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KWK0406 Kraftwerk 14 RZ.indd - Kleinwasserkraft Österreich

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KRAFTWERK<br />

Das Informationsmedium des Vereins „<strong>Kleinwasserkraft</strong> <strong>Österreich</strong>“ <strong>14</strong> – Dez. 2006<br />

Energieautarke Gemeinde Kötschach-Mauthen:<br />

Die Wiege der<br />

<strong>Kleinwasserkraft</strong><br />

<strong>Österreich</strong>ische Energievision Tag der offenen Tür Energie in Südosteuropa


Inhalt<br />

Inhalt<br />

Editorial | 2<br />

Klare Strategien<br />

festlegen | 3<br />

Wasserkraftausbau kommt<br />

schwer voran.<br />

<strong>Österreich</strong>ische<br />

Energievision | 4<br />

Energiewende nach schwedischem<br />

Vorbild gefordert.<br />

Die OeMAG nahm<br />

den Betrieb auf | 7<br />

Neue bundesweite Ökostromabwicklungsstelle<br />

gestartet.<br />

Die Wiege der<br />

<strong>Kleinwasserkraft</strong> | 8<br />

Energieautarke Gemeinde<br />

Kötschach-Mauthen.<br />

Tagungsmarathon | 12<br />

Jahrestreffen der <strong>Kleinwasserkraft</strong>werksbetreiber<br />

im Burgenland.<br />

Herzlich willkommen | 16<br />

Tag der offenen Tür beim neuen<br />

<strong>Kraftwerk</strong> Kemmelbach/Ybbs.<br />

Energie in<br />

Südosteuropa | 18<br />

Balkanstaaten gründen Energiegemeinschaft<br />

mit der EU.<br />

Die Kraft des Wassers | 21<br />

Bundesforste eröffnen Ökokraftwerk.<br />

Panorama | 23<br />

Tagungen, Personalia,<br />

Termine und Bazar.<br />

2<br />

Editorial<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen!<br />

<strong>Kleinwasserkraft</strong> <strong>Österreich</strong><br />

Ein ereignisreiches Jahr geht zu<br />

Ende und ich freue mich, dass<br />

wir wieder viele für uns wichtige<br />

Dinge erledigen konnten.<br />

Vorrangig war für uns natürlich die<br />

Novelle des Ökostromgesetzes. In diesem<br />

neuen Gesetz gab es keine gravierenden<br />

Änderungen und für den Fortbestand<br />

der <strong>Kleinwasserkraft</strong> sehe ich<br />

deshalb keine großen Probleme. Einzig<br />

die so genannte „Zählpunktpauschale“<br />

bereitet uns noch Sorgen und wir sind um eine Abfederung<br />

sehr bemüht. Ich bin aber guten Mutes, dass wir diese auch<br />

erreichen werden. Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich bei<br />

allen Beteiligten in Politik und Beamtenschaft herzlich für die<br />

gute und verständnisvolle Zusammenarbeit bedanken.<br />

Ich möchte aber heute auch nochmals daran erinnern, dass<br />

wir den Ausbau und die Revitalisierung der <strong>Kleinwasserkraft</strong>werke<br />

weiterhin vorantreiben müssen. Wir dürfen nicht vergessen,<br />

dass wir die geförderten Tarife für die so genannten „Altanlagen“<br />

nur mehr bis voraussichtlich Ende 2008 bekommen<br />

werden.<br />

Wie sich allerdings heute bereits zeigt, werden die Strompreise<br />

am internationalen Markt weiterhin ansteigen. Ein Verbleib bei<br />

der „Ökostromabwicklungsstelle“, der neuen Firma „OeMAG“,<br />

muss von jedem von uns, auch wenn man eine kleinere Anlage<br />

hat, weiter genau beobachtet und geprüft werden.<br />

Auch das Thema der Wasserrechtsgesetzesnovelle ist noch<br />

nicht abgeschlossen und bleibt ein wichtiges Anliegen für uns<br />

– auch in den nächsten Jahren. Die Gespräche mit der damit befassten<br />

Politik und dem zuständigen Lebensministerium werden<br />

gemeinsam mit den großen Stromfirmen intensiv weitergeführt.<br />

Bekanntlich geht es hier nicht nur um die <strong>Kleinwasserkraft</strong>, sondern<br />

auch um die Nutzung der Wasserkraft im Gesamten.<br />

Ich möchte mich für Ihre Zusammenarbeit und Ihre treue<br />

Mitgliedschaft bei „<strong>Kleinwasserkraft</strong> <strong>Österreich</strong>“ bedanken und<br />

Ihnen gesegnete Weihnachten und ein gutes und erfolgreiches<br />

Jahr 2007 wünschen!<br />

Hanns Kottulinsky, Präsident


<strong>Kleinwasserkraft</strong> <strong>Österreich</strong> Editorial<br />

Klare Strategien festlegen<br />

Wasserkraftausbau kommt schwer voran.<br />

Durch das neue Ökostromgesetz sind<br />

die Probleme, mit denen sich die<br />

Wasserkraft auseinander setzen muss,<br />

nicht weniger geworden. Obwohl die Nutzung<br />

der Wasserkraft von allen politischen Stellen<br />

als schadstofffreie erneuerbare Energie gelobt<br />

und gerühmt wird, obwohl Umfragen bestätigen,<br />

dass 85 Prozent der Bevölkerung die Wasserkraftnutzung<br />

befürworten und obwohl die<br />

wieder einmal gerade noch abgewendete Katastrophe<br />

in einem schwedischen Atomreaktor<br />

erneut belegt hat, dass die Kernkraftnutzung<br />

auch in westlichen <strong>Kraftwerk</strong>en keineswegs absolut<br />

sicher ist, wird die Zulassung der Wasserkraftnutzung<br />

nicht erleichtert. Vielmehr wird<br />

bundesweit versucht, die Würgeschraube zur<br />

Erdrosselung der <strong>Kleinwasserkraft</strong> noch fester<br />

anzuziehen.<br />

Wenig Raum für Wasserkraftnutzung<br />

Bei allen Verfahren werden Hinweise auf die<br />

Vorgaben der Wasserrahmenrichtlinie höher<br />

gesetzt. Und dies, obwohl der Inhalt dieser<br />

Richtlinie sich in keiner Weise gegen die Wasserkraftnutzung<br />

richtet. Die Richtlinie fordert<br />

nur die Erreichung eines guten ökologischen<br />

Zustandes, was auch immer man darunter<br />

verstehen mag. Da es der Bundesgesetzgeber<br />

verabsäumt hat, für deren Anwendung klare<br />

Vorgaben zu machen, in denen unterstrichen<br />

wird, dass die Wasserkraftnutzung nicht gegen<br />

deren Zielsetzung verstößt, wurden die<br />

Auslegung und damit die Anwendung der Bestimmungen<br />

der Verwaltung überlassen, die<br />

restriktiv nach einseitig geprägten Zielvorstellungen<br />

der Fischerei und des Naturschutzes<br />

entscheidet. Für die Wasserkraftnutzung bleibt<br />

da kaum noch Raum.<br />

Der weitere Ausbau der Wasserkraft in<br />

<strong>Österreich</strong> ist nicht nur zur Verringerung der<br />

Abhängigkeit von Energielieferungen aus<br />

dem Ausland, sondern auch wegen des Klimaschutzes<br />

ein Gebot der Stunde. Sicher ist jeder<br />

<strong>Kraftwerk</strong>sneubau ein gewisser Eingriff in das<br />

vorhandene Ökosystem. Man kann aber durch<br />

eine sensible, umweltbewusste Planung die Eingriffe<br />

in die Natur minimieren und mittelfristig<br />

sogar zur Bereicherung der ökologischen Verhältnisse<br />

beitragen. Die <strong>Kraftwerk</strong>e Fisching,<br />

Freudenau und Lambach sind Musterbeispiele<br />

für eine verantwortungsvolle Wasserkraftnutzung<br />

der Natur gegenüber. Jede durch Wasserkraftnutzung<br />

CO2-frei erzeugte Kilowattstunde<br />

ist ein Beitrag für den Umweltschutz.<br />

Widerstände überwinden<br />

Mittlerweile setzen einige europäische Staaten<br />

wieder auf den Ausbau der Atomkraft,<br />

Deutschland will die Laufzeit der Reaktoren<br />

verlängern, um so den stetigen Verbrauchszuwachs<br />

abzufedern. Natürlich laufen alle<br />

Umweltschützer Sturm gegen die neuen Ausbaupläne<br />

der Atomlobby. Klar ist auch, dass<br />

wir mit unserer Energie sparsam und effizient<br />

umgehen müssen. Den energiewirtschaftlichen<br />

Herausforderungen kann aber die Politik sicher<br />

nicht mit Untätigkeit und Entscheidungsschwäche<br />

begegnen. Es braucht klare Strategien und<br />

dazu ist manchmal auch der Widerstand von<br />

allzu eifrigen Umweltschützern zu überwinden.<br />

Aber vielleicht setzt sich doch noch die<br />

Erkenntnis durch, dass wir in keiner Natur-,<br />

sondern in einer Kulturlandschaft leben und<br />

dass prinzipiell alles, was der Mensch geschaffen<br />

hat (auch Straßen, Häuser, Kirchen, …) ein<br />

Eingriff in die Natur ist.<br />

Peter Schubert<br />

3


Vision<br />

<strong>Österreich</strong>ische Energievision<br />

Energiewende nach schwedischem Vorbild bis 2050 gefordert.<br />

<strong>Österreich</strong>s Umweltorganisationen<br />

und Interessenvertretungen<br />

für erneuerbare Energien<br />

und Ökostrom richteten nach der<br />

Wahl einen Ökostromappell an alle<br />

politischen Parteien. Die 15 Organisationen<br />

fordern eine Energiewende<br />

bis 2050 nach schwedischem Vorbild.<br />

Bis dahin sollen Strom, Wärme<br />

und Treibstoffe zu 100 Prozent aus<br />

umweltfreundlichen Quellen gedeckt<br />

werden und <strong>Österreich</strong> solle bei seiner<br />

Energieversorgung weitgehend vom<br />

Ausland unabhängig sein, so die beteiligten<br />

Organisationen. Durch diese<br />

Energiewende solle auch der CO2-<br />

Ausstoß von knapp acht auf zwei Tonnen<br />

pro Kopf gesenkt werden, also um<br />

80 Prozent insgesamt.<br />

Nutzung alternativer Energieformen<br />

spart Kosten<br />

In <strong>Österreich</strong> werden jedes Jahr rund<br />

acht Milliarden Euro für Energieimporte<br />

ausgegeben. Allein durch die<br />

Nutzung der Energiesparpotenziale<br />

kann die Abhängigkeit von Öl und<br />

4<br />

Gas drastisch reduziert und die heimische<br />

Wirtschaft gestärkt werden.<br />

Aus Biomasse, Wind- und Sonnenenergie,<br />

Erdwärme und Wasserkraft können<br />

schon jetzt Strom, Wärme und<br />

Treibstoffe nachhaltig, kostengünstig<br />

und umweltfreundlich erzeugt werden.<br />

Energiewende ab der kommenden<br />

Legislaturperiode gefordert<br />

In den letzten Jahren gab es große Rückschritte<br />

in der österreichischen Energiepolitik,<br />

kritisiert das Ökostrombündnis.<br />

Der Anteil erneuerbarer Energien<br />

sank von 23,2 Prozent im Jahr 2000 auf<br />

21,5 Prozent im Jahr 2004. „Durch die<br />

Ökostromnovelle im Mai 2006 kam<br />

es zu einer drastischen Einschränkung<br />

beim Ausbau von Ökostromanlagen“,<br />

kritisiert Stefan Hantsch, Geschäftsführer<br />

der IG Windkraft. Beim Klimaschutz<br />

gehört <strong>Österreich</strong> mit rund<br />

30 Prozent Abstand zum Kyoto-Ziel<br />

in Europa bereits zu den Schlusslichtern.<br />

Die 15 Organisationen fordern<br />

deshalb die sofortige Energiewende<br />

ab der kommenden Legislaturperiode.<br />

<strong>Kleinwasserkraft</strong> <strong>Österreich</strong><br />

„Den Wahlversprechen müssen jetzt<br />

Taten folgen“, appelliert Greenpeace-<br />

Energieexperte Erwin Mayer an die<br />

Bundesregierung, denn „<strong>Österreich</strong><br />

trifft die Klimaerwärmung stärker als<br />

viele andere Länder“, betont auch Fritz<br />

Binder-Krieglstein, Vorstandsmitglied<br />

von Eurosolar. Auch Silva Herrmann<br />

von GLOBAL 2000 warnt: „Durch<br />

den steigenden Stromverbrauch wird<br />

immer mehr gefährlicher Atom- und<br />

umweltbelastender Kohlestrom nach<br />

<strong>Österreich</strong> importiert. <strong>Österreich</strong> darf<br />

kein Absatzmarkt für Strom aus unsicheren<br />

Atomkraftwerken sein.“<br />

Ausstieg aus dem fossilen und<br />

atomaren Zeitalter festlegen<br />

„Wirksamer Klimaschutz kann nur<br />

durch den Umstieg auf Ökostrom<br />

und verbesserte Rahmenbedingungen<br />

für die Nutzung der Energieeffizienz<br />

geschehen“, so Markus Niedermaier<br />

vom WWF. Auch Romana Bräuer<br />

vom Klimabündnis fordert, dass „Wärmedämmung<br />

für Gebäude und Althaussanierung<br />

absolute Priorität in den<br />

nächsten Jahren haben müssen“. Das<br />

Bündnis drängt daher auf ein neues<br />

Ökostromgesetz nach deutschem Vorbild,<br />

um den Anteil an erneuerbaren<br />

Energien rasch zu steigern. Und auch<br />

Stephan Grausam vom Biomasseverband<br />

erklärt: „Gerade zur Beheizung<br />

von Wohnungen und Häusern hat<br />

die Nutzung der klimaneutralen Biomasse<br />

noch enorme Potenziale.“ „Ein<br />

,<strong>Österreich</strong>-Energieplan 2050‘ muss<br />

den Ausstieg aus dem fossilen und atomaren<br />

Zeitalter schon jetzt festlegen“,<br />

drängt Thomas Parizek vom Umweltdachverband.<br />

„Mit diesen neuen<br />

Rahmenbedingungen für die erneuerbaren<br />

Energien und die Energieeffizienz<br />

kann die grüne Energievision in<br />

<strong>Österreich</strong> Wirklichkeit werden“, sind<br />

sich alle Organisationen einig. ■


<strong>Kleinwasserkraft</strong> <strong>Österreich</strong> Vision<br />

5


Werbung<br />

6<br />

<strong>Kleinwasserkraft</strong> <strong>Österreich</strong>


<strong>Kleinwasserkraft</strong> <strong>Österreich</strong><br />

Die OeMAG nahm den Betrieb auf<br />

Neue bundesweite Ökostromabwicklungsstelle am 1. Oktober gestartet.<br />

Die bundesweite Ökostromabwicklung<br />

wurde mit dem<br />

im Juni 2006 beschlossenen<br />

Ökostromgesetz neu organisiert – es<br />

ist am 1. Oktober 2006 in Kraft getreten.<br />

Vom Bundesministerium für<br />

Wirtschaft und Arbeit wurde über ein<br />

Ausschreibungsverfahren eine Dienstleistungskonzession<br />

für die bundesweite<br />

Tätigkeit einer Ökostromabwicklungsstelle<br />

vergeben. Diese hat<br />

die Abwicklungsstelle für Ökostrom<br />

AG (OeMAG) am 25. September<br />

2006 erhalten. Von der für den österreichischen<br />

Strommarkt zuständigen<br />

Aufsichtsbehörde, der E-Control<br />

G.m.b.H., wurden mit 1. Oktober<br />

2006 neue allgemeine Geschäftsbedingungen<br />

(AB ÖKO) für die Ökostromabwicklung<br />

genehmigt.<br />

Geregelte Abwicklung<br />

Die OeMAG ist ab sofort als neue<br />

Ökostromabwicklungsstelle mit der<br />

Abwicklung des gesamten in <strong>Österreich</strong><br />

geförderten Ökostroms beauftragt.<br />

Diese beinhaltet die Abnahme<br />

des Ökostroms zu den durch das Ökostromgesetz<br />

bestimmten Preisen, die<br />

Berechnung der Ökostromquoten und<br />

die tägliche Zuweisung des Ökostroms<br />

aufgrund der Ökostromquoten an die<br />

Stromhändler.<br />

Betreiber von <strong>Kleinwasserkraft</strong>werken,<br />

die wegen der geänderten<br />

Marktsituation noch nicht aus der<br />

Ökobilanzgruppe ausgeschieden sind,<br />

werden daher künftig ihre Stromerlöse<br />

von der OeMAG ausbezahlt<br />

bekommen – sie wurden mit einem<br />

Schreiben von der OeMAG darüber<br />

informiert. Betreiber, die bereits jetzt<br />

am freien Markt verkaufen, haben<br />

nach dem Ökostromgesetz bis 31. Dezember<br />

2008 jederzeit die Möglichkeit,<br />

zu den verordneten Preisen an<br />

die OeMAG zu liefern.<br />

Im neuen Ökostromförderregime<br />

werden in den vier Förderkategorien<br />

– Windenergie, Biomasse, Biogas sowie<br />

Photovoltaik/Sonstige Ökoenergieträger<br />

– noch im Jahr 2006 für<br />

neue Ökostromanlagen insgesamt<br />

8,5 Millionen Euro an Fördermitteln<br />

vergeben. Ab 2007 kommen weitere<br />

17 Millionen Euro jährlich dazu. Die<br />

Vergabe der Fördermittel erfolgt nach<br />

dem „First-Come-First-Serve“-Prinzip,<br />

das heißt, dass die Anträge nach ihrem<br />

Eintreffen bei der OeMAG gereiht<br />

und bearbeitet werden. Dementsprechend<br />

groß war deshalb der Andrang<br />

unmittelbar nach Geschäftsaufnahme,<br />

einen Platz im jeweiligen Förderkontingent<br />

zu bekommen.<br />

Enormer Andrang bei Förderanträgen<br />

über das Web<br />

Kurz vor 0:00 Uhr wurde auf der ab<br />

1. Oktober 2006 erreichbaren Website<br />

der OeMAG www.oem-ag.at der elektronische<br />

Förderantrag freigeschaltet.<br />

Um 0:03 Uhr war es so weit, der erste<br />

Förderantrag von einem Ökoenergieeinspeiser<br />

wurde erfolgreich abgespeichert.<br />

Bis etwa 1:00 Uhr waren bereits<br />

Ökostrom<br />

Auf der übersichtlichen<br />

Homepage<br />

der OeMAG können<br />

alle Informationen<br />

und Details zur Antragstellung<br />

sowie<br />

die entsprechenden<br />

Formulare abgerufen<br />

werden:<br />

www.oem-ag.at<br />

über 40 Anträge erfasst. Förderanträge<br />

können übrigens auch per Fax sowie<br />

per Post bei der OeMAG eingereicht<br />

werden. Die Anträge werden in den<br />

nächsten Wochen bearbeitet und die<br />

Fördermittel werden entsprechend<br />

vergeben.<br />

Die OeMAG wurde von einem<br />

Konsortium, bestehend aus den drei<br />

für die bisherige Förderabwicklung<br />

zuständigen Netzgesellschaften – Verbund<br />

Austrian Power Grid AG (24,4 %),<br />

TIWAG-Netz AG (12,6 %) und VKW-<br />

Netz AG (12,6 %) – sowie zwei Gesellschaftern<br />

aus dem Bankenbereich – der<br />

Investkredit AG und der Oesterreichischen<br />

Kontrollbank AG (je 16,8 %)<br />

– und schließlich der smart technologies<br />

Management und Beratungsgesellschaft<br />

m.b.H. (16,8 %) – aus dem<br />

Industriebereich –, gegründet. Sie wird<br />

von den beiden Vorständen Dipl.-Ing.<br />

Mag. (FH) Karl Schobel und Dipl.-Ing.<br />

Jürgen Wahl MBA geführt. Zur Betreuung<br />

der Ökostromerzeuger wurde neben<br />

dem Firmensitz in Wien für die beiden<br />

westlichen Regelzonen Vorarlberg<br />

und Tirol in Bregenz eine „Westabwicklungsstelle“<br />

eingerichtet. ■<br />

7


Innovation<br />

8<br />

<strong>Kleinwasserkraft</strong> <strong>Österreich</strong><br />

Die Wiege der <strong>Kleinwasserkraft</strong> – 21 K<br />

Energieautarke Gemeinde Kötschach-Mauthen auf Basis der Kombination von Klein<br />

Speicher Grünsee<br />

Ursprungskraftwerk Kötschach, Baujahr 1886<br />

Kötschach-Mauthen gilt als die<br />

Wiege der <strong>Kleinwasserkraft</strong><br />

in <strong>Österreich</strong>. Bereits im Jahr<br />

1886 entstand hier das erste Wasserkraftwerk<br />

mit Ortsnetz, das fünfte der<br />

österreichisch-ungarischen Monarchie<br />

und das erste in Kärnten. Derzeit laufen<br />

im Gemeindegebiet Kötschach-<br />

Mauthen 21 <strong>Kleinwasserkraft</strong>werke<br />

mit einer Gesamterzeugung von ca. 43<br />

GWh. Der Pionier der örtlichen <strong>Kleinwasserkraft</strong><br />

war Anton Klauss.<br />

Bewegte <strong>Kleinwasserkraft</strong>geschichte<br />

Kötschach-Mauthen liegt am Fuße des<br />

Plöckenpasses. Die dolomitartigen<br />

Felsspitzen ragen hier bis auf 2.800 m<br />

Seehöhe auf. Und auch der südlichste<br />

Gletscher <strong>Österreich</strong>s liegt in dieser<br />

Gegend – er spendet Schmelzwasser<br />

für die Kleinkraftwerke.<br />

Der Plöckenpass war im Ersten<br />

Weltkrieg schwer umkämpft (Südfront).<br />

In den Felskavernen der Karnischen<br />

Front, wo bis heute kilometerlange,<br />

begehbare Tunnelsysteme<br />

erhalten sind, wurde damals elektrische<br />

Energie zur Beleuchtung benötigt.<br />

Der Ort Kötschach-Mauthen, der<br />

durch den Beschuss fast völlig zerstört


<strong>Kleinwasserkraft</strong> <strong>Österreich</strong><br />

raftwerke in einer Gemeinde<br />

wasserkraft, Wind- und Biomasseenergie.<br />

Alter Maschinensatz im Schaukraftwerk Speicherbecken Valentinsee<br />

worden war, wurde nach dem Ersten<br />

Weltkrieg als Luftkurort mit mehreren<br />

Hotels wieder aufgebaut. Das sonnige<br />

Klima, die reiche Flora und die interessante<br />

Geologie laden zu wunderschönen<br />

Bergtouren in die Karnischen und<br />

Lienzer Dolomiten ein. Obwohl das<br />

Gailtal 240 Sonnentage pro Jahr zählt,<br />

gibt es am Karnischen Bergkamm<br />

durch die Adriatiefs bis zu 3.300 mm<br />

Niederschlag pro Jahr – ideal für die<br />

<strong>Kleinwasserkraft</strong>.<br />

Während des Zweiten Weltkrieges<br />

blieb der Ort vom feindlichen Beschuss<br />

verschont, allerdings zog zu<br />

Kriegsende die Kosakenarmee über<br />

den Plöckenpass. Wegen der bitteren<br />

Kälte übernachteten die Soldaten<br />

auch in den <strong>Kleinwasserkraft</strong>werken,<br />

wo die Generatoren genügend Wärme<br />

ausstrahlten, um nicht zu erfrieren.<br />

In den 60er-Jahren gab es mehrere<br />

gewaltige Hochwässer, eines davon<br />

überrollte den gesamten Ort Kötschach<br />

mit Geröllschutt. Im ganzen Tal<br />

konnte nur ein <strong>Kleinwasserkraft</strong>werk<br />

in Betrieb gehalten werden – es spendete<br />

Strom für Licht, das für die Einsatzkräfte<br />

unbedingt notwendig war.<br />

In der neueren Geschichte entwickelte<br />

sich aus dem Verbund der<br />

<strong>Kleinwasserkraft</strong>werke ein starker,<br />

örtlicher Wirtschaftsbetrieb, das „E-<br />

Werk Kötschach“. Aus diesem ist die<br />

Alpen Adria Energie (AAE) entstanden.<br />

Mit der Entwicklung des Hydro-<br />

Solar-Energiesystems wurde ein zukunftsweisendes<br />

Projekt verwirklicht,<br />

das in Europa einzigartig ist.<br />

Verkettung erneuerbarer<br />

Energiequellen<br />

Die Vielzahl örtlicher Naturstromkraftwerke<br />

ermöglichte die Verkettung<br />

zum „Hydro-Solar-System“. Die nicht<br />

konstanten Erzeugungen wie Laufwasserkraft,<br />

Windenergie sowie PV-Sonnenstrom<br />

wurden dafür in ein ausgewogenes<br />

Verhältnis zu Speicherenergiearten<br />

wie <strong>Kleinwasserkraft</strong>werken<br />

mit Spitzenspeicher, Biogas- und Pflanzenölenergie<br />

gebracht. Über eine zentrale<br />

Leitwarte, die von der AAE speziell<br />

für den Verbund von Ökokraftwerken<br />

entwickelt wurde, wird die<br />

Erzeugung an die Ortsnetz-Verbraucherkurve<br />

und an den Verbrauch der<br />

mittlerweile 4.000 AAE-Naturstromkunden,<br />

verteilt auf ganz <strong>Österreich</strong>,<br />

angepasst. Kötschach-Mauthen ist in<br />

Bezug auf Strom und Wärme energieautark.<br />

Über die mittlerweile vier<br />

Innovation<br />

Biomasseheizwerke und die Wärmeproduktion<br />

aus der Biogasanlage ist<br />

genügend Wärme vorhanden, um den<br />

Ort, das örtliche Hallenbad, die Hotels<br />

und auch die Industrie zu versorgen.<br />

Die überschüssige Wärme aus dem<br />

Biomasse- und Biogasprozess wird als<br />

großes Angebotsplus für Betriebsansiedlungen<br />

in der Nähe der Wärmekraftwerke<br />

angeboten. Ein Teil dieser<br />

Restwärme soll nochmals elektrisch<br />

mit etwa zehn Prozent Wirkungsgrad<br />

ausgekoppelt werden – bei einem der<br />

<strong>Kleinwasserkraft</strong>werke ist im Unterwasser<br />

eine Wärmepumpe geplant.<br />

Ökologisch: <strong>Kleinwasserkraft</strong>-<br />

Speicherseen mit Pumpturbinen<br />

In den vergangenen 20 Jahren konnten<br />

drei übereinander liegende <strong>Kleinwasserkraft</strong>-Stauseen<br />

errichtet werden,<br />

die zusammen ein Speichervolumen<br />

von ca. 150.000 m3 haben. Die mittlere<br />

Fallhöhe dieser drei Seen bis ins<br />

Hauptkraftwerk beträgt beachtliche<br />

520 m. Mit diesen drei Spitzenspeicherseen<br />

gelingt die Umlagerung der<br />

Laufkraftwerke-Erzeugung (Wind-,<br />

Wasser- und Sonnenkraft) – also der<br />

Energieüberschüsse – während des<br />

Wechsels von Nacht und Tag und<br />

▼<br />

9


Innovation<br />

vom Wochenende auf die Werktage.<br />

Zusätzlich werden in den Stauseen auch<br />

Notstromreserven (Katastrophenreserven)<br />

bereitgehalten. Die Speicherung<br />

erfolgt passiv ohne Pumpstrom, indem<br />

die Wasserzuflüsse einfach rückgestaut<br />

werden, oder – aktiv – über Pumpen,<br />

wofür überschüssiger Nachtstrom und<br />

Wochenendstrom verwendet wird.<br />

Inzwischen verfügt die AAE bereits<br />

über mehrjährige Erfahrung im Bau<br />

und Betrieb von Kleinstauseen und<br />

deren ökologischer Planung. Die Betriebskriterien<br />

für Kleinstauseen sind<br />

viel heikler als für Großspeicheranlagen,<br />

weshalb man hierfür erst eigenes<br />

Know-how entwickeln musste.<br />

Die AAE hat auch sehr viel Feingefühl<br />

bei der ökologischen Gestaltung<br />

bewiesen und sich damit die entsprechende<br />

Akzeptanz erarbeitet. Die<br />

Bevölkerung hat die Errichtung der<br />

ökologisch sorgfältig gestalteten Seen<br />

gut angenommen – sie sind zu den beliebtesten<br />

Wanderzielen in der Region<br />

geworden. Rund um die Seen hat sich<br />

sogar ein Natur- und Sightseeing-Tourismus<br />

entwickelt. Das Fliegenfischerhotel<br />

(www.flyfish.at), das mittlerweile europaweiten<br />

Bekanntheitsgrad erreicht<br />

hat, oder der Geo-Trail, das Plöcken-<br />

Freilichtmuseum und das Hydro-So-<br />

10<br />

lar-Schaukraftwerk (AAE) sind heute<br />

Teil der „Energie-Wasserwelt“ in dieser<br />

herrlichen Naturkulisse.<br />

Optimal: Windkraftspeicherung<br />

über <strong>Kleinwasserkraft</strong><br />

Die Windenergieanlagen am Plöckenpass<br />

stehen in Sichtweite der <strong>Kleinwasserkraft</strong>-Stauseen.<br />

Es gibt kaum<br />

eine idealere Kombination, als die<br />

Windkraft über Wasserkraftspeicher<br />

zu veredeln, indem während starker<br />

Windkraftproduktion das Wasser in<br />

den Stauseen zurückbehalten wird,<br />

um bei Spitzenlast verwendet werden<br />

zu können. Das gilt auch für die Laufwasserkraft<br />

und die Sonnenstromproduktion.<br />

Stehen die Windkraftwerke<br />

im selben Netz, ist das natürlich vorteilhafter,<br />

doch auch entfernter gelegene<br />

Windkraftwerke können über<br />

Ferndatenübertragung in ein <strong>Kleinwasserkraft</strong>-Speichersystem<br />

integriert<br />

werden. So hat sich die AAE gezielt<br />

an Windparks in Niederösterreich<br />

beteiligt und wird demnächst auch<br />

in Slowenien Windkraft ausbauen.<br />

Zudem gleicht sich die stärkere Winterproduktion<br />

der Windkraft mit der<br />

schwächeren der Wasserkraft optimal<br />

aus. Im Sommer ist es umgekehrt und<br />

ebenso mit ausgleichender Wirkung.<br />

<strong>Kleinwasserkraft</strong> <strong>Österreich</strong><br />

Ökologische Stauseeplanung Stausee Cellon<br />

<strong>Kleinwasserkraft</strong> und<br />

Biogaskraftwerke<br />

Während <strong>Kleinwasserkraft</strong> mit Spitzenspeicherseen<br />

die Peak-Zeiten abzudecken<br />

vermag, deckt die konstante<br />

Biogaserzeugung die Grundlast ab und<br />

kann stundenweise auch Spitzenenergie<br />

(Gaskuppelvorrat) beisteuern. Die<br />

Rohstoffvorräte von Biogasanlagen<br />

stellen Energiespeicher mit hoher Energiedichte<br />

dar. Die Anlage soll in den<br />

nächsten Jahren mit einer Holzvergasungsanlage<br />

erweitert werden, um das<br />

Angebot von Biomasse aus der Region<br />

nutzen zu können. Das regionale Energiesystem<br />

ist somit zum Hauptabnehmer<br />

für die örtliche Biomasse geworden.<br />

Die Landwirte erwirtschaften sich<br />

damit ein zusätzliches Einkommen.<br />

AAE-Leitwarte und das Stromprodukt<br />

„<strong>Kleinwasserkraft</strong>“<br />

Über die AAE-Leitwarte werden die<br />

verschiedenen Ökokraftwerke des<br />

Ortes sowie einige, die in anderen Bundesländern<br />

liegen, zentral überwacht.<br />

Hier erfolgt das Energiemanagement.<br />

Da Kleinkraftwerke wesentlich sensibler<br />

reagieren als Großkraftwerke, bedurfte<br />

es einer fein abgestimmten Software,<br />

die Rohrdruckschwankungen, rasche<br />

Änderungen bei der Windkrafterzeu-


<strong>Kleinwasserkraft</strong> <strong>Österreich</strong><br />

gung und die Stauseevolumen-Bewirtschaftung<br />

mit dämpfenden Grenzparametern<br />

in stete Harmonie bringt.<br />

Seit Beginn der Strommarktliberalisierung<br />

trat die AAE als eigenständiger,<br />

unabhängiger Naturstrom-<br />

Endkundenvertrieb in Erscheinung.<br />

Seither konnten 4.000 Naturstromkunden<br />

in ganz <strong>Österreich</strong> überzeugt<br />

werden, den zu 100 Prozent sauberen<br />

Naturstrom zu beziehen. Es gibt auch<br />

ein spezielles Produkt mit dem Namen<br />

„AAE-<strong>Kleinwasserkraft</strong>“. Neuerdings<br />

übernimmt die AAE auch Ökostrom<br />

von anderen unabhängigen Erzeugern<br />

und vertreibt diesen an Ökostrom-<br />

Wiederverkäufer oder direkt an Naturstromkunden,<br />

welche auf die Marke<br />

„AAE-Naturstrom“ Wert legen.<br />

Grüne Treibstoffe – Stromverbund<br />

– <strong>Kleinwasserkraft</strong><br />

Der regionale Verkehr könnte über<br />

Biomethan aus der örtlichen Biogasanlage<br />

rascher auf grüne Energie<br />

umgestellt werden – schneller als mit<br />

Wasserstoff, der noch auf sich warten<br />

lässt. Die Hybridauto-Kombination<br />

„Biomethan/Elektrischer.Strom“ hat<br />

die Nase vorn und wird in Kötschach-<br />

Mauthen vorbereitet. Diese Fahrzeuge<br />

gibt es bald serienmäßig.<br />

Grenzen überwinden –<br />

Stromflüsse nutzen<br />

In das örtliche Stromnetz der AAE-<br />

Wasserkraft speisen nicht nur die AAE-<br />

<strong>Kraftwerk</strong>e ein, sondern auch mehrere<br />

<strong>Kraftwerk</strong>e privater Betreiber.<br />

Der örtliche Verbund der <strong>Kraftwerk</strong>e<br />

stellt eine primäre Synergie dar und<br />

auch die hohen Berge der Karnischen<br />

Grenzkette bilden keine unüberwindbare<br />

Grenze mehr. Die AAE hat inzwischen<br />

eine 20 kV-Regionalstromleitung<br />

in Richtung Italien fertig gestellt, die<br />

nach einer vorangegangenen Verzögerung<br />

ab Ende 2007 in voller Stärke genutzt<br />

werden kann. Diese Stromleitung<br />

verbindet zwei regionale Strombetriebe<br />

diesseits und jenseits der Grenze – die<br />

AAE in <strong>Österreich</strong> und eine Stromgenossenschaft<br />

in Italien, die fünf starke<br />

<strong>Kleinwasserkraft</strong>werke mit einem mehrere<br />

Gemeinden umfassenden Verteilnetz<br />

betreibt.<br />

Eine zweite grenzüberschreitende<br />

132 kV-Stromnetzinitiative über die<br />

AAE Energyline Spa, an der sich mehrere<br />

größere italienische Grünstromerzeuger<br />

und auch die örtlichen EVUs<br />

beteiligen, befindet sich in der Bewilligungsphase.<br />

Die AAE-Line hat dafür<br />

eine ökologische Leitungsvariante auf<br />

der Basis von Erdkabeln vorgesehen.<br />

Schaukraftwerk Wind – Wasser – Sonnenkraft<br />

Vertriebskooperationen<br />

„<strong>Kleinwasserkraft</strong> – Windstrom“<br />

Kötschach-Mauthen steht als energieautarker<br />

Ort einer Vernetzung mit<br />

ähnlich gesinnten Gemeinden offen<br />

gegenüber. Inzwischen hat sich ein<br />

namhaftes, privates österreichisches<br />

Windstromunternehmen in den AAE-<br />

Naturstromvertrieb mit eingeklinkt.<br />

Die AAE plant mit <strong>Kleinwasserkraft</strong>betreibern<br />

weitere Spitzenspeicherseen<br />

und bietet hiefür ein interessantes<br />

Kooperationsmodell an.<br />

Mittlerweile gibt es auch eine interessante<br />

Bestrebung, Vorzeige-Energieorte<br />

in <strong>Österreich</strong> zu einer Energie-<br />

Sightseeingtour zusammenzufassen,<br />

um damit die Wertigkeit der dezentralen<br />

Energie zu demonstrieren. Kötschach-Mauthen<br />

nimmt hier die Stelle<br />

der „energieautarken Gemeinde Hydro-Solar“<br />

ein. ■<br />

Kontakt<br />

Alpen Adria Energie<br />

Ing. Wilfried Klauss<br />

AAE-Geschäftsführer<br />

Tel.: 0 47 15/222<br />

E-Mail: info@aae.at<br />

www.aae.at<br />

Innovation<br />

11


Tagung<br />

Tagungsmarathon in Güssing<br />

Jahrestreffen der <strong>Kleinwasserkraft</strong>werksbetreiber im Burgenland.<br />

Vom 29. bis 30. September fand<br />

die schon traditionelle Jahrestagung<br />

der Betreiber von<br />

<strong>Kleinwasserkraft</strong>werken statt. Das Europäische<br />

Zentrum für Erneuerbare<br />

Energie in Güssing im Burgenland<br />

war heuer zum ersten Mal seit dem<br />

Bestehen von <strong>Kleinwasserkraft</strong> <strong>Österreich</strong><br />

Tagungsort für das bundesweite<br />

Jahrestreffen.<br />

Aufgrund der topografischen Verhältnisse<br />

werden im östlichsten Bundesland<br />

<strong>Österreich</strong>s nur 16 <strong>Kleinwasserkraft</strong>werke<br />

betrieben, der Schwerpunkt<br />

der Ökostromerzeugung liegt<br />

hier bei der Windkraft und anderen<br />

Ökostromformen. Deshalb stand die<br />

diesjährige Tagung unter der Devise<br />

„Nur ein Zusammenwirken aller erneuerbaren<br />

Energieformen kann die<br />

Herausforderungen der Zukunft lösen“.<br />

Unter Einbeziehung aller erneuerbaren<br />

Energieformen müsse ein gesamtheitlicher<br />

Ansatz zur Entwicklung<br />

12<br />

einer zukunftsfähigen und nachhaltigen<br />

Energieversorgung entwickelt<br />

werden. Die tragenden Säulen dieses<br />

möglichen österreichischen Energieplans<br />

seien Klimaschutz, Energieeinsparung<br />

und konsequenter Ausbau<br />

der Erneuerbaren.<br />

Rund 150 Personen nahmen an<br />

dieser Veranstaltung teil – die hochrangigen<br />

Vertreter aus Wissenschaft,<br />

Wirtschaft und Politik waren einhellig<br />

von einer notwendigen Wende in<br />

der Energiepolitik der Alpenrepublik<br />

überzeugt.<br />

Spannende Vorträge<br />

Der burgenländische Landesrat Dipl.-<br />

Ing. Nikolaus Berlakovich unterstrich<br />

in seinen Begrüßungsworten den<br />

wichtigen Beitrag der erneuerbaren<br />

Energie zum Klimaschutz. Man habe<br />

in Güssing früh die faszinierenden<br />

Möglichkeiten der erneuerbaren Energie<br />

erkannt und am Anfang trotz hef-<br />

<strong>Kleinwasserkraft</strong> <strong>Österreich</strong><br />

Interessierte Tagungsteilnehmer Dr. Heinz Kopetz, Hanns Kottulinsky und Vereinskassier Mag. Ditmar Wenty (v. r.)<br />

tigstem Widerstand mit Beharrlichkeit<br />

diese Idee umgesetzt. Heute sei Güssing<br />

ein Musterbeispiel dafür, wie eine<br />

ganze Region mit der konsequenten<br />

Umsetzung von Ökostromprojekten<br />

energieautark werden könne. Obwohl<br />

im Burgenland die Windkraft in den<br />

letzten Jahren einen starken Boom<br />

erfahren hat, legte Landesrat Berlakovich<br />

ein klares Bekenntnis zur umweltfreundlichen<br />

Wasserkraft ab.<br />

Präsident Hanns Kottulinsky<br />

merkte in seinem Bericht über die<br />

derzeitige Situation der <strong>Kleinwasserkraft</strong><br />

in <strong>Österreich</strong> an, dass die<br />

<strong>Kleinwasserkraft</strong>werksbetreiber vom<br />

neuen Ökostromgesetz relativ wenig<br />

berührt sein würden. Im Vergleich zu<br />

anderen Ökostromformen müsse man<br />

schon zufrieden sein, wenn keine Verschlechterungen<br />

eingetreten seien. In<br />

der bevorstehenden Tarifverordnung<br />

sei zwar die <strong>Kleinwasserkraft</strong> nicht berücksichtigt<br />

worden, es gebe jedoch für


<strong>Kleinwasserkraft</strong> <strong>Österreich</strong> Tagung<br />

Neuanlagen und Revitalisierungsprojekte<br />

bis Ende 2007 geregelte Verhältnisse,<br />

für bestehende Anlagen seien<br />

die Tarife bis Ende 2008 gesichert.<br />

Danach würden alle bestehenden Anlagen<br />

nur mehr den Marktpreis erhalten,<br />

wobei die Ökostromabwicklungsstelle<br />

von allen Anlagen unter 1 MW<br />

installierter Leistung den Strom zum<br />

Marktpreis zu übernehmen habe.<br />

Die Umstellung des Fördersystems<br />

von einer verbrauchsabhängigen auf<br />

eine zählpunktbezogene Einhebung<br />

der Ökostromförderbeiträge stelle<br />

auch für die <strong>Kleinwasserkraft</strong>werke<br />

ein großes Problem dar. Produktionsbedingt<br />

seien viele Kleinkraftwerke<br />

auf der Netzebene 5 an das öffentliche<br />

Netz angeschlossen. Im Revisionsfall<br />

seien die Kleinkraftwerke aber dann<br />

Bezieher auf dieser Netzebene, auf der<br />

– gemessen sowohl an der bezogenen<br />

Leistung als auch an der bezogenen<br />

Menge – eine unverhältnismäßig hohe<br />

Zählpunktabgabe zu leisten sei. Für<br />

kleinere <strong>Kraftwerk</strong>sbetreiber könne so<br />

die Zählpunktabgabe zu einer zusätzlichen<br />

Belastung von über 10 Prozent<br />

des Jahresumsatzes werden.<br />

Kottulinsky sicherte hier die Bemühungen<br />

von <strong>Kleinwasserkraft</strong> <strong>Österreich</strong><br />

zu, einen tragfähigen Kompromiss<br />

zu verhandeln.<br />

Dr. Heinz Kopetz (Vorsitzender des<br />

<strong>Österreich</strong>ischen Biomasseverbands)<br />

erklärte in seinem Vortrag über die<br />

Zukunftschancen der erneuerbaren<br />

Energie in <strong>Österreich</strong> die drei Säulen<br />

des Energiesystems der Zukunft:<br />

■ die Steigerung der Energieeffizienz,<br />

■ das Energiesparen und<br />

■ die Umstellung auf erneuerbare Energieformen.<br />

Die weitaus bedeutendste Form<br />

der erneuerbaren Energie sei derzeit<br />

die indirekte Sonnenenergie. Dazu<br />

zählen die Wasserkraft, die Windkraft<br />

und die Biomasse (fest – flüssig – gasförmig).<br />

Wenn von Energieverbrauch<br />

gesprochen werde, müsse man immer<br />

den gesamten Primärenergieverbrauch<br />

betrachten. Die elektrische<br />

Energie habe nur einen Anteil ▼<br />

13


Werbung<br />

<strong>14</strong><br />

<strong>Kleinwasserkraft</strong> <strong>Österreich</strong>


<strong>Kleinwasserkraft</strong> <strong>Österreich</strong> Tagung<br />

Besuch im Schaukraftwerk Stubenbergklamm der Feistritzwerke<br />

von rund 20 Prozent am Gesamtenergieverbrauch.<br />

Ein großer Anteil<br />

am Gesamtenergieverbrauch werde<br />

für die Wärmegewinnung verwendet,<br />

wofür sich in <strong>Österreich</strong> die Biomasse<br />

hervorragend anbieten würde. Auch<br />

der dramatische Anstieg der CO2-Konzentration<br />

in der Atmosphäre zwinge<br />

zu raschem Handeln.<br />

Umstellung auf erneuerbare<br />

Energieformen forcieren<br />

In seinen Ausführungen zu den Entwicklungsmöglichkeiten<br />

der erneuerbaren<br />

Energieträger wies Dr. Hans<br />

Auer von der TU Wien auf die relativ<br />

günstigen Gestehungskosten der<br />

Wasserkraft für die Stromerzeugung<br />

hin. Es wurde wieder einmal bestätigt,<br />

dass die Produktionskosten für<br />

Photovoltaik noch relativ weit von der<br />

Marktreife entfernt liegen, Windkraftwerke<br />

hingegen schon fast zu Marktpreisen<br />

produzieren können.<br />

Mag. Christiane Brunner stellte als<br />

Vertreterin des Europäischen Zentrums<br />

für Erneuerbare Energie den Weg<br />

der Region Güssing zur Energieunabhängigkeit<br />

dar. Im Jahr 1990 wurde in<br />

Güssing der Beschluss gefasst, das Energiesystem<br />

radikal von fossiler Energie<br />

auf erneuerbare Energie umzustellen.<br />

In der Region sind deshalb eine Biodieselanlage,<br />

ein Biomassewerk und<br />

eine Fernwärmeversorgung errichtet<br />

worden. Mit über 50 neuen Betriebs-<br />

ansiedlungen und 1.000 neuen Arbeitsplätzen<br />

im Bereich der erneuerbaren<br />

Energie wurde Güssing im Jahr<br />

2004 als innovativste Gemeinde in<br />

<strong>Österreich</strong> ausgezeichnet.<br />

Der stoßweise Anfall von Strom<br />

aus Windparks stellt oft große Herausforderungen<br />

an die Verteilnetzbetreiber.<br />

Dipl.-Ing. Franz Werner beleuchtete<br />

die Rahmenbedingungen für die<br />

Übernahme von Ökostrom ins Netz<br />

der BEWAG. Der seit vielen Jahren<br />

fehlende Ringschluss bei der 380 kV-<br />

Leitung würde jedenfalls auch die Betriebssicherheit<br />

des burgenländischen<br />

Netzbetreibers stark verbessern.<br />

Bei der Umsetzung der Europäischen<br />

Wasserrahmenrichtlinie war<br />

das Burgenland aufgrund seiner topografischen<br />

Verhältnisse manchmal<br />

schon mit Anlagenstilllegungen konfrontiert.<br />

Zu hohe Kosten für die Errichtung<br />

von Fischaufstiegshilfen können<br />

gerade von kleinen Anlagenbetreibern<br />

oft nicht aufgebracht werden.<br />

Mag. Herbert Szinovats vom Amt der<br />

burgenländischen Landesregierung<br />

berichtete in diesem Zusammenhang<br />

von Anlagen, die von der Landesregierung<br />

aufgekauft wurden und deren<br />

Stilllegung geplant ist.<br />

Vom Umweltbundesamt wurden<br />

die Anforderungen der Energieerzeugung<br />

aus der Sicht des Umweltschutzes<br />

beleuchtet. Dr. Klaus Radunsky resümierte,<br />

dass zur Vermeidung eines<br />

Klimakollapses möglichst schnell alle<br />

Formen der erneuerbaren Energieerzeugung<br />

genutzt werden müssten. Es<br />

sei davon auszugehen, dass in 25 Jahren<br />

die Tonne CO2 zu einem Preis von<br />

65 Euro gehandelt werde.<br />

Abschließend wurde noch in zwei<br />

Referaten die Vermarktung von Ökostrom<br />

behandelt. Dipl.-Ing. Klaus<br />

Kaschnitz von der Verbund-APG erläuterte<br />

die Änderungen der Ökostromabwicklung<br />

durch das neue Ökostromgesetz<br />

per 1. Oktober 2006 und schließlich<br />

informierte Mag. Peter Molnar von<br />

der oekostrom AG über die Möglichkeiten<br />

zur besseren Vermarktung von<br />

Ökostrom. Im neuen Ökostromgesetz<br />

seien die Wechselfristen auf ein Jahr<br />

erhöht worden und es bringe beim derzeitigen<br />

Marktpreisniveau für Anlagen<br />

mit einer Jahreserzeugung von mehr<br />

als 2,5 GWh durchaus Vorteile, aus der<br />

Ökobilanzgruppe auszusteigen.<br />

Dieser Meinungs- und Erfahrungsaustausch<br />

wurde durch Exkursionen<br />

zum Biomassewerk Güssing<br />

und zur Biogasanlage in Strem sowie<br />

zum <strong>Kleinwasserkraft</strong>werk der Firma<br />

Schafler und zum Schaukraftwerk<br />

der Feistritzwerke in der Stubenbergklamm<br />

abgerundet. Im Rahmen einer<br />

Fachausstellung konnten Ausrüster<br />

und Planer ihre Produkte und Dienstleistungen<br />

kundengerecht präsentieren.<br />

Damit war das fachliche Ambiente<br />

der Tagung komplett. ■<br />

15


Tag der offenen Tür<br />

Herzlich willkommen!<br />

Tag der offenen Tür beim neuen <strong>Kraftwerk</strong> Kemmelbach/Ybbs.<br />

Fischleiter aus der Vogelperspektive<br />

Im Rahmen der Tage der NÖ-Industrie hat das E-Werk<br />

Wüster am 22. September 2006 einen „Tag der offenen<br />

Tür“ beim neu erbauten Wasserkraftwerk Kemmelbach an<br />

der Ybbs veranstaltet. Als besondere Attraktion galt dabei <strong>Österreich</strong>s<br />

modernste Fischaufstiegshilfe. Über 1.300 Besucher<br />

besichtigten bei strahlendem und warmem Spätsommerwetter<br />

das <strong>Kraftwerk</strong>.<br />

Hausherr Dr. Peter Wüster begrüßte die begeisterten<br />

Ehrengäste – Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung,<br />

Schulwesen, kommunalen Einrichtungen, Ämtern, Behörden<br />

und Standesvertretungen sowie Kollegen aus der Elektrizitätswirtschaft.<br />

LR Christa Kranzl, LR Mag. Wolfgang<br />

Sobotka, Mag. Franz Kemetmüller von der Bezirkshauptmannschaft<br />

Melk, dessen Vorgänger Dr. Andreas Nunzer<br />

und Mag. Friedrich Ferner von der Wirtschaftskammer<br />

16<br />

<strong>Kleinwasserkraft</strong> <strong>Österreich</strong><br />

Melk waren sehr angetan von der modernen Anlage. Die<br />

Bürgermeister der vom E-Werk Wüster versorgten Gemeinden,<br />

Prokurist Anton Sirlinger aus Ybbs, Karl Kirchweger<br />

aus Neumarkt und Josef Ritzmaier aus St. Martin, sowie<br />

viele weitere Bürgermeister und Gemeindevertreter aus<br />

dem Bezirk Melk und Umgebung waren ebenfalls anwesend.<br />

Selbstverständlich hatten sich auch Vertreter aller<br />

am Bau beteiligten Firmen, der Planer und Projektanten,<br />

der rechtlichen und steuerlichen Berater und der entsprechenden<br />

wissenschaftlichen Institute eingefunden.<br />

Trotz des großen Andrangs wurden ausnahmslos alle<br />

Besucher durch das <strong>Kraftwerk</strong> und das Gelände der Fischaufstiegshilfe<br />

geführt und mit den nötigen Informationen<br />

versorgt. Die Rechenreinigungsanlage, die beiden Kaplan-<br />

Turbinen und die neue Schaltwarte erwiesen sich dabei als<br />

Publikumsmagneten. Eine besondere logistische Meisterleistung<br />

haben die Mitarbeiter der Firmen E-Werk Wüster<br />

KG und Dr. Wüster GmbH (Elektroinstallationsunternehmen)<br />

bei der Bewirtung der großen Gästeschar vollbracht<br />

– im Festzelt stärkten sich die Besucher mit Würsteln und<br />

mehr als 1.100 Seideln Bier sowie anderen Getränken.<br />

Viel positives Echo<br />

Das große Besucherinteresse zeigt, wie sehr das neue <strong>Kraftwerk</strong><br />

und <strong>Österreich</strong>s modernste Fischaufstiegshilfe von der<br />

Bevölkerung mitgetragen werden. 108 Jahre nach der Errichtung<br />

des ersten Drehstromkraftwerks in <strong>Österreich</strong> mit<br />

öffentlicher Stromversorgung hat das neue Wasserkraftwerk<br />

Kemmelbach seinen Betrieb aufgenommen – es ist aus ökologischer<br />

Sicht vorbildlich, aus wirtschaftlicher und energiepolitischer<br />

Sicht sinnvoll. ■<br />

Dr. Wüster dankt Betriebsleiter Ing. Walter Reisinger Dr. Wüster bei einer Führung durch die Schaltwarte Bgm. Karl Kir


<strong>Kleinwasserkraft</strong> <strong>Österreich</strong><br />

Die Belegschaft des E-Werks Wüster<br />

Großer Andrang im Krafthaus<br />

Tag der offenen Tür<br />

chweger übergibt Dorothea Wüster die Hausnummer 1 LR Christa Kranzl mit Dr. Peter Wüster LR Mag. Wolfgang Sobotka mit Dr. Wüster vor der Fischtreppe<br />

17


Reportage<br />

Energie in Südosteuropa<br />

Balkanstaaten gründen Energiegemeinschaft mit der EU.<br />

Von Dipl.-Ing. Danilo Fras, <strong>Kleinwasserkraft</strong> <strong>Österreich</strong>.<br />

Die Energiegemeinschaft ist mit<br />

1. Juli 2006 in Kraft getreten<br />

und wird einen integrierten<br />

Erdgas- und Elektrizitätsbinnenmarkt<br />

in Südosteuropa schaffen.<br />

Die Fakten<br />

Der Vertrag zur Gründung der Energiegemeinschaft<br />

wurde am 29. Oktober<br />

2005 in Athen von der EU und<br />

neun Partnern aus Südosteuropa –<br />

Kroatien, Bosnien und Herzegowina,<br />

Serbien, Montenegro, der ehemaligen<br />

jugoslawischen Republik Ma-<br />

18<br />

Nachbarschaftshilfe<br />

Tätigkeiten und Aktivitäten<br />

von <strong>Kleinwasserkraft</strong> <strong>Österreich</strong><br />

in Südosteuropa:<br />

■ Vortrag und Teilnahme am Seminar<br />

„<strong>Kleinwasserkraft</strong>werke am offenen<br />

Markt“ des slowenischen <strong>Kleinwasserkraft</strong>werksverbandes<br />

am 24. März<br />

2006 in Bled/Slowenien.<br />

■ Unterstützung der Gründungsmitglieder<br />

bei der Gründung des<br />

<strong>Kleinwasserkraft</strong>werksvereins „EKO<br />

Energija“ in der Republika Srpska/<br />

Bosnien und Herzegowina durch Informationen<br />

über Erfahrungen in <strong>Österreich</strong>,<br />

Statuten und Organisation<br />

von <strong>Kleinwasserkraft</strong> <strong>Österreich</strong>.<br />

■ Teilnahme an der CEI-Konferenz<br />

„CEI Days on EE and RES“<br />

in Tirana/Albanien am 21. und 22.<br />

September (veranstaltet von der <strong>Österreich</strong>ischen<br />

Energieagentur) und<br />

Informationsaustausch mit dem albanischen<br />

Energieministerium über das<br />

österreichische Einspeise-Tarifsystem<br />

für <strong>Kleinwasserkraft</strong>werke.<br />

Für interessierte Mitglieder liegen<br />

Tagungsmappen von beiden Veranstaltungen<br />

im Sekretariat von <strong>Kleinwasserkraft</strong><br />

<strong>Österreich</strong> auf.<br />

zedonien, Albanien, Rumänien, Bulgarien<br />

und der Übergangsverwaltung<br />

der Vereinten Nationen für Kosovo<br />

– unterzeichnet.<br />

Nach den Bestimmungen des EU-<br />

Vertrages hat das Europäische Parlament<br />

im Frühjahr 2006 seine Zustimmung<br />

gegeben, der Vertrag ist am 1.<br />

Juli in Kraft getreten. Dr. Paul Rübig,<br />

Energiesprecher im Europäischen Parlament:<br />

„Es ist das erste Mal, dass<br />

ein rechtlich verbindlicher Vertrag<br />

nach dem Modell der Europäischen<br />

Gemeinschaft für Kohle und Stahl<br />

(EGKS) einen rechtlichen Rahmen für<br />

einen integrierten Energiemarkt für<br />

Gas und Elektrizität schafft.“<br />

Die Konsequenzen<br />

Als langfristiges Ziel soll ein Binnenmarkt<br />

zwischen der EU und den neun<br />

Vertragspartnern auf der gesamten Balkanhalbinsel<br />

entstehen. Es kann daher<br />

nicht allein bei der bloßen Gründung<br />

der Energiegemeinschaft bleiben, zusätzliche<br />

Reformen zur Erhöhung<br />

der Rechtssicherheit im Energiebereich<br />

der Vertragsstaaten sind ebenso<br />

notwendig wie die Sicherstellung der<br />

Markttransparenz. Nur eine Anwendung<br />

des EU-Rechts im Bereich der<br />

erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz<br />

sowie eine Umsetzung<br />

der Klimaschutzmaßnahmen schaffen<br />

Wettbewerbsgleichheit gegenüber den<br />

EU-Ländern.<br />

Durch den Vertrag wird zunächst<br />

ein abgestimmter politischer Rahmen<br />

für eine Förderung von Infrastrukturinvestitionen<br />

durch die Weltbank<br />

(World Bank) und die EBRD (Europäische<br />

Bank für Entwicklung und Wiederaufbau)<br />

festgelegt. Darüber hinaus<br />

wird das Erdgassystem zur Schaffung<br />

eines Gasmarktes zwischen dem Kaspischen<br />

Meer und der Europäischen<br />

Union ausgedehnt. Um die EU-Stan-<br />

<strong>Kleinwasserkraft</strong> <strong>Österreich</strong><br />

dards bis 2015 zu erreichen, werden<br />

die Investitionen allein im Elektrizitätssektor<br />

auf 25 Milliarden Euro geschätzt.<br />

Die Umsetzung<br />

Bereits am 26. Juni 2005 hat das Sekretariat<br />

(ECS – Energy Community<br />

Secretariat) der neu gegründeten Gemeinschaft<br />

in Wien seine Tätigkeit<br />

aufgenommen. Es unterstützt die<br />

Partnerländer bei der Bildung eines<br />

gemeinsamen Energiemarktes nach<br />

europäischem Vorbild.<br />

Die Hauptaufgaben und Herausforderungen<br />

der Gemeinschaft sind<br />

die Schaffung eines stabilen und einheitlichen<br />

Marktes, die Gewährleistung<br />

einer sicheren Versorgung sowie<br />

die Umsetzung aller Maßnahmen zum<br />

Umweltschutz und für einen freien<br />

Wettbewerb.


<strong>Kleinwasserkraft</strong> <strong>Österreich</strong><br />

<strong>Österreich</strong><br />

Bosnien-Herzegowina<br />

Montenegro<br />

Die neun Mitgliedsländer der Energiegemeinschaft<br />

sollen bis 2015 Teil<br />

des Energiemarktes der 25 EU-Staaten<br />

werden.<br />

Die Entwicklung des regionalen<br />

Energiemarktes wird von der Europäischen<br />

Kommission und dem ECS<br />

koordiniert. Das Sekretariat erledigt<br />

neben den Tagesaufgaben der Energiegemeinschaft<br />

auch analytische Tätigkeiten<br />

– beides in enger Abstimmung<br />

mit der Kommission. Das Sekretariat<br />

ist eine der wesentlichsten<br />

Einrichtungen der Gemeinschaft und<br />

gilt als unabhängig gegenüber allen<br />

Partnern.<br />

Für den Elektrizitätsmarkt in<br />

Südosteuropa wurde ein mittel- bis<br />

langfristiger Reformplan festgelegt.<br />

Nach diesem Reformplan sind Vollmitglieder<br />

der Energiegemeinschaft<br />

verpflichtet, die nationale Gesetz-<br />

Kroatien<br />

Albanien<br />

Serbien<br />

Rumänien<br />

Mazedonien<br />

Kosovo<br />

Bulgarien<br />

gebung derart anzupassen, dass<br />

bereits mit 1. Juni 2007 die Regulierungsbehörden<br />

zu installieren sind,<br />

die Betreiber der Übertragungsnetze<br />

ihre Tätigkeit aufnehmen und ab<br />

1. Jänner 2008 der Markt für alle<br />

nicht-heimischen Abnehmer (ausgenommen<br />

Haushalte) geöffnet wird.<br />

Aus der Umsetzung dieses Planes<br />

resultieren nunmehr die wesentlichsten<br />

Vereinbarungen:<br />

■ Schaffung eines integrierten regionalen<br />

Marktes und Integration in<br />

den größeren EU-Markt bis 2015.<br />

■ Einführung gemeinsamer Regeln für<br />

Produktion, Übertragung und Vertrieb.<br />

■ Einrichtung der nationalen Energieagenturen,<br />

Regulierungsbehörden<br />

und Aufnahme der Tätigkeit der<br />

Übertragungsnetzbetreiber.<br />

Europäische Union<br />

Partner in Südosteuropa<br />

Reportage<br />

Resümee<br />

Da Energie der Schlüssel für weitere<br />

volkswirtschaftliche Investitionen ist,<br />

wird mit der Schaffung der Energiegemeinschaft<br />

Südosteuropa und der<br />

damit entstehenden Infrastruktur im<br />

Energiebereich auch ein Beitrag zum<br />

friedlichen Zusammenleben der verschiedenen<br />

Völker in der Region geleistet.<br />

Als Folge von mehr Transparenz<br />

und Marktdisziplin erhofft man<br />

sich aber auch bessere Bedingungen<br />

für Investoren und insgesamt eine Stabilisierung<br />

der innenpolitischen Verhältnisse.<br />

Aus Sicht der EU ist, angesichts der<br />

volatilen Situation auf den Energiemärkten<br />

und der nach wie vor bestehenden<br />

Importabhängigkeit der EU,<br />

die Stabilisierung und Integration des<br />

Energiemarktes Südosteuropa sehr zu<br />

begrüßen. ■<br />

19


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20<br />

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<strong>Kleinwasserkraft</strong> <strong>Österreich</strong><br />

Die Kraft des Wassers<br />

Bundesforste eröffnen Ökokraftwerk Schallau.<br />

Von Hans Kammleitner.<br />

Kürzlich nahmen die Bundesforste<br />

(ÖBf) in Reichraming<br />

ein Ökokraftwerk in Betrieb.<br />

Schon seit den 1920er-Jahren wurde in<br />

der Schallau im oberösterreichischen<br />

Reichraming mit Wasserkraft Strom<br />

erzeugt. Das Jahrhunderthochwasser<br />

2002 hat die alte Anlage vernichtet.<br />

Nun setzen die Bundesforste dort die<br />

Wasserkraft neu und zeitgemäß ein.<br />

Beim neuen Ökokraftwerk entschieden<br />

sich die ÖBf für eine so genannte<br />

„Schlauchwehr“. Diese Wehr ist 30<br />

Meter lang und 4,60 Meter hoch. Im<br />

anschließenden Turbinenhaus befindet<br />

sich eine Kaplan-Turbine, die eine Maximalleistung<br />

von 280 Kilowatt erbringt.<br />

Die 80 Jahre alte Francis-Turbine im E-<br />

Werksgebäude wurde generalüberholt<br />

und steuert jetzt zusätzliche 55 Kilowatt<br />

bei. Gemeinsam produzieren Alt- und<br />

Neuanlage nun rund 1,4 Millionen Kilowattstunden<br />

sauberen Strom pro Jahr.<br />

„Schon im Jänner 2006 hat das<br />

<strong>Kraftwerk</strong> mit dem Probebetrieb bei<br />

voller Leistung begonnen. Seither versorgt<br />

es mehr als 350 Haushalte mit<br />

umweltfreundlicher Energie. Diese<br />

Ökostromoffensive der Bundesforste<br />

ist ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz,<br />

denn durch das <strong>Kraftwerk</strong> können 400<br />

Tonnen CO2-Ausstoß pro Jahr eingespart<br />

werden“, freut sich ÖBf-Vorstand<br />

Thomas Uher über die Eröffnung des<br />

Vorzeigeprojektes.<br />

<strong>Kraftwerk</strong> mit Biotop-Charakter<br />

Herzstück des Projektes ist eine großzügig<br />

angelegte Aufstiegshilfe für<br />

Fische. So erreichen diese ihre natürlichen<br />

Laichplätze und ein genetischer<br />

Austausch ist garantiert. Der neue<br />

Fischaufstieg wurde nach den neuesten<br />

wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />

errichtet. „Uns war es enorm wichtig,<br />

Innovation<br />

dass sämtliche möglichen ökologischen<br />

Begleitmaßnahmen beim <strong>Kraftwerk</strong>sbau<br />

berücksichtigt werden“, betont<br />

der Projektverantwortliche und Leiter<br />

des ÖBf-Nationalparkbetriebs Johann<br />

Kammleitner. Die Bepflanzung mit heimischen,<br />

standortgerechten Sträuchern<br />

und seltenen Baumarten wie Feldahorn,<br />

Felsenbirne und Steinmispel bringt neben<br />

der notwendigen Beschattung auch<br />

einen Sichtschutz. Durch den Betrieb<br />

einer Wehrturbine ist ausreichend Wasser<br />

im Unterlauf garantiert. Für Wasseramseln<br />

und Gebirgsstelzen wurden<br />

spezielle Nistkästen eingerichtet.<br />

Für Badegäste attraktiv<br />

Darüber hinaus schafft das neue <strong>Kraftwerk</strong><br />

auch eine attraktive Erholungsmöglichkeit:<br />

Der Rückstau wird wegen<br />

des konstanten Wasserspiegels für<br />

Badegäste attraktiv. „Dieses Ökokraftwerk<br />

ist ein Paradebeispiel dafür, wie<br />

die Bundesforste Nachhaltigkeit leben.<br />

Es berücksichtigt Naturschutzbelange,<br />

eröffnet der Gesellschaft ein attraktives<br />

Freizeitangebot und ist wirtschaftlich<br />

rentabel“, erklärt Vorstand Uher. ■<br />

21<br />

© Haijes (3)


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22<br />

Oberndorfer –<br />

electronic<br />

Elektronische Steuerungen für:<br />

- Heizungstechnik<br />

- Verkehrstechnik<br />

- Kleinkraftwerke:<br />

Spannungsregler bis ca. 800kVA<br />

Blindleistungsregelung (Cos Phi)<br />

Synchronisiergeräte<br />

Drehzahlregler<br />

Belastungsdrehzahlregler (bis ca. 10kW)<br />

A-4580 Windischgarsten<br />

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E-Mail: oberndorfer@nextra.at<br />

<strong>Kleinwasserkraft</strong> <strong>Österreich</strong><br />

DANNER Maschinenbau GmbH<br />

Dürndorf 123, A-4643 Pettenbach<br />

Tel. 0043/7615/7373, Fax 0043/7615/7812<br />

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office@turbinen-danner.at<br />

Modernisierung von Turbinen und Reglern<br />

Schützen – Stauklappen<br />

gebrauchte Turbinen<br />

Wasserkraftschnecken<br />

Rechenreinigungsanlagen<br />

Handel mit Gebrauchtturbinen:<br />

1 Kaplanturbine doppeltgeregelt<br />

H = 4 m, Q = 1,3 m³/s<br />

1 Kaplanturbine doppeltgeregelt<br />

H = 5,7 m, Q = 5,1 m³/s<br />

1 Francisturbine<br />

H = 2,7 m, Q = 3 m³/s<br />

1 Peltonturbine<br />

H = 170 m, Q = 200 l/s<br />

div. andere Turbinen lagernd


<strong>Kleinwasserkraft</strong> <strong>Österreich</strong><br />

Bundesländertreffen<br />

<strong>Kleinwasserkraft</strong>werksbetreiber tagten<br />

in Kärnten und in Niederösterreich.<br />

KÄRNTEN: Maria Gail<br />

Zur Versammlung der Kärntner <strong>Kleinwasserkraft</strong><br />

am 20. Oktober in Maria<br />

Gail bei Villach konnte Landessprecher<br />

Manfred Brunner 70 interessierte<br />

Werksbetreiber begrüßen. In seinem<br />

Bericht über die Auswirkungen des<br />

neuen Ökostromgesetzes auf die <strong>Kleinwasserkraft</strong><br />

berichtete Peter Schubert<br />

über die Umstellung der Ökostromfinanzierung<br />

von einer verbrauchsbezogenen<br />

auf eine zählpunktbezogene<br />

Abgabe. Damit werden stromintensive<br />

Betriebe entlastet, Kleinverbraucher<br />

wie etwa <strong>Kraftwerk</strong>e für Reserveaushilfslieferungen<br />

jedoch überproportional<br />

stark belastet. Für die <strong>Kleinwasserkraft</strong><br />

könnte diese Bestimmung gravierende<br />

Auswirkungen haben. Ist ein<br />

<strong>Kraftwerk</strong> erzeugungsbedingt auf einer<br />

hohen Spannungsebene an das öffentliche<br />

Netz angebunden und erfolgt<br />

die Reserveaushilfslieferung über den<br />

gleichen Anschluss, so könnte die auf<br />

dieser Spannungsebene verrechnete<br />

Zählpunktpauschale einen zweistelligen<br />

Prozentsatz des Jahresumsatzes ausmachen.<br />

In Kärnten werden alle Kleinkraftwerksbetreiber<br />

nach schriftlichem<br />

Antrag von der KELAG auf eine für<br />

sie günstigere Netzebene zugeordnet.<br />

Von einem privaten Stromhändler wurden<br />

weiters die Vermarktungsmöglichkeiten<br />

bei Austritt aus der Ökobilanzgruppe<br />

dargestellt. Es zeigte sich, dass<br />

aufgrund des gestiegenen Strompreisniveaus<br />

ein Ausstieg aus der Ökobilanzgruppe<br />

deutliche Erlösverbesserungen<br />

bringen kann. Schließlich berichtete<br />

Landessprecher Brunner noch über das<br />

in Ausarbeitung befindliche Energiekonzept<br />

Kärnten. Darin kommt einmal<br />

mehr der klare politische Wille zur Unterstützung<br />

der <strong>Kleinwasserkraft</strong> zum<br />

Ausdruck, ob damit jedoch neue Projekte<br />

umgesetzt werden können, bleibt<br />

abzuwarten.<br />

NIEDERÖSTERREICH:<br />

Petzenkirchen<br />

Zu einem ähnlichen Treffen wie in<br />

Kärnten begrüßte Vizepräsident Johann<br />

Taubinger am 20. November<br />

beim Bärenwirt in Petzenkirchen<br />

mehr als 70 niederösterreichische<br />

Kleinkraftwerksbetreiber. Bei dieser<br />

Veranstaltung berichtete Christoph<br />

Wagner über den Stand der Umsetzung<br />

der Wasserrahmenrichtlinie in<br />

Oberösterreich. Die Landesregierung<br />

ist hier bereits an Betreiber von Anlagen<br />

ohne Restwasserabgabe mit Vorschreibungen<br />

herangetreten, um die<br />

ökologischen Strukturen an den Stand<br />

der Technik anzupassen. Es gelte nunmehr,<br />

die Vorstellungen der Behörde<br />

mit den gelindesten Mitteln umzusetzen,<br />

wobei nur Maßnahmen, deren<br />

Erfolge auch in Relation zum Aufwand<br />

stehen, erlaubt seien. Taubinger<br />

berichtete von einer Fördermöglichkeit<br />

über die niederösterreichische<br />

Landesregierung, wobei Förderungen<br />

nur dann gewährt werden, wenn um<br />

die ökologische Anpassung bzw. um<br />

die Errichtung einer Fischleiter vom<br />

Konsenswerber freiwillig angesucht<br />

wird.<br />

Peter Schubert informierte die<br />

Betreiber über die Änderungen im<br />

neuen Ökostromgesetz und Hannes<br />

Taubinger fasste schließlich die Möglichkeiten<br />

für die <strong>Kleinwasserkraft</strong> am<br />

freien Strommarkt zusammen. Dabei<br />

wurde einmal mehr klargestellt, dass<br />

<strong>Kleinwasserkraft</strong>werke mit einer Jahresarbeit<br />

von mehr als 3 GWh bei<br />

den derzeitigen Marktverhältnissen<br />

am freien Markt höhere Erlöse erzielen<br />

können als im Rahmen des Ökostromgesetzes.<br />

Für die bestehenden<br />

<strong>Kleinwasserkraft</strong>werke, die ab 1. Jänner<br />

2009 aus der Ökostromförderung<br />

hinausfallen, zeichnet sich damit eine<br />

tragbare Preisperspektive ab.<br />

Panorama<br />

23


Panorama<br />

Es hat mich sehr gefreut …<br />

Profunder Kenner der Energieszene tritt in den Ruhestand.<br />

Von Christoph Wagner (Vizepräsident und Landessprecher OÖ).<br />

HR Dr. Norbert Achleitner, langjähriger<br />

Leiter der Abteilung<br />

Energie und Rohstoffe beim<br />

Amt der Oberösterreichischen Landesregierung,<br />

ist mit Ende September in<br />

den Ruhestand getreten.<br />

Als Sprecher der Landesenergieexperten<br />

war er maßgeblich am Entstehen<br />

des Ökostromgesetzes beteiligt. Dr.<br />

Achleitners Lobbying-Arbeit ist es zu<br />

verdanken, dass nicht nur der Ökostrom<br />

aus Windkraft oder Biomasse, sondern<br />

auch aus <strong>Kleinwasserkraft</strong> – bis zu einer<br />

installierten Leistung von 10 MW – als<br />

förderbare Energieform im Ökostromgesetz<br />

Aufnahme gefunden haben.<br />

Seine Bemühungen um die <strong>Kleinwasserkraft</strong><br />

begründen auch mein stärkeres<br />

Engagement im Verein <strong>Kleinwasserkraft</strong><br />

<strong>Österreich</strong> ab dem Jahr<br />

2000. Ihm verdanke ich das Privileg,<br />

über alle wesentlichen Entscheidungen<br />

informiert gewesen zu sein. Insbesondere<br />

wurde in der Zeit von 2000 bis<br />

2002 gemeinsam mit Ing. Otto Kalab<br />

von der OÖ Wirtschaftskammer das<br />

heutige Tarifsystem entwickelt. Ein<br />

besonderes Anliegen HR Achleitners<br />

24<br />

Christoph Wagner (li.) und HR Dr. Norbert Achleitner<br />

bei der Verleihung des <strong>Kleinwasserkraft</strong>-Awards<br />

war es, der Wasserkraft bis 1 MW auch<br />

im liberalisierten Markt einen entsprechenden<br />

Stellenwert einzuräumen und<br />

den Bestand dieser wertvollen und dezentralen<br />

Energieerzeugung zu sichern.<br />

Seinen Protesten ist es auch zu verdanken,<br />

dass das für die <strong>Kleinwasserkraft</strong><br />

so unglückliche Zertifikatsystem nach<br />

einem Jahr wieder abgeschafft wurde.<br />

In Oberösterreich konnten wir für Vereinsmitglieder<br />

sogar einen um 5 Prozent<br />

höheren Preis erzielen und somit<br />

die höchste Vergütung in <strong>Österreich</strong><br />

erreichen.<br />

<strong>Kleinwasserkraft</strong> <strong>Österreich</strong><br />

Für die oberösterreichischen <strong>Kraftwerk</strong>sbetreiber<br />

rief HR Achleitner noch<br />

unter LR Josef Fill eine in <strong>Österreich</strong><br />

einmalige Beratungs- und Förderaktion<br />

für <strong>Kleinwasserkraft</strong>anlagen ins Leben.<br />

Rund 300 Anlagenbetreiber haben<br />

bisher diesen kostenlosen Beratungsservice<br />

in Anspruch genommen. Dadurch<br />

konnte ein wesentlicher Beitrag<br />

zur Erhöhung der Ökostromerzeugung<br />

geleistet werden. Mehr als 250 Anlagen<br />

erhielten eine Investitionsförderung<br />

von 25 Prozent, insgesamt wurden für<br />

die Modernisierung Fördermittel in der<br />

Höhe von 3 Millionen Euro zugeschossen.<br />

Damit sind wichtige Impulse für<br />

die heimische Zulieferindustrie erzielt<br />

worden. Durch diese Fördermaßnahmen<br />

für die <strong>Kleinwasserkraft</strong> wird das<br />

Schaffen von HR Achleitner weit über<br />

seinen Pensionsantritt hinaus Wirkung<br />

zeigen. Er bleibt uns als großer Befürworter<br />

der Wasserkraft im Allgemeinen<br />

und der <strong>Kleinwasserkraft</strong> im Besonderen<br />

in Erinnerung. Der erstmals verliehene<br />

<strong>Kleinwasserkraft</strong>-Award stellt eine<br />

Auszeichnung für sein Wirken und sein<br />

nachhaltiges Tun dar. ■


<strong>Kleinwasserkraft</strong> <strong>Österreich</strong><br />

Frischer Wind<br />

Wassersektion segelt unter neuem „Kapitän“.<br />

Am 1. Juli 2006 hat Bundesminister<br />

Dipl.-Ing. Josef Pröll auf<br />

Empfehlung einer unabhängigen<br />

Begutachtungskommission die<br />

Leitung der Sektion VII – Wasser mit<br />

SC Dipl.-Ing. Wilfried Schimon neu<br />

besetzt. Schimon gilt national und international<br />

als anerkannter Experte<br />

und war zuletzt als Sektionsleiter-<br />

Stellvertreter tätig. Die Neuausschreibung<br />

der Position war notwendig geworden,<br />

da der bisherige Leiter SC<br />

Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Stalzer in den<br />

Ruhestand trat. Ihm wünschen wir<br />

alles Gute für die bevorstehenden ruhigeren<br />

Tage!<br />

SC Dipl.-Ing. Schimon hat damit<br />

die Leitung der fachlichen Angelegenheiten<br />

der Wasserpolitik, die fachlich-<br />

Glück auf!<br />

administrativen Angelegenheiten der<br />

Wasserwirtschaft – einschließlich der<br />

wasserwirtschaftlichen Information<br />

und Kommunikation – im Lebensministerium<br />

übernommen. In dieser Sek-<br />

Neuer Leiter der Sektion Energie und Bergbau bestellt.<br />

Die Grundvoraussetzung für<br />

eine prosperierende Volkswirtschaft<br />

sind funktionierende<br />

Energie- und Rohstoffmärkte.<br />

Nicht zuletzt aufgrund seiner bisher<br />

auf diesen beiden Gebieten seit vielen<br />

Jahren erfolgreich betriebenen Politik<br />

zählt <strong>Österreich</strong> zu den wirtschaftlich<br />

erfolgreichsten Staaten der Welt.<br />

Die Sektion Energie und Bergbau<br />

des Bundesministeriums für Wirtschaft<br />

und Arbeit ist als eine der wesentlichen<br />

Schaltstellen bei der Umsetzung<br />

der österreichischen Energie-<br />

und Rohstoffpolitik an diesen<br />

Erfolgen maßgeblich beteiligt. Sie ist<br />

der Geschäftsapparat des Bundesmi-<br />

nisters für Wirtschaft und Arbeit und<br />

wirkt als oberstes Organ des Bundes<br />

in allen Angelegenheiten der Versor-<br />

© BMLFUW, Kern<br />

Panorama<br />

tion wird das Wasserinformationssystem<br />

Austria (WISA) geführt und hier<br />

erfolgt die Erstellung der nationalen<br />

Gewässerbewirtschaftungspläne für<br />

die Teilbereiche Oberflächengewässer,<br />

Ökologie und Grundwasser. Die<br />

Sektion ist auch verantwortlich für die<br />

Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie<br />

und stellt damit einen wichtigen<br />

Ansprechpartner für die <strong>Kleinwasserkraft</strong><br />

in <strong>Österreich</strong> dar.<br />

<strong>Kleinwasserkraft</strong> <strong>Österreich</strong> ist<br />

überzeugt, dass SC Dipl.-Ing. Schimon<br />

bei der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie<br />

die Gestaltungsspielräume<br />

auch im Interesse der <strong>Kleinwasserkraft</strong><br />

zu nutzen weiß, und wünscht viel<br />

Erfolg für diese verantwortungsvolle<br />

Aufgabe. ■<br />

gung der österreichischen Wirtschaft<br />

und der Bevölkerung mit Energie und<br />

Rohstoffen.<br />

Mit 1. Juli 2006 wurde SC Dipl.-<br />

Ing. Mag. Alfred Maier vom Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und<br />

Arbeit zum neuen Leiter der Sektion<br />

IV – Energie und Bergbau bestellt. SC<br />

Maier ist damit als Leiter der obersten<br />

Elektrizitätsbehörde für die optimale<br />

Bereitstellung von Energieträgern und<br />

Rohstoffen verantwortlich. <strong>Kleinwasserkraft</strong><br />

<strong>Österreich</strong> wünscht viel Erfolg<br />

für diese verantwortungsvolle Aufgabe<br />

und hofft, in SC Maier einen starken<br />

Befürworter der erneuerbaren Energie<br />

zu haben. ■<br />

25


Panorama<br />

26<br />

Termine Bazar<br />

25. 1. 2007 Qualifizierung zum Europäischen<br />

Energie-Manager<br />

Termine: 1. Block: 25. – 27. Jänner 2007<br />

2. Block: 22. – 24. März 2007<br />

3. Block: 10. – 12. Mai 2007<br />

4. Block: 21. – 23. Juni 2007<br />

Abschluss: September 2007<br />

Veranstaltungsort: Wirtschaftskammer <strong>Österreich</strong><br />

Wiedner Hauptstraße 63, 1045 Wien<br />

Kontakt: Mag. Cristina Kramer<br />

Tel.: 059 09 00 DW 4222<br />

E-Mail: cristina.kramer@wko.at<br />

29. 1. 2007 2007 European Renewable<br />

Energy Policy Conference<br />

EREC, 1040 Brüssel, Belgien<br />

Information: E-Mail: conference@erec-renewables.org<br />

www.erec-renewables.org/<br />

2. 3. 2007 Energiesparmesse Wels<br />

Europäische Messe für energieeffizientes<br />

Heizen, Bauen und Sanieren in Wels<br />

Information: www.energiesparmesse.at<br />

12. – <strong>14</strong>. 2. 2007 Time to Adapt – Climate Change and<br />

the European Water Dimension<br />

Symposium in Berlin<br />

Information: www.climate-water-adaptation-berlin2007.org/<br />

<strong>14</strong>. – 16. 2. 2007 15. Internationale Energiewirtschaftstagung<br />

IEWT 2007<br />

Energiesysteme der Zukunft: Technologien und<br />

Investitionen zwischen Markt und Regulierung<br />

Technische Universität Wien, Karlsplatz 13<br />

Information: www.eeg.tuwien.ac.at<br />

13. 6. 2007 10 Jahre Energiegespräche in Ossiach<br />

Die Energiegespräche Ossiach `07 finden<br />

vom 13. – 15. Juni 2007 im Stift Ossiach statt.<br />

Leitthema der Jubiläumsveranstaltung:<br />

„Verantwortung in der Energie-Gesellschaft“.<br />

Information: www.energytalks.com<br />

<strong>Kleinwasserkraft</strong> <strong>Österreich</strong><br />

Verkauf Turbine, neu gelagert,<br />

hydraulischer Fliehkraftregler überholt;<br />

5 kW Generator reparaturbedürftig<br />

Kontakt: Rudolf Friehs<br />

Tel.: 0664/559 53 79<br />

Verkauf Ossbergerturbine für Fallhöhe 55 m,<br />

30 – 180 l/sec; die Turbine ist auf einem<br />

Rahmen montiert und mit einer Kupplung mit<br />

Elin-Generator 55 kW verbunden.<br />

Komplett mit hydraulischer Einrichtung,<br />

Steuerung, Schaltschränken, Blindstromkompensation.<br />

Kontakt: Josef Planteu<br />

9131 Grafenstein, Saager 3<br />

Tel.: 0664/337 32 04<br />

Verkauf Synchrongenerator Marelli Motori,<br />

750 U/min, 180 KVA, geeignet für Vertikalbetrieb<br />

(Riementrieb) mit zugehöriger<br />

Grundplatte für Vertikalaufstellung.<br />

Baujahr 1992, Typ M7T4004GAO2180,<br />

Überholung durch Fa. Moll soeben beendet.<br />

Kontakt: Dipl.-Ing. Herbert Eichinger<br />

Tel.: 0664/445 44 09<br />

Ankauf Kaufen Strom aus Wasserkraft zu fairen<br />

Preisen ab 300 kW Engpassleistung!<br />

Kontakt: GEM – Gesellschaft für Energieversorgung<br />

und Management mbH<br />

Tel.: 01/585 01 80<br />

E-Mail: info@gem.at<br />

Ankauf Alt- oder Neuanlagen zu kaufen gesucht.<br />

Rasche, unkomplizierte und diskrete<br />

Abwicklung wird zugesichert.<br />

Kontakt: Mathias Ameisbichler, Ameisbichler KEG<br />

Tel.: 0664/406 56 56<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Medieninhaber: Verein <strong>Kleinwasserkraft</strong> <strong>Österreich</strong>,<br />

Museumstraße 5, 1070 Wien, Tel.: 01/522 07 66;<br />

Redaktion: Dipl.-Ing. Peter Schubert; Grafik: Markus K. Bogacs;<br />

Fotos: Archiv; Produktion: domus verlag/Mag. Isabella Lichtenegger;<br />

Druck: Bernsteiner & Partner; Verlags- und Herstellungsort: Wien


<strong>Kleinwasserkraft</strong> <strong>Österreich</strong><br />

Informationstafeln für <strong>Kraftwerk</strong>e<br />

„Werbung“ in eigener Sache.<br />

In <strong>Österreich</strong> ist die Wasserkraft eine<br />

seit Generationen genutzte Form<br />

der erneuerbaren Energie. Die mechanische<br />

Kraft des Wassers war eng<br />

verknüpft mit dem Beginn der Industrialisierung<br />

im 19. Jahrhundert. Erst<br />

mit Erfindung der Elektrizität waren<br />

die Industriebetriebe nicht mehr auf<br />

die unmittelbare Nutzung der Wasserkraft<br />

in der Nähe von Fließgewässern<br />

angewiesen, sondern konnten ihre<br />

Standorte nach anderen Kriterien auswählen.<br />

Über die Jahrzehnte entwickelten<br />

sich rund um die Wasserkraftwerke<br />

Kulturlandschaften, die heute als selbstverständlich<br />

wahrgenommen werden.<br />

Weite Teile der Bevölkerung befürworten<br />

die Wasserkraft, trotzdem ist es<br />

heute sehr schwierig, bestehende <strong>Kleinwasserkraft</strong>werke<br />

zu erhalten oder gar<br />

neue zu bauen.<br />

Unerschöpflich und sauber<br />

Um die positiven Effekte der <strong>Kleinwasserkraft</strong>werke<br />

wieder besser in der<br />

öffentlichen Meinung zu verankern,<br />

�<br />

BESTELL-FAX<br />

Firma:<br />

Straße:<br />

PLZ, Ort:<br />

Tel./Fax:<br />

verfolgen wir seit geraumer Zeit den<br />

Gedanken, an jedem <strong>Kleinwasserkraft</strong>werk<br />

eine Informationstafel anzubringen,<br />

auf der auf die unerschöpfliche<br />

und saubere Energieform „Wasserkraft“<br />

aufmerksam gemacht wird.<br />

Durch diese Tafel soll für jeden vorbeikommenden<br />

Wanderer oder Besucher<br />

sofort erkennbar sein, dass die Anlage<br />

ein Partner der „<strong>Kleinwasserkraft</strong> <strong>Österreich</strong>“<br />

ist und hier saubere Energie<br />

im Einklang mit der Natur produziert<br />

wird.<br />

Auf der Tafel kann in der rechten<br />

oberen Ecke beim Begriff „Wasserkraft“<br />

Gewünschte Bezeichnung der Anlage (max. 2 Zeilen à 20 Zeichen):<br />

Bitte senden Sie Ihre Bestellung an „<strong>Kleinwasserkraft</strong> <strong>Österreich</strong>“<br />

Museumstraße 5, 1070 Wien<br />

Fax: 01/526 36 09; E-Mail: office@kleinwasserkraft.at<br />

E-Mail:<br />

Panorama<br />

für jede Anlage der individuelle Name<br />

des <strong>Kraftwerk</strong>es angeführt werden.<br />

Die Bestellung der Hinweistafeln wird<br />

einheitlich über den Verein <strong>Kleinwasserkraft</strong><br />

<strong>Österreich</strong> organisiert. Die<br />

Tafel gemäß dem nebenstehenden<br />

Muster besteht aus einer Aluminium-<br />

Grundtafel mit einer aufgeklebten<br />

Folie, Abmessungen 41 cm x 29 cm,<br />

Stärke 2 mm, weiters sind vier Bohrungen<br />

für die Befestigung vorgesehen.<br />

Der Selbstkostenpreis einer Tafel<br />

beträgt 25 Euro inkl. USt. und Versandkosten<br />

(innerhalb von <strong>Österreich</strong>)<br />

und ist bei Lieferung der Tafel fällig.<br />

Jeder Mitgliedsbetrieb von <strong>Kleinwasserkraft</strong><br />

<strong>Österreich</strong> sollte diese<br />

Tafel an gut sichtbarer Stelle anbringen<br />

und damit auf die positiven Aspekte<br />

der <strong>Kleinwasserkraft</strong> hinweisen.<br />

Sie soll an jedem Wasserkraftwerk<br />

dokumentieren, dass dieses Werk<br />

Mitglied von „<strong>Kleinwasserkraft</strong> <strong>Österreich</strong>“<br />

ist und im Namen der Solidargemeinschaft<br />

durch den Verein seine<br />

Interessen vertreten werden. ■

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