Umsatzvolumen und charttechnische Umkehr ... - Die Mußler-Briefe
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Technische Analyse Einsteigerkurs --- Teil V --- Seite 2 von 6<br />
• C h a r t t e c h n i s c h e F o r m a t i o n e n<br />
<strong>Die</strong> <strong>charttechnische</strong>n Formationen sind ein sehr umfangreiches Kapitel der TA. Das<br />
liegt vor allem an der Vielfältigkeit der möglichen Formationen. Deshalb werde ich<br />
mich nur auf die wichtigsten Formationen konzentrieren, die anderen <strong>und</strong> artverwandten<br />
aber auf jeden Fall erwähnen.<br />
Noch einmal die Gr<strong>und</strong>überlegung: Jeder noch so starke Trend wird immer wieder<br />
von Konsolidierungsphasen <strong>und</strong>/oder Formationen unterbrochen, bevor wir am Ende<br />
schließlich einmal eine Trendumkehr erleben. <strong>Die</strong> entscheidende analytische Frage<br />
bei der Interpretation einer Formation reduziert sich letztlich darauf, ob es sich bei<br />
der Konsolidierung um eine "trendbestätigende Formation" oder um eine "<strong>Umkehr</strong>formation"<br />
handelt. Das ist die entscheidende Botschaft! Deshalb unterscheidet man<br />
die Formationen auch in den Lehrbüchern in diese beiden Kategorien.<br />
Schon das vorherige Trendverhalten, die Indikatoren, die Elliott-Waves <strong>und</strong> andere<br />
technische Werkzeuge lassen im Vorfeld oder zu Beginn einer Konsolidierungsphase<br />
gute Wahrscheinlichkeiten definieren mit welcher Art von Formation im Anschluss<br />
gerechnet werden kann. Dennoch ist es gerade zu Beginn einer Konsolidierungsphase<br />
sehr schwierig bis nahezu unmöglich vorauszusagen, welche explizite Formation<br />
sich nun in der Folge ausbilden wird. In diesem Stadium besitzt der technische<br />
Analyst schlichtweg die geringsten Informationen. Erst im Verlauf der Konsolidierung<br />
nehmen diese Informationen ständig zu.<br />
Eine Formation reift <strong>und</strong> vermittelt immer mehr von ihren Charakteristika. Schließlich<br />
steht eine Formation einmal in soweit fertig da, dass sie von entsprechenden Begrenzungslinien<br />
eingerahmt werden <strong>und</strong> so auch namentlich <strong>und</strong> vor allem charakterlich<br />
genau festgelegt werden kann. Und diesen Moment sollten Sie auch abwarten,<br />
bevor wieder echter Handlungsbedarf besteht. Erst wenn eine Formation fertig ist,<br />
wird der nächste Ausbruch auch zwingend. Es erweist sich in den meisten Fällen als<br />
unglücklich, eine Konsolidierungsformation oder sogar den anschließenden Ausbruch<br />
zu früh antizipieren zu wollen - gerade wenn Sie mit Zeitwertinstrumenten operieren.<br />
Merke:<br />
Solange ein Markt nicht aus einer Formation ausbricht, läuft auf beiden Seiten<br />
nichts davon! Und: Solange keine Formation existiert, kann es auch keinen<br />
Ausbruch geben!<br />
Sie sehen schon, worauf ich hinaus möchte: Eine der wertvollsten aber bisweilen<br />
auch schwierigsten Disziplinen während der Ausbildung einer Formation<br />
ist die G e d u l d !<br />
Händlerisches Ziel sollte daher sein: Den Beginn einer Konsolidierungsphase möglichst<br />
früh erkennen <strong>und</strong> aus dem Markt aussteigen. Und danach erst wieder nach<br />
dem erfolgten Ausbruch aus der späteren Formation einsteigen. Zuerst sollten wir<br />
uns jedoch noch mehr Bausteine der technischen Analyse erarbeiten.<br />
Dennoch einige Gr<strong>und</strong>sätze vorweg:<br />
1. Je stärker eine Trendbewegung ausfällt, desto wahrscheinlicher wird es, dass<br />
die nächste Konsolidierung trendbestätigend ausfallen wird.<br />
2. Kann sich in einem Aufwärtstrend ein neues Hoch nicht mehr durchsetzen,<br />
fällt der Kurs also unter das letzte Hoch zurück, nimmt die Wahrscheinlichkeit<br />
für eine entstehende <strong>Umkehr</strong>formation zu.<br />
M u ß l e r -<br />
B r i e f e<br />
© 2000 by Marcel <strong>Mußler</strong><br />
<strong>Mußler</strong>-<strong>Briefe</strong>, Esperantostraße 25, 60598 Frankfurt<br />
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