19.01.2013 Aufrufe

Juli 2012 - Lebendige Gemeinde

Juli 2012 - Lebendige Gemeinde

Juli 2012 - Lebendige Gemeinde

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Unverändert<br />

Cornelia Mack,<br />

Filderstadt<br />

Vom Denken, vom „Gedenken“ ist in unserem<br />

heutigen Bibeltext die Rede. Es gehört<br />

zum Wesen des Menschseins, sein Leben<br />

zu verorten oder in einen festen Rahmen<br />

zu setzen. Darum haben wir auch persönliche<br />

Gedenktage: Geburtstage oder Ehejubiläen,<br />

der Beginn einer amtszeit oder<br />

eines arbeitsverhältnisses. Genauso denken<br />

wir an todestage von Menschen, die<br />

uns lieb waren oder an traumatische Ereignisse<br />

wie Unfälle oder andere schlimme<br />

Erlebnisse oder nachrichten. Der Hebräerbrief<br />

nimmt dieses Grundbedürfnis auf<br />

und sagt: Das ist nicht falsch. Es ist gut,<br />

sich immer wieder selbst zu verorten, zu<br />

besinnen und aus schönem und schweren<br />

zu Lernen.<br />

Jesus<br />

Vortrag am Christustag in<br />

Herrenberg und Leinfelden<br />

Wir orientieren uns gerne an<br />

Vorbildern<br />

Der Hebräerbrief konkretisiert es nun<br />

noch weiter: Gedenkt an eure Lehrer, die<br />

euch das Wort Gottes gesagt haben. Sie<br />

sind wie Vorbilder. auch das ist typisch für<br />

uns Menschen, dass wir uns gerne an Vorbildern<br />

orientieren. Jugendliche hängen<br />

sich Starfotos an die Wand von Musikern,<br />

Sportlern oder Freiheitskämpfern. als ich<br />

jung war, hing in fast jedem Zimmer ein<br />

Che Guevara-Plakat, obwohl die wenigsten<br />

wussten, wer er eigentlich war und wofür<br />

er stand.<br />

aber auch viele Erwachsene orientieren<br />

sich am Leben der Schönen und Reichen,<br />

der Promis und Stars. Oder aber – und das<br />

ist ganz im Sinne des Hebräerbriefs – an<br />

Menschen, die mit Christus leben. Der He-<br />

bräerbrief sagt: Gedenke an sie, stell dir ihr<br />

Leben vor augen und vor allem ihr Ende.<br />

In Kapitel 11 werden solche Lehrer und<br />

Vorbilder, des Glaubens aufgezählt:<br />

Märtyrer, Heilige, Glaubensvorbilder. Wolke<br />

der Zeugen – so werden sie genannt.<br />

Doch schauen wir genauer hin, dann<br />

entdecken wir: Diese Glaubensvorbilder<br />

waren keine Helden und keine Heiligen –<br />

mitten im Leben waren sie Versager und<br />

Gescheiterte wie wir alle.<br />

abraham und Sara misstrauten Gott und<br />

gingen eigene Wege. Isaak ein Lügner, Jakob<br />

ein Betrüger, Mose ein Mörder, Rahab<br />

eine Hure, David ein Ehebrecher – sie alle<br />

werden als Vorbilder oder Lehrer genannt<br />

– warum? Weil sie Gott mehr vertrauten,<br />

mehr glaubten, als sich selber, weil sie ihr<br />

Leben nicht auf eigener Leistung aufbauten,<br />

sondern auf Gottes Zusagen, seiner<br />

Gnade und seiner Barmherzigkeit. Was für<br />

eine Hoffnung für uns!<br />

Mir hilft der Gedanke des Öfteren: Du hast<br />

eine Wolke der Zeugen. abraham und Sara,<br />

Petrus und Thomas, aber auch andere,<br />

die schon in der Ewigkeit sind – wie zum<br />

Beispiel Eltern Großeltern oder Glaubensgeschwister,<br />

die schon beim Herrn sind,<br />

sie sind unsichtbar um dich, die dir jetzt<br />

zuschauen, bei dem, was du tust.<br />

Es ist ein Vorausgriff auf den Gedanken: Es<br />

Gedenkt an eure Lehrer, die euch das Wort Gottes<br />

gesagt haben; ihr Ende schaut an und folgt ihrem<br />

Glauben nach. Jesus Christus gestern und heute<br />

und derselbe auch in Ewigkeit.<br />

(Hebräer 13,7+8)<br />

wird alles offenbar werden vor dem Richterstuhl<br />

Christi. Darum sagt auch der Hebräerbrief:<br />

„Ihr Ende schaut an und folgt<br />

ihrem Glauben nach.“<br />

Das Leben in großen Bögen<br />

denken<br />

nicht nur vom Höhepunkt der Karriere<br />

her oder von schmerzhaften Brüchen her.<br />

auch nicht nur von einzelnen Stationen<br />

(auch wenn das schön sein kann), sondern<br />

vom Ende her. Warum vom Ende her? Das<br />

Ende ist der anfang des neuen Lebens. Darum<br />

hat man die todestage von Glaubensvorbildern<br />

oft zu Feiertagen gemacht.<br />

Wir können in der Bibel bleiben und die<br />

ersten Märtyrer anschauen, wie sie gestorben<br />

sind in der Hingabe und Liebe an<br />

Christus, in der Vorfreude auf das Sein<br />

bei Christus. Stephanus sah den Himmel<br />

offen, von anderen wird berichtet, dass<br />

sie singend in den tod gegangen sind, so<br />

beispielsweise der Jünger andreas, der an<br />

einem schrägen Kreuz gekreuzigt wurde –<br />

oder Katharina von alexandrien, die sich<br />

im Sterben auf das Heimkommen in die<br />

Ewigkeit freute.<br />

Wir können aber auch an Menschen denken,<br />

die wir noch kannten: Großeltern, Eltern,<br />

Onkel, tanten, Geschwister, Kinder,<br />

4<br />

5

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!