sich 3 Formen der Wasserversorgung heraus, die aufeinander aufbauen
und sich ergänzen:
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Die Ortswasserversorgung auf der Grundlage lokaler Quellen.
Die regionale Gruppenwasserversorgung, zu der auch die Filderwasserversorgung
zählt.
Die Fernwasserversorgung, wie z.B. die Landeswasserversorgung oder
die Bodenseewasserversorgung.
Wegen der geologischen Gegebenheiten war es auf den Fildern nicht möglich,
in jeder Gemeinde eine Quellwasserleitung zu bauen. Statt dessen bot
sich eine Gruppenwasserleitung an. Nach der starken Trockenheit des
Jahres 1902 wandten sich 8 Fildergemeinden an das württembergische
Innenministerium und beantragten ein „allgemeines Projekt für eine gemeinschaftliche
Wasserversorgungsanlage“ ausarbeiten zu lassen. Neben
Bernhausen und Plattenhardt waren es die Gemeinden Möhringen, Degerloch,
Kaltental, Rohr, Musberg und Plieningen. Diese Gemeinden rannten
dort „offene Türen ein“, zumal der Staatstechniker für das öffentliche
Wasserversorgungswesen, Hermann von Ehmann, bereits erste Überlegungen
und Berechnungen für eine Filderwasserversorgung angestellt hatte.
Im Sommer 1903 stellte das Innenministerium den Schultheißen und Gemeinderäten
der 22 Fildergemeinden das Projekt vor. Der Einladung zur
Projektpräsentation sind 17 Gemeinden gefolgt. Die hohen Kosten
schreckten viele Kommunen von dem vorgestellten Trinkwasserprojekt ab.
Tatsächlich bedeutete der Bau der Wasserleitung eine erhebliche finanzielle
Belastung für die Gemeinden. Nicht selten war die aufzubringende Summe
höher als der gesamte Jahresetat einer Gemeinde. Lediglich 8 Gemeinden
waren spontan bereit, dem neu gegründeten Wasserversorgungsverband
„Filderwasserversorgung“ sofort beizutreten. Den 8 Gemeinden gehörten
neben Bernhausen und Plattenhardt auch die Gemeinden Möhringen,
Degerloch, Vaihingen, Heumaden, (Stetten-)Weidach und Hohenheim an.
Die Filderwasserversorgung, bestehend aus den 8 genannten Gemeinden
mit ca. 16.000 Einwohnern, war nicht wirtschaftlich zu betreiben. Aus
diesem Grunde bemühte sich der Stuttgarter Oberamtmann Gambs
(Landrat) intensiv um neue Mitglieder. Er verhandelte mit jeder Gemeinde,
um sie zu einem Anschluß zu bewegen, es sei denn, die Gemeinden hatten
oder planten eine eigene Quellwasserversorgung, wie z.B. Untersielmingen,
Echterdingen, Nellingen und Scharnhausen. So gelang es dem Oberamt-
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