PDF/ca - Volksbank Niedergrafschaft eG
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Foto oben v.l.: Bernd Klasink,<br />
Johann Blenke und Gerd Emme<br />
im Gespräch mit Agrar-Spezial -<br />
berater Johann Kalver kamp<br />
(VR Agrarberatung) und<br />
Bernd-Hindrik Maathuis (Leiter<br />
Geschäftsstelle Wilsum)<br />
Engagement für die Menschen vor Ort. Geschäftsfeld Landwirtschaft.<br />
Kooperation in der Landwirtschaft –<br />
alleine oder gemeinsam voran?<br />
Bernd Klasink, Johann Blenke und Gerd<br />
Emme aus Wilsum gehen seit sieben Jahren<br />
in der Milchviehwirtschaft gemeinsame<br />
Wege. Nach eingehenden Beratungen in<br />
den Bereichen Betriebswirtschaft, Recht<br />
und Steuern mit Vertretern von Landwirt -<br />
schaftsamt, Landvolk und Buchstelle entschieden<br />
sie sich für eine Vollfusion und<br />
bauten gleich einen neuen Laufstall.<br />
„Alle haben von der Fusion profitiert“,<br />
meint Gerd Emme. Eine Kooperation hat<br />
langfristig nur Erfolg, wenn in der täglichen<br />
Praxis alles gut läuft. Die Partner müssen<br />
zueinander passen. „Wir haben alle Ent -<br />
scheidungen gemeinsam getroffen“, be -<br />
stätigt Bernd Klasink.<br />
Dieses Beispiel zeigt, dass der Struktur wan -<br />
del in der Landwirtschaft unaufhaltsam seinen<br />
Weg geht. Wer sich in dem heutigen<br />
Umfeld behaupten will, muss seine Zukunft<br />
strategisch planen. Ständig sich ändernde<br />
Pro duk tionstechniken, steigende Produk -<br />
tions kosten und internationaler Wettbe -<br />
werbs druck erfordern Wachstum, um weiterhin<br />
auf den Absatz märkten bestehen<br />
zu können. Unter diesen Voraussetzungen<br />
kann es aus betriebswirtschaftlicher Sicht -<br />
weise empfehlenswert sein, über das<br />
Modell der Kooperation nachzudenken.<br />
Kompetent. Persönlich. Fair.<br />
Der Zusammenschluss zu einer neuen Be -<br />
triebsgemeinschaft bindet alle Beteiligten in<br />
menschlicher, betriebswirtschaftlicher und<br />
rechtlicher Hinsicht. Wichtig für eine solche<br />
Arbeitsgemeinschaft ist, dass sich die Struk -<br />
turen der vorhandenen Höfe ergänzen.<br />
Räumliche Nachbarschaft ist ebenfalls von<br />
Vorteil. Von Bedeutung ist auch die menschliche<br />
Seite aller Partner. Die Betriebsleiter<br />
sollten teamfähig und kompromissbereit<br />
die gleichen wirtschaftlichen Ziele verfolgen.<br />
Als geeignete Rechtsform für Zusammen -<br />
schlüsse wird gerne die „Gesellschaft bürgerlichen<br />
Rechts“ (GbR) gewählt. Im Gegen satz<br />
zu einer GmbH schreibt sie kein Stamm ka -<br />
pi tal vor, lässt den Beteiligten viel Flexibilität<br />
und fordert relativ wenig bürokratischen<br />
Aufwand. Haftungsrechtlich verpflichten<br />
sich alle Gesellschafter einer GbR voll mit<br />
ihrem Privatvermögen.<br />
Alternativ können aber auch andere Rechts -<br />
formen für eine Kooperation vorteilhaft<br />
sein. Wenn sich zum Beispiel im Zuge des<br />
Strukturwandels in der Landwirtschaft der<br />
betriebliche Schwerpunkt ändert, Gesell -<br />
schaf ter ausscheiden oder neue hinzukommen,<br />
ist unter Umständen die KG, die<br />
GmbH & Co. KG oder die Genossenschaft