Generalprogramm 2012/2013 - Musik in St. Franziskus
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Editorial<br />
Liebe Konzertbesucher<strong>in</strong>nen und<br />
Konzertbesucher<br />
Unser abendländischer Konzertbetrieb<br />
krankt an e<strong>in</strong>er etwas «e<strong>in</strong>seitigen Kom -<br />
muni kation». Die Planer planen, die Aus -<br />
führenden führen aus... und die<br />
Zu hö ren den hören zu. Die ganzen musikalischen<br />
Energien laufen vorwiegend <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>e Richtung. Das Echo erschöpft sich<br />
beim Schlussapplaus.<br />
Ganz anders <strong>in</strong> anderen Kulturen. Un -<br />
vergessen bleibt mir selbst e<strong>in</strong> Konzert<br />
<strong>in</strong> der mexikanischen Silberstadt Zacatecas.<br />
Auf dem Programm stand u.a. e<strong>in</strong><br />
Konzert für Alphorn und Orchester von<br />
Leopold Mozart. Schon beim Auftritt des<br />
Solisten reckten sich die Hälse. Bei den<br />
ersten Tönen g<strong>in</strong>g’s dann los: Zuerst<br />
kamen drei K<strong>in</strong>der durch die Kathedrale<br />
nach vorne gerannt und krochen geradezu<br />
<strong>in</strong> den Alphorntrichter h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. Die<br />
Erwachsenen liessen nicht lange auf sich<br />
warten. Beim dritten Satz standen an die<br />
zwei Dutzend höchst <strong>in</strong>teressierte<br />
Konzertbe suche r<strong>in</strong>nen und -besucher um<br />
das Alphorn herum und verfolgten aufmerksam,<br />
welch kurlige Töne der Solist<br />
se<strong>in</strong>er gebogenen Holzröhre entlockte.<br />
Diese unmittelbare Interessebekundung,<br />
spontane Beifallsbezeugung (oder – im<br />
für die Ausführenden unangenehmeren<br />
Fall – Unmutsmanifestation) ist so für<br />
unser Empf<strong>in</strong>den eher gewöhnungsbedürftig.<br />
Je den falls aber ist dieser erfrischenden<br />
Gefühlsäusserung nicht<br />
ab zusprechen, dass sie auf das Gebotene<br />
reagiert, dass eben e<strong>in</strong>e Kommunikation<br />
stattf<strong>in</strong>det zwischen Ausführenden und<br />
Zuhörenden. Diesen Austausch möchten<br />
wir, liebes Publikum, dieses Jahr mit<br />
Ihnen gerne etwas forcieren. Geben Sie<br />
uns Ihr Feed back. Das kann mündlich,<br />
schriftlich, per Mail (Adressen s. letzte<br />
Seite) oder sonstwie erfolgen. Für konst<br />
ruktive Kritik s<strong>in</strong>d wir nicht nur empfänglich,<br />
sondern dankbar. Oder machen<br />
Sie uns Vorschläge zum musikalischen<br />
Pro g ramm: Gerade h<strong>in</strong>sichtlich unseres<br />
Ju bi l äums-Zyklus (wir werden im Jahre<br />
2014 unser 10-jähriges Bestehen feiern)<br />
würden wir gerne von Ihnen erfahren,<br />
welches Konzert Sie nochmals hören<br />
oder welchem Ensemble Sie gerne wiederbegegnen<br />
würden.<br />
Auf viele spontane Me<strong>in</strong>ungsäusserungen<br />
Ihrerseits freut sich im Namen der<br />
konzertplanenden Kommission<br />
Christoph Cajöri