Fische der Filder
Johannes Hellstern, Biotopkartiergruppe Filderstadt
O
bwohl die Filderebene nicht gerade zu den mit Gewässern reich
gesegneten Landschaften zählt, gibt es doch ein paar Kleinode
mit recht guten Fischbeständen. Zum einen wurden künstliche
Gewässer angelegt, dazu zählen die meisten Teiche im Filderstädter Wald,
darunter der Bärensee, der mit ca. 1,0 ha das größte und bekannteste
Gewässer ist. Zum anderen gibt es kleine Bachläufe wie den Reichen- und
Bombach, über die die Filderebene in Aich und Neckar entwässert.
Fischreichtum im Bärensee
Der 1972 entstandene Bärensee ist das fischartenreichste Gewässer, in dem
aufgrund seiner Größe und den guten Lebensbedingungen die größten
Fische vorkommen. Vor allem Hechte und Karpfen wachsen hier zu
teilweise stattlichen Exemplaren bis über einen Meter Länge heran. Gerade
der Hecht findet in diesem mit Seerosen bewachsenen See ideale
Lebensbedingungen. Die Seerosen und das Laichkraut geben ihm die
nötigen Unterstände, um auf seine Beutefische zu lauern, die er dann mit
einem blitzschnellen Vorstoß aus der Deckung heraus packt. Durch seine
kräftige Muskulatur und seinen pfeilförmigen Körper kann er dabei mit
nur einem Flossenschlag Geschwindigkeiten bis zu 40 km/h erreichen.
Was die Größe seiner Beute angeht, ist er nicht sehr wählerisch. Durch
sein großes Maul, besetzt mit bis zu 1.500 messerscharfen nach hinten
gerichteten Zähnen, kann er ohne Probleme Beutefische bis zur Hälfte
seiner eigenen Körpergröße fressen. Für jedes größere Gewässer ist gerade
dieser Fisch äußerst wichtig,
um die kranken und verletzten
Fische zu fressen. Er übernimmt
somit die Rolle der Gesundheitspolizei
innerhalb des
Gewässers. Durch die im Bärensee
massenhaft vorkommenden
Futterfische, wie Rot-
Hecht
augen und vor allem Rotfedern, findet der Hecht ein großes Nahrungsangebot.
Dies hat zur Folge, dass der Hecht sich natürlich fortpflanzt und
deshalb ein gesunder Hechtbestand mit einer ausgewogenen Alterspyramide
im See vorhanden ist.
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