH am Standort Inzing ein selbständiger<br />

Betrieb vorliegt oder nicht. Diese Frage<br />

war für die Klägerin insofern wichtig, weil davon<br />

abhing, ob die Klägerin einen Anspruch<br />

auf Elternteilzeit habe oder ob diese nur mit<br />

dem Arbeitgeber vereinbart werden könne.<br />

Nach längerer Prozessdauer kam der Sachverständige<br />

zum Ergebnis, dass der Standort<br />

in Inzing ein Mindestmaß an Selbständigkeit in<br />

produktionstechnischer Abwicklungssicht besitze.<br />

Die zuständige Richterin vertrat sodann<br />

in einem Beschluss die Rechtsmeinung, dass<br />

bei Ermittlung der Arbeitnehmerzahl – welche<br />

für die Elternteilzeit von großer Wichtigkeit<br />

sind – auch Leiharbeit pro Kopf gezählt werden.<br />

Sie kam zum Ergebnis, dass am Standort<br />

in Inzing 16 Arbeitnehmer dauerhaft und 7<br />

Leiharbeitnehmer beschäftigt sind. Diese, für<br />

uns günstige Rechtsansicht, führt dazu, dass<br />

die beklagte Partei einen Vergleich anbot.<br />

Nunmehr ist es so, dass die Klägerin gemäß<br />

§ 15j iVm § 15h MSchG – wie von ihr in der<br />

Elternteilzeitmeldung gewünscht – arbeiten<br />

kann.<br />

Anhängige Klage Arbeitsgericht<br />

Beim Landesgericht Innsbruck als Arbeits-<br />

und Sozialgericht wurde eine Klage eingebracht<br />

wegen Auflösung des Arbeitsverhältnisses<br />

mit Abmeldung bei der TGKK.<br />

Allgemeine Serviceleistungen<br />

Organisation von Projekten,<br />

Veranstaltungen und Aktionen, Grundlagenarbeiten<br />

28 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Die Klägerin ist schwanger. Nach der diesbezüglichen<br />

Mitteilung wurde die Klägerin<br />

im Krankenstand von der TGKK abgemeldet.<br />

Eine Beendigungserkärung gegenüber<br />

der Klägerin erfolgte nicht. Mit dem Urteil soll<br />

festgestellt werden, dass das Arbeitsverhältnis<br />

zwischen den Streitteilen nach wie vor aufrecht<br />

ist, da gem. § 10 Mutterschutzgesetz ein<br />

Kündigungsschutz besteht.<br />

Schadenersatzklage zum Thema<br />

„Auflösung eines Arbeitsverhältnisses<br />

trotz Schwangerschaft<br />

in der Probezeit“<br />

Nach mehreren Saisonbeschäftigungsverhältnissen<br />

trat unsere Klientin im Mai <strong>2010</strong><br />

neuerlich ihre Beschäftigung als Zimmermädchen<br />

an. Nach Bekanntgabe der Schwangerschaft<br />

wurde in Folge das Arbeitsverhältnis in<br />

der Probezeit gelöst. Unsere Klientin möchte<br />

zu ihrer früheren Arbeitgeberin nicht mehr zurück,<br />

sodass nach Rücksprache mit ihr eine<br />

Schadenersatzklage eingebracht wurde.<br />

Am 11.10.<strong>2010</strong> wurde dann insofern ein bedingter<br />

Vergleich geschlossen, als dass die<br />

Klägerin eine Kündigungsentschädigung von<br />

€ 3.900 brutto erhält. Weiterer Inhalt des Vergleiches<br />

ist eine Generalklausel. Der Vergleich<br />

wurde auf Grund des Umstandes geschlossen,<br />

dass sich die Klägerin derzeit in Rumänien<br />

aufhält, ihr Kind gerade geboren wurde<br />

und sie zur weiteren Verhandlungsführung extra<br />

anreisen hätte müssen.<br />

Organisation von Sitzungen, Veranstaltungen 2


Kinderferienaktion <strong>2010</strong><br />

Alle acht Wochen der Kinderferienaktionen sind zur großen Zufriedenheit von Eltern und Kindern<br />

und mit großem Erfolg durchgeführt worden. Ein großer Ansturm auf die verfügbaren Plätze war<br />

bei der neu eingeführten Salzburg-Woche zu verzeichnen. Diese und sämtliche anderen Wochen<br />

mussten aufgrund der großen Nachfrage aufgestockt werden. Auch die neu eingeführte<br />

Italienisch-Woche und das Fußballcamp erfreuten sich bei den Kindern großer Beliebtheit.<br />

Insgesamt haben an den diesjährigen Kinderferienaktionen ca. 340 Kinder teilgenommen.<br />

Nach Abschluss der diesjährigen Kinderferienaktionen wurde vom Referat Frau und Beruf Fragebögen<br />

an die teilnehmenden Kinder ausgeteilt und an die Eltern versandt. Die Bewertung der<br />

retournierten Kinderfragebögen ist sehr positiv ausgefallen.<br />

Abschluss des Projektes Vortragsreihe „Kinderbetreuungsgeld Neu“<br />

in den Bezirken<br />

Vom Referat Frau und Beruf wurde das Projekt Vortragsreihe „Kinderbetreuungsgeld Neu“ in den<br />

Bezirken koordiniert.<br />

Zum Auftakt des Projektes wurde zum Thema „Kindergeld NEU“ am 28.01.<strong>2010</strong> zunächst eine<br />

interne Veranstaltung bzw. Schulung für Kammerräte, Betriebsräte, Bezirkskammernleiter sowie<br />

interessierte Mitarbeiter in der Arbeiterkammer in Innsbruck durchgeführt. Die Schulung erfolgte<br />

zum einen durch das Referat Frau und Beruf, zum anderen wurden auch zwei informierte Vertreter<br />

der <strong>Tirol</strong>er Gebietskrankenkasse geladen. An dieser Veranstaltung haben insgesamt ca. 50<br />

Personen teilgenommen.<br />

Am 01.02.<strong>2010</strong> wurde in der Arbeiterkammer in Innsbruck ein <strong>AK</strong>-Infotag zum Thema „Kindergeld<br />

NEU“ für die interessierte Öffentlichkeit abgehalten. Im Rahmen dieses Infotages wurde<br />

vom Referat Frau und Beruf zunächst ein Impulsvortrag zum Thema Kinderbetreuungsgeld NEU<br />

abgehalten. Beigezogen wurde wiederum eine informierte Vertreterin der <strong>Tirol</strong>er Gebietskrankenkasse.<br />

Am Vortrag haben ca. 80 Personen teilgenommen. Im Anschluss an den Vortrag erfolgten<br />

Einzelberatungen im Viertelstunden-Rhythmus. Insgesamt wurden 22 Personen beraten.<br />

Vom 02.02 bis 05.02.<strong>2010</strong> stand das Referat Frau und Beruf im Rahmen einer Schwerpunktwoche<br />

zudem auch telefonisch zum Thema Kindergeld zur Verfügung.<br />

Im Zeitraum vom 23.02.<strong>2010</strong> bis zum 08.03.<strong>2010</strong> wurden in den Bezirkskammern Infoabende<br />

mit Vorträgen zum neuen Kindergeld sowie Schwerpunkt-Infotage zu diesem Thema für Interessierte<br />

vor Ort durchgeführt. Zu diesem Zweck wurden alle Bezirkskammern vom Referat Frau<br />

und Beruf mit Power-Point-Präsentationen für die jeweiligen Vorträge ausgestattet.<br />

Die einzelnen Veranstaltungen in den Bezirken wurden vom Referat Frau und Beruf koordiniert<br />

und organisiert. Die in den Bezirken abgehaltenen Vorträge sowie die Beratungstage waren nach<br />

Rücksprache mit den Bezirkskammernleitern in allen 8 Bezirken ein großartiger Erfolg.<br />

Insgesamt haben 386 Personen in den Bezirken an diesen Veranstaltungen teilgenommen und<br />

wurden 45 Personen bei den jeweiligen Beratungstagen in Form von Einzelterminen beraten.<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

29


Referat Gesundheit und Pflege<br />

Kollektive Interessenvertretung<br />

Begutachtungen und Stellungnahmen<br />

Die durchgeführten Begutachtungen und Stellungnahmen sind bereits im Kapitel Sozialrecht<br />

erläutert.<br />

Mitgliederinfo<br />

<strong>2010</strong> wurde gemeinsam mit der Bildungspolitischen Abteilung die <strong>AK</strong>-Homepage mit Informationen<br />

zur Ausbildung im Bereich der Gesundheits- und Sozialberufe erweitert. Dort wurden<br />

die einzelnen berufsrechtlichen Bestimmungen nichtärztlicher Gesundheitsberufe zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Sitzungen, Vorträge und Besprechungen<br />

Sitzungen Ausschuss Gesundheit und Pflege 9<br />

Vertretung der Arbeitnehmerinteressen in Sitzungen, Besprechungen, Veranstaltungen 3<br />

Externe Vorträge und Schulungen 5<br />

Ausschuss Gesundheit und Pflege<br />

In der Sitzung vom 25.05.<strong>2010</strong> referierte Prof. Walter Nöstlinger über „Gefährdende Arbeitsbelastungen<br />

in den Gesundheitsberufen“.<br />

Im Rahmen der. 7. Sitzung, gemeinsam mit dem Ausschuss Soziales, berichtete Dr. Karl Tragust,<br />

Direktor der Abteilung Sozialwesen der Südtiroler Landesregierung über das Südtiroler Modell<br />

der Pflegesicherung.<br />

30 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>


Individuelle Serviceleistungen<br />

Rechtsberatungen und außergerichtliche Vertretungen<br />

Arbeits- und sozialrechtliche Beratungen<br />

speziell für Arbeitnehmer in Gesundheitsberufen<br />

Seit dem Bestehen des Referates kamen Anfragen betreffend das <strong>Tirol</strong>er Sozialbetreuungsberufegesetz,<br />

insbesondere im Zusammenhang mit dem Thema Heimhilfe, Haftung bei Unternehmungen<br />

mit Klienten, Dokumentation, Personalschlüssel, Ausbildung im Gesundheits- und Sozialbereich<br />

sowie von Seiten pflegender Angehöriger Fragen über mögliche Förderungen.<br />

Allgemeine Serviceleistungen<br />

Organisation von Projekten,<br />

Veranstaltungen und Aktionen, Grundlagenarbeiten<br />

Organisation von Sitzungen, Veranstaltungen 6<br />

Vortrag „Haftung der Gesundheitsberufe“ 3<br />

Vortrag „<strong>Tirol</strong>er Sozialbetreuungsberufegesetz“ 1<br />

Sitzungen, Veranstaltungen<br />

Für die Kammerräte fand am 17.02.<strong>2010</strong> sowie am 15.04.<strong>2010</strong> eine Fortbildungsveranstaltung<br />

über das Gesundheits- und Krankenpflegegesetz statt. Referentin war bei beiden Veranstaltungen<br />

Frau DGKS Mag. Maria Buchegger-Finster.<br />

Die Referentin hielt Vorträge zum Thema „Haftung der Gesundheitsberufe“ in Kitzbühel, in Lienz<br />

sowie in der ÖGB-Fachgruppenvereinigung für Gesundheitsberufe (ÖGB/FGV). Zudem referierte<br />

die Referentin über das „<strong>Tirol</strong>er Sozialbetreuungsberufegesetz“, wobei sie vor allem auf den Sozialbetreuungsberuf<br />

der Heimhilfe einging.<br />

Für die nichtärztlichen Gesundheitsberufe organisierte das Referat im Rahmen von „Sommergesprächen“<br />

zwei Treffen. Eingeladen waren Leiter verschiedener Verbände, wie z.B. Verband der<br />

Diätologen, ÖGKV, Hebammen etc. sowie Vorstände verschiedener ARGEN (ARGE PDL Heime<br />

und Krankenhäuser, Schuldirektoren usw.).<br />

Das Referat Gesundheit und Pflege organisierte eine Veranstaltung zum Thema „Die Haftung der<br />

Gesundheitsberufe“ mit dem Vortragenden Prof. Dr. Günter Flemmich (<strong>AK</strong> Wien). Inhalte dieses<br />

Vortrages waren ua die berufstypische Problematik, die Patientenrechte sowie die Berufspflichten.<br />

Gerade Beschäftigte im Gesundheits- und Sozialbereich sind besonders burnout-gefährdet.<br />

Aus diesem Grund organisierte das Referat zu diesem Thema eine Veranstaltung, deren Titel<br />

„Burnout als Chance“ lautete. Referenten waren Dr. Oswald Hosny (Psychologe) und Dr. Anton<br />

Purtscher (Internist).<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

31


Lehrlings- und Jugendschutz<br />

Das Wichtigste in Kürze:<br />

20.000 Beratungen<br />

und Auskünfte<br />

220 schriftliche Interventionen<br />

€ 121.000 Vertretungserfolge<br />

31 Klagen für Lehrlinge<br />

€ 16.000 Vertretungserfolge<br />

77 Insolvenzvertretungen<br />

€ 150.000 Vertretungserfolge<br />

32 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

108 externe Vorträge<br />

und Schulungen von<br />

Jugendlichen<br />

500 Betriebsbesuche<br />

Lehrlings- und<br />

Projektwettbewerb<br />

34 Prüfungsbeisitze<br />

zur Lehrabschlussprüfung


Kollektive Interessenvertretung<br />

Begutachtungen und Stellungnahmen<br />

Stellungnahmen gem. § 8(13), 28(1), 13(2) BAG; Anrechnung von Schulzeiten auf Lehrzeiten, Förderungen 178<br />

Erläuterung zu Stellungnahmen gem.<br />

§ 8(13): Antrag auf Erhöhung der Lehrlingshöchstzahlen<br />

(für Betriebe, die noch einen Lehrling mehr als bisher ausbilden wollen);<br />

§ 28(1): Antrag auf Verkürzung der Lehrzeit (durch vorhergehenden Schulbesuch, Lehre etc.);<br />

§ 13(2): Antrag auf Anrechnung einer schulischen Ausbildung auf die Lehrzeit<br />

(ebenfalls durch vorhergehenden Schulbesuch);<br />

Mitgliederinfo<br />

Lehrlingszeitung, Arbeitszeitkalender, sonstige Aussendungen 7<br />

4 Nummern der Zeitung int<strong>AK</strong>t<br />

Aussendungen zu Lehrlingsförderungen<br />

Aussendung Friseur-Lehrlinge<br />

Calling-Aktion für Lehranfänger<br />

Lehrlings-Newsletter seit September <strong>2010</strong><br />

Sitzungen, Vorträge und Besprechungen<br />

Sitzungen Ausschuss Junge Arbeitnehmer 6<br />

Vertretung der Interessen Jugendlicher in Sitzungen, Besprechungen, Veranstaltungen 173<br />

Externe Vorträge und Schulungen 108<br />

Prüfungstätigkeit 34<br />

Die <strong>AK</strong>-Jugendarbeit vollzieht sich stark innerhalb der für Jugend und Arbeit bestehenden<br />

Strukturen und Netzwerke. Hautsächliche Partner sind die WK-Lehrlingsstelle, die Sparten und<br />

Innungen in der Wirtschaftskammer, die <strong>Tirol</strong>er Fachberufsschulen und der für sie zuständige<br />

Landesschulinspektor, das AMS, die <strong>Tirol</strong>er Landesregierung (SG Arbeitsmarktförderung), die<br />

Arbeitsassistenz <strong>Tirol</strong>, das Ausbilderforum, der ÖGB und seine Fachgewerkschaften, die Jugendreferenten<br />

der Schwesternkammern sowie die Bundesarbeitskammer, der Landesberufsausbildungsbeirat,<br />

der <strong>Tirol</strong>er Beschäftigungspakt, die <strong>Tirol</strong>er ArbeitsmarktförderungsgmbH, die<br />

Pädagogische Hochschule <strong>Tirol</strong>, diverse Jugendzentren, die Kinder- und Jugendanwaltschaft<br />

<strong>Tirol</strong>, das Info-Eck des Landes <strong>Tirol</strong>, die Bildungsinstitutionen BFI, WIFI, ibis acam, kaos, die<br />

Berater usw.<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

33


Individuelle Serviceleistungen<br />

Rechtsberatungen und außergerichtliche Vertretungen<br />

Arbeitsrechtliche Beratungen Jugendlicher und Lehrlinge<br />

(inkl. Insolvenz-, Mobbing- und Arbeitnehmerschutzberatungen)<br />

IBK BK Summe<br />

persönliche Beratungsgespräche 1.200 1.000 2.200<br />

telefonische Beratung und Auskünfte 13.500 3.300 16.800<br />

schriftliche Anfragen / Beratungen 250 200 450<br />

Beratungen gesamt 14.950 4.500 19.450<br />

Belehrungen gem. § 15 BAG bei vorzeitiger Beendigung des Lehrverhältnisses 133 192 325<br />

<strong>2010</strong> waren vor allem Beratungen zu folgenden Themen gefragt:<br />

Ausbildungsqualität, Arbeitszeitüberschreitung, Lehrvertragslösung, Lehrabschlussprüfung,<br />

Entlohnung, Betriebs- und Arbeitsklima, Urlaubsrecht, Entgeltfortzahlung, Berufsschulbesuch,<br />

Dienstnehmerhaftpflicht, Mutterschutz bei Lehrlingen;<br />

Außergerichtliche Vertretungen der Jugendlichen und Lehrlinge, Interventionen<br />

IBK BK Summe<br />

aus den persönlichen Beratungen entstandene Interventionsfälle 157 65 222<br />

erfolgreich abgeschlossene außergerichtliche Interventionsfälle mit dem Arbeitgeber 143 51 194<br />

für die Jugendlichen erzielte Vertretungserfolge in außergerichtlichen Interventionsfällen in € 76.000 45.000 121.000<br />

Rechtsschutz<br />

Gewährung von kostenlosem Rechtsschutz in gerichtlichen Verfahren<br />

für die Jugendlichen eingebrachte Klagen 31<br />

Streitwerte der eingebrachten Klagen in € 85.500<br />

abgeschlossene gerichtliche Verfahren 8<br />

Streitwerte der abgeschlossenen Verfahren in € 25.500<br />

für die Jugendlichen erzielte Vertretungserfolge in gerichtlichen Verfahren in € 16.000<br />

Alle Rechtsschutzakten der Jugendabteilung werden persönlich von den Referenten vor Gericht<br />

vertreten und wurden Jugendliche <strong>2010</strong> in 13 Verhandlungen betreut.<br />

Vertretung von betroffenen Jugendlichen in Insolvenzverfahren<br />

eingebrachte Insolvenzanträge 77<br />

abgeschlossene Insolvenzverfahren 86<br />

für die Jugendlichen erzielte Erfolge in Insolvenzverfahren in € 149.400<br />

34 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>


Allgemeine Serviceleistungen<br />

Mitglieder-Service<br />

Lehrlingsmappen für alle Lehranfänger, Abschlussgeschenk für Lehrabsolventen;<br />

Erhebungen und Tests<br />

Arbeitszeiterhebung im Wintertourismus<br />

Veranlassung der Studie zu Praktika gem. § 30 BAG im Rahmen des <strong>Tirol</strong>er Beschäftigungspakts<br />

Organisation von Projekten,<br />

Veranstaltungen und Aktionen, Grundlagenarbeiten<br />

Organisation von Veranstaltungen 3<br />

„Lehrlings-Projektwettbewerb“ 1<br />

Lehrlings- und Projektwettbewerb<br />

30 Teilnehmergruppen erarbeiten und präsentieren Projekte zum Arbeits- und Berufsleben.<br />

Die Preisträger werden auf eine Siegerreise nach St. Petersburg eingeladen.<br />

Zusätzlich wurden folgende weitere Veranstaltungen von der Jugendabteilung organisiert:<br />

Elterninfo zur Lehrplatzsuche<br />

Theaterpädagogikprojekt an der Friseur-Berufsschule<br />

Abend für Beisitzer an Lehrabschlussprüfungen<br />

Tagung mit Berufsschuldirektoren<br />

Treffen mit Ausbildern zur dualen Lernortkooperation im Handel<br />

Abschlusskonzert für Lehrabsolventen<br />

Betriebe<br />

IBK BK Summe<br />

Betriebsbesuche (§3a BAG-Verfahren, Arbeitsinspektor, ausgezeichneter Lehrbetrieb) 241 260 501<br />

Im Rahmen der Betriebsbesuche werden Unternehmen, die erstmals Lehrlinge ausbilden, überprüft,<br />

fallweise finden gemeinsame Betriebskontrollen mit dem Arbeitsinspektorat statt und ist<br />

die Jugendabteilung an den Firmenbesuchen zur Auswahl der „Ausgezeichneten <strong>Tirol</strong>er Lehrbetriebe“<br />

beteiligt.<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

35


Wirtschaftspolitik<br />

Steuerrecht, Umwelt<br />

und Verkehr, Statistik<br />

und Europa-Referat<br />

Das Wichtigste in Kürze:<br />

Steuerspartage <strong>2010</strong><br />

mit 9 Terminen in den Bezirken<br />

und Innsbruck<br />

mit 660 Beratungen<br />

und 1.220 Anträgen<br />

106 Begutachtungen<br />

zu Verordnungen<br />

75 Begutachtungen<br />

zu Bundesgesetzen<br />

34 Begutachtungen<br />

zu Landesgesetzen<br />

33 Begutachtungen zu internationalen<br />

Abkommen und EU-Vorschriften<br />

Koordinierung<br />

Budgetbegleitgesetze 2011 - 2014<br />

Projekt „<strong>Tirol</strong>erInnen auf der Walz“<br />

Projekt „EWC-Networking“<br />

Projekt „Pendeln im Bezirk Landeck –<br />

quantitative Befunde“<br />

36 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>


Kollektive Interessenvertretung<br />

Begutachtungen und Stellungnahmen<br />

Bundesgesetze 75<br />

Verordnungen 106<br />

Landesgesetze 34<br />

internationale Abkommen und EU-Vorschriften 33<br />

Stellungnahmen zu Gutachten, Einzelfall- und sonstigen Entscheidungen 183<br />

Budgetbegleitgesetz 2011 - 2014<br />

Die hervorstechendste Aufgabe der Wirtschaftspolitischen<br />

Abteilung im Jahr <strong>2010</strong><br />

war die inhaltliche und formale Koordinierung<br />

der Einzelstellungnahmen der Arbeiterkammer<br />

<strong>Tirol</strong> zu den Budgetbegleitgesetzen 2011<br />

– 2014. Insgesamt mussten im Zuge der Begutachtung<br />

durch die Arbeiterkammer <strong>Tirol</strong> in<br />

knapp mehr als 3 Wochen an die 1.300 Seiten<br />

Text bearbeitet und begutachtet werden.<br />

Unsere Aufgabe bestand darin, die Einzelstellungnahmen<br />

inhaltlich aufeinander abzustimmen<br />

und daraus eine Gesamtsicht zu den<br />

Budgetbegleitgesetzen zu entwickeln.<br />

Die Arbeiterkammer ist zum Schluss gekommen,<br />

dass diese zahlreichen Veränderungen<br />

der gesetzlichen Rahmenbedingungen ein<br />

„Paket der vergebenen Chancen“ darstellt!<br />

Vor dem Hintergrund aller fiskalischen Anpassungen<br />

ist die Ausgewogenheit der Belastung<br />

zwischen verschiedenen gesellschaftlichen<br />

Gruppen nicht erkennbar. Die Arbeiterkammer<br />

<strong>Tirol</strong> lehnt zwar viele Bestimmungen des Budgetbegleitgesetzes<br />

vehement ab, macht aber<br />

im Gegenzug Vorschläge, mit welchen Maßnahmen<br />

ein notwendiger Konsolidierungsbedarf<br />

abgedeckt werden könnte:<br />

• Reduzierung diverser Wirtschaftsförderungen<br />

und -zuschüsse<br />

• Erbschafts- und Schenkungssteuer ab<br />

Vermögen im Wert von € 500.000<br />

• Abschaffung des Gewinnfreibetrages der<br />

Selbständigen von 13 %<br />

• keine steuerliche Absetzbarkeit von Managergehältern<br />

• Einschränkung der Gruppenbesteuerung<br />

(steuerschonende Gewinnverschiebungen<br />

ins Ausland)<br />

• Abschaffung diverser steuerlicher Pauschalierungen<br />

(Einkommensteuer, Umsatzsteuer)<br />

• Einführung einer Vermögenssteuer unter<br />

Einbeziehung des Finanzvermögens, allerdings<br />

mit einem Freibetrag von<br />

€ 300.000<br />

• umfassende Reform der<br />

Pendlerpauschale<br />

• pauschale Besteuerung von 25 % auf Gewinne<br />

aus Grundstücksverkäufen, Umwidmungen,<br />

usw.<br />

Die Arbeiterkammer <strong>Tirol</strong> hat seit jeher gefordert,<br />

dass materiell bessergestellte Personengruppen<br />

auch stärker belastet werden können<br />

und müssen. Diese haben in der Regel höhere<br />

Ausbildungen, höhere Einkommen und haben<br />

daher auch Möglichkeiten, höhere finanzielle<br />

Belastungen oder die Reduktion von Förderungen<br />

leichter aus eigener Kraft auszugleichen.<br />

In diesem Sinne wurde die Forderung<br />

erhoben, das Paket aufzuschnüren, Unausgewogenheiten<br />

auszugleichen und offensichtliche<br />

Möglichkeiten für die Budgetkonsolidierung<br />

zu nutzen.<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

37


Weitere Kernaussagen aus der<br />

Begutachtung der Budgetbegleitgesetze:<br />

Die Arbeiterkammer sieht den hiermit eingeschlagenen<br />

Weg für die Familien und jungen<br />

Menschen in diesem Land als schwere Belastung<br />

an und lehnt daher den Gesetzesentwurf<br />

zur Änderung des Familienlastenausgleichsgesetzes<br />

in der vorliegenden Fassung ab.<br />

Wie aus den Ausführungen zu den einzelnen<br />

Gesetzen hervorgeht, setzt sich die Arbeiterkammer<br />

<strong>Tirol</strong> vehement dafür ein, dass den<br />

Bürgern auch weiterhin ein einfacher und erleichterter<br />

Zugang zu unserem Rechtssystem<br />

möglich ist. Keinesfalls darf die Entlastung<br />

der Gerichte sowie insbesondere „budgetäre<br />

Zwänge“ den Zugang zum Recht für alle Bürgerinnen<br />

und Bürger erschweren oder gar einschränken.<br />

Insgesamt wurden 140 Bundesgesetze im<br />

Zuge des Budgetbegleitgesetzes 2011 – 2014<br />

inhaltlich und formal koordiniert.<br />

Folgende weitere Begutachtungen<br />

sind noch zu erwähnen:<br />

• zahlreiche fachliche Einzelbegutachtungen<br />

im Rahmen der Budgetbegleitgesetze<br />

(Steuerreform) als fachlich zuständige<br />

Abteilung (Niederlassungs- und Aufenthaltsgesetz,<br />

FLAG, Einkommensteuergesetz,<br />

etc.);<br />

• Stellungnahme zur Konsultation des BKA<br />

zu Änderungsanregungen im Bundesvergaberecht<br />

im Unterschwellenbereich;<br />

• Koordinierte B<strong>AK</strong>-Stellungnahme im<br />

Zuge der Europareferententagung zu den<br />

6 umfassenden Vorschlägen der EU-<br />

Kommission zu einer europäischen Wirtschaftsregierung<br />

und der Verschärfung<br />

des Stabilitäts- und Wachstumspaktes;<br />

• Abgabenänderungsgesetz <strong>2010</strong>;<br />

• <strong>Tirol</strong>er Aufenthaltsabgabe;<br />

• Lohnsteuer-Wartungserlass;<br />

• Kriterienkatalog Wasserkraft in <strong>Tirol</strong> ;<br />

• Tankstellen-PreisauszeichnungsVO;<br />

38 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

• <strong>Tirol</strong>er Raumordnungsgesetz (TROG)<br />

<strong>2010</strong>;<br />

• <strong>Tirol</strong>er Bauordnung (TBO);<br />

• Verkehrsaufschließungsabgabengesetz;<br />

• <strong>Tirol</strong>er Flurverfassungslandesgesetz<br />

(TFLG);<br />

• Bewertungsgesetz-Novelle <strong>2010</strong> (BewG-<br />

Novelle <strong>2010</strong>);<br />

• ElektrizitätsWirtschaftsOrganisationsgesetz<br />

(ElWOG) <strong>2010</strong>;<br />

• Allgemeine Beförderungsbedingungen IVB<br />

/ Innbus;<br />

• NiederlassungsVO 2011;<br />

• AuslBG-WFV 2011 (Saisonierskontingent<br />

Wintertourismus);<br />

• AuslBG WT;<br />

• Bundesstatistikgesetz;<br />

• AuslBG LuF 2011, AuslBVO 2011 (laufend),<br />

FrAeG 2011 (Rot-Weiß-Rot-Karte);<br />

• Anpassung der österreichischen Verfassung<br />

an die neuen EU-Kompetenzen des<br />

österreichischen Parlaments;<br />

• VO-Vorschlag für eine Europäische Bürgerinitiative;<br />

• <strong>Tirol</strong>er Schischulgesetz (Co-Begutachtung);<br />

• <strong>Tirol</strong>er Kinderbetreuungsgesetz (Co-Begutachtung<br />

BA, Referat F&B);<br />

• <strong>Tirol</strong>er EVTZ-Gesetz;<br />

• Bundesgesetz gegen „Lohn- und Sozialdumping“<br />

(Co-Begutachtung);<br />

• Umsetzung der EBR-Richtlinie ins österreichische<br />

Recht;<br />

• RL-Vorschlag zur EU-Saisonbewilligung;<br />

• RL-Vorschlag zur Konzernentsendung aus<br />

Drittstaaten;<br />

• EPG Anpassungsgesetz und zum Fragebogen<br />

der Kommission zu Dienstleistungskonzessionen;<br />

• Nationales Reformprogramm Österreichs<br />

(Co-Begutachtung BA);<br />

• Grünbuch Europäisches Vertragsrecht;


Mitgliederinfo<br />

Fachartikel, wissenschaftliche Beiträge 11<br />

Folgende Fachartikel wurden <strong>2010</strong> publiziert:<br />

• Neuauflage Broschüre „Rauchfangkehrtarife“<br />

• Broschüre „Die neuen Arbeitsformen“<br />

• Faltblatt „Zuverdienstgrenzen“<br />

• Informationsblatt für Bezirkskammern bezüglich<br />

„Steuerpflicht von Renten aus Deutschland“<br />

• „Grunderwerbsteuer“<br />

• „Wirtschafts- u. sozialstatistisches Jahrbuch 2009“<br />

• „WISO 2“<br />

• „WISO 3“, Um- und Neustrukturierung Arbeitsmarktdaten<br />

• Neuaufstellung Bereich Arbeitsmarktstatistiken<br />

• wissenschaftlicher Artikel zum selben EuGH-Urteil in ZESAR (Zeitschrift für europäisches<br />

Sozial- und Arbeitsrecht)<br />

• EU- und verfassungsrechtliche Analyse der Änderungen im VBG und GehG zur Umsetzung<br />

der EuGH-Judikatur ins österreichische Recht<br />

Sitzungen, Vorträge und Besprechungen<br />

Sitzungen Ausschuss Wirtschaft, Umwelt und Verkehr 6<br />

Vertretung der Arbeitnehmerinteressen in Sitzungen, Besprechungen, Veranstaltungen 227<br />

Externe Vorträge und Schulungen 24<br />

Auszug der Themen, die im Ausschuss behandelt wurden:<br />

• UN-Klimagipfel in Kopenhagen;<br />

• Ablöse der <strong>Tirol</strong>er Landesabgabenordnung durch das <strong>Tirol</strong>er Abgabengesetz und die BAO;<br />

Überblick über die Gemeindeabgaben (Dr. Monika Schwaighofer, Mag. Peter Stockhauser);<br />

• Der Vertrag von Lissabon – Überblick über die Neuerungen für eine transparente, demokratischere<br />

und sozialere EU;<br />

• Vorstellung des Zukunftszentrums <strong>Tirol</strong> durch GF Dr. Björn Ludwig (Schwerpunkte Zukunftszentrum<br />

<strong>Tirol</strong>, Projekte, Auszug Trendstudie, Kooperationsmöglichkeiten und Synergieeffekte,<br />

Diskussion & Fragen);<br />

• Vorstellung Ergebnisse „Pendleranalyse Bezirk Landeck“ ;<br />

• Branchenanalyse des <strong>Tirol</strong>er Autohandels 2006 - 2008;<br />

• Branchenanalyse der <strong>Tirol</strong>er Seilbahnwirtschaft 2006 - 2008;<br />

• „Makro- und mikroökonomische Daten (Bilanzauswertungen) zur wirtschaftlichen Entwicklung<br />

von <strong>Tirol</strong>“;<br />

• Novelle <strong>Tirol</strong>er Raumordnungsgesetz – Überblick aktueller Stand;<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

39


Folgende auszugsweise Vorträge und Seminare sind zu erwähnen:<br />

• Tagung zum Vertrag von Lissabon Uni Salzburg;<br />

• trESS-Seminar zur EU-Sozialrechtskoordinierung;<br />

• Vortrag im Ausschuss Frau und Beruf zum EuGH-Urteil RS ZBR TIL<strong>AK</strong>;<br />

• Mitwirkung an der Veranstaltung der Nationalagentur „Lebenslanges Lernen“ zum Thema<br />

„Mobilität qualifiziert: Auslandserfahrung in der Lehre“ als Rapporteur des Arbeitskreises<br />

„Die praktische Umsetzung von Lehrlingsmobilität: Rahmenbedingungen und Aufwand“;<br />

• Vortrag im Ausschuss Arbeitsrecht zum vom Europareferat erwirkten EuGH-Urteil „Zentralbetriebsrat<br />

der Krankenhäuser <strong>Tirol</strong>s gegen Land <strong>Tirol</strong>“;<br />

• Vortrag bei Eures / AMS-Berater Treffen aus Bayern, Südtirol, Schweiz und Österreich in<br />

Mils zum Thema „Krankenversicherung und Familienleistungen bei Auslandspraktika“;<br />

• Vortrag zum Vertrag von Lissabon aus der Perspektive einer Arbeitnehmerinteressenvertretung<br />

für Berufsschullehrer des Faches „Politische Bildung“ in der Berufsschule für Handel /<br />

Büro;<br />

• Vorstellung des Projektes <strong>Tirol</strong>er Lehrlinge auf der Walz beim Ausbilderforum<br />

(Treffen der <strong>Tirol</strong>er Lehrlingsausbildner) in der AMG-<strong>Tirol</strong>;<br />

• Seminar „Update Arbeitnehmerveranlagung“;<br />

• Beratung zu Steuerfragen im Zuge des KBG-Vortrages des Referates Frau & Beruf<br />

im Großen Saal;<br />

• Versteuerung Pensionsabfindung von ÖGB-Pensionisten<br />

(Vergleich - Plenum im großen Saal);<br />

• Beitrag zum Seminar Betriebsratsfonds am Seehof „steuerlicher Teil“;<br />

• Steuerreferententagung (Referat „Arbeitnehmer mit Arbeit in Italien“);<br />

• „Steuer update“ – Seminar für Betriebsräte;<br />

• Referat zum Thema: „Makro- und mikroökonomische Daten zur wirtschaftlichen<br />

Entwicklung in <strong>Tirol</strong>“;<br />

• Vorstellung Pendlerstudie Landeck vor Vertretern der Sozialpartner und der<br />

Landesregierung;<br />

• Ausarbeitung und Durchführung Vortrag „Armut in <strong>Tirol</strong>“ für den Arbeitskreis Kirche<br />

und Arbeitswelt;<br />

Auszugsweise Darstellung von Vertretungen in Gremien:<br />

• AMG<br />

• BEP-Vorstand<br />

• Berufungskommission Tourismusbeitrag<br />

• Unabhängiger Finanzsenat<br />

• Integrative Betriebe <strong>Tirol</strong><br />

• Teilnahme an der Veranstaltung des Regionalmanagements<br />

West mit den Finanzamt-Vorständen<br />

von <strong>Tirol</strong> und Vorarlberg<br />

• Gemeinnützige Werkstätten <strong>Tirol</strong><br />

• Unternehmen des Öffentlichen Verkehrs<br />

(ÖBB, IVB, VVT, Post)<br />

• Jury Euregio Umweltpreis<br />

(<strong>Tirol</strong>-Südtirol-Trentino)<br />

• Kriterienkatalog Wasserkraft<br />

• Landeskulturfonds<br />

• <strong>Tirol</strong>er Bodenfonds<br />

40 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

• Raumordnungsbeirat<br />

• Untergruppe Grundfragen<br />

der Raumordnung<br />

• Untergruppe Schigebiete und Seilbahnen<br />

• Naturschutzbeirat<br />

• Elektrizitätsbeirat<br />

und Energielenkungsbeirat<br />

• Wirtschaftsbeirat der <strong>Tirol</strong>er<br />

Landesregierung<br />

• EBR-Netzwerktreffen nationaler Experten<br />

beim EGi (Europäisches Gewerkschaftsinstitut)<br />

in Brüssel<br />

• Treffen von Projektträgern<br />

mit EU-Kommission in Brüssel


Individuelle Serviceleistungen<br />

Rechtsberatungen und außergerichtliche Vertretungen<br />

persönliche Beratungen<br />

IBK BK Summe<br />

persönliche Beratungsgespräche 2.130 1.250 3.380<br />

Beratungen während der Steuersprechtage 660<br />

telefonische Beratung und Auskünfte 12.400 2.200 14.600<br />

schriftliche Anfragen / Beratungen 600 400 1.000<br />

Beratungen gesamt 15.130 3.850 19.640<br />

<strong>2010</strong> waren vor allem folgende Themen auszugsweise zu erwähnen:<br />

• Steuerspartage – intensive Beratung von Mitgliedern in Innsbruck und allen Bezirken<br />

• Arbeitnehmerveranlagung<br />

• Familienbeihilfe<br />

• Kaminkehrtarife<br />

• Bilanzanalyse und Erläuterung für Betriebsräte<br />

• Nebenbeschäftigung – steuerliche Aspekte, allgemeine Beratung (Werkvertrag,<br />

freier Dienstnehmer, selbständige Tätigkeit, etc.)<br />

• Berechnungen Altersteilzeit für Arbeitsrecht / Fertigstellung Altersteilzeit-Rechner<br />

(Excel-Programm) mit integrierter (automatischer) Lohnsteuer-Berechnung<br />

• Stromhärtefonds<br />

• Anfragen und Beschwerden zu Energierechnungen / Nachrechnungen<br />

• Energietechnische Fragen / Gebäudesanierung / Energiesysteme / Erstellung von<br />

Verbrauchsprofilen / Plausibilitätsprüfungen<br />

• Anfragen und Beschwerden über Unternehmen im Öffentlichen Personennah-<br />

und Fernverkehr<br />

• Gemeindegut-Agrargemeinschaften<br />

• <strong>Tirol</strong>er Gemeindeordnung<br />

• Nachrechnung Abgabenvorschreibungen (z.B. Erschließungskostenbeiträge,<br />

Kanal- und Wassergebühren, etc.)<br />

• technische Fragen zu Grundbuch und Servituten<br />

• rechtliche und technische Fragen zu Raumordnung und Baurecht<br />

• Außerdem sind Antworten zu Standardanfragen für alle Beratungsfelder der Wirtschaftspolitischen<br />

Abteilung ausgearbeitet worden.<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

41


Außergerichtliche Vertretungen der Arbeitnehmer, Interventionen<br />

Der Bereich der Wirtschaftspolitik berät in steuerrechtlichen Fragen, nimmt aber keine (schriftlichen)<br />

Interventionen im Namen der Mitglieder vor. Es werden jedoch Schriftstücke geschrieben<br />

(Berufungen, Stundungsansuchen, Ratenansuchen), welche den <strong>AK</strong>-Mitgliedern zur weiteren<br />

Verwendung zur Verfügung gestellt werden.<br />

aus den persönlichen Beratungen entstandene Interventionsfälle 382<br />

Die Summe Interventionen umfasste auszugsweise folgende Bereiche:<br />

• Stromhärtefonds<br />

• Arbeitnehmerveranlagung – Berufungen beim Finanzamt<br />

• Interventionen bei Energieversorgern (Stromabschaltungen, Einstellung der Gaslieferung) –<br />

TIWAG, TIGAS, IKB, u.a.<br />

• Interventionen bei ÖBB / VVT / IVB<br />

Rechtsschutz<br />

Gewährung von kostenlosem Rechtsschutz<br />

und Vertretung in gerichtlichen Verfahren<br />

• Schriftsatz in einem neuen EuGH-Verfahren zur Exportierbarkeit von Kinderbetreuungsgeld<br />

über die Dauer von 2,5 Jahren;<br />

• Beschwerde an EU-Kommission zum einkommensabhängigen Kinderbetreuungsgeld für<br />

Grenzgänger;<br />

• Erfolg vor dem EuGH in der Rechtssache ZBR Tilak zur Europarechtswidrigkeit diverser<br />

Bestimmungen des L-VBG;<br />

• Übernahme des europarechtlichen Teils einer Klage der Sozialpolitischen Abteilung gegen<br />

den PV-Bescheid über Nichtgewährung einer Invaliditätspension;<br />

Rechtsschutz wird zum Thema „Steuern“, aber auch zu allen anderen Fragen, die in der Abteilung<br />

bearbeitet werden nur in Ausnahmefällen und unter dem Titel „freiwilliger Rechtsschutz“<br />

gewährt.<br />

42 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>


Allgemeine Serviceleistungen<br />

Erhebungen und Tests<br />

Erhebungen, v.a. Heizöl- und Treibstoffpreise 7<br />

Ausarbeitung Anträge für Vollversammlung 11<br />

Themen-Recherchen für Präsidium, Ausschüsse, Presse 30<br />

Folgende durchgeführten Erhebungen und Tests sind zu erwähnen:<br />

• Ausarbeitung Gaststättenpauschalierungsverordnung und Gruppenbesteuerung<br />

• Expertise WBF Beitrag und Finanzausgleichsbestimmungen Wohnbauförderung<br />

• Auswertungen Gemeinnützige Bauvereinigungen von <strong>Tirol</strong><br />

• Ausarbeitung Bilanzstudie 2006 bis 2008 (Volkswirtschaftliche Rahmenbedingungen)<br />

• Ausarbeitung Bilanzstudie 2004 bis 2008<br />

• Analyse und Verfassen eines Beitrages der Lohnsteuerstatistik<br />

• Initiative zur Abänderung des Formulars für Schüler und Lehrlinge<br />

• Sozialpartnerpapier und -gespräche zum Thema Energie<br />

• Fachliche Begleitung Studie des Zukunftszentrums<br />

„Im Übergang: Jugendliche zwischen Ausbildungssystem und Arbeitsmarkt“<br />

• Arbeitsmarktentwicklung im ersten Halbjahr <strong>2010</strong><br />

• Begutachtungen / Recherche <strong>Tirol</strong>er Zukunftsstiftung<br />

• Recherche und Aufbereitung / Systematisierung der regelmäßig von der Statistik Austria<br />

publizierten Indizes (VPI, BPI, BKI, EPI, GHPI, usw.)<br />

• Befassung mit Einkommensbericht des Rechnungshofs<br />

Preiserhebungen:<br />

• Benzin- und Heizölpreiserhebung<br />

• Erhebung Gemeindegebühren<br />

• Preiserhebung Seilbahnen<br />

Anträge Vollversammlung:<br />

Anträge mit fachlicher Zuständigkeit der Abteilung zur Weiterbetreuung von der Vollversammlung angenommen 16<br />

Anträge von der Vollversammlung dem Ausschuss Wirtschaft, Umwelt Verkehr zugewiesen 6<br />

Anträge an die Vollversammlung aus Vorperioden – Weiterbetreuung im Berichtsjahr - laufend 5<br />

Anträge an die Vollversammlung aus Vorperioden – Abschluss und Erledigung im Berichtsjahr 6<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

43


Auszugsweise sind folgende Themen zu erwähnen:<br />

• Resolution: Gegen Belastungen im Familienbereich<br />

• Resolution: Kein Lohn- und Sozialdumping durch die Hintertüre<br />

• nachhaltige Budgetkonsolidierung durch Investitionen in den Sozialstaat<br />

• keine Privatisierung öffentlichen Eigentums und öffentlicher Dienstleistungen in <strong>Tirol</strong><br />

• Arbeitsmarktpolitik muss Einkommen stabilisieren<br />

• Maßnahmen zur Schaffung neuer Arbeitsplätze in <strong>Tirol</strong><br />

• fairer Wettbewerb durch Bestbieterprinzip bei Aufträgen der öffentlichen Hand<br />

• keine neuen Energiesteuern zum Stopfen der Haushaltslöcher<br />

• Finanz-und Wirtschaftskrise<br />

• Neugestaltung der <strong>Tirol</strong>er Pendlerförderung<br />

• längst überfällige Reform des Pendlerpauschales<br />

• Umsetzung der Fahrgastrechte im Nahverkehrsbereich<br />

• Erweiterung des Ticketangebots des VVT<br />

• Weiterbildung für Berufskraftfahrer<br />

• bundesweite Vereinheitlichung der Akkreditierung von Straßenaufsichtsorganen<br />

im fließenden Verkehr<br />

Organisation von Projekten,<br />

Veranstaltungen und Aktionen, Grundlagenarbeiten<br />

Steuerspartage in IBK und in den Bezirken 9 Termine<br />

Beratungen während der Steuerspartage 660 Mitglieder<br />

Summe der bearbeiteten Anträge während Steuerspartage 1.220<br />

Organisation von Sitzungen, Veranstaltungen 21<br />

Betriebsbesuche 9<br />

Projekt „<strong>Tirol</strong>erInnen auf der Walz“ Ganzjahresprojekt<br />

Teilnehmer „<strong>Tirol</strong>erInnen auf der Walz“ 51<br />

Projekt „EWC-Networking“<br />

Projekt „Pendeln im Bezirk Landeck - quantitative Befunde“<br />

Ganzjahresprojekt<br />

44 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>


Unterstützung<br />

von Betriebsräten:<br />

• Betreuung Betriebsrat Hypo <strong>Tirol</strong> Bank<br />

(Berufungen Sachbezugswert AN-Darlehen)<br />

• Steuerinformationsveranstaltung Post<br />

• BLA Tyrolean<br />

• BLA Heil.päd. Familien gemeinnützige<br />

GmBH<br />

• BLA KH Zams<br />

• Beratung Mitarbeitermodell Fa. Biocrates<br />

• BLA Alten- und Pflegeheime der Barmherzigen<br />

Schwestern GmbH<br />

• BLA Moser Holding GmbH und Schlüsselverlag<br />

J. Moser GmbH<br />

• Wellnesspark Pettneu a.A. (2004 bis 2009)<br />

• BLA Sanatorium Kettenbrücke<br />

„<strong>Tirol</strong>erInnen auf der Walz“<br />

<strong>2010</strong> Schüler und Lehrlinge:<br />

Erstmals wurde gemeinsam mit dem Büro für<br />

Europäische Programme (seit 2011 eingegliedert<br />

in die Standortagentur <strong>Tirol</strong>) ein eigener<br />

Projektantrag auch für Schüler und Lehrlinge<br />

gestellt, welcher im Mai <strong>2010</strong> von der Nationalagentur<br />

„Lebenslanges Lernen“ mit einem<br />

Gesamtbudget (für 2 Jahre) von € 101.936 an<br />

EU-Geldern genehmigt wurde. Von Juni bis<br />

Dezember <strong>2010</strong> konnte bereits für 30 Schüler<br />

und einen Lehrling ein Praktikum im EU-Ausland<br />

finanziert werden. Die Kosten für die Arbeiterkammer<br />

sowie den Projektpartner Land<br />

<strong>Tirol</strong> beliefen sich im Jahr <strong>2010</strong> auf je € 7.442,<br />

an EU-Geldern konnten bereits € 43.446 ausgeschüttet<br />

werden. Die beliebtesten Zielländer<br />

waren Großbritannien, Frankreich, Italien<br />

aber auch Deutschland, Spanien und Malta<br />

wurden von mehreren Schülern bereist.<br />

Aufgrund der geringen Nachfrage seitens der<br />

Lehrlinge erfolgte Mitte Dezember eine Aussendung<br />

von ca. 3.500 Foldern zum Projekt<br />

„<strong>Tirol</strong>erInnen auf der Walz“ an die Lehrlinge<br />

des 3. Lehrjahres im Zuge der Aussendung<br />

des Arbeitszeitkalenders durch die Jugendabteilung<br />

an alle Lehrlinge.<br />

Junge Arbeitnehmer:<br />

Der nunmehr bereits 4. Antrag in Kooperation<br />

mit dem BEP im Rahmen des Leonardo<br />

da Vinci-Programmes für junge Arbeitnehmer<br />

wurde im Mai <strong>2010</strong> mit € 153.090 genehmigt.<br />

In diesem Jahr konnte für gesamt 20 junge Arbeitnehmer<br />

eine berufliche Auslandserfahrung<br />

gefördert werden. Die Arbeiterkammer sowie<br />

das Land <strong>Tirol</strong> als Projektpartner hatten dabei<br />

Kosten von je € 3.800 zu tragen, die jungen<br />

Arbeitnehmer profitierten im Jahr <strong>2010</strong> von<br />

gesamt € 41.856 an EU-Geldern.<br />

Gesamt haben wir somit über diese beiden<br />

Anträge im Jahr <strong>2010</strong> ca. € 250.000 für „<strong>Tirol</strong>erInnen<br />

auf der Walz“ von der EU für die kommenden<br />

2 Jahre genehmigt bekommen.<br />

1. Projekt „EWC-Networking“<br />

Das Projekt „EWC-Networking“, in dem das<br />

<strong>AK</strong>-Europareferat die Rolle des Koordinators<br />

übernommen hat, wurde seitens der EU mit<br />

über € 60.000 für diverse Maßnahmen zur<br />

Förderung des Wissensstandes über und der<br />

Gründung von Europäischen Betriebsräten<br />

in der Europaregion <strong>Tirol</strong> / Südtirol / Trentino<br />

zur Gänze gefördert. Die Arbeiterkammer<br />

sowie die beteiligten Partner ÖGB, GPA-dip,<br />

die Südtiroler Gewerkschaftsbünde UIL-SGK,<br />

ASGB, SBG-CISL und CGIL-AGB, das Südtiroler<br />

Arbeitsförderungsinstitut AFI-IPL, der<br />

slowenische Gewerkschaftsbund ZSSS und<br />

der DGB-Bayern trugen zum Gelingen des<br />

Projektes als Eigenbeitrag ausschließlich Personalkosten<br />

bei, jedoch keine Sachkosten.<br />

Zentrale Maßnahmen des Projektes waren die<br />

Schaffung der Homepage „www.ewc-networking.eu“,<br />

eine vom <strong>AK</strong>-Europareferenten verfasste<br />

4-sprachige Broschüre zum Instrument<br />

des Europäischen Betriebsrates sowie eine<br />

Studie, in der die Ergebnisse einer Befragung<br />

von Europäischen Betriebsräten in der Europaregion<br />

ausgewertet wurden. Weiters wurde<br />

über das <strong>AK</strong>-Europareferat eine internationale<br />

Konferenz zum Europäischen Betriebsrat in<br />

Laibach organisiert, an der u.a. der Generalsekretär<br />

des Europäischen Gewerkschaftsbundes<br />

John Monks und der Berichterstatter<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

45


zur EBR-Richtlinie im Europäischen Parlament<br />

Jan Cremers (NL) teilnahmen. Die Homepage<br />

„www.ewc-networking.eu“ basiert auf einer<br />

im Zuge des Projektes erstellten Datenbank,<br />

in der alle Unternehmen und Niederlassungen<br />

von europaweit tätigen Konzernen in der Europaregion<br />

<strong>Tirol</strong> erfasst wurden, die entweder<br />

bereits über einen Europäischen Betriebsrat<br />

verfügen oder in denen ein solcher aufgrund<br />

der Erfüllung der gesetzlichen Voraussetzungen<br />

errichtet werden könnte. Weiters wurden<br />

von diesen Unternehmen die gesamten Unternehmensverzweigungen<br />

in Europa recherchiert<br />

und graphisch auf einer Landkarte auf<br />

der Homepage dargestellt. Die Homepage<br />

eröffnet weiters die Möglichkeit für Mitglieder<br />

von Europäischen Betriebsräten, sich in<br />

einem Forum auszutauschen, diverse Informationen<br />

zum Europäischen Betriebsrat herunter<br />

zu laden und sich zur Aktualisierung der<br />

eigenen Unternehmensdaten zu registrieren.<br />

Diese Homepage ist auch bereits bei anderen<br />

Länderkammern, insbesondere <strong>AK</strong> Niederösterreich<br />

und <strong>AK</strong> Vorarlberg auf reges Interesse<br />

gestoßen, wo nun überlegt wird, ein ähnliches<br />

Projekt zu initiieren.<br />

Projekt „Pendeln im Bezirk<br />

Landeck - quantitative Befunde“<br />

Das <strong>Tirol</strong>er Oberland und insbesondere der<br />

Bezirk Landeck fallen seit vielen Jahren durch<br />

ein hohes Maß an „Saisonalität“ in der Beschäftigung,<br />

und einem damit verbundenen,<br />

ausgesprochen hohen Anteil an Personen,<br />

die keiner ganzjährigen Beschäftigung nachgehen,<br />

sowie eine bemerkenswert niedrige<br />

Langzeitarbeitslosigkeit auf.<br />

Um Aufschluss über die aktuelle Situation<br />

zu bekommen, hat die Arbeiterkammer <strong>Tirol</strong><br />

anonymisierte Daten der Sozialversicherung<br />

angekauft (Fa. Synthesis, Wien – Prof. Wagner-Pinter).<br />

Daraus gehen Wohn- und Arbeitsort,<br />

Geschlecht, Altersgruppe, Grad der Ausbildung<br />

und die Einkommensklasse zu jeder<br />

Sozialversicherungsmeldung des Jahres 2008<br />

in Zusammenhang mit dem Bezirk Landeck<br />

hervor. Damit können zahlreiche strukturelle<br />

Aussagen abgeleitet werden. Nicht erfasst<br />

46 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

sind jedoch die Grenzgänger und die geringfügig<br />

Beschäftigten. So hat sich gezeigt, dass<br />

4.727 Personen in den Zentralraum <strong>Tirol</strong>s<br />

auspendeln, 3.800 davon nach Innsbruck. Mit<br />

1.206 Auspendlern in den Bezirk Imst zeigen<br />

sich auch hier noch recht enge Verflechtungen.<br />

Hingegen haben die Nachbarbezirke<br />

Bludenz (187 Auspendler) oder Reutte (91)<br />

vergleichsweise nur geringe Bedeutung und<br />

zeigen, dass diese Regionen als Arbeitsmarkt<br />

für Bewohner des Bezirkes Landeck eher unattraktiv<br />

sind.<br />

Die räumliche Analyse zeigt im Detail die Verflechtungen<br />

und Pendlerströme innerhalb des<br />

Bezirkes Landeck auf. Von den 3.462 Personen,<br />

die in der Stadt Landeck wohnen und<br />

einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung<br />

nachgehen, arbeiten ca. 1.000 auch in<br />

der Stadt (Nichtpendler), 2.465 pendeln aus,<br />

knapp über ein Drittel (794) davon nach Innsbruck.<br />

Hinsichtlich der Einpendler in den Bezirk Landeck<br />

haben Beschäftigte aus dem Bezirk Imst<br />

(1.698), Innsbruck Land (738), Kärnten (628),<br />

Steiermark (545) und Oberösterreich (434) die<br />

größte Bedeutung. Die Betrachtung der Einpendler<br />

wurde aber vorerst etwas zurückgestellt,<br />

da erst nach Kenntnis über das Auspendeln<br />

strukturelle Erkenntnisse möglich sind.<br />

Die Beschäftigungssituation des Bezirkes<br />

Landeck ist sehr stark von den Tages- und<br />

Wochenpendlern geprägt (14.342 – 56,5 %<br />

der Beschäftigten). Dies trifft jedoch nicht für<br />

die Tourismuszentren wie St. Anton, Ischgl,<br />

Galtür, Serfaus, Fiss oder Nauders zu. Dort<br />

überwiegt bei den Beschäftigten mit 60 bis 80<br />

% die Gruppe der Nichtpendler.<br />

Betrachtet man die Altersstruktur der Auspendler,<br />

so ist festzustellen, dass sie bei den<br />

Beschäftigten innerhalb des Bezirkes recht<br />

ausgeglichen ist. Im Laufe der beruflichen<br />

Entwicklung (ab dem 30. Lebensjahr) wird<br />

das Verlassen des Bezirkes aber deutlich öfter<br />

notwendig. Besonders bemerkenswert hinsichtlich<br />

der Einkommenssituation ist, dass<br />

bezogen auf den Bezirk Landeck eine höhere<br />

Ausbildung nicht auch höheres Einkommen


edingen muss. Der Anteil der Beschäftigten<br />

mit „Tertiären Bildungsgang“ (Universität,<br />

Fachhochschule, Kolleg, etc.) spielt im Bezirk<br />

insgesamt eine geringere Bedeutung (ca. 400<br />

Personen), wovon aber gut 40 % aus dem Bezirk<br />

auspendeln. Für sie ist Innsbruck der primäre<br />

Arbeitsort. Gerade dieses Pendeln in die<br />

Landeshauptstadt hat vielfach, jedoch nicht<br />

ausschließlich, mit ökonomischen Faktoren zu<br />

tun. Hier ist der Befund für den Bezirk geradezu<br />

drastisch: 80 % der weiblichen Nichtpendler<br />

verdienen weniger als 1.500 Euro brutto,<br />

61 % weniger als 1.000 Euro brutto. Bei den<br />

Auspendlerinnen nach Innsbruck liegen immer<br />

noch ca. 50 % unter einem Einkommen<br />

von 1.500 Euro brutto monatlich. Bezogen<br />

auf den männlichen Teil der Auspendler zeigt<br />

sich, dass 49 % der Pendler nach Innsbruck<br />

mehr als 3.000 Euro brutto verdienen, bei den<br />

Pendlern innerhalb des Bezirkes macht dieser<br />

Anteil aber nur 17 % aus.<br />

Die Arbeiterkammer <strong>Tirol</strong> möchte diese Unterlagen<br />

den Entscheidungsträgern im Bezirk<br />

Landeck zur Verfügung stellen, um damit das<br />

Stärken-Schwächen-Profil des Bezirkes zu<br />

verfeinern und zu vertiefen. Es soll dies ein<br />

konstruktiver Beitrag zur strukturellen Diskussion<br />

und eine Grundlage für das Erarbeiten<br />

nachhaltiger Maßnahmen sein.<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

47


Konsumentenpolitik<br />

Das Wichtigste in Kürze<br />

57.160 Beratungen<br />

9.160 persönlich<br />

44.400 telefonisch<br />

3.600 schriftlich<br />

2.400 außergerichtliche Interventionen<br />

€ 700.000 Vertretungserfolge<br />

3 Verbandsklagen<br />

5 Abmahnverfahren<br />

Infotag der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong><br />

„Tag der Ernährung und Gesundheit“<br />

Infotag der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong><br />

„Telekommunikation / Datenschutz /<br />

Datensicherheit“<br />

15 Erhebungen und Tests<br />

48 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>


Kollektive Interessenvertretung<br />

Begutachtungen und Stellungnahmen<br />

Bundesgesetze 16<br />

Verordnungen 25<br />

Internationale Abkommen und EU-Vorschriften (CO-Begutachtung) 1<br />

Landesgesetze 1<br />

Aktionsplan Konsumentenschutz <strong>2010</strong>-2013 1<br />

Folgende Begutachtungen sind besonders zu erwähnen:<br />

Bundesgesetz, mit dem das<br />

Konsumentenschutzgesetz<br />

(KSchG) geändert wird (Konsumentenschutzrechtsänderungsgesetz<br />

<strong>2010</strong> – KSchRÄG <strong>2010</strong>):<br />

In diesem Zusammenhang hat die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong><br />

gefordert, dass durch Telefonwerbung abgeschlossene<br />

Verträge generell nur dann<br />

Rechtsgültigkeit erlangen sollten, wenn sie<br />

vom Verbraucher nachträglich schriftlich bestätigt<br />

werden. Eine Ausnahme von dieser<br />

grundsätzlichen Regelung könnte allenfalls<br />

nur für telefonische Vertragsabschlüsse gelten,<br />

die durch den Verbraucher gemäß § 3<br />

Abs. 3 Ziff. 1 KSchG (aktiv) angebahnt wurden.<br />

Künftig sollen Unternehmen zumindest<br />

verpflichtet sein, dem Verbraucher innerhalb<br />

einer Woche eine Bestätigung in Schriftform<br />

oder auf einem für den Verbraucher verfügbaren<br />

dauerhaften Datenträger zu übermitteln,<br />

die neben den wesentlichen Vertragsinhalten<br />

auch die in § 5d Abs. 1 und 2 KSchG angeführten<br />

Informationen, das Datum des Vertragsabschlusses<br />

sowie die den Verbraucher<br />

aus dem Vertrag treffenden Zahlungspflichten<br />

in klarer und verständlicher Darstellung enthält.<br />

Positiv an der geplanten Gesetzesänderung<br />

ist,, dass Verträge, die während eines<br />

gemäß § 107 Abs. 1 TKG 2003 unzulässigen<br />

Anrufs im Zusammenhang mit Gewinnzusagen<br />

oder Wett- und Lotterie-Dienstleistungen<br />

ausgehandelt werden, generell nichtig sein<br />

sollen. Dennoch war insgesamt festzustellen,<br />

dass die geplanten Neuregelungen nicht ausreichend<br />

sein werden, um die Problematik der<br />

telefonischen Geschäftsanbahnung effektiv<br />

zu bekämpfen.<br />

Bundesgesetz über Maßnahmen<br />

gegen unerbetene Werbeanrufe,<br />

mit denen das Telekommunikationsgesetz<br />

2003 geändert wird:<br />

Der Entwurf wurde von der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> grundsätzlich<br />

befürwortet, da die darin vorgesehenen<br />

Regelungen eine Verbesserung gegenüber<br />

der geltenden Fassung des § 107 TKG darstellen.<br />

Die strengeren Anforderungen an die<br />

Einwilligung zur Telefonwerbung, Pflichten für<br />

Anrufer und Auftraggeber sowie zusätzliche<br />

Berechtigungen für Fernmeldebüros stellen<br />

eine sinnvolle Erweiterung der bestehenden<br />

Möglichkeiten dar. Die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> begrüßt insbesondere<br />

die Klarstellung, dass die Einwilligung<br />

des Empfängers ausdrücklich und schriftlich<br />

erfolgen muss und auch das Verbot der Rufnummernunterdrückung<br />

bzw. Rufnummernverfälschung,<br />

da die Kontaktaufnahme über<br />

Telefon fast ausschließlich mit unterdrückter<br />

Rufnummer erfolgt. Die durch den Entwurf<br />

vorgesehenen Änderungen bzw. Verbesserungen<br />

reichen nach Einschätzung der <strong>AK</strong><br />

<strong>Tirol</strong> jedoch keinesfalls aus, die bestehende<br />

Problematik unerwünschter Telefonwerbung<br />

effektiv zu lösen und Konsumenten einen<br />

ausreichenden Schutz vor gesetzeswidriger<br />

Telefonwerbung zu gewährleisten. Ohne weitere<br />

zivilrechtliche Rahmenbedingungen bzw.<br />

Sanktionsmöglichkeiten bleiben die vorgeschlagenen<br />

Neuregelungen für sich allein wirkungslos<br />

und können daher nur ergänzend zur<br />

Lösung der dargestellten Probleme beitragen.<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

49


Budgetbegleitgesetz Justiz 2011:<br />

Die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> begrüßt grundsätzlich gesetzliche<br />

Initiativen zur Verbesserung der Gerichtsorganisation<br />

bzw. von Verfahrensabläufen zu<br />

Gunsten der Bürger sowie zur Effizienzsteigerung<br />

der Gerichte. Keinesfalls darf jedoch die<br />

Entlastung der Gerichte sowie insbesondere<br />

„budgetäre Zwänge“ den Zugang zum Recht<br />

für alle Bürgerinnen und Bürger erschweren<br />

oder einschränken. Weiters wurde die viel zu<br />

kurze Begutachtungsfrist bemängelt, da es<br />

sich bei den geplanten Änderungen aufgrund<br />

budgetbegleitender Maßnahmen um eine<br />

Vielzahl an Neuerungen handelt, welche darüber<br />

hinaus gleich mehrere Rechtsbereiche<br />

betreffen.<br />

Die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> hat in zahlreichen<br />

Punkten Anlass zur Kritik gesehen,<br />

wobei folgende Punkte<br />

hervorzuheben sind:<br />

Insbesondere die mit den geplanten Gesetzesänderungen<br />

einhergehende de facto Abschaffung<br />

der „Amtstage“ im streitigen Verfahren<br />

in vielen Bereichen, womit in Zukunft<br />

eine kostenfreie rechtliche Beratung bei Gericht<br />

im Wesentlichen nur mehr sehr eingeschränkt<br />

(etwa im Familienrecht oder Exekutionsrecht)<br />

möglich gewesen wäre, wurde von<br />

der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> strikt abgelehnt. Die geplanten<br />

wesentlichen Einschränkungen in den Beratungsleistungen<br />

der Gerichte hätten ein großes<br />

Defizit im Rechtsschutz insbesondere für<br />

einkommensschwache Personen bedeutet,<br />

jedoch nicht für Personen, die sich aufgrund<br />

ihrer finanziellen Verhältnisse einen Rechtsanwalt<br />

leisten können. Es muss auch Aufgabe<br />

des Staates sein, seinen Bürgerinnen und<br />

Bürgern zumindest eine „Grundversorgung<br />

an Beratungsleistungen“ in für sie wichtigen<br />

rechtlichen Angelegenheiten zur Verfügung<br />

zu stellen und diese Aufgaben nicht allein auf<br />

Rechtsanwälte, Notare, Interessensvertretungen<br />

wie Arbeiterkammern und Gewerkschaften<br />

oder bestimmte sonstige Vereine bzw.<br />

Beratungsstellen/Beratungseinrichtungen<br />

abzuwälzen. Die in den Entwürfen vorgesehene<br />

„Vermögenszuwachssteuer“ wurde<br />

50 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

grundsätzlich begrüßt. Da die geplante Steuer<br />

jedoch auch alle Kreditnehmer (insbesondere<br />

Kreditnehmer mit Fremdwährungskrediten)<br />

betroffen hätte, die ihre Kreditverbindlichkeiten<br />

mittels wirtschaftlicher Erträge durch<br />

Fonds, Fondssparpläne, Anleihen etc. (als Tilgungsträger)<br />

am Ende der Laufzeit zurückzahlen<br />

müssen, wurde seitens der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> gefordert,<br />

im Hinblick auf die geplante Neuordnung<br />

der Besteuerung von Kapitalvermögen (Vermögenszuwachssteuer)<br />

eine Ausnahme bei<br />

bereits laufenden Kreditverträgen, bei denen<br />

eine endfällige Tilgung mittels eines zu besparenden<br />

Tilgungsträgers vertraglich vereinbart<br />

wurde, vorzusehen.<br />

Die vehemente Kritik zu den geplanten Maßnahmen<br />

hat dazu geführt, dass sowohl eine<br />

Verschlechterung der Bürger im Bereich „Zugang<br />

zum Recht“ (Abschaffung des Amtstages)<br />

als auch eine zusätzliche Belastung von<br />

Fremdwährungskreditnehmern (im Bereich<br />

der Vermögenszuwachssteuer) verhindert<br />

werden konnte. Der Amtstag soll im Wesentlichen<br />

bestehen bleiben und es soll eine Ausnahmen<br />

der Besteuerung bei Tilgungsträgern<br />

von Fremdwährungskrediten geben, indem<br />

Wertsteigerungen aus Tilgungsträgern, die<br />

vor dem 1. November <strong>2010</strong> abgeschlossen<br />

wurden, der Tilgungsplan nachweislich im<br />

Zusammenhang mit dem Darlehen steht und<br />

der Darlehensbetrag 200.000 Euro nicht übersteigt.<br />

Stellungnahme zum Aktionsplan<br />

Konsumentenschutz <strong>2010</strong>-2013:<br />

Die im Aktionsplan Konsumentenschutz<br />

<strong>2010</strong>-2013 angeführten Überlegungen und<br />

Vorschläge wurden grundsätzlich begrüßt.<br />

Zusätzlich wurden folgende kritische Anmerkungen<br />

bzw. Forderungen formuliert:<br />

Forderung einer Änderung der Rücktrittsfrist<br />

bei mangelnder Belehrung im Fernabsatzbereich<br />

von drei Monaten auf unbefristet.<br />

Die Erfahrung der letzten Jahre im Zusammenhang<br />

mit Internet-Abzocke-Verträgen und<br />

einem Telefonanbieter zeigt, dass die im Ös-


terreichischen Recht vorhandene Befristung<br />

bei mangelnder Belehrung über ihr Rücktrittsrecht<br />

den Vertrag ex tunc aufzuheben, hinderlich<br />

ist. Eine Begründung für eine derartige<br />

„kurze Frist“ ist nicht wirklich erkennbar. Nach<br />

§ 5f KSchG hat der Verbraucher kein Rücktrittsrecht<br />

bei Verträgen über Dienstleistungen,<br />

mit deren Ausführung dem Verbraucher<br />

gegenüber vereinbarungsgemäß innerhalb<br />

von 7 Werktagen ab Vertragsschluss begonnen<br />

wird. Es erscheint – ebenfalls im Hinblick<br />

auf die berüchtigten Internet-Abzocke-Fälle<br />

- erforderlich, eine besondere Erklärung des<br />

Verbrauchers zu verlangen, dass mit der<br />

Dienstleistung sofort begonnen werden soll<br />

und damit den Hinweis zu verbinden, dass<br />

das Rücktrittsrecht dann verloren geht. Derzeit<br />

wird eine Erklärung, dass mit der Dienstleistung<br />

sofort begonnen werden soll, in den<br />

AGBs häufig vorformuliert.<br />

Im Zusammenhang mit der bestehenden Regelung<br />

des § 5j KSchG ist die Notwendigkeit<br />

gegeben, den Konsumenten in die Lage zu<br />

versetzen, bei unseriösen Gewinnzusagen<br />

seine Ansprüche auch einklagen zu können.<br />

Dazu ist notwendig, dass ihm eine Adresse<br />

seines Vertragspartners bekannt ist, an der<br />

er eine Klage anbringen kann. Es erscheint<br />

in diesem Zusammenhang daher sinnvoll, die<br />

Auskunftsmöglichkeit, die § 14a UWG den<br />

klagsberechtigten Verbänden einräumt, demjenigen<br />

einzuräumen, der ein berechtigtes Interesse<br />

an einer derartigen Auskunft bescheinigen<br />

kann. Es darf durch das Verstecken<br />

hinter einem Postfach dem Verbraucher nicht<br />

die Möglichkeiten der Rechtsdurchsetzung<br />

verwehrt werden.<br />

Verbraucherbeschwerden im Zusammenhang<br />

mit dem Überschreiten von vertraglich vereinbarten<br />

Download-Limits beschäftigen die <strong>AK</strong><br />

<strong>Tirol</strong> sehr häufig. Daher wurde von den Anbietern<br />

verlangt, dass sie den Verbraucher auf<br />

das baldige Erreichen seines Limits und auch<br />

das Überschreiten des Limits sogleich mit<br />

geeigneten Methoden hinweisen. Gefordert<br />

wurde, – in Anlehnung an die EU-Roamingverordnung<br />

- dass bei Erreichen von 80 %<br />

des Download-Volumens eine erste Warnung<br />

an den Verbraucher ergeht. Nochmals ist der<br />

Verbraucher bei tatsächlichem Verbrauch seines<br />

gesamten vereinbarten Datenlimits zu informieren.<br />

Nach zusätzlicher Information über<br />

die Kosten bei weiterer Nutzung (über das vereinbarte<br />

Datenlimit hinaus) muss der Verbraucher<br />

aktiv bestätigen, dass er einer weiteren<br />

Nutzung zustimmt, andernfalls das Internet<br />

nicht weiter genutzt werden kann. Damit soll<br />

die „Kostenfalle“ bei Überschreitung des vereinbarten<br />

Datenlimits beseitigt werden.<br />

Es wurde gefordert, den Konflikt zwischen<br />

§ 165 VersVG und den Bestimmungen des<br />

EStG im Zusammenhang mit der angeblichen<br />

Unkündbarkeit von geförderter Zukunftsvorsorge<br />

gesetzlich zu bereinigen. Trotz bereits<br />

vorhandener (wenn auch divergierender)<br />

Rechtsprechung verweigern noch immer viele<br />

Unternehmen die Kündigung der geförderten<br />

Zukunftsvorsorge vor Ablauf von 10 Jahren<br />

unter Hinweis auf vorhandene gesetzliche Bestimmungen<br />

im EStG.<br />

Auch wenn der Oberste Gerichtshof zuletzt in<br />

einer Entscheidung davon ausgegangen ist,<br />

dass Provisionsvereinbarungen bei „Nettopolizzen“<br />

keine Umgehung der Bestimmung<br />

des § 176 Abs 5 Versicherungsvertragsgesetz<br />

darstellen, wurde eine Klarstellung in die eine<br />

oder andere Richtung durch den Gesetzgeber<br />

gefordert, um vorhandene Unsicherheiten<br />

endgültig zu beseitigen. Die Entscheidung des<br />

OGH selbst wurde stark kritisiert.<br />

Im Bereich des Versicherungsrechtes wurde<br />

die Einrichtung einer Schlichtungsstelle im<br />

Bereich der Finanzmarktaufsicht gefordert, an<br />

die sich die Konsumenten bei Schwierigkeiten<br />

im Zusammenhang mit Versicherungsverträgen<br />

und Leistungsfällen wenden können.<br />

Es wurde gefordert, in das Datenschutzgesetz<br />

eine Bestimmung aufzunehmen, wonach Unternehmen,<br />

die bei der Beurteilung der Bonität<br />

Ihrer Kunden „Scoringverfahren“ verwenden,<br />

den Kunden auf dieses Vorgehen hinzuweisen<br />

und auch die Beurteilungsmethoden darzulegen<br />

haben. Es soll für den Kunden bei Nichtzutreffen<br />

eine Widerspruchsmöglichkeit bestehen.<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

51


Zur Sicherstellung der Versorgung mit Postdienstleistungen<br />

wurde auf einen den durch<br />

die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> bei rund fünfzig Postpartnern<br />

durchgeführten Qualitätstest verwiesen, der<br />

zum Teil eklatante Mängel gezeigt hat. Regelmäßige<br />

Beschwerden von Verbrauchern zu<br />

Paketdienstleistungen verschiedener Anbieter<br />

lassen auch Schlampigkeiten bei der Briefzustellung<br />

befürchten. Insofern wurde darauf<br />

gedrängt, die Schließung weiterer Postfilialen<br />

zu unterlassen.<br />

Zur geplanten Neuregelung bei den 05-er<br />

Nummer (Verordnung der RTR) wurde im Rahmen<br />

eine Konsultationsverfahrens von der <strong>AK</strong><br />

<strong>Tirol</strong> darauf hingewiesen, dass die vorgesehenen<br />

Entgeltobergrenze für Dienste im Bereich<br />

für private Netze (05-er Nummern) von maximal<br />

€ 0,40 pro Minute (§ 59a) zu hoch ist, da<br />

von dem höchsten derzeit verrechneten Entgelt<br />

im Bereich „private Netze“ ausgegangen<br />

Mitgliederinfo<br />

Zu folgenden Themen wurden die Mitglieder<br />

über die rechtlichen Möglichkeiten informiert:<br />

• Aufklärung der Mitglieder über Forderungen<br />

von Banken insbesondere im Bereich<br />

von Fremdwährungskrediten und Information<br />

zur Empfehlung der FMA (laut Finanzmarktaufsicht<br />

sollen Fremdwährungskredite<br />

und endfällige Eurokredite nur mehr<br />

sehr eingeschränkt vergeben werden und<br />

das Volumen der laufenden Verträge reduziert<br />

werden. Insbesondere zum Vorgehen<br />

der Bank Austria wurde mehrfach und verstärkt<br />

informiert, da diese Bank teilweise<br />

massiven Druck auf ihre Vertragspartner<br />

ausgeübt hat.<br />

• Aufklärung über „Internet-Abzocke“ und<br />

unseriöse Internetanbieter;<br />

• Erarbeitung eines speziellen Merkblattes/<br />

„Hand-Out“ mit den wichtigsten Informationen;<br />

• Warnung und Information zu „Abo-Fallen“<br />

der Firma GMX;<br />

52 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

wird. Es wurde daher eine Senkung der Entgeltobergrenze<br />

gefordert. Weiters wurde gefordert,<br />

dass bei Anrufen zu privaten Netzen<br />

unmittelbar nach Herstellen der Verbindung<br />

in geeigneter Weise über das zur Anwendung<br />

gelangende Entgelt in Euro pro Minute informiert<br />

wird. Nach Ansicht der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> kann nur<br />

dadurch sichergestellt werden, dass bei Anrufen<br />

zu privaten Netzen (05-er Nummern) jeder<br />

Anrufer eine transparente Information über die<br />

tatsächlich verrechneten Entgelte erhält.<br />

Zusätzliche Co-Begutachtungen:<br />

Diverse Budgetbegleitgesetze<br />

Beförderungsbedingungen der Innbus GmbH<br />

• Information der Mitglieder zu Risiken bei<br />

Transaktionen mit gestohlenen Zahlungskarten<br />

(Kreditkarte, Bankomatkarte);<br />

• Warnung vor Gewinnspielen - Information<br />

und Aufklärung der Mitglieder, Anzeige bei<br />

den zuständigen Bezirksverwaltungsbehörden;<br />

• Aufklärung und rechtliche Information der<br />

Mitglieder zu Flugausfällen aufgrund des Vulkanausbruchs<br />

in Island und Unruhen in Thailand<br />

(kostenlose Stornierung, Umbuchung,<br />

Schadenersatz für Mietwagenkosten etc.);<br />

• Information und Aufklärung zu Unternehmen,<br />

die eine „Finanzsanierung“ (jedoch<br />

keinen Kredit!) anbieten;<br />

• Information zur Tätigkeit von Inkassobüros<br />

und Tipps zum Umgang mit Mahnungen<br />

und Inkassoforderungen;


• Aufklärung zu den Möglichkeiten bei<br />

unerwünschter adressierter und nichtadressierter<br />

Werbung;<br />

• Warnung vor missverständlichen und<br />

irreführenden Angeboten für Eintragungen<br />

in diverse Branchenverzeichnisse und<br />

Firmendatenbanken;<br />

• Information zur Problematik der 05-er<br />

Nummern - Forderung nach mehr Transparenz<br />

und Stopp der Abzocke;<br />

• Umfangreicher Datenabgleich und schriftliche<br />

Information aller vom Vergleich umfassten<br />

<strong>Tirol</strong>er <strong>AK</strong>-Mitglieder zum MEINL-<br />

Vergleich;<br />

• Erstellung eines „Musterschreibens“ zu<br />

unberechtigten Forderungen einer Firma<br />

aus dem Burgenland und mehrmalige<br />

Information über die Medien zum Umgang<br />

mit den zahlreichen unberechtigten Forderungen<br />

dieses Unternehmens;<br />

• Information zu Angeboten für Gold- bzw.<br />

Schmuckankauf - Anregung zahlreicher<br />

gewerberechtlicher Überprüfungen bei<br />

den zuständigen Gewerbebehörden;<br />

• Information bzw. Warnung vor unseriösen<br />

Praktiken eines Salzburger Schulfotografen,<br />

der mit Mahnungen und Inkassoschreiben<br />

versucht hat, die Bezahlung von nicht<br />

bestellten Schulfotos einzufordern;<br />

• Warnung vor „Abzock-Mails“ mit angeblichen<br />

Rechtsanwaltsforderungen wegen<br />

behaupteter Urheberrechtsverletzungen<br />

• Mehrfache Warnung vor unzulässigen<br />

Forderungen der Firma Tel64;<br />

• Broschüre „Mit dem Handy telefonieren“<br />

(Poolbroschüre) – wurde inhaltlich aktualisiert<br />

und erneuert;<br />

• Ein „Linkscanner“ (WOT – Web of Trust)<br />

als eine Schutzvorrichtung gegen unseriöse<br />

/ dubiose Internetseiten wurde auf der<br />

Homepage der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> installiert;<br />

• Zahlreiche weitere Presseaussendungen<br />

und Informationen der Mitglieder zu konsumentenrechtlich<br />

relevanten Themenbereichen;<br />

• Aufklärung über unseriöse und unzulässige<br />

Forderungen von diversen Erotikanbietern,<br />

die über das Telefon ihre Dienstleistungen<br />

anbieten;<br />

• Information zu Angeboten von diversen<br />

Modelagenturen und Online-Partnerbörsen;<br />

• Strafanzeige gegen mehrere Veranstalter<br />

unseriöser Verkaufsfahrten;<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

53


Sitzungen, Vorträge und Besprechungen<br />

Sitzungen Ausschuss Konsument 6<br />

Vertretung der Arbeitnehmerinteressen in Sitzungen, Besprechungen, Veranstaltungen 40<br />

Externe Vorträge und Schulungen 5<br />

Folgende Besprechungen bzw.<br />

Veranstaltungen sind besonders<br />

zu erwähnen:<br />

Podiumsdiskussion<br />

zum „LMSVG neu“<br />

Dabei wurde die Lebensmittelsicherheit und<br />

Lebensmittelkennzeichnung mit Vertretern<br />

des Handels, der Wirtschaftskammer, des<br />

Gesundheitsministeriums und den / der Lebensmittelbehörden<br />

/ Lebensmittelaufsicht in<br />

den Räumlichkeiten der AGES diskutiert und<br />

insbesondere darauf verwiesen, dass auf EU-<br />

Ebene im Rahmen der Verbraucherinformationsverordnung<br />

konsumentenpolitisch wichtige<br />

Forderungen umzusetzen sind.<br />

Podiumsdiskussion<br />

„Forum Geldanlage“<br />

Dabei wurde mit Vertretern von Banken, Versicherungen,<br />

Finanzdienstleistern und zahlreichen<br />

vor Ort anwesenden interessierten<br />

Konsumenten Themen wie Veranlagungsmöglichkeiten<br />

/ Veranlagungsstrategien, was<br />

tun mit den Ersparnissen in Zeiten der Euro-<br />

Schwäche, der Börsentiefs und der Geldentwertung,<br />

wo ist mein Geld sicher, bei welchen<br />

Veranlagungsprodukten fallen hohe Kosten<br />

an etc. diskutiert. Die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> konnte dabei<br />

auch über Fehlentwicklungen im Bereich der<br />

Veranlagungsberatung berichten und zu den<br />

rechtlichen Möglichkeiten bei fehlerhaften Beratungsleistungen<br />

informieren.<br />

Zusammenarbeit mit den Stadtwerken<br />

Imst (Geschäftsführung)<br />

und deren Rechtsvertreter<br />

Ziel war die Koordinierung der Vorgangsweise<br />

bei unzulässigen Forderungen an Endkunden<br />

(Verbraucher) seitens der Firma Quipcom aus<br />

54 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Rust. Es konnte gemeinsam für alle Konsumenten<br />

ein positives Ergebnis erreicht werden<br />

und eine Beendigung der massiven Forderungsbetreibung<br />

gegenüber Verbrauchern<br />

erzielt werden.<br />

Zusammenarbeit mit dem<br />

ÖAMTC <strong>Tirol</strong><br />

Es erfolgte dabei insbesondere ein reger Erfahrungsaustausch<br />

zu reiserechtlichen, versicherungsrechtlichen<br />

und KFZ-rechtlichen<br />

Problemen. Die bereits bestehende Kooperation<br />

zugunsten der Mitglieder der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> besteht<br />

unverändert weiter und wurde ausdrücklich<br />

bekräftigt.<br />

In den insgesamt 6 Sitzungen<br />

des Ausschusses Konsument<br />

wurden unter anderem folgende<br />

Themen behandelt:<br />

Es wurde über das geplante Jahresprogramm<br />

<strong>2010</strong> berichtet und abgestimmt, laufend über<br />

die aktuellen bzw. geplanten Schwerpunkte<br />

der Arbeit der Abteilung berichtet, geplante Erhebungen<br />

wurden besprochen bzw. diskutiert<br />

und über die Ergebnisse von durchgeführten<br />

Tests berichtet, die Stellungnahmen zu Vollversammlungsanträgen<br />

wurden besprochen<br />

und festgelegt und in welcher Form bestimmte<br />

Anträge weiter verfolgt werden sollen. Es<br />

wurde seitens der Abteilung über Begutachtungen<br />

von Gesetzen und Verordnungen informiert,<br />

über den Stand von Abmahn- bzw.<br />

Verbandsklageverfahren laufend und über<br />

Planungen neuer Abmahnverfahren berichtet.<br />

Das Jahresprogramm 2011 wurde im Wesentlichen<br />

besprochen und abgestimmt .


Individuelle Serviceleistungen<br />

Rechtsberatungen und außergerichtliche Vertretungen<br />

Konsumentenrechtliche Beratungen der <strong>AK</strong>-Mitglieder<br />

IBK BK Summe<br />

persönliche Beratungsgespräche 4.800 4.360 9.160<br />

telefonische Beratung und Auskünfte 24.500 19.900 44.400<br />

schriftliche Anfragen / Beratungen 2.600 1.000 3.600<br />

Beratungen gesamt 31.900 25.260 57.160<br />

Außergerichtliche Vertretungen der Arbeitnehmer, Interventionen<br />

IBK BK Summe<br />

aus den persönlichen Beratungen entstandene Interventionsfälle 1.500 900 2.400<br />

für die Arbeitnehmer erzielte Vertretungserfolge in außergerichtlichen Interventionsfällen in € 383.000 315.400 698.400<br />

Die wichtigsten Themen der<br />

Beratungen und außergerichtlichen<br />

Vertretungen waren:<br />

• Fragen zu Problemen mit endfälligen<br />

Fremdwährungskreditverträgen (schlechter<br />

Wechselkurs für Kreditnehmer, negative<br />

Entwicklung der Tilgungsträger, Druck<br />

der Banken auf Kreditnehmer);<br />

• Fragen zu Beratungsfehlern bei Finanzierungen<br />

und Veranlagungen;<br />

• Fragen zur Abrechnung bei Leasingverträgen,<br />

insbesondere im KFZ-Bereich;<br />

• Fragen zu sehr hohen Forderungen bei<br />

Überschreitung des vertraglich vereinbarten<br />

„Download-Limits“ sowie zu hohen Telefonrechnungen<br />

– Musterbriefe wurden zur<br />

Verfügung gestellt und Einsprüche für die<br />

Mitglieder verfasst, auch Schlichtungsverfahren<br />

bei der Regulierungsbehörde RTR<br />

wurden für betroffene Mitglieder durchgeführt;<br />

• Fragen zu Vertragsabschlüssen im Internet,<br />

zu unseriösen Anbietern und Problemen<br />

bei Vorauszahlungen bei Vertragsabschlüssen<br />

im Internet;<br />

• Fragen zu Versicherungsverträgen ( insbesondere<br />

zur Kündigung, Dauerrabattforderungen,<br />

Ablehnung von Versicherungsleistungen<br />

oder voreilig abgeschlossenen<br />

Verträgen und zur Höhe der Gewinnbeteiligung<br />

bei Lebensversicherungsverträgen);<br />

• Reiserechtsanfragen (Stornoforderungen,<br />

Reisemängel, Probleme mit Flügen,<br />

rechtliche Fragen in Zusammenhang mit<br />

Terroranschlägen / Unruhen und mit dem<br />

Ausbruch des Vulkans auf Island);<br />

• Anfragen zu Mängeln beim Autokauf,<br />

Kauf von technischen Geräten (Computer,<br />

Fernseher, Handy etc.) und Möbelkauf;<br />

• Anfragen zu Scheidungen, Unterhalt,<br />

Lebensgemeinschaften und Erbrecht;<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

55


Rechtsschutz<br />

für die Arbeitnehmer eingebrachte Klagen 2<br />

abgeschlossene gerichtliche Verfahren 1<br />

Streitwerte der abgeschlossenen Verfahren in € 7.500<br />

für die Arbeitnehmer erzielte Vertretungserfolge in gerichtlichen Verfahren in € 7.500<br />

neu eingebrachte Verbandsklagen 3<br />

eingebrachte Abmahnverfahren 5<br />

Gewährung von<br />

kostenlosem Rechtsschutz<br />

Verfahren gegen eine Rechtsschutzversicherung<br />

wegen Verweigerung der Bezahlung<br />

der Rechtsanwaltskosten: Gegen ein<br />

Mitglied wurde im Oktober 2008 ein dienstrechtliches<br />

Disziplinarverfahren eingeleitet.<br />

Das Verfahren hat im Jänner <strong>2010</strong> mit rechtskräftigem<br />

Freispruch geendet. Innerhalb<br />

dieses Zeitraumes war das Mitglied aufrecht<br />

rechtsschutzversichert. Seitens der Rechtsschutzversicherung<br />

wurde schriftlich sowohl<br />

für das erstinstanzliche als auch für das zweitinstanzliche<br />

Verfahren die Rechtsschutzdeckung<br />

bestätigt. In der Folge hat sich die Versicherung<br />

jedoch geweigert, die im Rahmen<br />

des dienstrechtlichen Disziplinarverfahrens<br />

entstandenen und seitens des Rechtsanwaltes<br />

zu Recht geltend gemachten restlichen<br />

Verteidigungskosten in Höhe von mehreren<br />

tausend Euro zu übernehmen. Nach Gewährung<br />

eines freiwilligen Rechtsschutzes durch<br />

die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> und in der Folge diesbezüglich<br />

eingebrachter Mahnklage hat die gegnerische<br />

Rechtsschutzversicherung die geltend gemachte<br />

Forderung in der Höhe von € 6.679,80<br />

(zzgl. Kosten in Höhe von € 786,16) vollständig<br />

beglichen und ist damit der rechtlichen Argumentation<br />

der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> zur Gänze gefolgt.<br />

Verfahren gegen einen Reiseveranstalter<br />

wegen mangelhafter Leistungserbringung:<br />

Für ein Mitglied wurden dabei insbesondere<br />

Schadenersatzansprüche gerichtlich geltend<br />

gemacht, da sich der Reiseveranstalter<br />

– außergerichtlich – geweigert hat, durch ihn<br />

verschuldete Zusatzkosten zu ersetzen. Das<br />

gerichtliche Verfahren ist noch nicht abgeschlossen.<br />

56 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Zu folgenden Themen wurden<br />

Abmahnverfahren bzw.<br />

Verbandsklagen eingebracht<br />

Abmahnungen / Verbandsklagen<br />

von Banken:<br />

Geschäftsbedingungen der Bank<br />

Austria UniCredit Group (Abmahnung<br />

und – da keine Unterwerfung<br />

– Verbandsklage):<br />

Die Bank Austria UniCredit Group hat im<br />

Herbst <strong>2010</strong> zahlreichen <strong>Tirol</strong>er, die einen<br />

endfälligen Fremdwährungskredit haben, innerhalb<br />

äußerst kurzer Fristen dazu aufgefordert,<br />

das Kreditverhältnis – meist durch sehr<br />

hohe Barerläge – zusätzlich zu besichern.<br />

Andernfalls drohe den Kreditnehmern eine<br />

Konvertierung bzw. sogar die Vertragskündigung<br />

seitens des Kreditinstituts. Zahlreiche<br />

sehr verunsicherte Kreditnehmer der Bank<br />

haben sich an die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> gewandt, da sie<br />

mit unerfüllbaren und aus Sicht der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong><br />

unzulässigen Forderungen samt Androhung<br />

von Konvertierungen bzw. Vertragskündigungen<br />

stark unter Druck gesetzt wurden. Die <strong>AK</strong><br />

<strong>Tirol</strong> hat die Forderungen der Bank vehement<br />

zurückgewiesen, die in den Forderungsschreiben<br />

der Bank angeführten Bestimmungen der<br />

allgemeinen Geschäftsbedingungen rechtlich<br />

überprüft und in der Folge den VKI mit der<br />

Abmahnung nach Ansicht der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> unzulässiger<br />

Bedingungen beauftragt. Da die Bank<br />

innerhalb der gesetzten Frist keine Unterlassungserklärung<br />

abgegeben hat, wurde in der<br />

Zwischenzeit eine Verbandsklage gegen das<br />

Kreditinstitut eingebracht. Sollte dieses Ver-


fahren positiv ausgehen, würde sich dies sehr<br />

positiv auch für viele andere Kreditnehmer<br />

auswirken und Banken könnten bei Fremdwährungskrediten<br />

nicht mehr so einfach starken<br />

Druck auf Kreditnehmer ausüben.<br />

Abmahnverfahren gegen die<br />

Sparkasse Kufstein:<br />

Im Auftrag der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> wurden insgesamt<br />

4 Klauseln in den Vertragsbedingungen der<br />

Bank abgemahnt. Die Bank hat fristgerecht<br />

eine Unterlassungserklärung zu allen vier<br />

Klauseln abgegeben. Damit konnte verhindert<br />

werden, dass die Bank durch Vereinbarungen<br />

in Kreditverträgen zu Lasten der Kreditnehmer<br />

sämtliche Risiken aus Fremdwährungskrediten<br />

einseitig auf die Kunden abwälzen kann.<br />

Mit der abgegebenen Unterlassungserklärung<br />

vermied die Bank schlussendlich eine<br />

gerichtliche Auseinandersetzung im Rahmen<br />

eines Verbandsklageverfahrens. Damit hat die<br />

<strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> auch erreicht, dass sich die Bank auf<br />

diese und sinngleiche Klauseln bei laufenden<br />

Kreditverträgen nicht mehr berufen darf.<br />

Abmahnung Volksbank <strong>Tirol</strong><br />

Innsbruck-Schwaz AG:<br />

Nach Prüfung der Vertragsbedingungen in<br />

Fremdwährungskreditverträgen der Bank<br />

wurden im Auftrag der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> insgesamt 10<br />

Vertragsklauseln abgemahnt. Das Verfahren<br />

ist nicht abgeschlossen und die Reaktion der<br />

betroffenen Bank bleibt somit abzuwarten.<br />

Allgemeine Bedingungen für<br />

die Einlagen auf PSK Bank Sparbücher<br />

der Bawag PSK Bank<br />

für Arbeit und Wirtschaft und<br />

Österreichische Postsparkasse<br />

AG (Abmahnung und - da keine<br />

Unterwerfung - Verbandsklage):<br />

Eine Erhebung der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> brachte für Sparer<br />

ernüchternde Ergebnisse. Nur wenige<br />

Banken hielten sich an die Bestimmungen<br />

des Bankwesengesetzes bei einer vorzeitigen<br />

Auflösung eines gebundenen Kapitalsparbuches,<br />

obwohl gemäß § 32 Abs. 8 BWG auf<br />

bestimmte Laufzeit gebundene Spareinlagen<br />

auch innerhalb der vereinbarten Bindefrist<br />

vorzeitig behoben werden können und für diese<br />

Vorschüsse ein Promille pro vollem Monat<br />

für die nicht eingehaltene Bindungsdauer zu<br />

berechnen sind (sogenannte „Vorschusszinsen“).<br />

Vielfach wird von Banken versucht, die<br />

Sparer mit „Auszahlungstabellen“ für eine vorzeitige<br />

Behebung von Spareinlagen zu bestrafen<br />

und nur wenige Banken gewähren ihren<br />

Kunden auch bei vorzeitiger Behebung angemessene<br />

Zinsen. Aufgrund dieser negativen<br />

Erfahrungen wurden die Vertragsbedingungen<br />

der Banken bei gebundenen Kapitalsparbüchern<br />

rechtlich überprüft und im Namen der<br />

<strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> vom VKI eine Bank angemahnt. Da<br />

keine fristgerechte Unterlassungserklärung<br />

von der Bank abgegeben wurde, musste auch<br />

in diesem Fall zwischenzeitliche eine Verbandsklage<br />

eingebracht werden.<br />

Weitere Abmahnungen /<br />

Verbandsklagen:<br />

Verkaufs- und Lieferbedingungen<br />

der Firma Josko Fenster<br />

und Türen GmbH (Abmahnung<br />

und - da keine Unterwerfung -<br />

Verbandsklage):<br />

Insgesamt 21 unzulässige Bestimmungen in<br />

den Geschäftsbedingungen des Unternehmens<br />

wurden im Auftrag der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> abgemahnt.<br />

Da das Unternehmen keine fristgerechte<br />

Unterlassungserklärung abgegeben<br />

hat, wurde eine Verbandsklage eingebracht.<br />

Letztlich hat das Unternehmen keine Klagebeantwortung<br />

mehr erstattet, sodass ein Versäumungsurteil<br />

beantragt werden konnte.<br />

Positiv (rechtskräftig) abgeschlosseneVerbandsklageverfahren<br />

gegen Banken:<br />

Verfahren gegen die Sparda<br />

Bank Villach / Innsbruck:<br />

Das OLG Graz als Berufungsgericht hat<br />

schlussendlich festgestellt, dass Banken<br />

erhöhte Kosten bei Frankenkrediten nicht<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

57


einfach durch unbestimmte oder gröblich<br />

benachteiligende Klauseln in den Kreditbedingungen<br />

auf Konsumenten überwälzen dürfen<br />

und damit die Rechtsansicht der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong><br />

vollinhaltlich bestätigt. Nach dieser Entscheidung<br />

dürfen insbesondere erhöhte Refinanzierungskosten<br />

nicht einfach überwälzt werden,<br />

auch darf die Bank nicht, wenn ihr das<br />

Risiko des Geschäftes zu groß erscheint, ohne<br />

Zustimmung des Kunden die Währung wechseln.<br />

Außerdem ist ein unbeschränktes Kündigungsrecht<br />

der Bank gröblich benachteiligend<br />

und damit unwirksam.<br />

Verfahren gegen<br />

die Volksbank Kufstein:<br />

Die Bank hatte bereits zu fünf von der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong><br />

inkriminierten Klauseln eine außergerichtliche<br />

Unterlassungserklärung abgegeben: Mit einer<br />

weiteren Vertragsklausel wollte die Bank regeln,<br />

dass erhöhte Kosten im Zusammenhang<br />

mit der Refinanzierung des Kredites, die bei ihr<br />

auftreten, vom Konsumenten getragen wer-<br />

Allgemeine Serviceleistungen<br />

Erhebungen und Tests<br />

58 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

den müssen, sonst hätte eine Konvertierung<br />

in Euro zu erfolgen. Das Gericht bestätigt unter<br />

anderem, dass diese Klausel auch Kosten<br />

umfasst, die der „innerbetrieblichen Sphäre<br />

der Bank“ zuzurechnen sind und somit auch<br />

von der Bank zu tragen sind und nicht einseitig<br />

auf den Kreditnehmer abgewälzt werden<br />

können. Das Gericht stellte auch fest, dass<br />

die Verpflichtung, entweder die erhöhten Kosten<br />

zu tragen oder in inländische Währung zu<br />

konvertieren weder geringfügig noch sachlich<br />

gerechtfertigt ist und eine solche Leistungsänderung<br />

somit dem Kreditnehmer auch nicht<br />

zumutbar ist.<br />

Demnach ist eine Bank nicht berechtigt, Risiken<br />

aus dem Spekulationsgeschäft Fremdwährungskredit<br />

einseitig auf ihre Kunden zu<br />

übertragen. Insbesondere dürfen erhöhte Refinanzierungskosten<br />

nicht einfach überwälzt<br />

werden, auch darf die Bank nicht, wenn ihr<br />

das Risiko des Geschäftes zu groß erscheint,<br />

ohne Zustimmung des Kunden die Währung<br />

wechseln.<br />

Allgemeine Erhebungen und Tests 15<br />

Ausarbeitung Anträge für Vollversammlung 7<br />

Themen-Recherchen für Präsidium, Ausschüsse, Presse 6<br />

Testerpool<br />

Um Tests und Erhebungen in ganz <strong>Tirol</strong> durchführen<br />

zu können, wurde <strong>2010</strong> ein Testerpool<br />

eingerichtet.<br />

Folgende Tests und Erhebungen<br />

sind im speziellen zu erwähnen:<br />

Postpartner:<br />

Mit Unterstützung der <strong>AK</strong>-Bezirkskammern<br />

wurde ein Test in ganz <strong>Tirol</strong> durchgeführt. Bei<br />

den Erhebungen wurden zahlreiche Mängel<br />

bzw. Unzulänglichkeiten vorgefundenen. Insgesamt<br />

brachte die Erhebung durchwegs sehr<br />

schlechte Testergebnisse, sodass die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong><br />

gefordert hat, von weiteren Postamtsschließungen<br />

Abstand zu nehmen.<br />

Erhebung „vorzeitige Behebung<br />

Kapitalsparbücher“:<br />

Aufgrund konkreter Fälle in der Beratung hat<br />

die Abteilung bei Banken erhoben, ob und unter<br />

welchen Bedingungen eine vorzeitige Behebung<br />

bei gebundenen Kapitalsparbüchern<br />

möglich ist.


Erhebung <strong>Tirol</strong>er Reisebüros:<br />

Es wurde eine Erhebung „Reisebüros“ durchgeführt<br />

und dabei 47 Reisebüros in ganz <strong>Tirol</strong><br />

getestet. Testkriterien waren Freundlichkeit<br />

und Kompetenz in der Beratung sowie die jeweiligen<br />

Informationen zu verschiedenen Einreisebestimmungen.<br />

Im Auftrag der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong><br />

wurden Kinderspielplätze<br />

in ganz <strong>Tirol</strong> von einem Sachverständigen<br />

des TÜV überprüft:<br />

Bei der Überprüfung wurden bei zahlreichen<br />

Kinderspielplätzen diverse Mängel festgestellt.<br />

Erhebung zur Einhaltung<br />

von Informationspflichten<br />

bei Auskunftsdiensten:<br />

Eine Erhebung bei insgesamt 7 österreichischen<br />

Auskunftsdiensten (im Vorwahlbereich<br />

118) wurde durchgeführt und brachte das<br />

Ergebnis, dass Auskunftspflichten sowie insbesondere<br />

die Verpflichtung zu transparenten<br />

Informationen über die Höhe der Tarife bei einer<br />

Weitervermittlung überwiegend nicht eingehalten<br />

wurde. Die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> hat die Anbieter<br />

aufgefordert, die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten<br />

und für eine transparente Information<br />

der Anrufer zu sorgen.<br />

Erhebung der Konditionen<br />

und Entgelte bei Girokonten<br />

5 ausgewählter <strong>Tirol</strong>er Banken:<br />

Dabei wurden sehr hohen „Sollzinsen“ / Überziehungszinsen<br />

(bis über 18% p.a.) und die<br />

praktische „Nullverzinsung“ bei Guthaben auf<br />

Girokonten festgestellt und die Problematik<br />

entsprechend medial thematisiert.<br />

Qualitätstest von<br />

Maroni / Kastanien:<br />

Im Auftrag der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> wurden von der AGES<br />

(bei insgesamt 7 Händlern gekaufte) Kastanien<br />

/ Maroni auf deren „Schlechtanteiles“ überprüft.<br />

Bei allen überprüften Proben wurde ein<br />

nicht unerheblicher Schlechtanteil gefunden<br />

(zwei der untersuchten Proben waren sogar<br />

„nicht für den menschlichen Verzehr geeignet“.<br />

Es gab bezüglich des Testergebnisses<br />

auch ein großes mediales Echo.<br />

Preiserhebung Gewürze und<br />

Testung ausgewählter Gewürzproben<br />

(Paprika und Curry)<br />

auf Pestizidbelastung:<br />

Es wurde eine Pestizidüberprüfung durch die<br />

AGES (14 Proben wurden übermittelt) beauftragt.<br />

Einige Produkte (insgesamt 6 von 14)<br />

enthielten zwar Pestizidrückstände, es lagen<br />

jedoch keine Grenzwertüberschreitungen vor.<br />

Bei der Erhebung wurden auch enorme Preisunterschiede<br />

festgestellt. Nachdem Gewürze<br />

und Gewürzmischungen sowie Kräuter und<br />

Kräutermischungen nicht der Grundpreisauszeichnung<br />

unterliegen, ist es für Kunden<br />

schwer einen Preisvergleich durchzuführen.<br />

Die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> hat daher eine Aufnahme von Gewürzen<br />

in die verpflichtende Grundpreisauszeichnung<br />

gefordert.<br />

Weitere Erhebungen / Tests:<br />

• Erhebung zu den Eintrittspreisen<br />

bei <strong>Tirol</strong>er Freibädern<br />

• Durchführung eines Schulartikel-<br />

Preisvergleiches<br />

• Durchführung einer Preiserhebung<br />

zu Winterreifen<br />

• Erhebung Preisauszeichnung und Preise<br />

charakteristischer Friseurdienstleistungen<br />

• Erhebung zur Sicherheit von<br />

„WLAN-Netzen“<br />

• Quartalsweise Erhebung<br />

der Lebensmittelpreise<br />

• Erhebung zu „fairer und<br />

ökologischer Mode“<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

59


Organisation von Projekten,<br />

Veranstaltungen und Aktionen, Grundlagenarbeiten<br />

Organisation von Sitzungen und Veranstaltungen 14<br />

Organisation von Projekten 2<br />

Informationstag der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong><br />

„Tag der Ernährung und<br />

Gesundheit“<br />

Eine Veranstaltung zum Thema „Ernährung<br />

und Gesundheit“ wurde durchgeführt. Dabei<br />

konnten Gesundheitsbewusste kostenlos die<br />

Möglichkeit nutzen, sich von Experten aus unterschiedlichen<br />

Bereichen fachkundig beraten<br />

zu lassen (Diätologinnen bieten persönliche<br />

Ernährungsberatung, die Apothekerkammer<br />

führt Blutdruck- und Körperfettmessungen<br />

durch, Augenoptiker und Hörgeräteakustiker<br />

testen die Seh- bzw. Hörkraft und ein Facharzt<br />

für Sport und Ernährungsmedizin hält einen<br />

Vortrag über Bewegung und Freizeitsport und<br />

beantwortet im Anschluss individuelle Fragen).<br />

Zusätzlich gab es einen Vortrag von Dr.<br />

Kurt Moosburger (Facharzt für Innere Medizin,<br />

Sport und Ernährungsmedizin).<br />

Informationstag der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong><br />

„Telekommunikation / Datenschutz<br />

/ Datensicherheit“<br />

Großer Informationstag zum Thema Internetportale<br />

(Facebook, Twitter etc.), Telefon, Handy,<br />

Internet und Datensicherheit. Beratung<br />

zu rechtlichen und technischen Fragestellungen.<br />

Im Bereich „Telekommunikation“ wurde<br />

zu Vertragsklauseln, Rechnungseinsprüchen,<br />

Kostenfallen usw. informiert. Im Bereich zu<br />

„Datensicherheit“ wurde zu technischen Fragen,<br />

wie z.B. zu WLAN-Verschlüsselung,<br />

Schutz vor Viren, Phishing, Software, Hardware<br />

usw. informiert. Im Bereich Datenschutz<br />

konnte Frau Dr. Souhrada-Kirchmayer als geschäftsführendes<br />

Mitglied der Datenschutzkommission<br />

für einen Vortrag gewonnen<br />

werden. Dabei wurde insbesondere darüber<br />

informiert, wo sich Bürger über Datenschutz<br />

erkundigen und gegen vermeintliche Verstöße<br />

gegen das Datenschutzgesetz vorgehen kön-<br />

60 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

nen, welche Gefahren bei sorglosem Umgang<br />

mit persönlichen Daten bei sozialen Netzwerken<br />

wie „Facebook“ und bei Geodatendiensten<br />

wie „google-streetview“ bestehen. Auch<br />

zu Fragen der „Videoüberwachung“ und der<br />

datenschutzrechtlichen Probleme bei diversen<br />

„Bonitätslisten bzw. Warnlisten“ verschiedenster<br />

Unternehmen wurde referiert. Bereits<br />

im Vorfeld der Veranstaltung wurde durch eine<br />

stichprobenartige Erhebung getestet, wie viele<br />

Nutzer ihre WLAN-Funknetzwerke absichern.<br />

Beteiligung am „Europatag“ zum<br />

Thema „Reisen in der EU“<br />

Gemeinsam mit dem Land <strong>Tirol</strong> und dem VKI<br />

<strong>Tirol</strong> wurde ein eigener Informationsstand betrieben,<br />

Beratungen angeboten und durchgeführt<br />

sowie diverse Informationsbroschüren<br />

aufgelegt. Auch Interviews zu reiserechtlichen<br />

Problemen wurden gegeben.<br />

Teilnahme am Impulsforum<br />

„IBET“ zum Thema „die Zukunft<br />

der Lebensmittel“<br />

Im Rahmen einer Talkrunde zum Thema „Konsumentenvertrauen<br />

bei Lebensmitteln“ wurden<br />

aktuelle Probleme diskutiert und wichtige<br />

konsumentenpolitische Forderungen im Bereich<br />

der Lebensmittelsicherheit aus Sicht der<br />

<strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> deponiert.


Vortrag am Tag der Schüler<br />

und Bildungsberatung für<br />

AHS und BMHS im Haus<br />

der Begegnung<br />

Dabei wurde zum Thema „Konsumentenrecht<br />

für Jugendliche“ referiert und dabei insbesondere<br />

zu allgemeinen Rechtsgrundlagen des<br />

Konsumentenrechts anhand typischer Probleme<br />

Jugendlicher bei ihren ersten Vertragsabschlüssen<br />

informiert.<br />

Projektpartner des Projektes<br />

„Schuldenprävention an<br />

Schulen / Schau aufs Geld“<br />

(Projekt der Bildungspolitischen<br />

Abteilung)<br />

Es wurde der entwickelte „Trainerleitfaden“,<br />

welcher als Grundlage für die Durchführung<br />

der 2-stündigen Workshops an den Schulen<br />

dient, rechtlich geprüft und zahlreiche Änderungen<br />

/ Anpassungen im Hinblick auf die<br />

aktuelle Rechtslage vorgeschlagen und in der<br />

Folge gemeinsam eingearbeitet.<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

61


62 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Wohn- und<br />

Mietrecht<br />

Das Wichtigste in Kürze<br />

16.660 Beratungen<br />

1.920 persönlich<br />

14.320 telefonisch<br />

420 schriftlich<br />

530 außergerichtliche<br />

Interventionen<br />

€ 115.000 Vertretungserfolge<br />

2 Verbandsklagen<br />

6 Abmahnverfahren


Kollektive Interessenvertretung<br />

Begutachtungen und Stellungnahmen<br />

Bundesgesetze 4<br />

Verordnungen 4<br />

Landesgesetze 2<br />

Internat. Abkommen und EU-Vorschriften 1<br />

Stellungnahmen zu Gutachten, Einzelfall- und sonstigen Entscheidungen 1<br />

Folgende Begutachtungen sind<br />

besonders zu erwähnen:<br />

Aktionsplan Konsumentenschutz<br />

<strong>2010</strong>-2013<br />

Die im Konsumentenpolitischen Forum vertretenen<br />

Einrichtungen wurden vom BMASK<br />

eingeladen, bei der Erstellung des Aktionsplanes<br />

mitzuwirken. Dieser formuliert zentrale<br />

Zielsetzungen und setzt Schwerpunkte der<br />

Konsumentenpolitik. Zu den wohnrechtlichen<br />

Forderungen des Aktionsplanes war Stellung<br />

zu nehmen. Die Forderung nach Senkung<br />

der Maklerprovisionen wurde hervorgehoben.<br />

In diesem Zusammenhang wurde auch<br />

darauf verwiesen, dass die Vergebührung<br />

von Mietverträgen ersatzlos zu streichen ist,<br />

was besonders auch für die im Falle einer<br />

Vertragsverlängerung erneut anfallenden Gebühren<br />

gilt. Wenigstens sollte der Vermieter<br />

nicht befugt sein, die gesamte Gebühr auf<br />

den Mieter zu überwälzen. Dies ist derzeit<br />

nur im Vollanwendungsbereich des MRG unzulässig.<br />

Diese im Zusammenhang mit der<br />

Forderung nach leistbarem Wohnen angeführten<br />

Punkte waren zu ergänzen, um die<br />

Forderung nach einer gesetzlichen Regelung,<br />

die auch im Teilanwendungsbereich des MRG<br />

und bei Vollausnahmen ein Verbot normiert,<br />

die Vertragserrichtungskosten auf den Mieter<br />

zu überbinden. Die Rechtsprechung des<br />

OGH zur Unwirksamkeit derartiger Klauseln<br />

in vorformulierten Mietverträgen wird nicht für<br />

ausreichend erachtet. Es wurde die Schaffung<br />

eines einheitlichen Mietrechtes eingefordert.<br />

Derzeit ist es auch für kundige Rechtsanwender<br />

nur unter größtem Aufwand möglich zu<br />

klären, welches Recht überhaupt auf ein Miet-<br />

vertragsverhältnis anzuwenden ist. Die derzeit<br />

bestehende Rechtsunsicherheit ist nicht vertretbar.<br />

Es ist auch geboten, den Schutz der<br />

Mieter in Ein- und Zweifamilienhäusern wieder<br />

zu erhöhen. Bei unbefristeten Mietverträgen<br />

besteht derzeit in derartigen Objekten kein<br />

Kündigungsschutz, zum anderen haben Mieter<br />

in derartigen Objekten bei befristeten Mietverträgen<br />

kein vorzeitiges Kündigungsrecht.<br />

Die Verteilung der Erhaltungspfl ichten zwischen<br />

Mieter und Vermieter müssen eindeutig<br />

geregelt werden. Dies gilt besonders für den<br />

Vollanwendungsbereich des MRG. Bei defekten<br />

Geräten wie etwa Boiler oder Geschirrspüler<br />

ist der Vermieter derzeit nicht zur Reparatur<br />

verpfl ichtet.<br />

Außerdem stößt die derzeitige Regelung, wonach<br />

im Vollanwendungsbereich des MRG die<br />

Nachforderung aus einer Betriebskostenabrechnung<br />

vom aktuellen Mieter zu bezahlen<br />

ist, auf völliges Unverständnis. Diese Regelung<br />

wird als ungerecht und nicht nachvollziehbar<br />

empfunden, weshalb sie zu ändern ist.<br />

Angesichts des Umstandes, dass weder vom<br />

Vermieter noch vom Mieter im Anwendungsbereich<br />

des Richtwertmietzinses die zutreffende<br />

Miete ermittelt werden kann, wurde eine<br />

Vereinfachung der Bestimmungen zum Richtwertmietzins<br />

gefordert. Dies ist ein seit Jahren<br />

aufrechtes Anliegen. Das Zu- und Abschlagssystem<br />

ist radikal zu vereinfachen.<br />

Des Weiteren wurde zum Kapitel Rechtsdurchsetzung<br />

und Zugang zum Recht jedenfalls für<br />

den Bereich Wohnrecht die Verbandsklagebefugnis<br />

der Länderkammern eingefordert. Gerade<br />

im Wohnrecht ist die Anbieterseite sehr<br />

lokal strukturiert, was ein regionales Vorgehen<br />

im Bereich des Verbandsklageverfahrens erfordert.<br />

Regionale Institutionen müssten in die<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

63


Lage versetzt werden, regional auftretende<br />

Musterverträge und Formblätter abzumahnen.<br />

Immobilienmaklerverordnung:<br />

Nach langjährigem Bemühen durch die Arbeiterkammer<br />

wurde die Immobilienmaklerverordnung<br />

novelliert und die Maklerprovision<br />

jedenfalls im Bereich des Abschlusses von<br />

Mietverträgen gesenkt. Ein Makler darf sowohl<br />

bei auf drei Jahre befristeten als auch<br />

bei unbefristeten Mietverträgen nur noch zwei<br />

statt drei Bruttomonatsmieten verlangen. Außerdem<br />

wurde die Provision für makelnde<br />

Hausverwaltungen gesenkt, von bisher zwei<br />

Bruttomonatsmieten auf nur mehr eine, bei<br />

64 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

auf drei Jahre befristeten Mietverträgen auf<br />

nur mehr eine halbe Bruttomonatsmiete. Es<br />

wurde jedoch kritisiert, dass die Maklerprovision<br />

sich aus der jeweiligen Bruttomonatsmiete<br />

errechnet, und gefordert, dass die Nettomiete<br />

ohne Betriebs- und Heizkosten als<br />

Basis für die Berechnung des Provisionsanspruches<br />

herangezogen wird, zumal diese ca.<br />

30 % des Wohnungsaufwandes ausmachen.<br />

Des Weiteren wurde die Streichung der Folgeprovision<br />

für den Fall der Verlängerung von<br />

Mietverträgen gefordert. Für den Fall der Vertragsverlängerung<br />

ist eine vermittelnde Tätigkeit<br />

des Maklers nicht ersichtlich. Außerdem<br />

wurde bemängelt, dass die Provision für Wohnungskäufer<br />

nicht gesenkt wurde.<br />

Sitzungen, Vorträge und Besprechungen<br />

Sitzungen Ausschuss Recht 4<br />

Vertretung der Arbeitnehmerinteressen in Sitzungen, Besprechungen, Veranstaltungen 49<br />

Externe Vorträge und Schulungen 0<br />

Eine Wohnrechtsexpertin der Abteilung hat<br />

an einer Podiumsdiskussion der Stadtblatt-<br />

Redaktion im Innsbrucker O-Dorf teilgenommen.<br />

Grund der Veranstaltung war ein krasser<br />

Fehler der Innsbrucker Immobilien GmbH<br />

bei den Betriebskostenabrechnungen für die<br />

Mieten. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde<br />

die Rechtslage erklärt. Zwei Mitarbeiterinnen<br />

der Abteilung haben an der Fachtagung<br />

„Wohnen und Migrationsgesellschaft in <strong>Tirol</strong><br />

zur Praxis der Wohnungsvergabe unter dem<br />

Blickwinkel der sozial-räumlichen Verteilung<br />

von Menschen mit Migrationshintergrund“<br />

teilgenommen. Wesentliche Erkenntnis dieser<br />

Veranstaltung war der Umstand, dass den<br />

Fachleuten der Wohnungsvergabe weniger<br />

der Migrationshintergrund der Wohnungswerber,<br />

sondern der Umstand zu schaffen macht,<br />

dass die angebotenen Wohnungen in vielen<br />

Fällen die finanziellen Möglichkeiten der Wohnungswerber<br />

übersteigen. Es sind vermehrt<br />

Mietkaufwohnungen am Markt, für die ein Einmalerlag<br />

aufgebracht werden muss, den sich<br />

die meisten Wohnungswerber, die im Zuge der<br />

Wohnungsvergabe bei den Gemeinden gelistet<br />

sind, nicht leisten können.<br />

Zu den Sitzungen des Ausschusses Recht ist<br />

festzuhalten, dass regelmäßig über die Arbeit<br />

der Abteilung berichtet wurde. Insoweit<br />

darf auf die übrigen Passagen des Berichtes<br />

verwiesen werden. Die den Ausschuss betreffenden<br />

Vollversammlungsanträge wurden<br />

regelmäßig zum Gegenstand der Sitzungen<br />

gemacht. Das Jahresprogramm für 2011 wurde<br />

mit dem Ausschuss besprochen.<br />

Die Einladungen zu den Länderreferententagungen<br />

Wohnpolitik / Wohnrecht wurden<br />

wahrgenommen. Dort wurden die aktuellen<br />

Stände der wohnrechtlichen Verfahren in den<br />

Länderkammern ausgetauscht. Die Erfahrungen<br />

zur neuen Maklerprovisionsverordnung<br />

wurden diskutiert. Es wurde über den Stand<br />

der Wohnrechtsnovelle berichtet, wonach<br />

derzeit eine Vereinheitlichung des Mietrechtes<br />

nicht geplant sein dürfte, sondern lediglich<br />

im Rahmen des Vollanwendungsbereiches<br />

des MRG die Regelungen zu den Erhaltungspflichten<br />

neu gestaltet werden sollen.


Individuelle Serviceleistungen<br />

Rechtsberatungen und außergerichtliche Vertretungen<br />

Wohn- und mietrechtliche Beratungen der Mietglieder<br />

IBK BK Summe<br />

persönliche Beratungsgespräche 1.440 480 1.920<br />

telefonische Beratung und Auskünfte 12.100 2.220 14.320<br />

schriftliche Anfragen / Beratungen 350 70 420<br />

Beratungen gesamt 13.890 2.770 16.660<br />

Außergerichtliche Vertretungen der Arbeitnehmer, Interventionen<br />

IBK BK Summe<br />

aus den persönlichen Beratungen entstandene Interventionsfälle 430 100 530<br />

für die Arbeitnehmer erzielte Vertretungserfolge in außergerichtlichen Interventionsfällen in € 83.900 30.600 114.500<br />

Betriebskosten<br />

Im Berichtszeitraum wurden häufig Fragen<br />

zum Thema Betriebskosten gestellt. Auffällig<br />

war insbesonders, dass gewerbliche Vermieter<br />

in vielen Fällen keine ordnungsgemäße<br />

Abrechnung gelegt haben. Es fehlte etwa der<br />

Aufteilungsschlüssel, welcher die Überprüfung<br />

einer Abrechnung erst möglich macht. In<br />

diesen Fällen wurde unsererseits interveniert<br />

und der Vermieter um Legung einer ordnungsgemäßen<br />

Abrechnung ersucht. Sofern eine<br />

Intervention nicht notwendig war, wurden die<br />

Mitglieder darüber informiert, welche Positionen<br />

überhaupt in die Betriebskostenabrechnung<br />

eingestellt werden dürfen und welche<br />

Positionen nicht zu den Betriebskosten gehören.<br />

Immer wieder wurden Ausgaben für<br />

Reparaturen und Erhaltungsarbeiten, Portokosten<br />

oder Bankspesen, Kosten für die<br />

Kaminsanierung oder extra ausgewiesene<br />

Schneeräumungskosten abgerechnet. Auch<br />

die Kosten der Entrümpelung von Sachen, die<br />

nachweislich von bestimmten Mietern oder<br />

dem Hauseigentümer stammten, versuchten<br />

Vermieter zu verrechnen. Die Mieter wurden<br />

auch ermutigt, von ihrem Einsichtnahmerecht<br />

in die Belege bei der Hausverwaltung<br />

oder beim Vermieter Gebrauch zu machen.<br />

Viele Mitglieder haben aber auch wegen ihrer<br />

Abrechnungen vorgesprochen, weil sie hohe<br />

Nachzahlungen hatten, die sich in aller Regel<br />

aus hohen Heizkosten ergaben. In diesen Fällen<br />

war eine juristische Hilfe nicht möglich.<br />

Erhaltung<br />

Des Weiteren waren die Wohnrechtsexperten<br />

mit Fragen zur Erhaltung des Mietobjekts konfrontiert.<br />

Eine Vielzahl dieser Anfragen bezog<br />

sich auf die Aufteilung der Erhaltungspflichten<br />

zwischen Vermieter und Mieter. Es ging dabei<br />

auch immer wieder um die Reparaturkosten<br />

des Boilers. Für die Beantwortung dieser<br />

Fragen, musste zunächst abgeklärt werden,<br />

ob das WGG oder das MRG (Voll- oder Teilanwendung,<br />

Vollausnahme) zur Anwendung<br />

kommt, die im Mietvertrag getroffenen Vereinbarungen<br />

waren zu überprüfen. Überwiegend<br />

fanden sich in den Verträgen unzulässige<br />

Klauseln zu Lasten der Mieter. Auch andere<br />

Fragen im Zusammenhang mit der Rückstellung<br />

der Mietwohnung stellten einen weiteren<br />

Beratungsschwerpunkt dar. Es ging also nicht<br />

nur darum, ob die Mietwohnung bei Beendigung<br />

neu ausgemalt werden muss oder nicht.<br />

Typische Fragen waren, ob Kratzer in der Badewanne,<br />

die Verschmutzung eines Teppichs<br />

oder die durch Anbringung von Bilderhaken<br />

entstandenen Löcher eine Beschädigung dar-<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

65


stellen oder aber vom Vermieter zu akzeptieren<br />

sind, da es sich um eine gewöhnliche Abnützung<br />

handelt. Diese Anfragen waren alle im<br />

Lichte der OGH-Judikatur zu den Erhaltungspflichten<br />

zu behandeln.<br />

Kautionsabrechnungen<br />

Im Zuge der Beendigung von Mietverhältnissen<br />

gab es auch immer wieder Anfragen zur<br />

Kautionsabrechnung. Nicht nur zum Thema,<br />

inwieweit der Vermieter wegen Beschädigungen<br />

Teile der Kaution einbehalten kann, sondern<br />

auch zur neuen Regelung über die sofortige<br />

Rückstellung der Kaution bei Mietende,<br />

die seit 2009 in Kraft ist. Viele Vermieter glauben<br />

noch immer sie könnten für noch anfallende<br />

Betriebskosten einen Einbehalt machen,<br />

was nicht mehr zulässig ist. Dies musste immer<br />

wieder klar gestellt werden.<br />

Mietverträge<br />

Zahlreiche Anfragen gab es auch zu befristeten<br />

Mietverträgen, etwa wie lange die Befristung<br />

sein darf und wie im Rahmen eines befristeten<br />

Mietverhältnisses die Kündigungsmöglichkeiten<br />

geregelt sind. Viele Mitglieder nehmen die<br />

Möglichkeit in Anspruch ihre Mietverträge vor<br />

Unterschriftsleistung prüfen zu lassen. Leider<br />

kommt es aber auch vor, dass zunächst Mietverträge<br />

unterzeichnet werden und dann eine<br />

Prüfung erbeten wird, was juristisch natürlich<br />

nicht wirklich sinnvoll ist.<br />

Schimmel<br />

Immer wieder sind Mieter mit Schimmelbefall<br />

in ihren Wohnungen konfrontiert. Was von<br />

Vermieterseite gerne übersehen wird, ist der<br />

Umstand, dass die Behebung des Schimmels<br />

in aller Regel in die Erhaltungspflicht des Vermieters<br />

fällt, da lediglich bei ganz oberflächlichem<br />

Schimmelbefall davon ausgegangen<br />

werden kann, dass keine Gesundheitsgefährdung<br />

vorliegt. Von der Frage der Schimmelbehebung<br />

ist die Frage der Kostentragungspflicht<br />

zu trennen.<br />

66 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Makler<br />

Einige Provisionsforderungen wurden zu Unrecht<br />

geltend gemacht, entweder weil der Vertrag<br />

nach seinem Abschluss ohne Verschulden<br />

des Mieters nicht durchgeführt wurde<br />

oder entsprechende Vorbehalte vertraglich<br />

vereinbart wurden und daher ein Provisionsanspruch<br />

gar nicht erst entstanden ist. Einige<br />

Fälle konnten erfolgreich außergerichtlich<br />

geklärt werden, in einem Falle musste, wie an<br />

anderer Stelle berichtet, Klage eingebracht<br />

werden.<br />

Wohnungseigentum<br />

Viele Wohnungseigentümer wollten wissen,<br />

wie sie sich gegen eine ihrer Meinung nach untätige<br />

Hausverwaltung wehren können. In Unkenntnis<br />

der Rechtslage und nicht gewarnt von<br />

der Hausverwaltung haben viele Wohnungseigentümer<br />

ihre Fenster auf eigene Kosten austauschen<br />

lassen. Umso größer war dann der<br />

Ärger, wenn die Gemeinschaft die Erneuerung<br />

aller Fenster beschlossen hat. Die Eigentümer,<br />

die ihre Fenster bereits ausgetauscht hatten,<br />

sollten dann quasi doppelt zahlen. Den betroffenen<br />

Wohnungseigentümern wurde geraten<br />

zu versuchen, einen Mehrheitsbeschluss dahingehend<br />

zu erlangen, dass ihnen die Kosten<br />

aus der Rücklage ersetzt werden. Weiters sollte<br />

versucht werden, die Verwalter zur Verantwortung<br />

zu ziehen.<br />

Bauträgerverträge<br />

Gut angenommen wird das Angebot an die<br />

Mitglieder, Bauträgerverträge überprüfen zu<br />

lassen. Die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> ist die einzige Einrichtung,<br />

außer der Überprüfungsmöglichkeit beim<br />

Rechtsanwalt, die ein entsprechendes Service<br />

bietet. Aufgrund der zahlreichen unzulässigen<br />

Klauseln in den Verträgen wurden die an anderer<br />

Stelle berichteten Abmahnungen durchgeführt.<br />

In allen Bereichen der Beratung wird immer<br />

wieder deutlich, dass Wohnen in <strong>Tirol</strong> für viele<br />

Mitglieder eine schwere finanzielle Belastung<br />

darstellt und einen immer größeren Anteil an<br />

den Ausgaben der Privathaushalte ausmacht.


Rechtsschutz<br />

Gewährung von kostenlosem Rechtsschutz<br />

in gerichtlichen Verfahren<br />

für die Arbeitnehmer eingebrachte Klagen 1<br />

eingebrachte Verbandsklagen 2<br />

eingebrachte Abmahnverfahren 6<br />

Verbandsklage gegen<br />

Immobilien Scheffauer GmbH<br />

Auf unser Betreiben wurde gegen die Immobilien<br />

Scheffauer GmbH 2009 eine Verbandsklage<br />

wegen irreführender Werbung eingebracht.<br />

Durch unvollständige Informationen in Immobilieninseraten<br />

wurde der Eindruck erweckt,<br />

es handle sich um preisgünstige Immobilien.<br />

Dies stellt einen klaren Verstoß gegen das<br />

Wettbewerbsrecht und die Standes- und Ausübungsregeln<br />

für Immobilienmakler dar. <strong>2010</strong><br />

wurde die Immobilien Scheffauer GmbH gerichtlich<br />

zur Unterlassung wettbewerbswidriger<br />

Werbung verpflichtet. Das Urteil wurde<br />

veröffentlicht.<br />

Abmahnverfahren<br />

Weil der einzelne Erwerber einer Eigentumswohnung<br />

vor Vertragsabschluss kaum Möglichkeiten<br />

hat, auf die Gesetzmäßigkeit des<br />

ihm vorgelegten Vertrages einzuwirken, haben<br />

sich die Wohnrechtsexperten dazu entschlossen,<br />

Bauträger abzumahnen, die besonders<br />

negativ auffallen. Diese werden über die Bundesarbeitskammer<br />

zunächst außergerichtlich<br />

aufgefordert, eine mittels Konventionalstrafe<br />

gesicherte Unterlassungserklärung abzugeben,<br />

in der sich der Bauträger verpflichtet,<br />

die beanstandeten gesetz- oder sittenwidrigen<br />

Klauseln bei Neuabschluss von Verträgen<br />

nicht mehr zu verwenden und sich auch bei<br />

bereits abgeschlossenen Bauträgerverträgen<br />

nicht mehr darauf zu berufen. Andernfalls<br />

wird über die Bundesarbeitskammer eine Verbandsklage<br />

eingebracht, die in letzter Konsequenz<br />

vor dem OGH landen kann.<br />

Da bei der Bundesarbeitskammer ein personeller<br />

Engpass gegeben ist, wurde überlegt,<br />

ob weitere Abmahnungen über den Kooperationsvertrag<br />

mit dem VKI erfolgen sollen. In<br />

einem Gespräch mit den Kollegen der B<strong>AK</strong><br />

wurde dann allerdings vereinbart, dass die<br />

Abmahnungen künftig von den Wohnrechtsexperten<br />

der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> zur Gänze ausformuliert<br />

werden; dies bedeutet zwar eine erhebliche<br />

Mehrarbeit für die Experten der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong>, hat<br />

aber auf der anderen Seite den Vorteil, dass<br />

Kosten gespart werden und die Erfolge ausschließlich<br />

den Arbeiterkammern zugeordnet<br />

werden.<br />

Abmahnverfahren gegen<br />

Wohnbau MK GmbH<br />

Der erste Bauträger, der abgemahnt wurde,<br />

die Wohnbau MK GmbH, wurde unter anderem<br />

aufgrund der persönlichen Verflechtung<br />

zwischen Bauträger und Vertragserrichter abgemahnt.<br />

Letzterer war nicht nur Geschäftsführer,<br />

sondern auch dominierender Gesellschafter<br />

der Wohnbaugesellschaft. Eine derart<br />

offensichtliche Interessenskollision ist mit dem<br />

Vertrauensverhältnis zwischen Rechtsanwalt<br />

als Vertragserrichter einerseits und dem Erwerber<br />

als seinem (angeblichen) Auftraggeber<br />

andererseits unvereinbar. Insgesamt wurden<br />

20 Klauseln abgemahnt, wobei sich der Bauträger<br />

zu 100 % unterworfen hat.<br />

Abmahnverfahren gegen<br />

Panorama Bauobjekt GmbH<br />

Als nächstes wurde eine Unterländer Firma<br />

(die Panorama Bauobjekt GmbH) wegen 48<br />

gesetz- oder auch sittenwidriger Klauseln<br />

in ihrem Bauträgervertrag abgemahnt. Es<br />

wurden unter anderem Verstöße gegen das<br />

Bauträgervertragsgesetz, das Konsumenten-<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

67


schutzgesetz und das Wohnungseigentumsgesetz<br />

abgemahnt. Auch diese Firma hat sich<br />

zur Gänze unterworfen. Mit den Rechtsanwälten<br />

der Firma fand ein Gespräch über die<br />

abgemahnten Klauseln statt. Unterschiedliche<br />

Standpunkte konnten diskutiert werden und<br />

es konnte für die Zukunft erreicht werden,<br />

dass der neue Vertrag der Firma in wesentlichen<br />

Teilen den Vorstellungen der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong><br />

entspricht. Einige Klauseln sind allerdings<br />

noch nachzuverhandeln.<br />

Dieses Beispiel belegt eindrücklich, dass die<br />

Abmahnverfahren dem verfolgten Zweck, die<br />

Vertragslandschaft zu bereinigen, gerecht<br />

werden. Es kann nicht nur für die aktuellen<br />

Verträge klargestellt werden, welche Klauseln<br />

nicht mehr verwendet werden dürfen, sondern<br />

es kann zugleich für die Zukunft erreicht werden,<br />

dass sowohl gesetzeskonforme als auch<br />

sinnvolle Verträge verwendet werden. Dabei<br />

kann es allerdings nicht Aufgabe der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong><br />

sein, die Arbeit der Rechtsvertreter, der Bauträger<br />

und Vermieter zu übernehmen und einzelne<br />

Klauseln oder sogar ganze Verträge zu<br />

formulieren. Solche Ansinnen werden, wenn<br />

auch nicht im Fall der Panorama Bauprojekt<br />

GmbH, immer wieder gestellt.<br />

Abmahnverfahren gegen<br />

Domo Planungsges.m.b.H.<br />

Da auch Mieter beim Abschluss von Mietverträgen<br />

regelmäßig mit unzulässigen Klauseln<br />

konfrontiert sind, wurde das Projekt Abmahnungen<br />

auf Mietverträge erweitert.<br />

Die Domo Planungsges.m.b.H. wurde außergerichtlich<br />

abgemahnt, insgesamt 20 Vertragsklauseln<br />

in ihren Mietverträgen nicht<br />

mehr zu verwenden. Beanstandet wurde insbesondere<br />

die unklare Mietzinsvereinbarung,<br />

wonach sich der Mietzins „an den Bestimmungen<br />

des TWFG 1991 orientiert“. Dadurch<br />

wurde fälschlich der Eindruck erweckt, der<br />

Vermieter könne unter Berufung auf die Endabrechnung<br />

der Wohnbauförderung Mietzinserhöhungen<br />

verlangen.<br />

Die Domo Planungsges.m.b.H. hat sich zur<br />

Gänze der außergerichtlichen Abmahnung<br />

68 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

unterworfen und darf sich gegenüber Mietern,<br />

selbst bei bereits abgeschlossenen Mietverträgen,<br />

nicht mehr auf die beanstandeten<br />

Klauseln berufen.<br />

Abmahnverfahren gegen<br />

die Neue Heimat <strong>Tirol</strong><br />

Es wurde auch der Bauträgervertrag eines gemeinnützigen<br />

Bauträges abgemahnt. Gegenstand<br />

der Abmahnung war der Bauträgervertrag,<br />

mit dem Wohnungen in der Wohnanlage<br />

des sogenannten „O-Dorfes 3“ auf dem ehemaligen<br />

Areal der Eugenkaserne in Innsbruck<br />

verkauft werden. 39 Klauseln dieses Bauträgervertrages<br />

mussten abgemahnt werden und<br />

zwar vor allem wegen Verstößen gegen das<br />

Bauträgervertragsgesetz, das Konsumentenschutzgesetz<br />

und das Wohnungseigentumsgesetz.<br />

Unter anderem hat die Neue Heimat<br />

sich Rücktrittsrechte einräumen lassen, die<br />

nach dem Bauträgervertragsgesetz nicht zulässig<br />

sind. Individualrechte einzelner Wohnungseigentümer<br />

sollten eingeschränkt, aber<br />

auch Gewährleistungsansprüche beschränkt<br />

werden. Es sollte versucht werden, die Hausverwaltung<br />

für eine bestimmte Laufzeit zu installieren,<br />

auch im Bereich der Sonderwünsche<br />

sollte die Position des Käufers verschlechtert<br />

werden. Die Neue Heimat hat sich zur Gänze<br />

der Abmahnung unterworfen. Hinsichtlich der<br />

Gestaltung eines neuen Vertrages wurden Gespräche<br />

geführt, und bis auf einzelne Punkte<br />

konnte auch in diesem Fall eine sinnvolle neue<br />

Vertragsgestaltung, die jedenfalls weitgehend<br />

den Gesetzen entspricht, erreicht werden.<br />

Abmahnverfahren gegen<br />

WAT Bauträger GmbH<br />

Aus einem Mietvertrag dieses Bauträgers<br />

mussten 72 Klauseln abgemahnt werden.<br />

Zunächst hat sich die Firma lediglich zu 62<br />

Klauseln der Abmahnung unterworfen, zu 10<br />

Klauseln hat sie die gesetzte Frist verstreichen<br />

lassen. Erst nach Klagseinbringung<br />

wurde auch zu den 10 anderen Klauseln die<br />

Unterwerfungserklärung abgegeben. In den<br />

Medien hat sich der Geschäftsführer der WAT<br />

Bauträger GmbH über die Klage verwundert<br />

gezeigt und bekundet, er habe mit außerge-


ichtlichen Verhandlungen gerechnet. Die von<br />

uns vorbereiteten, von der B<strong>AK</strong> dann unterschriebenen<br />

Abmahnschreiben lassen keinerlei<br />

Unklarheiten aufkommen, dass, sofern<br />

die gesetzte Frist ungenutzt verstreicht, Klage<br />

eingebracht wird. Die Klagseinbringung war<br />

auch geboten, dies bestätigt der Umstand,<br />

dass der Bauträger ein Exemplar des von ihm<br />

„überarbeiteten“ Mietvertrages zur Überprüfung<br />

vorlegt und angibt die beanstandeten<br />

Klauseln nun aus dem Vertrag gestrichen oder<br />

abgeändert zu haben. Die Durchsicht dieses<br />

„neuen“ Vertrages hat ergeben, dass er 22<br />

Klauseln enthält, zu denen sich die WAT zuvor<br />

unterworfen, also verpflichtet hat sie nicht<br />

wieder zu verwenden. Die abgemahnten und<br />

nun wieder verwendeten Klauseln beziehen<br />

sich auf so wesentliche Vertragspassagen<br />

wie die Erhaltungspflichten, also die Frage,<br />

wer Reparaturen am Mietobjekt zu zahlen hat,<br />

auf das Mietzinsminderungsrecht des Mieters,<br />

den Umgang mit Investitionen am Ende<br />

des Mietverhältnisses, die unzulässige Verpflichtung<br />

am Ende des Mietverhältnisses,<br />

das Objekt ausmalen zu müssen, unzulässige<br />

Kündigungs- bzw. Beendigungsrechte des<br />

Vermieters, überzogene Betretungsrechte des<br />

Vermieters und Kostentragungspflichten des<br />

Mieters. Viele Klauseln, die sich finanziell auf<br />

den Mieter auswirken. Die Verbandsklage wird<br />

derzeit weiter betrieben.<br />

Abmahnverfahren gegen<br />

Ing. Karl Egger<br />

Die Abmahnung der Bundesarbeitskammer<br />

wurde vorbereitet. In diesem Fall wird ein gewerblicher<br />

Vermieter abgemahnt, der in seinem<br />

Mietvertrag 40 unzulässige Klauseln verwendet.<br />

Die Klauseln regeln unzulässige Gründe<br />

der vorzeitigen Vertragsauflösung zu Gunsten<br />

des Vermieters, unzulässige Regelungen hinsichtlich<br />

der Betriebs- und Heizkostenabrechnungen,<br />

wiederum Beschränkungen der Gewährleistungsrechte<br />

und Erhaltungspflichten<br />

zu Lasten des Mieters, um nur einige für die<br />

Mieter sehr nachteilige Klauseln anzuführen.<br />

Zum Ende des Berichtszeitraumes wurde die<br />

Abmahnung zur Unterzeichnung an die Bundesarbeitskammer<br />

weitergeleitet.<br />

Individualverfahren gegen<br />

einen Makler<br />

Nach umfangreicher Korrespondenz wurde<br />

gegen eine Maklerfirma wegen der Erstattung<br />

von Maklerprovisionen in Höhe von über €<br />

11.000 eine Klage eingebracht. In diesem Fall<br />

geht es darum, dass die von uns unterstützten<br />

Kläger eine Wohnung verkaufen wollten und<br />

im Zuge dessen, ihnen vom Makler ein Haus<br />

zum Kauf angeboten wurde. Da die Eheleute<br />

sich das Haus nur leisten konnten, wenn auch<br />

die Wohnung verkauft werden würde und der<br />

Makler abklären würde, dass der Eigentümer<br />

des Hauses die Wohnung kaufen würde,<br />

wurden zwei Kaufangebote unterschrieben,<br />

bei denen jeweils vermerkt wurde, dass das<br />

eine Geschäft nicht ohne das andere durchgeführt<br />

werden soll. In der Folge wurde dann<br />

beim Rechtsanwalt ein Kauf-Tauschvertrag<br />

unterzeichnet. Der Makler stellte seine Provisionsrechnung<br />

und die Eheleute zahlten eine<br />

Provision für die Vermittlung des Käufers ihrer<br />

Eigentumswohnung und eine Provision für die<br />

Vermittlung zum Abschluss des Kaufvertrages<br />

über das Haus. Über das Vermögen des<br />

Vertragspartners der Eheleute wurde dann<br />

Konkurs eröffnet. Er war nicht mehr im Stande<br />

den Kaufpreis für die Eigentumswohnung<br />

zu zahlen. Beide Verträge konnten also ohne<br />

Verschulden der Eheleute nicht durchgeführt<br />

werden, sodass gemäß § 7 Abs. 2 Maklergesetz<br />

ein Rückerstattungsanspruch hinsichtlich<br />

der bereits gezahlten Provision besteht. Dies<br />

wurde von der Gegenseite in Abrede gestellt,<br />

weshalb Klage erhoben wurde.<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

69


Allgemeine Serviceleistungen<br />

Erhebungen und Tests<br />

Allgemeine Erhebungen und Tests 0<br />

Ausarbeitung Anträge für Vollversammlung 3<br />

Vor dem Hintergrund der OGH Rechtsprechung<br />

zu den Erhaltungspflichten, sowohl im<br />

Teilanwendungsbereich als auch im Vollanwendungsbereich<br />

des Mietrechtsgesetzes,<br />

wurde der Gesetzgeber aufgefordert, eindeutige<br />

Bestimmungen dazu zu erlassen, welche<br />

Kosten im Zusammenhang vom Vermieter<br />

und welche vom Mieter zu tragen sind. Außerdem<br />

wurde die Normierung eines einheitlichen<br />

Betriebskostenkataloges, der für alle<br />

Mietwohnungen gelten soll, gefordert. Dieser<br />

Antrag zielte auf eine Vereinheitlichung des<br />

Mietrechtes ab. Die derzeit bestehende Zersplitterung<br />

wäre damit jedenfalls im Bereich<br />

der Erhaltungspflichten und der Betriebskosten<br />

beseitigt.<br />

Des Weiteren wurde der Antrag zum Rechtsanspruch<br />

auf Auskunft über mietrechtlich relevante<br />

Gebäudedaten für Mieter und Mietinteressenten<br />

ausgearbeitet. Um Rechtsfragen,<br />

wie die Kündigungsmöglichkeit bei einem<br />

befristeten Mietverhältnis zu klären oder die<br />

Zuständigkeiten für die Instandhaltung und<br />

Erhaltung des Wohnungsinneren zu prüfen<br />

Organisation von Projekten,<br />

Veranstaltungen und Aktionen, Grundlagenarbeiten<br />

70 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

oder zu erkennen, welche Betriebs- bzw. Nebenkosten<br />

auf den Mieter überwälzt werden<br />

können, muss derzeit geklärt werden, ob ein<br />

Mietverhältnis in den Vollanwendungsbereich<br />

des MRG, den Teilanwendungsbereich oder<br />

unter die Vollausnahme fällt. Hierzu werden<br />

Daten, wie etwa jene der erstmaligen Baubewilligung,<br />

die Anzahl der selbstständigen<br />

Räumlichkeiten innerhalb eines Objektes und<br />

das Datum einer allfälligen nachträglichen<br />

Baubewilligung benötigt. Der Mieter hat aber<br />

keinen Auskunftsanspruch, weder gegenüber<br />

dem Vermieter noch gegenüber den Behörden.<br />

Wenn das Gesetz derart weitreichende<br />

Rechtsfolgen an das Vorliegen bestimmter<br />

objektiver Voraussetzung knüpft, muss aber<br />

im Sinne eines wirksamen Mieterschutzes<br />

gewährleistet sein, dass der einzelne Rechtsunterworfene<br />

Zugang zu den erforderlichen<br />

Informationen hat. Es wurde daher die gesetzliche<br />

Verankerung eines Auskunftsanspruches<br />

von Mietern oder Mietinteressenten gegenüber<br />

der Baubehörde gefordert, diese verfügt<br />

über die entsprechenden Daten.<br />

Organisation von Sitzungen und Veranstaltungen 4<br />

Organisation von Projekten 2<br />

Projekt Betriebskosten<br />

und Nebenkosten<br />

Da die Kostenbelastung der Mieter, gerade<br />

bei neu abgeschlossenen Mietverträgen extrem<br />

hoch ist, sollte erarbeitet werden, welche<br />

Kosten nicht mehr vom Vermieter auf Mieter<br />

überwälzt werden dürfen. Ziel des Projektes<br />

war es entsprechende Forderungen an den<br />

Gesetzgeber zu formulieren. Es sollte geklärt<br />

werden, ob es zu einer ausreichenden Kostenentlastung<br />

der Mieter führen würde, aus<br />

dem Betriebskostenkatalog des MRG, der<br />

nur im Vollanwendungsbereich anwendbar ist,<br />

die Positionen „Grundsteuer“, „Gebäudeversicherungskosten“<br />

und „Hausverwaltung“ zu<br />

streichen. Für Wohnungen der Teil- und Vollausnahmen<br />

des MRG sollte geprüft werden,<br />

ob es sinnvoll wäre, dass auch für diese der<br />

Betriebskostenkatalog des MRG gelten sollte.


Außerdem stand die Überlegung an, dass die<br />

Rücklage, aber auch die Kosten für Erhaltungsmaßnahmen<br />

nicht vom Mieter zu zahlen<br />

sind. Da aufgrund neuer Entscheidungen des<br />

OGH geklärt wurde, dass die Kosten für Erhaltungsmaßnahmen<br />

und die Rücklage auch<br />

im Teilanwendungsbereich und bei den Vollausnahmen<br />

nicht mehr auf die Mieter überwälzt<br />

werden dürfen und die Kosten für die<br />

Vertragserrichtung nur mehr an Mieter überwälzt<br />

werden dürfen, wenn dies vor Vertragsabschluss<br />

bekannt gegeben wurde, wurde<br />

das Projekt vorerst auf Eis gelegt, da vor allem<br />

auch Hoffnung in eine angekündigte Novelle<br />

des MRG gesetzt wurde.<br />

Projekt Abmahnungen<br />

Weil der einzelne Erwerber vor Vertragsabschluss<br />

kaum Möglichkeiten hat, auf die Gesetzmäßigkeit<br />

des ihm vorgelegten Vertrages<br />

einzuwirken, haben sich die Wohnrechtsexperten<br />

dazu entschlossen, Bauträger abzumahnen,<br />

die besonders negativ auffallen.<br />

Diese werden über die Bundesarbeitskammer<br />

zunächst außergerichtlich aufgefordert, eine<br />

mittels Konventionalstrafe gesicherte Unterlassungserklärung<br />

abzugeben, in der sich<br />

der Bauträger verpflichtet, die beanstande-<br />

ten gesetz- oder sittenwidrigen Klauseln bei<br />

Neuabschluss von Verträgen nicht mehr zu<br />

verwenden und sich auch bei bereits abgeschlossenen<br />

Bauträgerverträgen nicht mehr<br />

darauf zu berufen. Andernfalls wird über die<br />

Bundesarbeitskammer eine Verbandsklage<br />

eingebracht, die in letzter Konsequenz vor<br />

dem OGH landen kann.<br />

Wegen personeller Engpässe bei der B<strong>AK</strong><br />

werden die Abmahnungen von den Wohnrechtsexperten<br />

der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> zur Gänze ausformuliert.<br />

Das Projekt wurde auf die Abmahnung<br />

von Mietverträgen ausgeweitet, da auch<br />

Mieter keinerlei Verhandlungsposition beim<br />

Vertragsabschluss haben.<br />

Die in den Mietverträgen gefundenen unzulässigen<br />

Klauseln haben im Übrigen unmittelbare<br />

finanzielle Auswirkungen auf Mieter, wie etwa<br />

die Frage des Ausmalens bei Beendigung<br />

des Mietvertrages. In den bisher abgemahnten<br />

Verträgen finden sich zwischen 20 und 72<br />

unzulässige Klauseln. Wie katastrophal die<br />

Verträge also aussehen, lässt sich bereits aus<br />

dieser Zahl ermessen.<br />

Es wurden bisher insgesamt 238 Klauseln abgemahnt.<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

71


72 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Bildung<br />

und Kultur<br />

Das Wichtigste in Kürze<br />

26 Gesetzesbegutachtungen<br />

29 Stellungnahmen<br />

zu Verordnungen<br />

und Studienplänen<br />

17.700 Beratungen<br />

€ 1,239 Mio für Aus- und<br />

Weiterbildungsbeihilfen<br />

900 Schüler<br />

bei 170 <strong>AK</strong>-geförderten,<br />

kostengünstigen Nachhilfekursen<br />

im BFI<br />

394 Künstler bei<br />

8 Kunstmärkten mit<br />

6.550 Besuchern<br />

939 Schüler bei<br />

37 Veranstaltungen der<br />

Planspiele „Wirtschaft“<br />

305.300 Entlehnungen<br />

in den <strong>AK</strong> Büchereien


Kollektive Interessenvertretung<br />

Begutachtungen und Stellungnahmen<br />

Bundesgesetze 20<br />

Verordnungen und Studienpläne 29<br />

Landesgesetze 6<br />

Erstellung von Gutachten 9<br />

Stellungnahmen zu Gutachten, Einzelfall- und sonstigen Entscheidungen 14<br />

Wichtige Begutachtungsthemen <strong>2010</strong> waren:<br />

• Berufsreifeprüfungsgesetz<br />

• Schulunterrichtsgesetz für Berufstätige<br />

• <strong>Tirol</strong>er Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz<br />

• <strong>Tirol</strong>er Kulturförderungsgesetz <strong>2010</strong><br />

• Fachhochschulentwicklungsplan <strong>2010</strong>-2013<br />

• Verordnung Rektorat Innsbruck zur Studienberechtigungsprüfung<br />

• Qualitätssicherungs-Rahmengesetz für Hochschulen und Universitäten<br />

Konzepte und Studien<br />

Fachartikel, wissenschaftliche Beiträge 12<br />

Die Bildungspolitische Abteilung hat <strong>2010</strong> vier Studien durchgeführt<br />

bzw. in Auftrag gegeben und betreut:<br />

• „Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung“ – Erfahrungen und Instrumente von<br />

Betriebsräten Meusburger / Staubmann;<br />

• „Vom Pflegehelfer zum Primar“ – Eine Studie über Berufsmatura und Studienberechtigungsprüfung<br />

im Auftrag der <strong>Tirol</strong>er Arbeiterkammer<br />

• Nachhilfe Monitoring gemeinsam mit der B<strong>AK</strong> und Ifes mit Sonderauswertung für <strong>Tirol</strong><br />

• „Ganztagsschule konkret“ – Studie zu den Formen und zur Qualität der Nachmittagsbetreuung<br />

für Schülerinnen und Schüler in <strong>Tirol</strong> <strong>2010</strong> (Feldstudie und Auswertungen <strong>2010</strong>, Veröffentlichung<br />

im Jänner 2011)<br />

Die Initiative der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> zum Ersatz der starren Leistungsgruppen an den Hauptschulen durch<br />

eine individuell angepasste Förderung ist insoweit umgesetzt, als dies auch Teil des Konzepts<br />

der Neuen Mittelschule ist. Die Forderung wird in dem Ausmaß umgesetzt, wie es Neue Mittelschulen-Standorte<br />

geben wird.<br />

Auch die Stellungnahme der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> zur <strong>Tirol</strong>er Arbeitnehmerförderung Ende 2009 war weitestgehend<br />

erfolgreich.<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

73


Sitzungen, Vorträge und Besprechungen<br />

Sitzungen Ausschuss Bildung 7<br />

Vertretung der Arbeitnehmerinteressen in Sitzungen, Besprechungen, Veranstaltungen 241<br />

Externe Vorträge und Schulungen 39<br />

Im Ausschuss Bildung wurden die Jahresprogramme, die Vollversammlungsanträge und alle<br />

neuen Projekte besprochen und beschlossen. Überaus informativ waren die Diskussionen mit<br />

den in den Ausschuss eingeladenen Fachleuten Prof. Günter Haider (BIFIE) und LSI Dr. Reinhold<br />

Wöll.<br />

An Sitzungen anderer Gremien besonders zu erwähnen sind jene der Arbeitsgruppe „Bildungs-<br />

und Berufsberatung“ zur Fortführung der flächendeckenden Bildungsberatung in <strong>Tirol</strong>, die wiederum<br />

für drei Jahre im Rahmen eines ESF Projektes gesichert werden konnte.<br />

Die Mitarbeit in der Arbeitsgruppe „Studienberechtigungsprüfung“ an der Universität Innsbruck<br />

hat in der entsprechenden Verordnung des Rektorats einen positiven Niederschlag gefunden.<br />

Die regelmäßigen Treffen im Rahmen des FÖAM-Teams (Förderungen von Ausbildungsmaßnahmen<br />

im Lande <strong>Tirol</strong>) haben wieder zu einer informativen Broschüre und in vielen Einzelfällen zu<br />

einer guten Abstimmung der Fördermaßnahmen geführt.<br />

Mitarbeit in der Arbeitsgruppe für einen neuen Lehrberuf oder einen Ausbildungsversuch im Bereich<br />

der Sozial- und Betriebsdienstleistung.<br />

Individuelle Serviceleistungen<br />

Bildungsberatungen und außergerichtliche Vertretungen<br />

Bildungsberatungen der <strong>AK</strong>-Mitglieder<br />

IBK BK Summe<br />

persönliche Beratungsgespräche 1.900 900 2.800<br />

persönliche Beratungsgespräche während Beratungstagen in den Bezirksstellen 110 110<br />

telefonische Beratung und Auskünfte 12.000 2.000 14.000<br />

schriftliche Anfragen / Beratungen 800 800<br />

Beratungen gesamt 14.810 2.900 17.710<br />

Beratungstage in den Bezirksstellen 13<br />

Die <strong>AK</strong> Bildungsberatung erfolgte bedarfsorientiert<br />

in mehreren Stufen:<br />

Individuelle und ausführliche Beratungen erfolgen durch die Mitarbeiter der Abteilung in Innsbruck<br />

und an den Beratungsabenden in den Bezirken. Solche Beratungen erfolgen persönlich,<br />

telefonisch oder schriftlich, wobei das E-Mail die Briefform fast schon vollständig ersetzt hat.<br />

74 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>


Ein individuelles Beratungsangebot wurde den <strong>AK</strong>-Mitgliedern auch im Rahmen der vom Zukunftszentrum<br />

organisierten Laufbahnberatung zur Verfügung gestellt. Die <strong>AK</strong> hat an der Ausarbeitung<br />

und Durchführung dieses ESF-Projektes (Europäischer Sozialfonds) maßgeblich mitgewirkt.<br />

Weitere Formen der Beratung sind die themenspezifischen Informationsveranstaltungen (siehe<br />

<strong>AK</strong>-Infoabende), die Broschüren und das Internet.<br />

Folgende Broschüren wurden überarbeitet:<br />

• 14 Jahre – was nun?<br />

• Wegweiser für Beihilfen<br />

• Bewerbungs-Tipps für die Stellensuche<br />

Außergerichtliche Vertretungen der Mitglieder, Interventionen<br />

aus den persönlichen Beratungen entstandene Interventionsfälle 36<br />

Interventionsfälle betrafen die Arbeitnehmerförderung des Landes, Kursfinanzierungen durch<br />

das AMS bzw. Arbeitsstiftungen und Beihilfen für Auslandsstudien des BMWF;<br />

Rechtsschutz<br />

Der Rechtsschutz im Bereich Bildung betraf das Schulgeld am Franziskanergymnasium Hall.<br />

Auf vertraglicher Ebene konnte erreicht werden, dass die neuen Aufnahmeverträge vollinhaltlich<br />

den im Verfahren seitens der <strong>AK</strong> bzw. des VKI geforderten Änderungen angepasst wurden. In<br />

materieller Hinsicht, d.h. was die Höhe des Schulgeldes anlangt, wurde der Konflikt zwischen<br />

der Stadt Hall und dem Elternverein bzw. der Elterninitiative durch eine Neuregelung beigelegt.<br />

Diese Vereinbarung hat aber keine Rechtswirkung auf jeden Einzelfall, sodass einige Streitfälle<br />

zwischen den Vertragsparteien noch offen sind.<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

75


Bildungsförderungen, Bildungsmaßnahmen & Unterstützungen<br />

<strong>AK</strong> Beihilfen für Aus- und Weiterbildung<br />

eingereichte Anträge positiv Förderhöhe Durchschnitt<br />

Schule 1.513 888 € 459.763 € 517,75<br />

Berufsreifeprüfung 30 30 € 21.223 € 707,43<br />

Lehre 1.052 674 € 331.433 € 491,74<br />

Lehrabschlussprüfung 2. Bildungsweg 41 40 € 13.590 € 339,75<br />

Studium 777 570 € 346.769 € 608,37<br />

Auslandsstipendien 18 15 € 10.347 € 689,80<br />

Zukunftsaktie 420 371 € 54.956 € 148,13<br />

Besondere Aus- und Weiterbildungsbeihilfen 1 1 € 700 € 700,00<br />

Summe 3.852 2.589 € 1,238.781<br />

Durch regelmäßige Anhebungen der Einkommensgrenzen und der Beihilfenhöhe wird der Kostenentwicklung<br />

Rechnung getragen. Die <strong>AK</strong> Beihilfen setzten meist dort an, wo die Beihilfen der<br />

öffentlichen Hand, d.h. des Bundes oder des Landes, nicht ausreichen oder gar nicht vergeben<br />

werden, obwohl soziale Bedürftigkeit vorliegt (z.B. Ablehnung wegen Nichterreichung des Notendurchschnitts).<br />

Schulwesen, Fachhochschule, Universität<br />

BFI Schülernachhilfe Kurse 170<br />

Teilnehmer BFI Schülernachhilfe 906<br />

Die im Auftrag der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> vom BFI durchgeführten Nachhilfekurse fanden in den Semester-,<br />

Oster- und Sommerferien statt. Erstmals wurde auch für Kinder der 1. Volksschulklasse ein Lese-<br />

und Rechtschreibtraining angeboten.<br />

Allgemeine Serviceleistungen<br />

Die Bildungspolitische Abteilung hat <strong>2010</strong><br />

u.a. folgende Konzepte erstellt:<br />

• Schau aufs Geld – Konzept zur Schuldenprävention<br />

für Schülerinnen und Schüler der 8.Schulstufen<br />

• Konzept für ein dezentrales Schulungs-<br />

und Serviceangebot für Kammer- , Betriebs- und Gemeinderäte<br />

• Konzept Partnerbibliotheken<br />

• Digitale <strong>AK</strong> – Bibliothek<br />

• Zukunftsperspektiven BFI<br />

76 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>


Organisation von Projekten,<br />

Veranstaltungen und Aktionen, Grundlagenarbeiten<br />

Organisation von Sitzungen und Veranstaltungen<br />

Beratungstage in den Bezirksstellen 13<br />

Veranstaltungen Arbeitswelt und Schule 37<br />

Teilnehmer Arbeitswelt und Schule 939<br />

<strong>AK</strong>-Infoabende 17<br />

Teilnehmer <strong>AK</strong>-Infoabende 751<br />

Arbeitswelt und Schule:<br />

Regelmäßig wurden Wirtschaftsplanspiele mit Schulklassen und Mitarbeit bzw. Durchführung<br />

der Lehrgänge für Berufsorientierung und Lebenskunde bzw. der Module „Schule, Arbeit, Wirtschaft“<br />

gemeinsam mit der Pädagogischen Hochschule <strong>Tirol</strong> durchgeführt. Ausgebaut wurden<br />

die Informationsveranstaltungen zu aktuellen Themen, indem sie auch dezentral durchgeführt<br />

wurden.<br />

Themen dieser Veranstaltungen waren:<br />

• Welcher Lehrplatz ist der richtige?<br />

• Eltern als Lernbegleiter<br />

• Matura nachholen<br />

• Wer fördert was?<br />

• 14 Jahre - was nun?<br />

• 2. Bildungsweg, Förderungen, Bildungskarenz<br />

Kultur<br />

Ausstellungen im Bildungshaus Seehof 5<br />

Ausstellungen im <strong>AK</strong>-Kunstfoyer 8<br />

Ausstellungen in den Bezirkskammern 4<br />

Lesungen in der <strong>AK</strong>-Bücherei in Innsbruck 6<br />

Kunstmarkt (IBK und Bezirke) 8<br />

Teilnehmer Kunstmarkt 394<br />

Besucher Kunstmarkt 6.550<br />

Sehr gut besucht waren <strong>2010</strong> wieder die <strong>AK</strong>-Kunstmärkte, auch die Zahl der ausstellenden<br />

Künstler war sehr hoch und teilweise an der Grenze der räumlichen Möglichkeiten. Das Interesse<br />

an den ständigen Ausstellungen im <strong>AK</strong>-Foyer ist ungebrochen hoch, die Termine sind ca. eineinhalb<br />

Jahre im Voraus ausgebucht.<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

77


Bibliotheken, Freihandbücherei<br />

Entlehnungen 305.320<br />

Besucher 137.920<br />

Veranstaltungen und Lesungen in der Bücherei 16<br />

Die Zahlen „Entlehnungen“ und „Besucher“ ergeben sich aus den Zahlen der Bücherei in der<br />

Arbeiterkammer Innsbruck sowie den Außenbüchereien Kufstein, Jenbach und Wörgl.<br />

In der Bücherei in Innsbruck wurden unter anderem<br />

folgende Lesungen durchgeführt:<br />

• Christoph Feurstein, Lesung aus dem Buch „(ein)geprägt: Täter-Opfer-Menschen“<br />

• Literarische Diskussion mit Dr. Martin Maier und Reinhard Kocznar,<br />

„Arbeit wie sie im Buche steht“<br />

• Rotraud Perner „Königin! – Über weibliche Kraft…“<br />

• Thomas Raab „Der Metzger holt den Teufel“<br />

• Alexander Kostinskij, Erzählfestival „Kleiner Löwe und seine Freunde“<br />

• Christoph Habringer, Erzählfestival „Geschichte im Kopf ist wie Praline im Magen…“<br />

Unser Konzept „Nutzungsverlängerung“, d.h. bei uns nicht mehr verwendete und aus dem Bestand<br />

ausgeschiedene Werke können weiterhin über die Universitäts- und Landesbibliothek entlehnt<br />

werden, wurde auch <strong>2010</strong> umgesetzt.<br />

Die <strong>AK</strong>-Bücherei in Kundl wurde mit 1.Feber <strong>2010</strong> an die Gemeinde übergeben.<br />

Das Projekt „Partnerbibliotheken“ wurde <strong>2010</strong> grundsätzlich genehmigt.<br />

Die <strong>AK</strong> Bibliothek DIGITAL wurde gemeinsam mit 6 anderen Länderkammern unter der Projektleitung<br />

der Arbeiterkammer <strong>Tirol</strong> (ausgenommen NÖ und OÖ) betriebsfertig gemacht und geht<br />

2011 in die Umsetzung.<br />

Studienbücherei<br />

Newsletter: Gesetzesänderungen, Neuerscheinungen, Judikatur, Fachinformationen … 473<br />

Beiträge im Panoptikum 360<br />

Entlehnungen 1.273<br />

Neuanschaffungen: 2.187<br />

Studienbibliothek 395<br />

Amtsbibliotheken 1.792<br />

78 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>


<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

79


Seehof<br />

Das Bildungshaus Seehof der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> dient als Schulungseinrichtung für Funktionäre aus Arbeiterkammer<br />

und Gewerkschaft und bietet den Personalvertretungen qualitativ hochwertige<br />

Seminarräumlichkeiten mit Übernachtungsmöglichkeiten für fachbezogene Aus- und Weiterbildungen.<br />

Auch die Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen der Personalentwicklung der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> werden<br />

zum überwiegenden Teil am Seehof organisiert.<br />

Kurse und Seminare<br />

Die folgende Tabelle enthält einerseits sämtliche Kurse und Veranstaltungen im Bildungshaus<br />

Seehof und andererseits die hauptsächlich von Gewerkschaft und Arbeiterkammer durchgeführten<br />

Kurse für Betriebsräte und Personalvertretungen. „Sonstige Veranstalter“ laut folgender<br />

Übersicht sind vor allem Ämter und Behörden und Einrichtungen der Erwachsenenbildung, Vereine<br />

und Firmen.<br />

80 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Arbeiterkammer BFI & ÖGB & Gewerkschaften sonstige Veranstalter Gesamtanzahl Anteil<br />

Zukunftszentrum AN-bezogene<br />

Schulungen<br />

Anzahl Kurse<br />

01-12 2008 31 3 45 196 275 28,7%<br />

01-12 2009 29 6 54 234 323 27,6%<br />

01-12 <strong>2010</strong> 31 7 58 201 297 32,3%<br />

Anzahl Teilnehmer<br />

01-12 2008 434 35 767 3.054 4.290 28,8%<br />

01-12 2009 437 49 987 3.548 5.021 29,3%<br />

01-12 <strong>2010</strong> 459 86 1.076 3.025 4.646 34,9%<br />

Anzahl Seminartage<br />

01-12 2008 62 3 100 413 578 28,5%<br />

01-12 2009 57 11 125 456 649 29,7%<br />

01-12 <strong>2010</strong> 47 11 139 475 672 29,3%


Sonstige Veranstaltungen<br />

In etwa im Zweimonatsrhythmus finden am Seehof von der <strong>AK</strong> Innsbruck organisierte Ausstellungen<br />

mit Vernissagen, vor allem für Malerei, statt.<br />

Zu erwähnen sind vor allem auch die 7 Wochen Kinderferienaktion am Seehof während der Sommermonate<br />

und das jährlich veranstaltete Grillfest BFI mit heuer 140 Personen. Weiters wird der<br />

Seehof immer wieder für Grillfeste und Abendessen gebucht.<br />

Zu erwähnen sind auch die jährlich wiederkehrenden internationalen Seminare mit Teilnehmern<br />

aus verschiedensten Ländern. Der Seehof überzeugt hier vor allem mit der Lage über Innsbruck,<br />

mit seiner guten Küche, dem freundlichen und professionellen Personal sowie den günstigen<br />

Preisen.<br />

Neben dem täglich stattfindenden Kurs- und Seminarprogramm versorgt der Seehof die Kantine<br />

in der <strong>AK</strong> Innsbruck und wurden die Mitarbeiter der Arbeiterkammer, BFI, AMG und Seehof <strong>2010</strong><br />

mit stattlichen 13.400 3-gängigen Menüs versorgt.<br />

<strong>AK</strong>-Vernissagen <strong>AK</strong>-Kinderferienaktion diverseVeranstalter Pressekonferenz Gesamtanzahl Anteil an Gesamtveranstaltungen<br />

Anzahl Veranstaltungen<br />

01-12 2008 5 4 1 0 10 3,51%<br />

01-12 2009 5 4 3 0 12 3,58%<br />

01-12 <strong>2010</strong> 5 4 3 12 3,88%<br />

Anzahl Teilnehmer<br />

01-12 2008 300 147 120 0 567 11,67%<br />

01-12 2009 300 190 205 0 695 12,16%<br />

01-12 <strong>2010</strong> 330 190 230 750 13,90%<br />

Anzahl Seminartage<br />

01-12 2008 5 20 1 0 26 4,30%<br />

01-12 2009 5 20 4 0 29 4,28%<br />

01-12 <strong>2010</strong> 5 24 3 32 4,55%<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

81


Bezirkskammern Imst, Kitzbühel,<br />

Kufstein, Landeck, Lienz, Reutte,<br />

Schwaz und Telfs<br />

Das Wichtigste in Kürze<br />

122.230 Beratungen<br />

33.490 persönlich<br />

85.920 telefonisch<br />

2.820 schriftlich<br />

1.850 arbeitsrechtliche außergerichtliche Interventionen<br />

490 Insolvenzakten<br />

Vertretungserfolge außergerichtlicher Interventionen:<br />

Ergebnis Arbeitsrecht: € 1,840.000<br />

Ergebnis Konsumentenrecht: € 315.400<br />

Ergebnis Jugend und Lehrlinge: € 45.000<br />

Ergebnis Sozialplan Krankenhaus Kitzbühel: € 865.000<br />

2.700 sozialrechtliche außergerichtliche Vertretungen<br />

336 Arbeitsrechts-Rechtsschutzakten<br />

Ergebnis abgeschlossener Rechtsschutzakten: € 1,439.000<br />

Neueröffnung Bezirkskammer Telfs<br />

Projekt „Job ist Top“<br />

Projekt „Mei Vorsprung“<br />

Kunstmarkt <strong>2010</strong><br />

82 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>


Individuelle Serviceleistungen<br />

Hauptaufgabe der Bezirkskammern ist die Beratungs- und Servicedienstleistung der Mitglieder<br />

vor Ort in den Bezirken. Neben der allgemeinen Beratungsleistung werden auch die Rechte<br />

der Mitglieder gegenüber Arbeitgebern, Unternehmen und Behörden vertreten. In letzter Konsequenz<br />

werden arbeits- und sozialrechtliche Beratungen zu Rechtsschutz-Fällen.<br />

Beispielhaft werden in der Bezirkskammer Schwaz neben der klassischen Arbeitnehmervertretung<br />

v.a. auch die Rechte der Mitglieder gegenüber Behörden (AMS, TGKK, Finanzamt, etc.)<br />

vertreten. Dies geschieht durch Berufungen gegen Bescheide des AMS und auch der Finanzämter.<br />

Berufungen gegen TGKK-Bescheide werden von der Arbeiterkammer in Innsbruck erledigt.<br />

Rechtsberatungen und außergerichtliche Vertretungen<br />

Beratungen der Arbeitnehmer / Mitglieder<br />

Thema der Beratungen persönlich telefonisch schriftlich gesamt<br />

Arbeitsrecht 18.200 40.100 950 59.250<br />

Insolvenzen 1.200 1.200<br />

Lehrlinge und Jugend 1.000 3.300 200 4.500<br />

Sozialrecht 6.100 16.400 600 23.100<br />

Steuerrecht 1.250 2.000 3.250<br />

Konsumentenrecht 4.360 19.900 1.000 25.260<br />

Wohn- und Mietrecht 480 2.220 70 2.770<br />

Bildung und Kultur 900 2.000 2.900<br />

BERATUNGEN GESAMT 33.490 85.920 2.820 122.230<br />

Belehrungen von Lehrlingen gem. § 15 BAG bei vorzeitiger Beendigung des Lehrverhältnisses 192<br />

Die Fragen der Mitglieder aus den verschiedenen Rechtsthemen betreffen dieselben Schwerpunkte<br />

wie bereits in den Fachabteilungen erwähnt.<br />

In der Bezirkskammer Reutte konnten unter anderem deutliche Steigerungen von über 50 % in<br />

folgenden Bereichen verzeichnet werden:<br />

• Belehrungen von Jugendlichen zur Lehrvertragsauflösung<br />

• § 3a BAG Verfahren<br />

• Pensionsanträge<br />

• Arbeitnehmer-Förderungen<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

83


Außergerichtliche Vertretungen<br />

der Arbeitnehmer / Mitglieder, Interventionen<br />

ArbeitsR. Insolvenz Jugend KonsumR. SozialR.<br />

aus den persönlichen Beratungen entstandene Interventionsfälle 1.850 490 65 900 2.700<br />

für die Arbeitnehmer erzielte Vertretungserfolge in € 1,840 Mio *) 45.000 315.400<br />

*) die Vertretungserfolge aus Insolvenzfällen ist in der Gesamtsumme unter „Arbeitsrecht“ enthalten;<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurden in der Bezirkskammer<br />

Kufstein 4.018 persönliche Beratungen<br />

durchgeführt. Durch schriftliche Interventionen<br />

konnten € 611.300 für die Mitglieder einbringlich<br />

gemacht werden.<br />

In der Bezirkskammer Reutte war ein eklatanter<br />

Anstieg bei den Beratungen bzw. bei<br />

den Interventionen im Konsumentenschutz<br />

zu verzeichnen: bei den Konsumentenrechts-<br />

Interventionen waren es sogar 500 % (von 24<br />

im Jahr 2009 auf 135 im Jahr <strong>2010</strong>)!<br />

Ausgehend vom Vortrag zum Thema „Kindergeld<br />

neu“ am 23.02.<strong>2010</strong> ist die Nachfrage<br />

nach Beratungen zu diesem Thema in der<br />

Bezirkskammer Reutte stark angestiegen. Mit<br />

durchschnittlich 2 persönlichen Vorsprachen<br />

pro Woche zu Kinderbetreuungsgeld neu,<br />

Mutterschutz, Karenz und Wiedereinstieg wird<br />

dieser ausführliche Beratungsservice von vor<br />

allem Arbeitnehmerinnen extrem gut angenommen.<br />

In der Bezirkskammer Kitzbühel ist zusätzlich<br />

zu den täglich passierenden Beratungen,<br />

Interventionen und Rechtsschutzgewährungen<br />

im Arbeitsrecht der „Sozialplan Krankenhaus<br />

Kitzbühel“ zu erwähnen. Beginnend bereits<br />

mit August 2009 wurden 130 Mitarbeiter<br />

laufend durch die Bezirkskammer Kitzbühel<br />

betreut und während des Schiedsgerichtsverfahrens<br />

vertreten und konnte im Dezember<br />

<strong>2010</strong> ein erfolgreicher Abschluss erzielt werden.<br />

Der erzielte Geldbetrag betrug € 865.000<br />

und war ein großer Erfolg für die Verhandlungen<br />

der Arbeiterkammer.<br />

In diesem doch so spektakulärem Verhandlungsfall<br />

sind im Schnitt monatlich ca. 60 Arbeitsstunden<br />

angefallen, was alleine für das<br />

84 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Kalenderjahr <strong>2010</strong> mehr als 700 Arbeitsstunden<br />

ergibt. Darin sind auch die Stunden der<br />

Verhandlungsführung und juristischen Betreuung<br />

durch das Arbeitsrecht / Betriebsreferat<br />

der Arbeiterkammer Innsbruck enthalten.<br />

Wenn man weiß, dass seitens des Gegners,<br />

der Stadtgemeinde Kitzbühel, für die Gesamtabwicklung<br />

eine Rechtsanwaltskanzlei<br />

beauftragt war, welche hierfür Kosten von<br />

mehreren Hunderttausend Euro verrechnet,<br />

kann man den Wert der Arbeitsleistung durch<br />

die Arbeiterkammer <strong>Tirol</strong> leicht feststellen.<br />

In der Bezirkskammer Kitzbühel wurde im<br />

Fachbereich „Insolvenzen“ für 96 Dienstnehmer<br />

die komplette Insolvenzabwicklung einschließlich<br />

Anmeldung der Forderungen beim<br />

Insolvenzfonds durchgeführt.<br />

Bei der Bezirkskammer Kitzbühel sind noch<br />

besonders die Konkurse der Firmengruppe<br />

Schipflinger mit ca. 250 Dienstnehmern sowie<br />

des Hotels Steinplatte mit ca. 30 Dienstnehmern<br />

zu erwähnen. Hier wurden die Anmeldungen<br />

beim Insolvenzfonds durch die<br />

Insolvenzabteilung in Innsbruck in bester Zusammenarbeit<br />

mit der Bezirkskammer Kitzbühel<br />

durchgeführt. Nachdem die betroffenen<br />

Dienstnehmer jedoch bereits das ganze Jahr<br />

über, schon vor Konkurseröffnung unregelmäßige<br />

Zahlungen erhalten haben, teilweise<br />

nicht einmal klar, war bei welcher Firma sie<br />

überhaupt beschäftigt sind, ist eine enorme<br />

zusätzliche Inanspruchnahme der Bezirkskammer<br />

Kitzbühel daraus entstanden.<br />

In der Bezirkskammer Telfs wird neben den<br />

Beratungen in vielen verschiedenen Angelegenheiten<br />

schriftlich interveniert. Interessant<br />

ist, dass gegen Ende des Jahres die Konsu-


mentenschutz-Angelegenheiten auch in der<br />

Bezirkskammer Telfs stark zugenommen haben.<br />

Insbesondere Handy- und Internetangelegenheiten<br />

waren und sind ein großes Thema!<br />

Es konnten mehrere Erfolge auch auf kulanter<br />

Basis gefeiert werden, aber sind auch Angelegenheiten<br />

bis zu Schlichtungsverfahren vor<br />

der RTR (das ist die Telekom-Regulierungs-<br />

GmbH) durchgefochten worden.<br />

Hervorzuheben ist auch die Zahlungsunfähigkeit<br />

eines mit Lidl-Reisen kooperierenden<br />

Unternehmens in Deutschland, wo mittlerweile<br />

mit entsprechenden Argumenten voller<br />

Ausgleich einer Reise samt Versicherung nach<br />

Mauritius in der Höhe von € 4.000 eingebracht<br />

werden konnte.<br />

Im Fachbereich Arbeitsrecht ergaben sich für<br />

die Bezirkskammer Telfs mehrere Fälle mit der<br />

Arbeitsüberlassungsfirma K., wobei für die Arbeitnehmer<br />

die unberechtigt vorenthaltenen<br />

Beträge (insbesondere Sonderzahlungen, Zulagen,<br />

Überstunden und Urlaubsersatzleistungen)<br />

eingebracht werden konnten.<br />

Zu erwähnen ist weiters jenes von Holländern<br />

betriebene Hotel in Seefeld, das holländische<br />

Arbeitskräfte für 200 Arbeitsstunden im Monat<br />

mit € 300 abgespeist hat. Hier konnte die<br />

Bezirkskammer Telfs sämtliche Ansprüche<br />

gelten machen und für das einzelne Mitglied<br />

noch weitere € 1.500 lukriert werden.<br />

Weiters wurden Praktiken einer Telfer Firma<br />

abgestellt, die Mitarbeiter grundsätzlich eine<br />

Woche nach Beschäftigungsbeginn bei der<br />

TGKK angemeldet und entsprechend weniger<br />

Lohn ausbezahlt hat.<br />

Abschließend ist noch jenes <strong>AK</strong>-Mitglied zu<br />

erwähnen, welches vom Finanzamt mehr als<br />

20 Bescheide erhalten hat. Letztendlich konnte<br />

die Forderung von rund € 40.000 auf € 6,09<br />

durch den Einsatz der Bezirkskammer Telfs<br />

reduziert werden.<br />

In der Bezirkskammer Landeck wurde im<br />

Rahmen des EU-Projektes „Job ist Top“<br />

mit einem Projektvolumen in der Höhe von<br />

€ 248.000 im Herbst <strong>2010</strong> ein Beratungsbüro<br />

eingerichtet. Ziel ist es, während der Projektlaufzeit<br />

von 2,5 Jahren neben der Verbesserung<br />

von Kinderbetreuungsmöglichkeiten und<br />

einer Förderung der Mobilität von Dienstnehmern,<br />

dem Phänomen der Schwarzarbeit im<br />

Tourismus entgegen zu wirken. Durch Öffentlichkeitsarbeit<br />

und Beratung durch eine eigens<br />

dafür beschäftigte Mitarbeiterin sollen die<br />

zahlreichen Nachteile von Schwarzarbeit (fehlende<br />

Versicherungszeiten, fehlende Altersabsicherung,<br />

keine Entgeltfortzahlung, kein<br />

Urlaub, etc.) aufgezeigt werden, damit möglichst<br />

viele die Vorteile einer angemeldeten<br />

Beschäftigung für sich selbst erkennen und so<br />

die Schwarzarbeit zurückgedrängt wird.<br />

In der Bezirkskammer Schwaz ist vor allem<br />

die sehr hohe Zahl an Interventionen aus<br />

dem Bereich Konsumentenrecht hervorzuheben.<br />

Auffällig dabei ist allerdings, dass die<br />

Vertretungserfolge im Verhältnis zur Anzahl<br />

der Interventionsfälle relativ gering sind. Man<br />

könnte daher fragen, dass eigentlich sehr viel<br />

Aufwand für relativ wenig Erfolg notwendig<br />

ist? Dabei ist aber ganz wichtig zu erwähnen,<br />

dass die zahlreichen Interventionen aus<br />

interessenspolitischer Sicht zu einer Sensibilisierung<br />

der Konsumenten und auch der<br />

Unternehmen für diese Probleme geführt haben!<br />

Das Ergebnis unserer Arbeit ist daher<br />

vorwiegend die Bewusstseins-Schärfung der<br />

Firmen, dass sich der Konsument nicht mehr<br />

alles gefallen lässt und in der Arbeiterkammer<br />

<strong>Tirol</strong> eine starke Unterstützung findet!<br />

In der Bezirkskammer Imst wurden im Jahr<br />

<strong>2010</strong> insgesamt 5.660 persönliche Beratungsgespräche<br />

geführt. Zum Vergleich, im<br />

Jahr 2009 waren es insgesamt 4.717 persönliche<br />

Beratungen. Neben der klassischen arbeits-<br />

und sozialrechtlichen Beratung ist eine<br />

spürbare Nachfrage nach konsumenten- und<br />

steuerrechtlichen Informationen und Dienstleistungen<br />

erkennbar. So wurden im abgelaufenen<br />

Kalenderjahr 323 Arbeitnehmerveranlagungen<br />

sowie 740 konsumentenrechtliche<br />

Interventionen vorgenommen.<br />

Obwohl die PVA in den Bezirkskammer regelmäßige<br />

Sprechtage abhält, wenden sich viele<br />

Mitglieder vertrauensvoll an die Bezirkskam-<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

85


mern. So hat die Bezirkskammer Imst im Jahr<br />

<strong>2010</strong> insgesamt 852 Anträge ausgefüllt und<br />

abgesendet. Vielfach ging es dabei um Pensionsanträge<br />

sowie um Feststellung der Versicherungszeiten<br />

und Prüfung der versicherungsrechtlichen<br />

Anspruchsvoraussetzungen<br />

für eine Leistung aus den Versicherungsfällen<br />

des Alters zum ehest möglichen Zeitpunkt.<br />

Rechtsschutz<br />

Gewährung von kostenlosem Rechtsschutz in gerichtlichen Verfahren<br />

für die Arbeitnehmer eingebrachte Klagen aus Arbeitsrechtsthemen 336<br />

Streitwerte der eingebrachten Klagen in € 1,152 Mio<br />

abgeschlossene gerichtliche Verfahren 401<br />

Streitwerte der abgeschlossenen Verfahren in € (inkl. Abschlüsse als Insolvenzakt) 1,742 Mio<br />

für die Arbeitnehmer erzielte Vertretungserfolge in gerichtlichen Verfahren in € (inkl. Abschlüsse als Insolvenzakt) 1,439 Mio<br />

für die Arbeitnehmer eingebrachte Klagen aus Sozialrechtsthemen 950<br />

Verhandlungen am Arbeitsgericht als Laienrichter 41<br />

Die Bezirkskammer Lienz ist zunehmend mit Eigenvertretungen vor Gericht betraut.<br />

Neben der Mahnklage beim Landesgericht Innsbruck und der Verhandlung in 1. Instanz werden<br />

auch auf Basis von rechtskräftigen Urteilen Exekutionen beantragt. In letzter Konsequenz wird<br />

von der BK Lienz auch der Konkursantrag gestellt und bei Eröffnung oder Abweisung mangels<br />

Masse die Forderung der Arbeitnehmer beim Insolvenzfonds angemeldet.<br />

Außergerichtliche Vertretungen finden u.a. auch vor dem Bundessozialamt statt. Begünstige Behinderte,<br />

bei denen der Arbeitgeber einen Antrag auf Zustimmung zur Kündigung gestellt hat,<br />

werden im Verfahren vor dem Bundessozialamt durch die Bezirkskammer Schwaz direkt vertreten.<br />

In der Bezirkskammer Kufstein zum Beispiel musste in 128 Fällen gegen Arbeitgeber Klage<br />

beim Arbeits- und Sozialgericht eingebracht werden.<br />

Ebenfalls in der Bezirkskammer Kufstein wurden für 144 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />

die Ansprüche nach Konkursen bei der IEF Service GmbH angemeldet. Aus gerichtlich abgeschlossenen<br />

Fällen und zugesprochenen Insolvenzentgeltzahlungen konnte im Jahr <strong>2010</strong> ein<br />

weiterer Betrag in Höhe von € 603.500 an die Betroffenen überwiesen werden.<br />

86 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

In der Bezirkskammer Lienz gibt es immer<br />

wieder Vorsprachen von Arbeitnehmern, die<br />

keine Dienstzettel erhalten haben. Des Öfteren<br />

werden die Firmen dann angeschrieben<br />

und erreicht, dass für alle Dienstnehmer<br />

Dienstzettel nach AVRAG ausgestellt werden.<br />

Dadurch wird die Beurteilung arbeitsrechtlicher<br />

Ansprüche wesentlich erleichtert.


Kollektive Interessenvertretung<br />

Sitzungen, Vorträge und Besprechungen<br />

Vertretung der Mitgliederinteressen in Sitzungen, Besprechungen, Veranstaltungen 490<br />

Externe Vorträge und Schulungen 126<br />

Die Bezirkskammer Lienz ist beispielhaft in folgenden Gremien vertreten: Regionalbeirat AMS,<br />

Regionsmanagement Osttirol, Privatstiftung Osttiroler Bote, Nationalpark Hohe Tauern, Bezirksschulrat,<br />

Sozialmarkt Lienz;<br />

Mitarbeiter der Bezirkskammer Kitzbühel<br />

referierten bei folgenden externen Vorträgen und Schulungen:<br />

• 2 Vorträge am Polytechnischen Lehrgang Kössen<br />

• 2 Vorträge am Polytechnischen Lehrgang Hopfgarten<br />

• 4 Vorträge an der Tourismusfachschule in St. Johann<br />

• 8 Vorträge BFI<br />

Die Bezirkskammer Telfs war bei der Vortragsreihe<br />

am ECO-Telfs im Rahmen von<br />

Workshops zu bisher noch wenig bearbeitetem<br />

Thema „Arbeitsrecht und AIDS“! aktiv als<br />

Vortragender vertreten.<br />

Mitarbeiter der Bezirkskammer Lienz haben<br />

im abgelaufenen Jahr 40 Vorträge zu den Themen<br />

Arbeitsrecht und Konsumentenschutz<br />

gehalten. Die von der wirtschaftspolitischen<br />

Abteilung erstellte Pendleranalyse für den Bezirk<br />

Landeck wurde am 03.05.2011 Entscheidungsträgern<br />

des Bezirkes vorgestellt und<br />

wurden die Ergebnisse von Herrn Präsident<br />

Zangerl dem Bezirk zur weiteren Verwendung<br />

übergeben.<br />

Vertretung der Mitgliederinteressen durch die<br />

Bezirkskammer Schwaz erfolgten in Regionalbeiratssitzungen,<br />

gemeinsamen Besprechungen<br />

mit Abgeordneten des Bezirkes zum<br />

<strong>Tirol</strong>er Landtag und zum Nationalrat, Bezirksschulratssitzungen,<br />

Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen<br />

etc.<br />

Mitarbeiter der Bezirkskammer Schwaz referierten<br />

bei folgenden externen Vorträgen<br />

und Schulungen: Vorträge für Polytechnische<br />

Schulen und 4. Klassen der Hauptschulen im<br />

Bezirk Vorträge für andere Bildungseinrichtungen<br />

(BFI, die berater, JUFF, etc.).<br />

Die Bezirkskammer Kufstein führte 23 Vorträge<br />

in Schulen, bfi und bei sonstigen Bildungsanbietern<br />

durch. Weiters vertrat die<br />

Bezirkskammer Kufstein die Interessen der<br />

<strong>AK</strong>-Mitglieder bei regelmäßig wiederkehrenden<br />

Regionalbeiratssitzungen AMS.<br />

Die Bezirkskammer Imst ist Vorstandsmitglied<br />

beim SOMI. Der Imster Sozialmarkt<br />

(SOMI) ist ein Geschäft, in dem Produkte, die<br />

von Handel, Landwirtschaft und Industrie zur<br />

Verfügung gestellt werden, zu äußerst günstigen<br />

Preisen und ohne Gewinnabsicht für<br />

Menschen mit nachweislich niedrigem Einkommen<br />

angeboten werden.<br />

Zudem ist man im Vorstandsmitglied im Verein<br />

Regionalmanagement Bezirk Imst, der ein<br />

integrativer Bestandteil der Österreichischen<br />

und <strong>Tirol</strong>er Regionalpolitik ist. Ziel ist die Unterstützung<br />

einer eigenständigen und nachhaltigen<br />

Entwicklung des Bezirkes und die<br />

Stärkung der regionalen Identität.<br />

Generell werden von allen Bezirkskammern<br />

Vorträge und Schulungen gehalten:<br />

v.a. Tourismusfachschulen, Polytechnische<br />

Lehrgänge, Vorträge beim BFI, die Berater,<br />

KAOS, ibis acam etc.<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

87


Allgemeine Serviceleistungen<br />

Organisation von Projekten,<br />

Veranstaltungen und Aktionen, Grundlagenarbeiten<br />

Organisation von Sitzungen, Veranstaltungen 94<br />

Vornehmlich werden Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen<br />

für Arbeitnehmer angeboten<br />

(Bildungsberatung, Steuerspartage<br />

etc.). Insgesamt fanden in der Bezirkskammer<br />

Reutte10 Veranstaltungen mit insgesamt<br />

612 Teilnehmern und Besuchern statt, darunter<br />

allein 40 Schüler bei den Wirtschaftsplanspielen.<br />

Besonders groß war der Erfolg beim<br />

Kunstmarkt in der Bezirkskammer Reutte mit<br />

330 Besuchern.<br />

Die Bezirkskammer Kitzbühel hat im Jahr<br />

<strong>2010</strong> 12 Veranstaltungen organisiert. Besonders<br />

zu erwähnen sind dabei die Einladungen<br />

zur Vorstellung der Arbeiterkammer <strong>Tirol</strong> für<br />

sämtliche neu gewählten Betriebsräte des<br />

Bezirkes. In Summe sind zu allen Veranstaltungen<br />

der Bezirkskammer Kitzbühel sowie im<br />

Haus abgehaltenen Betriebsversammlungen<br />

ca. 950 Personen gekommen.<br />

Am 6. November <strong>2010</strong> wurde die Bezirkskammer<br />

Telfs feierlich „Neu“ eröffnet. Bei<br />

diesem selbst organisierten „Herbstmarkt“<br />

konnten interessierte Besucher die Bezirkskammer<br />

Telfs bei tollem Rahmenprogramm<br />

kennen lernen und haben sich auch Prominenz<br />

aus Politik, Wirtschaft sowie der Sozialpartner<br />

als Gäste eingefunden.<br />

Noch im Jahr <strong>2010</strong> konnte den Mitgliedern<br />

sehr erfolgreich eine Ausstellung zur „<strong>Tirol</strong>er<br />

Krippenbaukultur“ in den Räumlichkeiten der<br />

Bezirkskammer Telfs angeboten werden und<br />

wurden bei dieser 3-tägigen Veranstaltung<br />

mehr als 600 Besucher gezählt.<br />

Von der Bezirkskammer Landeck wurden 13<br />

Veranstaltungen (Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen<br />

für Arbeitnehmer, Servicetage,<br />

Vernissagen und der Kunstmarkt) mit insgesamt<br />

mehr als 800 Besuchern organisiert und<br />

88 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

erfolgreich abgehalten. 11 dieser Veranstaltungen<br />

wurden in der Bezirkskammer Landeck<br />

abgehalten, zwei davon außerhalb. Die<br />

in einem Betrieb durchgeführten Servicetage<br />

zu den Themen Steuer und Pension fanden<br />

großen Anklang und werden im Jahr 2011<br />

fortgesetzt.<br />

In der Bezirkskammer Schwaz fanden <strong>2010</strong><br />

neun Veranstaltungen zu folgenden Themen<br />

statt: Kinderbetreuungsgeld, Steuersprechtag,<br />

Vorträge zu diversen Themen, Kunstmarkt,<br />

etc.; <strong>2010</strong> gab es im Bezirk Schwaz ein damals<br />

noch tirolweit einzigartiges Projekt mit<br />

dem Namen „Mei Vorsprung“. Darin wurde<br />

vom JUFF ein Mentoring-Programm für lehrstellensuchende,<br />

und nicht ganz so einfach<br />

zu vermittelnde Jugendliche mit gleichzeitiger<br />

Unterstützung durch einen Mentor gestartet.<br />

Die überwiegende Anzahl der betreuten Jugendlichen<br />

konnte eine Lehrstelle finden und<br />

wurde das Projekt 2011 daher auch auf den<br />

Bezirk Kufstein ausgeweitet. Das Projekt wurde<br />

von den Sozialpartnern (Arbeiterkammer,<br />

Wirtschaftskammer und AMS) stark gefördert<br />

und begleitet (z.B. durch Schulungen der Jugendlichen<br />

und der Mentoren).<br />

In der Bezirkskammer Imst wurden im zu berichtenden<br />

Zeitraum insgesamt 17 Veranstaltungen<br />

abgehalten:<br />

• 9 Bildungsveranstaltungen<br />

• 2 Lesungen und<br />

• 6 Kulturveranstaltungen<br />

• Die Veranstaltungen wurden von insgesamt<br />

1.418 Personen besucht.<br />

Besonders zu erwähnen ist hier jene Vernissage,<br />

die von der Bezirkskammer Imst in<br />

Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Ötztal<br />

Bahnhof, organisiert wurde. Es war für alle<br />

sehr ergreifend, mit welchem Engagement


und Eifer die Künstler die Werke geschaffen<br />

haben und welche Begeisterung und Herzlichkeit<br />

von ihnen ausging. Höchst erfreulich<br />

war dann sowohl für die Künstler als auch die<br />

Veranstalter, dass beinahe sämtliche Werke<br />

verkauft werden konnten.<br />

Beim Imster Kunstmarkt <strong>2010</strong> nahmen insgesamt<br />

41 Künstler teil. Die Ausstellung wurde<br />

von nicht weniger als 600 Besuchern besucht.<br />

In der Bezirkskammer Lienz fanden 14 Veranstaltungen<br />

mit insgesamt 1.250 Besuchern<br />

(davon 600 Kunstmarkt) statt. Die Veranstaltungen<br />

sind überdurchschnittlich gut besucht.<br />

Betriebe inkl. Tätigkeiten Betriebsreferat<br />

Als Vortragende treten abwechselnd alle Referenten<br />

der BK Lienz auf. In der Folge werden<br />

auch viele persönlichen Beratungen zum Vortragsthema<br />

durchgeführt.<br />

In der Bezirkskammer Kufstein wurden 8<br />

Veranstaltungen durchgeführt: Kunstmarkt,<br />

Steuerspartag, Kinderbetreuungsgeld, Erben<br />

und Vererben, etc. Zusätzlich wurden von der<br />

Bezirkskammer Kufstein 4 Mitarbeiterehrungen<br />

in Betrieben durchgeführt.<br />

Betriebsversammlungen, Betriebsratssitzungen 43<br />

Betriebsbesuche 234<br />

Betriebsratsfonds-Revisionen 97<br />

Betriebsbesuche (§3a BAG-Verfahren, Arbeitsinspektor) 260<br />

Im Bezirk Landeck wurde die Belegschaft<br />

von zwei Betrieben bei der Gründung eines<br />

Betriebsrates (Abhalten von Betriebsversammlungen,<br />

Durchführen der Wahl, etc.)<br />

aktiv unterstützt. Gemeinsam mit einer bestehenden<br />

Betriebsratskörperschaft wurden die<br />

Neuwahlen des Betriebsrates organisiert und<br />

durchgeführt.<br />

Die Bezirkskammer Kufstein führte 44 Erhebungen<br />

in Betrieben nach dem Berufsausbildungsgesetz<br />

und 32 Revisionen Betriebsratsfonds<br />

durch. Die Betriebsratsfondsrevisionen<br />

finden je nach Größe und Umfang des Fonds<br />

entweder im Betrieb selbst oder bei kleinen<br />

Fonds in der Bezirkskammer statt.<br />

Die Bezirkskammer Imst organisiert regelmäßig<br />

wiederkehrende Betriebsbesuche für<br />

die Kammerräte. Es geht darum, mit den Mitarbeitern<br />

bzw. mit den Abteilungsleitern in<br />

Kontakt zu treten, Eindrücke vom Unternehmen<br />

zu gewinnen und wichtige Informationen<br />

zu erhalten. Zuletzt war man zu Gast bei der<br />

Firma MS Design in Roppen sowie bei der Firma<br />

Fleischhof Oberland in Imst.<br />

Die Bezirkskammer Lienz kümmert sich im<br />

Zuge der Umsetzung des Bezirkskonzeptes<br />

zunehmend um die Betreuung der Betriebsräte.<br />

Dabei werden nicht nur spezifische arbeitsrechtliche<br />

Fragestellungen erörtert sondern<br />

auch sozial- und konsumentenrechtliche<br />

Angelegenheiten diskutiert. Neben den 16<br />

Fondsrevisionen kann den Betriebsräten auf<br />

diese Weise eine effektive Unterstützung im<br />

Dienste der BR-Mitglieder angeboten werden.<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

89


Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Das Wichtigste in Kürze<br />

835.000 Zugriffe<br />

auf www.ak-tirol.com<br />

43 Einzeltitel erschienen:<br />

<strong>Tirol</strong>er Arbeiterzeitung,<br />

<strong>AK</strong>-Konsument,<br />

Broschüren<br />

90 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

5,5 Millionen Aufl age gesamt<br />

16.500 telefonische<br />

Mitgliederkontakte<br />

161 Pressemitteilungen<br />

1.481 Berichte<br />

über die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> in Medien


Arbeitsbereiche<br />

Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit unterstützt die einerseits Selbstverwaltung, das Kammerbüro<br />

mit den Abteilungen und den Bezirkskammern beim Auftritt nach außen, in der Arbeit mit<br />

den Medien und bei Veranstaltungen und ist andererseits für das gesamte Marketing und „Außenauftritt“<br />

der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> zuständig.<br />

Hauptaufgaben u.a.:<br />

• Erstellung von Texten und Unterlagen für Aussendungen bzw. Konferenzen für Printmedien,<br />

Radio, Fernsehen sowie für die <strong>AK</strong>-<strong>Tirol</strong>-Homepage. Themensuche, recherchieren, texten,<br />

redigieren, Endkorrektur aller Veröffentlichungen der <strong>AK</strong> nach außen.<br />

• Betreuung der Medien und Koordination von Anfragen bzw. Stellungnahmen nach außen.<br />

• Betreuung der <strong>AK</strong>-Bezirkskammern im Bereich Veranstaltungen, Bewerbung und Pressearbeit.<br />

• Befüllung und redaktionelle Betreuung der <strong>AK</strong>-<strong>Tirol</strong>-Homepage und Zusammenarbeit<br />

mit der B<strong>AK</strong><br />

• Fotoreportagen sowie Betreuung und Wartung von ca. 30.000 digitalen Aufnahmen für Medien,<br />

Arbeiterzeitung, Broschüren sowie <strong>AK</strong>-Website.<br />

• Textarchiv (Sichtung und Sammlung sämtlicher Berichte über die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> aus allen <strong>Tirol</strong>er<br />

und österr. Medien. Ca. 1.000 Seiten im Jahr <strong>2010</strong> wurden archiviert).<br />

• Marketing (Budgetieren, erstellen, konzipieren und überwachen aller Marketingmaßnahmen<br />

der <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong>, Mitarbeit bei B<strong>AK</strong>-Kampagnen).<br />

• Infos an Redaktionen, Themensetzung, Strategie, Kontakte mit Medienvertretern.<br />

• Veranstaltungsmanagement (Organisation, Abwicklung, Koordination, Betreuung von <strong>AK</strong>-<br />

Veranstaltungen im Haus und außerhalb).<br />

Pressetätigkeit <strong>2010</strong><br />

161 Presseaussendungen<br />

Die wichtigsten Inhalte waren zu den Bereichen Konsumentenschutz (79 Aussendungen), Bildung<br />

(23), Selbstverwaltung (22), Soziales (9), Arbeitsrecht (8), Wohnen (7), Wirtschaft (7), Jugend (6).<br />

11 Ausgaben „<strong>Tirol</strong>er Arbeiterzeitung“<br />

Themenbereiche: Steuergerechtigkeit, Einkommensverteilung, Arbeitsrecht, Konsumentenschutz,<br />

Soziales, Wohnen, Wirtschaft, Fraktionen, Jugend, Interessenpolitik, interessante Fälle,<br />

bzw. wichtige Änderungen. Jede Ausgabe mit 12 Seiten (getextet, bebildert, Artikel in den Seitenspiegel<br />

eingearbeitet, gekürzt, bzw. umgeschrieben, korrigiert, drucküberwacht).<br />

Beilage der AZ: Steuermärchen aus Österreich von <strong>AK</strong>, KAB und ÖGB. Erschienen als Aufkleber<br />

im Oktober <strong>2010</strong>.<br />

8 Pressegespräche<br />

Die wichtigsten Inhalte waren zu den Bereichen Selbstverwaltung (3), Bildung (2), Soziales (2)<br />

Wirtschaft (1).<br />

432 Pressekontakte mit Medienvertretern<br />

1.481 Berichte über die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> in <strong>Tirol</strong>er und österr. Medien. Selbstverwaltung (440), Konsumentenschutz<br />

(305), Bildung (180), Bezirke (90), Wirtschaft (81), Arbeit (68), Jugend (33).<br />

12 Ausgaben des „<strong>AK</strong>-Konsument“ Text und Layout der Konsument-Flappe<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

91


PR-Arbeit<br />

Die wichtigsten Inhalte:<br />

Interessenpolitische Anliegen der <strong>AK</strong>, Themen zu arbeitsrechtlichen, sozialrechtlichen, bildungspolitischen<br />

oder konsumentenrechtlichen Fragen. Tagespolitische Stellungnahmen des Präsidenten<br />

(Themen, Texte, Fotos und Korrekturen) Im Detail:<br />

46 <strong>AK</strong>-Boxen in der Wochenzeitung „Echo am Freitag“<br />

zu den Bereichen Bildung (13 Beiträge), Konsumentenschutz (8), Soziales (6), Arbeitsrecht (6),<br />

Wirtschaft (6), Jugend (1), Wohnen (3), Selbstverwaltung (3).<br />

24 <strong>AK</strong>-Infos in den 12 Regionalausgaben „<strong>Tirol</strong>er Woche/Rundschau“<br />

zu den Bereichen Bildung (6 Beiträge), Konsumentenschutz (7), Soziales (4), Arbeitsrecht (4),<br />

Wirtschaft (2), Wohnen (1).<br />

25 <strong>AK</strong>-Ombudsmann-Kolumnen in den 12 Bezirksblätter-Ausgaben<br />

zu den Bereichen Bildung (3 Beiträge), Konsumentenschutz (6), Soziales (4), Arbeitsrecht (5),<br />

Jugend (1), Wirtschaft (1), Selbstverwaltung (4).<br />

10 <strong>AK</strong> Seiten im Monatsmagazin „Echo“<br />

zu den Bereichen Arbeitsrecht (3 Schwerpunktartikel), Wirtschaft (2), Selbstverwaltung (5).<br />

17 <strong>AK</strong>-Kästen im Magazin „Weekend“<br />

zu den Bereichen Bildung (5 Beiträge), Konsumentenschutz (5), Soziales (2), Arbeitsrecht (1),<br />

Jugend (1), Wirtschaft (1) Wohnen (1).<br />

17 Seiten in der „TT am Sonntag“<br />

zu den Bereichen Bildung (2 Schwerpunktartikel), Konsumentenschutz (7), Arbeitsrecht (3), Jugend<br />

(1), Wirtschaft (1), Selbstverwaltung (3).<br />

11 Seiten in der „<strong>Tirol</strong>er Krone“<br />

v.a. zu den Bereichen Bildung: (2 Artikel), Konsumentenschutz (4); Soziales (2), Arbeit (1), Jugend<br />

(1), Wirtschaft (1).<br />

Vierseitiger Mantel in der TT<br />

Am 19. Juni erschien in allen acht Regionalausgaben der TT ein auf den jeweiligen Bezirk adaptierter<br />

<strong>AK</strong>-Mantel, in dem alle Mitarbeiterinne und Mitarbeiter der jeweiligen Bezirkskammer, alle<br />

<strong>AK</strong>-Kammerrätinnen und -Kammerräte aus den Bezirken sowie die Haupttätigkeitsbereiche der<br />

Bezirkskammer vorgestellt wurden. Die insgesamt 32 Seiten wurden getextet und bebildert und<br />

im Vorfeld sämtliche Verhandlungen, Vorarbeiten, Fotos und Texte abgewickelt bzw. durchgeführt<br />

und verfasst.<br />

25 Texte für die Bezirkskammern<br />

zu den Bereichen Bildung (7 Artikel), Soziales (10), Wirtschaft (8).<br />

92 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>


Inserate<br />

Direkter Draht, telefonische Sprechstunde<br />

Schaltung, Korrektur und Überwachung von <strong>AK</strong> Inseraten: 23-mal „Direkter Draht“ in: TT, Krone,<br />

BB, Kleine Zeitung.<br />

Veranstaltungen in <strong>AK</strong>-Bezirkskammern<br />

44 Inserate v.a. zu den Bereichen Bildung (13 Inserate), Soziales (16), Wirtschaft (15).<br />

Internetportal www.ak-tirol.com<br />

Redaktion und Betreuung<br />

Laufende redaktionelle Wartung und Einspeisung neuer Inhalte, pro Tag ca. drei inhaltliche Aktualisierungen.<br />

Nutzer-Analyse <strong>2010</strong> - Gesamt-Zugriffe: 852.642<br />

2008: ~ 675.000 Besuche<br />

2009: ~ 756.000 Besuche + 81.000 Visits gegenüber 2008<br />

<strong>2010</strong>: ~ 853.000 Besuche + 97.000 Visits gegenüber 2009<br />

Den Fachbereichen zuordenbare Zugriffe:<br />

41.850 Arbeit & Recht<br />

23.911 Steuer & Geld<br />

23.095 Konsument<br />

18.151 Beruf & Familie<br />

14.543 Bildung<br />

23.756 Bücherei<br />

9.141 Jugend<br />

gesamt 154.447 Besuche<br />

Weitere interessante Zugriffsthemen (auszugsweise) - gesamt 45.390 Besuche<br />

20.928 Kontakt<br />

8.190 Servicerechner<br />

6.892 Termine (Beratungen, Ausstellungen, Lesungen, Direkter Draht)<br />

9.380 Formulare & Anträge<br />

Die verbleibenden 77 % der Zugriffe (das sind ca. 653.000 Visits) erfolgten über Suchmaschinen<br />

zu spezifischen Themen und passierten daher die Zugriffe direkt (d.h. ohne Umweg über die <strong>AK</strong><br />

Homepage-Pfade) auf die einzelnen Beiträge und können daher diese Zugriffe nicht auf die spezifischen<br />

Fachbereiche zugeordnet werden. (Bsp. Fachartikel „Steuerausgleich leicht gemacht“<br />

– 17.860 Zugriffe)<br />

14 Newsletter<br />

davon: 6 „Newsletter für Betriebsräte“, 4„Lehrlingsnewsletter“, 4 „<strong>AK</strong>-Veranstaltungen zu Bildungsthemen“<br />

mit 1744 Abonnenten<br />

davon: 351 „Newsletter für Betriebsräte”, 1.267 „Lehrlingsnewsletter”, 12 „<strong>AK</strong>-Veranstaltungen<br />

zu Bildungsthemen”<br />

B<strong>AK</strong>-Portal<br />

Laufende Mitarbeit in diversen Arbeitskreisen bzw. Ausschüssen für Österreichweit, bzw. auf das<br />

jeweilige Bundesland mutierte Inhalte und Adaptierungen (Sechs Meetings).<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

93


Veranstaltungen<br />

Josefs-Messe (19.3.<strong>2010</strong>, Jesuitenkirche)<br />

Gesamtabwicklung, Koordination mit Diözese und KAB, Text und Gestaltung von Einladungen,<br />

Plakaten und Messprogramm. Auswahl der Musik, Einholen der Genehmigungen, Agape. Ankündigungen<br />

und Aussendungen. rund 400 Messbesucher.<br />

Steuerspartage in den Bezirken (8.-24.3.<strong>2010</strong>)<br />

Zwischen 8. März und 24. März kamen insgesamt 659 Personen zu persönlicher Steuerberatung.<br />

Terminkoordination (in Kooperation mit den <strong>AK</strong>-Steuerexperten), Einrichten einer Hotline<br />

für Anmeldungen, Betreuung und Abwicklung, Texten und Schalten von Inseraten und PR-Texte<br />

in allen Bezirksmedien mutiert nach dem jeweiligen Tag, Aussendungen, Sonderseiten und Berichte<br />

in der Arbeiterzeitung.<br />

Lehrabschlusskonzert Culcha Candela (9.7.<strong>2010</strong>)<br />

Für das erstmals stattfindende Lehrabschlussfest für ca. 1.000 Jugendliche auf der Festung<br />

Kufstein wurden die Vorarbeiten geleistet, Auswahl der Gruppen, Verhandlungen mit Veranstalter,<br />

Layout und Druck der Einladungskarten, Einrichten einer Hotline. Zusammenarbeit mit der<br />

Jugendabteilung.<br />

Medienfest (26.8.<strong>2010</strong>)<br />

Terminkoordination, Auswahl Location (Seehof), Gespräche und Planung mit Caterer, Musik,<br />

Bühne, Zelt und Bustransfer organisiert. Layout und Text Einladungen, sowie Versand an alle<br />

Medienvertreter. Anmeldungen entgegengenommen, letzte Koordination mit dem Caterer, sowie<br />

Zeltaufbau und Stromversorgung. Es kamen rund 150 Gäste.<br />

Mitarbeiterfest (27.8.<strong>2010</strong>)<br />

Terminkoordination, Auswahl Location (Seehof), Gespräche und Planung mit Caterer, Musik,<br />

Bühne, Zelt, Kinderbetreuung und Bustransfer organisiert. Layout und Text Einladungen, sowie<br />

Versand an alle Mitarbeiter, Kammerräte, Koordination der Kinderbetreuung, Bustransfer etc.<br />

Zum Mitarbeiterfest kamen insgesamt 200 Gäste, die vor Ort betreut wurden.<br />

Betriebsräte-Treffen, Innsbrucker Messe, (7.10.<strong>2010</strong>)<br />

Musik-, Cateringauswahl, Einladungen, Anmeldungsabwicklung, Organisation. Bilanz: 800 begeisterte<br />

Betriebs-, Kammerräte und Gemeinderäte im Messe-Festzelt.<br />

<strong>AK</strong> Telfs Wiedereröffnung (6.11.<strong>2010</strong>)<br />

Layout und Text Einladungen, Ausschreibung und Druck, sowie Versand an alle Bezirkskammern,<br />

Kammerräte, Repräsentanten, Landtag, Bundesrat. Organisation, Bewerbung in den Bezirksmedien,<br />

Auswahl der Musik, Gestaltung, Zelt. Rund 500 Besucher wurden vor Ort betreut.<br />

<strong>AK</strong> Jubilarfeier <strong>2010</strong>/2011:<br />

Es wurden 16.982 Jubilare aus ganz <strong>Tirol</strong>, die länger als 25 Jahre beschäftigt sind, zu insgesamt<br />

sechs Jubilarfeiern eingeladen. Die Geehrten erhielten eine Urkunde in einer Mappe und eine<br />

Einladung zur einer der sechs Feiern (vier davon in der Innsbrucker Messehalle am 15. Jänner<br />

um 10 Uhr und um 19 Uhr, am 22. Jänner um 10 Uhr und um 19 Uhr sowie je eine in Matrei i. O.<br />

am 29. Jänner und in Reutte auf der Burg Ehrenberg am 19. Februar).<br />

94 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>


Die PR-Stelle gestaltete und textete die Einladungen,<br />

Urkunden und Mappen, sorgte für<br />

die zeitgerechte Bearbeitung der zahlreichen<br />

Retouren. Ebenso wurden die Vorarbeiten erledigt,<br />

sämtliche Kommunikationstelefonate<br />

geführt.<br />

Weiters wurden die Künstler verpflichtet, die<br />

Aufbaupläne und das Catering für die große<br />

Messehalle sowie für das Tauerncenter<br />

Matrei und die Ehrenberger Klause in Reutte<br />

koordiniert, sämtliche organisatorischen<br />

Maßnahmen für einen reibungslosen Ablauf<br />

gesetzt (Feuerpolizei, Veranstalterhaftpflicht,<br />

Rettungsdienst, Bewachung, Betreuung der<br />

Künstler etc). Zu den Feiern wurden 6.400.<br />

Jubilare begrüßt.<br />

Veröffentlichungen<br />

Lage der Arbeitnehmer <strong>2010</strong><br />

Schwerpunkt: „Armut und soziale Ausgrenzung<br />

in <strong>Tirol</strong>“. Koordination mit den Abteilungen,<br />

Endredaktion, Textierung, Drucküberwachung,<br />

Druck in 4.700 Auflage und Versand<br />

an: Betriebsräte, Kammerräte, Geschäftsstellen,<br />

Repräsentanten des Landes, Medien,<br />

Gemeinden, Regierung, Abgeordnete, B<strong>AK</strong>,<br />

ÖGB und LVS. Vorstellung bei einer Pressekonferenz.<br />

<strong>Tirol</strong>weites Medienecho.<br />

Broschüren<br />

20 Broschüren erschienen. Korrekturen, Bildauswahl,<br />

Grafik, Ausschreibung, Drucküberwachung.<br />

Die Titel im Detail: Steuer sparen,<br />

Wirtschaft- und sozialstatistisches Jahrbuch,<br />

Elternfahrplan, sozialrechtliche Bestimmungen,<br />

Ein Baby kommt, Pflegegeld, geringfügige<br />

Beschäftigung, Leiharbeit, Urlaub,<br />

Betriebspension, Betriebsübergang, Teilzeitarbeit,<br />

Kündigung, Betriebsratsfonds, Lehrlings-<br />

und Jugendschutz, Arbeiten in den<br />

Ferien, Pflichtpraktikum im Hotel- und Gastgewerbe,<br />

14 Jahre was nun?, Wegweiser für<br />

Beihilfen und Bewerbung.<br />

Mitgliederbetreuung<br />

Telefonische Mitgliederbetreuung<br />

Die insgesamt 16.501 telefonischen Gespräche<br />

mit <strong>AK</strong>-Mitgliedern in <strong>Tirol</strong> im Jahr <strong>2010</strong><br />

bestätigen die fortlaufend hohe Qualität der<br />

Leistungen der Arbeiterkammer in <strong>Tirol</strong>. Hohe<br />

Zufriedenheit kennzeichnet die Stimmungslage<br />

der <strong>AK</strong>-Mitglieder im Jahr <strong>2010</strong>! Zu den Ergebnissen<br />

im Detail: 12 Prozent der Mitglieder<br />

hatten Kontakt zu ihrer <strong>AK</strong>. Dabei zeigt sich:<br />

Vor allem bei Fragen zum Thema Kündigung<br />

bzw. Arbeitslosigkeit und arbeitsrechtlichen<br />

Problemen hat man sich <strong>2010</strong> an die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong><br />

gewandt, aber auch zum Thema Pension.<br />

Besonders erfreulich ist die schon eingangs<br />

erwähnte sehr hohe Zufriedenheit: Die Kontaktsuchenden<br />

zeigen sich auch <strong>2010</strong> durchwegs<br />

mit den Leistungen ihrer Arbeiterkammer<br />

zufrieden – die beeindruckende Mehrheit<br />

von 92 Prozent war mit der Leistung der <strong>AK</strong><br />

zufrieden, Verbesserungspotentiale werden<br />

weiterhin hin nur ganz vereinzelt geäußert.<br />

Veränderungen sind für die Arbeiterkammer<br />

<strong>Tirol</strong> bei den Kommunikationswegen spürbar:<br />

Das Medium Internet hat an Bedeutung gewonnen.<br />

In der Jahresauswertung <strong>2010</strong> wird<br />

das Internet erstmals zum beliebtesten Informationsweg<br />

knapp vor der Hotline gewählt.<br />

Die hohe Zufriedenheit der Mitglieder mit ihrer<br />

Arbeiterkammer wird auch durch die wahrgenommene<br />

Betreuungskompetenz unterstrichen:<br />

drei Viertel der Mitglieder fühlen sich gut<br />

betreut, lediglich drei Prozent wünschen sich<br />

mehr Engagement ihrer Kammer.<br />

Mailings<br />

2 Ausgaben verschickt. Arbeitszeitkalender<br />

für Lehrlinge: 13.000 Stück Auflage mit Begleitbrief<br />

des Präsidenten, Negativsteuer für<br />

Lehrlinge: Brief mit Steuerformular an alle<br />

13.000 Lehrlinge<br />

Mitgliederdatenbank – Adressänderungen<br />

Laufende Aktualisierung der Adressen von <strong>AK</strong>-<br />

Mitgliedern aufgrund telefonischer, persönlicher<br />

Angaben oder E-Mail. Adressverwaltung<br />

für die Zusendung der Zeitschrift Konsument,<br />

Auflistung an den VKI weitergeleitet.<br />

<strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

95


Marketingaktivitäten<br />

B<strong>AK</strong>-Kampagne „Gerechtigkeit muss sein!“<br />

Gemeinsam mit allen Länderkammern wurde in sieben Meetings mit der Agentur D&M die Kampagne<br />

„Gerechtigkeit muss sein!“ entwickelt“, die im Vorfeld des geplanten Budgeteinsparungsprogrammes<br />

eingesetzt und erfolgreich wahrgenommen wurde. Die Filmspots liefen im ORF-<br />

Fernsehen sowie in allen Privatkanälen ein Monat lang im Juni sowie im September. Zusätzlich<br />

gab es laufende Mitarbeit in diversen Arbeitskreisen bzw. Ausschüssen. Zwei Kurse für Zeitungsgestaltung<br />

bzw. Textierung für alle <strong>AK</strong>-Redakteurinnen und Redakteure.<br />

<strong>AK</strong>-Hörfunkspots<br />

36 Hörfunkspots: Pro Ausgabe <strong>AK</strong>-Konsument wurden monatlich drei Spots produziert. Aufbereitung<br />

der Texte, Abnahme der Produktion. Ausstrahlung in Radio Ö2, U1, Life, fallweise Radio<br />

Osttirol.<br />

<strong>Tirol</strong> TV<br />

12 Studio- bzw. Frühstücksinterviews mit <strong>AK</strong> Präsident.<br />

Themensetzung, Abgleichen der Inhalte, Aufnahmeüberwachung.<br />

<strong>Tirol</strong> TV vor Ort<br />

Beginnend mit der <strong>AK</strong> Lienz wird jeden Monat je eine <strong>Tirol</strong> TV Sendung von der jeweiligen Bezirkskammer<br />

ausgestrahlt. Die weiteren Bezirke im Jahr <strong>2010</strong>: Kufstein und Telfs.<br />

96 <strong>AK</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>


Wir sind für Sie da<br />

Impressum<br />

Medieninhaber und Verleger:<br />

Kammer für Arbeiter und Angestellte für <strong>Tirol</strong><br />

Maximilianstraße 7, 6020 Innsbruck<br />

Verfasser: <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong><br />

Fotos: Fotowerk Aichner, Fotolia.de


Arbeiterkammer <strong>Tirol</strong><br />

Maximilianstraße 7, 6020 Innsbruck<br />

www.ak-tirol.com<br />

ak@tirol.com<br />

<strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> in den Bezirken:<br />

Imst, Rathausstraße 1, 6460 Imst<br />

Kitzbühel, Rennfeld 13, 6370 Kitzbühel<br />

Kufstein, Arkadenplatz 2, 6330 Kufstein<br />

Landeck, Malserstraße 11, 6500 Landeck<br />

Lienz, Beda-Weber-Gasse 22, 9900 Lienz<br />

Reutte, Mühler Straße 22, 6600 Reutte<br />

Schwaz, Münchner Straße 20, 6130 Schwaz<br />

Telfs, Moritzenstraße 1, 6410 Telfs<br />

kostenlose <strong>AK</strong>-Servicenummer:<br />

Tel. 0800/22 55 22

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