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HAMBURG - Das Magazin für Kunst, Architektur und Design

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<strong>HAMBURG</strong> | KULTURREGION NORD<br />

AKTUELL<br />

Fußball - Kein leichtes<br />

Spiel <strong>für</strong> die <strong>Kunst</strong> 2 | 3<br />

KUNST<br />

Ausstellungen, Kritik,<br />

dep o.T. - Meldungen 4 | 10<br />

ARCHITEKTUR | 11<br />

Ausstellung<br />

Franz Gustav Forsmann<br />

DESIGN<br />

Alltags-Visionen bei<br />

Entwurf-Direkt | 13<br />

SERVICE<br />

Ausstellungen,<br />

Termine & Impressum 14 | 15<br />

Juni 06 | No. 4<br />

ABSEITS!<br />

<strong>Kunst</strong> im Schatten des Balls | Seite 2 | 3<br />

TITELBILD: Simon Waßermann, Grüner Planet, 2006, „Fußballhimmel“, St. Petri, Hamburg


Sigrun<br />

2 o.T. Thema Jakubaschke |<br />

Thema o.T. 3<br />

Eine Komposition<br />

aus Strichen <strong>und</strong> Kreisen<br />

LUDWIG SEYFARTH ÜBER DIE SCHWIERIGE KUNST DEM FUSSBALL MIT DER KUNST BEIKOMMEN ZU WOLLEN<br />

„Der Fußballwahn ist eine Krank / heit aber selten Gott sei Dank“ dichtete<br />

Joachim Ringelnatz Anfang der 1920er Jahre: großartige, aber längst nicht<br />

mehr aktuelle Zeilen. Von Seltenheit kann heute keine Rede sein, erst recht<br />

nicht angesichts des kollektiven Wahns in Hinblick auf die WM 2006. Sollte<br />

es Hamburgerinnen oder Hamburger gegeben haben, die tatsächlich noch<br />

keinen müden Gedanken an das Sportereignis des Jahrh<strong>und</strong>erts verschwendet<br />

hatten: Spätestens die neonblau leuchtenden Tore des Lichtkünstlers<br />

Michael Batz, von denen fast h<strong>und</strong>ert in verschiedener<br />

Größe das Stadtbild krönen, machen jedes<br />

Entrinnen unmöglich: Wer die Fußball-WM<br />

nicht miterleben <strong>und</strong> auch nicht ständig<br />

auf sie aufmerksam gemacht werden<br />

will (Wir erreichen den Fifa-WM-Bahnhof...),<br />

müsste eigentlich im wahrsten<br />

Sinne des Wortes in die Wüste geschickt<br />

werden.<br />

Andreas Neuffer | Fünfpass,<br />

„Fußballhimmel“ in der Hauptkirche<br />

St. Petri Hamburg, vom 9. Juni - 9.Juli.<br />

<strong>Das</strong> hätte schon vor Monaten der „Spiegel“<br />

am liebsten mit den unzähligen<br />

ernsthaften oder Möchtegern-Intellektuellen<br />

getan, vor deren gedanklichen Ergüssen<br />

man den Fußball langsam schützen müsse.<br />

Dazu, was <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> Fußball miteinander zu<br />

tun haben oder auch nicht, kann man sich<br />

ernsthafte Gedanken machen, wie der deut-<br />

sche Kurator der Sao Paulo Biennale, Alfons Hug, der Fußball <strong>und</strong> <strong>Kunst</strong> im<br />

„Wettstreit zeichnerischer Systeme“ sieht. <strong>Das</strong> Fußballspiel sei „eine Komposition<br />

aus Strichen <strong>und</strong> Kreisen, die von den Spielern, vom Trainer <strong>und</strong><br />

manchmal auch vom Zufall entworfen werden.“ Und worauf entfaltet sich<br />

das Spiel? Wie ein Bild auf einem gerahmten Rechteck: „Gemälde <strong>und</strong> Fußballplatz<br />

sind von rigiden Außenlinien begrenzt, die sie von der sogenannten<br />

realen Welt trennen, wobei offen bleibt, wo genau die Wirklichkeit beginnt<br />

<strong>und</strong> wo Leinwand bzw. Rasen aufhören, oder umgekehrt, wo die Realität<br />

endet <strong>und</strong> Spiel <strong>und</strong> <strong>Kunst</strong> ihren Anfang nehmen. Maler <strong>und</strong> Fußballspieler<br />

arbeiten sozusagen am Rand der Welt.“<br />

Was lernen wir daraus? Doch wohl eher, dass sinnvolle Bezüge zwischen<br />

<strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> Fußball nicht so einfach auf der Ebene des formalen Vergleichs herzustellen<br />

sind. Die Haltlosigkeit formaler Assoziationen trieb schließlich schon<br />

Ringelnatz’ Helden in den Fußballwahn: „Ob es ein Schwalbennest, ein Tiegel /<br />

Ein Käse, Globus oder Igel / Ein Krug, ein Schmuckwerk am Altar / Ein Kegel<br />

König Virus,<br />

„Fußballhimmel“ in<br />

der Hauptkirche St.<br />

Petri Hamburg, vom<br />

9. Juni - 9.Juli.<br />

ball, ein Kissen war (...) Bald trieb er eine Schweineblase, bald steife Hüte<br />

durch die Straße (...) Doch als pompöser Fußballstößer / Fand er die Erde<br />

noch viel größer...“<br />

Aber was wollte uns Ringelnatz eigentlich sagen? Karikierte sein Gedicht<br />

nur die Verrücktheit mancher Sportbegeisterter? Könnte man ihm nicht auch<br />

den satirischen Seitenblick eines Literaten auf die Bildende <strong>Kunst</strong> ablesen,<br />

die sich damals zunehmend der Abstraktion zuwandte <strong>und</strong> damit formale<br />

Eigenschaften radikal gegenüber der Gegenstandsbedeutung bevorzugte?<br />

Ringelnatz´ malende Zeitgenossen versäumten es jedenfalls, ähnlich gründliche<br />

Formanalysen zum r<strong>und</strong>en Leder vorzunehmen. Fußballerisch waren<br />

die Literaten voraus. Schon 1929 forderte Bertolt Brecht dazu auf, „Fußball<br />

als fruchtbarste <strong>Kunst</strong>form des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts zu sehen.“ Er erklärte das<br />

Spiel Schalke gegen Hannover (6:2) zum „<strong>Kunst</strong>ereignis“ <strong>und</strong> Ernst Kuzorra<br />

zum Künstler des Jahres.<br />

GEGENWART<br />

DER KUNST | SACHSE RUTH 2. MUSEUM, ALTONAER 1.<br />

Theresa Hartmann | Schülerfoto-Ausstellung: Die „Fußballgötter“ werden erwartet, Hauptkirche<br />

St. Petri, Hamburg, 29.05 - 09.06 FOTOS:<br />

FOTOS: RUTH SACHSE | KUNST DER GEGENWART<br />

Die meisten der wenigen Fußballgemälde hingegen waren nicht einmal<br />

welche. Henri Rousseau oder Robert Delaunay malten eine andere Sportart,<br />

nämlich Rugby, die auch schon zu waghalsigen Analogien mit der <strong>Kunst</strong><br />

herhalten musste. Der amerikanische <strong>Kunst</strong>historiker Kirk Varnedoe leitete<br />

1990 sein Buch „A Fine Disregard. What Makes Modern Art Modern?“ damit<br />

ein, dass William Webb Ellis 1823 an der nordenglischen Rugby School<br />

entgegen der Fußballregeln erstmals den Ball in die Hand nahm <strong>und</strong> mit<br />

ihm davonrannte. Diese Episode, als Erfindung des Rugbyspiels beglaubigt,<br />

dient Varnedoe als Leitfaden <strong>für</strong> seine These, dass auch die Neuerungen der<br />

modernen <strong>Kunst</strong> als spontane, gezielte Verstöße gegen geltende ästhetische<br />

Regeln zu verstehen sind. Die Anekdote über die Erfindung des Rugbys<br />

führt aber auch zu einer der wenigen wirklich faszinierenden Fragen, die in<br />

der Ausstellung „Faszination Fußball“ im Museum <strong>für</strong> Völkerk<strong>und</strong>e gestellt<br />

werden: Wer hat das Fußballspiel erf<strong>und</strong>en? In England, das gemeinhin als<br />

Mutterland des Fußball gilt, ist er erstmals 1349 urk<strong>und</strong>lich erwähnt. 1888<br />

startete dort die erste Fußball-Liga, auch die ersten Profispieler gab es hier.<br />

Nach modernen Regeln wurde der Fußball aber schon Jahrh<strong>und</strong>erte zuvor in<br />

Schottland gespielt. 1633 fand in Aberdeen ein Match statt, bei dem es Torhüter,<br />

Passspiel, Manndeckung <strong>und</strong> das gezielte Attackieren des ballführenden<br />

Gegners gab. Die Ausstellung dokumentiert allerdings auch weit frühere<br />

Vorformen des Fußballs, die es in verschiedensten Regionen<br />

der Welt gab. So stießen schon um 1500 v.<br />

Chr. die mittelamerikanischen Olmeken einen<br />

Kautschukball mit der Hüfte in Steinringe.<br />

Wer den ersten erhaltenen Fußball der<br />

Welt oder den ersten WM-Pokal sehen will,<br />

sollte sich auf den Weg ins Museum <strong>für</strong> Völkerk<strong>und</strong>e<br />

machen. <strong>Das</strong> Thema <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong><br />

Fußball wird <strong>und</strong> wurde anderswo hochgehalten,<br />

etwa mit mehreren Ausstellungen in<br />

Nürnberg oder bei der schon im Januar zu Ende<br />

gegangene „R<strong>und</strong>lederwelten“-Schau im Berliner<br />

o.T. geht in die Sommerpause<br />

Allen unseren Leserinnen <strong>und</strong> Lesern wünschen wir einen<br />

erholsamen <strong>und</strong> hoffentlich heißen Sommer. Für alle,<br />

die im Norden bleiben, aber auch <strong>für</strong> alle anderen gibt’s<br />

ab 30. Juni unter www.ot-nord.net einen kommentierten<br />

Ausstellungs- <strong>und</strong> Veranstaltungskalender <strong>für</strong> die Monate<br />

Juli <strong>und</strong> August zum Runterladen.<br />

Rechtzeitig zu Saisonbeginn startet o.T. dann wieder im<br />

September. Für ihre bisherigen Anregungen, Kritik <strong>und</strong><br />

Wünsche haben Sie ganz herzlichen Dank. Auch weiterhin<br />

ist uns ihre Meinung wichtig.<br />

Ihr o.T.-Team<br />

Martin-Gropius Bau. Sehenswert sind allerdings<br />

die ungewöhnlichen Blicke auf den Fußball,<br />

die fünf Fotografinnen <strong>und</strong> Fotografen im<br />

Altonaer Museum vorführen. <strong>Das</strong> Spektrum<br />

reicht von Andreas Herzaus Schwarzweißbildern<br />

der Jugendmannschaften des SC<br />

Sternschanze bis zu den ländlichen Bolzplätzen,<br />

deren Tore auf Nicola Schudys Fotos<br />

wie konzeptuelle <strong>Kunst</strong>werke aussehen.<br />

Ein weiterer Aspekt der Fußballbegeisterung<br />

drückt sich in den Formen <strong>und</strong> Moden des Spiels<br />

aus. So hat der Stuttgarter Künstler Harald Braun<br />

eine historische Materialsammlung zum Thema Torhüterfrisuren zusammengetragen.<br />

Hätte man die deutsche Torwartfrage, angesichts sportlich eher<br />

gleichwertiger Leistungen, nicht fairer über die größeren Differenzqualitäten<br />

bei der Haarpracht klären können? Hätten dann statt Lehmanns risiklosem,<br />

leicht gelocktem, aber auch uneitlem Brünetts vielleicht doch Timo<br />

Hildebrands blonde Strähnen gegen Olli Kahns Out-of-Bed-Look gesiegt?<br />

Als geschmacklicher Fehltritt kann Hildebrands allzu modische Haar<br />

pracht allerdings kaum gegen die prächtigen Vokuhilas der Vergangenheit<br />

konkurrieren <strong>und</strong> erst recht nicht gegen den kolumbianischen Kult-Torwart<br />

René Higuita, berühmt nicht nur durch eine Parade mit Fallrückzieher<br />

auf der Linie oder spektakulär scheiternde Ausflüge ins Mittelfeld.<br />

Higuitas Löwenmähne, gepaart mit Zuhälter-Schnauzer,<br />

war in den neunziger Jahren eigentlich längst out, aber trotzdem<br />

unvergesslich <strong>und</strong> absolut typengerecht. <strong>Das</strong>s der Fußball auch<br />

sehr lustig sein kann, macht seine Faszination wesentlich mit aus.<br />

Der biederen Schau im Völkerk<strong>und</strong>e-Museum ist dieser Aspekt weitgehend<br />

entgangen.<br />

Norbert Anzeige Enker | o.T._0.06 Fotografie ( Ausschnitt), 21.03.2006 Ausstellung „Fußball-Abseits“ 11:00 Uhr im Seite Altonaer 1Museum,<br />

bis 16 Juli.<br />

Simon Waßermann, DER TOR DER HELD, Skulptur, Stahl gelasert,<br />

pulverbeschichtet, Höhe: 22 cm, Auflage 200, Preis € 90.–<br />

Bestellung per Fax 0 40-5 51 22 54<br />

oder per email: ruth.sachse@ot-nord.net.<br />

Volltreffer ...<br />

Wenn Sie die vielfältigen Leistungen des<br />

ASB nutzen: Rettungsdienst, Pflege,<br />

Betreutes Wohnen, Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit,<br />

Blutspendedienst <strong>und</strong> Zeitspender,<br />

um nur einige unserer Kompetenzen zu<br />

nennen.<br />

Unterstützen Sie unsere Arbeit mit dem<br />

Kauf des <strong>Kunst</strong>werks „DER TOR DER<br />

HELD“. 25% des Erlöses gehen als Spende<br />

an den ASB Hamburg.<br />

Tel.: 0 40 83 39 80<br />

www.asb-hamburg<br />

Tita do Rego Silva | Altarball,<br />

„Fußballhimmel“ in der Hauptkirche<br />

St. Petri Hamburg.<br />

Helfen ist unsere Aufgabe


4 o.T. Thema | Ausstellungen Ausstellungen o.T. 5<br />

<strong>HAMBURG</strong><br />

Allgegenwärtig<br />

wie ein Schatten<br />

YAEL BARTANA ZU GAST IM KUNSTVEREIN<br />

Yael Bartana | Kings of the Hill, 2003, Einkanalvideo,<br />

7’30 min., Videoprojektion, Farbe, Ton<br />

Yael Bartana | Trembling Time, 2001, Einkanalvideo-<br />

<strong>und</strong> So<strong>und</strong>installation, Farbe, Ton, So<strong>und</strong>track:<br />

Tao G. Vrhovec Sambolec<br />

Eine nächtliche Autobahn. Flutender Verkehr. Scheinwerferlicht verknüpft<br />

Fahrzeuge zum dicht dahin fließenden Strom. Der Blickpunkt ist erhöht, offenbar<br />

wurde die Kamera auf einer Brücke postiert. Diese Perspektive, zwischen<br />

Distanz <strong>und</strong> Überwachung, wird in Trembling Time (2001) durchgehalten.<br />

Der unbewegte Blick, den Yael Bartana hier vorgibt, zeigt eine Szenerie, die<br />

praktisch überall sein könnte: Hinweise auf Landschaft, Region, Autokennzeichen<br />

sind vom Dunkel geschluckt – kein Ort, bloß ein Durchgangspunkt.<br />

Dann geschieht etwas Unerwartetes: Wie auf ein geheimes Zeichen hin verlangsamt<br />

sich das Geschehen. Was man zunächst <strong>für</strong> Zeitlupeneffekte hält,<br />

scheint plötzlich real: Autos halten an, der Verkehr ruht. Türen werden geöffnet,<br />

Menschen steigen aus, bleiben neben den Fahrzeugen stehen. Doch<br />

keiner nimmt vom anderen Notiz. Nach einer Weile steigt man wieder ein,<br />

der Verkehrsfluss kommt in Gang, alles ist wie zuvor.<br />

Was ist hier passiert? Diese Frage ist als leises Befremden in allen Filmen<br />

Bartanas anwesend, verleiht ihnen schwelende Spannung. Die israelische<br />

Künstlerin, die in Tel Aviv <strong>und</strong> Amsterdam lebt, richtet den Blick auf das Verhältnis<br />

von Individuum <strong>und</strong> Gesellschaft, nähert sich dem als involvierte Außenstehende.<br />

In scheinbar nüchternem Dokumentar-Stil, der wie unmerklich<br />

subjektive Atmosphäre erzeugt, zeigt sie Menschen in Israel beim Begehen<br />

von Gedenk- <strong>und</strong> Festtagen. „Staatlich organisierte Zeremonien, militärische<br />

Feiern definieren die Tradition <strong>und</strong> prägen nationale Identität,“ so Bartana.<br />

„Mich interessiert die Dynamik des Staates, der eine bestimmte Anschauung<br />

diktiert, <strong>und</strong> des Individuums, das sich zu ihr bekennt.“ Trembling Time<br />

etwa wurde in Tel Aviv am Gedenktag <strong>für</strong> Gefallene der israelischen Kriege<br />

gedreht. Beim Ertönen der Sirenen kommt der Verkehr <strong>für</strong> eine Schweigeminute<br />

zum Erliegen. Bartanas Filme nehmen einen beobachtenden, stets<br />

aufs Persönliche gerichteten Blickwinkel ein. Sie zeigen Individuen, die – ob<br />

ausgelassen feiernd oder in schweigendem Gedenken – in ihren Ritualen aufgehoben<br />

sind. Gespenstisch, allgegenwärtig wie ein Schatten, offenbart sich<br />

darin auch die Lenkungskraft gesellschaftlicher Machtgefüge. | JENS ASTHOFF<br />

Yael Bartana: Video- <strong>und</strong> Fotoarbeiten, <strong>Kunst</strong>verein in Hamburg, Klosterwall 23,<br />

20095 Hamburg. Eröffnung: Donnerstag, 8.6., 19 Uhr; Ausstellung vom 9.6.– 3.9.<br />

<strong>HAMBURG</strong><br />

Surreale Selbstreflexion<br />

FRIDA KAHLO IM BUCERIUS KUNST FORUM<br />

Großes Leid, aber auch große Kraft <strong>und</strong> Leidenschaft prägten das Leben<br />

von Frida Kahlo (1907-1954). Immer wieder hat die legendäre mexikanische<br />

Malerin, Tochter eines deutschen Einwanderers <strong>und</strong> einer Mexikanerin, ihre<br />

eigene Lebenswirklichkeit in eindringlichen, geheimnisvoll-vielschichtigen<br />

Selbstporträts festgehalten. Als Konstanten ziehen sich darin ihr intensiver<br />

Blick unter dramatisch geschwungenen Augenbrauen, die traumlogische<br />

Verschränkung von Zeiten <strong>und</strong> Orten sowie die Einbeziehung traditioneller<br />

Attribute ihres Heimatlands hindurch. Zwei zentrale Momente bestimmten<br />

ihre Existenz ebenso wie ihr Schaffen: jener schwere Verkehrsunfall als 18jährige,<br />

der ihre körperliche Verfassung nachhaltig beeinträchtigte, aber auch<br />

dazu führte, dass sie überhaupt zu malen begann. Und die von extremen<br />

Höhen <strong>und</strong> Tiefen durchsetzte Liebe zu dem berühmten Protagonisten der<br />

mexikanischen Wandmalerei Diego Rivera, den sie 1929 heiratete <strong>und</strong> mit<br />

dem sie bis zu ihrem frühen Tod<br />

eng verb<strong>und</strong>en blieb. Bis heute<br />

hält die Faszination Frida Kahlos<br />

an, die nach einer Galerieschau<br />

in Paris 1939 als erste Vertreterin<br />

der mexikanischen <strong>Kunst</strong> des<br />

20. Jahrh<strong>und</strong>erts in die Sammlung<br />

des Pariser Louvre aufgenommen<br />

<strong>und</strong> vor wenigen Jahren als Heldin<br />

des erfolgreichen Hollywood-<br />

Films mit Salma Hayek in der<br />

Hauptrolle von einem breiten Publikum<br />

(wieder-)entdeckt wurde.<br />

Frida Kahlo | Henry Ford Hospital, 1932<br />

Museo Dolores Olmedo Patiño, Xochimilco, Mexiko<br />

<strong>Das</strong> Hamburger Bucerius <strong>Kunst</strong> Forum widmet der mexikanischen Malerin<br />

jetzt eine große Übersichtsausstellung mit 34 Gemälden, Zeichnungen<br />

<strong>und</strong> Aquarellen aus allen Phasen ihres Œuvres, das nach über zehn Jahren<br />

erstmals wieder in Deutschland präsentiert wird. Überwiegend entstammen<br />

die Leihgaben der Sammlung Dolores Olmedo Patiño, dem größten<br />

Privatkonvolut von Werken der Künstlerin. <strong>Das</strong> Ausstellungskonzept von<br />

Ortrud Westheider, Künstlerische Leiterin des Bucerius <strong>Kunst</strong> Forums,<br />

wirft Licht auf die Verknüpfungen zwischen den ästhetischen Ansätzen<br />

Frida Kahlos <strong>und</strong> den europäischen Avantgarde-Strömungen in der ersten<br />

Hälfte des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts. Im Gegensatz zu der gängigen These, dass<br />

die Malerin eine völlig losgelöste Form surrealer <strong>und</strong> phantastisch-realistischer<br />

Darstellung praktiziert habe, bettet die Schau ihr Schaffen in ein<br />

kontextuelles Netzwerk ein, das Surrealismus, Dadaismus, Pittura Metafisica<br />

<strong>und</strong> Neue Sachlichkeit umspannt. R<strong>und</strong> zwanzig Werke unter anderem<br />

von Max Beckmann, Giorgio de Chirico, Max Ernst, René Magritte, Meret<br />

Oppenheim <strong>und</strong> Christian Schad belegen die Verbindung Frida Kahlos zum<br />

internationalen <strong>Kunst</strong>geschehen ihrer Zeit. (15. Juni bis 17. September)<br />

| BELINDA GRACE GARDNER<br />

Bucerius <strong>Kunst</strong> Forum, Rathausmarkt 2, 20095 Hamburg, T. 36 09 96-0,<br />

www.buceriuskunstforum.de<br />

FOTOS:1. KUNSTVEREIN <strong>HAMBURG</strong>, 2. © 2006 BANCO DE MÉXICO, DIEGO RIVERA & FRIDA KAHLO MUSEUMS TRUST<br />

FOTOS: 1. © VG BILD-KUNST BONN, 2006 © PETIT PALAIS-MUSÉE D`ART MODERNE - GENÉVE, FOTO: STUDIO MONIQUE BERNAZ, GENÉVE<br />

<strong>HAMBURG</strong><br />

Marseille zu Gast<br />

DIE KUNSTHALLE ZEIGT<br />

BILDER AUS DER<br />

SÜDFRANZÖSISCHEN<br />

HAFENSTADT<br />

Weg von der Hochkunst, der <strong>Kunst</strong> der<br />

Städte <strong>und</strong> der <strong>Kunst</strong> der Zentren. <strong>Das</strong><br />

19. Jahrh<strong>und</strong>ert war reich an Künsten,<br />

die sich wieder auf Originäres besannen.<br />

In der Religion wie in der Region.<br />

Auch in Marseille, wo eine Bewegung<br />

um den Literaten Frédéric Mistral im Bodenständigen <strong>und</strong> im Hinterland, in<br />

der Pflege der eigenen Sprache <strong>und</strong> im einfachen Volk eine erneuernde Kraft<br />

lokalisierte. In der bildenden <strong>Kunst</strong> war es hier Emile Loubon vorbehalten,<br />

den Blick jenseits der Hochkunst auf dieses Salz der Erde zu richten. Einige<br />

seiner Werke gehören mit zur Ausstellung „Marseille zu Gast“ in der Hamburger<br />

<strong>Kunst</strong>halle. Sie zeigt <strong>Kunst</strong> aus zwei Jahrh<strong>und</strong>erten, von ca. 1750 bis<br />

in die erste Hälfte des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts. Überwiegend stammt sie aus zwei<br />

bedeutenden Museen von Hamburgs südfranzösischer Partnerstadt, dem<br />

Musée des Beaux-Arts <strong>und</strong> dem Musée Cantini.<br />

„Die Schule von Loubon“, wie die Künstler aus dem Umfeld von Emile Loubon<br />

später bezeichnet wurden, markiert einen ganzen Zweig innerhalb der<br />

Schau. Doch setzt sie weitaus früher an, unter anderem mit einer Hafenansicht<br />

von Jean-Joseph Kapeller, einem Maler in der Tradition des Hafen- <strong>und</strong><br />

Seestückemalers Claude-Joseph Vernet. Chronologisch setzt sich die Schau<br />

über frühe Romantiker, den sich abzeichnenden Impressionismus, Paul Signac,<br />

Vetretern der Fauves wie Raoul Dufy oder Andre Derain fort <strong>und</strong> endet<br />

mit einem ganz der Fotografie vorbehaltenen Kapitel. Man Ray oder Germaine<br />

Krull sind hier die großen Namen. Überwiegend zeigt die Schau Motive<br />

aus <strong>und</strong> um Marseille, den Hafen, den Vorort L‘Estaque, den auch Cezanne<br />

jahrelang aufsuchte, die Provence, die Veränderung der Landschaft im Zuge<br />

von Industrialisierung <strong>und</strong> aufkommenden Tourismus oder eine imposante,<br />

1944 abgetragene Schwebebrücke, den Pont Transbordeur. Darin eingebettet<br />

sind zahlreiche Bezüge von teilweise prominenten Künstlern untereinander,<br />

so etwa in den pastosen Arbeiten von Adolphe Monticelli, auf dessen<br />

Gelb angeblich van Gogh aufmerksam wurde. Begleitet wird die Schau<br />

(16. Juni - 17. September) von einem umfangreichen Rahmenprogramm.<br />

| WOLF JAHN<br />

<strong>Kunst</strong>halle, Glockengießerwall, 20095 Hamburg, T. 428131200, www.hamburger-kunsthalle.de<br />

<strong>HAMBURG</strong><br />

Multimedialer Aktionist<br />

PETER WEIBEL BEI PHOENIX ART<br />

Raoul Dufy | Le marché à Marseille, 1903,<br />

Öl auf Leinwand<br />

Er hat sich als Medienkünstler <strong>und</strong> -theoretiker gleichermaßen einen Namen<br />

gemacht: Peter Weibel, 1944 in Odessa geboren <strong>und</strong> in Österreich aufge-<br />

wachsen, ist ein Experimentator mit Hang zur Grenzaufhebung. Er hat unter<br />

anderem Komparatistik, Medizin <strong>und</strong> mathematische Logik studiert, ist<br />

erweiterten Formen des Films nachgegangen, hat sich mit Sprache im gesellschaftlichen<br />

System beschäftigt <strong>und</strong> visuelle Kommunikation im Kontext<br />

ihrer Fernseh- <strong>und</strong> Computeraufbereitung untersucht, sich als Musiker <strong>und</strong><br />

Mitbegründer einer Band hervorgetan, sich als Hochschullehrer <strong>und</strong> Kurator<br />

profiliert <strong>und</strong> zahlreiche Schriften publiziert. Ein kreativer Ausgangspunkt<br />

seiner genre- <strong>und</strong> medienübergreifenden Praxis ist die Gruppe der Wiener<br />

Aktionisten, als deren Namensgeber er fungierte <strong>und</strong> an deren Spätphase<br />

1967-68 er sich als ästhetisch-politischer Agitator beteiligte.<br />

Eine Schau mit dem Titel „<strong>Das</strong> offene Werk 1964-1979“ gastiert jetzt in der<br />

Phoenix Kulturstiftung/Sammlung Falckenberg Hamburg-Harburg, gewidmet<br />

dem frühen Schaffen Weibels. Kuratoren der Wanderausstellung (erste<br />

Station: Neue Galerie Graz am Landesmuseum Joanneum) sind Günther Holler-Schuster<br />

<strong>und</strong> Peter Peer. Insgesamt dreih<strong>und</strong>ert Arbeiten des vielsträngig<br />

operierenden Künstler-Theoretikers, Leiter zudem des renommierten<br />

Zentrums <strong>für</strong> <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> Medientechnologie in Karlsruhe, sind darin vereint.<br />

Für den Hamburger Sammler <strong>und</strong> Hausherrn der Schau Harald Falckenberg<br />

ist die Weibel-Präsentation „eine konsequente Fortsetzung“ seiner Fokussierung<br />

des Wiener Aktionismus, dessen zentraler Protagonist Otto Mühl im<br />

vergangenen Jahr mit einer Retrospektive bei Phoenix Art vertreten war.<br />

Peter Weibel | Fotoarbeit, 1971<br />

Falckenberg bezeichnet<br />

Weibel<br />

als „einen der großen<br />

Promoter des<br />

Happenings“ <strong>und</strong><br />

anderer performativer<br />

Ansätze, die<br />

mit einem „Ausstieg<br />

aus der Repräsentationskunst“<br />

einhergingen. So<br />

erfand Weibel einige<br />

Jahre vor seinem<br />

österreichischen<br />

Kollegen Franz West die sogenannten „Pass-Stücke“, die als körperliche Erweiterung<br />

den Menschen selbst zum Teil einer Skulptur werden lassen. Auf<br />

burleske Weise sozialkritisch geht es in einer Fotoarbeit von 1971 zu, in der ein<br />

Plakat mit der Aufschrift „lügt“ kommentierend unter dem „Polizei“-Schild<br />

einer Wiener Wache hochgehalten wird. Ein „Selbstportrait als Anonymus“<br />

zeigt die dreiphasige Entwicklung eines schwarzen Balkens, der zunächst das<br />

Antlitz nur partiell bedeckt <strong>und</strong> zum Schluss dann gänzlich verdeckt. Humor<br />

<strong>und</strong> Hintersinn spielen in Weibels aktionistischen, teils in Kooperation mit<br />

anderen Künstlerpersönlichkeiten (etwa Valie Export) entstandenen Arbeiten<br />

eine durchgängige Rolle – Aushebelung des „Betriebssystems <strong>Kunst</strong>“ inklusive.<br />

Eröffnung: 10. Juni, bis 3. September | BELINDA GRACE GARDNER<br />

Phoenix Art/Sammlung Falckenberg, Wilstorfer Str. 71, Tor 2, 21073 Hamburg-Harburg,<br />

Besichtigung nur nach tel. Anmeldung, T. 32 50 67 62,<br />

Zur Ausstellung veranstaltet das Hamburger Metropolis Kino am 22. Juni ab 19 Uhr eine Peter-<br />

Weibel-Filmnacht mit experimentellen Filmen, konzeptionellen Videos, Spielfilmen, Werbe- <strong>und</strong><br />

Musikclips in Anwesenheit des Künstlers sowie des Sammlers Harald Falckenberg. Zeitgleich<br />

läuft bei Phoenix Art die Schau “The Palace at 4 A.M.” mit einer Videoinstallation des amerikanischen<br />

Künstlers Jon Kessler.


6 o.T. Ausstellungen | Kritik Ausstellungen | Kritik o.T. 7<br />

<strong>HAMBURG</strong><br />

Aus-Zeit<br />

PIA STADTBÄUMER,<br />

HIRTENKNABEN UND EINE ROKKOKO-<br />

DAME IN DER PRODUZENTENGALERIE<br />

Warum tauchen Künstler in die Vergangenheit?<br />

Aus Ehrfurcht vor den Alten Meistern? Um sich in<br />

postmodernen Eklektizismen zu üben? Oder um in<br />

Kontakt mit einer vermeintlich heilen Zeit zu treten?<br />

Jeder historische Rückgriff verlangt seine eigene<br />

Antwort. Was also bewegt Pia Stadtbäumer<br />

ihre aktuellen Skulpturen aus kunsthistorischem<br />

Personal zu formen? In der Produzentengalerie<br />

zeigt sie drei Skulpturen, zwei Hirtenknaben frei<br />

nach Lenbach sowie eine kokett-lüsterne Rokokko-Lady,<br />

inspiriert durch Fragonard.<br />

Erstaunlich ruhig <strong>für</strong> die eher ambivalent-agressiv<br />

wirkenden Kinderskulpturen Stadtbäumers verhalten<br />

sich die beiden Hirtenknaben. Ganz in Grau<br />

geben sie sich dem Tagträumen hin, auf einer podestartigen,<br />

mit Sitzkissen ausgestatteten Insel,<br />

BUCERIUS<br />

K U N S T<br />

FORUM<br />

Oliver Ross | Zuhandenheit, c-print, 2005<br />

Frida Kahlo, Selbstbildnis mit Äffchen, 1945 (Detail) © 2006 Banco de México<br />

Frida Kahlo<br />

15. 6.– 17. 9. 2006<br />

Rathausmarkt, Hamburg<br />

täglich 11 bis 19 Uhr<br />

donnerstags bis 22 Uhr<br />

Pia Stadtbäumer | Hirtenknabenspiel II (Leo) 2004, Figur (liegend)<br />

Bronze, lackiert<br />

die den Betrachter zum Mit-Verweilen einlädt. Im<br />

Gegensatz dazu lockt „das ewige Weib“ an der<br />

Wand, aufreizend, auf dem Rücken liegend, mit<br />

entblößter Brust <strong>und</strong> zielgerichtetem Blick. Am<br />

Boden ein graues Tag-Dösen, dort ein Wink von<br />

oben mit dem Sex-Appeal.<br />

<strong>Kunst</strong>historische Vergangenheit sind die Formen,<br />

Gegenwart die Figuren, die Stadtbäumer<br />

bekanntlich von lebenden Modellen nachformt.<br />

Zusammen wirkt das Ensemble wie der Auftakt<br />

zu einem möglichen Schäferstündchen, wenngleich<br />

die gegenseitigen Aufmerksamkeiten noch<br />

<strong>HAMBURG</strong><br />

Schönheit ist wichtig<br />

BERT DE BEUL, GALERIE SFEIR-SEMLER<br />

Zwischen den Neonröhren <strong>und</strong> den Bildern in<br />

der Galerie Sfeir-Semler scheint eine feine Dunstschicht<br />

zu schweben, ein Licht, das den Nebel des<br />

nahen Meeres noch nicht ganz aufgelöst hat. Solche<br />

romantischen Assoziationen sind dem Maler<br />

Bert De Beul nicht fremd – er schätzt nicht nur die<br />

flämische Tradition, sondern auch Caspar David<br />

Friedrich oder den Dänen Vilhelm Hammershoj.<br />

Doch die Bildmotive des Antwerpeners sind ohne<br />

jede Symbolik vielleicht eher dem melancholischen<br />

Realismus eines Morandi oder Hopper<br />

verpflichtet: Eine angeschnittene Türfassung aus<br />

Aluminium, die in der Sonne aufleuchtet, beiläufige<br />

Zimmerecken, Blicke durch Fenster auf<br />

Schatten in den Gardinen oder herabgelassene<br />

Jalousien vor einem grünlich verblichenen Sofa.<br />

In seinem Realismus des Peripheren zeigt Bert De<br />

Beul banale Ecken in ruhiger Distanz. Es ist pure<br />

Malerei ohne betonte Mitte <strong>und</strong> ohne den politischen<br />

Anspruch seines Landsmanns Luc Tuymans.<br />

Die schwebende Unschärfe der Darstellungen<br />

kann als Referenz auf die fotografische Technik<br />

gesehen werden. Aber vielmehr scheint der wei-<br />

Pia Stadtbäumer | Weitere galante Szenen (Inga), 2006<br />

Polymer, bemalt<br />

zu wünschen übrig lassen. Aber das könnte sich<br />

ändern, würden die Figuren mit ihren Gewändern<br />

wieder in die Jetzt-Zeit zurückkehren. Wollen <strong>und</strong><br />

sollen sie aber nicht. <strong>Das</strong> Kleid der Vergangenheit<br />

verschont sie vor allzu direkter Berührung mit Assoziationen<br />

aus der Gegenwart. Sie leben in einer<br />

Aus-Zeit. Aber vielleicht ist es auch die Künstlerin,<br />

die mit ihrer Zeitreise die Erholung von den Strapazen<br />

einer bilderüberfluteten Gegenwart sucht.<br />

Bis 13. Juli.<br />

| WOLF JAHN<br />

Admiralitätsstr. 71, 20459 Hamburg, T. 37 82 32,<br />

www.produzentengalerie.com<br />

Bert de Beul | o.T., 2005, Öl auf Leinwand, 62 X 74 cm,<br />

che Pinselstrich von einem liebevollen Umgang<br />

mit den einfachen Dingen zu künden, von einer<br />

etwas verträumten ruhigen Freude an beiläufigen<br />

Momenten, die die Betrachter in ihre <strong>für</strong> einen<br />

Augenblick entspannte kleine Welt einladen. Und<br />

das macht die Leinwände, die nie größer sind,<br />

als dass sie sich noch mit den Armen umfangen<br />

lassen, zu Bildern der Zeitlosigkeit. <strong>Das</strong>s es sich<br />

dennoch um tagebuchartige Eindrücke von heute<br />

handelt, zeigt sich nur zögerlich, beispielsweise,<br />

wenn auf der Scheibe, die diese zufällig von außen<br />

gesehenen Interieurs vom Spaziergänger trennt,<br />

der Reflex eines Autos mitgemalt wird. Bis 8. Juli.<br />

| HAJO SCHIFF<br />

Admiralitätstrasse 71, 29459 Hamburg, T. 37519940,<br />

www.sfeir-semler.com<br />

FOTOS: 1. PRODUZENTENGALERIE, 2. COURTESY GALERIE SFEIR-SEMLER<br />

FOTOS: 1. COURTESY MUSEUMSBERG FLENSBURG, 2. COURTESY GALERIE VOSS, DÜSSELDORF<br />

FLENSBURG<br />

Malerstar lockt<br />

in den Norden<br />

MUSEUMSBERG FLENSBURG ZEIGT<br />

GERHARD RICHTER<br />

Gerhard Richter | Betty<br />

1991, Foto nach Ölbild 1988<br />

In der zum Museum umgebauten Schule von 1896<br />

tut sich Erstaunliches: Deutschlands nördlichstes,<br />

über der Förde thronendes Museumsensemble<br />

zeigt die unbestrittene Nummer eins der deutschen<br />

Malerei – Gerhard Richter. In fünf Räumen<br />

im Erdgeschoß wird aus dem umfangreichen Oeuvre<br />

erstmals der Aspekt des Porträts besonders beleuchtet<br />

– wenn auch mit eher reduziertem Licht,<br />

da Malerei, Fotografie <strong>und</strong> Zeichnung konsequent<br />

gleichwertig gezeigt werden. Den Beginn macht<br />

das früheste Selbstporträt, bei dem sich der gerade<br />

15-jährige 1947 mit einem leuchtenden Auge<br />

<strong>und</strong> einer fast voll verschatteten Gesichtshälfte<br />

dramatisiert. Charakteristisch sind <strong>für</strong> Richter<br />

dann die verwischten schwarzweißen Bilder nach<br />

Foto- <strong>und</strong> Zeitungsvorlagen, bei denen der oberflächlich<br />

vorbeihuschende Blick auf die Medien in<br />

den partiellen Unschärfen des Bildes wie eingefroren<br />

ist. Wie sehr dieser medienreflexive Blick<br />

an der Fototechnik inspiriert ist, zeigt der einzige<br />

<strong>und</strong> selten gezeigte Kurzfilm von Gerhard Richter:<br />

„Volker Bradtke“ ist eine bloß schemenhafte<br />

Bildfolge, ein zu keiner Zeit technisch korrektes<br />

Focussieren einer banalen Person.<br />

Nicht zu fassen ist auch das Gesicht von „Herrn<br />

Heyde“, eines erst 1959 in Flensburg festgesetzten<br />

Kriegsverbrechers. Diese Arbeit mit deutlichem<br />

Regionalbezug ist – wie manche andere auch – in<br />

der Ausstellung als autorisiertes Foto nach dem<br />

gemalten Original vertreten, was als neuerliche<br />

Volte im ständigen hin- <strong>und</strong> her der Medien wohl<br />

nur bei Gerhard Richter angemessen ist. Zu treffen<br />

sind auch Gilbert <strong>und</strong> George, Mao <strong>und</strong> die<br />

Queen oder eine „Studentin“ in zum Voyeurismus<br />

einladender Pose. Zum Porträt im weiteren Sinne<br />

werden aber auch bildfüllende Brüste, ein leerer<br />

Kopf oder eine ungegenständliche Malerei von<br />

1971 allein durch den Titel – denn da Richter beweist,<br />

dass keinem Bild zu trauen ist, findet alle<br />

<strong>Kunst</strong> im eigenen Kopfe statt. <strong>Das</strong> scheint auch<br />

der „Graue Spiegel“ von 1992 sagen zu wollen:<br />

nach so vielen fremden Gesichtsimpressionen<br />

sieht man sich mit dem eigenen Abbild konfrontiert.<br />

(Bis 9. Juli) | HAJO SCHIFF<br />

Museumsberg 1, 24937 Flensburg, T. 0461-852956, www.<br />

museumsberg.flensburg.de; Katalog 29,80 Euro<br />

KIEL<br />

Zwischen Absturz<br />

& Befreiungsschlag<br />

ALLES ÜBER „BALLERMANN“ - VON<br />

MARTIN KIPPENBERGER BIS JÜRGEN<br />

DREWS IN DER KUNSTHALLE<br />

Denkt man an „Ballermann“ kommen einem Horden<br />

von hemmungslos Vergnügungssüchtigen in<br />

den Sinn, die am Strand von Deutschlands liebstem<br />

Feriendomizil Mallorca zur Dauerparty antreten<br />

<strong>und</strong> sich bis zum Abwinken betrinken. Was <strong>für</strong><br />

die einen Spaß <strong>und</strong> Ausbruch aus den Zwängen<br />

des Alltags bedeutet, impliziert <strong>für</strong> die anderen<br />

die Abgründe eines kulturlosen Spektakels, das<br />

im sinnlosen Grölen taumelnder Massen versinkt.<br />

Zwischen den Polen von Befreiungssehnsucht<br />

<strong>und</strong> Absturz bewegt sich die aktuelle Schau „Ballermann“<br />

in der <strong>Kunst</strong>halle zu Kiel. Werke von<br />

17 internationalen Künstlerinnen <strong>und</strong> Künstlern<br />

sind dort versammelt, darunter Martin Kippenberger,<br />

Jeff Koons, Sylvie Fleury, Martin Parr <strong>und</strong><br />

Kult-Filmemacher Rosa von Praunheim (hier mit<br />

„Die Bettwurst“ von 1971). Einiges ist eigens <strong>für</strong><br />

die Ausstellung entstanden. So hat etwa Markus<br />

Sixay aus aneinander gesteckten, langen bunten<br />

Strohhalmen (666 Meter Gesamtlänge), mit denen<br />

„Ballermann“-Anhänger sonst ihre Sangria-<br />

Eimer leeren, ein fragiles, raumgreifendes Konstrukt<br />

geschaffen, das wie ein überdimensionales<br />

Mikado-Spiel prekäre Balancen suggeriert.<br />

Absurd-bizarre Komik bringen Beiträge, beispiels-<br />

www.galerien-in-hamburg.de<br />

weise, von Kippenberger (etwa mit dem Diptychon<br />

„Vergessen“ – „Trinken“ vertreten) <strong>und</strong> Werner<br />

Büttner (u. a. zeigt er die Serie „<strong>Das</strong> Leben ist kein<br />

Urlaub“), während dunklere Töne in Arbeiten wie<br />

der Installation von RothStauffenberg aufglimmen.<br />

<strong>Das</strong> Künstlerduo hat in Kiel ein Hotelzimmer<br />

eingerichtet, dessen Interieur nur partiell zu erkennen<br />

ist. Klangfetzen aus dem Radio <strong>und</strong> von<br />

unsichtbarer Außenwelt hereinflackerndes Licht<br />

untermalen den eigenartig klaustrophobisch <strong>und</strong><br />

verlassen wirkenden Schauplatz. Fotoszenarien<br />

von Parr, Otto Snoek <strong>und</strong> Massimo Vitali führen vor<br />

Augen, dass das Phänomen „Ballermann“ nicht auf<br />

Mallorca fixiert ist, sondern an englischen Stränden<br />

ebenso zu finden ist wie auf niederländischen<br />

Beach-Partys. Eine gigantische Düne aus Erdnussflips<br />

hat der Berliner Künstler Thomas Rentmeister<br />

in der <strong>Kunst</strong>halle aufgetürmt.<br />

Frank Bauer | The Grannies, 2005, Öl auf Leinwand, 150 x 250 cm<br />

Sie ergänzt sich bestens mit Christian Hoischens<br />

maximal aufgespoilertem, dabei minimalistisch<br />

reduziertem Mega-Schlitten aus Fiberglas: ein gestrandetes<br />

Monstergefährt, das dröhnende Bässe<br />

<strong>und</strong> aufheulende Motoren evoziert. Die Ausstellung<br />

knüpft lose an „Accessoiremaximalismus“<br />

(2003) <strong>und</strong> „No Money“ (2004) in Kiel an, die<br />

ebenfalls um Identitätsfindung, Konsumismus,<br />

kulturelle Normen <strong>und</strong> Werte im gesellschaftlichen<br />

Spannungsfeld von Materialismus <strong>und</strong> Idealismus<br />

kreisten. Unter dem Titel „So leben wir“<br />

sind schließlich auch Gemälde aus dem Privatbesitz<br />

von Ramona <strong>und</strong> Jürgen Drews zu sehen. Der<br />

„König von Mallorca“ tritt am 15. Juni in der <strong>Kunst</strong>halle<br />

auf. Parallel zeigen Studierende der Kieler<br />

Muthesius <strong>Kunst</strong>hochschule zur Fußballweltmeisterschaft<br />

im Foyer das Video-Projekt „Abseits 06“<br />

in speziell eingerichteter Bar, wo auch die Spiele<br />

übertragen werden. Bis 9. Juli | BELINDA GRACE GARDNER<br />

Düsternbrooker Weg 1, 24105 Kiel, T. 0431 880 57 56,<br />

www.kunsthalle-kiel.de


8 dep o.T. Interview dep o.T. 9<br />

Kurator Christoph Metzger<br />

über die Klangkunst<br />

Bis zum 2. Juli findet die Ostseebiennale der<br />

Klangkunst 2006 statt, in der <strong>Kunst</strong>halle Rostock<br />

<strong>und</strong> ab 9. Juni auch in der St. Jacobi Kirche Strals<strong>und</strong>.<br />

Unter dem Motto „Sonoric Perspectives“<br />

werden über 40 künstlerische Positionen aus den<br />

vergangenen dreißig Jahren gezeigt. o.T. sprach<br />

mit Kurator Christoph Metzger.<br />

Herr Metzger, ein Schwerpunkt der Biennale<br />

bilden Partituren, Notationen <strong>und</strong> anderweitige<br />

Aufzeichnungen. Gibt es auch etwas zu hören?<br />

CHRISTOPH METZGER: Am Entstehen <strong>und</strong> der Entwicklung<br />

der Klangkunst haben zahlreiche Menschen<br />

mitgewirkt, Autoren, Musiker, bildende<br />

Künstler <strong>und</strong> andere. Die meisten von ihnen haben<br />

ihre Ideen von einer Klangkunst aufgeschrieben,<br />

in Zeichnungen, Skizzen oder in anderen Formen.<br />

Diese Partituren bilden eine Art Einführung<br />

in die Klangkunst. Wir zeigen sie überwiegend in<br />

der <strong>Kunst</strong>halle Rostock. Akustische Installationen<br />

gibt es vor allem in Strals<strong>und</strong>, unter anderem von<br />

Jan Peter Sontag, Brian Eno <strong>und</strong> On Kawara, zu<br />

sehen <strong>und</strong> zu hören.<br />

o.T.: Den zweiten Schwerpunkt bilden Schülerprojekte.<br />

Auch Peter Bürgel will <strong>für</strong> die kommende<br />

Documenta Schüler mit einbeziehen. Was hat sie<br />

zu dieser Kooperation veranlaßt?<br />

Deutsche FOAMGLAS ® GmbH<br />

21079 Hamburg<br />

Kaispeicher · Veritaskai 3<br />

Tel. 0 40 / 25 30 51-0<br />

Fax 0 40 / 25 30 51-20<br />

C.M.: Die <strong>Kunst</strong>halle Rostock hat eine lange Tradition<br />

in der Zusammenarbeit mit Schülern. So<br />

wurde die Idee an mich herangetragen, auch mit<br />

dieser Gruppe junger Menschen Projekte zu initiieren.<br />

Hinzu kamen Mitglieder des Blinden- <strong>und</strong><br />

Sehbehinderten Verband MV. Die Schüler haben<br />

unter anderem ihre Schulwege oder die Wege zur<br />

<strong>Kunst</strong>halle akustisch aufgenommen <strong>und</strong> entsprechend<br />

kartiert. Aussengeräusche von Stadt <strong>und</strong><br />

Natur wurden aufgenommen <strong>und</strong> modifiziert. Via<br />

Kopfhörer kann man sie in imaginären Konzertsälen<br />

hören. Was zuvor als störender Geräuschpegel<br />

wahrgenommen wurde, entfaltet sich dann polyphon.<br />

o.T.: In den großen Übersichts-Schauen wie documenta<br />

oder der Biennale Venedig ist Klangkunst<br />

bestenfalls am Rande positioniert. Wo steht die<br />

Klangkunst heute?<br />

C.M.: Ihre Pionierzeit ist mittlerweile Geschichte<br />

<strong>und</strong> seit geraumer Zeit hat sie akademische Reife<br />

<strong>und</strong> Würde erhalten. Die Klangkunst hat sich den<br />

Status einer autonomen Gattung erobert, mit einem<br />

eigenen Studiengang. Uli Eller etwa lehrt in<br />

Braunschweig. Heute arbeiten Klangkünstler an<br />

umfassenden <strong>und</strong> komplexen so<strong>und</strong>scapes. Die<br />

Arbeitstechniken haben sich erheblich verfeinert.<br />

Klangkunst erlebt der Betrachter <strong>und</strong> Zuhörer deswegen<br />

idealiter zu Anlässen, die sich ganz auf sie<br />

konzentrieren. Nach Rostock <strong>und</strong> Strals<strong>und</strong> wan-<br />

dert die Biennale übrigens weiter, unter anderem<br />

ins <strong>Kunst</strong>museum von Ystad, Schweden. | WOLF JAHN<br />

Weitere Infos unter: www.ostseebiennale.de<br />

<strong>Kunst</strong>hallen-Direktor Hubertus<br />

Gaßner über das Schöne<br />

o.T.: Ist Schönheit heute noch ein aktuelles Thema<br />

der <strong>Kunst</strong>?<br />

Ja. Zwar war die Schönheit seit dem Erhabenen<br />

<strong>und</strong> dem Schrecklich-Schönen der Frühromantik<br />

<strong>und</strong> spätestens seit Baudelaire aus der <strong>Kunst</strong> verbannt,<br />

<strong>und</strong> das Nichtschöne galt als das <strong>Kunst</strong>würdige.<br />

Aber in den 1990er Jahren wurde das Terrain<br />

zurückerobert. Bei der Ausstellung „Beauty<br />

Now“ - 2000 im Münchner Haus der <strong>Kunst</strong>, wo ich<br />

damals arbeitete - meinte die Presse zwar noch,<br />

das Thema sei völlig out. Danach aber gab es unendlich<br />

viele Ausstellungen <strong>und</strong> Publikationen.<br />

Heute habe ich dazu etwa zwei Meter Bücher.<br />

Und die kommende documenta soll auch unter<br />

dem Label „Schönheit“ laufen.<br />

o.T.: Müsste sich die <strong>Kunst</strong> angesichts des aktuellen<br />

gesellschaftlichen Beauty-Hypes nicht eher<br />

gegen das Schöne wenden?<br />

H.G.: Vermutlich ist mit der Spaß-, Event- <strong>und</strong> Lifestylewelle<br />

in der Alltagskultur ein neues Bewusstsein<br />

entstanden. Und die Künstler haben sich dessen<br />

angenommen - kritisch <strong>und</strong> affirmativ. 2000 konnten<br />

wir noch viel Kritisches etwa zum Schönheitsideal in<br />

Werbung <strong>und</strong> Chirurgie zeigen. Heute würde man in<br />

Sachen Schönheit an die doch recht gefällige neuere<br />

deutsche Malerei denken. Zwar arbeitet Neo Rauch<br />

noch subtil zwischen der Feier des Schönen <strong>und</strong> seiner<br />

Unterwanderung, seine Nachfolger aber haben<br />

diesen kritischen Impetus völlig verloren.<br />

o.T.: In München prangt jetzt das „Allianz Arena“-<br />

Signet des WM-Stadions über ihrer ehemaligen Arbeitsstätte,<br />

dem Haus der <strong>Kunst</strong>. Schön oder nicht?<br />

H.G.: Ganz unschön. Schönheit hat mit Wahrheit<br />

zu tun. Wahrscheinlich ist das Schöne das einzig<br />

Wahre, das zweifellos wahr ist. Man kann die Installation<br />

dieses Werbeträgers ironisch reflektieren,<br />

aber so ist es wohl nicht gemeint. Mit dem<br />

Schönen <strong>und</strong> Wahren hat das nichts zu tun.<br />

| KARIN SCHULTZE<br />

Vortrag von Hubertus Gaßner, Thema: „Die Aktualität<br />

des Schönen in der heutigen <strong>Kunst</strong>“ am 27.06., 19 Uhr HfbK,<br />

Lerchenfeld 2, Kleiner Hörsaal<br />

<strong>Kunst</strong> im Münzviertel<br />

Nicht nur Altona <strong>und</strong> die City Nord haben Defizite,<br />

die eine künstlerische Zwischennutzung<br />

ausgleichen soll. Auch das Münzviertel zwischen<br />

City, City Süd <strong>und</strong> Hafencity ist in den Blickpunkt<br />

der Stadtentwickler gerückt. Schon seit Jahren<br />

ist dort Günther Westphal der heimliche <strong>und</strong> unheimliche<br />

Motor hinter den künstlerischen <strong>und</strong><br />

sozialen Aktivitäten im Viertel. Seine Arbeit als<br />

ein sensibler Fotokünstler zurückstellend hat er<br />

<strong>für</strong> Juni eine ganze Reihe von <strong>Kunst</strong>aktivitäten<br />

koordiniert, die den Anspruch schon einmal vorwegnimmt,<br />

das zwischen Gleisen <strong>und</strong> Ausfallstraßen<br />

etwas abgeklemmte Viertel solle sich an die<br />

<strong>Kunst</strong>meile anschließen: Eine Bautafel von Inga<br />

Svala Thorsdottir verkündet in der Repsoldstraße<br />

das Recycling der leerstehenden Hochhäuser<br />

durch „Thor‘s Daughter‘s Pulverization Service“,<br />

Nana Petzet betreibt am Münzplatz ein „H<strong>und</strong>ekotrecycling“,<br />

auch damit die Projekte <strong>für</strong><br />

Nachbarschaftsgärten bessere Chancen haben.<br />

In Fahrradkellern sind Videos zu sehen; in Souterrains<br />

gibt es künstlerische Heimatk<strong>und</strong>e mit<br />

dem Verweis auf den Kaufherren, Senator <strong>und</strong><br />

Dichter Barthold Hinrich Brockes (1680-1747),<br />

dessen Gärten einst in der Gegend lagen. In der<br />

Münzstraße 10 begann in den 80iger Jahren Till<br />

Krause seine zur heutigen Galerie <strong>für</strong> Landschaftskunst<br />

führenden Aktivitäten. Jetzt ist dieser Raum<br />

<strong>für</strong> kurze Zeit reaktiviert, zu sehen sind Arbeiten<br />

von Achim Asslinger (and8), Katharina Kohl, Olaf<br />

Dreyer (Gartenkunst), Ando Yoo (Gartenlabor) sowie<br />

den Stadtplanern Arend Kölsch <strong>und</strong> Johannes<br />

Bouchain <strong>und</strong> natürlich Till Krause.<br />

„Rosen in die Münzstraße, Sonnenblumen in die Westerstraße<br />

<strong>und</strong> eine Gärtnerei in die Jugendwerkstatt Rosenallee 11“,<br />

Projekt-Eröffnung: 1. Juni, 19 Uhr „Die Münze“, Münzplatz 1,<br />

20097 Hamburg<br />

Innenausstattung<br />

Während die <strong>Kunst</strong> im Öffentlichen Raum gerade<br />

eine Renaissance als „Vitalisierung“ Hamburger<br />

Stadtteile belebt, befassen sich die Vordenker<br />

schon wieder mit dem genauen Gegenteil: Kerstin<br />

Stakemeier vom Museum <strong>für</strong> Gegenwartskunst in<br />

Basel <strong>und</strong> Janneke de Vries vom <strong>Kunst</strong>verein in Hamburg<br />

wollen das Verhältnis von Öffentlichkeit <strong>und</strong><br />

Privatsphäre vom inneren Kern her untersuchen. In<br />

ihrem siebenteiligen Projekt „Innenausstattung“<br />

wird bis 2. Dezember ein 16 qm großes Esszimmer<br />

zur Ausstellungsfläche ohne seinen privaten<br />

Charakter zu verlieren: Ein Versuch, die Wechselwirkung<br />

von Präsentationsort <strong>und</strong> <strong>Kunst</strong> zu bestimmen.<br />

3. Juni - 24. Juni: Martin Hoener – Materialien des Privaten I.<br />

Bleicherstraße 78 (1. Stock, links), Hamburg.<br />

Kenneth Anger in Bremen<br />

Insidern ist sein Name ein Begriff, Aussenstehenden<br />

die Wirkung seiner Filme: Kenneth Anger.<br />

1947 macht der damals 17jährige mit “Fireworks”<br />

auf sich aufmerksam, eine Kampfansage nicht nur<br />

an die Hollywood-Traumfabrik, sondern auch ein<br />

gewagter, sich zu Homerotik bekennender Film<br />

im prüden Amerika der vierziger Jahre. Seither hat<br />

Kennenth Anger mit seinen farbig üppigen <strong>und</strong> experimentellen<br />

Filmen Generationen von Regisseuren<br />

beeinflußt, von Martin Scorsese über David<br />

Lynch bis hin zu R. W. Fassbinder. Und Mick Jagger,<br />

heißt es, soll Kenneth Anger zu seinem Hit Sympathy<br />

for the devil angeregt haben. Seine eigene<br />

Vorliebe <strong>für</strong> das Satanische <strong>und</strong> Okkulte, <strong>für</strong> magische<br />

Rituale <strong>und</strong> heidnische Götter, ageregt durch<br />

Ober-Zaubermeister Aleister Crowley verschafft er<br />

in Filmen wie “Lucifer Rising” Raum. Und auch da<strong>für</strong><br />

steht Angers Name: durch die Verbindung von<br />

Musik <strong>und</strong> Bild Pionier des Musikvideos zu sein.<br />

Seine erste Einzelausstellung in Deutschland<br />

gewährt jetzt das Künstlerhaus Bremen Angers<br />

filmischen Oeuvre. “Pleased to meet you” zeigt<br />

mehrere Filme zwischen drei <strong>und</strong> 40 Minuten<br />

Länge aus den Jahren 1947 bis 1981. Bis 25. Juni<br />

Am Deich 68/69, 28199 Bremen, T. 0421-508598,<br />

www.kuenstlerhausbremen.de, Do 15. Juni 19.30 Uhr,<br />

Film als magisches Ritual , Vortrag von Dr. Robin Curtis,<br />

Medienwissenschaftlerin, Berlin, Eintritt frei<br />

Unerwünscht<br />

Da hat sich die Hamburger <strong>Kunst</strong>kommission<br />

unfreiwillig aufs Glatteis begeben. Ihr OK <strong>für</strong><br />

zwei gigantische Schüler-Wandmalereien an der<br />

Langen Reihe bringt jetzt Einwohner St. Georgs<br />

zur Weißglut. Sie fordern die dilletantisch, “brave<br />

Schrebergartenwandbemalung“ - u. a. zwei<br />

hochspringende, sich fast küssende Fussballspieler<br />

- nur während der WM zuzulassen <strong>und</strong> den<br />

Schülern andere Flächen zur Verfügung zu stellen.<br />

Auch be<strong>für</strong>chten sie, dass die alte, fast schon<br />

denkmalschutzwürdige Werbung des Ladens<br />

“1000 Töpfe” dabei unbemerkt verschwindet.<br />

Proteste an: Kulturbehörde/<strong>Kunst</strong>kommission –<br />

Hohe Bleichen 22, 20354 Hamburg


10 o.T. dep o.T <strong>Architektur</strong> o.T. 11<br />

GLOSSE<br />

Galerie Gaga<br />

SZENEN SCHRÄGER STRATEGIEN<br />

Wozu braucht der Mensch Galerien? Eine andere große <strong>Kunst</strong>zeitung hat<br />

letzten Monat auf der Titelseite den Tod des regelmäßig geöffneten Raumes<br />

verkündet. Also – da ist Hamburg doch viel kreativer. Fragen Sie mal Ihren<br />

Galeristen, was der alles so nebenbei wegorganisiert, wenn er in seinen<br />

schönen Räumen auf Besucher wartet: Eine Filiale im Orient eröffnen, ein<br />

öffentliches Gebäude ausmalen lassen, Partys <strong>und</strong> Auktionen organisieren<br />

oder st<strong>und</strong>enlang über den Umzug nach Berlin grübeln. Zum verbotenen<br />

Glückspiel kann man sich gar in einer der Galerien der Admiralitätstrasse<br />

treffen. Dort wird die <strong>Kunst</strong> nicht verkauft, sondern ausgewürfelt. Die Arbeiten<br />

des Hamburger Künstlers Boran Burchhardt sind zu erhalten zur Zahl der<br />

geworfenen Augen, multipliziert mit dem Gr<strong>und</strong>preis 1000 Euro. Zeigt der<br />

Würfel jedoch eine Drei, hat der <strong>Kunst</strong>sammler gewonnen, die Galerie hat<br />

verloren – die Arbeit wird verschenkt. <strong>Das</strong> gilt bei zehnfachem Einsatz gar<br />

<strong>für</strong> die ganze Ausstellung. Da kommt doch Casino-Stimmung auf! Und Stimmung<br />

ist sowieso alles, sei es an der Börse oder im <strong>Kunst</strong>business. Auf einem<br />

Talk-Abend mit vier Leitern von jüngeren, noch nicht so etablierten Galerien<br />

im verdienstvollen Off-Raum „blau“ verkündete unlängst eine junge Ausstellungsmacherin,<br />

deren Räume von einer Studenten-Bar subventioniert<br />

werden, ihre neue Galerie solle ein „gesamtkünstlerisches Wohlfühlprojekt“<br />

sein. In diesem Sinne dann einen wonnigen, kreativen, erregenden <strong>Kunst</strong>sommer<br />

uns allen… <strong>und</strong>, äh, wo stand noch mal das Bier? | HAJO SCHIFF<br />

ANZEIGENSCHLUSS FÜR UNSERE AUSGABE 5 | SEPTEMBER 2006<br />

IST DER 17. AUGUST 2006<br />

Kontakt: anzeigen@ot-nord.net, Mobil 0172 - 40 74 675 oder<br />

Anzeige_100x78 unter Fax 040 - 55 12.05.2006 12 254<br />

12:56 Uhr Seite 1<br />

Just Foto!<br />

Ausstellung bis 12. Januar 2007<br />

montags bis freitags<br />

von 10 - 20 Uhr<br />

HSH Nordbank AG<br />

Gerhart-Hauptmann-Platz 50<br />

20095 Hamburg<br />

1. Obergeschoss<br />

Info 040-33 33-128 58<br />

www.columbus-artfo<strong>und</strong>ation.de<br />

GALERIEPORTRAIT<br />

Filter <strong>und</strong> Gold<br />

SCHILDCHEN WECHSEL DICH – AUS EINS MACH ZWEI<br />

Bei den jüngeren <strong>Kunst</strong>orten in Hamburg fällt seltsam auf, dass zwei davon<br />

exakt die gleiche Adresse haben: Hahntrapp 4-6 ist ein ehemaliger Ladenraum<br />

in der Innenstadt gegenüber der Ruine der alten Nikolaikirche. „Wir<br />

wechseln die Firmenschilder, weil wir uns die gleiche Plattform teilen“, sagt<br />

Gold-Chef Jörg Franzbecker. Er <strong>und</strong> Kerstin Niemann von Filter wollten einen<br />

internationalen <strong>Kunst</strong>raum betreiben, ohne Zeit <strong>und</strong> Geld Fulltime einzusetzen.<br />

Nun teilen sie sich seit Dezember letzten Jahres den gleichen Raum etwa<br />

mittig zwischen <strong>Kunst</strong>meile <strong>und</strong> Admiralitätstrasse oder, touristischer,<br />

Rathaus <strong>und</strong> Hafen. Sie kümmern sich um unterschiedliche Künstler aus<br />

Hamburg <strong>und</strong> dem Rest der Welt <strong>und</strong> machen ihr je eigenes Programm; sie<br />

stimmen sich außer terminlich auch nicht ab <strong>und</strong> sind schon gar nicht Partner.<br />

Gemeinsam ist ihnen nur die eher unwichtige Tatsache, dass sie beide<br />

aus Westfahlen stammen <strong>und</strong> nicht auf der <strong>Kunst</strong>hochschule waren – <strong>und</strong><br />

eben ihr Raum.<br />

Gold ist mehr auf Einzelpräsentationen spezialisiert <strong>und</strong> zeigt noch bis<br />

10. Juni die Ausstellung Katrin Meyer-Square. Ausgehend von den vorhandenen<br />

Fußbodenfliesen re-inszeniert Katrin Mayer in einer Paraphrase über das<br />

Quadrat Motive aus <strong>Kunst</strong>, Popkultur <strong>und</strong> Alltag in Hinblick auf den gegebenen<br />

Ort: Erinnerungen werden belebt <strong>und</strong> Bedeutungen verschoben.<br />

Ihre internationale Vernetzung spiegelt die zur Zeit am Museum in Eindhoven<br />

arbeitende Kuratorin Kerstin Niemann in den Kombinationen ihrer<br />

Ausstellungen. Die nächste, dritte Ausstellung bei Filter wird eine Rauminstallation<br />

des frisch mit dem HfbK-Diplom ausgestatteten Hamburgers Joern<br />

Stahlschmidt, in die das Video „People‘s Republic of Zpod“ (2003) von Luis<br />

Berrios Negron, einem Puertoricaner aus Boston (MIT Visual Arts Program),<br />

sowie Fotos von Stefan Roemer eingeb<strong>und</strong>en werden. Eröffnung: 1. Juli,<br />

19 Uhr. Bis 12. August 2006. | HAJO SCHIFF<br />

Filter Projektraum <strong>für</strong> internationale zeitgenössische <strong>Kunst</strong>, Kerstin Niemann, T. 0179 6341815<br />

www.filter-hamburg.com,<br />

Gold: T. 0171-7484366. www.goldprojects.org.<br />

Beide Hahntrapp 4-6, 20457 Hamburg<br />

ARCHITEKTUR<br />

Hoch hinaus<br />

BASIS-ARCHITEKTUR BEI DER SAGA<br />

Einen elf Meter hohen blauen Turm aus <strong>Kunst</strong>stoffteilen leistet sich die SAGA<br />

GW aus Anlass des diesjährigen <strong>Architektur</strong> Sommers. Gebaut haben ihn Azubis<br />

unter Mitwirkung des Kieler Aktionskünstlers Peter Niemann. Der „Blaubau“<br />

steht im Kontext von Niemanns zahlreichen Projekten, bei <strong>Kunst</strong>vorhaben<br />

Öffentlichkeit einzubeziehen <strong>und</strong> Schwellenangst abzubauen.<br />

Zu sehen, nicht zu besteigen ist der Turm während der Geschäftszeiten noch<br />

bis zum 23. 6. im Saga-Verwaltungsgebäude, Poppenhusenstraße 2, 22305<br />

Hamburg.<br />

FOTO: ERNST SCHEEL Franz<br />

Gustav<br />

Forsmann im<br />

Samtrock<br />

EINE <strong>HAMBURG</strong>ER ARCHITEKTENKARRIERE<br />

DES 19. JAHRHUNDERT IM JENISCH-HAUS<br />

Ein Porträt von ihm gibt es nicht. Erstaunlich. Denn der Architekt Franz<br />

Gustav Forsmann (1795-1878) war seinerzeit als Stadtbaumeister ein prominenter<br />

<strong>und</strong> einflussreicher Mann in Hamburg. Zudem galt sein Vater, der<br />

Kupferstecher, als Experte <strong>für</strong> Bildnisse. Und: Forsmann war befre<strong>und</strong>et mit<br />

dem Goethe-Porträtisten Johann Heinrich Tischbein. Kein Porträt. Aber eine<br />

leicht respektlose Schilderung aus der Feder des Rathausbaumeisters Martin<br />

Haller: „Forsmann war ein kleiner, glattrasierter, behäbiger Junggeselle. Er<br />

verließ nur selten seinen Zeichentisch <strong>und</strong> war noch nachmittags in seinem<br />

Schlafrock aus violettem Sammet anzutreffen.“ Haller schrieb auch, dass er<br />

dem 40 Jahre älteren Pensionär, der fast ein halbes Jahrh<strong>und</strong>ert als Stadtbaumeister<br />

<strong>und</strong> freier Architekt bis 1870 in der Hansestadt Zeichen gesetzt<br />

hatte, bei seinen Besuchen bekennen musste, „dass ich dazu verurteilt sei,<br />

manches seiner Meisterwerke zu entstellen oder gar zu zerstören.“<br />

Freie <strong>und</strong> Abrisstadt Hamburg. Kein Respekt vor dem baulichen Erbe.<br />

Forsmanns Werk traf es schon im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert <strong>und</strong> im 20. war er nahezu<br />

vergessen. <strong>Das</strong>s man jetzt, im <strong>Architektur</strong>sommer 2006, seinen Spuren nachgehen<br />

kann, ist dem Glücksfall zu verdanken, dass sich das von Forsmann/<br />

Schinkel entworfene Jenisch-Haus unter der Ägide des Altonaer Museums als<br />

erste Adresse etabliert hat <strong>für</strong> kleine, feine Kulturausstellungen, die nicht im<br />

Mainstream der Themen liegen.<br />

Die Ausstellung dokumentiert 50 Bauten <strong>und</strong> Projekte. An der Spitze<br />

natürlich das Herrenhaus im Jenischpark selber. Schöpfer des großartigen<br />

Parks in Klein Flottbek war Caspar Voght. Bauherr der die ornamented farm<br />

bekrönenden Landvilla (1831-34) wurde Martin Johann Jenisch der Jüngere,<br />

damals Bausenator in Hamburg. Er hatte dem in finanzielle Schwierigkeiten<br />

geratenen Fre<strong>und</strong> das Anwesen abgekauft. Forsmann war der Architekt des<br />

aufwendigen Projekts. Der preussische Baumeister Karl Friedrich Schinkel<br />

wurde als Gutachter hinzugezogen <strong>und</strong> lieferte gleich auch einen eigenen<br />

Entwurf. An den Zeichnungen in der Ausstellung ist spannend abzulesen,<br />

wer sich in dieser Edelkonkurrenz wo durchsetzte. Und auch, wie der Klassizismus<br />

zur Mitte des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts in einen historisierenden Stil kippte.<br />

Franz Gustav Forsmann | Landhaus Vorwerk<br />

Forsmann baute privat <strong>für</strong> Bürgermeister, Senatoren, Kaufleute. Als Architekt<br />

in städtischen Diensten setzte er vor allem mit der Börse <strong>und</strong> dem damaligen<br />

Neubau des Johanneum ein Zeichen, errichtete aber auch Volksschulen,<br />

Torhäuser <strong>und</strong> Brücken. Im Jenisch-Haus wird erstmalig das Werk eines<br />

Mannes ins Scheinwerferlicht gerückt, der das Erscheinungsbild Hamburgs<br />

im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert entscheidend prägte. Vom 13. 6. – 29. 10. | ANNA BRENKEN<br />

Jenisch Haus, Klein Flottbek, Baron-Voght-Str. 50, 22609 Hamburg, T. 82 87 90,<br />

www.altonaermuseum.de<br />

Tag der <strong>Architektur</strong> startet in Hamburg<br />

Da gäbe es doch einen neuen Trend in der Architketur zu vermelden,<br />

meint nicht nur die Hamburgische Architektenkammer. Von einer „neuen<br />

komplexen Vielfalt“ der Städte, sogar ihrer „Neuerfindung“ ist die<br />

Rede. Nach den kümmerlichen neunziger Jahren also wieder ein Aufwind<br />

in Sachen Urbanität? So jedenfalls will es der b<strong>und</strong>esweite „Tag<br />

der <strong>Architektur</strong>“, der in diesem Jahr in Hamburg unter dem Motto „Stadt<br />

als Bühne - Die Renaissance des öffentlichen Raums“ startet. Geladene<br />

Prominenz, darunter Bauminister Wolfgang Tiefensee, eröffnet ihn am<br />

24. Juni auf dem Spielbudenplatz, der auch Thema des B<strong>und</strong>esauftaktes<br />

in der Hansestadt ist. Seine künftige vielfältige Bespielung, vom Wochenmarkt<br />

über Rock-Konzert bis zur Modenschau, soll hier vorbildlich<br />

<strong>für</strong> die neue urbane Vielfalt propagiert werden. Wer dabei sein will, sollte<br />

sich rechtzeitig bei der Hamburgischen Architektenkammer (Grindelhof<br />

40, 20146 Hamburg) melden. 50 Plätze <strong>für</strong> interessierte Zuhörer sind<br />

zu vergeben.<br />

Wie in jedem Jahr in Hamburg, organisiert die Architektenkammer auch<br />

diesmal anläßlich des „Tags der <strong>Architektur</strong>“ Führungen durch ausgewählte<br />

Objekte. <strong>Das</strong> genaue Programm (wird als Broschüre vorbereitet)<br />

stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Anmeldung ist aber zwingend<br />

erforderlich.<br />

Näheres unter www.ak-hh.de, T. 441841-0, Allgemeines unter www.tagder-architektur.de.<br />

Russische <strong>Kunst</strong> der Gegenwart . 20251 Hamburg . Falkenried 29 . Tel: 040 - 43 27 56 40


12 o.T. o.T. ium<br />

Kleines<br />

<strong>Kunst</strong>lexikon<br />

RAINER UNRUH KLÄRT<br />

DIE BEGRIFFE | FOLGE 4<br />

DER FEHLER IM SYSTEM<br />

Regnet es durchs Dach, hat der Architekt gepfuscht.<br />

Vergisst der Chirurg die Schere im Bauch,<br />

begeht er einen <strong>Kunst</strong>fehler. Und der Künstler?<br />

Kann machen, was er will. Verantwortlich ist er<br />

nur sich selbst, <strong>und</strong> was richtig <strong>und</strong> falsch ist,<br />

entscheidet allein er. <strong>Das</strong> ist seine Größe, denn<br />

ihm redet niemand rein. Und das ist zugleich seine<br />

Tragik, denn wenn wir nur aus Fehlern lernen,<br />

auf die uns andere aufmerksam machen, dann<br />

hat der Künstler Pech, weil er mangels erkenn-<br />

<strong>und</strong> benennbarer Irrtümer nicht klüger wird. Ku-<br />

Ländliche Feste<br />

in Plüschow<br />

HAJO SCHIFF AUF DER SUCHE NACH<br />

ABGELEGENEN KUNSTORTEN<br />

Mit einem Waldspaziergang allein war die Liebe<br />

der städtischen Oberschicht zum Landleben<br />

einst nicht befriedigt: Der Hamburger Kaufmann<br />

Philipp Heinrich Stenglin erwarb 1758 gleich die<br />

acht Güter der mecklenburgischen Vogtei Plüschow.<br />

1763 ließ er <strong>für</strong> sich <strong>und</strong> seine Gemahlin<br />

Antoinette, die Tochter des Hamburger Ersten<br />

Bürgermeisters Conrad Wiedow, <strong>für</strong> die bemerkenswerte<br />

Summe von 80.000 Reichstalern ein<br />

dezent ornamentiertes, jedoch repräsentatives,<br />

elfachsiges Schloss bauen – vermutlich Lübecker<br />

Bauleute errichteten den großbürgerlich anmutenden<br />

Backsteinbau. Doch 1802 wurde der Besitz<br />

an den mecklenburgischen Erbprinzen Friedrich<br />

Ludwig verkauft <strong>und</strong> blieb bis 1945 Eigentum der<br />

großherzoglichen Familie. Dann folgte eine DDRübliche<br />

Nutzungsgeschichte. Schon kurz vor der<br />

Wende wurde das idyllisch gelegene Gebäude von<br />

Künstlern genutzt. Heute ist es das Mecklenburgische<br />

Künstlerhaus mit sechs Gastateliers <strong>und</strong> einer<br />

Druckwerkstatt. Im Sommerhalbjahr werden<br />

die Ausstellungseröffnungen mit Performance<br />

<strong>und</strong> Musik unter den mit Rokoko-Stuck verzierten<br />

ratoren verstehen sich meist als Verbündete der<br />

Künstler, deren Werke sie ausstellen, <strong>und</strong> <strong>Kunst</strong>kritikern<br />

geht es oft ähnlich, denn im Vergleich<br />

zu ihren Kollegen, die sich mit Theater, Buch<br />

<strong>und</strong> Kino beschäftigen, sind sie in der Mehrzahl<br />

zahm wie Katzen ohne Krallen. Korrekturen darf<br />

der Künstler von ihnen kaum erwarten. Bleibt<br />

sein eigenes Urteilsvermögen. Aber Richter in<br />

eigener Sache urteilen selten unparteiisch. Und<br />

auch der <strong>Kunst</strong>markt hat als Messinstrument seine<br />

Tücken: Die Mode von heute ist der Müll von<br />

morgen. Was tun? Zwei Schritte vorwärts, einen<br />

zurück, empfiehlt Lenin. Und der eine Schritt<br />

zurück, der führt direkt in die klassische Moderne.<br />

So schafft man Distanz zur Gegenwart. Und<br />

entdeckt, dass der Fehler womöglich im System<br />

liegt. <strong>Das</strong>s irgendwann eine Weiche falsch gestellt<br />

wurde, sodass nur noch die Wahl blieb zwischen<br />

dem Weg nach links in die Amateursoziologie<br />

<strong>und</strong> nach rechts ins Showbiz. Es scheint, als<br />

brauche die <strong>Kunst</strong> ein neues Navigationssystem.<br />

Decken, auf der großen, zweiläufigen Treppe <strong>und</strong><br />

im Garten zu „ländlichen Festen” – fast im Geiste<br />

der Erbauungszeit des Landsitzes. Jetzt zu Pfingsten<br />

ist das Schloss der Fokus der Aktion <strong>Kunst</strong>offfen,<br />

die vom 3. - 5. Juni bei etwa 240 Künstlern<br />

in 159 Orten der Region Atelier- <strong>und</strong> Werkstattbesuche<br />

ermöglicht. Eröffnung: Freitag, 2. Juni,<br />

17 Uhr: „<strong>Kunst</strong> offen - Künstler aus Nordwestmecklenburg“,<br />

eine Überblicksaustellung mit einer Auswahl<br />

von 28 Künstlerinnen <strong>und</strong> Künstlern.<br />

Schloss Plüschow, Mecklenburgisches Künstlerhaus, Am Park<br />

6, 23936 Plüschow, T. 03841-61740, www.plueschow.de<br />

Anreise: A 20, Ausfahrt Grevesmühlen<br />

Überflüssig<br />

ADRIENNE GOEHLER ZEICHNET IHR BILD<br />

EINER KULTURGESELLSCHAFT<br />

Wohin bewegen wir uns? Nach Meinung von<br />

Adrienne Goehler, Ex-Präsidentin der HsbK in<br />

Hamburg, in die Kulturgesellschaft. Und zwar<br />

auf einem Strom der „Verflüssigungen“, die<br />

„Durchlässigkeiten unter Wahrung des Eigenen<br />

herstellen“ sollen. „Verflüssigungen“ lautet auch<br />

der Titel ihres Buches, das „Wege <strong>und</strong> Umwege<br />

vom Sozialstaat zur Kulturgesellschaft„ aufweisen<br />

will. <strong>Das</strong> Buch ist ambitioniert, erhebt den<br />

gr<strong>und</strong>legend begrüßenswerten Gedanken, dass<br />

Kultur <strong>und</strong> Wissenschaft die besseren <strong>und</strong> nach-<br />

<strong>Kunst</strong> im TV Mai 2006<br />

1.6., 0.05 Uhr, Arte:<br />

Basquiat, Spielfilm von Julian Schnabel<br />

2.6., 13.15 Uhr, 3Sat:<br />

Nächte ohne Lächeln –<br />

Die Bilder des Paul Delvaux<br />

3.6., 14.15 Uhr, Arte:<br />

Künstler hautnah:<br />

Wim Delvoye<br />

3.6., 17.45, Arte:<br />

Bettina Rheims – Mein Leben<br />

3.6., 20.15 Arte:<br />

Palettes: Cézanne: Die Unerbittlichkeit des<br />

Motivs Montagne Sainte Victoire<br />

4.6., 21.00 Uhr, 3Sat:<br />

Schätze der Welt – Erbe der Menschheit:<br />

Antonio Gaudi – Architekt in Barcelona<br />

9.6., 22.20 Uhr, Arte:<br />

Cézanne, der Weg zum Ruhm<br />

10.6., 14.10 Uhr, Arte:<br />

Künstler hautnah: Philippe Hurteau<br />

10.6., 20.15 Uhr, Arte:<br />

Palettes: Géricault: Die Schönheit des<br />

Unglücks – <strong>Das</strong> Floß der Medusa<br />

haltigeren Beschäftigungen schaffen. Aber es verliert<br />

sich in einer Fülle an Soziologen-Zitaten <strong>und</strong><br />

unnötigen Rekursen, teilweise Lobreden auf eine<br />

vergangene rot-grüne Politik. Überhaupt wird der<br />

Politik der größere Raum eingeräumt. In den ersten<br />

zwei Dritteln kaum ein Künstler-O-Ton. Da<strong>für</strong><br />

Zitate von Politikern, Ministern oder Präsidenten.<br />

<strong>Das</strong> ungute Gefühl kommt auf, dass hier nicht<br />

kulturelle Eigenständigkeiten - gleichwohl dies<br />

stets betont wird -, sondern politische Ziele verfolgt<br />

werden. <strong>Das</strong>s sich Künstler <strong>für</strong> soziale oder<br />

ökologische Projekte engagieren, klingt zwar sehr<br />

schön, degradiert sie aber letzten Endes zu Handlangern<br />

politischer Vorgaben. „Die Kulturgesellschaft“,<br />

heißt es da, „zielt auf das Wechselspiel<br />

ab, das zwischen dem einzelnen Individuum <strong>und</strong><br />

der regelgebenden Instanz, dem Staat, belebt<br />

werden muß.“ Der Staat als regelgebende Instanz<br />

war aber noch nie ein guter Ratgeber <strong>für</strong><br />

den Künstler. Hände weg davon! <strong>Das</strong> sind keine<br />

flüssigen, sondern altbacken verkrustete Gedanken.<br />

Wie auch die Vorstellung jedem Bürger ein<br />

„bedingungsloses Gr<strong>und</strong>einkommen“ zukommen<br />

zu lassen. Der „Wahrung des Eigenen„ schlagen<br />

solche Forderungen diametral ins Gesicht. So erzeugt<br />

man Abhängigkeit <strong>und</strong> ein Heer moderner<br />

Staatssklaven. Nur in einem wird das Buch seinem<br />

Titel gerecht, als Ganzes. Es ist schlichtweg<br />

überflüssig. Campus Verlag, 24,90 Euro | WOLF JAHN<br />

Am 8.6.2006 ist die Autorin zu Gast im Literaturhaus Hamburg,<br />

Schwanenwik 38, 19 Uhr<br />

FOTO: © PER SCHUMANN Die<br />

fabelhafte Welt des Alltags<br />

VON ÜBERLEBENS-JACKEN UND REISBÄLLCHEN - NEUE VERANSTALTUNGSREIHE BEI ENTWURF-DIREKT<br />

Per Schumann ist das lebende Gegenteil von alltagsmüde. Der Mann ist geradezu<br />

alltagswach. Zumindestens beruflich ist dem Gradgänger zwischen<br />

Desgin <strong>und</strong> <strong>Kunst</strong> der Alltag eine ständige Herausforderung. Als Veranstalter<br />

von Vorträgen, Abenden mit kulturellen <strong>und</strong> kulinarischen Programm ebenso<br />

wie als Möbel-<strong>Design</strong>er. Aus alltäglichen, oft ge- <strong>und</strong> verbrauchten Dingen<br />

zimmert Schumann funktionale Unikate zusammen: Herd-Kombinationen<br />

mit ausgedientem Aktenschrank, Vertigos mit Schubladen unterschiedlichster<br />

Ausmasse oder ein Kinderschrank, auf Staffelei gesetzt <strong>und</strong> mit zahlreichen<br />

Fächern, hohen wie niedrigen, schmalen wie breiten regelrecht durchlöchert.<br />

Bekannt ist Per Schumann vielen als Betreiber der Galerie „entwurf-direkt“.<br />

In der Kleinen Rainstraße in Altona fanden hier seit 2001 Veranstaltungen<br />

wie „Du <strong>und</strong> deine Welt“, „Küchengespräche“ oder „Wohnen weltweit“<br />

statt. Da wurden mit Künstlern unterschiedlichster Coleur Suppe gelöffelt<br />

<strong>und</strong> vorgelesen, Poesie rezitiert oder Fußbäder während der Altonale angeboten.<br />

Oder es mieten sich, wie jetzt im Juni das Kurzfilmfestival mit seinem<br />

Festivalcafe, andere ein.<br />

Per Schumann | vor seiner neuen Filiale<br />

Seit einem halben Jahr hat sich Per Schumann erweitert, örtlich <strong>und</strong><br />

um einen regelmäßig geöffneten Ladenraum. „entwurf-direkt“ ist jetzt auch<br />

in Blankenese anzutreffen. Zu kaufen gibt es hier kleine Dinge, die an der<br />

Peripherie von <strong>Kunst</strong>, <strong>Design</strong> <strong>und</strong> einfallsreichem Kombinationsvermögen<br />

liegen. Der Isländer mit dem schwierigen Namen Hrafnkell Birgisson hat ein<br />

umso simpler bezeichnetes Gefäß aus Tasse <strong>und</strong> Weinglasstil gezaubert, das<br />

Objekt „Hoch die Tassen“ <strong>für</strong> 29 Euro. Daneben liegen Schlüsselanhänger mit<br />

Wahlsprüchen (Der Schlüssel ist Vertrauen <strong>und</strong> Liebe) von Katharina Bulla<br />

oder amüsante <strong>Kunst</strong>-Aussprüche als Blechschilder, zum Beispiel Nam June<br />

Paiks bonmot: When too perfect lieber Gott böse. (20 Euro).<br />

Per Schumann | Einblick in Entwurf-Direkt<br />

Vom 3. Juni bis 1. Juli findet in Schumanns neuen Räumen die erste<br />

Veranstaltungsreihe statt. Es geht ums poetische Überleben im Alltag. Zur<br />

„fabelhaften Welt des Alltag“, Titel der Reihe, tragen zahlreiche Künstler-<br />

Referenten ihre eigenen Dinge, Gedanken oder kulinarischen Leckereien bei.<br />

Eintritt ist kostenlos, Verzehr wird berechnet. Unter anderem liest Jung-Autorin<br />

Sigrid Behrens am 10.6., 16 Uhr „F<strong>und</strong>stücke“ vor. Dazu gibt es Fotos<br />

der Schriftstellerin. Jussi Hecker verkündet am 18.6., 14.30 Uhr, „Freitags<br />

gibt’s Reisbällchen“. Auf der Speisekarte stehen „Strategien nachhaltiger<br />

Produktnutzungen“, <strong>für</strong> alle, die sich um eine bessere Organisation ihrer Küche<br />

interessieren. Tags zuvor, 16 Uhr, unterweist Ton Matton in der <strong>Kunst</strong><br />

des „Surviving the Suburb“. Der Vortrag des HfbK-Prof. begleitet eine Präsentation<br />

seiner selbst entworfenen „survival jackets“. Am 24.6., 16 Uhr,<br />

rezitiert Gerdt Heser Gedichte, unter anderem von Nelly Sachs <strong>und</strong> R.M. Rilke<br />

zum Thema „Die Poesie der Dinge“. Und Schumann selbst führt am 23.6,<br />

14.30 Uhr, in die neue Art des Flanierens ein, Motto: „Creative Walking oder<br />

die Entdeckung des Spazierens“. Komplettes Programm unter www.entwurfdirekt.de.<br />

| WOLF JAHN<br />

Galerie Entwurf-Direkt, Blankeneser Hauptstr. 153, 22587 Hamburg, T. 3980 5789. 153,<br />

www.entwurf-direkt.de<br />

Ruedi Baur spricht<br />

<strong>Design</strong> o.T. 13<br />

Die Vortragsreihe „Stilvorlagen“ in der Hochschule <strong>für</strong> Angewandte Wissenschaften<br />

in Hamburg geht weiter. Neben international renommierten<br />

<strong>Design</strong>ern geben zudem Fachleute angrenzender Disziplinen Einblicke in<br />

ihre Tätigkeiten. Die Vorträge stehen in diesem Jahr unter dem Thema „Informationen<br />

gestalten“. Am 1. Juni ist die Berliner Gesellschaft <strong>für</strong> Kommunikation<br />

„moniteurs“, am 8. Juni der <strong>Kunst</strong>historiker <strong>und</strong> Verleger Joseph<br />

Imorde <strong>und</strong> am 22. Juni der Schweizer Stardesigner Ruedi Baur zu Gast<br />

in die Hochschule. Beginn ist jeweils 18 Uhr in der Aula, Armgartstr. 24.<br />

Weitere Informationen unter www.stilvorlagen.de


14 o.T. Kalender | Termine Juni<br />

AUSSTELLUNGEN <strong>HAMBURG</strong><br />

1. Juni<br />

artfinder, Eröffnung um 19 Uhr:<br />

Bernhard Fruehwirth – Intarsien,<br />

Skulptur, Zeichnung. Bis 8.Juli.<br />

Admiralitätstr. 71, 20459 Hamburg,<br />

T. 41919590, www.artfinder.de<br />

Westwerk e.V., Eröffnung 20 Uhr:<br />

„Hibernation: Künstlicher Schlaf“:<br />

Josephin Böttger <strong>und</strong> Peter Afken<br />

– Installation/ Versuchsanordnung.<br />

Eine alchemische Ausstellung von<br />

Objekten, Zeichnungen, Malerei,<br />

Projektionen <strong>und</strong> archivierten Filmen<br />

als ein tägliches Labor von 18-23 Uhr,<br />

in der die Besucher zur Forschungsarbeit<br />

an der Traumwelt herangezogen<br />

werden können. Bis 11.Juni.<br />

Admiralitätstr. 74, 20459 Hamburg,<br />

T. 365701, www.westwerk.org<br />

Hamburger <strong>Kunst</strong>halle, Eröffnung<br />

19 Uhr: „Mahlerisch radirte Prospekte<br />

von Italien“ – Italienbilder<br />

zwischen 1792 -1798 von Johann<br />

Christian Reinhart, Jakob Wilhelm<br />

Mechau <strong>und</strong> Albert Christoph<br />

Dies (Saal der Meisterzeichnung).<br />

Bis 20. August. Glockengießerwall,<br />

T. 428131200, www.hamburgerkunsthalle.de<br />

Günther Förg | Fotografien, Ausstellung<br />

in der <strong>Kunst</strong>halle Bremen. Ab<br />

10. Juni<br />

CAI Contemporary Art International,<br />

Eröffnung 19 Uhr: „Episode of<br />

summer vol.1“ - Ryo Hamada, Yoshiaki<br />

Kaihatsu, Shiro Masuyama,<br />

Akihiro Higuchi - Objekte, Fotografien,<br />

Skulpturen. Bis 13. August.<br />

Klosterwall 13, 20095 Hamburg.<br />

T. 32 90 19 80, www.cai-hamburg.de<br />

hafen+rand, Eröffnung 20 Uhr:<br />

„stimmt doch gar nicht“ - Henning<br />

Tilp – Eine Raum- <strong>und</strong> Videoinstallation<br />

des Leipziger Künstlers im<br />

Kontext der ‚Eventisierung‘ zeitgenössischer<br />

<strong>Kunst</strong>. Bis 6. Juni. Friedrichstraße<br />

28 / Hans-Albers-Platz,<br />

ANZEIGENSCHLUSS<br />

FÜR AUSGABE<br />

NO. 5 | SEPTEMBER IST<br />

DER 17. AUGUST 2006<br />

Kontakt:<br />

anzeigen@ot-nord.net,<br />

Mobil 0172 - 40 74 675<br />

oder unter Fax<br />

040 - 55 12 254<br />

20359 Hamburg, T. 27 86 57 83,<br />

www.hafenrand.com<br />

Levantehaus, 1. Etage, ab heute: Der<br />

Bojen-Zyklus- Seestücke <strong>und</strong> Landschaften<br />

von Johannes Nawrath.<br />

Bis 11. Juni. Mönckebergstr. 7, Tel.<br />

343955, www.johannes-nawrath.de<br />

2. Juni<br />

Mercado, Eröffnung 18 Uhr: Schaufenstergalerie<br />

im Rahmen der Altonale<br />

mit 80 künstlerischen Interventionen,<br />

Ottenser Hauptstr. 10<br />

Die Bildmaurer, Oelsner Pavillon,<br />

Eröffnung 19 Uhr: Susann Körner –<br />

Vielleicht bin ich in Gedanken woanders.<br />

Ein Blick auf Gef<strong>und</strong>enes in<br />

Film, Fotografie <strong>und</strong> Sprache. Bis<br />

18. Juni. Bleickenallee 26a, 22765<br />

Hamburg (Do bis So 14 bis 18 Uhr )<br />

3. Juni<br />

heliumcowboy artspace, Eröffnung<br />

20 Uhr: Nina Braun. Bis 30. Juni.<br />

Sternstrasse 2-4, 20357 Hamburg,<br />

T. 484 088 60 / 0151-12 73 73 69,<br />

www.heliumcowboy.com<br />

Große Bergstraße ab 19 Uhr: Altonale<br />

<strong>Kunst</strong>nacht 2006. Installationen,<br />

Ausstellungen, Party.<br />

Galerie Künstlerhaus Vorwerkstift.21,<br />

Eröffnung19:00 Uhr: Jens<br />

Gerdes „ShortsInvasion“ – Fotos<br />

einer Kreuzfahrtreise. Bis 9. Juni.<br />

Vorwerkstraße 21, Durchgang Markstraße<br />

107, 20357 Hamburg,<br />

www.vorwerkstift.de<br />

4. Juni<br />

MK21 Galerie, Eröffnung 14 Uhr:<br />

Thorsten Kirsch – „Flusslandschaften“.<br />

Bis 21. Juli. Im Südbahnhof<br />

Hamburg-Bergedorf, Neuer Weg 39,<br />

21029 Hamburg, T. 79 41 86 24,<br />

www.mk21.de, www.skulpturenlandschaft.de<br />

6. Juni<br />

„der-rote-teppich“ in der ARTFabrik,<br />

Eröffnung 19 Uhr: Paramentik – Textile<br />

Bilder als Ausdruck von Lebensfreude.<br />

bis 18. Juni. Kepplerstr. 10,<br />

www.der-rote-teppich.de, T. 565663<br />

7. Juni<br />

Museum der Arbeit, ab heute: „Arbeitsplätze<br />

/ work places“ – Europäischer<br />

<strong>Architektur</strong>fotografie-Preis<br />

2005. Bis 20. August. Wiesendamm<br />

3, 220305 Hamburg, T. 428133-0,<br />

www.museum-der-arbeit.de<br />

8. Juni<br />

Deichtorhallen – Haus der Photographie<br />

| Aktuelle <strong>Kunst</strong>, Eröffnung<br />

19 Uhr: „Fußball, Stadion,<br />

Arena“ – Bilder aus dem SPIEGEL-<br />

Archiv. Bis 3. September. Deichtorstr.1+2,<br />

20095 Hamburg, T. 321030,<br />

www.deichtorhallen.de<br />

Aplanat. Eröffnung 19 Uhr: „Legenden<br />

des Fußballs“ – Martin Schoeller<br />

– Fotografien (in Kooperation<br />

mit Corbis). Bis 9. Juli. Lippmannstr.<br />

69-71, 22769 Hamburg, T. 43184800,<br />

www.aplanat.de<br />

Galerie Hengevoss-Dürkop, ab heute:<br />

„Maidens“ – Zwelethu Mthethwa –<br />

Fotografie aus Südafrika. Bis<br />

5. September. Klosterwall 13, 20095<br />

Hamburg, T. 30 39 33 82, www.hengevossduerkop.de<br />

Künstlerhaus eins eins, Eröffnung<br />

19 Uhr: Karin Ehrnrooth - „<strong>für</strong><br />

a.e. <strong>und</strong> k.j.e.“ – Zeichnungen.<br />

„Ich w<strong>und</strong>ere mich immer, dass die<br />

Gegenstände so aussehen <strong>und</strong> nicht<br />

anders“, sagt die Finnland-schwedische<br />

Künstlerin <strong>und</strong> gestaltet<br />

in ihren klaren Zeichnungen deren<br />

Erscheinung um. Bis 2. Juli.<br />

Lübbersmeyerweg 11, 22549 Hamburg<br />

T. 800 109 02, www.kuenstlerhaus-einseins.de<br />

<strong>Kunst</strong>raum Ebene+14, Eröffnung<br />

19 Uhr: Nicolaus Schmidt, Christoph<br />

Radkte – Fotografie. Bis 2. Juli.<br />

Mexikoring 11, 22297 Hamburg.<br />

T. 2988 8354<br />

<strong>Kunst</strong>raum Ebene+14, Vorraum,<br />

Eröffnung um 19 Uhr: Jörg Rode - <strong>Das</strong><br />

Spiel der Anderen, kuratiert von: Philippe<br />

van Cauteren - S.M.A.K. Gent.<br />

Bis 2. Juli. Mexikoring 11, 22297<br />

Hamburg, T. 21 99 12 71<br />

KX, Eröffnung 19 Uhr: „Korrelat“ –<br />

Rasch-Bünnagel-Hinsch-Hutzenlaub<br />

– Skulptur. Bis 2. Juli. Mexikoring<br />

9a, 22297 Hamburg, T. 279 23 94,<br />

www.kx-hamburg.de<br />

Hauptkirche St. Trinitatis am Fischmarkt<br />

, Eröffnung um 19 Uhr: „Horizonte<br />

ohne Tiefe“ eine Ausstellung<br />

brasilianischer Künstler. Bis 22.6.,<br />

Kirchenstraße 40, 22767 Hamburg,<br />

T. 3894252, www.hauptkirche-altona.de<br />

9. Juni<br />

Marziart, Eröffnung 19 Uhr: Hans<br />

van Vroonhoven, Nozco, San Sia,<br />

Werner Dresfeldt, Sheyne Tuffery.<br />

Bis 6. Juli. Eppendorfer Weg 110<br />

20259 Hamburg, T. 23518894,<br />

www.marziart.com<br />

Hauptkirche St. Petri, ab heute:<br />

„Fußballhimmel“: eine Ausstellung<br />

über Religion in ihrer r<strong>und</strong>esten<br />

Form“ – Bearbeitete Fußbälle von<br />

über 50 Hamburger Künstlerinnen<br />

<strong>und</strong> Künstlern. Bis 9. Juli. Ecke<br />

Mönckbergstraße / Bergstraße<br />

Galerie Scorpion, Eröffnung 19 Uhr:<br />

„Weiße Tomate“ – Künstler der Galerie.<br />

Bis 6. Juli. Rothenbaumchaussee<br />

101, 20148 Hamburg, T. 45 79 45 9,<br />

galerie-scorpion@web.de<br />

FRISE, Eröffnung 20 Uhr: Martina<br />

Schall, Mathias Meyer – Fotografie,<br />

Film . Bis 25. Juni. Arnoldstr.26,<br />

22765 Hamburg, T. 41 62 33 97,<br />

www.frise.de<br />

Max Ernst | o.T., Bemalte Tür aus dem<br />

Haus von Paul Eluard in Eaubonne,<br />

Öl auf Holz, 1923. Sprengel Museum<br />

Hannover. Ab 18. Juni<br />

Museum <strong>für</strong> <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> Gewerbe,<br />

Freiraum, ab heute: „Voices“ - Zeitgenössische<br />

keramische <strong>Kunst</strong> aus<br />

Schweden. Bis 13. August. Steintorplatz,<br />

20099 Hamburg, T. 428134-<br />

2734, www.mkg-hamburg.de<br />

10. Juni<br />

Photo.<strong>Kunst</strong>.Raum, Finissage um<br />

19 Uhr: „Damals“ - Udo Beck,<br />

Margit Tabel-Gerster, Christian<br />

Zuther – Fotoarbeiten, Heimatmuseum,<br />

Experimentalfilm. Friedensalle<br />

26, 22765 Hamburg, T. 390<br />

69 43, www.carmenoberst.com<br />

Feinkunst Krüger, Eröffnung 20 Uhr:<br />

„Wahre Helden II - Hände Gottes“ –<br />

Tobias Mohr, Moishe Moser - Malerei,<br />

Collagen, Grafik, Multiples.<br />

Bis 8. Juli. Ditmar-Koel-Straße 22,<br />

20459 Hamburg, T. 31 79 21 58,<br />

www.feinkunst-krueger.de<br />

12. Juni<br />

Photography Monika Mohr Galerie,<br />

ab heute: „Nudes“ – Peter Bread,<br />

Andreas H. Bitesnich, Anton Corbijn,<br />

Greg Gorman, Albert Watson,<br />

Donata Wenders. Bis 6. September.<br />

Mittelweg 45, 20149 Hamburg,<br />

T. 41350350, wwwphotographygalerie.de<br />

Gemälde von Alltagssituationen,<br />

in denen sich Menschengruppen<br />

formieren (U-Bahn, Freiluftkonzert,<br />

Sommerfrische). Bis 25. Juni.<br />

Admiralitätstr. 74, 20459 Hamburg,<br />

T. 365701, www.westwerk.org<br />

16. Juni<br />

Galerie Carolyn Heinz, Eröffnung<br />

um 19 Uhr: Esther Naused - „Im<br />

Gegenlicht“ – Malerei. Bis 29. Juli.<br />

Eppendorfer Landstr. 10, 20249<br />

Hamburg, T. 28 782 919, www.galeriecarolynheinz.de<br />

17. Juni<br />

Photo.<strong>Kunst</strong>.Raum, Eröffnung 19.<br />

Uhr: „Leerstellen“ - Jèrome Müller,<br />

Anne Vogt, Theresia Zotter, Frieda<br />

Marie Oelker, Monika Lutz, Carmen<br />

Oberst, Stephan Hofmann, Katrin<br />

Stender, Nils Hagelstein, Margit<br />

Bassler, Axel Beyer - Fotobilder.<br />

23. Juni bis 30. Juli, Friedensallee 26,<br />

22765 Hamburg, T. 390 69 43, www.<br />

carmenoberst.com<br />

18. Juni<br />

Galerie Ruth Sachse, Empfang um<br />

11 Uhr: Anke Binnewerg – „Kickaway“,<br />

Installation zur WM.<br />

Bis 5. Juli. Sillemstraße 76 A,<br />

20257 Hamburg, T. 40 74 67 5,<br />

www.galerie-ruth-sachse.de<br />

Museum <strong>für</strong> <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> Gewerbe,<br />

ab heute: „Blumen <strong>für</strong> das Kaiserhaus“<br />

- Die Wiener Hof-Aquarellisten<br />

Johann <strong>und</strong> Joseph Knapp.<br />

400 Naturstudien aus der Zeit um<br />

1800. Bis 20. August. Steintorplatz,<br />

20099 Hamburg, T. 428134-2734,<br />

www.mkg-hamburg.de<br />

20. Juni<br />

Gabriele von Loeper, Eröffnung<br />

20 Uhr: „Vitale Gestik in der Malerei<br />

II“ – Karel Appel, H.P. Zimmer u.a .<br />

Bilder <strong>und</strong> Arbeiten auf Papier. Bis<br />

10. September. Eppendorfer Landstr.<br />

44, 20249 Hamburg, T. 453292,<br />

www.galerie-vonloeper.de<br />

22. Juni<br />

Galerie Renate Kammer, Eröffnung 20<br />

Uhr: „Stadt – Haus – Wohnung. Eine<br />

Stadt, drei Modelle, drei Maßstäbe“<br />

- <strong>Architektur</strong>klasse Prof. Suselbeek<br />

(Hochschule <strong>für</strong> bildende Künste<br />

Hamburg). Bis 15. Juli . Münzplatz 11,<br />

20097 Hamburg, T. 23 26 51<br />

Deichtorhallen – Haus der Photographie<br />

| Aktuelle <strong>Kunst</strong>, Eröffnung<br />

19Uhr: „Pierre Bourdieu – Der Algerienkrieg<br />

<strong>und</strong> die Fotografie“.<br />

Bis 3. September. Deichtorstraße<br />

1+2, 20095 Hamburg, T. 321030,<br />

www.deichtorhallen.de<br />

BONN<br />

BILD-KUNST VG © FOTO:<br />

hafen+rand, Eröffnung um 18 Uhr:<br />

„El Club“ : Künstler aus Mexico, Spa- 13. Juni<br />

galerieXprssns, Eröffnung 20 Uhr:<br />

„Der Körper als Ort des Selbst“<br />

– Lou C. Schneider – Installation. Bis<br />

26. August, Bernstorffstraße<br />

nien, Deutschland“ – Rauminstalla- Gedok <strong>Kunst</strong>forum, Eröffnung um 148, 22767 Hamburg, T. 4911930,<br />

tion. Bis 9. Juli. Friedrichstraße 28 / 19 Uhr: „Erbgut: Farbige Einblicke www.galerieXpressns.de<br />

Hans-Albers-Platz, 20359 Hamburg, in Grauzonen“ - Bilder von Monika<br />

T. 2786 5783, www.hafenrand.com Hahn, Karin Lieschke, Gabriele Sei- <strong>Kunst</strong>haus Hamburg, Eröffnung 19<br />

densticker. Bis 18. Juli. Lnge Reihe Uhr: „Von Wimmel bis Schumacher“<br />

<strong>Kunst</strong>verein in Hamburg, Eröffnung 75, Koppel 64. 20099 Hamburg, - Hamburger Stadtbaumeister von<br />

um 19 Uhr: Yael Bartana (OG), T. 2803124, www.gedok-hamburg.de 1841-1933. Bis 27. August. Kloster-<br />

S.4, Mode, Musik <strong>und</strong> Bücher -<br />

wall 15, 20095 Hamburg, T. 33 58 03<br />

2. Bücher: bbooks, Berlin (EG). 15. Juni<br />

Bis 3. September. Klosterwall 23, Westwerk e.V., Eröffnung 19 Uhr: Galerie Anne Moerchen, ab heute:<br />

T. 33 83 44, www.kunstverein.de Isabelle Pauer – „schönes Leben“. „Art Mix“ – Szczesny, Monreal,<br />

Fotos: 2. © VG BILD-KUNST BONN<br />

Nebeker, Cesar Klein, Frackmann,<br />

Pätzold, Scheibel-Steidinger, van<br />

der Merwe, Steven Lowy, Neal Slavin<br />

– Malerei, Fotografie, Skulptur.<br />

Bis 31. August. Milchstr. 6a, 20148<br />

Hamburg, T. 271028, www.galerieanne-moerchen.de<br />

24. Juni<br />

Robert Morat Galerie, ab heute:<br />

Markus Dorfmüller – „Reeperbahn“.<br />

Bis 24. Juni. Kleine Reichenstr.1,<br />

20457 Hamburg, T. 32870890,<br />

www.robertmorat.de<br />

25. Juni<br />

<strong>Kunst</strong>laden 101, Finissage 12 Uhr:<br />

„Petersburger Hängung“ - Über 150<br />

Bilder <strong>und</strong> einiges an Textmaterial.<br />

Außenstelle <strong>für</strong> <strong>Kunst</strong> in Bahrenfeld,<br />

Susann Stuckert, Bahrenfelder<br />

Steindamm 101, 22761 Hamburg,<br />

T. 8992246, www.kunstladen101.de<br />

27. Juni<br />

Museum <strong>für</strong> <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> Gewerbe:<br />

„Vom Jugendstil zur Moderne“<br />

mit Glaskunst aus der ehemaligen<br />

DDR. Bis 27. August. Steintorplatz,<br />

20099 Hamburg, T. 428134-2734,<br />

www.mkg-hamburg.de<br />

Westwerk e.V., Eröffnung 19 Uhr:<br />

Aleksej Mirny – Malerei.Bis 9. Juli<br />

Admiralitätstr. 74, 20459 Hamburg,<br />

T. 365701, www.westwerk.org<br />

29. Juni<br />

Galerie Carstensen, Eröffnung<br />

19 Uhr: „Akte – Bilder – Camping“ –<br />

Sommerausstellung Künstler der<br />

Galerie - Malerei, Druckgrafik,<br />

Fotografie, Skulptur. Bis 23. August.<br />

Brüderstrasse 9, 20355 Hamburg,<br />

T. 0178 - 1490101, www.galeriecarstensen.de<br />

AUSSTELLUNGEN NORDEN:<br />

1. Juni<br />

Bremen, GAK, Eröffnung um 20 Uhr:<br />

F18 – Institut <strong>für</strong> <strong>Kunst</strong>, Information<br />

<strong>und</strong> Technologie: „Living Rooms,<br />

Happy End of the 21. Century“. Eine<br />

Modellwohnung mit eigentlich<br />

utopischen, vollautomatischen Maschinen,<br />

die mitunter revoltenartig<br />

ihr Eigenleben führen. Bis 18. Juni.<br />

Gesellschaft <strong>für</strong> aktuelle <strong>Kunst</strong>,<br />

Teerhof 21, 28199 Bremen, T. 0421-<br />

500897, www.gak-bremen.de<br />

10. Juni<br />

Städtische Galerie im Buntentor,<br />

Eröffnung 19 Uhr: <strong>Das</strong> unbekannte<br />

Meisterwerk - Werke Bremer Künstler<br />

im Rahmen der Künstlerförderung.<br />

Im Foyer: Videokunstreihe.<br />

Bis 9. Juli. Buntentorsteinweg 112,<br />

28201 Bremen, T. 0421-361-5826<br />

Winsener Elbmarsch, nordöstlich<br />

Winsen/Luhe, 17 Uhr: Eröffnung<br />

der 10. „Marschkunst“ 2006. Auf der<br />

Freiluft-Ausstellung werden Arbeiten<br />

von über 30 Künstlern gezeigt.<br />

Bis 27. Juli. Anfahrt <strong>und</strong> weitere Infos<br />

unter www.marschkunst.de<br />

11. Juni<br />

<strong>Kunst</strong>halle Bremen: Günther Förg<br />

– Fotografien. Erstmals seit langer<br />

Zeit wird das fotografische Werk<br />

mit seiner Faszination <strong>für</strong> totalitäre<br />

<strong>Architektur</strong> umfassend präsentiert.<br />

Bis 16. Juli. Am Wall 207, 28195 Bremen,<br />

T. 0421- 3929080, www.kunsthalle-bremen.de<br />

Stadtgalerie im Elbeforum, Eröffnung<br />

11 Uhr: “<strong>Kunst</strong>landschaft II.”<br />

Ein Außenprojekt in Dithmarschen.<br />

Von-Humboldt-Platz 5, 25541 Brunsbüttel,<br />

T. 04852 – 540017. www.<br />

stadtgalerie-brunsbuettel.de<br />

18. Juni<br />

Gerhard Marcks Haus: “Kleiner als<br />

klein”. Miniaturplastik – Von 1900<br />

bis in die Gegenwart. Alles unter<br />

15 cm, kleine Werke großer Bildhauer:<br />

Über ein besonderes Problem<br />

der Bildhauerkunst <strong>und</strong> was man<br />

daraus machen kann. Bis 20. August.<br />

Am Wall 208, 28195 Bremen,<br />

T. 0421 - 32 72 00, www.marcks.de<br />

Sprengel Museum: “Sprengel macht<br />

Ernst” Erstmalig zeigt das Sprengel<br />

Museum Hannover seine gesamte<br />

Kollektion der Werke des genialen<br />

Max Ernst (1891-1976), dessen Leben<br />

in Brühl begann, der jedoch<br />

in der ganzen Welt zu Hause war.<br />

Mit 1170 Katalognummern hat das<br />

Sprengel Museum eine der umfangreichsten<br />

Einzelsammlungen dieses<br />

Künstlers: Wichtige Ölgemälde <strong>und</strong><br />

Skulpturen, seltene frühe Collagen,<br />

Zeichnungen, Frottagen <strong>und</strong> die<br />

bedeutenden Collagenromane aus<br />

den 1930er Jahren, eine der schönsten<br />

künstlerischen Erfindungen<br />

Max Ernsts. Bis 17. September. Kurt-<br />

Schwitters-Platz, 30169 Hannover,<br />

T. 0511-168 - 4 38 75, www.sprengelmuseum.de<br />

23. Juni<br />

Kestnergesellschaft, ab heute:<br />

Isaac Julien. Der 1960 geborene<br />

Londoner ist ein international<br />

ausgezeichneter Fotograf <strong>und</strong> Filmemacher.<br />

Seine bildmächtigen<br />

Dreifachprojektionen behandeln<br />

Diaspora <strong>und</strong> Postkolonialismus.<br />

Ebenfalls: Chris Ofili – “the blue rider<br />

extended remix”. Eine Reverenz<br />

des britischen Turner-Preisträgers<br />

an die Expressionisten des „Blauen<br />

Reiters“. Beide bis 20. August.<br />

Goseriede 11, 30159 Hannover,<br />

T. 0511-701200, www.kestner.org<br />

| Am 10. Juni beginnt die 10. Marschkunst<br />

nahe Wingen/Luhe<br />

25. Juni<br />

Palais <strong>für</strong> aktuelle <strong>Kunst</strong>, ab heute:<br />

“Porträt Niederlande: Juul Kraijer /<br />

Charlotte Schleiffert”. Die Rotterdamerin<br />

Juul Kraijers zeigt lebensgroße<br />

Kohle- <strong>und</strong> Pastellzeichnungen<br />

von auratischen, fast heiligen<br />

Gesichtern <strong>und</strong> Körpern im leeren<br />

Raum. Die derzeit in China lebende<br />

Niederländerin Charlotte Schleiffert<br />

vergrößert in medienkritischen<br />

Zeichnungen <strong>und</strong> Collagen Pin-Ups<br />

aus Hochglanzmagazinen <strong>und</strong> politische<br />

Bilder. Bis 20. August. Am<br />

Hafen 46, T. 04124-604776, www.<br />

pak-glueckstadt.de<br />

28. Juni<br />

Stiftung Landdrostei, Eröffnung 19<br />

Uhr: „<strong>Kunst</strong> aus den Niederlanden”.<br />

Expressive Landschaftsbilder von<br />

Miriam Monchen, Blumenbilder<br />

von Hennie van der Vegt, Stadtkompositionen<br />

von Johanes Kloosterhuis,<br />

Fotographien menschenleerer<br />

Landschaften von Hans Scholten<br />

<strong>und</strong> Bilder von Miriam Vlamink,<br />

die sich der Leipziger Malerschule<br />

zurechnet. Bis 12. August. Die Drostei<br />

- Haus des Barock <strong>und</strong> der Moderne,<br />

Dingstätte 23, 25421 Pinneberg,<br />

T. 04101 - 210 30, www.landdrostei.de<br />

Moissey Kogan | Stehendes weibliches<br />

Figürchen, Terracotta, 1910. Gerhard<br />

Marcks Haus Bremen. Ab 18. Juni<br />

29. Juni<br />

Neues Museum Weserburg, Eröffnung<br />

19 Uhr: Stanley Brouwn<br />

– „Künstlerbücher <strong>und</strong> Ephemera<br />

– Die Erfahrung von Welt durch das<br />

Verhältnis ihrer Abmessungen”.<br />

Eine Präsentation zum Werk eines<br />

der unnahbarsten Konzept-Künstler.<br />

Teerhof 20, 28199 Bremen,<br />

T. 0421-598390, www.nmwb.de<br />

Umtrieb-Galerie <strong>für</strong> aktuelle <strong>Kunst</strong>,<br />

Eröffnung 19.00 Uhr: Martin<br />

Schräder - Little House I Used to Live<br />

in. Bis 22. Juli. Lutherstraße 26,<br />

24114 Kiel, Infos: T. 0431-1499074,<br />

www.umtrieb.de<br />

VERANSTALTUNGEN:<br />

1. Juni<br />

Hamburger <strong>Kunst</strong>halle, Eröffnung<br />

19 Uhr: Der renovierte Altbau wird<br />

wieder eröffnet <strong>und</strong> zeigt die klassische<br />

Moderne buchstäblich in einem<br />

neuen Licht, nämlich einem neuen<br />

Oberlicht. Glockengießerwall,<br />

T. 42 81 31 200, www.hamburgerkunsthalle.de<br />

7. Juni<br />

<strong>Kunst</strong>verein Hannover, 19 Uhr: “Außenblick”<br />

- Vortrag der Regisseurin<br />

Franziska Stünle <strong>und</strong> der Drehbuchautorin<br />

Nina Wegener im Rahmen<br />

der Ausstellung „Jörg Sasse - Tableaus<br />

<strong>und</strong> Skizzen“ (Bis 18. Juni).<br />

Sophienstraße 2, 30159 Hannover.<br />

T. 0511.324594, www.kunstvereinhannover.de<br />

9. <strong>und</strong> 10. Juni<br />

Auktionen bei Hauswedell & Nolte:<br />

Vormittags „Alte Meister, Gemälde,<br />

Zeichnungen <strong>und</strong> Graphik“, nach-<br />

Kalender | Termine Juni o.T. 15<br />

mittags „<strong>Kunst</strong> nach 1945”. 10.Juni:<br />

Moderne <strong>Kunst</strong> des 19. + 20. Jahrh<strong>und</strong>erts.<br />

Vorbesichtigungen: 1. +<br />

2., 6. + 7. Juni 10 – 18 Uhr, 8. Juni 10<br />

– 17 Uhr. Pöseldorfer Weg 1, 20148<br />

Hamburg, Infos unter: T. 4132100,<br />

www.hauswedell-nolte.de<br />

10. Juni<br />

5. Straßenfest Münzviertel, „zwischen<br />

den Gleisen >dazwischen><br />

(im) zwischenraum“, 11.00 - 24.00<br />

Uhr. Mit dem Verkaufswagen „<strong>Kunst</strong>imbiss“<br />

von Katharina Kohl <strong>und</strong><br />

DG. Reiß <strong>und</strong> einer Performance<br />

„1.001 Rosen <strong>für</strong> das Münzviertel“<br />

von Sabine Siegfried.<br />

11. Juni<br />

Volksk<strong>und</strong>e Museum in Schleswig,<br />

Freigelände, 9-16 Uhr: Großer Markt:<br />

„<strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> Kitsch kaufen, verkaufen,<br />

tauschen“. Wissenschaftler <strong>und</strong><br />

Restauratoren des Museums bieten<br />

von 13 bis 15 Uhr eine fachk<strong>und</strong>ige<br />

„<strong>Kunst</strong>- <strong>und</strong> Kitschberatung“ an.<br />

Haus D, Suadicanistraße/Ecke Hesterberg,<br />

24837 Schleswig, T. 04621-<br />

9676-10, www.schloss-gottorf.de<br />

12. - 16. Juni<br />

Galerie Renate Kammer, von<br />

11 - 18 Uhr: „<strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> Stadtplanung<br />

/ Münzviertel - <strong>Kunst</strong>meile“. Öffentlicher<br />

Workshop mit Landschaftsgestalter<br />

Ando Yoo (Gartenlabor)<br />

<strong>und</strong> <strong>Architektur</strong>studenten der HCU,<br />

Münzplatz 11, 20097 Hamburg,<br />

T. 23 26 51<br />

14. Juni<br />

<strong>Kunst</strong>halle, Kupferstichkabinett um<br />

16 Uhr: „Und die Dirne gefiel ihm,<br />

<strong>und</strong> sie fand Barmherzigkeit vor<br />

ihm. <strong>Das</strong> Buch Esther – Lesarten<br />

<strong>und</strong> Sichtweisen“. Pastor Alexander<br />

Röder <strong>und</strong> <strong>Kunst</strong>hallenkuratorin<br />

Dr. Martina Sitt treten in einen theologisch-kunsthistorischen<br />

Dialog<br />

anlässlich der Bilder von Peter Lastman.<br />

(Reservierung unter T. 428131-<br />

214 erforderlich)<br />

15. Juni<br />

Lichtwarksaal der Carl-Toepfer-Stiftung,<br />

Vortrag 19.30 Uhr: der <strong>Architektur</strong>historiker<br />

Niels Gutschow<br />

spricht über „Wie wohnen? Eine<br />

politische Frage? Die vergangenen<br />

achtzig Jahre im Visier. Von Ludwig<br />

Mies van der Rohe zu Hartmut Häußermann“,<br />

Neanderstr. 22, 20459<br />

Hamburg<br />

<strong>Kunst</strong>halle Kiel: Auftritt von Schlagersänger<br />

Jürgen Drews anläßlich<br />

der Ausstellung „Ballermann“<br />

(S. 4). Uhrzeit stand bei Red.-Schluss<br />

noch nicht fest. Düsternbrooker<br />

Weg 1, 24105 Kiel, T. 0431 880 57 56,<br />

www.kunsthalle-kiel.de<br />

17. Juni<br />

Kehrwiederspitze, 21.51 Uhr (Sonnenuntergang):<br />

Eröffnung des Foto-<br />

Licht-<strong>Kunst</strong>projekt „memory effekt<br />

no 3“ ! von Birgit Dunkel. Eine Veranstaltung<br />

im Rahmen des Hamburger<br />

<strong>Architektur</strong>sommers 06, www.<br />

architektursommer.de, www.birgitdunkel.de<br />

21. Juni<br />

HfbK, 19 Uhr, Vortrag: „Video – eine<br />

persönliche Sicht auf die <strong>Kunst</strong>-<br />

<strong>und</strong> Mediengeschichte“ von Wulf<br />

Herzogenrath, Direktor der <strong>Kunst</strong>halle<br />

Bremen im Rahmen der Reihe<br />

querdurch, Lerchenfeld 2, Kleiner<br />

Hörsaal<br />

23. Juni<br />

Einstellungsraum e.V. <strong>für</strong> <strong>Kunst</strong> im<br />

Straßenverkehr, 18 Uhr: Vorträge<br />

zur Figur des Wagenlenkers: „Dialektik<br />

der Entsteuerung“ von Gunnar<br />

F. Gerlach <strong>und</strong> „Lenken <strong>für</strong> Fortgeschrittene“<br />

von Gerrit Bendig.<br />

Anlässlich der Finissage der Ausstellung<br />

von Jutta Konjer/Manfred<br />

Kroboth – „Steuermann, fass das<br />

Steuer an“. Wandsbeker Chaussee<br />

11, 22089 Hamburg, T. 251 41 68,<br />

www.einstellungsraum.de<br />

30. Juni<br />

Hauptkirche St. Petri, 18 Uhr: Corny<br />

Littmann, Präsident vom FC St. Pauli<br />

versteigert die Fußball-Objekte<br />

aus der Ausstellung „Fußballhimmel“.<br />

<strong>Das</strong> Mindestgebot <strong>für</strong> die ca.<br />

50 <strong>Kunst</strong>werke, allesamt bearbeitete<br />

Fußbälle, u. a. von Florian<br />

Borkenhagen, Martin Conrad <strong>und</strong><br />

Katharina Duwe, beginnt bei 50 Euro<br />

je Objekt. Ecke Mönckebergstraße/Bergstraße,<br />

Hamburg<br />

Alle Angaben ohne Gewähr<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

Ruth Sachse<br />

Redaktion:<br />

Dr. Wolf Jahn, Hajo Schiff<br />

Anzeigendisposition:<br />

Ruth Sachse<br />

Art Direction:<br />

Kirsten Gutmann<br />

Büro<br />

Harzburger Weg 7 b<br />

22459 Hamburg<br />

Telefon 040 - 55 23 770<br />

Fax 040 - 55 12 254<br />

info@ot-nord.net<br />

www.ot-nord.net<br />

Erscheinungsweise:<br />

10 x im Jahr, Auflage zirka<br />

75.000 Exemplare, Bezugspreis<br />

im Abonnement per Post<br />

jährlich € 30,-<br />

Manuskripte werden nicht nur<br />

zur Alleinveröffentlichung angenommen.<br />

Der Autor versichert,<br />

über die urheberrechtlichen Nutzungsrechte<br />

an seinem Beitrag<br />

einschließlich aller Abbildungen<br />

allein verfügen zu können <strong>und</strong><br />

keine Rechte Dritter zu verletzen.<br />

Mit Annahme des Manuskripts<br />

gehen die einfachen Nutzungsrechte<br />

vom Autor auf den<br />

Verlag über.<br />

o.T. No. 5 erscheint am 1. Sept.,<br />

Redaktionsschluß 17. August 06<br />

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Schreiben Sie uns: info@ot-nord.net


vofü_anz-kunstmag06_RZ 10.02.2006 12:45 Uhr Seite 1<br />

JEDES STARKE BILD<br />

WIRD WIRKLICHKEIT<br />

Antoine de Saint-Exupéry<br />

Die Volks<strong>für</strong>sorge Versicherungsgruppe in Hamburg fördert zeitgenössische<br />

<strong>Kunst</strong> von Malerei über Bildhauerei <strong>und</strong> Fotografie bis zu Videokunst.<br />

Im Hotel „Le Royal Méridien“ an der Außenalster werden 640 Originalkunstwerke<br />

von Hamburger Künstlern ausgestellt. Weitere Informationen<br />

finden Sie im Internet unter www.volksfuersorge.de/kunst. Dort kann auch<br />

das jetzt neu erschienene Buch zur Sammlung „<strong>Kunst</strong> im Hotel“ bestellt werden.<br />

Keine Sorge<br />

Unser Name ist unser Auftrag.<br />

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