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Friedrich<br />

Cerha<br />

85. Geburtstag<br />

(17. Februar 2011)<br />

25 Rolf Liebermann<br />

Die Schule der Frauen –<br />

Neuinszenierung an der Opéra<br />

National de Bordeaux<br />

33 Alexander Zemlinsky<br />

Kent Nagano dirigiert den Zwerg an<br />

der Bayerischen Staatsoper München<br />

35 Alban Berg / E. Kloke<br />

Erfolgreiche Uraufführung der neuen<br />

3-aktigen Lulu an der Oper Kopenhagen<br />

38 Leo� Janá�ek<br />

Glagolitische Messe – Die ‚Erstfassung’<br />

und die ‚Fassung letzter Hand’ sind ab<br />

sofort erhältlich<br />

1<br />

newsletter<br />

thema<br />

01/11 • winter 2010/2011


2<br />

Inhalt Aktuelles<br />

Gustav Mahler-Blog:<br />

neue Interviews — 4<br />

Charles Mackerras — 5<br />

= Uraufführung<br />

komponisten<br />

Cerha — 7<br />

Haas — 9<br />

Pärt — 11<br />

Rihm — 12<br />

Sotelo — 13<br />

Staud — 13<br />

Schwartz — 14<br />

Baltakas — 14<br />

Lentz — 14<br />

Halffter — 15<br />

Furrer — 15<br />

Luke Bedford — 16<br />

Borisova-Ollas — 16<br />

Sawer — 17<br />

Birtwistle — 17<br />

Boulez — 19<br />

Kurtág — 20<br />

Reich — 20<br />

Gielen — 20<br />

Berio — 21<br />

Feldman — 23<br />

Stockhausen — 23<br />

Liebermann — 25<br />

Nick — 25<br />

Marx — 26<br />

Martin — 26<br />

Milhaud — 27<br />

Mossolow — 27<br />

Weill — 29<br />

Braunfels — 29<br />

Bartók — 30<br />

Kodály — 30<br />

Martin� — 31<br />

Szymanowski — 31<br />

inhalt 01/2011


Schreker — 32<br />

Schmidt — 32<br />

Zemlinsky — 33<br />

Schönberg — 34<br />

Berg — 35<br />

Satie — 36<br />

Alma Mahler/C. Gottwald — 36<br />

Mahler — 37<br />

Janá�ek — 38 - 39<br />

Puccini — 40<br />

GeDenktAGe — 41 - 42<br />

uRAuffühRunGen — 43<br />

neueRscheinunGen — 44 - 45<br />

neu Auf cD — 46 - 47<br />

impRessum — 48<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser!<br />

Drei Stimmen haben im Sommer<br />

2010 eine Musik-Stadt zum Vibrieren<br />

gebracht. Und das ganz ohne<br />

Belcanto. Sie waren Stadtgespräch,<br />

wie der Komponist auch. Es waren<br />

die Leistungen der drei Protagonisten<br />

in Wolfgang Rihms Oper Dionysos<br />

bei den Salzburger Festspielen,<br />

die sowohl Publikum wie auch<br />

Presse verblüfften: Johannes Martin<br />

Kränzle, Mojca Erdmann und<br />

Matthias Klink demonstrierten,<br />

wie leidenschaftlich und lyrisch<br />

Musik von heute klingen kann, ja<br />

muss. In atemberaubender Rasanz<br />

haben sie Partien einstudiert, die<br />

das Äußerste abverlangen, im vollen<br />

Bewusstsein des Risikos, trotz<br />

des enormen Studieraufwands ungeliebt<br />

zu bleiben. Die Rechnung<br />

ging aber auf. Sie haben ein wichtiges<br />

Kunstwerk zum Leben erweckt<br />

und wurden <strong>als</strong> seine Baumeister<br />

wahrgenommen und bestaunt.<br />

Sie stehen stellvertretend für die<br />

vielen jungen Interpretinnen und<br />

Interpreten der Neuen Musik, die<br />

ihr Talent lieber dem Heute <strong>als</strong> dem<br />

Gestern widmen. Ihnen gilt unsere<br />

rückhaltlose Hochachtung.<br />

Die Redaktion<br />

3


4<br />

univeRsAl eDition<br />

Neue Interviews im UE Mahler Blog<br />

In unserem Gustav mahler-Blog gibt es zwei neue Video-Interviews mit<br />

Riccardo chailly und Gustavo Dudamel. Alle weiteren Dirigenten-Interviews<br />

finden Sie auf www.universaledition.com/mahler<br />

Gustavo Dudamel:<br />

„John Barbirolli meinte einmal:<br />

„Wenn man nicht übertreibt, solange<br />

man jung ist, was bleibt einem<br />

dann, wenn man alt ist?“ Natürlich<br />

kann ich <strong>als</strong> junger Dirigent nicht<br />

wie ein 60-jähriger Dirigent empfinden.<br />

Aber in Mahlers Musik ist<br />

alles vorhanden und alles ist vollkommen.<br />

Da gibt es eine Abfolge<br />

im Pianissimo, die sich an anderer<br />

Stelle <strong>als</strong> Fortissimo wieder findet.<br />

Das ist ganz eindeutig geschrieben.<br />

Man muss nicht übertreiben. Es ist<br />

vollkommen.“<br />

Gustavo Dudamel<br />

aktuelles<br />

Riccardo Chailly<br />

Riccardo chailly: „Mahler war sich<br />

sehr wohl bewusst, dass er Meisterwerke<br />

hinterließ, nicht nur sehr<br />

gute Musik. Nämlich Musik, die bis<br />

dahin von keinem einzigen seiner<br />

Kollegen so komponiert worden<br />

war. Mahler erschuf ein Universum<br />

einer neuen musikalischen<br />

Sprache. Ich denke, das ist es, was<br />

er wollte und auch erreichte. Da er<br />

so jung starb, bleibt die große Frage<br />

offen, was die Musikwelt verloren<br />

hat, denn Mahler hatte noch so viel<br />

zu sagen.“


chARles mAckeRRAs (1925–2010)<br />

Wertvolle<br />

Zusammenarbeit<br />

sir charles mackerras verstarb<br />

am 14. Juli 2010. Seine jahrzehntelange<br />

Erfahrung <strong>als</strong> Dirigent und<br />

Janá�ek-Forscher haben Mackerras<br />

zu der weltweit zentralen Autorität<br />

in Sachen Leo� Janá�ek gemacht.<br />

Der Wert seiner Arbeit für die Janá�ek-Aufführungspraxis ist unschätzbar.<br />

Die <strong>Universal</strong> <strong>Edition</strong> ist stolz darauf, die Früchte dieser umfangreichen<br />

und wegweisenden Arbeit im Katalog zu führen:<br />

Bearbeitungen von Werken von Leo�š Janá�ek:<br />

Charles Mackerras<br />

Aus einem Totenhaus 1927–1928 Oper in 3 Akten (4 Bilder)<br />

Kritisch-praktische Fassung von Charles Mackerras und John Tyrrell (1990).<br />

Glagolitische Messe 1927 (Missa solemnis) für Soli, gemischten Chor, Orgel<br />

und Orchester (Erstfassung)<br />

Herausgeber: Paul Wingfield (2010), Beratung/Mitarbeit: Charles Mackerras.<br />

Jen�fa 1894–1903/1908 Oper in 3 Akten aus dem mährischen Bauernleben<br />

(Brünner Fassung), Herausgeber: Charles Mackerras und John Tyrrell (1993).<br />

Katja Kabanowa 1921 Oper in 3 Akten<br />

Herausgeber: Charles Mackerras und Karl Heinz Füssl (1971–1992).<br />

Die Sache Makropulos 1925 Oper in 3 Akten<br />

Fassung von Charles Mackerras; in Vorbereitung: kritische Neuausgabe<br />

von Vanda Prochaska auf Basis von Mackerras' Fassung, ergänzt durch interpretatorische<br />

Hinweise von Charles Mackerras.<br />

Š�árka 1887–1888 Oper in 3 Akten<br />

Herausgeber: Ji�í Zahrádka und Charles Mackerras (2000).<br />

Das schlaue Füchslein 1924 Oper in 3 Akten<br />

revidierte Neuausgabe von Ji�í Zahrádka (2008), mit interpretatorischen<br />

Hinweisen von Charles Mackerras.<br />

Suite aus der Oper „Das schlaue Füchslein“ für Orchester<br />

Bearbeiter: Charles Mackerras (2006), basierend auf der wissenschaftlich<br />

editierten Neuausgabe der Oper Das schlaue Füchslein von Ji�í Zahrádka<br />

charles mackerras<br />

5


3.– 27. März 2011<br />

Zoom<br />

Gielen<br />

Cerha<br />

Schnebel<br />

Kessler<br />

Licht<br />

spiel<br />

musik<br />

Focus<br />

Streich<br />

quartett<br />

Szenen<br />

wechsel<br />

www.salzburgbiennale.at


ceRhA<br />

Musikpreis<br />

zum 85er<br />

friedrich cerha, der am 17. Feb. 2011<br />

seinen 85. Geburtstag begeht, „darf<br />

man mit Fug und Recht <strong>als</strong> den<br />

bedeutendsten österreichischen<br />

Komponisten der Gegenwart bezeichnen“,<br />

kündigt die Salzburger<br />

Biennale ihren Cerha-Schwerpunkt<br />

an. Julia Spinola ergänzt in der<br />

Frankfurter Allgemeinen: „Auf unspektakuläre,<br />

dabei gleichzeitig radikale<br />

Weise verkörpert er eine für<br />

Friedrich Cerha<br />

die Kunst der Moderne exemplarische<br />

Multiperspektivität. Kompositionstechnisch<br />

vereint sein Werk<br />

avantgardistische Techniken der<br />

Nachkriegszeit mit älteren Verfahren<br />

und Materialien, die dabei ganz<br />

neu behandelt werden. Cerha ging<br />

es niem<strong>als</strong> um die bloße eklektizistische<br />

Buntheit oder gar um ästhetische<br />

Zugeständnisse, sondern<br />

im Gegenteil um die Bewältigung<br />

jener Quadratur des Zirkels, die zu<br />

einem Grundproblem der neuen<br />

Musik gehört: mit den Artikula-<br />

tionsmöglichkeiten kompositorisch<br />

differenzierter Musik den Hörer<br />

möglichst unverstellt zu adressieren…“<br />

Wir gratulieren herzlichst!<br />

Im Frühjahr wird ihm nun der „Musikpreis<br />

Salzburg 2011“ – Internationaler<br />

Kompositionspreis des Landes<br />

Salzburg verliehen. Eine späte<br />

Anerkennung, wie der Komponist<br />

bei der Bekanntgabe meinte. Auf<br />

dem Programm des Preisträgerkonzertes<br />

stehen u. a. Bruchstück,<br />

geträumt sowie Jahrlang ins Ungewisse<br />

hinab. Johannes Kalitzke<br />

dirigiert die wohl beiden besten<br />

österreichischen Klangkörper für<br />

Neue Musik: das Klangforum Wien<br />

sowie das oenm, oesterreichisches<br />

ensemble für neue musik (12./13.<br />

März).<br />

Das Klangforum Wien spielt am 5.<br />

und 10. Jän. in Wien auch Eine Art<br />

Chansons und 8 Sätze nach Hölderlin-Fragmenten.<br />

www.bit.ly/musikpreis<br />

cerha<br />

7


Tickets: Tel. 43 662 873154<br />

tickets@mozarteum.at<br />

www.mozarteum.at<br />

MOZART<br />

WOCHE<br />

2011<br />

21. – 30. JÄNNER<br />

So, 23.1.2011, 15.00 Stiftung Mozarteum, Großer Saal<br />

Hagen Quartett, Jörg Widmann Klarinette<br />

Georg Friedrich Haas 6. Streichquartett<br />

UA. Auftragswerk der Stiftung Mozarteum Salzburg,<br />

KölnMusik und Wigmore Hall London<br />

sowie Werke von Heinz Holliger und Mozart<br />

14.00 Uhr Künstlergespräch Georg Friedrich Haas<br />

Dirigenten Giovanni Antonini, Ivor Bolton, Dennis Russell<br />

Davies, Gottfried von der Goltz, Nikolaus Harnoncourt, Heinz<br />

Holliger, René Jacobs, Louis Langrée, Marc Minkowski,<br />

Yannick Nézet-Séguin, Jonathan Nott, András Schiff, Jörg<br />

Widmann Orchester Akademie für Alte Musik Berlin,<br />

Camerata Salzburg, Cappella Andrea Barca, Chamber Orchestra of<br />

Europe, Concentus Musicus Wien, Freiburger Barock orchester,<br />

Les Musiciens du Louvre·Grenoble, Mozarteumorchester Salzburg,<br />

Sinfonieorchester der Univ. Mozarteum, Wiener Philharmoniker<br />

Sänger Kurt Azesberger, Thomas Bauer, Daniel Behle, Florian<br />

Boesch, Markus Brutscher, Joachim Buhrmann, Annette Dasch,<br />

Marcos Fink, Anna Grevelius, Sunhae Im, Philippe Jaroussky,<br />

Inga Kalna, Mika Kares, Julia Kleiter, Christina Landshamer,<br />

Wiebke Lehmkuhl, Elisabeth von Magnus, Hanno Müller-Brachmann,<br />

Jeremy Ovenden, Anna Prohaska, Thomas Quasthoff, Christine<br />

Schäfer, Daniel Schmutzhard, Toby Spence, Lydia Teuscher, Burcu<br />

Uyar, Rolando Villazón, Kai Wessel Solisten Piotr Anderszewski,<br />

Teodoro Anzellotti, Florian Birsak, Helmut Deutsch, David Greilsammer,<br />

Marie-Elisabeth Hecker, Heinz Holliger, Gidon Kremer,<br />

Robert Levin, Alexander Lonquich, Johannes Nied, Jerca Novak,<br />

Maurizio Pollini, Fazil Say, András Schiff, Elmar Schmid, Eric<br />

Schneider, Christian Tetzlaff, Hanna Weinmeister, Antje Weithaas,<br />

Jörg Widmann, Tabea Zimmermann Ensembles & Chöre Hagen<br />

Quartett, oesterreichisches ensemble für neue musik, Arnold<br />

Schoenberg Chor, RIAS Kammerchor, Salzburger Bachchor, Neue<br />

Vocal solisten Stuttgart, St. Florianer Sängerknaben<br />

Konzerte Mozartwoche<br />

Wissenschaft<br />

Museen


hAAs<br />

Enge Verbindung<br />

Spätestens seit der Uraufführung<br />

des 2. Streichquartetts<br />

im Jahr 1998<br />

gibt es eine enge Verbindung zwischen<br />

Georg friedrich haas und<br />

dem Hagen Quartett. Das Quartett<br />

selbst spricht von Intonations-<br />

Erfahrungen, die ihnen auch bei<br />

der Interpretation des klassischromantischen<br />

Repertoires hilfreich<br />

sind. Aus Anlass seines 25-jährigen<br />

Bestehens spielt nun das Hagen<br />

Quartett auch am 23. Jän. in<br />

Salzburg die Uraufführung des 6.<br />

Streichquartetts, ein Auftragswerk<br />

der Stiftung Mozarteum Salzburg,<br />

KölnMusik und der Wigmore Hall.<br />

Die amerikanische Erstaufführung<br />

von in vain am 6. Feb. 2009 brachte<br />

Haas nicht nur einen enormen Publikumserfolg,<br />

sondern auch große<br />

mediale Beachtung, u. a. in der New<br />

York Times, in der die Kritik sich<br />

wunderte, dass derart aufregendsuggestive<br />

Klänge von herkömmlichen<br />

Instrumenten ohne elektronische<br />

Verfremdung erzeugt werden<br />

können. Das Argento Chamber Ensemble<br />

führt in vain erneut in New<br />

York auf (12. Nov. und 18. Feb.).<br />

www.bit.ly/invain<br />

… wie stille brannte das Licht für Sopran<br />

und Kammerorchester, im Mai<br />

2009 in Köln uraufgeführt, beein-<br />

druckte durch die auskomponierten<br />

Obertonskalen und den daraus<br />

resultierenden Schwebungseffekten,<br />

den Mixturen des zweiten<br />

Stückes, die Einflüsse der Musik<br />

Oliver Messiaens verraten oder den<br />

komplexen Akkordschichtungen,<br />

die mehrfach auf den sogenannten<br />

„Wyschnegradsky-Akkord“ und seine<br />

Varianten zurückgehen. Nun erlebt<br />

das Werk seine Uraufführung<br />

in der Version für Sopran und Klavier<br />

(27. Nov., Luxemburg). Solistin<br />

ist wieder Sarah Wegener.<br />

www.bit.ly/wiestilleD<br />

Georg Friedrich Haas<br />

haas<br />

9


UE 26 300<br />

Restagno | Brauneiss | Kareda | Pärt ARVO PÄRT im Gespräch<br />

Restagno | Brauneiss | Kareda | Pärt<br />

ARVO PÄRT<br />

im Gespräch<br />

Arvo Pärt<br />

Im Gespräch<br />

UE 26 300<br />

<strong>Universal</strong> <strong>Edition</strong><br />

Anhand von fünf Artikeln unterschiedlichen Ansatzes wird dem<br />

Leser Arvo Pärt vorgestellt: ein Komponist, der sich in den letzten<br />

Jahrzehnten <strong>als</strong> eine große, eigenständige Persönlichkeit in der<br />

Musikszene etabliert hat. Kernstück des Buches ist ein ausführliches<br />

Gespräch, in dem Arvo Pärt auf sehr persönliche Weise über seine<br />

Werke, sein Leben im sowjetischen Estland, seine Emigration, seine<br />

künstlerische Odyssee und sein Weltbild erzählt.<br />

Das Buch ist in deutscher Sprache erschienen.<br />

UE 26300 ISMN 979-0-008-08301-3<br />

Euro 19,90 UPC 8-03452-06674-3<br />

ISBN 978-3-7024-6961-0


päRt<br />

Zum Lesen und<br />

Wiederentdecken<br />

Runde Geburtstage geben auch<br />

Anlass zum Resümieren und Reflektieren<br />

über das Geschaffene<br />

und seine Rezeption. 1984 erschien<br />

das Album Tabula Rasa bei ECM. Für<br />

Arvo pärt bedeutete es eine breitere<br />

internationale Aufmerksamkeit,<br />

über die Neue Musikszene hinaus.<br />

Nach 26 Jahren ist dieses Album<br />

nun in einer Sonderedition (ECM/<br />

UE) erschienen, mit Faksimile Partituren<br />

der Schlüsselwerke Tabula<br />

Rasa und Cantus und den Studien-<br />

partituren der vier Werke des<br />

Albums. Paul Griffiths resümiert in<br />

seinem Vorwort zur Sonderedition<br />

sehr treffend: „ … nicht um die Abkehr<br />

von der Moderne geht es hier,<br />

sondern um ihre Durchdringung …<br />

Dies ist nicht die Einfachheit des<br />

Arvo Pärt<br />

völligen Gedächtnisverlusts, sondern<br />

eine, die erkämpft wurde, der<br />

eine lange Entdeckungsreise vorausging,<br />

die auf einer irgendwie<br />

gearteten anderen Seite angekommen<br />

ist, aber den zurückgelegten<br />

Weg nicht aus den Augen verloren<br />

hat.“ (UE 35 222, englisch/deutsch)<br />

www.bit.ly/tabula-rasa-ue<br />

Eine andere Publikation, die sich<br />

dem Phänomen Pärt anzunähern<br />

versucht, ist soeben bei der UE erschienen:<br />

Arvo pärt – im Gespräch.<br />

Das Buch beinhaltet zwei wichtige<br />

theoretische Beiträge zum Thema<br />

Pärt und <strong>als</strong> Herzstück die Niederschrift<br />

eines umfangreichen Gesprächs,<br />

das Pärt 2003 mit Enzo<br />

Restagno führte. In diesem sehr<br />

persönlich gehaltenen Gespräch<br />

erinnert sich Pärt an zahlreiche<br />

Stationen seines Lebens und an die<br />

Entstehung vieler Werke.<br />

(UE 26 300, deutsch)<br />

Beide Publikationen sind über die<br />

UE zu beziehen.<br />

pärt<br />

11


12<br />

Wolfgang Rihm<br />

Rihm<br />

Mehr Klang<br />

Als Wolfgang Rihm für<br />

ein neues Werk für das<br />

Ensemble Alarm Will<br />

Sound gefragt wurde, entstand<br />

Will Sound, das seine Uraufführung<br />

2006 in New York erlebte.<br />

Nun folgt eine Fortsetzung:<br />

Will Sound More erlebt am 15. Jän.<br />

in Frankfurt seine Uraufführung, es<br />

spielt das Ensemble Modern.<br />

www.bit.ly/willsoundmore<br />

Eines der „wilden“ Jugendwerke<br />

Rihms, Fantasia für Streichorchester<br />

und Klavier, wird am 15. Dez. mit<br />

dem Bottroper Kammerorcheter<br />

unter Kai Röhrig uraufgeführt.<br />

Zu einem der meistgespielten Werke<br />

von Rihm entwickelt sich Jagden<br />

und Formen. Stefan Asbury, ein<br />

ausgewiesener Rihm-Spezialist, dirigiert<br />

das Werk am 3. Feb. in Tapiola/FIN.<br />

Es spielt die Tapiola Sinfonietta.<br />

Auch Peter Rundel hat sich am<br />

18. Jän. mit dem Remix-Ensemble<br />

in Porto Jagden und Formen vorge-<br />

rihm<br />

nommen. Rihm wird in der Casa da<br />

Música übrigens composer in residence<br />

sein. Viele weitere Konzerte<br />

werden folgen.<br />

Das Monodram Das Gehege scheint<br />

Eingang ins Repertoire zu finden.<br />

Am 10., 13. und 15. Feb. führt es die<br />

Hamburgische Staatsoper erneut<br />

am Spielplan (Regie: Matthew Jocelyn).<br />

Es dirigiert Simone Young.<br />

Solistin ist Kristine Jepson.<br />

www. bit.ly/dasgehege<br />

Die Music-Hall-Suite erlebt mit<br />

dem Ives Ensemble zwei Aufführungen<br />

(8. Dez. Amsterdam, 13. Dez.<br />

Wageningen). Ebenfalls in Amsterdam<br />

ist das 2. Bratschenkonzert zu<br />

hören (6. Jän.). Aléjo Perez dirigiert<br />

die Radio Kamer Filharmonie, Solistin<br />

ist Geneviève Strosser. Im selben<br />

Konzert erklingen auch 3 Walzer.<br />

Paraphrase für Violoncello, Schlagzeug<br />

und Klavier steht mit dem<br />

Ensemble Recherche am 22. Jän. in<br />

Freiburg auf dem Programm. Fremde<br />

Szene III erlebt zwei Aufführungen,<br />

am 23. Jän. im Gewandhaus zu<br />

Leipzig und am 3. Feb. im Lincoln<br />

Center in New York.


sotelo<br />

Neue Oper<br />

Die hohe Wertschätzung,<br />

die mauricio sotelo (nicht<br />

nur) in Spanien hat, mündet<br />

nun in einen Opernauftrag des<br />

Madrider Teatro Real. Intendant<br />

Gerard Mortier hat bekannt gegeben,<br />

dass Sotelo eine Oper zu einem<br />

Sujet von Federico García Lorca<br />

schreiben wird. Details folgen demnächst.<br />

Auch sonst kann sich Sotelo<br />

nicht über mangelnde Aufträge<br />

oder Interesse beklagen:<br />

Muerte sin fin nennt sich ein Auftragswerk<br />

der Biënnale Flamenco<br />

2011, des Nieuw–Ensembles und<br />

des spanischen Kulturministeriums.<br />

Die Uraufführung erfolgt am<br />

30. Jän. in Amsterdam. Das gut<br />

halbstündige Werk ist für Cantaor,<br />

Orchester und Elektronik komponiert.<br />

Arcana ... I für Bass-Saxophon<br />

und Elektronik hat seine Uraufführung<br />

am 4. Dez. 2010 in Mallorca.<br />

Alfa Centauri für Ensemble und<br />

Elektronik wird vom Ensemble Espai<br />

Sonor am 11. Dez. in Valencia<br />

zum ersten Mal gespielt.<br />

stAuD<br />

Aus der Werkstatt<br />

Im Herbst widmete Wien Modern<br />

Johannes Maria Staud einen viel<br />

beachteten Schwerpunkt. Im Almanach<br />

des Festiv<strong>als</strong> gab er zu<br />

seiner Arbeitsweise, seinem Selbstverständnis<br />

Auskunft – und auch<br />

zu neuen Projekten: „Wenn man<br />

meint, ich hätte Glück gehabt, mein<br />

„wunderschönes Hobby“ zum Beruf<br />

umgewandelt zu haben, muss ich<br />

sagen: Es ist nicht mein Hobby, dazu<br />

ist es zu anstrengend, zu fordernd.“<br />

Wer seine akribisch, mit Bleistift<br />

ausformulierten Partituren sieht,<br />

weiß um Stauds Ernsthaftigkeit.<br />

2011 residiert Staud <strong>als</strong> Capell-Compositeur<br />

bei der Staatskapelle Dresden,<br />

die Tondo für Orchester in Auftrag<br />

gegeben hat (Uraufführung 1.<br />

Mai 2011). In Arbeit sind zwei weitere<br />

Stücke für Dresden (Solowerk<br />

für Fagott; Erzähler mit Ensemble),<br />

weiters eines für Paris (IRCAM) und<br />

eines für die Klangspuren Schwaz<br />

(für vier Fagotte und Elektronik im<br />

Raum verteilt).<br />

www.bit.ly/tondo-dresden<br />

Johannes Maria Staud<br />

sotelo / staud<br />

13


schWARtz<br />

Unsanfte Landung<br />

Elisabeth Risch scheibt in der FAZ zu<br />

Jay Schwartz’ Music for Orchestra<br />

III: „Das Stück begann eher fühlbar<br />

<strong>als</strong> hör- oder sichtbar, so <strong>als</strong> bestünde<br />

es weniger aus konkreten Tönen<br />

<strong>als</strong> aus deren Wechselwirkungen,<br />

dem Obertongesang ihrer Überlagerungen.<br />

Man „hörte“ es auch<br />

weniger mit den Ohren <strong>als</strong> mit der<br />

Gegend zwischen Zwerchfell, Magen<br />

und Herzmuskel, zunächst <strong>als</strong><br />

unaufhörlich langsamen Sinkflug,<br />

im zweiten Teil <strong>als</strong> polyphones Auf<br />

und Ab, im Schluss <strong>als</strong> unsanfte,<br />

aber auch nicht katastrophale Landung.“<br />

Ein Hörbeispiel finden Sie<br />

unter www.universaledition.com/<br />

schwartz<br />

BAltAkAs<br />

Neues Werk für<br />

Ensemble<br />

Diesen Herbst wurde vykintas<br />

Baltakas neues Werk Scoria für Orchester<br />

in drei Gruppen vom RSO<br />

München unter der Leitung von<br />

Lucas Vis im Rahmen des Festiv<strong>als</strong><br />

Musica Viva in München uraufgeführt.<br />

Im Oktober folgte die Uraufführung<br />

von Redditio für Ensemble<br />

beim Transit Festival in Leuven/B.<br />

Der Komponist selbst dirigierte das<br />

Ensemble Champs d’Action.<br />

Weiters wurde sein Streichquartett<br />

b(ell tree) vom Chordos Quartet<br />

in Kaliningrad/RUS, Kaunas und<br />

Vilnius/LIT gespielt. Partituren und<br />

Aufnahmen all seiner Werke sind<br />

auf Anfrage erhältlich.<br />

lentz<br />

Neue CD mit<br />

Orchesterwerken<br />

Die unverwechselbare Musik von<br />

Georges Lentz wird demnächst<br />

in einer umfassenden, neuen<br />

Aufnahme von Timpani Records<br />

vorgestellt. Das Orchestre Philharmonique<br />

du Luxembourg hat<br />

drei von Lentz’ Hauptwerken für<br />

Orchester eingespielt: Monh (für<br />

Viola und Orchester), Guyuhmgan<br />

und Ngangkar. Emilio Pomàrico dirigierte<br />

die Studioaufnahmen mit<br />

Tabea Zimmermann <strong>als</strong> Solistin in<br />

Monh. Erscheinungstermin ist voraussichtlich<br />

im Frühjahr 2011. Mehr<br />

dazu unter www.bit.ly/lentz-cd<br />

14<br />

schwartz / baltakas /<br />

lentz


Cristóbal Halffter<br />

hAlffteR<br />

Dreier-Pack<br />

Nachdem das Kieler Opernhaus<br />

sich schon an die deutsche Erstaufführung<br />

von cristóbal halffters<br />

Oper Don Quijote wagte (2006)<br />

und <strong>als</strong> Auftragswerk die Uraufführung<br />

seiner zweiten Oper Lázaro<br />

herausbrachte (2008), hat es für<br />

2012/13 den Opernauftrag zur Uraufführung<br />

von Halffters dritter<br />

Oper an Komponist und Librettist<br />

vergeben. Der von Halffter selbst<br />

ausgewählte Stoff, die Schachnovelle<br />

von Stefan Zweig, wurde von<br />

Wolfgang Haendeler zum Libretto<br />

umgearbeitet. Die geplante Uraufführung<br />

soll 2012/13 stattfinden.<br />

Ein Inhaftierter kämpft gegen einen<br />

stupiden Materialismus, gegen<br />

die Tyrannei der Diktatur, was<br />

ihn auf vielfältige Weise mit dem<br />

Komponisten Halffter und dessen<br />

bisherigen Operntitelhelden Don<br />

Quijote und Lazarus verbindet.<br />

fuRReR<br />

Klangabenteuer<br />

Im Rahmen ihrer Adventures in<br />

Sound-Reihe präsentiert die London<br />

Sinfonietta auch die Musik von<br />

Beat furrer. Am Programm steht<br />

sein Stück nuun für zwei Klaviere<br />

und Orchester aus dem Jahr 1996.<br />

Bernhard Günther schrieb über die<br />

Uraufführung bei den Salzburger<br />

Festspielen und meinte: „ … es geht<br />

um das Prinzip der Transformation<br />

– und zwar auf rhythmischer, harmonischer<br />

und klanglicher Ebene<br />

– <strong>als</strong> durchgehender Prozess vom<br />

Anfang bis zum Ende. Den dafür<br />

nötigen langen Atem hat nuun in<br />

einem bei Furrer kaum da gewesenen<br />

Ausmaß.“<br />

www.bit.ly/nuunlondon<br />

halffter / furrer<br />

15


luke BeDfoRD<br />

Die erste Oper<br />

luke Bedford schreibt eine Oper.<br />

Seven Angels wird am 17. Juni 2011<br />

<strong>als</strong> Kooperation von Opera Group<br />

und BCMG uraufgeführt. Sieben<br />

Engel, die vom Himmel auf die Erde<br />

stürzten, sind so lange unterwegs,<br />

dass sie nicht mehr wissen, warum<br />

sie gekommen sind. Als sie in<br />

einer Wüstenlandschaft rasten,<br />

stellen sie sich die Erschaffung<br />

eines märchenhaften, an dieser<br />

Stelle einst blühenden Gartens<br />

vor und dessen Zerstörung durch<br />

Habgier und Nachlässigkeit. Angeregt<br />

durch Paradise Lost deutet<br />

Seven Angels die Themen aus John<br />

Miltons Meisterwerk für das heutige<br />

Publikum neu und greift dabei<br />

dringliche Herausforderungen wie<br />

den Klimawandel und die Rohstoffknappheit<br />

auf. Seven Angels ist für<br />

7 Sänger und 12 Instrumente geschrieben.<br />

Nicholas Collon wird die<br />

Inszenierung in der Regie von John<br />

Fulljames dirigieren. Mehr dazu auf<br />

Luke Bedford<br />

16<br />

bedford /<br />

borisova-ollas<br />

www.bit.ly/7angels1 und www.<br />

bit.ly/7angels2<br />

BoRisovA-ollAs<br />

Wunderbare<br />

Leiden<br />

Victoria Borisova-Ollas’ neues<br />

Werk Wunderbare Leiden für zwei<br />

Klaviere und Orchester wurde im<br />

Oktober von den Düsseldorfer<br />

Symphonikern unter der Leitung<br />

von Andrey Borekyo uraufgeführt.<br />

Die beiden Pianisten, die Robert<br />

und Clara Schumann sein könnten,<br />

spielen vor einem mächtigen<br />

orchestralen Hintergrund voller<br />

Nuancen und mannigfaltiger Zitate<br />

aus der Musik der beiden Schumanns.<br />

Das Stück ist eines der<br />

bisher kühnsten der Komponistin.<br />

Partitur und Aufnahme sind auf<br />

Anfrage erhältlich.<br />

Borisova-Ollas arbeitet derzeit an<br />

einer Oper, die auf Bram Stokers<br />

Dracula beruht.


sAWeR<br />

Auf CD<br />

Das Label NMC präsentiert <strong>als</strong> wohl<br />

wesentlichstes Werk einer Zusammenstellung<br />

von Werken von David<br />

sawer die ’symphonische‘ Suite,<br />

welche der Komponist seiner Oper<br />

From Morning to Midnight entnommen<br />

hat. Die anderen Stücke,<br />

alle aus den späten 1990er-Jahren,<br />

zeigen die unerschöpfliche Originalität<br />

und Unverwechselbarkeit<br />

von Sawers Kompositionen. Das<br />

Kammerensemble-Stück Tiroirs ist<br />

eine Abfolge scharfsinniger Bilder,<br />

jedes einzelne perfekt orchestriert,<br />

ausgemalt und mit der Virtuosität<br />

eines Zauberers umgesetzt; The<br />

Memory of Water für Streichorchester<br />

und zwei Soloviolinen, dessen<br />

räumliche Beziehung sich während<br />

des Stücks pausenlos verändert, ist<br />

wie ein unwiderstehlicher, musikalischer<br />

Fluss, den Sawer mit einem<br />

fließenden Strom vergleicht, in<br />

dem Ideen auftauchen und wieder<br />

verschwinden. Hörbeispiele und<br />

online-Bestellung auf der Website<br />

von NMC: www.bit.ly/nmcsawer<br />

BiRtWistle<br />

Neue<br />

Studienpartitur<br />

„Immer schon habe ich gespürt,<br />

dass ich Musik im Kopf hatte, die<br />

Harrison Birtwistle<br />

bereits existierte, und ich musste<br />

nur einen Weg finden, sie zu Papier<br />

zu bringen. Es ist ein Fluss von<br />

Dingen, die mich beschäftigen, so<br />

auch gerade jetzt, aber ich kann<br />

sie nie wirklich fassen. Eigentlich<br />

hoffe ich sogar, dass mir das nicht<br />

gelingt. Manchmal geht es dabei<br />

um irgendwelche zufälligen Dinge,<br />

manchmal sind es ausgeprägt<br />

formalisierte Dinge, weil ich wirklich<br />

daran interessiert bin, eine Art<br />

von formaler Musik zu schreiben.“<br />

(Harrison Birtwistle)<br />

harrison Birtwistles Silbury Air für<br />

Kammerensemble (1977, rev. 2003)<br />

ist jetzt in der neuen Studienpartituren-Reihe<br />

erschienen. 1977 schrieb<br />

der Guardian: „Das Ergebnis ist<br />

dramatisch und unmittelbar spannend<br />

… im Sinn einer straffest möglichen<br />

Struktur gebaut, wobei sich<br />

alle Abschnitte natürlich und überzeugend<br />

aufeinander beziehen.”<br />

Auf dem Programm des Konzerts<br />

„Ensemble Recherche im Schnee“,<br />

einer Einladung des Hotels Kristiana<br />

in Lech am Arlberg, steht Pulse<br />

Sampler (13. Jän. 2011).<br />

sawer / birtwistle<br />

17


“People see me as a theoretician, but my music is<br />

<strong>als</strong>o seductive, even spiritual.”<br />

-Pierre Boulez<br />

2010-2011 SEASON:<br />

Oct 21 Matthias Pintscher<br />

Nov 19 Fred Lerdahl<br />

Dec 6 Pierre Boulez<br />

Feb 3 Julia Wolfe<br />

Mar 4 Mario Davidovsky<br />

Apr 15 Chaya Czernowin<br />

May 5 Joan Tower<br />

Miller Theatre at Columbia University<br />

Broadway at 116th Street, New York, NY<br />

212.854.7799<br />

www.millertheatre.com<br />

COMPOSER PORTRAITS<br />

Miller Theatre’s signature series shines the spotlight on<br />

a single contemporary composer in every concert. Get<br />

to know the most important musical voices of our time,<br />

from established masters to emerging artists, and<br />

discover why New York magazine calls us “one of the best<br />

destinations anywhere for contemporary music.”


Pierre Boulez<br />

Boulez<br />

Virtuose<br />

Seitenpfade<br />

Pierre Boulez’ Dérive bedeutet Nebenprodukt<br />

oder Seitenpfad – von<br />

Répons (1981).<br />

Bei der Entwicklung eines Werkes<br />

fallen zahlreiche Elemente weg, die<br />

weitere Entfaltung bringen hätten<br />

können. Sie bleiben <strong>als</strong> Teile der<br />

Vorbereitung übrig.<br />

Dérive 1 für 6 Instrumente entstammt<br />

den Kompositionen Répons<br />

(1981) und Messagesquisse<br />

(1976/77). Der Ausgangspunkt des<br />

„Derivats“ ist gleichzeitig auch eine<br />

Reihe „über den Namen Sacher“:<br />

Die Noten Es, A, C, H, E (in der deutschen<br />

Schreibweise) werden durch<br />

ein französisches Re (D) ergänzt.<br />

Diese Reihe wird transponiert.<br />

Dann werden daraus sechs Akkorde<br />

gebildet.<br />

Dérive 2, Elliott Carter zum 80. Geburtstag<br />

gewidmet, ist ein Resultat<br />

der „Forschungsarbeit über die<br />

Periodizität“. „Als ich über manche<br />

Kompositionen Ligetis nachdachte“,<br />

schreibt Boulez, „fühlte ich<br />

das Verlangen, mich einer beinahe<br />

theoretischen Arbeit über das Problem<br />

der Periodizität zu widmen,<br />

um systematisch ihre Überlagerungen,<br />

ihre Verschiebungen und<br />

ihren Austausch zu untersuchen.“<br />

Daniel Barenboim, der Dérive 2<br />

beim diesjährigen musikfest Berlin<br />

aufgeführt hat, hält es übrigens für<br />

ein Meisterwerk von Pierre Boulez.<br />

Beide Werke erfahren nun ihre<br />

amerikanische Erstaufführung.<br />

Dérive 1 und Dérive 2 (in der revidierten<br />

Fassung) werden am 6. Dez.<br />

vom Talea Ensemble im Miller Theater<br />

in New York aufgeführt. In der<br />

Zankel Hall (ebenfalls NY) kommt<br />

es am 31. Jän. zu einer zweiten Aufführung<br />

von Dérive 1 mit dem Ensemble<br />

eighth blackbird.<br />

www.bit.ly/boulez-miller<br />

boulez<br />

19


kuRtÁG<br />

85. Geburtstag<br />

„Man muss sein Leben in die Musik<br />

geben, Blut muss drin sein!“, erklärt<br />

György Kurtág in einem Interview<br />

mit Susanne Kübler (2010). Musik<br />

ist für ihn weit mehr <strong>als</strong> Kunst; jeder<br />

einzelne Ton ist von existenzieller<br />

Bedeutung.<br />

Am 19. Feb. feiert der 1926 in Lugoj<br />

(heutiges Rumänien) geborene<br />

Komponist seinen 85. Geburtstag.<br />

Die UE gratuliert herzlich und ist<br />

stolz darauf, einige seiner exemplarischen<br />

Werke im Katalog zu haben,<br />

darunter die 4 Cappriccios für<br />

Sopran und Kammerorchester op. 9<br />

(1970/71).<br />

www.universaledition.com/kurtag<br />

Reich<br />

Der Körper <strong>als</strong><br />

Instrument<br />

1972 komponierte steve Reich<br />

Clapping Music mit der Absicht, ein<br />

Stück zu schaffen, das ohne andere<br />

Instrumente <strong>als</strong> dem menschlichen<br />

Körper selbst auskommt. Ein Ausführender<br />

wiederholt dabei in die<br />

Hände klatschend immer dasselbe<br />

Grundmuster, während ein zweiter<br />

sich abrupt weiterbewegt, nach einigen<br />

Schlägen vom Unisono einen<br />

Schlag weiter und immer weiter,<br />

bis er sich wieder im Unisono mit<br />

dem ersten Ausführenden befindet.<br />

Zu hören ist das Werk am 23.<br />

Jan. in Hannover/D und am 26. Jan.<br />

in Stockholm/S.<br />

www.bit.ly/stevereich<br />

Gielen<br />

Der Stern<br />

des Bundes<br />

michael Gielen, der große Dirigent,<br />

heuer ausgezeichnet mit dem<br />

Ernst von Siemens Musikpreis, ist<br />

auch <strong>als</strong> Komponist in Erscheinung<br />

getreten. In 4 Gedichte (1955–1958)<br />

für gemischten Chor und 19 Instrumente<br />

vertonte er Texte von Stefan<br />

George (Der Stern des Bundes). Auffallend<br />

ist die ungewohnte instrumentale<br />

Besetzung: 6 Klarinetten,<br />

4 Posaunen, 4 Violoncelli, Klavier,<br />

Röhrenglocken (Cis), Pauken und 2<br />

Glockenspiele. Das Werk dauert ca.<br />

18 Min. und wird vom Komponisten<br />

selbst am 4. Dez. mit dem RSO<br />

Stuttgart in Freiburg aufgeführt.<br />

20<br />

kurtág / reich /<br />

gielen


BeRio<br />

Berio-Saal im<br />

Wiener Konzerhaus<br />

Seine letzte Reise nach Wien unternahm<br />

luciano Berio im November<br />

2000, anlässlich der österreichischen<br />

Erstaufführung von Epiphanies<br />

(RSO Wien, Dir. Dennis Russell<br />

Davies) bei Wien Modern (Ein Ausschnitt<br />

aus einem Gespräch zwischen<br />

Berio und Davies ist zu hören<br />

unter www.bit.ly/epiphaniesD).<br />

Im Zuge der Gener<strong>als</strong>anierung des<br />

Wiener Konzerthauses wurde das<br />

Gebäude mit modernster Technik<br />

sowie einem vierten Konzertsaal<br />

ausgestattet (Sponsor: Kapsch), der<br />

jetzt den Namen Berio-saal erhielt.<br />

Mit einem Konzert „Hommage à<br />

Luciano Berio“ gedenkt das Konzerthaus<br />

am 16. Dez. offiziell dem<br />

Namensgeber, dessen Musik in diesem<br />

Haus seit jeher eine wichtige<br />

Berio-Saal im Wiener Konzerthaus<br />

Rolle gespielt hat. Die Solisten des<br />

Portraitkonzertes sind Alda Caiello,<br />

Mezzosopran, Mario Caroli, fl,<br />

Garth Knox, vla, Krassimir Sterev,<br />

acc, Lukas Schiske, perc, Marino Formenti,<br />

pno und das Studio Tempo<br />

Reale Florenz. Am Programmstehen<br />

Quattro canzoni populari, Sequenza<br />

I für Flöte, Momenti, Naturale<br />

su melodie siciliane, Sequenza<br />

XIII für Akkordeon, Altra voce für<br />

Alt-Flöte, Mezzosopran und Live-<br />

Elektronik und Sonata.<br />

berio<br />

21


© Barbara Monk-Feldman<br />

Concert in The Netherlands<br />

MORTON FELDMAN’S<br />

ROTHKO CHAPEL<br />

Brice Pauset<br />

Kinderszenen mit Robert Schumann (Dutch première)<br />

Hanna Kulenty<br />

Decimo forte (world première)<br />

Asko | Schönberg<br />

Nederlands Kamerkoor (NKK)<br />

conductor Emilio Pomarico<br />

12 January 2011, Rotterdam, Laurenskerk<br />

Reservations: www.dedoelen.nl<br />

13 January 2011, Amsterdam,<br />

Muziekgebouw aan ’t IJ<br />

Donderdagavondserie-PROMS<br />

Reservations: www.muziekgebouw.nl<br />

www.askoschoenberg.nl<br />

NIEUWE MUZIEK


felDmAn<br />

Rothko Chapel<br />

Für den Meditationsraum der Menil<br />

Foundation in Houston/Texas schrieb<br />

morton feldman 1971 Rothko Chapel<br />

für Sopran, Alt, gemischten Chor<br />

und Instrumente. Darin befinden<br />

sich 14 Gemälde des amerikanischen<br />

Malers Mark Rothko, deren<br />

rote, schwarze und purpurne Farben<br />

je nach Lichteinfall variieren<br />

und eine Atmosphäre der Einkehr<br />

und Stille erzeugen. „Meine Auswahl<br />

der Instrumente im Hinblick<br />

auf Besetzungsumfang, Klangbalance<br />

und Klangfarbe wurde<br />

in hohem Maße bestimmt durch<br />

den Raum der Kapelle, aber auch<br />

durch die Bilder. … die Musik sollte<br />

sich über den ganzen Raum verbreiten<br />

und nicht aus Distanz gehört<br />

werden.“ (Feldman) Rothko<br />

Chapel ist vom 23.–26. Feb. in San<br />

Francisco zu hören (San Francisco<br />

SO unter Michael Tilson Thomas),<br />

ASKO|Schönberg interpretieren es<br />

unter Emilio Pomàrico in Rotter-<br />

Michael Tilson Thomas<br />

dam (12. Jan.) und Amsterdam (13.<br />

Jan.), und in der Rothko Chapel<br />

selbst spielt es am 26. Feb. Da Camera<br />

of Houston.<br />

stockhAusen<br />

Punktuelle Musik<br />

Anfang der 1950er Jahre entwickelte<br />

Karlheinz Stockhausen die sogenannte<br />

„punktuelle Musik“, eine<br />

Kompositionsweise, deren Strukturen<br />

sich vorwiegend von Ton zu Ton<br />

vollziehen, ohne dass übergeordnete<br />

formale Konzeptionen zum Tragen<br />

kommen. In dem 1952/53 entstandenen<br />

Werk Kontra-Punkte für<br />

10 Instrumente wird das punktuelle<br />

Geschehen von einem Entwicklungsprozess<br />

überformt, der die extremen<br />

Kontraste der einzelnen Punkte hinsichtlich<br />

ihrer Klangfarbe, Dynamik<br />

und Dauer kontinuierlich zum<br />

Schluss hin ausgleicht. Das Nieuwe<br />

Ensemble Amsterdam interpretiert<br />

das Stück vom 19.–21. Jan. in den<br />

Niederlanden.<br />

feldman / stockhausen<br />

23


Photographie : Gaëlle Hamalian-Testud © - Opéra National de Bordeaux - N os de licences : 331559-T1, 331560-T2, 331561-T3 - Novembre 2010<br />

Rolf Liebermann<br />

L’école des<br />

femmes<br />

Direction musicale, Jurjen Hempel<br />

Mise en scène, Eric Génovèse<br />

sociétaire de la Comédie française<br />

NouvELLE productioN<br />

Dans le cadre de la célébration du centenaire<br />

de la naissance de Rolf Liebermann<br />

Grand-Théâtre<br />

26 Nov. 20h00 - 28 Nov. 15h00<br />

30 Nov. 20h00 - 01 déc. 20h00<br />

05 56 00 85 95<br />

www.opera-bordeaux.com<br />

Directeur Général Thierry Fouquet


lieBeRmAnn<br />

Schule der Frauen<br />

Anlässlich des 100. Geburtstags<br />

von Rolf liebermann zeigt die Opéra<br />

National de Bordeaux ab 26. Nov.<br />

eine Neuinszenierung der Opera<br />

buffa in 3 Akten Die Schule der Frauen<br />

(1954/55) nach einem Libretto<br />

von Heinrich Strobel. Das Textbuch<br />

basiert auf der frz. Verskomödie<br />

L’école des femmes von Molière. Die<br />

Fäden in dieser Komödie zieht Molière<br />

(alias Poquelin) selbst, indem er<br />

die moderne Realisierung seiner Komödie<br />

kommentiert, wo nötig ordnend<br />

eingreift oder gar in die Haut<br />

einer Nebenfigur schlüpft. Liebermanns<br />

Musik ist erstaunlich vital<br />

und ein Neben- und Miteinander<br />

von barocker Motorik und Kontrapunktik,<br />

von spätromantisch expansiver<br />

Melodik und dodekaphon<br />

durchwirkter Harmonik. In Bordeaux<br />

inszeniert Eric Génovèse, Mitglied<br />

der Comédie Française und glühender<br />

Molièrist. Es dirigiert Jurjen<br />

Hempel.<br />

nick<br />

Rolf Liebermann Die Schule der Frauen<br />

Opéra National de Bordeaux 2010<br />

Wirtschaftkrise<br />

<strong>als</strong> Radiospiel<br />

Das Kurt Weill Fest Dessau zeigt<br />

am 27. Feb. edmund nicks Leben in<br />

dieser Zeit, Lyrische Suite in 3 Sätzen<br />

(1929) in der erfolgreichen Produktion<br />

der Staatsoperette Dresden<br />

aus 2008 unter Ernst Theis. Das<br />

Werk entstand aus einem Radiospiel,<br />

das die damalige Wirtschaftskrise<br />

zum Thema hatte. Erich Kästner,<br />

mit dem Nick befreundet war,<br />

verzahnte dafür Gedichte mit Dialogen<br />

in Versform. Nick lieferte die<br />

passende, farbenreiche Komposition<br />

mit Zitaten aus der klassischen<br />

und volkstümlichen Musikliteratur.<br />

Versetzt mit Geräusch- und Musikmontagen<br />

wurde das packende<br />

Zeitdokument zu einer Bühnenfassung<br />

umgearbeitet. Bei cpo ist vor<br />

kurzem eine CD mit Leben in dieser<br />

Zeit erschienen (s. S. 47).<br />

www.bit.ly/edmundnickD<br />

liebermann / nick<br />

25


26<br />

Istanbul Blaue Moschee<br />

mARx<br />

Eine<br />

Liebeserklärung<br />

Wie bereits angekündigt, kommt<br />

Joseph Marx’ Liebeserklärung an<br />

die Castelli Romani, der malerischen<br />

Gegend in der Nähe von<br />

Rom, zur Aufführung in Istanbul<br />

und Graz: Castelli Romani (1929–<br />

1930), Konzert für Klavier und Orchester<br />

Nr. 2, Dauer: 32 min; Borusan<br />

Istanbul Philharmonic Orchestra<br />

unter Sascha Goetzel (23./24. Feb.),<br />

sowie Grazer Philharmonisches Orchester<br />

unter John Axelrod (28. Feb.<br />

und 1. März). Sowohl in Istanbul <strong>als</strong><br />

auch in Graz ist Markus Schirmer<br />

der Solist am Klavier.<br />

Die deutsche Erstaufführung von<br />

Marx’ Neujahrshymnus und Herbstchor<br />

an Pan werden am 12./13. Feb.<br />

vom Monteverdichor Würzburg<br />

und der Mainphilharmonie Würz-<br />

marx / martin<br />

burg unter der Leitung von Matthias<br />

Beckert interpretiert.<br />

www.bit.ly/josephmarx<br />

mARtin<br />

Wandlungsfähige<br />

Melodik<br />

frank martin schrieb seine Passacaille<br />

für Orgel (1944), später folgten<br />

Fassungen für Streichorchester<br />

(1952) und großes Orchester (1962).<br />

Martins Interesse liegt in diesem<br />

Werk in den immer neuen harmonischen<br />

Deutungen und unterschiedlichen<br />

Satzdichten des Themas. Die<br />

Streichorchesterfassung wird am<br />

18./19. Dez. vom Ensemble Symphonique<br />

de Neuchâtel inter-<br />

pretiert.<br />

www.bit.ly/ensemblesymphonique<br />

1951 vollendete Martin sein<br />

Violinkonzert, über das er bereits<br />

1948 schrieb: „Es gibt ein Problem,<br />

an dem ich mich gern versuchen<br />

möchte: das Violinkonzert. Der Gegensatz<br />

verschiedener Farben und<br />

nicht etwa nur der Kontrast zwischen<br />

dem Part des Solisten und<br />

der anderen Streicher erscheint<br />

mir wünschenswert.“ Es wird am<br />

22. Jan. in Dijon vom Orchestre de<br />

Dijon-Bourgogne gespielt.<br />

www.bit.ly/martin-dijon


milhAuD<br />

Machines<br />

agricoles<br />

im Platteland<br />

Das niederländische Platteland,<br />

seine bäuerlichen Bewohner und<br />

deren Beziehung zur Stadt stehen<br />

im Mittelpunkt der Musiktheaterproduktion<br />

Platteland <strong>als</strong> Podium,<br />

die die Theatergruppe Veenfabriek<br />

vom 18. Nov.–18. Dez. in Warmond/<br />

NL zeigt. Verschiedene Texte und<br />

vor allem Interviews mit Bauern<br />

der Region werden begleitet von<br />

Darius milhauds Machines agricoles,<br />

das vom ASKO|Schönberg<br />

gespielt wird. Abgerundet wird<br />

das Bühnengeschehen kulinarisch<br />

mit einem Dinner für die Besucher,<br />

in dem ein eigener Koch Produkte<br />

und Rezepte des Plattelandes vorstellt.<br />

Im März wird diese Produktion<br />

vom Paradiso in Amsterdam<br />

übernommen.<br />

AlexAnDeR W. mossoloW<br />

Rhythmische<br />

Maschinenmusik<br />

In den 1920er Jahren entwickelte<br />

Alexander Mossolow (1900–1974)<br />

einen neuartigen Stil, der antiromantisch,<br />

antiemotional, radikal<br />

und provozierend war. Bekannt<br />

wurde seine Die Eisengießerei aus<br />

dem Ballett Stahl, inspiriert von<br />

Arthur Honeggers Pacific 231, in<br />

der Mossolow die Geräusche einer<br />

Eisengießerei so naturgetreu<br />

wie möglich in Musik umsetzte.<br />

Diese dissonanzenreiche, bohrend<br />

rhythmische Maschinenmusik ist<br />

typisch für Mossolows Freude an<br />

Experimenten. Nachdem er mit<br />

dem Staat in Konflikt geraten war,<br />

wurde er <strong>als</strong> vermeintlicher Konterrevolutionär<br />

verhaftet und zu acht<br />

Jahren harter Zwangsarbeit verurteilt.<br />

Nach seiner Haft schwor er allen<br />

modernistischen Tendenzen ab.<br />

Die Eisengießerei wird am 27., 28.<br />

und 30. Jän. vom Noord Nederlands<br />

Orkest unter Stefan Asbury in den<br />

Niederlanden interpretiert.<br />

milhaud / mossolow<br />

27


Highlights><br />

Kurt Weill:<br />

„Der Protagonist“<br />

„One Touch of Venus“<br />

„Zaubernacht“<br />

Erich Kästner/<br />

Edmund Nick:<br />

„Leben in dieser Zeit“<br />

Georg Kreisler:<br />

„Heute Abend: Lola Blau“<br />

Lotte Reiniger/<br />

Renaud Garcia-Fons:<br />

„Die Abenteuer<br />

des Prinzen Achmed“<br />

Ensemble Modern<br />

Salome Kammer<br />

HK Gruber<br />

Nils Landgren<br />

PhiLlip Boa<br />

Staatsoperette Dresden<br />

MDR Sinfonieorchester<br />

Anhaltische Philharmonie<br />

25.2.-13.3.2011<br />

Berlin<br />

im Licht<br />

Klingende Stadtportraits von Berlin,<br />

Paris und New York präsentieren<br />

die Lebens-Arbeits-Stationen Kurt<br />

Weills und geben den Takt der<br />

kommenden Kurt Weill Feste vor.<br />

Berlin, Hotspot der 20er und 30er<br />

Jahre, steht zuerst Pate für ein<br />

hoch karätiges Programm.<br />

Aber schon dam<strong>als</strong> spielte die<br />

„Musik“ nicht nur in der Hauptstadt:<br />

Hugo Junkers, die Meister<br />

des Bauhaus und einige ebenso<br />

visionär wie aufrecht gesinnte<br />

Politiker sorgen für bedeutende<br />

Impulse – auch heute noch erlebbar<br />

in der Musik Kurt Weills.<br />

Seien Sie neugierig – machen Sie<br />

Ihre Klangreise in die Stadt der<br />

Klassischen Moderne!<br />

Informationen & Kartenservice<br />

0341 - 14 990 900<br />

www.kurt-weill-fest.de


Weill<br />

Kurt Weill Fest<br />

Vom 25. Feb.–13. März findet in Dessau<br />

das 19. kurt Weill fest statt, das<br />

sich 2011 thematisch mit der ersten<br />

der drei Lebens- und Arbeitsstatio-<br />

nen von Kurt Weill auseinander<br />

setzt: Unter dem Motto „Berlin im<br />

Licht“ präsentiert das Festival die<br />

faszinierende musikalisch-kulturelle<br />

Vielfalt Berlins zur Zeit der Weimarer<br />

Republik. Das Anhaltische<br />

Theater Dessau eröffnet das Fest<br />

mit Weills erstem Bühnenwerk Der<br />

Protagonist. Mit dem 1925 in Dresden<br />

erfolgreich uraufgeführten<br />

Einakter gelang Weill der Durchbruch<br />

<strong>als</strong> Opernkomponist und er<br />

wurde zum gefeierten Hoffnungsträger<br />

für die Erneuerung der „Gattung<br />

Oper“. Weitere Höhepunkte<br />

sind u. a. die szenische Aufführung<br />

der Pantomime Zaubernacht sowie<br />

die Wiederentdeckung von edmund<br />

nicks Leben in dieser Zeit durch die<br />

Staatsoperette Dresden (s.S. 25).<br />

www.bit.ly/weill-fest<br />

BRAunfels<br />

Schlingensiefs<br />

letzte Oper<br />

Ab dem 30. Okt. steht Walter Braunfels’<br />

in den Jahren 1938–1942 entstandene<br />

Oper Szenen aus dem Leben<br />

der Heiligen Johanna, Dichtung<br />

Walter Braunfels Szenen aus<br />

dem Leben der Heiligen Johanna<br />

Deutsche Oper Berlin 2008<br />

nach den Prozessakten von 1431, wieder<br />

auf dem Spielplan der Deutschen<br />

Oper Berlin. Die szenische Uraufführung<br />

konzipierte 2008 der kürzlich<br />

verstorbene Theatermacher Christoph<br />

Schlingensief. Das Orchester<br />

und den Chor der Deutschen Oper<br />

Berlin dirigiert Ulf Schirmer, die Titelpartie<br />

singt Mary Mills. Hier einige<br />

Pressestimmen:<br />

„Vom Wunder wider alle Wahrscheinlichkeit,<br />

der Ermächtigung der<br />

Schwachen, der Manipulation der<br />

Massen, von Hoffnung auf und Zweifel<br />

an göttlicher Erlösung erzählt<br />

Walter Braunfels in seiner expressiven,<br />

spätromantischen Tonsprache,<br />

in der sich Anklänge an den musikalischen<br />

Neoklassizismus genauso<br />

wie bis an die Grenze der Tonalität<br />

getriebene – diese aber nie überschreitende<br />

– chromatische Harmonien<br />

finden.“ (Berliner Morgenpost)<br />

„Braunfels’ Musik, sagt Ulf Schirmer,<br />

sei nur äußerlich von breiter<br />

Ruhe, innerlich aber von einer<br />

starken emotionalen Verdichtung<br />

geprägt.“(Tagesspiegel)<br />

www.bit.ly/braunfelsD<br />

weill / braunfels<br />

29


30<br />

BARtók<br />

Seelenbilder<br />

Das 2. Klavierkonzert entstand zwischen<br />

1930 und 1931, vier Jahre nach<br />

dem herausfordernd radikalen und<br />

aggressiven 1. Klavierkonzert. 1939<br />

äußerte sich Béla Bartók: „Mein<br />

zweites Klavierkonzert ist <strong>als</strong> Gegenstück<br />

zum ersten komponiert<br />

und zwar mit weniger Schwierigkeiten<br />

für das Orchester und auch<br />

thematisch gefälliger. Diese meine<br />

Absicht erklärt den volkstümlichen,<br />

leichteren Charakter der meisten<br />

Themen.“ Daniel Barenboim präsentiert<br />

das Werk in Berlin mit der<br />

Béla Bartók Herzog Blaubarts Burg Israeli Opera 2010<br />

bartók / kodály<br />

Staatskapelle Berlin (24., 25. Jan.),<br />

in Wien (1. Feb.) und Paris (6. Feb.).<br />

Solist: Yefim Bronfman.<br />

Ab 15. Dez. zeigt die Israeli Opera<br />

gemeinsam mit Mahlers Kindertotenlieder<br />

(konzertant) eine Neuinszenierung<br />

(Dale Chihuly) von<br />

Bartóks Einakter Herzog Blaubarts<br />

Burg. Bartók hat seine Oper <strong>als</strong><br />

eine Symphonie in 7 Seelenbildern<br />

gestaltet, die von einem balladenhaften<br />

Prolog eingefasst sind.<br />

www.bit.ly/blaubart<br />

koDÁly<br />

Ungarische<br />

Volksmusik<br />

auf der Bühne<br />

1926 wurde Zoltán Kodálys Singspiel<br />

Die kaiserlichen Abenteuer des<br />

Háry János in Budapest uraufgeführt.<br />

In diesem Werk versuchte er<br />

zum ersten Mal, ungarische Volksmusik<br />

in ein Bühnenwerk zu integrieren<br />

und so einem größeren Publikum<br />

nahe zu bringen. Die ein Jahr<br />

später entstandene Háry János-<br />

Suite enthält in 6 Sätzen charakteristische<br />

Abschnitte des Singspiels<br />

und wurde rasch zu einem der populärsten<br />

Orchesterwerke Kodálys.<br />

Am 10., 11. und 12. Jan. kommt das<br />

Werk in Bremerhaven/D zur Aufführung.


Karol Szymanowski Hagith Opera Wroclaw 2006<br />

mARtin�<br />

Vollendung eines<br />

neuen Stils<br />

Bohuslav Martin� komponierte<br />

1937 in Paris sein Concerto grosso<br />

für Kammerorchester mit zwei Klavieren.<br />

In der Auseinandersetzung<br />

mit Alter Musik entwickelte er seine<br />

eigene, unverwechselbare Sprache,<br />

löste sich von eher komposi-<br />

tionstechnischen Aspekten und<br />

kam zu einer freien Gestaltung und<br />

Entwicklung seiner Musik, in seinen<br />

Worten zur gewünschten „Vollendung<br />

eines neuen Stils“. Das Concerto<br />

grosso wurde aufgrund der<br />

Kriegswirren erst 1941 in den USA<br />

mit dem Boston SO unter Sergei<br />

A. Koussevitzky uraufgeführt. Das<br />

Reno Chamber Orchestra unter<br />

Thedore Kuchar spielt das Werk am<br />

22. und 23. Jan. in Reno/USA.<br />

www.bit.ly/martinu-reno<br />

szymAnoWski<br />

Expressive Musik<br />

An der Oper Wroclaw in Polen steht<br />

am 15. Feb. Karol Szymanowskis<br />

einaktige Oper Hagith wieder auf<br />

dem Spielplan. Die schöne Hagith<br />

soll dem alten König Kraft und<br />

jugendlichen Elan verleihen, was<br />

natürlich zum Scheitern verurteilt<br />

ist. Die Charakterzeichnungen der<br />

Hauptpersonen sind messerscharf,<br />

und in atemberaubender Spannung<br />

drängt die Handlung vorwärts,<br />

unterstützt von der Dynamik<br />

einer expressiven Musik.<br />

Ebenfalls an der Oper Wroclaw<br />

wird am 29. Dez. eine weitere Aufführung<br />

von Szymanowskis Oper<br />

König Roger gezeigt, die seit 2007<br />

in einer äußerst erfolgreichen Inszenierung<br />

von Mariusz Trelinksi<br />

auf dem Spielplan steht. In dieser<br />

Oper verbinden sich arabische Kultur,<br />

Christentum und griechische<br />

Antike in Musik und Bildwelt zu<br />

einer betörenden Einheit. Ab 15.<br />

Jän. kann man die Oper auch am<br />

Staatstheater Mainz erleben, wo<br />

sie Joan Anton Rechi inszieniert.<br />

www.bit.ly/hagith<br />

www.bit.ly/koenigroger<br />

31<br />

martinů /<br />

szymanowski


32<br />

Christian Thielemann<br />

schRekeR<br />

Fiebergedanken<br />

in Musik<br />

Nachtstück, das symphonische<br />

Zwischenspiel aus dem 3. Akt der<br />

Oper Der ferne Klang, wurde bereits<br />

1909, <strong>als</strong>o drei Jahre vor der eigentlichen<br />

Oper uraufgeführt und<br />

verschaffte Franz Schreker seinen<br />

ersten großen Skandal. Es ist nicht<br />

verwunderlich, dass seine Partitur<br />

bei Kritik und Publikum in Wien auf<br />

so viel Widerstand stieß, denn sie<br />

ist wirklich von größter Komplexität.<br />

Schreker fand sich mit einem<br />

Schlag in der vordersten Reihe der<br />

„schwierigen“ Komponisten von<br />

Wien wieder. Dies ebnete dennoch<br />

den Weg für die Oper, die ihn berühmt<br />

machen sollte. Nachtstück<br />

schildert eine Traumwelt. Mit seinen<br />

motivischen, harmonischen<br />

und rhythmischen Überlagerungen,<br />

der brillanten und oftm<strong>als</strong> ver-<br />

schwenderischen Orchestrierung<br />

spiegelt es die Fiebergedanken des<br />

Protagonisten wider. Zu hören am<br />

10. Feb. in der Alten Oper Frankfurt;<br />

Christian Thielemann dirigiert die<br />

Münchner Philharmoniker.<br />

www.bit.ly/nachtstueck<br />

schmiDt<br />

Gut und böse<br />

Franz Schmidts musikalische Kreativität<br />

gipfelt in seinem letzten<br />

vollendeten Werk, dem Oratorium<br />

Das Buch mit sieben Siegeln (1935–<br />

1937). Wichtigstes Gestaltungsmittel<br />

bei der Vertonung der Johannes-<br />

Apokalypse war, wie der Komponist<br />

in seinem Vorwort schreibt, eine<br />

„fundamentale Antithese“ von Gut<br />

und Böse durch die Bereitstellung<br />

unterschiedlicher Tonvorräte. In<br />

der Alten Oper Frankfurt wird das<br />

Werk am 30. und 31. Jan. mit dem<br />

Figuralchor Frankfurt und dem<br />

Frankfurter Museumsorchester zu<br />

hören sein.<br />

www.bit.ly/schmidt-D<br />

schmidt / schreker


zemlinsky<br />

Die Tragödie<br />

des hässlichen<br />

Mannes<br />

Am 3. Mai 1921 erreichte Alexander<br />

zemlinsky folgendes Telegramm:<br />

„habe mit großem genuss ihre<br />

oper zwerg gelesen koeln ist bereit<br />

sofort alleinige urauffuehrung anzunehmen<br />

wollen sie uns ihr werk<br />

anvertrauen klemperer“. Die Uraufführung<br />

von Der Zwerg fand genau<br />

ein Jahr später, am 28. Mai 1922 in<br />

Köln unter der Leitung von Otto<br />

Klemperer statt. In jener Epoche<br />

des Wandels, in der sich das Publikum<br />

zunehmend für Zeitoper, Neoklassizismus<br />

und Neue Sachlichkeit<br />

begeisterte, fand eine vermeintlich<br />

exaltierte, spätromantische Musik<br />

wie die des Zwergs immer weniger<br />

Gefallen. Nach einer Reihe von Auf-<br />

führungen verschwand das Werk<br />

für ein halbes Jahrhundert von den<br />

Bühnen und kehrte erst 1981 gemeinsam<br />

mit Eine florentinische<br />

Tragödie siegreich in die Spielpläne<br />

zurück. Freunde und Bekannte<br />

Zemlinskys teilten seine Begeisterung<br />

für diese „Tragödie des hässlichen<br />

Mannes“ nur bedingt, denn<br />

der junge Librettist Georg C. Klaren<br />

hatte – vielleicht unabsichtlich –<br />

den Protagonisten zum Doppelgänger<br />

des Komponisten gemacht.<br />

Indem Zemlinsky sich mit einer<br />

Bühnenfigur identifizierte, die ihm<br />

sowohl physisch <strong>als</strong> auch charakterlich<br />

ähnelte, lief er Gefahr – so<br />

die Befürchtungen – sich in der Öffentlichkeit<br />

lächerlich zu machen.<br />

Die Bayerische Staatsoper München<br />

bringt ab 27. Feb. eine Neuinszenierung<br />

des Einakters unter der<br />

musikalischen Leitung von Kent<br />

Nagano. Die Premiere wird live auf<br />

BR-Klassik übertragen. In der grandiosen<br />

Rolle des Zwergs wird John<br />

Daszak zu erleben sein.<br />

Alexander Zemlinsky Der Zwerg<br />

La Monnaie Brüssel 2003<br />

zemlinsky<br />

33


34<br />

schönBeRG<br />

Inspiration<br />

und Ekstase<br />

„Das Werk ist in dieser Hinsicht ein<br />

wirklicher Wendepunkt in meinem<br />

Leben, so um so mehr, <strong>als</strong> es den<br />

ersten Versuch darstellt, ein Kammerorchester<br />

zu schaffen“, schreibt<br />

Arnold schönberg über seine 1906<br />

in Rottach-Egern am Tegernsee<br />

vollendete 1. Kammersymphonie<br />

op. 9 für 15 Soloinstrumente. Diese<br />

ist nur noch halb so lang wie<br />

die frühen Kammermusikwerke<br />

Arnold Schönberg<br />

schönberg<br />

(sie besteht nur aus einem durch-<br />

gehenden Satz) und besitzt einen<br />

lebhaft, hellen und energischen<br />

Charakter. Mitglieder der Berliner<br />

Philharmoniker spielen das Stück<br />

am 13. Feb. in Berlin und am 20. Feb.<br />

in London (Dir. Simon Rattle).<br />

www.bit.ly/schoenberg-op9<br />

Schönbergs Verklärte Nacht op. 4<br />

ist wahrscheinlich das bekannteste<br />

und beliebteste Werk des<br />

Komponisten. Inspiriert von seiner<br />

Bekanntschaft mit Mathilde<br />

Zemlinsky, der Schwester seines<br />

Freundes und Lehrers Alexander<br />

Zemlinsky, komponierte Schönberg<br />

1899 das Streichsextett Verklärte<br />

Nacht nach einem Gedicht von Richard<br />

Dehmel. In den Jahren 1917<br />

und 1943 folgten Bearbeitungen<br />

für Streichorchester. Dirigent und<br />

Violinist Christoph Poppen über<br />

die Orchesterversion: „Was mich<br />

fasziniert an dieser Orchestrierung<br />

ist, dass er es geschafft hat,<br />

die Ekstase, diese gigantischen<br />

Dimensionen klanglich durch die<br />

Orchestrierung deutlich zu vergrößern,<br />

ohne die Zerbrechlichkeit an<br />

bestimmten Stellen zu verlieren.“<br />

Pierre Boulez bringt das Werk mit<br />

dem Chicago Symphony Orchestra<br />

in der Symphony Hall Chicago/USA<br />

zur Aufführung (2., 3., und 4. Dez.).


Alban Berg<br />

BeRG<br />

Lulu mit dem<br />

Pulsschlag<br />

zeitgenössischer<br />

Dramaturgie<br />

Alban Berg hinterließ seine Oper<br />

Lulu unvollendet. Sein früher Tod<br />

1935 verhinderte die vollständige<br />

Instrumentation des 3. Aktes, der<br />

nur <strong>als</strong> Particell vorliegt. Die posthume<br />

Uraufführung der ersten beiden<br />

Akte fand 1937 in Zürich statt.<br />

Zur ersten integralen Aufführung<br />

der gesamten Oper kam es 1979<br />

in Paris. Die von friedrich cerha<br />

hergestellte Aufführungsfassung<br />

ermöglichte es fortan, zwischen einer<br />

zwei- und dreiaktigen Fassung<br />

zu wählen.<br />

Am 15. Okt. 2010 wurde diesen beiden<br />

Fassungen in Kopenhagen eine<br />

weitere hinzugefügt. eberhard kloke<br />

hat für den 3. Akt eine Art „Modulsystem“<br />

entwickelt, das es den<br />

Aufführenden erlaubt, Szenen und<br />

dramaturgische Abläufe freier zu<br />

gestalten, in der Absicht, den 3. Akt<br />

zeitlich zu straffen. Die Uraufführung<br />

dieser neuen Fassung wurde<br />

zum Erfolg sowohl für Eberhard<br />

Kloke <strong>als</strong> auch für den Dirigenten<br />

Michael Boder und das Team um<br />

Regisseur Stefan Herheim, <strong>als</strong>o<br />

Dramaturg Alexander Meier-Dörzenbach,<br />

Heike Scheele (Bühne)<br />

und Gesine Völlm (Kostüme). Als<br />

Lulu überzeugte Sine Bundgaard.<br />

Deutschlandradio berichtete: „Berg<br />

wird da <strong>als</strong> Zeitgenosse Kurt Weills<br />

(Mahagonny) und Ernst Kreneks<br />

(Jonny spielt auf) hörbar. Ist das<br />

allein schon spannend, so offeriert<br />

Klokes Fassung noch mehr: Alle<br />

ausgearbeiteten Entwürfe und<br />

Szenen ergeben oder erzwingen<br />

keinen linearen Handlungsverlauf.<br />

Jedes Produktionsteam kann und<br />

muss so eine eigene Musik- und<br />

Szenenabfolge auswählen – eine<br />

„offene Form“, die Berg-Klokes Lulu<br />

<strong>als</strong>o in jeder Produktion anders<br />

klingen lassen wird ... letztlich das,<br />

was der künftige „interaktive Film“<br />

mit seiner offenen Szenenwahl<br />

bringen soll ... Opas Oper <strong>als</strong>o mit<br />

dem Pulsschlag zeitgenössischer<br />

Dramaturgie!“<br />

www.bit.ly/berg-lulu<br />

berg<br />

35


sAtie / milhAuD<br />

Zirkusmusik<br />

Jack in the Box (1899) für Klavier<br />

ist ein eher ausgefallenes Werk in<br />

eric saties Oeuvre. Es besteht aus<br />

drei Sätzen und ähnelt einer stilisierten<br />

Zirkusmusik. Die manchmal<br />

hektisch erzwungene Fröhlichkeit<br />

im Rhythmus und die oft grellen<br />

Töne mit dissonanter und bitonaler<br />

Färbung lassen ein Bild von gewaltigen<br />

Blitzen in einem grauen<br />

Himmel entstehen. 1928 bearbeitete<br />

Darius milhaud das Werk für<br />

Streichorchester. Michal Nesterowicz<br />

präsentiert diese Fassung<br />

in Barcelona (25., 26., und 27. Feb).<br />

AlmA mAhleR / c. GottWAlD<br />

Uraufführung der<br />

Chorfassung<br />

Es war vielleicht die erste<br />

große Krise, die Gustav<br />

mahler mit seiner Frau<br />

Alma hatte, <strong>als</strong> er ihr brieflich mitteile,<br />

dass sie das Komponieren aufgeben<br />

solle. Es gibt sogar Biographen,<br />

die meinen, dass Alma ihm<br />

dies im Grunde nie verziehen hat.<br />

Ein triftiger Grund für diese These<br />

ist der Einsatz Gustav Mahlers für<br />

das Schaffen Almas, nachdem sie<br />

eine Affäre mit Walter Gropius be-<br />

gonnen hatte. Das machte Alma<br />

zwar glücklich, aber es war zu spät.<br />

clytus Gottwald hat nun 3 frühe<br />

Lieder von Alma mahler für Chor<br />

a cappella transkribiert, die am 26.<br />

Feb. in der Evangelischen Kirche<br />

Gaisburg in Stuttgart im Rahmen<br />

eines Sonderkonzertes des SWR<br />

Vokalensembles Stuttgart ihre Uraufführung<br />

erleben. Es dirigiert<br />

Marcus Creed.<br />

Das restliche Programm bestreiten<br />

Transkriptionen Gottwalds von<br />

Werken Gustav Mahlers, unter anderem<br />

von Ich bin der Welt abhanden<br />

gekommen.<br />

www.bit.ly/alma-mahler<br />

Alma Mahler<br />

36<br />

satie / milhaud /<br />

a. mahler / gottwald


mAhleR<br />

Am Ort der<br />

Uraufführung<br />

Die Datenbank der <strong>Universal</strong> <strong>Edition</strong><br />

wirft für die Monate Dezember<br />

2010 bis Februar 2011 mehr <strong>als</strong> 200<br />

Konzerte mit Werken von Gustav<br />

mahler aus – und die Liste ist sicher<br />

nicht vollständig. „Meine Zeit wird<br />

kommen …“, sagte Mahler einmal.<br />

Zu den Höhepunkten zählt sicher<br />

die Aufführung der 3. Symphonie<br />

(5. Feb.) und der 4. Symphonie (17.<br />

Feb., Solistin: Christine Schäfer) mit<br />

Simon Rattle und den Berliner Philharmonikern<br />

in Berlin.<br />

Mariss Jansons dirigiert die 3. Symphonie<br />

(Solistin: Nathalie Stutzman)<br />

am 9. Dez. in München.<br />

Christoph Eschenbach dirigiert<br />

die 9. Symphonie, Mahlers letztes<br />

vollendetes Werk, gleich mit zwei<br />

Orchestern: mit den Münchner<br />

Philharmonikern (12.–16. Jän.) und<br />

dem London Philharmonic Orchestra<br />

(25. Feb.). Die 9. Symphonie dirigiert<br />

zudem Gustavo Dudamel<br />

– sicher wieder auswendig, so wie<br />

im Frühjahr in Göteborg – bei der<br />

Europa-Tournee des Los Angeles<br />

Symphony Orchestras in Köln (26.<br />

Jän.), Paris (31. Jän.) und Wien (4.<br />

Feb.) am Uraufführungsort, dem<br />

Wiener Musikverein (26. Juni 1912).<br />

Dudamel hat lange mit dieser Symphonie<br />

gewartet, fühle sich nun<br />

Gustav Mahler<br />

aber reif dafür, sagte er in seinem<br />

Interview für den Mahler-Blog, das<br />

nun online ist: www.universaledition.com/mahler.<br />

Auch Andris Nelsons dirigiert die<br />

9. Symphonie mit dem City of Birmingham<br />

Symphony Orchestra in<br />

Birmingham (2./3. Feb.).<br />

mahler<br />

37


38<br />

Leo�š Janá�ek<br />

JAná�ek<br />

Glagolitische<br />

Messe<br />

Das Jahr 1926 war für Leo�š Janá�ek<br />

ein besonders erfolgreiches und<br />

fruchtbares Jahr. Unter anderem<br />

entstanden seine Oper Die Sache<br />

Makropulos, ebenso wie die Sinfonietta<br />

und die Glagolitische Messe<br />

(Mš�a glagolskaja).<br />

Janá�ek schrieb die Glagolitische<br />

Messe in nur zweieinhalb Monaten,<br />

und sie eroberte sich einen Platz<br />

unter den bedeutendsten Mess-<br />

janáček<br />

kompositionen. Janá�ek verließ alle<br />

ausgetretenen Bahnen des traditionellen<br />

Genres. Es entstand ein<br />

Werk, das innerhalb der gesamten<br />

geistlichen Musik einzigartig ist;<br />

und es stellt sich die Frage, ob es<br />

überhaupt noch in diese Kategorie<br />

eingereiht werden kann. Am ehesten<br />

ist es wohl noch mit Zoltán<br />

Kodálys kraftvollem Psalmus hungaricus<br />

zu vergleichen. Janá�ek vermied<br />

die lateinische Sprache und<br />

verwendete stattdessen einen Text<br />

aus dem 9. Jahrhundert, der in der<br />

glagolitischen (cyrillischen) Schriftsprache,<br />

dem alten Kirchenslawisch,<br />

abgefasst ist. Janá�ek sagte<br />

einmal während der Niederschrift:<br />

„Ich will den Menschen zeigen, wie<br />

man mit dem lieben Gott zu reden<br />

hat.“ Und er tat es mit einem<br />

Selbstbewusstsein, das kirchliche<br />

Demut und Zerknirschung nicht<br />

kennt. Er wollte eine „fröhliche<br />

Messe“ schreiben, weil alle bisherigen<br />

Messen so traurig wären.<br />

Vermutlich aufgrund fehlender<br />

Kräfte im Orchester und auch wegen<br />

der zu kurzen Probenzeit sah<br />

sich der Komponist gezwungen,<br />

noch vor der Uraufführung (5. Dez.<br />

1927) größere Änderungen vorzunehmen.<br />

Weitere Adaptierungen<br />

dürften noch vor der zweiten Aufführung<br />

in Prag (8. April 1928) gemacht<br />

worden sein. Im Zuge dieser<br />

Überarbeitungen wurden Teile


gestrichen, welche zum Interessantesten<br />

gehören, das Janá�ek je<br />

geschrieben hat. Zu allem Unglück<br />

verstarb der Komponist, bevor die<br />

Partitur gedruckt war. Die nach seinem<br />

Tod publizierte Ausgabe des<br />

Werkes stellt somit eine Fassung<br />

dar, die weit weniger spannend<br />

und technisch anspruchsvoll ist, <strong>als</strong><br />

sie ursprünglich von Janá�ek konzipiert<br />

worden war.<br />

Der Musikwissenschaftler paul<br />

Wingfield hat nach jahrelangem<br />

Quellenstudium die „Erstfassung“<br />

rekonstruiert. Nachdem diese mit<br />

aufführungspraktischen Hinweisen<br />

von sir charles mackerras versehen<br />

worden war, konnte diese<br />

bislang unbekannte Version der<br />

Öffentlichkeit erstm<strong>als</strong> zugänglich<br />

gemacht werden. In der Folge wurde<br />

auch die bisher schon bekannte<br />

„Fassung letzter Hand“ einer musikwissenschaftlichen<br />

wie auch<br />

aufführungspraktischen Revision<br />

unterzogen. Beide Versionen stehen<br />

ab sofort <strong>als</strong> völlig neu hergestelltes<br />

Aufführungsmaterial zur<br />

Verfügung. Es bleibt den Veranstaltern<br />

überlassen, welcher Fassung<br />

mit ihren jeweils spezifischen Meriten<br />

sie den Vorzug geben. In der<br />

Reihe der neuen UE-Studienpartituren<br />

ist die Glagolitische Messe<br />

ebenfalls erschienen (UE34298); in<br />

einem ausführlichen Vorwort werden<br />

die Unterschiede und Gemein-<br />

samkeiten der beiden Fassungen<br />

erläutert, die sich beide in der Studienpartitur<br />

wiederfinden.<br />

www.bit.ly/janacekD<br />

janáček<br />

39


40<br />

puccini<br />

Zwischen Oper<br />

und Operette<br />

Während einer Reise nach Wien zur<br />

dortigen Premiere seiner Oper La<br />

fanciulla del West erhielt Giacomo<br />

puccini ein mehr <strong>als</strong> verlockendes<br />

Angebot: Für das fürstliche Salär<br />

von 300.000 Kronen sollte er eine<br />

Operette schreiben. Nach anfänglicher<br />

Ablehnung ließ er sich umstimmen,<br />

nannte das Vorhaben<br />

aber eine „lyrische Komödie“: „<strong>als</strong>o<br />

eine Oper, ähnlich wie Der Rosenkavalier,<br />

nur unterhaltsamer und<br />

organischer“.<br />

Aus den Wiener Textvorschlägen<br />

wählte er das Werk Die Schwalbe<br />

von Alfred Maria Willner. Im September<br />

1914 begann Puccini mit<br />

der Vertonung. Er entschied sich<br />

schließlich für eine italienische<br />

Version des Vorhabens, und im<br />

Giacomo Puccini La Rondine Oper Leipzig 2009<br />

puccini<br />

März 1917 wurde La Rondine im<br />

Opernhaus von Monte Carlo uraufgeführt<br />

und war die letzte Uraufführung,<br />

die Puccini selbst miterleben<br />

durfte. Puccini war mit seiner<br />

Arbeit sehr zufrieden. Er verstand<br />

seine dreiaktige „lyrische Komödie“<br />

<strong>als</strong> „Reaktion auf die grauenvolle<br />

Musik der Gegenwart, auf die Weltkriegsmusik“<br />

und <strong>als</strong> seinen Weg,<br />

zwischen den Welten von Oper und<br />

Operette zu vermitteln.<br />

Es ist die melodienselige Geschichte<br />

der romantischen Mätresse Magda,<br />

die ihre große Liebe findet – und<br />

am Ende doch wieder verliert.<br />

La Rondine wird in 4 Versionen aufgeführt,<br />

die sich im Wesentlichen<br />

durch die Platzierung der Arie „Parigi…“<br />

unterscheiden, und durch<br />

den dritten Akt, der in der Rekonstruktion<br />

von Lorenzo Ferrero ein<br />

dramatischeres Finale bietet. Das<br />

Aufführungsmaterial aller Fassungen<br />

ist über die <strong>Universal</strong> <strong>Edition</strong><br />

oder über Sonzogno Mailand zu<br />

beziehen.


2010<br />

2011<br />

75. Todestag Alban Berg † 24.12.1935<br />

80. Geburtstag Paul-Heinz Dittrich * 04.12.1930<br />

75. Geburtstag Gilbert Amy * 29.08.1936<br />

75. Geburtstag sir Richard Rodney Bennett * 29.03.1936<br />

100. Geburtstag paul Burkhard * 21.12.1911<br />

85. Geburtstag francis Burt * 28.04.1926<br />

75. Geburtstag cornelius cardew * 07.05.1936<br />

85. Geburtstag friedrich cerha * 17.02.1926<br />

80. Geburtstag mauricio kagel * 24.12.1931<br />

125. Geburtstag heinrich kaminski * 04.07.1886<br />

75. Geburtstag ladislav kupkovic * 17.03.1936<br />

85. Geburtstag György Kurtág * 19.02.1926<br />

200. Geburtstag Franz Liszt * 22.10.1811<br />

100. Todestag Gustav mahler † 18.05.1911<br />

75. Geburtstag steve Reich * 03.10.1936<br />

75. Todestag ottorino Respighi † 18.04.1936<br />

50. Geburtstag David sawer * 14.09.1961<br />

50. Geburtstag Daniel schnyder * 12.03.1961<br />

125. Geburtstag othmar schoeck * 01.09.1886<br />

50. Geburtstag mauricio sotelo * 02.10.1961<br />

25. Todestag Alexandre Tansman † 15.11.1986<br />

75. Geburtstag hans zender * 22.11.1936<br />

2012<br />

125. Geburtstag kurt Atterberg * 12.12.1887<br />

75. Geburtstag David Bedford * 04.08.1937<br />

50. Todestag hanns eisler † 06.09.1962<br />

25. Todestag morton feldman † 03.09.1987<br />

50. Geburtstag silvia fómina * 1962<br />

75. Geburtstag peter kolman * 29.05.1937<br />

gedenktage<br />

41


42<br />

2013<br />

80. Geburtstag Richard meale * 24.08.1932<br />

50. Todestag caspar neher † 30.06.1962<br />

75. Geburtstag Gösta neuwirth * 06.01.1937<br />

75. Geburtstag Bo nilsson * 01.05.1937<br />

60. Geburtstag Wolfgang Rihm * 13.03.1952<br />

80. Geburtstag Rodion k. schtschedrin * 16.12.1932<br />

70. Todestag Alexander Zemlinsky † 15.03.1942<br />

60. Geburtstag Georg friedrich haas * 16.08.1953<br />

75. Geburtstag Zygmunt Krauze * 19.09.1938<br />

25. Todestag marcel poot † 12.06.1988<br />

80. Geburtstag Raymond murray schafer * 18.07.1933<br />

75. Geburtstag tona scherchen * 12.03.1938<br />

2014<br />

60. Todestag franco Alfano † 27.10.1954<br />

80. Geburtstag harrison Birtwistle * 15.07.1934<br />

75. Todestag Julius Bittner † 09.01.1939<br />

60. Todestag Walter Braunfels † 19.03.1954<br />

80. Todestag frederick Delius † 10.06.1934<br />

60. Geburtstag Beat furrer * 06.12.1954<br />

90. Geburtstag Karl Heinz Füssl * 21.03.1924<br />

75. Todestag Wilhelm Grosz † 10.12.1939<br />

90. Geburtstag milko kelemen * 30.03.1924<br />

70. Todestag Hans Krása † 17.10.1944<br />

50. Todestag Alma maria mahler † 11.12.1964<br />

50. Todestag Joseph Marx † 03.09.1964<br />

90. Geburtstag francis miroglio * 12.12.1924<br />

60. Todestag karol Rathaus † 21.11.1954<br />

75. Todestag Franz Schmidt † 11.02.1939<br />

80. Geburtstag Alfred schnittke * 24.11.1934<br />

80. Todestag Franz Schreker † 21.03.1934<br />

70. Todestag ethel smyth † 09.05.1944<br />

70. Geburtstag mathias spahlinger * 14.10.1944<br />

50. Geburtstag ian Wilson * 26.12.1964<br />

gedenktage


GeoRG fRieDRich hAAs<br />

6. Streichquartett<br />

Hagen Quartett<br />

23. Jän. 2011 · Mozartwoche, Stiftung Mozarteum Salzburg/A<br />

AlmA mAhleR / clytus GottWAlD<br />

3 frühe Lieder für 6- bis 10-stimmigen Chor<br />

SWR Vokalensemble Stuttgart<br />

26. Feb. 2011 · Gaisburger Kirche Stuttgart/D<br />

WolfGAnG Rihm<br />

Fantasia für Streichorchester mit obligatem Klavier<br />

Bottroper Kammerorchester, Dir. Kai Röhrig<br />

15. Dez. 2010 · Bottrop/D<br />

WolfGAnG Rihm<br />

Will Sound More für Ensemble<br />

Ensemble Modern<br />

15. Jän. 2011 · Alte Oper Frankfurt/D<br />

mAuRicio sotelo<br />

Arcana ... I für Bass-Saxophon und Elektronik<br />

Andrés Gomis, sax, Mauricio Sotelo, electronics<br />

04. Dez. 2010 · Conservatorio Superior de Música, Mallorca/E<br />

Alfa Centauri für Ensemble und Elektronik<br />

Ensemble Espai Sonor, Dir. Voro García<br />

11. Dez. 2010 · Valencia/E<br />

mAuRicio sotelo<br />

Muerte sin fin ‚bocetos escénicos’<br />

para bailaora, cantaor, grupo<br />

instrumental y electrónica<br />

Fuensanta “La Moneta” (Tanz),<br />

Arcángel (Cantaor), Nieuw<br />

Ensemble, Dir. Ed Spanjaard<br />

30. Jän. 2011 · Muziekgebouw<br />

Amsterdam/NL<br />

uraufführungen<br />

43


44<br />

fRéDéRic chopin<br />

Andante spianato und Grande Polonaise brillante<br />

Hrsg.: Christian Ubber UT 50266<br />

helmut höDl (hRsG.)<br />

Klezmer Clarinet Duets für 2 Klarinetten UE 34531<br />

GustAv mAhleR<br />

Symphonie Nr. 8<br />

für Soli: 3 Sopran, 2 Alt, Tenor, Bariton, Bass, Knabenalt ad lib., Chor<br />

SSAATTBB und großes Orchester<br />

Studienpartitur UE 34318<br />

Symphonie Nr. 9<br />

für Orchester<br />

Studienpartitur UE 34319<br />

Adagio aus der Symphonie Nr. 10<br />

für Orchester<br />

Studienpartitur UE 34320<br />

Das Lied von der Erde<br />

für eine Tenor- und eine Alt-(Bariton-) Stimme und Orchester<br />

Studienpartitur UE 34800<br />

CLAy MCMiLLAn / JASOn FreeMAn / JuAn De DiOS MAGDALenO<br />

K 2010 für Klavier UE 34990<br />

neue kARl scheit GitARRen eDition<br />

sAntiAGo De muRciA<br />

Villanos – Fandango – Gallardas – Cumbees – Marizapálos – La Jotta<br />

für Gitarre, Hrsg.: Van Gonnissen, Müller-Pering, Monno<br />

UE 34488<br />

JAMeS rAe<br />

Clarinet Debut Zwölf leichte Stücke für den Anfang im Einzel-,<br />

Gruppen- und Klassenunterricht für 1–2 Klarinetten mit CD od. Klavier<br />

Unterrichtsheft UE 21527 Klavierstimme UE 21527+<br />

ARvo päRt<br />

im Gespräch – ein Buch über Arvo Pärt mit Interview und Analysen<br />

UE 26300 ISMN 979-0-008-08301-3 UPC 8-03452-06674-3<br />

ISBN 978-3-7024-6961-0<br />

Euro 19,90<br />

neuerscheinungen


RichARD filz<br />

Rhythmus für<br />

Kids 2<br />

UE 34570<br />

Rhythmusspiele und performancestücke<br />

für Spielgruppen und Klassen<br />

Mit Spannung erwartet, entführt<br />

auch der zweite Band die Kids zu<br />

packenden Rhythmusabenteuern.<br />

Dabei verbinden neue Klatschspiele<br />

Sprache und Rhythmus in der<br />

Tradition der ältesten und beliebtesten<br />

Kinder-Rhythmusspiele.<br />

Verpackt in actionreiche Muntermacherspiele<br />

und anregende<br />

Rhythmusgeschichten werden Geschicklichkeit,<br />

Koordination und<br />

Konzentrationsfähigkeit geschult<br />

und vom einfachen Becherspiel<br />

über lustige Ryhthmic<strong>als</strong> bis zur effektvollen<br />

Rhythmusperformance<br />

à la STOMP viele attraktive Beiträge<br />

für Konzerte und Aufführungen<br />

vorgestellt.<br />

neuerscheinungen<br />

45


46<br />

euGen D’ALBerT Der Golem Beethoven Orchester Bonn, Chor Theater<br />

Bonn, Dir. Stefan Blunier, Mark Morouse, Bar, Alfred Reiter, Bass, Tansel<br />

Akzeybek, T, Ingeborg Greiner, S · Larmore, MS · MDG 2 SACD 93716376<br />

hAns eRich Apostel Requiem, Variationen über ein Thema von Joseph<br />

Haydn, Kammersymphonie ORF Chor, RSO Wien, Dir. Milan Horvat,<br />

Wiener Symphoniker, Dir. Wolfgang Sawallisch, Ensemble Kontrapunkte,<br />

Dir. Peter Keuschnig · ORF CD 3109<br />

BélA BARtók Der wunderbare Mandarin<br />

Boston SO, Dir. Seiji Ozawa, Tanglewood Festival Chorus<br />

Newton Classics CD 8802029<br />

BélA BARtók 1. und 2. Konzert für Klavier und Orchester<br />

BBC Philharmonic, Dir. Gianandrea Noseda, Jean-Efflam Bavouzet, pno<br />

Chandos CD CHAN 10610<br />

pieRRe Boulez Messagesquisse<br />

Ensemble Modern, Eva Böcker, vlc · Ensemble Modern Medien SACD003<br />

AlfReD cAsellA Scarlattiana<br />

Orchestra Sinfonica di Roma, Dir. Francesco La Vecchia, Sun Hee You, pno<br />

Naxos CD 8572416<br />

michAel finnissy Piano Concerto No. 3<br />

Ixion Ensemble, Dir. M. Finnissy, James Clapperton, pno · NEOS CD 11060<br />

BeAt fuRReR Studie 2 - a un moment de terre perdue<br />

Klangforum Wien, Dir. Beat Furrer · NEOS CD 11060<br />

GeoRG fRieDRich hAAs ein Saitenspiel<br />

Martin Mallaun, zith · Extraplatte CD EXSP0322<br />

GeoRGes lentz Monh, Guyuhmgan, Ngangkar<br />

Orchestre Philharmonique du Luxembourg, Dir. Emilio Pomàrico,<br />

Tabea Zimmermann, vla · Timpani Records CD 1C1184 (Frühjahr 2011)<br />

Rolf lieBeRmAnn La Forêt<br />

Orchestre de la Suisse Romande, Dir. Jeffrey Tate, Regine Raviner, MS,<br />

Michal Shamir, S · Musiques Suisses 2CD MGB 6266<br />

ARvo päRt Stabat Mater, Cantique des degrés<br />

RSO Berlin, RIAS Kammerchor, Dir. Kristjan Järvi · Sony CD 88697723342<br />

ARvo päRt Passacaglia<br />

Kremerata Baltica Chamber Orchestra, Gidon Kremer, vln<br />

Nonesuch Records CD 287228-2<br />

WolfGAnG Rihm Verwandlung 2, 3 und 4<br />

RSO Stuttgart des SWR, Dir. Christian Arming, Matthias Pintscher<br />

Haenssler Classics CD 093263000<br />

fRAnz schmiDt 4. Symphonie, Variationen über ein Husarenlied<br />

Malmö Symphony Orchestra, Dir. Vassily Sinaisky<br />

Naxos CD 8572118<br />

neu auf cd


WAlteR<br />

BRAunfels<br />

Szenen aus dem<br />

Leben der heiligen<br />

Johanna<br />

M. Honeck, J.<br />

Banse, Swedish<br />

RSO, G. Missenhardt,<br />

E. Ericson<br />

Kammerchor,<br />

Decca CD<br />

0028947639787<br />

c. hAlffteR<br />

Tres piezas para<br />

cuarteto, 2.<br />

Streichquartett,<br />

Espacio de<br />

silencio<br />

Leipziger<br />

Streichquartett<br />

MDG CD<br />

30716712<br />

eDmunD nick<br />

Leben in dieser<br />

Zeit Chor u.<br />

Orchester der<br />

Staatsoperette<br />

Dresden, Dir.<br />

Ernst Theis<br />

Marcus Günzel,<br />

Christian Grygas,<br />

Elke Kottmair<br />

cpo CD<br />

761203754120<br />

W. Rihm<br />

12. Streichquartett,<br />

Fetzen,<br />

Interscriptum<br />

Arditti String<br />

Quartet, Teodoro<br />

Anzellotti,<br />

Nicolas Hodges<br />

Winter & Winter /<br />

WDR mediagroup<br />

CD<br />

9101782<br />

ARnolD schönBeRG Pelleas und Melisande<br />

Duisburger Philharmoniker, Dir. Jonathan Darlington<br />

Acousence ACO CD 21209<br />

ARnolD schönBeRG Pierrot Lunaire<br />

Holst-Sinfonietta, Dir.Klaus Simon, Clementine Jesdinsky, S<br />

Spektral CD SRL408021<br />

kARlheinz stockhAusen Kreuzspiel<br />

Alfred Schweinfurter, ob, Wolfgang Marx, bass clar, David Tudor, pno,<br />

Christoph Caskel, Heinz Haedler, Manfred Wehner, perc, Dir. Karlheinz<br />

Stockhausen · NEOS CD 11060<br />

kARol szymAnoWski 1. Konzert für Violine und Orchester, 3. Symphonie<br />

Wiener Philharmoniker, Dir. Pierre Boulez, Wiener Singverein, Christian<br />

Tetzlaff, vln, Steve Davislim, T · DGG CD 00028947787716GH2<br />

eGon Wellesz Persisches Ballet, Suite für Violine und Kammerorchester<br />

Ensemble Kontrapunkte, Dir. Peter Keuschnig, Josef Hell, vln<br />

cpo/ORF CD 777 575-2<br />

iAn Wilson Man-o'-War, An Angel Serves a Small Breakfast, Licht/ung<br />

RTÉ National Symphony Orchestra, Dir. Gerhard Markson,<br />

David Porcelijn, Rebecca Hirsch, vln · RTE Lyric FM CD126<br />

neu auf cd<br />

47


impRessum<br />

universal edition<br />

Austria: A-1010 Wien, Bösendorferstr. 12, Austria (musikverein)<br />

Tel +43-1-337 23 - 0, Fax +43-1-337 23 - 400<br />

uk: 48 Great marlborough street, london W1f 7BB<br />

Tel +44-20-7292-9160, Fax +44-20-7292-9173<br />

usA: european American music Distributors llc<br />

254 West 31st street, 15th floor, new york, ny 10001-2813<br />

Tel +1-212-461-6940, Fax +1-212-870-4565<br />

www.universaledition.com, promotion@universaledition.com<br />

chefredaktion: Angelika Dworak und Eric Marinitsch<br />

Beiträge: Eric Marinitsch, Wolfgang Schaufler, Jonathan Irons,<br />

Angelika Dworak, Daniela Burgstaller und Marion Dürr<br />

Design: egger & lerch, Wien<br />

fotonachweis: Biennale di Venezia (2), UE Archiv (8), Stefano Bollani,<br />

Philharmonia Orchestra, Marion Kalter (2), Eric Marinitsch (3), Ben<br />

Ealovega, Swarovsky Kristallwelten, Wiener Konzerthaus, San Francisco<br />

Symphony, Opéra National de Bordeaux, Deutsche Oper Berlin /Thomas<br />

Aurin, Israeli Opera, Oper Wroclaw / Marek Grotowski, Bayreuther Festspiele,<br />

La Monnaie Bruxelles, Jan Mikota, Oper Leipzig / Volkmar Heinz,<br />

Muziekgebouw Amsterdam;<br />

CDs: Decca, MDG, cpo, Winter&Winter / WDR mediagroup.<br />

DVR: 0836702

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