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zum downloaden - Heimatverein Lomersheim

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Da hat ersich wieder dünn gemacht und ist bis llshofen gelauien. Dort<br />

konnte erfast nicht mehr weiter. Er hat irgendwo ein Bier getrunken und<br />

erfahren, daß es einen Lastwagen gab, dorjeden Tag nach Schwäbisch<br />

Hallfuhr und Flüchtlinge transportierie. Der Lastwagenfahrer hat sofort<br />

gesagt, daß alle, die keinen Ausweis hätten,2OO l\,4eter vor der Stadt<br />

aussteigen müßten, er wolle keine Schwierigkeiten bekommen. Von dort<br />

ist Herr Herrigel weilergelaufen bis Groß-lngersheim. Da hat's angefangen<br />

zu regnen, und djeTinte ist aus seiner Khaki-Uniform ausgelaufen.<br />

Jetzt wollte er nicht mehr weiter.<br />

in zwejWirtschaften hat erieweils zuerst ein Bjer getrunken und um<br />

Aufnahme gebeten, abersie wurde ihm nicht gewährt. In der dritten ist er<br />

zurWirtin gegangen, und die hat gefragt ,Bua, wo kommst denn her?,<br />

Und als er es erzählt hafte, hatsie ihm ein Butterbrot und Suppe gebracht<br />

und gesagt, er könne übernachten. Am Nebentisch war ein junger l\rann,<br />

der hat den Wirt nach dem Weg nach_pforzheim gefragt. Da ist er rüber_<br />

gelaufen und erfuhr, da8 de. einen Jagdwagen und pferde draußen<br />

stehen hatte. Es gab ein großes Hallo, ats beide feststellten, daß sie in<br />

Afrika bei verschiedenen Marine-Ejnheiten gewesen waren. Der l\rann<br />

wollte rasch losfahren, es war schon 5 Uhr nachmittags und um 10 Uhr<br />

warSperrslunde. Herr Herrigelsagte, er kenne den Weg, sie setzen sich<br />

auf den Kutschbock, er nahm die Zügel in die Hand, und die pferde liefen<br />

los. Auch ein kleinerJunge wardabei, und unter dem Heu hatte der [,,lann<br />

eine Schnapsflasche, aus dersje zuvornoch einen kräftigen Schluck<br />

genommen hatten. Um halb zehn 10 Uhr ist Herr Herrigel hinten an der<br />

Landskaße bei <strong>Lomersheim</strong> abgestiegen und punkt 1O Uhr war er daheim.<br />

Er ist die Treppe hinaufgestjegen, hat an die Zimmedür gektopft, und da<br />

saß die Familie und hatAugen und Ohren aufgerissen, als er plötzljch vor<br />

ihnen stand. Er hat gleich gefragt, wer ist Bürgermeister, und als er erfuhr,<br />

daß es sein Vaier war, fiel alle Angst von ihm ab. In Mühlackerwurde er<br />

dann ordnungsgemäß e'ntlassen.<br />

Zuerst wollte er wiederzur Fima Händle & Söhne, und man hätte ihn<br />

auch sofort genommen, abersein Bruder, der den Hof übemommen hatte,<br />

war in Rußland gefallen, und so mußte er einspringen. Erwollte aber auch<br />

gern selbst Geld verdienen, denn immer, wenn erwas brauchte, mußte er<br />

seinen Vater fragenr Vadder, hascht net a paar Ma*?<br />

1946lehte erseine Frau kennen. Frau Herrigelstammt aus Stuttgart.<br />

Sie warzu Besuch nach Nrühlhausen zur Familie Schmierer gekommen<br />

und hät dort geholfen. Herr Herrigel war nach seiner Rückkehr in den<br />

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